DE3810745A1 - Gasverhaeltnisregelvorrichtung fuer narkosegeraete - Google Patents
Gasverhaeltnisregelvorrichtung fuer narkosegeraeteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gasverhältnisregelvorrich
tung für Narkosegeräte, bei der das Verhältnis des Durch
flusses von Sauerstoff und Narkosegas in Abhängigkeit von
den einstellbaren Konzentrationswerten von Sauerstoff und
Narkosegas durch eine Steuerschaltung über ein Regel
ventil derart geregelt wird, daß in dem zugeführten
Frischgas ein vorgegebener Verhältniswert des Sauer
stoffanteils nicht unterschritten wird.
Zur Bedienungsvereinfachung und zur Verringerung von
Fehlbedienungsmöglichkeiten sind Narkosegeräte mit so
genannten "Sauerstoff-Verhältnis-Reglern" ausgerüstet.
Diese Regler erzwingen eine Reduzierung des Narkosegas
durchflusses, wenn die Sauerstoffkonzentration einen
bestimmten unteren Wert erreicht hat, und zwar in der
Weise, daß dieser Sauerstoffwert nicht unterschritten
werden kann.
Eine solche Gasverhältnisregelvorrichtung kann beispiels
weise gemäß der DE-OS 33 10 858 dadurch erreicht werden,
daß eine mechanische Kupplung der Bedienungselemente
für die Einstellventile von Sauerstoff und Narkosegas
derart vorgesehen ist, daß das Narkosegas/Sauerstoff
verhältnis unabhängig von der gewählten Einstellung
festgelegt ist. Die vorbekannte Gasverhältnisregel
vorrichtung weist außerdem in der Sauerstofführungs
leitung eine Bypassleitung auf, mit der das Sauerstoff
einstellventil überbrückt werden kann, so daß der Sauer
stoffanteil in dem dem Patienten zugeführten Frischgas
unabhängig von der Zwangskupplung des Sauerstoffein
stellventils mit dem Narkosegaseinstellventil erhöht
werden kann.
Eine andere Ausbildung einer Gasverhältnisregelvorrich
tung für Narkosegeräte ist in der europäischen Patent
schrift 00 39 932 dargestellt. Dabei wird ein Narkosegas
in einer Narkosegasführungsleitung geführt, welche einen
Druckminderer und ein Proportionalventil enthält, das
dem Narkosegaseinstellventil vorgeschaltet ist. Das do
sierte Narkosegas fließt über einen Meßwiderstand und
eine Durchflußmeßröhre für die Anzeige der Dosierung zu
einem gemeinsamen Frischgasausgang. Der Sauerstoff wird
über eine Sauerstofführungsleitung zu diesem Frischgas
ausgang geführt, welche ebenfalls einen Druckminderer
und ein Einstellventil sowie einen Meßwiderstand und
eine Durchflußmeßröhre enthält. Durch die Gasflüsse
entstehen an den Meßwiderständen Staudrucke, welche
einem Stellelement zugeführt werden, das nach der
Differenz der beiden Staudrucke das Proportionalventil
in der Narkosegasführungsleitung so steuert, daß der
Narkosegasfluß im Verhältnis zum Sauerstofffluß einen
bestimmten Wert nicht überschreiten kann. Damit wird
für den Patienten sichergestellt, daß das zugeführte
Frischgas zumindest einen bestimmten Verhältniswert der Sauer
stoffkonzentration, beispielsweise 25 Vol%, enthält.
Typische Dosierbereiche für solche Gasverhältnisregel
vorrichtungen liegen zwischen 3 bis 30 l/min Frischgas
fluß. Schwierigkeiten können jedoch dann auftreten,
wenn kleine Durchflußmengen festgelegt werden müssen,
weil die dabei auftretenden kleinen Staudrucke keine
sichere Steuerung des Proportionalventils ermöglichen.
Es muß daher mit geeigneten Mitteln sichergestellt
werden, daß unterhalb eines kleinsten Einstellwertes
für den Sauerstoffdurchfluß von ca. 1 l/min der Nar
kosegasdurchfluß über das Proportionalventil ganz
gesperrt wird, d.h. daß die Sauerstoffkonzentration
im Frischgas auf 100 Vol% ansteigt.
Bei Narkoseformen mit sehr kleinen
Frischgasflüssen ergeben sich somit Einstellschwierig
keiten, wenn in bestimmten Phasen der Narkose eine
Dosierung der Gase in einer geringen Menge, die dem
Verbrauch durch den Patienten, zusätzlichen Verlusten
durch Leckage sowie einem gewissen Sicherheitszuschlag
entsprechen soll, verlangt wird. In praktisch ausge
führten Narkosegeräten wird hierbei die Gesamtfrisch
gasmenge auf Werte bis zu 0,5 l/min reduziert. Diese
Narkoseformen mit kleinsten Frischgasflüssen ermög
lichen keine Anwendung der vorbekannten Sauerstoffver
hältnisregler, weil diese nicht genügend sicher gere
gelt werden können.
Während bei einem Frischgasfluß von etwa 1 l/min die
einfache Spülzeit des Narkosegassystems mit ca. 5 Minu
ten relativ lang ist und damit ausreichend Zeit für
das Erkennen und Korrigieren von Fehleinstellungen zur
Verfügung steht, steigt das Gefährdungspotential bei
höheren Frischgasflüssen entsprechend an und kann dann
nicht mehr toleriert werden.
Es besteht daher die Aufgabe, die eingangs beschriebenen
Gasverhältnisregelvorrichtungen für Narkosegeräte so
auszubilden, daß die Sicherheitsfunktion bei einstell
baren geringen Narkosegasanteilen und bei höheren
Frischgasflüssen dauernd aufrechterhalten werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung wird erfindungs
gemäß dadurch erreicht, daß das in der Narkosegasfüh
rungsleitung liegende Regelventil durch eine Bypass
leitung überbrückbar ist, welche eine Drosselstelle ent
hält. Damit läßt sich auch bei kleinen Sauerstoffflüssen
von 1 l/min und weniger, bei denen das Regelventil bereits
ganz gesperrt ist, das Narkosegas in medizinisch rele
vanten Größenordnungen nach Bedarf dosieren. Im Falle
einer Fehlbedienung, d.h. bei geschlossenem Sauerstoff
einstellventil dauert es wegen der Wirkung der Drossel
stelle mehrere Minuten, bis ein den Patienten gefähr
dender Zustand eintreten könnte. Dieser Zustand wird
jedoch durch die vorgeschriebene Sauerstoffkonzentra
tionsüberwachung im zugeführten Frischgas rechtzeitig
erkannt und läßt sich somit ohne Gefährdung des Patien
ten beseitigen. Die Größe der Drosselstelle in der By
passleitung ist daher so zu bemessen, daß auch bei ei
ner Fehlbedienung, d.h. bei geschlossenem Sauerstoffein
stellventil eine hinreichende Zeit zur Verfügung steht,
innerhalb der ein für den Patienten gefährlicher Zustand
erkannt werden kann. Im allgemeinen reicht hierzu eine
Zeitspanne von etwa 5 Minuten aus.
Oberhalb eines Frischgasflusses von ca. 2 l/min. ergeben
sich keine Einschränkungen der Sicherheitsfunktion in der
vorbekannten Gasverhältnisregelung. Die Einschaltung und
Ausschaltung der Bypassführung erfolgt zweckmäßig durch
ein handbetätigbares Umschaltventil. Ist die Anwendung
einer Narkoseform mit geringstmöglichen Frischgasflüssen
nicht vorgesehen, kann die Funktion des Bypasses mit Hilfe
des Umschaltventils abgeschaltet werden.
Ein zusätzlicher Vorteil kann gegebenenfalls dadurch er
reicht werden, daß in der Bypassleitung ein Druckschal
ter vorgesehen ist, welcher ein Signalelement zur Abgabe
eines Warnsignals bei Funktion der Bypassführung steuert.
Dieses Warnsignal kann optisch und/oder akustisch aus
gebildet sein. Es zeigt der Bedienungsperson an, daß die
Bypassführung des Narkosegases eingeschaltet ist und daß
somit erhöhte Sorgfalt für die Überwachung der ausreichen
den Sauerstoffbeimischung bei kleinsten Frischgasflüssen
angewendet werden muß.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann es zweckmäßig
sein, in der Bypassleitung ein Rückschlagventil derart
anzuordnen, daß bei unterbrochener Bypassführung und
zur Atmosphäre geöffneter Bypassleitung die Verbindung
mit der Narkosegasführungsleitung abgesperrt wird.
Dieses Rückschlagventil sorgt dafür, daß bei der Ent
lüftung der Leitung über das Umschaltventil zur Rück
setzung der Signalelemente nicht kontinuierlich Narkose
gas austritt.
Eine zweckmäßige Ausführungsform der Gasverhältnisre
gelvorrichtung kann so aufgebaut sein, daß in einen
Frischgasausgang eine Narkosegasführungsleitung und
eine Sauerstofführungsleitung münden, welche jeweils in
Reihenschaltung einen Druckminderer, ein Feineinstell
ventil, einen Meßwiderstand und eine Durchflußmeßröhre
enthalten, wobei der vor den Meßwiderständen abgegriffe
ne Differenzdruck einem Proportional-Regelelement zuge
führt werden, welches ein zwischen Druckminderer und
Feineinstellventil in der Narkosegasführungsleitung ein
geschaltetes Regelventil steuert und daß das Regelven
til mit einer Bypassleitung überbrückt ist, welche die
Drosselstelle und das Rückschlagventil sowie das Um
schaltventil enthält, das in seiner einen Schaltstellung
den Bypass über das Regelventil aufhebt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Schaltungs
schemas näher erläutert.
Eine Narkosegasführungsleitung 1 und eine Sauerstoff
führungsleitung 2 vereinigen sich gemeinsam in einem
Frischgasausgang 3. Die Narkosegasführungsleitung 1
enthält einen Druckminderer 4, ein Narkosegasfeinein
stellventil 5, einen Meßwiderstand 6 sowie eine Durch
flußmeßröhre 7. In gleicher Weise sind in der Sauer
stofführungsleitung 2 ein Druckminderer 8, ein Sauer
stoffeineinstellventil 9, ein Meßwiderstand 10 und
eine Durchflußmeßröhre 11 vorgesehen.
In der Narkosegasführungsleitung 1 liegt zwischen dem
Druckminderer 4 und dem Narkosegasfeineinstellventil 5
ein Proportionalregelventil 12, das über ein auf den
Differenzdruck vor den Meßwiderständen 6 und 10 an
sprechendes Stellelement 13 gesteuert wird.
Das Proportionalregelventil 12 in der Narkosegasfüh
rungsleitung 1 ist durch eine Bypassleitung 14 über
brückbar, welche eine Drosselstelle 15 und ein feder
belastetes Rückschlagventil 16 enthält. Der Anschluß
der Bypassleitung 14 zur Überbrückung des Proportional
regelventil 12 erfolgt durch ein handbetätigbares Um
schaltventil 17, welches in der Zeichnung in Öffnungs
stellung, d.h. bei ausgeschalteter Bypassführung dar
gestellt ist. An der Bypassleitung 14 ist ferner über
einen Druckschalter 20 ein optisches Signalelement 18
angeschlossen, welches den Schaltzustand des Umschalt
ventils 17, und zwar die eingeschaltete Bypassfunktion
anzeigt.
Claims (6)
1. Gasverhältnisregelvorrichtung für Narkosegeräte, bei
der das Verhältnis des Durchflusses von Sauerstoff
und Narkosegas in Abhängigkeit von den einstellbaren
Konzentrationswerten von Sauerstoff und Narkosegas durch
eine Steuerschaltung über ein Regelventil derart geregelt
wird, daß in dem zugeführten Frischgas ein vorgege
bener Verhältniswert des Sauerstoffanteils nicht
unterschritten wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß das in der Narkosegasführungs
leitung (1) liegende Regelventil (12) durch eine
Bypassleitung (14) überbrückbar ist, welche eine
Drosselstelle (15) enthält.
2. Gasverhältnisregelvorrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die
Bypassleitung (14) ein handbetätigbares Umschaltven
til (17) enthält, welches die Bypassführung des Nar
kosegases um das Regelventil (12) aufhebt.
3. Gasverhältnisregelvorrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß in der
Bypassleitung (14) ein Druckschalter (20) vorgesehen
ist, welcher ein Signalelement (18) zur Abgabe eines
Warnsignals bei Funktion der Bypassführung steuert.
4. Gasverhältnisregelvorrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß in der
Bypassleitung (14) ein Rückschlagventil (16) derart
angeordnet ist, daß bei unterbrochener Bypass
führung und zur Atmosphäre geöffneter Bypassleitung (14)
die Verbindung mit der Narkosegasführungsleitung (1)
abgesperrt wird.
5. Gasverhältnisregelvorrichtung nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß das
Rückschlagventil (16) federbelastet ausgebildet ist.
6. Gasverhältnisregelvorrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß in einen
Frischgasausgang (3) eine Narkosegasführungsleitung (1)
und eine Sauerstofführungsleitung (2) münden, welche
jeweils in Reihenschaltung einen Druckminderer (4, 8),
ein Feineinstellventil (5, 9) , einen Meßwiderstand (6,
10) und eine Durchflußmeßröhre (7, 11) enthalten, wobei
der vor den Meßwiderständen (6, 10) abgegriffene Differenzdruck
einem Proportionalregelelement (13) zugeführt werden,
welches ein zwischen Druckminderer (4) und Feinein
stellventil (5) in der Narkosegasführungsleitung (1)
eingeschaltetes Regelventil (12) steuert, und daß das
Regelventil (12) mit einer Bypassleitung (14) über
brückt ist, welche die Drosselstelle (15) und das
Rückschlagventil (16) sowie das Umschaltventil (17)
enthält, welches in seiner einen Schaltstellung
den Bypass über das Regelventil (12) aufhebt.
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