DE4110950A1 - Verfahren zur aufarbeitung von gewaessersedimenten - Google Patents
Verfahren zur aufarbeitung von gewaessersedimentenInfo
- Publication number
- DE4110950A1 DE4110950A1 DE4110950A DE4110950A DE4110950A1 DE 4110950 A1 DE4110950 A1 DE 4110950A1 DE 4110950 A DE4110950 A DE 4110950A DE 4110950 A DE4110950 A DE 4110950A DE 4110950 A1 DE4110950 A1 DE 4110950A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sediment
- sludge
- granulating
- soil
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F7/00—Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02A—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
- Y02A40/00—Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
- Y02A40/10—Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
- Y02A40/20—Fertilizers of biological origin, e.g. guano or fertilizers made from animal corpses
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
- Treatment Of Sludge (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer grob
krümeligen bis grobfaserigen Erdenmischung bzw. von Erdengranu
lat mit einstellbaren, variablen Mischungsrezepten, definiertem
Kornband und Kornfestigkeit aus durch Ausbaggern gewonnenem Ge
wässersediment und Zusätzen aus Hoch- oder Niedermoortorf oder
Kompost und Rindenabfällen oder Kartonagen und Kunststoffabfäl
len, um die Qualitätsmerkmale und das Handling dieser Naturdün
gemittel gegenüber bisher hergestellten organischen Düngemitteln
zu verbessern.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, wo Klärschlämme mit ver
schiedenen Zusätzen zu granulierten organischen Düngemitteln
aufgearbeitet werden. In der Patentschrift DE 28 17 537 wird ein
Verfahren zur Herstellung eines biologischen Düngemittels aus
Klärschlamm, Rotschlamm und Sulfitablauge unter Zugabe eines
Oxidationsmittels beschrieben. Nach DE 35 18 905 wird zur Herstel
lung eines organischen Düngemittels Klärschlamm mit Kalk ver
mischt und vor der Granulierung einer Wärmebehandlung bei 350°C
bis 500°C unterzogen. Nach DE 31 28 673 wird Klärschlamm mit
Branntkalk gemischt und pelletisiert, dabei die Löschwärme zur
Sterilisation verwendet. DE 29 33 565 beschreibt eine gesonderte
Wärmebehandlung unter Lufteinblasen in Klärschlamm in speziellen
Behältern. In der Patentschrift DE 20 33 508 wird ein Verfahren
zur Herstellung eines granulierten organischen Rasendüngemittels
beschrieben. Erfindungsgemäß wird ein Faulschlamm entwässert,
mit Sand, Kalk und Ton vermischt und diese Mischung mit Spalt-
und Lochprassen verpreßt. In der Patentschrift US 11 44 305 wird
die Herstellung eines granulierten Klärschlammes nach dem Wälz
druckverfahren beschrieben.
Alle diese Verfahren sind sehr aufwendig, sie erfordern im Nor
malfall eine besondere Temperaturbehandlung bzw. Druckbehandlung
der Klär- und Faulschlämme, um eine Sterilisation und Verdich
tung dieser Schlämme zu erreichen. Auf den Einsatz eines Binde
mittels wie Sulfitablauge, Stärke, Dextrine, Äthylcellulose,
Carboxylmethylcellulose und Netzmittel wird zumeist noch geson
dert verwiesen (BRD-AS 11 45 193). Diese Bindemittel haben aber
zumeist einen negativen Einfluß auf das Wachstum verschiedener
Pflanzen. Nach DE 3 62 28 111 wird ein Bodenaufbesserungsmittel
für Waldböden ein nähr- und humusreicher Flußschlamm aus dem
Neckar eingesetzt, ohne daß eine spezielle Aufbereitung bzw.
Granulierung dieses Flußschlammes erfolgt.
Gewässersediment direkt auf landwirtschaftliche Flächen ausge
bracht oder für gärtnerische Zwecke eingesetzt, führt zu keinem
befriedigenden Ergebnis.
Durch kompakte Struktur des Schlammes ist aber eine schlechte
Bodenentlüftung und geringe Wasserspeicherkapazität von Nach
teil. Trocknet der Schlamm, kommt es zu irreversiblen Verklum
pungen. Die Verklumpungen bleiben auch nach einer Wiederbe
feuchtung durch Regenperioden hart und können nicht mehr aus
einanderfallen. Andererseits führt frischer Schlamm bei anhal
tender Feuchteeinwirkung zur Verschlämmung.
Ziel der Erfindung ist es, aus Gewässersedimenten unter Zusatz
von gerüstbildenden Substanzen, wie Rinde, Torf, Kompost, u. a.
grobfaseriges, granuliertes, poröses, saug- und rieselfähiges
Erdengranulat bzw. nährstoffreiche Erde mit hohen Gebrauchs
werteigenschaften, die beim Ausbringen keine Entmischung zeigen
und als Erdschüttung stabil bleiben, herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne aufwendige Vor
bereitungsstufen, Zusatz von Bindemitteln und aufwendige Preß
verfahren aus Gewässersedimenten unter Zugabe von gerüstbilden
den Zusatzstoffen eine rieselfähige, granulierte, poröse, saug
fähige Granulaterde herzustellen.
Fluß- und Seeschlämme haben gegenüber Klärschlämmen andere che
mische und physikalische Eigenschaften, so daß die bekannten
Verfahren nicht übertragen werden können.
Es wurde überraschend gefunden, daß die Schlammstruktur von Ge
wässersedimenten nach ihrem Anfall in feuchtem Zustand durch
Mischen mit einem organischen stückigen, faserigen oder flocki
gen Material von großer Oberfläche und geringem Feuchtegehalt
zerstört und dieses Gemisch dann nach bekannten Verfahren ge
mischt, granuliert und getrocknet wird. Erfindungsgemäß wird
daher wie folgt vorgegangen: Das Gewässersediment wird mit
Seilzuggreifern oder -baggern aus bis zu 17 m tiefen Sediment
schichten gefördert, ohne daß die zumeist mit Schwermetallen
angereicherte obere Deckschicht von max. bis 2 m
mit abgebaut wird. Damit wird vermieden, daß die zulässigen
Grenzwerte für Schwermetalle im geförderten Gewässersediment
überschritten werden. Gleichzeitig gelangt die mit Schwermetal
len und Schwefelwasserstoffverbindungen angereicherte obere Se
dimentschicht in tiefere Schichten, wird sicher verwahrt und
dadurch der Sauerstoffentzug im Gewässer unterbrochen. Das Ge
wässersediment wird dann auf Freilager gebracht und nach einer
Lagerung von 2 bis 10 Wochen eine Absenkung der Feuchte von ca.
85% auf ca. 50% erreicht.
Erfindungsgemäß wird aus dem Gewässersediment, vorzugsweise mit
einem CaCO3-Anteil zwischen 8 und 70%, einem Kohlen
stoff/Stickstoff(C/N)-Verhältnis von 10 bis 20 : 1 und einem
pH-Wert von 6,5 bis 7,5, welches durch seine Schlammstruktur
bedingt nach dem Ausbringen durch Austrocknung zu irreversiblen
Verklumpungen bzw. bei anhaltender Feuchteeinwirkung zu Ver
schlämmungen führt, mit faserigen, flockigen, gerüstbildenden
Materialien, wie Rinde, Hoch- oder Niedermoortorf, Kartonagen,
vermischt und granuliert, eine formbeständige, saugfähige und
wasserspeichernde, grobkrümelige Erdenmischung bzw. ein Erden
granulat hergestellt. Torf- und Rinde als gerüstbildende Sub
stanzen sind für diesen Zweck am besten geeignet, es können
aber auch Abfallkartonagen und ökologisch unbedenkliche Kunst
stoffabfälle verwendet werden. Die Ausgangsfeuchte dieser ge
rüstbildenden Materialien sollte zweckmäßigerweise unter 20%
liegen. Bei Einsatz von Torf- und Rindenmaterial ist es erfor
derlich, diese Materialien vor der Vermischung mit Gewässer
sediment aufzuschließen. Der Aufschluß von Torf kann in einem
Reißwolf erfolgen. Zum Aufschluß von Rinde sind spezielle
Prallmühlen oder Schlagmühlen einzusetzen, die die Rindenstücke
in faserige, gerüstbildende, bis 8 mm lange Teilchen zerlegen.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Anteile der
zu mischenden Hauptkomponenten in folgenden Verhältnissen vor
liegen:
Bei Bedarf können zur Erhöhung des Nährstoffgehaltes der Mi
schung bis maximal 5% anorganische feinpulvrige Düngekomponen
ten, wie z. B. Kali, Phosphor, Stickstoff, zugegeben werden. Der
kritische Granulierfeuchtebereich liegt im Bereich von 44% bis
48%. Die Vermischung und Granulierung der Komponenten erfolgt
nach bekannten Misch-, Schleuder-, Wirbel- und Rollverfahren in
schnellaufenden Zwangsmischern, Trommeln und Granuliertellern,
die Zwischenschaltung eines Passiersiebes ist dabei von Vorteil.
Die nach dem Mischen und/oder Pelletisieren erzeugte Erde bzw.
das Erdegranulat weist noch einen verhältnismäßig hohen Feuchte
gehalt von 40 bis 50% auf. In diesem Fall sieht die Erfindung
die Möglichkeit vor, zur Gewährleistung der Freifließbarkeit das
Granulat einer Trocknung zu unterziehen, die vorteilhaft im Wir
belbett durchgeführt wird. Es reicht aus, wenn die Trocknung so
weit geht, daß das Fertigprodukt keine fühlbare Oberflächen
feuchte aufweist. Auf diese Weise können die Aufwendungen für
die Trocknung verhältnismäßig klein gehalten werden. Anderer
seits liegt das Produkt jedoch in einer Form vor, die in bezug
auf alle anschließenden Vorgänge, wie Lagern, Verladen, Abpacken,
keinerlei Schwierigkeiten bereitet und eine gute Handhab
barkeit gewährleistet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt die Herstellung
eines leicht handhabbaren, rieselfähigen, porösen, saugfähigen,
granulierten, organischen Erdengranulates im Körnungsband von
0,1 bis 10 mm, vorzugsweise 0,5 bis 6 mm. Bei Ausschaltung der
Pelletiereinrichtungen kann bei Bedarf durch einfaches Mischen
der Komponenten eine Düngererde hergestellt werden. Der granu
lierte organische Naturdünger besitzt ein hohes Wasseraufnahmevermögen,
ohne daß die Granalien zerfallen. Die Nährstoffabgabe
erfolgt allmählich über längere Zeit an den Boden und es erfolgt
kein Wegspülen bei Regen im Erdreich. Als komplette Erdschicht
ist das Erdengranulat stabil. Diese Erdschicht sorgt für eine
lockere Bodenstruktur, fördert die Bodendurchlüftung und Ausbil
dung eines guten Wurzelwerkes. Besonders geeignet ist diese Erd
schicht zur Begrünung von rekultivierten Flächen.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert;
wobei die speziellen Mischungsrezepturen und die Eigenschafts
merkmale der Granulate und Erden der folgenden Tabelle für die
Beispiele 1 bis 5 zu entnehmen sind.
Ein kalkarmes Gewässersediment wird durch quasikontinuierlichen
Fördervorgang mit Greiferkorb-Baggern gewonnen. Der Greifer wird
schnell mit losem Seil abgesenkt. Dabei durchschlägt er die dem
nacheiszeitlichen Gewässersediment aufliegende lockere Schlamm
schicht und lockert dieselbe zusätzlich auf. Erst nach dem Auf
setzen auf dem Gewässerboden wird der Greiferkorb geschlossen
und erfaßt dadurch nur dichtes Gewässersediment. Der Greifer
entleert in Last-Schuten. Nach der Anlandung mittels Greiferentladung
wird das frisch gewonnene Gewässersediment auf Freiflä
chen in einer Schütthöhe bis 1,5 m ausgebracht. Durch natürliche
Entwässerung wird die Ausgangsfeuchte nach einer Lagerung von 8
Wochen von ca. 85% auf ca. 50% reduziert. Dieses abgelagerte,
kalkarme Gewässersediment wird für die Herstellung von Erdengra
nulat in nachfolgenden Mischungen eingesetzt:
50 Vol.-Teile abgelagertes, homogenisiertes Gewässersediment
Feuchtegehalt|48% | |
Schüttdichte | 800 kg/m³ |
pH-Wert | 6,7 |
CaCO₃-Gehalt | 12% |
C/N-Verhältnis | 15 : 1 |
50 Vol.-Teile Hochmoortorf
Feuchtegehalt|45% | |
Schüttdichte | 400 kg/m³ |
Das abgelagerte homogenisierte Gewässersediment und der Hoch
moortorf werden mengenproportional in einen horizontalen Wellen
mischer von 600 mm Durchmesser eingetragen und im kontinuierli
chen Durchlauf bei 75 U/min durch die entsprechend gestalteten
Mischwerkzeuge gemischt und zu einem lockeren Erdengranulat ge
formt. Der Granuliervorgang wird über die Einstellung der er
forderlichen Granulierfeuchte durch Aufdüsen von Zusatzwasser
gesteuert. Die Verfestigung der gebildeten lockeren Granalien
erfolgt in einer nachgeschalteten Granuliertrommel von 2 m
Durchmesser bei 7 U/min im kontinuierlichen Rollvorgang. Durch
eine nachfolgende Reduzierung der Granulatfeuchte um ca. 5% in
einem Wirbelbett-Trockner mit Verbrennungsgasen von 300-350°C
wird ein lagerstabiles, elastisches und freifließendes Erdengra
nulat im Körnungsband 0,1 bis 10 mm hergestellt.
Abgelagertes, kalkarmes Gewässersediment (Gewinnung nach Bei
spiel 1) zur Herstellung eines Erdengranulates mit Nährstoffzu
satz in nachfolgender Mischung:
50 Vol.-Teile abgelagertes, homogenisiertes, kalkarmes
Gewässersediment nach 2 Wochen
Lagerzeit
Feuchtegehalt|65% | |
Schüttgewicht | 850 kg/m³ |
CaCO₃-Gehalt | 12% |
pH-Wert | 6,5 |
C/N-Verhältnis | 12 : 1 |
30 Vol.-Teile Kompost
Feuchtegehalt|45% | |
Schüttgewicht | 400 kg/m³ |
20 Vol.-Teile feinschrotige Rindenabfälle
Feuchtegehalt|15% | |
Schüttgewicht | 200 kg/m³ |
Zusatz:
0,3 Vol.-Teile Komplex-Dünger der Formulierung NPK 15 : 15 : 15
0,3 Vol.-Teile Komplex-Dünger der Formulierung NPK 15 : 15 : 15
Die Herstellung erfolgt analog der Technologie im Beispiel 1.
Baggerfrisches, kalkarmes Gewässersediment (Gewinnung nach Bei
spiel 1) wird für die Herstellung von Erdengranulat in nachfol
gender Mischung eingesetzt:
50 Vol.-Teile baggerfrisches, homogenisiertes
Gewässersediment
Feuchtegehalt|70% | |
Schüttdichte | 900 kg/m³ |
CaCO₃-Gehalt | 16% |
pH-Wert | 6,5 |
C/N-Verhältnis | 12 : 1 |
50 Vol.-Teile zerfaserte Kartonagenabfälle
Teilchengröße|0-5 mm | |
Schüttdichte | 200 kg/m³ |
Feuchtegehalt | <5% |
Die zerfaserten Kartonagenabfälle (aufbereitet analog Rindenab
fälle gemäß Beispiel 2) werden in einem diskontinuierlich lau
fenden Wellenmischer vorgelegt und durch gleichmäßige Zugabe der
Gewässersedimentmenge wird innerhalb von ca. 1 Minute Mischzeit
bei 65 U/min der Mischwerkzeuge ein lockeres Vorgranulat er
zeugt. Nach Ablauf des Mischzyklus wird das Vorgranulat in
einen Pufferbehälter entleert und einer Granuliertrommel mit 2 m
Durchmesser kontinuierlich zugeführt. Bei 7 U/min der Granulier
trommel wird ein verdichtetes Granulat mit 48% Feuchte erzeugt.
Die Feuchte wird in einem nachgeschalteten Wirbelschichttrockner
(analog Beispiel 1) um 5% reduziert und ein lager- und trans
portstabiles Granulat im Körnungsband 0-10 mm mit vergleich
baren Eigenschaften wie in den Beispielen 1 und 2 erzeugt.
Baggerfrisches, kalkreiches Gewässersediment (Gewinnung nach
Beispiel 1) wird für die Herstellung von organischem Erdengranu
lat mit Nährstoffzusatz in nachfolgender Mischung eingesetzt:
55 Vol.-Teile baggerfrisches, homogenisiertes, kalkreiches
Gewässersediment
Feuchtegehalt|65% | |
Schüttdichte | 850 kg/m³ |
CaCO₃-Gehalt | 60% |
pH-Wert | 7,5 |
C/N-Verhältnis | 20 : 1 |
18 Vol.-Teile Kompost
Feuchtegehalt|45% | |
Schüttdichte | 450 kg/m³ |
12 Vol.-Teile feinschrotiger Rindenabfall
Schüttdichte | |
300 kg/m³ | |
Teilchengröße | 0-6 mm |
5 Vol.-Teile Komplex-Dünger (NPK 15 : 20 : 15)
10 Vol.-Teile gemahlener Dolomit
Schüttdichte | |
1,235g/m³ | |
Teilchengröße | 90%<0,125 mm |
Die Verarbeitung erfolgt analog dem Beispiel 3. Die Nährstoffe
werden zusammen mit den Rinden- und Kartonagenabfällen und vor
Zugabe des Seeschlammes in einem Wellenmischer 15 s intensiv
durchmischt. Es entsteht ein Rohgranulat mit 45% Feuchte. Zum
Erreichen der Lager- und Transportstabilität erfolgt eine Redu
zierung der Feuchte im Wirbelschichttrockner um ca. 5%. Nach
dieser Verfahrensweise wird ein festes, elastisches, stabiles
Granulatkorn im Körnungsbereich 0,5-6,0 mm erzeugt.
Baggerfrisches, kalkarmes Gewässersediment (Gewinnung nach Bei
spiel 1) wird für die Herstellung von nährstoffhaltiger Erde in
nachfolgender Mischung eingesetzt:
50 Vol.-Teile baggerfrisches, homogenisiertes, kalkarmes
Gewässersediment
Feuchtegehalt|70% | |
Schüttgewicht | 900 kg/m³ |
pH-Wert | 6,8 |
CaCO₃-Gehalt | 20% |
C/N-Verhältnis | 15 : 1 |
25 Vol.-Teile feinschrotige Rindenabfälle
Feuchtegehalt|<15% | |
Schüttgewicht | 300 kg/m³ |
Teilchengröße | <6 mm |
15 Vol.-Teile Niedermoortorf
Wassergehalt|60% | |
Schüttgewicht | 400 kg/m³ |
10 Vol.-Teile Styroporabfälle
Teilchengröße|<6 mm | |
Schüttdichte | 100 kg/m³ |
Zusatz:
0,3 Vol.-Teile NPK-Dünger 15 : 15 : 15
0,3 Vol.-Teile NPK-Dünger 15 : 15 : 15
Die Rindenabfälle, Niedermoortorf und die Styroporabfälle werden
einem kontinuierlich arbeitenden Doppelwellenmischer mit einem
Durchmesser von 600 mm und 75 U/min mengenproportional und
kontinuierlich zugeführt und im Durchlauf des ersten Drittels
des Doppelwellenmischers bei einer Verweilzeit von 20 s intensiv
durchmischt. Nach 1/3 der Mischerlänge, vom Eintrag gerechnet,
wird der Seeschlamm mengenproportional zugeführt und im weiteren
Durchlauf des Doppelwellenmischers mit den homogenisierten Zu
satzstoffen zu einer grobkrümeligen Erde verarbeitet. Diese Erde
ist ohne weitere Behandlung zum Lagern und weiteren Versand ge
eignet. Diese Erde mit einem Schüttgewicht von 500 kg/m3 und
einem Feuchtegehalt von 40% bewirkt eine lockere Bodenstruktur
und fördert die Bodendurchlüftung und Ausbildung eines guten
Wurzelwerkes.
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Gewässersedimenten, insbeson
dere von Schlämmen im pH-Wertbereich 6,5 bis 7,5 und mit
einem CaCO3-Anteil zwischen 8 und 70% sowie einem Kohlen
stoff-Stickstoff-Verhältnis von 10 bis 20 : 1, zu grobkrüme
liger, nährstoffreicher Erde bzw. Erdengranulat, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schlammstruktur nach der Gewinnung des
Sedimentes durch Ablagerung und nachfolgendes Mischen mit or
ganischem gerüstbildendem Material von großer Oberfläche, wie
feinschrotige Rinde und/oder Hoch- bzw. Niedermoortorf, Kom
post, Kartonagenabfälle und Styropor, in einer Menge von 5 bis
50% bezogen auf die Menge des Gewässersedimentes, wobei der
Feuchtegehalt von 80 bis 85% auf 40 bis 60% verändert wird
sowie gegebenenfalls mineralische Nährstoffe zugesetzt werden
und dieses Gemisch nach bekannten Schleuder-, Wirbel- und
Rollverfahren granuliert sowie abschließend teilweise auf
Feuchtigkeitsgehalte < 45% getrocknet wird, um bei Lagerung
und Transport des Fertigproduktes Verklebungen und Verklumpun
gen zu vermeiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die in
der Mischung eingesetzte Rinde, Kartonage und Styroporabfälle
einer speziellen Aufbereitung in einer Prallmühle oder einem
ähnlichen Mühlentyp unterzogen wird, wobei ein gerüstbilden
des, faseriges Material bis 8 mm Faserlänge anfällt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
wässersediment mit Seilzuggreifern oder -baggern aus 3-17 m
tiefen Sedimentschlammschichten gewonnen wird, ohne daß die
mit Schwermetallen angereicherte obere Deckschicht von max.
1 m Dicke mit abgebaut wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß zur Er
höhung das Nährstoffgehaltes der Mischung anorganische Dünge
komponenten, wie Kali, Phosphor und Stickstoff, in Mengen bis
zu 5% auf die Gesamtmischung zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß als
Misch- und Granulieraggregate bevorzugt horizontale Wellen
mischer, Doppelwellenmischer, Turbulentmischer im kontinuier
lichen und diskontinuierlichen Durchlaufen eingesetzt werden
und in diesen Aggregaten das Gewässersediment, die feinschro
tige Rinde und die Torfkomponente ca. 20-30 Sekunden bei
60-75 U/min gemischt werden bis ein krümeliges feines Erd
granulat anfällt, das anschließend einer Granuliertrommel als
Granulierkeim bei 6-10 U/min oder einem Granulierteller auf
gegeben wird, wobei bis zu 10% der Ausgangsmaterialien noch
zusätzlich in der Granuliertrommel bzw. auf dem Granuliertel
ler zugegeben werden können, bis das Granulat die vorgegebe
nen Parameter (Korngröße, Feuchte) erreicht.
6. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die
Trocknung zum Fertigprodukt in einer Wirbelbettanlage bei Tem
peraturen von 300 bis 350°C sowie Luftgeschwindigkeiten von
0,5 bis 0,8 m/s erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4110950A DE4110950A1 (de) | 1991-04-05 | 1991-04-05 | Verfahren zur aufarbeitung von gewaessersedimenten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4110950A DE4110950A1 (de) | 1991-04-05 | 1991-04-05 | Verfahren zur aufarbeitung von gewaessersedimenten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4110950A1 true DE4110950A1 (de) | 1992-10-08 |
Family
ID=6428835
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4110950A Withdrawn DE4110950A1 (de) | 1991-04-05 | 1991-04-05 | Verfahren zur aufarbeitung von gewaessersedimenten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4110950A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997001513A1 (en) * | 1995-06-26 | 1997-01-16 | Esko Torkkeli | Method of treating waste sludge |
WO2002031273A1 (en) * | 2000-10-12 | 2002-04-18 | Minna Katriina Aarnio | Method for treatment of dredging soil |
WO2004046065A1 (en) * | 2002-11-21 | 2004-06-03 | Industrial Ecosystems Pty Ltd | Methods for improving crop growth |
-
1991
- 1991-04-05 DE DE4110950A patent/DE4110950A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997001513A1 (en) * | 1995-06-26 | 1997-01-16 | Esko Torkkeli | Method of treating waste sludge |
US5972058A (en) * | 1995-06-26 | 1999-10-26 | Torkkeli; Esko Ilmari | Method of treating waste sludge |
WO2002031273A1 (en) * | 2000-10-12 | 2002-04-18 | Minna Katriina Aarnio | Method for treatment of dredging soil |
WO2004046065A1 (en) * | 2002-11-21 | 2004-06-03 | Industrial Ecosystems Pty Ltd | Methods for improving crop growth |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US4519831A (en) | Method of converting sewage sludge to fertilizer | |
DE2657433A1 (de) | Pfropfpolymere auf der basis von lignosulfonat und verwendung derselben | |
EP0716806A1 (de) | Hochporöses Granulat zur Verwendung als Tierstreu | |
WO2016116099A2 (de) | Bodenhilfsstoffe sowie verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung | |
EP1740517A1 (de) | Formkörper zum düngen und verfahren zu seiner herstellung | |
EP0109506A1 (de) | Flugasche in lagerfähiger Form und Verfahren zur Herstellung | |
US2797985A (en) | Method of producing synthetic topsoil | |
DE3128673A1 (de) | "verfahren und vorrichtung zur herstellung eines bodenverbesserungsmittels aus klaerschlamm" | |
DE4019389C2 (de) | ||
KR100358408B1 (ko) | 석고와 유기성 오니류를 이용한 간척지 논토양 입상토양개량제및 | |
DE4110950A1 (de) | Verfahren zur aufarbeitung von gewaessersedimenten | |
DE4240807C1 (de) | Organisch-mineralisches Düngemittel | |
DE821946C (de) | Verfahren zur Herstellung von granulierten humushaltigen Duengemitteln aus Klaerschlamm | |
WO1996006060A1 (de) | Verfahren zur aufbereitung, verwertung und pelletierung von organischen und anorganischen verbindungen in fester und flüssiger form insbesondere von biomasse und biogenen schlämmen, mehr insbesondere von klärschlamm | |
EP0149796A2 (de) | Düngemittelkorn | |
DE851070C (de) | Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Duenge-mitteln aus Klaerschlamm | |
DE4118919A1 (de) | Verfahren zur herstellung von naehrstoffhaltigen boeden | |
DE3309004A1 (de) | Duengemittel auf der basis natuerlicher rohstoffe sowie verfahren zu seiner herstellung | |
DE19937270C2 (de) | Verfahren zur Abdeckung von Halden mit stark geneigten Flanken, insbesondere von Rückstandssalzhalden aus der Salzaufbereitung | |
DE4211185A1 (de) | Kultursubstrat mit Düngewert in körniger, rieselfähiger Form und Verfahren zu seiner Herstellung | |
EP0743930B1 (de) | Entsorgung von gülle | |
DE4334900A1 (de) | Verfahren zur Aufbereitung und Verwertung von Biomassen und biogenen Schlämmen, insbesondere von Klärschlämmen | |
EP0474992A2 (de) | Verfahren zur Behandlung von in Massenzucht von Vieh, insbesondere von Schweinen, Rind- und Federvieh, anfallender Gülle und nach diesem Verfahren hergestelltes Düngemittel mit geregelter Nährstoffdesorption | |
DE4416030A1 (de) | Verfahren zur Umwandlung von Altpapier und zellulosehaltigen Abfallstoffen in ein sorptionsfähiges und leicht verrottbares Schüttgut | |
DE3724551A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines organisch-organischen duengemittels |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |