DE4110612C2 - Polymerisierbares Dentalmaterial - Google Patents
Polymerisierbares DentalmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines polymerisierbaren Dentalmaterials zur Herstellung
von Zahnfüllungen und als Befestigungszement.
Polymerisierbare Zahnfüllungsmaterialien sind seit vielen Jahren bekannt. Die ersten dieser
Materialien bestanden aus Mischungen aus monomerem und polymerem Methylmethacrylat,
die durch Zusatz eines Katalysators beziehungsweise eines Systems aus Katalysator und Be
schleuniger innerhalb weniger Minuten unter den im Munde herrschenden Temperaturbedin
gungen aushärteten.
Eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften dieser Füllungsmaterialien wurde durch
den Zusatz von feinteiligen Füllstoffen, wie Quarz oder Aluminiumsilicaten, eine Verbesserung
der ästhetischen Wirkung durch die Entwicklung neuer Katalysator-Systeme, die keine Verfär
bung mehr verursachen, und eine Verringerung der Polymerisationsschrumpfung durch die
Verwendung von Methacrylsäureestern höherer Alkohole neben oder anstelle von Methyl
methacrylat erreicht.
Das erste dieser neuen Materialien wurde von Rafael L. Bowen entwickelt und ist in der
US-Patentschrift 3 066 112 beschrieben. Es enthält als monomeres Bindemittel im wesentli
chen ein durch Reaktion eines Bis-Phenols mit Glycidylacrylat beziehungsweise -methacrylat
dargestelltes Diacrylat beziehungsweise Dimethacrylat und als anorganischen Füllstofffeinteili
ges Siliciumdioxid, vorzugsweise in silanisierter Form. Das von Bowen gefundene
Bis-[4-(2-hydroxy-3-methacryloyloxypropoxy)-phenyl]-dimethylmethan, auch als Bis-GMA oder
Bowen-Monomer bezeichnet, ist auch heute noch in den meisten der im Handel befindlichen
Dentalmaterialien enthalten.
Ein Beispiel für ein weiteres Composite - ein Dentalmaterial, das neben organischen Monome
ren einen feinteiligen anorganischen Füllstoff enthält - wird in der US-Patentschrift 3 539 533
beschrieben. Das polymerisierbare Bindemittel ist dabei ein Gemisch aus Bis-GMA, Bisphenol
A-dimethacrylat, verdünnendem Monomer, besonders Triäthylenglykoldimethacrylat, und gege
benenfalls Methacrylsäure in geringer Menge, das zusammen mit etwa 65-75 Gewichts-% des
anorganischen Füllstoffes, zum Beispiel aus Siliciumdioxid, Glas, Aluminiumoxid oder Quarz,
verwendet wird. Der anorganische Füllstoff kann eine Teilchengröße von etwa 2-85 Mikro
meter besitzen; zur Verbesserung des Verbundes Kunststoff/Füllstoff wird er mit einem Silan,
wie zum Beispiel 3-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan, vorbehandelt.
Aus der deutschen Patentschrift 24 03 211 ist ein Werkstoff für Dentalzwecke (Füllungsmateria
lien für Kavitäten, Materialien für Befestigungszemente, Versiegelungs- und Schutzüberzugs
massen, Kronen- und Brückenmaterialien, Prothesenmaterialien, sowie Massen zur Herstellung
künstlicher Zähne) bekannt, der neben polymerisierbarem Acrylat beziehungsweise Methacrylat
als anorganischen Füllstoff mikrofeines (hochdisperses) Siliciumdioxid mit einer Teilchengröße
von etwa 10-400 mµ enthält. Das polymerisierbare Monomer besteht dabei aus Bis-GMA oder
einem anderen Derivat des Bisphenol A oder einem Reaktionsprodukt aus Hydroxyalkyl
methacrylaten und Diisocyanaten, gegebenenfalls zusammen mit monomeren kurzkettigen
Methacrylaten und/oder Diacrylaten beziehungsweise Dimethacrylaten. Die aus dem den mi
krofeinen Füllstoff enthaltenden Werkstoff hergestellten Zahnfüllungen und dergleichen zeich
nen sich durch ihre Hochglanzpolierbarkeit aus.
Aus der deutschen Patentschrift 24 05 578 ist es bekannt, in einem zu hochglanzpolierbaren
Produkten zu verarbeitenden Dentalwerkstoff neben Estern der Methacrylsäure als anorgani
schen Füllstoff eine Mischung aus Kieselsäure mit einer maximalen Teilchengröße von
0,07 Mikrometer und feinteiligem Glas, dessen Teilchengröße 5 Mikrometer nicht überschreiten
sollte, zu verwenden. Als Methacrylsäureester werden darin Bis-GMA, 2,2-Bis-[p-(2-hydroxy
äthoxy)-phenyl]-propandimethacrylat und Triäthylenglykoldimethacrylat genannt.
Ein sowohl konventionelle als auch mikrofeine anorganische Füllstoffe enthaltendes
Dentalmaterial - dafür hat sich die Bezeichnung Hybrid-Composite eingebürgert - wird zum Bei
spiel auch in der internationalen Patentanmeldung WO 81/02 254 beschrieben. Es enthält ein
Füllstoff-Gemisch aus hydrophobem Siliciumdioxid mit einem Durchmesser von
0,01-0,04 Mikrometer und Glas, zum Beispiel röntgenopakes barium- oder strontiumhaltiges
Glas, mit einem Durchmesser von 2-30 Mikrometer. Als polymerisierbare Monomere dienen
Bis-GMA oder äthoxyliertes Bisphenol A-dimethacrylat und Triäthylenglykoldimethacrylat. Das
Material wird als Zahnfüllungsmaterial und zum Verblenden von zum Beispiel gegossenen
Gold-Kronen verwendet.
Die deutschen Patentschriften 37 08 618 und 38 26 233 betreffen Kunststoff-Zahnersatzteile
mit einem abrasionsfesten, hochglanzpolierbaren Mantel aus 10-90 Gewichts-% hochdisper
ses Siliciumdioxid mit einer Teilchengröße von 0,01-0,4 Mikrometer enthaltendem Kunststoff.
Der Mantel umhüllt einen eine hohe Biegefestigkeit und einen hohen Biegemodul aufweisenden
Kern, der 30-90 Gewichts-% eines anorganischen Füllstoff-Gemisches aus 60-100 Ge
wichts-% Siliciumdioxid, Lithiumaluminiumsilicat-Glas und/oder Strontiumaluminiumsilicat-Glas
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,7-5 Mikrometer oder Bariumaluminiumsilicat-Glas mit
einer mittleren Teilchengröße von 0,7-10 Mikrometer und 0-40 Gewichts-% hochdispersem
Siliciumdioxid mit einer mittleren Teilchengröße von 0,01-0,4 Mikrometer enthält. Der Kunst
stoff von Kern und Mantel ist vorzugsweise ein Polymer aus Bis-GMA, äthoxyliertem Bisphenol
A-diacrylat beziehungsweise -dimethacrylat, Triäthylenglykoldimethacrylat, Dodecandioldi
methacrylat, Diurethandimethacrylat aus 2-Hydroxyäthylmethacrylat und 2,2,4-Trimethyl
hexamethylendiisocyanat, Bis-(acryloyloxymethyl)-tricyclo-[5.2.1.02.6]decan und/oder Bis-(meth
acryloyloxymethyl)-tricyclo[5.2.1.02.6]decan. Die Zahnersatzteile eignen sich für die Versorgung
mit Kronen, Brücken, Inlays und dergleichen.
In EP 0 382 033 A2 werden photopolymerisierbare Dentalmassen für die Verwendung als
Zahnfüllungsmaterial beschrieben. Die Dentalmassen enthalten 10-50 Gewichts-% Monomere
mit mindestens zwei polymerisierbaren (Meth)Acrylsäuregruppen, 5-80 Gewichts-% eines Gla
ses oder einer Glaskeramik mit einer mittleren Teilchengröße zwischen 0,1 und 10 µm,
2-10 Gewichts-% eines oberflächenbehandelten Mikrofüllers und 0,1-5 Gewichts-% einer Mi
schung aus Campherchinon und p-Dialkylaminobenzolsulfonsäureamid als Photoaktivator. Als
Glas wird ein Ba-Glasfüllstoff eingesetzt.
Das aus DE 34 03 040 A1 bekannte dentale Füllungsmaterial enthält neben polymerisierbaren
(Meth)Acrylverbindungen und Polymerisationsbeschleunigern und/oder Polymerisations
initiatoren etwa 60-90 Gewichts-% eines anorganischen Füllstoff-Gemisches aus einem rönt
genopaken Füllstoff mit einer Korngrößenverteilung zwischen 0,5 und 40 µm, einem röntgen
opaken Füllstoff mit einer Korngrößenverteilung zwischen 0,2 und 15 µm und einem Mikrofüll
stoff mit einer Korngrößenverteilung zwischen 5 und 150 nm.
Ebenfalls ein anorganisches Füllstoff-Gemisch enthält das in EP 0 091 990 A2 vorgeschlagene,
vorzugsweise durch Licht härtbare dentale Restorationsmaterial. Das Füllstoff-Gemisch besteht
hier aus mindestens einem amorphen Füllstoff, mindestens einem kristallinen Füllstoff und ge
gebenenfalls einem feinverteilten Mikrofüllstoff.
In "Die Quintessenz" 7,1988, 1243-1253, wird von R. Janda ein Überblick über den Stand der
Entwicklung auf dem Gebiet der Zahnfüllungskunststoffe gegeben. Die verschiedenen Arten
der anorganischen Füllstoffe und ihr Einfluß auf die Materialeigenschaften der Zahnfüllungs
kunststoffe werden beschrieben.
Dentale Befestigungszemente werden benutzt, um Inlays, Onlays, Kronen, Brücken, auch so
genannte Klebe- oder Adhäsivbrücken (Maryland-Brücken), Verblendschalen und dergleichen
mit der Zahnsubstanz zu verbinden. Neben infolge von Abbindungsvorgängen härtenden Ze
menten, wie zum Beispiel den Zinkoxid-Phosphat-Zementen, sind zunehmend auch solche in
Gebrauch, die durch Polymerisation aushärten. Die polymerisierbaren Befestigungszemente
enthalten als Monomere üblicherweise Ester der Acrylsäure beziehungsweise Methacrylsäure,
meist einen feinteiligen anorganischen Füllstoff und daneben die Polymerisation auslösende
Katalysatoren.
Aus EP 0 064 834 B1 ist ein Klebstoff zum Ankleben eines Gegenstandes an einen Zahn be
kannt, der ein Bindemittelharz, verdünnendes Monomer, einen anorganischen Füllstoff in einer
Menge von mindestens 20 Gewichts-Prozent und einen Photoinitiator zur Auslösung der
Polymerisation bei Bestrahlung mit sichtbarem Licht enthält. Als Photoinitiator wird ein Gemisch
aus einem α-Diketon, ausgewählt aus zum Beispiel Campherchinon, Benzil, Biacetyl,
9,10-Phenanthrenchinon und Naphthochinon, und einem Amin, besonders einem
Dialkanol- oder Trialkanolamin, eingesetzt. Als Füllstoffe werden anorganische Gläser, wie zum
Beispiel Bariumaluminiumsilicatglas und Lithiumaluminiumsilicatglas, bevorzugt.
Nach der deutschen Patentschrift 34 41 564 lassen sich die Metallflächen von Adhäsivbrücken
fest, dicht und spaltfrei mit dem Zahnschmelz verbinden, wenn der dafür benutzte Klebstoff ne
ben Methacrylsäureestern und anorganischem Füllstoff aus silanisiertem Siliciumdioxid mit ei
ner Teilchengröße bis zu 0,04 Mikrometer sowohl einen Katalysator für die chemische Kaltpoly
merisation (Autopolymerisation) als auch einen Katalysator für die Photopolymerisation enthält.
Aus Schweiz Monatsschr Zahnmed. Vol. 99, 4/1989, ist ein niedrigviskoser mikrogefüllter Kom
posit-Zement bekannt, der durch zweistufige Photopolymerisation gehärtet wird und zunächst
gelb gefärbt ist und erst durch die Endhärtung seine definitive Farbe erhält. Dieser Zement ent
hält zwei Initiator-Systeme mit hohem Campherchinon-Anteil für die Photopolymerisation, deren
Absorptionsmaxima bei verschiedenen Wellenlängen des sichtbaren Lichtes liegen. Das Anhär
ten erfolgt mit Licht einer Wellenlänge, die größer als 470 nm ist, das Endhärten mit Licht der
Wellenlänge von rund 470 nm. Durch die zunächst von der Zahnfarbe abweichende Farbe des
Zements und seine nach dem Anhärten marzipanähnliche Konsistenz läßt sich der Zement gut
bearbeiten und ein Überschuß an Zement, ohne daß die Zahnsubstanz beschädigt wird, rasch
und sicher entfernen. Dieser Zement eignet sich nicht für Restaurationen mit lichtunzugängli
chen Bezirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zur Herstellung von Zahnfüllungen für den Front-
und Seitenzahnbereich und als Befestigungszement zu verwendendes photopolymerisierbares
Dentalmaterial zu finden, aus dem sich durch Polymerisation Produkte herstellen lassen, deren
Charakteristika Röntgenopazität, Abrasionsfestigkeit, Hochglanzpolierbarkeit und hohe mecha
nische Festigkeitswerte, speziell hohe Biegefestigkeits- und Biegemodulwerte, sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch die Verwendung eines photopolymerisierbaren
Dentalmaterials, das im wesentlichen aus 10-60 Gewichts-% Bis-[4-(2-hydroxy-3-methacry
loyloxypropoxy)-phenyl]-dimethylmethan, Triäthylenglykoldimethacrylat und/oder dem
Diurethandimethacrylat aus 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat und 2-Hydroxyäthyl
methacrylat, 37-87 Gewichts-% eines anorganischen Füllstoff-Gemisches aus 80-90 Ge
wichts-% Bariumaluminiumsilicatglas mit einer mittleren Teilchengröße von 0,7 Mikrometer
und 10-20 Gewichts-% mikrofeinem Siliciumdioxid mit einer mittleren Teilchengröße von
0,04-0,06 Mikrometer, 0,02-2 Gewichts-% α-Diketon und 0,1-1 Gewichts-% Amin besteht,
zur Herstellung von Zahnfüllungen und als Befestigungszement.
Das anorganische Füllstoff-Gemisch wird vorzugsweise in zum Beispiel durch Behandlung mit
3-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan silanisierter Form eingesetzt.
Geeignete α-Diketon/Amin-Systeme, die bei der Bestrahlung mit sichtbarem Licht einer Wellen
länge von 320-500 Nanometer die Polymerisation der Monomeren auslösen, sind zum Beispiel
aus GB 1 408 265 B1 bekannt. Als α-Diketon hat sich Campherchinon besonders bewährt. Soll
das Material als zunächst gefärbter, nach Bestrahlung mit sichtbarem Licht jedoch zahnfarbe
ner Befestigungszement zur Verfügung stehen, so wird als α-Diketon ein Gemisch aus
0,01-1 Gewichts-% Campherchinon und 0,01-1 Gewichts-% 9,10-Phenanthrenchinon einge
setzt. Bevorzugt werden dabei 0,02-0,05 Gewichts-% Campherchinon, 0,02-0,05 Gewichts-%
9,10-Phenanthrenchinon und 0,3-0,5 Gewichts-% Amin.
Als Amine haben sich N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-toluidin und Ester der 4-Dimethylamino
benzoesäure, wie der Äthyl- und Butoxyäthylester besonders bewährt.
Es hat sich als günstig erwiesen, dem Dentalmaterial als weiteren photoaktiven Bestandteil zu
sätzlich ein Benzilacetal, vorzugsweise in einer Menge von 0,02-0,1 Gewichts-%, zuzufügen.
Dem Dentalmaterial können außerdem noch Farbpigmente, Antioxidationsmittel, UV-Stabilisa
toren und andere übliche Zusatzstoffe beigefügt werden.
Besonders bewährt hat sich die Verwendung des Dentalmaterials als Befestigungszement,
wenn es neben dem Photoinitiator-System auch einen Katalysator für die Autopolymerisation
enthält. Mit einem solchen Zement läßt sich, da sein Aushärten sowohl chemisch als auch pho
tochemisch erfolgt, Zahnersatz auch in lichtunzugänglichen Bereichen, in denen keine Photo
polymerisation möglich ist, fest mit der Zahnsubstanz verbinden.
Für den Zweck der zusätzlichen Autopolymerisation enthält das Dentalmaterial vorzugsweise
ein organisches Peroxid, zum Beispiel Diacetylperoxid, Dibenzoylperoxid oder Di-tert.-butyl
peroxid, das zusammen mit dem Amin ein Redox-System bildet. Redox-Systeme dieser Art
stellen bekannte Katalysatoren für die Autopolymerisation von Dentalmaterialien auf Acrylat-
beziehungsweise Methacrylat-Basis dar.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Dentalmaterial zeichnet sich durch eine hohe Haftung
an dem Zahngewebe und eine gute Bearbeitbarkeit und Modellierfähigkeit, die daraus herge
stellten Produkte durch Röntgenopazität, Abrasionsfestigkeit, Hochglanzpolierbarkeit und gute
mechanische Eigenschaften - besonders charakteristisch sind dabei die hohe Biegefestigkeit
(120 MPa) und der hohe Biegemodul (8000-120000 MPa) - aus.
Für den Gebrauch hat es sich bewährt, das Dentalmaterial, wenn es Methacrylsäureester, an
organischen Füllstoff, Photoinitiator-System und gegebenenfalls gewünschte Zusatzstoffe ent
hält, als lagerfähiges Einkomponenten-Material in Pasten-Form zur Verfügung zu stellen.
Soll das Dentalmaterial als ein auch durch Autopolymerisation zu härtender Befestigungsze
ment verwendet werden, so liegt dieser vorzugsweise als pastenförmiges Zweikomponenten-
Material vor, wobei zweckmäßigerweise die Zusammensetzung der einen Paste der des Ein
komponenten-Materials entspricht und die andere Paste neben Methacrylsäureester und anor
ganischem Füllstoff den Katalysator für die Autopolymerisation, das Peroxid, enthält.
Der Befestigungszement eignet sich zur Befestigung jeglicher Art von aus Keramik, Glaskera
mik oder Composite-Material gefertigtem Zahnersatz und von Klebebrücken an der
Zahnsubstanz.
Soll zum Beispiel mit Hilfe des Campherchinon und 9,10-Phenanthrenchinon enthaltenden Be
festigungszements eine Zahnkavität mit einem aus einem Composite-Material gefertigten Inlay
gefüllt werden, so wird zunächst der Befestigungszement auf die Wände der Kavität und auf
das Inlay, soweit es in die Kavität reicht, aufgetragen. Dann wird das Inlay in die Kavität ge
drückt. Ein Überschuß an Befestigungszement, der sich durch seine gelbe Farbe deutlich sicht
bar von der Zahnsubstanz abhebt und eine weiche Konsistenz besitzt, wird mit einem
geeigneten Instrument abgenommen, ohne daß dabei die Zahnsubstanz beschädigt und in der
Spalte zwischen Kavität und Inlay vorhandener Befestigungszement entfernt wird. Anschlie
ßend wird der Befestigungszement mit einem Lichtgerät, wie es zum Beispiel für das Aushärten
von photopolymerisierbarem Zahnfüllungsmaterial bekannt ist, so lange bestrahlt, bis die gelbe
Färbung verschwunden und damit der Befestigungszement vollständig ausgehärtet ist.
Zur näheren Erläuterung werden in den folgenden Beispielen Ausführungsformen des erfin
dungsgemäß zu verwendenden Dentalmaterials beschrieben.
Vor Gebrauch werden die Pasten A und B im Verhältnis 1 : 1 miteinander vermischt.
Claims (7)
1. Verwendung eines photopolymerisierbaren Dentalmaterials, das im wesentlichen aus
10-60 Gewichts-% Bis-[4-(2-hydroxy-3-methacryloyloxypropoxy)-phenyl]-dimethylmethan,
Triäthylenglykoldimethacrylat und/oder dem Diurethandimethacrylat aus 2,2,4-Trimethyl
hexamethylendiisocyanat und 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 37-87 Gewichts-% eines anor
ganischen Füllstoff-Gemisches aus 80-90 Gewichts-% Bariumaluminiumsilicatglas mit ei
ner mittleren Teilchengröße von 0,7 Mikrometer und 10-20 Gewichts-% mikrofeinem Sili
ciumdioxid mit einer mittleren Teilchengröße von 0,04-0,06 Mikrometer, 0,02-2 Ge
wichts-% α-Diketon und 0,1-1 Gewichts-% Amin besteht, zur Herstellung von
Zahnfüllungen und als Befestigungszement.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Füllstoff-
Gemisch silanisiert ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dentalmaterial
zusätzlich 0,02-0,1 Gewichts-% eines Benzilacetals enthält.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dentalmaterial als α-Diketon Campherchinon enthält.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dentalmaterial als α-Diketon ein Gemisch aus 0,01-1 Gewichts-% Campherchinon und
0,01-1 Gewichts-% 9,10-Phenanthrenchinon enthält.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dentalmaterial
0,02-0,05 Gewichts-% Campherchinon, 0,02-0,05 Gewichts-% 9,10-Phenanthrenchinon
und 0,3-0,5 Gewichts-% Amin enthält.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Dentalmaterial zusätzlich
0,2-0,5 Gewichts-% eines organischen Peroxids enthält.
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