DE4110150C2 - Vorrichtung zum Anbringen eines Kunststoffrands an einer Platte - Google Patents
Vorrichtung zum Anbringen eines Kunststoffrands an einer PlatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen
eines Kunststoffrands an einer Platte
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus DE 35 16 452 A1
bekannt.
Bei Verwendung einer solchen bekannten Vorrichtung geht
hervor, daß der Kunststoffrand eine Verformung gegenüber der
gewünschten Form im Bereich des Übergangs zwischen der Platte
und dem angebrachten Kunststoffrand aufweist. Die Ursache
dieser unerwünschten Verformung muß in dem Umstand gesucht
werden, daß der elastisch verformbare Formteil vom Träger und
vom Anpreßelement, die als Platten ausgeführt sind,
vollständig eingeschlossen sind. Auch die Außenseite des
Formteils, also der Körper des U, ist von einer an dem Träger
angebrachten Platte eingeschlossen. Um zu vermeiden, daß der
Formteil nach innen hin beim Andrücken verformt, sind nach
der vorgenannten deutschen Veröffentlichung Abstandsplatten
an dem Träger und an der Platte vorgesehen.
Die beschriebene Struktur gibt während des Andrückens
eine unvermeidliche Verformung des Formhohlraums, da durch
den Einschluß des Formteils auf der Außenseite nur eine
einzige Verformungsmöglichkeit bleibt, nämlich eine
Kompression, die zu einer Verformung der Wände des
Formhohlraums führt.
Ein anderer Nachteil der genannten bekannten Technik
ist, daß die Montage und Demontage des Formteils mit der
darin befindlichen Metallplatte nicht einfach ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
bei der der Formhohlraum während des Anpressens
im Betrieb nicht verformt wird.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1
genannten Merkmale gelöst.
Die Vorrichtung des genannten Typs ist zum Anbringen
einer beispielsweise stoßbeständigen Umrandung aus Kunststoff
um oder wenigstens an einer Seite einer Platte,
beispielsweise bestehend aus Holz, Spanplatte, MDF,
Sperrholz, usw. geeignet. Der Kunststoff wird in flüssigem
Zustand über die Einspritzöffnung(en) in den Formhohlraum
eingebracht und erhärtet unmittelbar danach. Es kann
Zweikomponentenmaterial oder aber es können erwärmte
thermoplastische Kunststoffe verwendet werden.
Der ausgehärtete Kunststoffrand kann einen nach Wunsch
zu wählenden Querschnitt aufweisen.
Dadurch, daß der Kunststoff in flüssigem Zustand
eingebracht wird, kann auf die Verwendung von Leim oder
anderen Haftmitteln zum Haften des Kunststoffs an der Platte
verzichtet werden.
Wesentlich ist, daß man eine vollständige Beherrschung
der Form der angebrachten Kunststoffränder erhält.
Insbesondere ein glatter Übergang oder mit anderen Worten ein
nahtloser Kunststoffrand, der unsichtbar und fließend von der
Plattenoberfläche in die Kunststoffoberfläche übergeht, wird
mit dieser Erfindung ermöglicht.
In diesem Zusammenhang wird noch darauf hingewiesen,
daß bei der Technik nach DE 35 16 452 A1 die plattenförmigen
Abstandhalter ebenfalls zur Vermeidung des zu weiten
Eindrückens der Schenkel des U-förmigen Formteils vorgesehen
sind. Trotzdem ist ein ausreichendes Eindrücken des
Formteilmaterials erforderlich, um eine ausreichende Dichtung
zu gewährleisten. Die dadurch unvermeidliche Verformung wird
mit der Struktur der erfindungsgemäßen Vorrichtung vermieden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten
Zeichnung erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 eine Perspektivansicht, teilweise weggebrochen,
einer Platte;
Fig. 2 eine teilweise weggebrochene Perspektivansicht
eines Ausführungsbeispiels einer
Vorrichtung;
Fig. 3 den Querschnitt III-III von Fig. 2;
Fig. 4 einen mit Fig. 3 übereinstimmenden Querschnitt
eines Details in dem angedrückten Betriebszustand der
Vorrichtung; und
Fig. 5 eine mit dem Zustand von Fig. 3
übereinstimmende Ansicht einer alternativen Ausführung.
Fig. 1 zeigt eine Platte 1 mit einem Kunststoffrand 2
mit glatter, runder Form. Die Querschnittsform des Rands 2
ist nahezu vollständig halbkreisförmig und die Außenfläche
schließt nahtlos an die Ober- und Unterfläche der Platte 1
an.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 3 des Typs, der für die
Herstellung einer Platte gemäß Fig. 1 geeignet ist, wenn
auch mit einer etwas anderen Form. Die Vorrichtung 3 umfaßt
einen endlosen gummi-elastischen Formteil 4, der dichtend
über die Hauptflächen einer zu behandelnden Platte 5
angeordnet ist, grenzend an einen Rand 6 davon, welcher
Formteil 4 einen an den Plattenrand 6 anschließenden
Formhohlraum 7 aufweist, dessen Querschnitt im wesentlichen
halbkreisförmig ist. Der Formhohlraum ist von außen durch
zwei Einspritzöffnungen 8, 9 zugänglich, durch die Kunststoff
in den Formhohlraum 7 hineingespritzt werden kann.
Der Formteil 4 wird von einem Trägerrahmen 10 getragen
und auf der Oberseite durch einen Anpreßrahmen 11 abgedeckt.
Eine in dem Trägerrahmen 10 vorgesehene aufstehende Rippe 12
und eine auf der Unterseite des Anpreßrahmens vorgesehene
Rippe 13 dienen zur Positionierung des Formteils 4 durch
Zusammenarbeit mit darin befindlichen jeweiligen Längsnuten
14, 15.
Die gegenseitige Positionierung der Rahmen 10 und 11
ist durch allgemein mit 16 bezeichnete Zapfen-und-Loch-
Verbindungen gesichert.
Fig. 3 zeigt dies alles in größerem Maßstab und
dadurch detaillierter. Wie deutlich zu erkennen sein wird,
befindet sich zwischen den zum Formteil 4 hin gerichteten
Innenflächen der Rahmen 10 und 11 und diesem Formteil 4 ein
Raum 17, weiter wird darauf hingewiesen, daß die
Außenumfangsfläche 18 des Formteils 4 vollkommen frei ist.
Die genannten Räume 17 und die vollkommen freie Lage
der Außenumfangsfläche 18 gewährleisten eine leichte
Verformung des Formteils 4 in dem Zustand, in dem die Rahmen
10 und 11, wie in Fig. 4 angedeutet, durch nicht
dargestellte Anpreßmittel, wie eine Presse, einen Knebel oder
ähnliches aufeinander zu gedrückt sind. In diesem Zustand
erfolgt in dem Bereich der Rippen 12, 13 ein dichtendes
Andrücken des Formteils 4 an die Hauptflächen der Platte 5.
Als Folge der vorhandenen freien Räume 17 zwingt dies jedoch
den restlichen Teil des Formteils 4 nicht zum Verformen,
wodurch die Form des Hohlraums 7 in dem Betriebszustand nach
Fig. 4 genau mit der "Grundform" davon in der mechanisch
nicht belasteten Situation nach Fig. 3 übereinstimmt.
Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß in der Praxis
wenigstens 2 Öffnungen 8, 9 vorgesehen sind, von denen eine
zum Einspritzen des Kunststoffs und die andere zum Entlüften
des Hohlraums vorgesehen ist.
Der Anpreßrahmen 11 weist Durchführöffnungen 19 zum
Durchführen der Einspritzöffnungen 8, 9 auf. Es wird darauf
aufmerksam gemacht, daß die Einspritzzonen 20, in denen sich
die Öffnungen 8, 9 befinden, vorzugsweise weitestgehend
dichtend mit den Durchführöffnungen 19 zusammenwirken, um die
Verunreinigung des Oberraums 17 mit Kunststoff zu vermeiden,
die ja die beschriebene Funktion der Vorrichtung 3 nachteilig
beeinflussen könnte.
Die beschriebene Vorrichtung betrifft das Angießen
eines Rands um eine Platte, beispielsweise um eine
Tischplatte.
Der Anpreßrahmen 11 umfaßt eine Anzahl von
Positionierungsstiften 29, die mit vorher in der Platte 5
angebrachten Blindlöchern 30 zusammenwirken. Dadurch ist eine
korrekte Positionierung der Platte 5 in der Vorrichtung
gewährleistet.
Fig. 5 zeigt eine Ausführung, die zum Angießen eines
Randes an eine Seite oder an zwei anschließende Seiten,
beispielsweise für eine Tür, vorgesehen ist. Die somit
erfolgende Bearbeitung an einer oder an zwei Seiten und in
einer zweiten Einspannung in derselben Vorrichtung an den
gegenübergelegenen Seiten bringt den Vorteil, daß für eine
grundsätzlich unbeschränkte Skala an Längen und Breiten nur
eine einzige Vorrichtung erforderlich ist.
In der Ausführung nach Fig. 5 ist ein Träger-
Winkelprofil 21 und ein Anpreß-Winkelprofil 22 verwendet. Ein
Formteil 23 desselben Typs wie der Formteil 4 jedoch mit
anderer Form wird durch Streifen 24 positioniert und hat als
Befestigungsmittel Schrauben 25 und einen Abstandsring 26.
Die richtige Positionierung einer zu behandelnden
Platte 27 ist gesichert, weil an dem Träger-Winkelprofil 21
ein aufstehender, als Positionierungsreferenz dienender Rand
28 vorgesehen ist.
Es wird angemerkt, daß die Enden des Formhohlraums in
dieser Ausführung verschlossen werden müssen. Dies ist in
Fig. 5 nicht dargestellt, kann aber mit Blöcken mit
angepaßter Form geschehen. In einem solchen Verschlußblock
sind an der Oberfläche Nuten vorgesehen, die an den
Formhohlraum anschließen. Während des Einspritzens des
Kunststoffs kann die Luft aus dem Formhohlraum durch diese
Nuten entweichen.
In Übereinstimmung mit der vorstehend beschriebenen
Ausführung befindet sich zwischen dem Formteil 23 und den
Profilen 21, 22 ein freier Raum, der die genannte, notwendige
relative Beweglichkeit gewährleistet. Dazu ist ebenfalls die
Außenfläche 18 vollständig frei.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Anbringen eines Kunststoffrands (2) an einer
Platte (1), mit einem im wesentlichen U-förmigen Gießformteil
(4) aus elastisch verformbarem Material wie Naturkautschuk oder
Kunstgummi, das die Hauptflächen der Platte (1) dichtend einschließt
und einen an den Plattenrand anschließenden Formhohlraum
(7) mit einer der gewünschten Form des anzubringenden
Kunststoffrands entsprechenden Querschnittsform aufweist, wobei
der Formhohlraum (7) über wenigstens eine Einspritzöffnung (8,
9) für den Kunststoff zugänglich ist, mit einem Träger (10) für
das Gießformteil (4), und einem Anpreßelement (11), das mittels
Anpreßmitteln mit dem Träger (10) unter Klemmung des Gießformteil
(4) zusammenwirken kann,
gekennzeichnet durch
ein erstes Positionsmittel (12) zum Positionieren des Gießformteils
(4) gegenüber dem Träger (10) unter Offenlassung eines
Raums (17) im Bereich des Formhohlraums (7), und ein zweites
Positionierungsmittel (13) zum Positionieren des Gießformteils
(4) gegenüber dem Anpreßelement (11) unter Offenlassung eines
Raums (17) im Bereichs des Formhohlraums (7), wobei die Außenseite
(18) des Gießformteils (4) frei ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
dritte Positionierungsmittel (29, 30) zum Positionieren einer zu
behandelnden Platte (1, 5) gegenüber dem Träger (10) und dem
Anpreßelement (11).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
vierte Positionierungsmittel (16) zum Positionieren des Anpreßelements
(11) gegenüber dem Träger (10).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionierungsmittel wenigstens eine Zapfen-und-Loch-Verbindung
umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionierungsmittel wenigstens eine Spund-und-Feder-Verbindung
umfassen.
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