DE4108966A1 - Elektro-optischer interferometrischer lichtmodulator - Google Patents
Elektro-optischer interferometrischer lichtmodulatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektro-optischen interferome
trischen Lichtmodulator.
Aus der US 45 04 121 ist ein derartiger Modulator bekannt,
der zugleich als Schalter zwischen verschiedenen Ein- und
Ausgängen ausgelegt ist. Die Anordnung weist zwei elektro
optische Kristalle mit Elektroden auf ihren Oberflächen auf,
die jeweils vier Stirnflächen benötigen, von denen eine mit
einer dielektrischen Schicht belegte jeweils direkt am
anderen Kristall anliegt. Eine zu dieser Stirnfläche
parallele zweite Stirnfläche dient jeweils als Vollspiegel.
Ein- und Austritt erfolgen senkrecht durch die beiden
weiteren Stirnflächen. Jeder an einem Ausgang zur Interferenz
mit einem anderen Strahl gelangende Strahl muß an der gemein
samen teilreflektierenden Stirnfläche mindestens zweimal
reflektiert oder gebrochen werden, so daß jeder dieser
Strahlen nicht mehr als 25 Prozent der Eingangsamplitude
aufweisen kann. Weitere Verluste sind durch nichtideale
Verspiegelung und Justage aller acht Stirnseiten unvermeid
lich.
Reine Modulatoren werden üblicherweise als Mach-Zehnder-
Interferometer aufgebaut, in dessen einem Arm ein elektro
optischer Kristall angeordnet ist. Durch den geringen Effekt
der Feldstärke auf den Brechungsindex sind für einen hohen
Modulationsgrad jedoch relativ große Kristallabmessungen und
Betriebsspannungen erforderlich.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen elektro-optischen
interferometrischen Lichtmodulator von einfachem und
unempfindlichem Aufbau anzugeben, der nur einen kleinen
elektro-optischen Kristall benötigt und mit geringen
Betriebsspannungen auskommt und dabei minimale Lichtverluste
hat.
Die Lösung gelingt bei einem gattungsgemäßen Lichtmodulator
mit
- - einem einzigen Kristall mit mindestens drei ebenen Stirn seiten, dessen Brechzahl durch das an ihn angelegte elek trische oder magnetische Feld veränderbar ist,
- - einem schrägwinklig auf eine erste Stirnseite einfallen den Lichtstrahl, der an dieser ersten Stirnseite in einen reflektierten Strahl (41) und einen gebrochenen Strahl aufgespalten wird,
wobei mindestens zwei weitere Stirnseiten so ausgebildet
sind, daß der gebrochene Strahl nach Reflexion an den zwei
weiteren Stirnseiten und zweiter Brechung an der ersten
Stirnseite dem reflektierten Strahl überlagert wird und mit
diesem interferiert, gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn gemäß Anspruch 2 der Kristall
zwei zu den Stirnseiten senkrechte Deckseiten hat, auf den
Deckseiten Elektroden angebracht sind, die an eine steuerbare
Spannungsquelle angeschlossen sind, und der Kristall Pockels-
Effekt zeigt.
Merkmale weiterer vorteilhafter Ausführungsformen sind
einzeln und in Kombination die lineare Polarisation des
einfallenden Lichtstrahls, eine dielektrische Strahlteiler
schicht auf der ersten Stirnseite, die damit erreichte
Intensitätsanpassung der zwei interferierenden Lichtstrahlen
(Anspruch 5), deren Amplitude von jeweils mehr als 30 Prozent
der Amplitude des einfallenden Lichtstrahls, zusätzliche
Spiegelflächen im Kristall (Anspruch 7), die Nutzung der
Totalreflexion und die Einsparung von Kristallvolumen durch
weitere Stirnflächen.
Der Modulator ist als ein modifiziertes Fizeau-Interferometer
aufzufassen. Der Modulator besteht nur aus einem Kristall. Es
erfolgt der Eintritt der Lichtwelle in schiefer Inzidenz, und
zwar aus zwei Gründen: erstens soll die Amplitude des primär
reflektierten Strahles dadurch erhöht werden, zweitens soll
dadurch die Strahlführung des primär gebrochenen Strahls im
Modulator so eingerichtet werden, daß er nach mehrfacher
Reflexion im Inneren schließlich durch Brechung an der Ein
trittsstelle des Primärstrahls einen zweiten Strahl erzeugt,
der sich mit dem primär reflektierten Strahl interferenzfähig
überlagert, d. h. nicht nur richtungsmäßig, sondern auch räum
lich mit diesem zusammenfällt, drittens wird dadurch der
Lichtweg im Kristall erhöht und damit der integrierte
elektro-optische Effekt.
Durch weitere Spiegelflächen ist der dritte Effekt ohne
weiteres noch steigerbar.
Im weiteren wird die Erfindung anhand der Zeichnung in ihren
Einzelheiten beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Mittel
ebene, senkrecht zu den Stirnseiten eines Licht
modulators,
Fig. 2 zeigt einen dazu orthogonalen Schnitt desselben
Lichtmodulators,
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform mit einer zusätzlichen
reflektierenden Stirnseite in einer Darstellung wie
Fig. 1,
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit weiteren Stirn
flächen zur Einsparung von Kristallvolumen, die
ansonsten Fig. 1 entspricht.
Gleiche Elemente sind in allen Figuren mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist der Schnitt durch einen Kristall (10) in
Gestalt einer Dreiecks-Säule mit drei Stirnseiten (1, 2, 3)
dargestellt. Die Deckseiten (11 und 12) sind mit Elektroden
(111 und 121) belegt und über Anschlußleitungen (112 und 122)
mit einer Spannungsquelle U, die entsprechend der gewünschten
Modulation steuerbar ist, angeschlossen, wie Fig. 2 zeigt.
Der Kristall (10) hat eine typische Dicke von bis zu 1 mm bei
Kantenlängen von 5 mm bis 10 mm.
Alle bekannten elektro-optischen Kristalle sind geeignet,
insbesondere sind die Materialien und andere Details der o.g.
US 45 04 121 geeignet. Demnach ist ein Lithiumniobatkristall
mit parallel zu den Stirnseiten (1, 2, 3) orientierter
Kristallachse geeignet, mit Steuerspannungen U von einigen
zehn Volt und für Modulationsfrequenzen bis in den Gigahertz
bereich.
Auf die erste Stirnseite (1) trifft schiefwinklig der ein
fallende Lichtstrahl (4), der vorzugsweise zur Vermeidung von
Verlusten parallel zur Stirnseite (1) linear polarisiert ist,
und wird aufgeteilt in den reflektierten Strahl (41) und den
gebrochenen Strahl (42). Der Anteil des reflektierten Strahls
(41) kann durch geeignete Ausführung einer teilverspiegelten
Schicht auf der Stirnseite (1) bestimmt werden, beispiels
weise zu 37%.
Hat der gebrochene Strahl (42) im Kristall - u. a. durch die
Reflexion an den Stirnseiten (2 und 3) und an der Innenseite
der Stirnseite (1) vor dem Austritt als Strahl (43) -50%
Verlust, so sind dann die Amplituden des reflektierten
Strahls (41) und des austretenden Strahls (43) gerade gleich
groß.
Der Einfallswinkel des einfallenden Strahls (4), sein Auf
treffort (40) auf der ersten Seitenfläche (1), die Brechzahl
des Kristalls (10), Winkel und Längen der Seitenflächen
(1, 2, 3), sind so aufeinander abgestimmt, daß der gebrochene
Strahl (42) nach Reflexion an den Stirnseiten (1 und 2) an
den Auftreffort (40) des einfallenden Strahls (4) zurück
gelangt und nach der Brechung beim Austritt aus dem Kristall
(10) als austretender Strahl (43) mit dem reflektierten
Strahl (41) überlagert wird und so nach Art des Fizeau-
Interferometers Interferenz auftritt. Aufgrund der Dispersion
gilt eine solche Auslegung für eine bestimmte Wellenlänge des
einfallenden Strahls (4). Vorteilhafterweise sind die Polari
sationsrichtung des einfallenden Strahls (4), die Achsen
richtung des Kristalls (10), die Schnittlinien der die
Seitenflächen (1, 2, 3) enthaltenden Ebenen und das elektrische
Feld zwischen den Elektroden (111 und 121) zueinander
parallel.
Damit werden die Reflexionsverluste minimiert und die
Wirkung der angelegten Spannung U auf den optischen Weg des
gebrochenen Strahls (42) im Kristall (10) und damit die
Modulation optimiert.
Durch kleine Variation des Einfallswinkels des einfallenden
Strahls (4) oder seines Auftrefforts (40) kann der Gangunter
schied bei der Spannung U = OV so einjustiert werden, daß er
ein ungerades Vielfaches einer Viertelwellenlänge des ein
fallenden Strahls ist, so daß die
Ausgangsintensität der interferierten Strahlen (41 und 43) in
erster Näherung linear mit der Spannung U ansteigt.
In Fig. 3 ist in einem Beispiel dargestellt, wie durch Ein
führung einer zusätzlichen spiegelnden Stirnseite (5) - bei
gleichzeitiger Lageanpassung der Stirnseiten (2 und 3) - der
Weg des gebrochenen Strahls (42) im Kristall (10) erhöht
werden kann, ohne daß dieser größer wird.
Die Geometrie ist wiederum so gewählt, daß der austretende
Strahl (43) mit dem reflektierten Strahl (41) zusammenfällt
und interferiert.
Fig. 4 zeigt eine weitere Abwandlung der Anordnung nach
Fig. 1, bei der der Kristall (10) verkleinert ist bei gleichbleibendem
Lichtweg des gebrochenen Strahls (42). Zusätzliche
Stirnflächen (61, 62 und 63) begrenzen den Kristall (10)
außerhalb des Lichtwegs.
Natürlich können die Maßnahmen nach Fig. 3 und 4 auch kombiniert
werden und ist die Zahl der spiegelnden Stirnflächen
(2, 3, 5) und der zusätzlichen Stirnflächen (61, 62 und 63) frei
wählbar.
Die spiegelnden Stirnflächen (2, 3, 5) können mit Metallspiegeln
bedampft sein oder es kann die Totalreflexion
ausgenutzt werden.
Ein erfindungsgemäßer elektro-optischer Lichtmodulator aus
KTiOPO₄ - Kristall von 5 mm×7 mm und 1 mm Dicke in
Richtung der polaren a₃-Achse mit einem Einfallswinkel von
45° und drei Reflexionen des gebrochenen Strahls (42) - hat
eine wirksame Brechzahl u₃=1,813 bei 633 nm und ist so
einjustiert, daß der primäre Gangunterschied von reflektiertem
Strahl (41) und austretendem Strahl (43) gleich (2 m+1)
· λ/4 mit m als ganzer Zahl und der Wellenlänge λ ist. Die
Kapazität zwischen den Elektroden ist 15 pF, die Schwellenspannung
1 mV, die Viertelwellenspannung 30 V und der erreichte
Modulationsgrad 60%.
Claims (10)
1. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator,
gekennzeichnet durch
- - einen einzigen Kristall (10) mit mindestens drei ebenen Stirnseiten (1, 2, 3), dessen Brechzahl durch das an ihn angelegte elektrische oder magnetische Feld veränderbar ist,
- - einen schrägwinklig auf eine erste Stirnseite (1) einfallenden Lichtstrahl (4), der an dieser ersten Stirnseite in einen reflektierten Strahl (41) und einen gebrochenen Strahl (42) aufgespalten wird,
wobei mindestens zwei weitere Stirnseiten (2, 3) so ausgebildet
sind, daß der gebrochene Strahl (42) nach
Reflexion an den zwei weiteren Stirnseiten (2, 3) und
zweiter Brechung an der ersten Stirnseite (1) dem
reflektierten Strahl (41) überlagert wird und mit diesem
interferiert.
2. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kristall (10)
zwei zu den Stirnseiten (1, 2, 3) senkrechte Deckseiten
(11, 12) hat, auf den Deckseiten (11, 12) Elektroden
(111, 121) angebracht sind, die an eine steuerbare
Spannungsquelle U angeschlossen sind, und der Kristall
(10) Pockels-Effekt zeigt (Fig. 2).
3. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ein
fallende Lichtstrahl (4) linear polarisiert ist.
4. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Stirnseite (1) mit einer dielektrischen Strahl
teilerschicht belegt ist.
5. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflexions
koeffizient der Strahlteilerschicht so gewählt ist, daß
der reflektierte Strahl (41) etwa die gleiche Amplitude
hat wie der gebrochene und durch den Kristall verlaufende
Strahl (43).
6. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden überlagerten und zur Interferenz
kommenden Strahlen (41, 43) je mehr als 30 Prozent der
Amplitude des einfallenden Lichtstrahls (4) haben.
7. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kristall (10) zusätzliche Stirnseiten
(5) hat, an denen der gebrochene Strahl (42) im Kristall
(10) reflektiert wird, und so der Lichtweg im elektro
optischen Kristall (10) bezogen auf sein Volumen erhöht
wird (Fig. 3).
8. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reflexion an den Stirnseiten (1, 2, 3, 5)
als Totalreflexion stattfindet.
9. Elektro-optischer interferometrischer Lichtmodulator nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Einsparung von Kristallvolumen zusätz
lich weitere Stirnflächen (61, 62, 63) außerhalb des
Strahlengangs angeordnet sind (Fig. 4).
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