DE4108596A1 - Verfahren zur reinigung von suspensionen wasserloeslicher farbstoffe - Google Patents
Verfahren zur reinigung von suspensionen wasserloeslicher farbstoffeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung unerwünschter,
vorzugsweise organischer Verunreinigungen aus Suspensionen wasserlöslicher
Farbstoffe unter Einsatz eines Membrantrennverfahrens und Verwendung
organischer Lösungsmittel als flüssige Phase.
Aus der GB-A-21 68 368 ist bereits ein Verfahren zum Reinigen von wäßrigen,
gegebenenfalls wäßrig-organischen Farbstofflösungen bekannt, wobei
diese Lösungen durch z. B. Ultrafiltration unter Verwendung von Membranen
mit Poren, deren Durchmesser größer als der der Farbstoffe, und dann von
Membranen mit Poren, deren Durchmesser kleiner als der der Farbstoffe ist,
gereinigt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches und effektiv
arbeitendes Verfahren zur Reinigung von aufkonzentrierten Suspensionen
wasserlöslicher Farbstoffe bereitzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß man die gestellte Aufgabe durch das nachfolgend
beschriebene erfinderische Verfahren unter Einsatz von Membrantrennverfahren
und der Verwendung organischer Lösungsmittel als flüssige Phase
lösen kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Reinigung
von aufkonzentrierten Suspensionen wasserlöslicher Farbstoffe in einer
Membrantrennanlage, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (a) die aufkonzentrierte Farbstoffsuspensionen gegebenenfalls mit organischen Lösungsmitteln verdünnt,
- (b) die Farbstoffsuspensionen in ein Retentat und ein Permeat auftrennt, wobei dem Retentat kontinuierlich die Menge organischer Lösungsmittel zugegeben wird, die als Permeat entfernt wird,
- (c) das Retentat aufkonzentriert und
- (d) gegebenenfalls den Farbstoff aus dem konzentrierten Retentat abtrennt.
Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind die verfahrensgemäß
erhältlichen hochreinen Farbstoffe sowie deren Verwendung in optischen oder
photographischen Materialien, z. B. als Bildfarbstoffe, oder zur Herstellung
von Aufzeichnungsflüssigkeiten, z. B. Ink-jet-Tinten.
Als wasserlösliche organische Farbstoffe kommen beispielsweise saure,
direktziehende (C. I. acid and direct dyes) und basische (C. I. basic dyes),
- Color Index 3. Auflage 1971, publiziert von der Society of Dyers and
Colorists und der American Association of Textile Chemists and Colorists -,
wie Metallkomplex-, Chromierungs-, Entwicklungs- und Beizenfarbstoffe sowie
Reaktivfarbstoffe in Frage. Es handelt sich insbesondere um sulfonsäure-
bzw. carbonsäuregruppenhaltige, metallfreie oder metallhaltige und metallisierbare
Mono-, Dis- und Polyazofarbstoffe, Pyrazolon-, Thioxanthron-,
Oxazin-, Stilben-, Formazan-, Anthrachinon-, Nitro-, Methin-, Triphenylmethan-,
Xanthon-, Naphthazarin-, Styryl-, Azastyryl-, Naphthoperinon-,
Chinophthalon- und Phthalocyaninfarbstoffe, sowie um solche Farbstoffe, die
mindestens einen faserreaktiven Rest im Farbstoffmolekül aufweisen.
Bei den gemäß vorliegendem Verfahren in erster Linie zu reinigenden wasserlöslichen
Farbstoffen handelt es sich insbesondere um die Alkalimetallsalze
oder Ammoniumsalze von anionischen Farbstoffen, wie z. B. sauren Wollfarbstoffen,
Reaktivfarbstoffen oder vorzugsweise substantiven (Baumwoll)farbstoffen
der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninreihe. Als Azofarbstoffe
kommen z. B. metallhaltige oder metallfreie Mono- und Disazofarbstoffe sowie
Formazanfarbstoffe, die eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen enthalten, in
Betracht.
Bei den wasserlöslichen basischen Farbstoffen handelt es sich um die gebräuchlichen
Salze und Metallhalogenid-, beispielsweise Zinkchlorid-Doppelsalze
der bekannten kationischen Farbstoffe, insbesondere der Methin- bzw.
Azomethinfarbstoffe, die z. B. einen Indolinium-, Pyrazolium-, Imidazolium-,
Triazolium-, Oxadiazolium-, Thiodiazolium-, Oxazolium-,
Thiazolium, Pyridinium-, Pyrimidinium-, Pyrazinium-Ring enthalten.
Die genannten Heterocyclen können gegebenenfalls substituierte und/oder
durch aromatische Ringe anelliert sein. Ferner kommen auch kationische
Farbstoffe der Diphenylmethan-, Triphenylmethan-, Oxazin-, Thiazin- und
1,2-Pyran-Reihe in Frage, sowie schließlich auch Farbsalze der Arylazo-
und Anthrachinonreihe.
Unter dem Begriff Farbstoffe sollen gemäß vorliegender Erfindung auch
optische Aufheller verstanden werden.
Die wasserlöslichen Aufheller sind in erster Linie Stilbenaufheller, vor
allem solche vom Typ der Bistriazinylaminostilben-disulfonsäure, der
Bis-styrylbiphenyle und -benzole und der Bis-triazolylstilben-di-sulfonsäuren.
Dabei liegen die sulfogruppenhaltigen Aufheller vorzugsweise in
Form ihrer Metallsalze vor, wie sie bei der Synthese anfallen, z. B. als
Lithium-, Kalium-, Magnesium- oder vor allem Natriumsalze, sowie Ammonium-
oder Aminsalze, wie z. B. Alkanolaminsalze.
Bevorzugte organische Direkt/Säure-Farbstoffe, wie sie insbesondere als
Photo(Bild)-Farbstoffe oder als Farbstoffe für Aufzeichnungsflüssigkeiten
in Frage kommen, entsprechen z. B. den folgenden Formeln:
worin R₁ Chlor, Methyl, Methoxy oder Acetylamino, R₂ Wasserstoff, Methyl,
Methoxy, Ethoxy oder 2-Hydroxyethoxy und R₃ Wasserstoff oder Methoxy
ist, wobei die Reste
verschieden voneinander sind und -NHCO- über -CO- in 3- oder 4-Stellung
und -OCH₃ in 2- oder 4-Stellung zur Azobrücke gebunden sind;
worin R₄ Wasserstoff oder -SO₃H und R₅ -SO₃H oder -SO₂NH₂ ist;
worin R₆ C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Nitro, Cyano, Trifluormethyl
oder ein Rest der Formel -NHCOX₁, -NHSO₂Y₁, -SO₂Z₁, -COZ₂, worin X₁
-alkyl-COOH, -alkenyl-COOH, -phenyl-COOH oder Furyl, Thienyl oder Pyridyl,
Y₁ Alkyl, Phenyl oder Alkylphenyl, Z₁ Hydroxyl, C₁-C₄-Alkyl, Phenyl,
Amino (-NH₂) oder substituiertes Amino und Z₂ Hydroxyl, C₁-C₄-Alkyl,
C₁-C₄-Alkoxy, Phenyl oder substituiertes Amino ist, und R₇ Wasserstoff,
Chlor oder Nitro ist, wobei sich die Substituenten R₆ und R₇ in 3-, 4-
oder 5-Stellung zur -CO-Gruppe befinden, R₈ Wasserstoff oder Chlor und R₉
Wasserstoff, Chlor oder -SO₂NH₂ ist.
Die Farbstoffe der Formeln (1) bis (3) sind z. B. aus US-A-34 43 953,
US-A-38 70 697, US-A-38 77 949, US-A-32 11 554 und US-A-37 54 923 bekannt.
Sie sind insbesondere als Bildfarbstoffe für photographisches
Silberfarbbleichmaterial oder zur Herstellung von Aufzeichnungsflüssigkeiten
(Tinten für das Ink-jet-Verfahren) geeignet.
Diese bekannten Farbstoffe bzw. optischen Aufheller können nach bekannten
kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitenden Syntheseverfahren
hergestellt werden; sie fallen am Ende der Synthese, je nach Verfahrensführung
und Löslichkeitseigenschaften, in der Regel in Form einer
wäßrigen Syntheselösung oder Synthesesuspension an (Rohfarbstofflösung
bzw. -suspension).
Vorteilhaft ist es, diese Rohfarbstofflösungen/suspensionen der wasserlöslichen
Farbstoffe vor der erfindungsgemäßen mehrstufigen Behandlung in
der Membrantrennanlage so vorzubehandeln (zu standardisieren), daß
sie sowohl einen gewissen pH-Wert-Bereich (Neutralisation stark saurer
Farbstoffsynthesesuspensionen), eine gewissen Konzentration an Farbstoff,
z. B. 1 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 3 Gew.-%, und eine Temperatur in
einem gewissen Temperaturbereich aufweisen, als auch in einer für das
Membrantrennverfahren geeigneten (physikalischen) Form (möglichst geringer
kolloidaler Anteil, geeignete Viskosität) vorliegen, was z. B. durch
thermische Konditionierung der Farbstoffe erreicht werden kann.
Unter dem Begriff wäßrige Rohfarbstofflösungen/suspensionen sollen neben
den rein wäßrigen auch wäßrig-organische Lösungen verstanden werden.
Diese Rohfarbstofflösungen/suspensionen werden dann aufkonzentriert, z. B.
um das 2- bis 5fache, in der Regel durch ein membrangebundenes Verfahren
(z. B. Ultra- oder Mikrofiltration) und ergeben dann die aufkonzentrierten
Farbstoffsuspensionen, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt
werden. Diese Farbstoffsuspensionen haben in der Regel einen Farbstoffgehalt
von 5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 15 Gew.-%, und einen
Gehalt an organischen Nebenprodukten, wie z. B. Ausgangs-, Neben oder
Zersetzungsprodukten wie sie bei der Farbstoffsynthese anfallen, sowie
gegebenenfalls anorganischen Salzen, von 1 bis 30 Gew.-%, insbesondere
von 4 bis 10 Gew.-%. Der pH-Wert der Lösungen kann im Bereich von 3 bis
10, vorzugsweise 3 bis 9 liegen, ihre Temperaturen können im Bereich von
10 bis 80°C, vorzugsweise im Bereich von 20 bis 60°C und insbesondere im
Bereich von 20 bis 30°C liegen.
Die aufkonzentrierten Farbstoffsuspensionen werden als solche oder nach
Verdünnen mit organischen Lösungsmitteln, z. B. mit der 1- bis 5fachen,
vorzugsweise 2- bis 4fachen Menge, in der membrangebundenen Behandlungsstufe
(b) des erfindungsgemäßen Verfahrens in ein Retentat (das
den Farbstoff enthält) und ein Permeat (mit den organische Nebenprodukte
und gegebenenfalls Salze entfernt werden) aufgetrennt, wobei dem Retentat
nach der Verdünnungsmethode (dilution mode) soviel organisches Lösungsmittel
zugegeben wird, wie mit dem Permeat abgetrennt wird. Der Farbstoffgehalt
im Retentat bleibt damit praktisch konstant. Die Menge organischer
Lösungsmittel, die man in dieser sog. Waschstufe einsetzt, kann
je nach dem gewünschten Reinigungseffekt variieren und entspricht in der
Regel der ein- bis zehnfachen, vorzugsweise der ein- bis fünffachen Menge
der vorgelegten Farbstoffsuspension.
Anschließend wird das so behandelte Retentat in einer zweiten membrangebundenen
Behandlungsstufe [Konzentrationsstufe (c)] aufkonzentriert,
wobei vorzugsweise eine Volumenreduktion um das 1,2- bis 5fache, vorzugsweise
1,5- bis 3fache angestrebt wird.
Als organische Lösungsmittel kommen niedermolekulare, gegebenenfalls
Heteroatome, wie z. B. Stickstoff, Sauerstoff und/oder Schwefel, enthaltende
Verbindungen in Frage. Beispielhaft genannt seien Ketone, Ester,
Amide, wie z. B. Formamid, N-Methylformamid, N,N-Dimethylformamid,
Acetamid, Dimethylacetamid, Sulfoxide, wie z. B. Dimethylsulfoxid,
Sulfone, wie z. B. Tetramethylsulfon, gesättigte oder ungesättigte
heterocyclische Verbindungen, wie z. B. N-Methylpyrrolidon, Pyridin und
die Picoline und insbesondere niedermolekulare Alkohole, wie z. B. die
C₁-C₄-Alkohole Methanol, Ethanol, n-Propanol, i-Propanol und n-Butanol.
Methanol und Ethanol sind besonders bevorzugt.
Die membrangebundenen Behandlungsstufen (b) und (c) des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden in der Regel nach dem Prinzip der Ultrafiltration
und/oder Querstrom (Cross-flow)-Mikrofiltration durchgeführt.
Die Ultrafiltration, die bevorzugt ist, wird normalerweise mit feinporigen
Membranen mit Porendurchmessern von 1 bis 1000 nm, vorzugsweise 5
bis 1000 nm durchgeführt.
Die Ultrafiltration kann sowohl unter Druck als auch durch Anlegen eines
Vakuums betrieben werden. Ferner kann auf seiten der Farbstofflösung
unter Druck gearbeitet und permeatseitig gleichzeitig ein Vakuum angelegt
werden. Gearbeitet wird allgemein mit einem Druck von 0,5 bis 10 bar
oder einem Vakuum von 200 bis 20 mbar. Ultrafiltration durch Anlegen
eines Vakuums kann vorteilhaft sein, da ein Unterdruck permeatseitig
einer Verstopfung der Membran entgegenwirkt und den Membranflux deutlich
steigert.
Als Membranen für die Ultrafiltration kommen sowohl solche aus anorganischem
wie auch aus organischem Material in Frage. Sie müssen gegenüber
organischen Lösungsmitteln, insbesondere gegenüber niedermolekularen
Alkoholen stabil sein.
Anorganische Membranen sind z. B. solche aus porösem Metall bzw. Metallegierungen
(sog. Metallsintermembranen z. B. aus porösem Stahl) oder
solche aus porösem Kohlenstoff, dessen Oberfläche z. B. mit einer dünnen
Schicht aus Zirkon-, Silizium- oder Aluminiumoxid belegt sein kann, oder
aus porösem Glas oder Keramik.
Organische Materialien zur Herstellung vom Membranen sind z. B. lösungsmittelbeständige
organische Polymere, insbesondere Polytetrafluorethylene.
Für die Querstrom-Mikrofiltration werden üblicherweise mikroporöse Membranen
mit Porendurchmessern von 0,1 bis 40 µm, vorzugsweise von 0,2 bis
10 µm verwendet.
Die Mikrofiltration wird bei einem Arbeitsdruck von üblicherweise 0,5 bis
10 bar, vorzugsweise 0,5 bis 5 bar durchgeführt.
Als Membran für die Mikrofiltration kommen sowohl solche aus organischem
als auch aus anorganischem Material in Frage. Es handelt sich dabei um
Materialien wie sie auch für die Herstellung von Ultrafiltrationsmembranen
genannte sind.
Die Membranen werden üblicherweise in Form von Membranröhrchen eingesetzt,
wobei die Röhrchen in einem Rohrmembranmodul zusammengefaßt
werden; sie können jedoch auch je nach Art der Membrantrennanlage in Form
von Platten, Schläuchen oder als Hohlfasern ausgebildet sein.
Eine andere Ausführungsform für die Kombination Membran/Modul kann z. B.
ein Keramikblock sein, der mit Längskanälen versehen ist.
Die Kombination aus den beiden membrangebundenen Behandlungsstufen kann
mehrere Male, insbesondere mindestens ein weiteres Mal in der angegebenen
Reihenfolge wiederholt werden. Die Menge Lösungsmittel, die dabei in der
Waschstufe verwendet wird, und der Grad der Aufkonzentrierung in der
zweiten Membrantrennstufe können dabei gleich oder verschieden sein von
den Werten der ersten beiden Membrantrennstufen.
Der Grad der Konzentrierung der Farbstoffsuspensionen (Retentate) wird in
der zweiten oder jeder folgenden (letzten) Konzentrierungsstufe in der
Regel etwas höher gewählt, da gegebenenfalls anschließend aus diesem
Konzentrat, z. B. durch Verdampfen (Abdestillieren) des Lösungsmittels
oder insbesondere durch Trocknen der gereinigte Farbstoff als Pulver
erhalten werden kann.
Neben der Möglichkeit, den gereinigten Farbstoff als Pulver zu verwenden,
kann er auch als flüssiges Konzentrat (Suspension) verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Regel diskontinuierlich durchgeführt,
d. h. die einzelnen Behandlungsstufen werden nacheinander durchlaufen.
Die Reinheit der erhaltenen Farbstoffe, die als Suspension oder in fester
Form (Pulver) vorliegen können, liegt in der Regel über 98,0, vorzugsweise
auch über 99,0 Gew.-%.
Bei der Verwendung dieser Farbstoffe als z. B. Bildfarbstoffe in photographischen
Materialien werden die hohen Anforderungen an die Reinheit
dieser Farbstoffe, aber auch deren photographischen Spezifikationen
(Bleichbarkeit, Diffusionsfestigkeit, spektrale Eigenschaften usw.)
erfüllt.
Werden die erfindungsgemäß gereinigten Farbstoffe in Aufzeichnungsflüssigkeiten,
z. B. in Tinten für das Ink-jet-Verfahren eingesetzt, so
zeichnen sich diese Tinten z. B. durch gute physikalische Stabilität aus,
d. h. die unerwünschte Verstopfung der Austrittsdüse durch sich ablagernden
Farbstoff kann praktisch vollständig vermieden werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es in einfacher und effektiver
Weise, hochreine wasserlösliche Farbstoffe für die angegebenen
Verwendungszwecke herzustellen. Bisher übliche Verfahren, wie z. B. die
Umkristallisation der Farbstoffe mit den umständlichen und zeitraubenden
Schritten des Auflösens der Farbstoffe unter Erwärmen, des Abkühlens der
Farbstofflösungen, der Kristallisation des Farbstoffs und schließlich
des Abfiltrierens und Trocknens der Farbstoffe können so ebenso vermieden
werden, wie mögliche membrangebundene Verfahren, die allerdings mit
mehreren verschiedenen Membranen arbeiten müssen, um zum Ziel zu gelangen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der vorliegenden
Erfindung, ohne sie darauf zu beschränken. Teile und Prozentangaben
beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht. Die Temperatur
ist in Celsiusgraden angegeben.
1000 g einer wäßrigen Suspension, die etwa 2 bis 3 Gew.-% des Farbstoffs
der Formel
enthält, wird durch Ultrafiltration (UF) (Zirkonoxidmembran auf Kohlenstoffträgermaterial,
Trenngrenze (cut-off) 40 000) in einer üblichen mit
röhrenförmigen Membranen bestückten Ultrafiltrationsanlage 4fach aufkonzentriert.
Die Suspension enthält als hauptsächliche Verunreinigungen
Ausgangs-, Neben- und Zersetzungsprodukte, wie sie bei der Farbstoffsynthese
anfallen, sowie gegebenenfalls organische Lösungsmittel, z. B.
Dimethylformamid.
Die erhaltenen 250 g der aufkonzentrierten Farbstoffsuspensionen werden
dann mit 500 g Methanol verdünnt und anschließend in der genannten
UF-Anlage mit der gleichen Menge (750 g) Methanol gewaschen, d. h., das
farbstoffhaltige Retentat wird kontinuierlich mit derjenigen Menge
Methanol versetzt, die als Permeat (enthaltend die störenden, im wesentlichen
organischen Verunreinigungen) abgetrennt wird. Das Retentat wird
dann um den Faktor 1,5 aufkonzentriert, die erhaltenen 500 g Farbstoffsuspension
werden erneut mit Methanol (2000 g) wie angegeben gewaschen.
Nach einer Aufkonzentrierung um den Faktor 2 erhält man schließlich 250 g
einer Farbstoffsuspension mit einem Gehalt von etwa 8 Gew.-% Farbstoff.
Die Suspension wird eingedampft und der Farbstoff der Formel (1) in
hochreiner Form als Pulver erhalten.
Der Farbstoffgehalt des Pulvers ist größer als 98 Gew.-% (gemessen als
Flächenprozente mittels HPLC).
1000 g einer wäßrigen Suspension, die etwa 2 bis 3 Gew.-% des Farbstoffs
der Formel
enthält, wird in der UF-Anlage gemäß Beispiel 1 5fach aufkonzentriert.
Die Suspension enthält als störende Verunreinigungen Ausgangs-, Neben-
und Zersetzungsprodukte, wie sie bei der Farbstoffsynthese anfallen,
sowie geringe Mengen 2-Picolin.
Die erhaltenen 200 g der so aufkonzentrierten Farbstoffsuspensionen werden
dann in der genannten UF-Anlage mit 1000 g Methanol gewaschen, d. h., das
farbstoffhaltige Retentat wird kontinuierlich mit derjenigen Menge
Methanol versetzt, die als Permeat (enthaltend die störenden organischen
Verunreinigungen) abgetrennt wird.
Anschließend wird das Retentat um den Faktor 2 aufkonzentriert. Die
erhaltenen 100 g Farbstoffsuspension werden erneut mit Methanol (200 g)
wie angegeben in der UF-Anlage gewaschen. Nach einer Aufkonzentrierung um
den Faktor 1,5 erhält man 67 g einer Farbstoffsuspension mit einem Gehalt
von etwa 18 Gew.-% Farbstoff. Die Suspension wird eingedampft und der
Farbstoff der Formel (2) in hochreiner Form als Pulver erhalten. Die
Farbstoffreinheit ist größer als 98 Gew.-% (Flächenprozente, HPLC).
Anstelle von Methanol kann man auch Ethanol als Lösungsmittel verwenden.
Claims (17)
1. Verfahren zur Reinigung von aufkonzentrierten Suspensionen wasserlöslicher
Farbstoffe in einer Membrantrennanlage, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (a) die aufkonzentrierten Farbstoffsuspensionen gegebenenfalls mit organischen Lösungsmitteln verdünnt,
- (b) die Farbstoffsuspensionen in ein Retentat und ein Permeat auftrennt, wobei dem Retentat kontinuierlich die Menge organischer Lösungsmittel zugegeben wird, die als Permeat entfernt wird,
- (c) das Retentat aufkonzentriert und
- (d) gegebenenfalls den Farbstoff aus dem konzentrierten Retentat abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Kombination aus den beiden Behandlungsstufen (b) und (c) mindestens
einmal in der angegebenen Reihenfolge wiederholt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
konzentrierten Farbstoffsuspensionen gemäß (a) durch Aufkonzentrierung
von Rohfarbstofflösungen oder -suspensionen unter Verwendung eines
membrangebundenen Verfahrens erhält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufkonzentrierten
Farbstoffsuspensionen mit der 1- bis 5fachen Menge organischer
Lösungsmittel verdünnt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufkonzentrierten
Farbstoffsuspensionen direkt in die Behandlungsstufe (b)
gibt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge organischer Lösungsmittel, die man in
Behandlungsstufe (b) dem Retentat zugibt, der ein- bis 10fachen, vorzugsweise
der ein- bis 5fachen Menge der Farbstoffsuspensionen entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen
Lösungsmittel niedermolekulare, gegebenenfalls Heteroatome enthaltende
Kohlenstoffverbindungen sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Heteroatome
Stickstoff, Sauerstoff und/oder Schwefel sind.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die organischen Lösungsmittel niedermolekulare
Alkohole, Ketone, Ester, Amide, Sulfoxide, Sulfone oder gesättigte oder
ungesättigte heterocyclische Verbindungen sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen
Lösungsmittel Formamid, N-Methylformamid, N,N-Dimethylformamid,
Acetamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon,
Pyridin, Picoline oder vorzugsweise C₁-C₄-Alkohole sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen
Lösungsmittel Methanol oder Ethanol sind.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Volumenkonzentration in der Behandlungsstufe (c)
1,2- bis 5fach, vorzugsweise 1,5- bis 3fach ist.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membrantrennanlage nach dem Prinzip der Ultrafiltration
und/oder Querstrom-Mikrofiltration betrieben wird.
14. Die nach dem Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
13 erhältlichen Suspensionen hochreiner wasserlöslicher Farbstoffe.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Farbstoff aus dem konzentrierten Retentat
durch Eindampfen abtrennt.
16. Die nach dem Verfahren gemäß Anspruch 15 erhältlichen hochreinen
Pulver wasserlöslicher Farbstoffe.
17. Verwendung der Farbstoffsuspensionen oder Farbstoffe nach den
Ansprüchen 14 und 16 in optischen oder photographischen Materialien oder
zur Herstellung von Tinten.
Applications Claiming Priority (1)
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CH89490 | 1990-03-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4108596A1 true DE4108596A1 (de) | 1991-09-26 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914108596 Withdrawn DE4108596A1 (de) | 1990-03-19 | 1991-03-15 | Verfahren zur reinigung von suspensionen wasserloeslicher farbstoffe |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4108596A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001090257A2 (en) * | 2000-05-26 | 2001-11-29 | Ciba Specialty Chemicals Holding Inc. | Process for preparing solutions of anionic organic compounds |
WO2005071025A1 (en) * | 2004-01-23 | 2005-08-04 | Fujifilm Imaging Colorants Limited | Process for the fractionation of mixtures of phthalocyanine dyes |
-
1991
- 1991-03-15 DE DE19914108596 patent/DE4108596A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |