DE4107298C2 - Akustischer Kugelstrahler erster Ordnung - Google Patents
Akustischer Kugelstrahler erster OrdnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen akustischen Kugelstrahler 1. Ordnung,
insbesondere zur Klangverbesserung einer Mehrwege-Lautsprecherbox, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Trotz aller Bemühungen der Fachwelt ist es bis heute nicht gelungen, ein
Klangereignis natürlich bis in die höchsten Spitzen aufzuzeichnen und
wiederzugeben. Verfälschungen finden ihre Ursache in den bei der Aufnahme
eines Werkes eingesetzten Verstärkern, sonstigen Übertragungsgliedern und in
der üblicherweise verwendeten Mehrspurtechnik. Dynamikbegrenzer,
Rauschsperren, Analog-Digitalwandler oder Emphasis-Glieder leisten ihren
Beitrag zur Verfälschung des Klangereignisses zwischen Aufnahmesituation und
Abhörsituation.
Es wurde festgestellt, daß durch die dargestellten Maßnahmen ein Großteil
der mit einem natürlichen Schallereignis gegebener Grundfrequenz gekoppelten
Obertöne entweder phasenfalsch ist, fehlt oder überhaupt nicht vom
Lautsprecher wiedergegeben werden kann.
Es besteht daher der Wunsch, dem abgestrahlten Schallereignis die durch
die Übertragungs- und Aufnahmetechnik entnommenen Obertöne und
Geräuschanteile wieder hinzuzusetzen. Hier sei bemerkt, daß beim Abspielen
von Analog-Schallplatten in einer gewissen Abhängigkeit vom aufgezeichneten
Schallereignis auftretende Rauschanteile durchaus einen positiven Effekt auf das
vom Lautsprecher abgestrahlte Schallereignis haben. Bei der Abspielung von
CD-Platten vermißt man häufig eine gewisse Wärme und Räumlichkeit.
Aus der Zeitschrift "Funkschau" 21, 1986, S. 46-50 ist es bekannt, in
digitalen Audiosystemen zur Verbesserung des Nutz/Störsignalverhältnisses, den
Einfluß von Granulargeräuschen durch Zumischung von weißem Rauschen unter
Anwendung des Verdeckungseffektes zu verringern. Dieses Verfahren betrifft nur
Störungen im Nutzfrequenzband.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen akustischen Kugelstrahler
1. Ordnung, insbesondere zur Klangverbesserung einer Mehrwege-
Lautsprecherbox, anzugeben, mit dessen Hilfe aus dem Schallereignis selbst
resultierende Geräuschanteile neu erzeugt und dem von einer Lautsprecherbox
abgestrahlten Schallereignis hinzugefügt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäße Kugelstrahler empfängt die von einer
Lautsprecherbox, insbesondere deren Hochtöner, abgestrahlten Frequenzen und
erzeugt daraus Geräusche bis in den Ultraschallbereich. Diese Geräusche
überlagern sich akustisch dem von der Lautsprecherbox abgestrahlten
Schallereignis und verbessern damit die Natürlichkeit des Schallereignisses.
Da die erzeugte Geräuschenergie direkt proportional der von der
Lautsprecherbox abgestrahlten Energie ist, wird das zusätzlich abgestrahlte
Geräusch auch nicht als störend empfunden, da es in Pausen des
Klangereignisses auch nicht auftritt. Da es nahezu vollständig durch das
abgestrahlte Klangereignis überdeckt wird, kann es nicht unmittelbar
wahrgenommen werden, sondern läßt sich akustisch nur dadurch feststellen, daß
das Klangverhalten der verwendeten Lautsprechersysteme deutlich verbessert
ist. Die abgestrahlten Bässe sind deutlich voluminöser, die Mitten präsenter und
die Höhen klarer.
Für eine optimale Wirkung ist es erforderlich, den Kugelstrahler an speziell
ausgewählten Orten in der Umgebung der Lautsprecherbox, insbesondere in der
unmittelbaren Nähe des Hochtöners, einzuordnen. Der optimale Standort kann
gehörmäßig erfaßt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Kugelstrahler sind zwei piezo-elektrische
Scheiben im Inneren dieser Kugel vorgesehen. Ein von einer der Scheiben
aufgenommenes Geräusch wird elektrisch gegenphasig auf die andere piezo-
elektrische Scheibe übertragen und dadurch dem Grunde nach gegenphasig
wieder abgestrahlt. Infolge der Laufzeitverschiebungen der piezo-elektrischen
Scheiben kommt es zu erheblichen Phasenänderungen bis hin zu
Frequenzverdoppelungen. Aus einem aufgenommen Klang entsteht ein
Klanggemisch, das dem Schallfeld der Lautsprecherbox überlagert wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kugelstrahler in Seitenansicht,
Fig. 2 einen entsprechenden Kugelstrahler in Aufsicht,
Fig. 3 eine Explosionsansicht eines Kugelstrahlers, und
Fig. 4 eine Querschnittsansicht eines Kugelstrahlers.
Die in Fig. 1 dargestellte Seitenansicht zeigt einen Kugelstrahler 1, der von
einer äußeren Umhüllung aus einem Nylongewebe 2 umgeben ist. Durch eine
Aussparung auf der Oberseite dieses Gewebes ragt eine akustische Linse 6. Der
Kugelstrahler ist durch das Gewebe 2 mit einem Halter 3 in der Weise
verbunden, daß der Kugelstrahler sich oberhalb einer relativ engen
Öffnung des Halters 3 befindet. In der Öffnung des Halters 3
kann eine weitere akustische Linse angeordnet sein. Das Nylon
gewebe 2 ist mit der Oberfläche des Kugelstrahlers 1 mittels
eines Acetonklebers verklebt und vorzugsweise mit einem zusätz
lichen Latex-Überzug 28 (s. Fig. 4) versehen. Außerdem kann auf
der äußeren Oberfläche ein mittelharter Farbüberzug vorgesehen
sein.
Der Kugelstrahler wird in der Nähe des Hochtöners einer Laut
sprecherbox angeordnet. Seine geeignete Stellung in Bezug auf
die Lautsprecherbox läßt sich am besten empirisch nach Gehör
ermitteln.
Damit der Kugelstrahler 1 keine unmittelbare akustische Verbin
dung mit der Lautsprecherbox hat, ist ein Standfuß 4 vorgese
hen, an dem der Halter 3 über Haltedrähte 5 befestigt ist. Da
durch ist der Halter 3 mit dem Kugelstrahler 1 akustisch von
der Lautsprecherbox abgekoppelt. Der Halter 3 befindet sich
wenige Millimeter oberhalb der Gehäuseoberfläche.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Strahler in Aufsicht. Es
sind zwei Haltedrähte 5 und 7 zur Verbindung des Halters 3 mit
dem Standfuß 4 vorgesehen, von denen der Haltedraht 7 gewellt
ist, um Parallelwege zu vermeiden, die einen negativen aku
stischen Einfluß haben könnten.
Fig. 3 zeigt eine Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen
Einrichtung. Der Kugelstrahler 1 besteht aus den Kugelhälften
8 und 9, die insbesondere aus Celluloid, ähnlich einem Tisch
tennisball, bestehen. Im zusammengesetzten Zustand sind die
beiden Hälften 8 und 9 über eine Eisessigverbindung miteinander
verklebt und hermetisch abgeschlossen. Im Inneren des Kugel
strahlers befinden sich zwei mit Abstand zueinander angeordnete
Piezowandler 10 und 11, zwischen denen eine Schaumgummischeibe
den notwendigen Abstand herstellt und eine Gegendruckfläche
bildet. Die Anoden bzw. Kathoden der Piezowandler sind elek
trisch miteinander über Drahtverbindungen 12 und 13 parallel
geschaltet. An den Außenseiten der Piezowandler 10 und 11 sind
jeweils Nadeln 15 bzw. 16, insbesondere Nickelnadeln, im rechten
Winkel zur Oberfläche der Scheiben befestigt. Die äußeren Enden
der Nadeln sind in der Oberfläche der Halbschalen 8 und 9 veran
kert.
Fig. 4 zeigt eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen
Einrichtung. Es ist deutlich zu erkennen, daß die Nickelnadeln
15 und 16 durch die Halbschalen 8 und 9 um ein kurzes Stück hin
durchragen. Sie sind mit den Halbschalen 8 und 9 sowie den Außen
seiten der Piezowandler über Hartkleber 24-27 verklebt. An der
Außenseite der Klebeverbindungen 26 und 27 der Nadeln mit den
Halbschalen 8 und 9 sind akustische Linsen 6 und 7 aufgetragen,
die insbesondere als glockenförmige Gießharzlinsen ausgebildet
sind.
Die im Inneren des Kugelstrahlers angeordneten Piezowandler ent
halten jeweils eine Kathode 20 bzw. 23 und Anoden 18 und 19 bzw.
21 und 22. Sämtliche Anoden sind über die Drahtverbindung 13
miteinander parallel geschaltet. Ebenfalls sind die Kathoden
20 und 23 über eine Drahtverbindung 12 parallel geschaltet.
Zwischen beiden Piezowandlern befindet sich eine Schaumgummi
scheibe 14.
Die Erfindung arbeitet wie folgt:
Bei Auftreffen eines Klangereignisses auf eine der Halbschalen
8 oder 9 wird über die Nickelnadeln 15 bzw. 16 das Klangereignis
auf die Piezowandler 10 bzw. 11 übertragen. Die durch die Nickel
nadel übertragene Bewegungsenergie wird durch den Piezowandler
in eine elektrische Energie gewandelt und über die elektrischen
Verbindungen 12 und 13 auf den jeweils anderen Piezowandler
übertragen, der die elektrische Energie wieder in Bewegungsener
gie umsetzt und über die andere Nadelverbindung auf die jeweils
andere Halbschale überträgt und dort wieder abgestrahlt. Infol
ge laufzeitbedingter Phasenverschiebungen innerhalb der Kristall
systeme wird das übertragene Klangereignis in Verbindung mit der
Gegenläufigkeit mit sehr komplexen Obertonmustern versehen.
Ferner entstehen im Inneren des Kugelstrahlers Reflexionswellen
an schallharten Oberflächen, so daß diese wiederum auf die
Piezowandler Einfluß nehmen. Durch die vielfache Reflexion und
Übertragung des auf den Kugelstrahler auftretenden Schallereig
nisses entsteht eine Frequenzmodulation des auftretenden Schaller
eignisses, so daß auch Frequenzverdoppelungen und Verviel
fachungen auftreten. Im Ergebnis entsteht ein neues Geräusch
aus dem auftretenden Klangereignis. Dieses überlagert sich dem
aus der Lautsprecherbox austretenden Klangereignis, so daß ein
insgesamt deutlich verbessertes Klangereignis resultiert.
Der Kugelstrahler ist vorzugsweise passiv. Es kann jedoch auch
eine zusätzliche elektrische Ansteuerung der Piezokristalle,
wie bei einem Hochtöner, durch Ultraschall oder ein anderes
Signal erfolgen. Ferner ist es möglich, den Wandlern durch Zu
führen einer Gleichspannung eine mechanische Vorspannung zu
geben.
Bezugszeichenliste
1 Kugelstrahler
2 Gewebe
3 Halter
4 Standfuß
5 Haltedraht
6 akustische Linse
7 Haltedraht
8 Halbschale
9 Halbschale
10 Piezowandler
11 Piezowandler
12 elektrische Verbindung
13 elektrische Verbindung
14 Schaumstoff
15 Nadel
16 Nadel
17 akustische Linse
18-23 Piezokristalle
24-27 Klebestellen
28 Latex-Überzug
2 Gewebe
3 Halter
4 Standfuß
5 Haltedraht
6 akustische Linse
7 Haltedraht
8 Halbschale
9 Halbschale
10 Piezowandler
11 Piezowandler
12 elektrische Verbindung
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14 Schaumstoff
15 Nadel
16 Nadel
17 akustische Linse
18-23 Piezokristalle
24-27 Klebestellen
28 Latex-Überzug
Claims (9)
1. Akustischer Kugelstrahler 1. Ordnung, insbesondere zur
Klangverbesserung einer Mehrwege-Lautsprecherbox, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch aufgenommene akustische Energie betriebene Kugelstrahler (1) als
geschlossene dünnwandige Kugel ausgebildet ist, daß im Kugelinneren paarweise
scheibenförmige Piezokristallwandler (10, 11) parallel zueinander angeordnet und
elektrisch gegenphasig miteinander gekoppelt sind, und daß die äußeren
Wandlerflächen jeweils rechtwinklig über eine mechanische Verbindung (15, 16)
mit der Kugelwand verbunden sind.
2. Kugelstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandler (11, 12) elektrisch Ultraschallsignale erzeugen.
3. Kugelstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strahler (1) in Tischtennisball-Größe ausgebildet ist.
4. Kugelstrahler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strahler eine Celluloidwandung und eine Gewebeumhüllung (2) sowie eine
äußere Lackierung aufweist.
5. Kugelstrahler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strahler in der Öffnung eines Halters (3) befestigt ist, der akustisch entkoppelt mit
einem Standfuß (4) verbunden ist.
6. Kugelstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mechanischen Verbindungen als Nadeln (15, 16) ausgebildet sind, die an ihrem
einen Ende rechtwinklig an der jeweils äußeren Oberfläche eines Wandlers (10,
11) und an ihrem anderen Ende in akustisch linsenförmigen Überhöhungen (6, 17)
der äußeren Strahleroberfläche verankert sind.
7. Kugelstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandler (10, 11) gegeneinander durch eine elastische Zwischenlage (14)
akustisch entkoppelt sind.
8. Kugelstrahler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenlage aus Schaumgummi gebildet ist.
9. Kugelstrahler nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahler dem Hochtöner einer
Mehrwege-Lautsprecherbox räumlich nahe zugeordnet ist.
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DE19914107298 DE4107298C2 (de) | 1991-03-07 | 1991-03-07 | Akustischer Kugelstrahler erster Ordnung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914107298 DE4107298C2 (de) | 1991-03-07 | 1991-03-07 | Akustischer Kugelstrahler erster Ordnung |
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Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19806509B4 (de) * | 1998-02-17 | 2007-12-13 | Harman Becker Automotive Systems Gmbh | Gerät zur Informationswiedergabe |
AU4363399A (en) * | 1998-07-01 | 2000-01-24 | Alusuisse Kapa Gmbh | Loudspeaker |
-
1991
- 1991-03-07 DE DE19914107298 patent/DE4107298C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4107298A1 (de) | 1992-09-17 |
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