DE4106651A1 - Fuehrungskoerpereinheit mit schraegliegender dichtung - Google Patents
Fuehrungskoerpereinheit mit schraegliegender dichtungInfo
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- F16F9/362—Combination of sealing and guide arrangements for piston rods
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Description
Die Erfindung betrifft eine Führungskörpereinheit gemäß dem Ober
begriff von Anspruch 1.
Einige Achskonstruktionen im Fahrwerksbau verwenden Dämpfeinhei
ten, die zur Radführung mit einbezogen werden. Bei diesen Kon
struktionen müssen die Dämpfeinheiten die im Fahrbetrieb auftre
tenden Kräfte sicher aufnehmen und gleichzeitig feinfühlig an
sprechen. Die für die Dämpfeinheit größte Belastung wird von der
Seitenkraft an der Kolbenstangenführung hervorgerufen. Durch die
Seitenkraft wächst die Reibung an der Kolbenstangendichtung stark
an und beeinflußt die gesamte Dämpfeinheit hinsichtlich des An
sprechverhaltens negativ.
In der DE 29 15 728 wird als Lösung eine schrägliegende Kolben
stangendichtung beschrieben, die eine hydraulische Ausgleichs
kraft zur Seitenkraft erzeugt. Die Kolbenstangenführung weist ei
ne geschlossene Ringnut auf, die nur in sehr aufwendigen spanab
hebenden Verfahren hergestellt werden kann. Ein weiterer Nachteil
liegt darin, daß die Lage der Nut zur Kolbenstangenführung unbe
stimmt ist, d. h., daß der Wendepunkt der Ringnut nicht reprodu
zierbar ist. Daraus folgt, daß im Bereich der Wendepunkte der
Ringnut entweder Leckagen oder erhöhte Reibungsverhältnisse vor
liegen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine geschlossene,
kostengünstig produzierbare schrägliegende Ringnut zu ermögli
chen, die einen geometrisch exakt bestimmten Wendepunkt aufweist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem die Dich
tung innerhalb einer zweigeteilten Dichtungskassette angeordnet
ist.
Die in der Führungskörpereinheit der Dämpfeinrichtung montierte
Dichtungskassette besteht aus einem Ober- und einem Unterteil.
Herausragender Vorteil dieser Konstruktion ist es, daß die Kas
setteneinzelteile spanlos in einem Druck- oder Spritzgußverfahren
aber auch kaltgepreßt oder durch Sintern hergestellt werden kann.
Dadurch entfallen sehr aufwendige Arbeitsgänge auf speziellen
Werkzeugmaschinen. Desweiteren können besondere geometrische Aus
führungen der Ringnut hergestellt werden. So lassen sich die
planparallelen Bereiche der Ringnut hinsichtlich Lage und Um
fangslänge genau ausführen. Ein weiterer wichtiger Vorteil dieser
Erfindung liegt in der definierten Lage des Wendepunktes der
Ringnut. Die Dichtungskassette und der Führungskörper werden
durch formschlüssig ineinandergreifende Elemente sehr exakt
zueinander fixiert. Das hat zur Folge, daß die Dichtung entspre
chend der angreifenden Seitenkräfte optimal positioniert ist.
Die Formschlußelemente können je nach Randbedingung aus einer
Nut-Feder-Verbindung oder auch aus einer Verstiftung bestehen.
Eine besonders preiswerte Variante eines Formschlußelementes
bietet eine Kugel-Schalen-Verbindung.
Eine spezielle Ausführung der Führungskörpereinheit verzichtet
auf ein separates Kassettenoberteil der Dichtung und nutzt den
Führungskörper als Bauteil mit aus. Dadurch erhält man einen
Raumvorteil und zusätzlich kann auf eine Dichtung zwischen Füh
rungskörper und Dichtungskassette verzichtet werden.
Die Dichtungskassette wird am Führungskörper verstemmt. Besteht
das Kassettenunterteil aus einem sehr wirtschaftlich herstell
baren Spritzteil, so ist ihm ein Abdeckblech beigeordnet, damit
die Dichtungskassette beim Verstemmen nicht beschädigt wird.
An Hand der vorliegenden Ausführungsbeispiele soll die Erfindung
näher erläutert und deren Vorteile erklärt werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Dichtungskassette;
Fig. 2 die Draufsicht eines schrägliegenden Dichtringes mit un
terschiedlich großen planparallelen Umfangsbereichen;
Fig. 3 die Ansicht des schrägliegenden Dichtringes gem. Fig. 2;
Fig. 4 die Draufsicht eines schrägliegenden Dichtringes mit
asymmetrisch angeordneten planparallelen Umfangsbereichen;
Fig. 5 die Ansicht des Dichtringes gem. Fig. 4;
Fig. 6 den Schnitt durch eine Führungskörpereinheit mit Stift als
Formschlußelement;
Fig. 7 den Schnitt durch eine Führungskörpereinheit mit Kugel
Schalen-Anordnung als Formschlußelement;
Fig. 8 den Schnitt durch eine Führungskörpereinheit mit Nut-
Feder-Anordnung als Formschlußelement und ein in den Füh
rungskörper integriertes Kassettenoberteil;
Fig. 9 den Schnitt durch eine Führungskörpereinheit gemäß dem
dargestellten Verlauf in Fig. 8.
Fig. 1 stellt eine aufgeschnittene Dichtungskassette 2 dar. Diese
Kassette besteht aus einen Oberteil 3 und einem Unterteil 4.
Die die Dichtung 7, 8 aufnehmende Nut 5 wird von einem Ringraum
gebildet, der durch die Freiflächen der Kassettenteile 3, 4 ent
steht. Die Dichtungskassette 2 wird in einem Urform oder Umform
verfahren kostengünstig und dabei sehr präzise hergestellt. Als
Dichtung dienen speziell ausgeformte Dichtringe 7, die von einem
O-Ring hinterlegt und vorgespannt sind. Die Dichtungskassette 2 wird den angrei
fenden Seitenkräften entsprechend orientiert in die Dämpfeinheit
montiert.
Fig. 2 zeigt in Verbindung mit Fig. 3 einen Dichtring 7 in der
eingebauten Position als Einzelteil. Die planparallelen Umfangs
bereiche 9 können der Seitenkraftgröße angepaßt werden. Daraus
folgt, daß sich die Wendepunkte 10 des Dichtringes 7 in Richtung
der geringeren Belastung verschieben. Die Wendepunkte 10 des
Dichtringes 7 können durch gezielte Maßnahmen am Nutgrund örtlich
vorgespannt werden. Eine Möglichkeit besteht in der Verwendung
von Polygon verlaufenden Ringnuten in der Dichtungskassette 2.
Die örtlichen Vorspannungen können auch für die Dichtringbereiche
an der Kolbenstange eingesetzt werden, die bei bestimmten Fahrzu
ständen wie z. B. Bremsvorgang entlastet würden und somit eine
Leckage zuließen.
Fig. 4 verdeutlicht in Verbindung mit Fig. 5 eine weitere vor
teilhafte Ringnutausführung. Die planparallelen Umfangsbereiche 9
des Dichtringes 7 sind asymmetrisch angeordnet. Dadurch können
Einflüsse der Achsaufhangung - insbesondere bei Kurvenfahrt -
berücksichtigt werden, wodurch die Wirkung der Dichtung noch
optimiert ausgenutzt ist.
In Fig. 6 wird der Einbau einer Dichtungskassette 2 in einem
Führungskörper 11 gezeigt. Die Orientierung der Kassettenteile 3,
4 zueinander sowie diese als Baueinheit zum Führungskörper 11
erfolgt durch eine Stiftverbindung. Das Kassettenoberteil 3 wird
von einer Dichtung 19 gegenüber dem Führungskörper 11 abgedich
tet. Die in das Kassettenunterteil 4 gepreßte Gleitlagerbuchse 12
übernimmt die Positionierung und Führung der nicht dargestellten
Kolbenstange.
Fig. 7 zeigt eine Führungskörpereinheit 1, deren Dichtungskasset
tenteile 3, 4 zueinander sowie zum Führungskörper 11 durch eine
Kugel 16 fixiert sind. Die Dichtungskassette 2 verfügt über einen
Schalenbereich, der der Bohrung 21 zugewandt ist. Bei Montage
der Dichtungskassette 2 werden die Kassettenteile 3, 4 zum Füh
rungskörper 11 mit einem dornähnlichen Werkzeug ausgerichtet.
Anschließend treibt man die Kugel 16 durch die Bohrung 21 ein und
verspannt damit die Dichtungskassette 2 und den Führungskörper 11
zueinander. Diese Art des Formschlußelementes stellt eine einfa
che und zugleich preiswerte Ausführung dar. In diesem Beispiel
ist das Kassettenunterteil 4 in einem preisgünstigen Kunststoff-
Spritzverfahren hergestellt. Deshalb muß für die Verstemmnasen 20
am Führungskörper 11 ein Abdeckblech 17 unter das Kassettenunter
teil 4 gelegt werden, um Beschädigungen beim Verstemmvorgang oder
im Betrieb beim Anschlagen des Zuganschlages zu vermeiden. Die
gesamte Dichtungskassette 2 wird durch eine Dichtung 19 gegenüber
dem Führungskörper 11 abgedichtet.
Die in Fig. 8 dargestellte Führungskörpereinheit 1 stellt eine
besondere Ausführung dar, da das Kassettenoberteil in den Füh
rungskörper 11 eingearbeitet ist. Man erzielt die Vorteile, daß
man einerseits eine kurz bauende Führungskörpereinheit 1 erhält
und zusätzlich die Abdichtung der Dichtungseinheit 2 gegenüber
dem Führungskörper 11 einspart. Die Dichtungseinheit 2 verfügt
über ein Kassettenunterteil 4, das vorteilhafterweise aus Kunst
stoff hergestellt ist. Zum Verstemmen am Führungskörper 11 wird
eine Abdeckscheibe 17 eingelegt, die sich an der Schulter 18 ab
stützt und andererseits an den Verstemmnasen 20 anliegt.
Fig. 9 verdeutlicht das Formschlußelement zur Positionierung des
Kassettenunterteiles 4. Die gemäß dem Schnittverlauf in Fig. 8
dargestellte Nut-Feder-Verbindung 13, 14 beinhaltet den Vorteil,
daß die Verbindungselemente sehr leicht herstellbar sind. Deswei
teren erreicht man gerade hinsichtlich einer automatischen Ferti
gung den Effekt, daß sich das Kassettenunterteil 4 ohne ein zu
sätzliches Paßelement positioniert, indem es in die Nut-Feder-
Verbindung 13, 14 bei der Montage einrastet.
Claims (20)
1. Führungskörpereinheit für eine seitenkraftbelastete Dämpfein
heit, insbesondere Federbein, die den Arbeitsraum des zy
lindrischen Behälters abschließt und die eintauchende, axial
bewegliche Kolbenstange mit Kolben in koaxialer Position zur
Dämpfeinheit hält, dessen Dichtung innerhalb einer geschlos
senen Ringnut schräg zur Dämpferlängsachse angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dich
tung innerhalb einer zweigeteilten Dichtungskassette (2) ange
ordnet ist.
2. Führungskörpereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweigeteilte Dichtungskassette (2) spanlos hergestellt
ist.
3. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dichtungskassette (2) aus einem Kasset
tenoberteil (3) und einem Kassettenunterteil (4) besteht.
4. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Dichtungskassettenoberteil (3) Bestand
teil des Führungskörpers (11) ist.
5. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umfangsbereiche (9) der planparallelen
Ebenen der Dichtungskassette (2) unterschiedlich lang ausge
führt sind.
6. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der größere der Umfangsbereiche (9) der
planparallelen Ringnut (5) der Angriffsseite der Seitenkräfte
zugewandt ist.
7. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anordnung der planparallelen Umfangs
bereiche (9) der Dichtungskassette (2) asymmetrisch ausge
führt ist.
8. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nutgrund (6) eine Polygone Kontur
aufweist.
9. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweigeteilte Dichtungskassette (2)
durch Fixiermittel zueinander positioniert ist.
10. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fixiermittel der Dichtungskassette
(2) aus Formschlußelementen bestehen.
11. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Formschlußelement aus einer Nut-Feder-
Kombination (13, 14) besteht.
12. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Formschlußelement aus einer Paß
stift-Verbindung (2, 3, 4, 11) besteht.
13. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Formschlußelement aus einer Kugel-
Schalen-Verbindung (16, 2) besteht.
14. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungskassettenunterteil (4) vor
zugsweise aus Kunststoff hergestellt ist.
15. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Dichtungskassettenunterteil (4) eine
Abdeckscheibe (17) beigeordnet ist.
16. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe (17) an einer Schulter
(18) des Führungskörpers (11) anliegt.
17. Führungkörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungskassette (2) gegenüber dem
Führungskörper (11) abgedichtet ist.
18. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungskassette (2) am Führungskör
per (11) verstemmt ist.
19. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung aus Kunststoff-Compoundwerk
stoff besteht.
20. Führungskörpereinheit nach den Ansprüchen 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung aus Kunststoff getränkter
Sinterbronze besteht.
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