DE4105987A1 - Verfahren und anlage zur in situ-behandlung verunreinigter grundwaesser - Google Patents
Verfahren und anlage zur in situ-behandlung verunreinigter grundwaesserInfo
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Description
Die Erfindung ermöglicht eine in situ-Behandlung von durch Kon
tamination oder Altlasten verunreinigten Grundwässern durch üb
liche Verfahren der Wasserbehandlung, wie z. B. Flockung, Fäl
lung, Oxydation und trägergebundene Biomasseanreicherung.
Darüber hinaus gestattet die Erfindung, natürlich aufschwim
mende Schad- oder Fremdstoffe, wie z. B. Mineralöle, und natür
lich absinkende Schad- oder Fremdstoffe, wie z. B. chlorisierte
Kohlenwasserstoffe, in konzentrierter Form abzuziehen und einer
externen Aufbereitung zuzuführen. Mit der vorgeschlagenen Lö
sung wird der kontaminierte Wasserstrom abschnittsweise oder in
seinem gesamten Durchflußprofil erfaßt.
Die Erfindung vermag die hohen Aufbereitungseffekte der tradi
tionellen Wasserbehandlung auf in situ-Verfahren zu übertragen,
wobei eine einfache Steuerung und exakte Kontrolle der Prozesse
möglich ist.
Um verunreinigtes Grundwasser mit bekannten Verfahren der Bo
den- und Wasseraufbereitung zu behandeln, gibt es nach dem
Stand der Technik folgende Verfahrensprinzipien:
- - Liquidation der Kontaminationsquelle durch Ausbaggern, Be handeln und Wiedereinbau des entsprechenden Bodens (on site- Behandlung), wie z. B. in DE 38 33 796 oder EP 03 49 789 beschrieben,
- - Absaugung von Bodenluft zur Extraktion leichtflüchtiger Schadstoffe aus dem Untergrund,
- - Abpumpen kontaminierten Wassers über Entnahmebrunnen und Be handlung in speziellen Anlagen und Re-Infiltration in den Grundwasserleiter oder Einspeisung in die Vorflut
- - Aktivierung der biologischen Reaktionen direkt im Grundwas serleiter durch z. B. Nährstoffzugabe (in situ-Behandlung),
- - Aktivierung der natürlichen Kationenaustauschkapazität des Untergrundes durch Schaffung thermodynamischer Ungleichge wichtszustände (z. B. in situ-Enteisenung).
Bei den Techniken, die auf einem Aushub des Bodens beruhen,
sind erhebliche Erdbau- und Transportleistungen nötig, die sehr
hohe Aufwendungen (ökonomisch, technologisch und personell) er
fordern. Das gilt auch bei einer Behandlung in unmittelbarer
Nähe des Kontaminationsherdes. Außerdem kommt es in jedem Fall
zu einer Störung der geohydraulischen und der biologischen Ver
hältnisse im Grundwasserleiter. Ist der Boden thermisch regene
riert worden, muß darüber hinaus von einer weitgehenden Abtö
tung der natürlichen Mikrofauna ausgegangen werden.
Bei der Absaugung der Bodenluft mit dem Ziel, kontaminiertes
Grundwasser zum Ausgasen zu zwingen, ist ein außerordentlich
hoher Aufwand notwendig. Der Abbau der Kontamination erfordert
einen erheblichen Zeitfonds. Trotz Abdeckung der Geländefläche
gefährdet das Einsaugen von Luft aus der Atmosphäre immer wie
der die Effektivität des Verfahrens.
Das Abpumpen kontaminierten Grundwassers ermöglicht sehr oft
eine weitreichende Behandlung. Da aber eine Re-Infiltration im
mer die Reinigung bis zur unbeeinflußten Grundwasserqualität
zwingend voraussetzt, erfordert diese Methode in jedem Fall
große und oft ökonomisch unvertretbare Aufwendungen. Für die
Einleitung von dekontaminiertem Wasser in Oberflächengewässer
bestehen die gleichen Restriktionen.
Bei einer in situ-Behandlung von verunreinigtem Grundwasser
treten diese Nachteile nicht auf, da die Behandlung ohne Erdum
lagerung direkt im Untergrund erfolgt bzw. die Notwendigkeit
einer Re-Infiltration umgangen wird. Zur Stimulierung und Stei
gerung der mikrobiologischen Abbauprozesse werden u. a. Nähr
stoffe, Nährsalze und Sauerstoff gezielt in den Grundwasserlei
ter infiltriert und die damit aktivierten Stoffwandlungspro
zesse nach einer Fließstrecke bzw. Reaktionszeit über Pegel und
Entnahmevorrichtungen kontrolliert. Erschwerend wirken bei al
len in situ-Technologien, daß die hydraulischen, physikalisch-
chemischen und biologischen Vorgänge im Untergrund bis heute
nur schwer steuerbar sind, da hydrogeologische Anomalien, die
bei den erforderlich langen Fließwegen immer wieder auftreten,
die Stoffverteilung (Mischung von natürlichem Grundwasser und
Infiltrat) erschweren. Die bekannten in situ-Verfahren, wie
z. B. Denitrifikation oder Abbau organischer Belastungen,
können deshalb nur auf Teilbehandlungseffekte orientierten. Für
jeden Anwendungsfall müssen detaillierte Erkundungen
durchgeführt werden, welche die Technologie teilweise sehr
aufwendig machen. Trotz der großen Reaktionsräume, die bei
diesen Verfahren genutzt werden, muß mit einer Kolmation des
Porenraumes durch Gasbildung und Wachstum der Biomasse
gerechnet werden. Besonders betroffen durch die Kolmation sind
die Infiltrationseinrichtungen. Die Akkumulation von Schad
stoffen und die Ablagerung der entstehenden Produkte im Unter
grund bilden die Risiken der in situ-Behandlung, die die breite
Anwendung der Verfahren bis heute entscheidend einschränken.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren und eine Anlage für die in
situ-Behandlung von Grundwässern, bei welchem die Nachteile der
bekannten Techniken zur Behandlung im Untergrund nicht auftre
ten.
So sollen die Zugabe von Stoffen, der Stofftransport und die
Stoffverteilung, die Aktivierung und Anreicherung von Biomasse
und die Veränderung bestimmter Milieu-Bedingungen problemlos
möglich, sowie die Gefahr einer Kolmation des betroffenen Un
tergrundes ausgeschlossen sein. Die Kontamination soll in ihrem
ganzen Ausmaß erfaßt und bei verhältnismäßig geringen Kosten
vollständig und kontrolliert abgebaut werden.
Für eine in situ-Behandlung von Wässern im Untergrund ist es
notwendig, über den Eintrag von Stoffen, die Schaffung geeigne
ter Milieubedingungen für physikalische, chemische und biologi
sche Reaktionen und/oder die Anreicherung von Mikroorganismen,
die natürlichen Abbauvorgänge um ein Vielfaches zu beschleuni
gen, zu steuern und zu kontrollieren. Die Kapazität dieses Ver
fahrens ist jedoch begrenzt, da im Grundwasserleiter Transport
und Verteilungsprozesse stark eingeschränkt und auf einen be
stimmten Bereich begrenzt sind. Außerdem kommt es durch die
Produkte chemischer und biologischer Reaktionen, insbesondere
durch Biomassewachstum und Gasbildung zu Verstopfungen der In
filtrationseinrichtungen und des Porenraumes. Viele gebräuchli
che Methoden der Wasserbehandlung wie beispielsweise das Strip
pen leichtflüchtiger Verbindungen, die Immobilisierung von Bio
masse und die Ölabscheidung lassen sich nicht anwenden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die großen Vorteile
der in situ-Behandlung zu nutzen, ohne daß die bei den bisher
bekannten üblichen Sanierungsverfahren auftretenden hemmenden
Einflüsse wirksam werden können.
Erfindungsgemäß werden durch einen entsprechenden Aushub des
Untergrundes eine oder mehrere feststofffreie Zonen vorzugs
weise in Form von Gräben, aber durchaus auch in Form von Trich
tern oder Gruben geschaffen, die bis in die Tiefe, in der sich
die zu behandelnde Grundwasserschicht befindet, reichen und die
in Strömungsrichtung des Grundwassers vor oder hinter dem Be
handlungsort liegen. Die vertikalen Wände der feststofffreien
Zone werden so durchlässig gestaltet, daß das kontaminierte
Grundwasser frei in die Zone austreten kann, dort mit einer um
das mehrfache reduzierten Geschwindigkeit die Einrichtung ho
rizontal durchströmt und dann wieder in den Grundwasserleiter
austreten kann, ohne daß die Anlage als solche einen spürbaren
hydraulischen Widerstand bildet. Diese Zonen werden vorzugs
weise so angelegt, daß ihre Hauptdimension quer zur Grundwas
serfließrichtung ausgerichtet ist und den Querschnitt des kon
taminierten Grundwasserstromes teilweise oder ganz überdecken.
Innerhalb der Anlage bildet sich ein bis in die Höhe des Grund
wasserspiegels reichender geschlossener Wasserkörper aus.
Damit wird es möglich, übliche Verfahren der Wasserbehandlung
anzuwenden, die bei einer herkömmlichen in situ-Sanierung nicht
oder nur in sehr begrenztem Umfang eingesetzt werden können.
In Wasser aufschwimmende Verbindungen mit einer spezifischen
Dichte kleiner als Eins, wie z. B. Mineralöle, können in
konzentrierter Form durch Abpumpen oder Abschöpfen (Skinner)
von der Oberfläche abgezogen und einer gesonderten Aufbereitung
zugeführt werden. Umgekehrt lassen sich Verbindungen mit einer
spezifischen Dichte größer als Eins konzentriert vom Grund der
wassergefüllten Zone abziehen und speziell behandeln, da im
feststofffreien Wasserkörper sich eine Dichteschichtung relativ
leicht aufbauen läßt. Indem die Zone so angelegt wird, daß sie
bis in die grundwasserstauende, undurchlässige Schicht hinein
reicht, kann eine weitgehend sichere Rückhaltung und Konzentra
tion aller im Verhältnis zu Wasser schwereren Verbindungen er
reicht werden.
Darüber hinaus lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auf verhältnismäßig einfache Weise günstige Bedingungen für
einen weitgehenden Schadstoffabbau schaffen. So ist es möglich,
durch die Zugabe von spezifischen Nährstoffen und Spurenelemen
ten die Konzentration der Bakterien und anderen Mikroorganismen
und damit die biologische Abbauleistung wesentlich zu steigern.
Unter Einsatz üblicher Luft- oder Sauerstoffeintragssysteme
kann das Wasser, als Voraussetzung für den besonders effektiven
aeroben bakteriellen Abbau einer Vielzahl organischer Verbin
dungen, mit Sauerstoff angereichert werden. Durch die Zugabe
eines Wassers höherer Temperatur, z. B. eines Kühlwassers, las
sen sich auch die wichtigen Einflußgrößen pH-Wert und Tempera
tur verändern und das Milieu für die mikrobiologische Aktivität
noch weiter verbessern. Nach dem beschriebenen Verfahren ist es
auf einfache Weise möglich, die notwendige vollständige Ver
mischung von schadstoffhaltigem Wasser, Mikroorganismen und do
sierten Stoffen mit Hilfe einer Umwälzung des Wasserkörpers
durch Pumpen oder Gaseintrag vorzunehmen. Das bedeutet, daß die
Transport- und Verteilungsvorgänge, welche bei den bisher ge
bräuchlichen Verfahren der biologischen Sanierung im Untergrund
für die Begrenzung der Abbaugeschwindigkeit bzw. der Kapazität
des Verfahrens verantwortlich sind, praktisch keinen Einfluß
mehr haben. Unter günstigen Milieu- und Nährstoffbedingungen
hängt damit die Abbaugeschwindigkeit für eine gegebene Konzen
tration einer biologisch abbaubaren Verbindung nur noch von der
Konzentration an aktiver Biomasse ab. Zur Leistungssteigerung
biologischer Verfahren werden seit Jahren Aufwuchsträger zur
Erhöhung der Konzentration an Mikroorganismen eingesetzt. Man
unterscheidet Festbettverfahren, bei denen spezifische Auf
wuchsträger (z. B. Palringe aus Kunststoff) in den Reaktor ein
geschichtet und durchströmt werden, von Fließbettverfahren, bei
denen das gekörnte Trägermaterial durchströmt wird und ein Wir
belbett ausbildet. Beide Technologien führen zu einer wesentli
chen Leistungssteigerung, wobei mit dem Wirbelschichtprinzip
eine besonders hohe Biomassedichte bzw. biologische Aktivität
erreicht werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren macht eine
Biomasseanreicherung nach beiden Techniken möglich. Besonders
günstig ist z. B. der Einsatz eines schwimmfähigen, körnigen
Trägermaterials, welches leicht ein- und ausgebracht werden und
mit einer entsprechenden Umwälzung in dem gesamten Wasservolu
men vermischt werden kann. Die durch ständigen Zuwachs über
schüssige Biomasse wird dabei durch hydraulische Turbulenz und
mechanische Beanspruchung abgerieben und schwimmt auf oder
setzt sich im Bodenbereich ab. Dieser Biomasseanteil trägt
ebenfalls zum Schadstoffabbau bei, wenn er mit entsprechenden
Einrichtungen von der Wasseroberfläche oder vom Grund und Sei
tenwänden abgezogen wird. Bei Bedarf läßt sich darüber hinaus
diskontinuierlich oder kontinuierlich ein Teil des Trägermate
rials entnehmen, regenerieren und zurückführen.
Gezielt angeordnete Kontroll- und Probenahmeeinrichtungen er
möglichen eine genaue Erfassung der Bedingungen des spezifi
schen Milieus, der Abbaueffekte sowie der Roh- und Reinwasser
qualität.
Die beschriebene Technologie kann mit der Schaffung von einer
oder mehrerer, neben- oder hintereinander liegender erfindungs
gemäßer Zonen und mit einer Behandlung des Wassers in diesen
Zonen nach unterschiedlichen Methoden der Wasseraufbereitung
verwirklicht werden.
Auf dem Gelände eines Betriebes der braunkohlenverarbeitenden
Industrie sind durch unzureichende Sicherheitsmaßnahmen über
mehrere Jahre Phenol und andere aromatische Verbindungen in den
Untergrund gelangt. Über eine Reihe von Pegelrohren auf dem
ausgedehnten Betriebsgelände wurden durchschnittlich folgende
Konzentrationen an Wasserschadstoffen im Grundwasser ermittelt:
Phenol 1250 mg/l,
Benzin 12 mg/l,
Toluen 7 mg/l,
O-Kresol 27 mg/l,
m/p-Kresol 54 mg/l.
Phenol 1250 mg/l,
Benzin 12 mg/l,
Toluen 7 mg/l,
O-Kresol 27 mg/l,
m/p-Kresol 54 mg/l.
Nachdem die Infiltrationsquellen beseitigt sind, steht die Auf
gabe, das kontaminierte Grundwasser zu sanieren. Damit soll
insbesondere der ständige Eintrag der genannten Schadstoffe in
einem 3 km entfernten Vorfluter, dessen Uferfiltrat im Unter
lauf zu Trinkwasser aufbereitet wird, vollständig unterbunden
werden. Der Grundwasserspiegel liegt in 2 m, der Grundwasser
stauer in 6 m Tiefe. Die mittlere Fließgeschwindigkeit beträgt
1 m/d.
Zur Schadensbekämpfung wird entsprechend der erfindungsgemäßen
Verfahren und Anlage abstromseitig und quer zur Fließrichtung
ein 550 m langer, über das gesamte Querschnittsprofil reichen
der Graben von 6 m Tiefe und 1,4 m Breite ausgehoben. Nach dem
Verbau beträgt die lichte Breite des entstandenen Grabens 1 m,
so daß die Verweilzeit des Grundwassers in dieser feststoff
freien Zone ca. 4 ... 5 d beträgt.
Als Nährstoffe für den mikrobiologischen Abbau wird dem System
Phosphor in Form von Phosphorsäure und
Stickstoff in Form von Ammoniakwasser
so zugegeben, daß das in der biologischen Abwasserbehandlung allgemeingültige Verhältnis zwischen BSB, Stickstoff und Phos phor von 100 : 5 : 1 eingestellt und aufrecht erhalten wird, bzw. daß eine Stickstoff- oder Phosphorlimitation des biologi schen Abbaus ausgeschlossen ist.
Phosphor in Form von Phosphorsäure und
Stickstoff in Form von Ammoniakwasser
so zugegeben, daß das in der biologischen Abwasserbehandlung allgemeingültige Verhältnis zwischen BSB, Stickstoff und Phos phor von 100 : 5 : 1 eingestellt und aufrecht erhalten wird, bzw. daß eine Stickstoff- oder Phosphorlimitation des biologi schen Abbaus ausgeschlossen ist.
Die Aufrechterhaltung der aeroben Systembedingungen (< 1 mg
O2/1) im Graben wird durch eine Zwangsbelüftung erreicht. Sie
besteht aus einem auf der Grabensohle installierten Verteiler
leitung über die Druckluft eingetragen wird. Der Lufteintrag
erwirkt die notwendige Turbulenz im Graben, die eine homogene
Verteilung von Nährstoffen und Mikroorganismen sichert.
Der Behandlungseffekt der Erfindung wird durch Wassergüteüber
wachungseinrichtungen, z. B. SGM-Systeme, die vor und hinter
dem Graben installiert werden, überwacht. Der Abstand der
Überwachungseinrichtungen muß größer 10 m betragen, damit die
Festbettwirkung des Untergrundes in der Nachbehandlungsphase
wirksam nachgewiesen werden kann.
Der Verbau des Grabens wird so gestaltet, daß die Grabenwand,
über die das behandelte Wasser das System verläßt, mechanisch
bzw. hydromechanisch regenerierbar ist.
Nach einer Einarbeitungszeit von 6 Wochen erreicht das System
einen Eliminationsgrad von 90%.
Im Umfeld einer Tank- und Wartungsstation sind über Jahre
Kraftstoffe und Öle völlig unkontrolliert im Boden versickert.
Unter anderem handelt es sich dabei um verschiedene Benzine,
die als Treibstoff sowie als Lösungs- und Extraktionsmittel für
Fette und Harze verwendet wurden, sowie um Diesel- und
Schmieröle. Nach dem Ende der Nutzung steht im Rahmen der Re
kultivierung des in der Nähe eines Naturschutzgebietes gelege
nen Gebietes die Aufgabe, das betroffene Grundwasser weitgehend
zu dekontaminieren. Der Grundwasserspiegel befindet sich in ca.
6 m, der Grundwasserstauer in ca. 12 m Tiefe.
Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens und der entsprechenden
Anlage wird etwa 3 km in Grundwasserfließrichtung von der In
filtrationsstelle entfernt und quer zur Fließrichtung ein dop
pelt schlitzwandgestützter Graben errichtet. Er ist 9 m tief
und 140 m lang - seine lichte Weite beträgt 1,5 m. Die Anlage
sei luftdicht abgedeckt und an eine Behandlungsanlage zur Sa
nierung kontaminierter Gase angeschlossen. Diejenige Schlitz
wand, durch die das die Zone durchströmende Wasser wieder aus
tritt, ist im Bereich zwischen etwa 5 und 8 m Tiefe was
serundurchlässig. Öle, Benzine und die anderen Verbindungen,
welche sich aufgrund ihrer spezifischen Dichte bereits im
Grundwasserleiter in der oberen Schicht anreichern, trennen
sich während des Aufenthaltes in der Zone nahezu vollständig
von Wasser ab und bilden zunächst einen Film, später eine
geschlossene Schicht an der Wasseroberfläche aus. Das Abziehen
der aufgeschwommenen Schadstoffe erfolgt durch Skinner, z. B.
bei öligem Material, oder durch spezielle Pumpen. Das flüssige
Schadstoffmaterial wird einer gesonderten Aufbereitung zuge
führt bzw. zur Entsorgung abtansportiert.
Claims (11)
1. Verfahren zur in situ-Behandlung verunreinigter Grundwässer,
dadurch gekennzeichnet, daß in Fließrichtung vor und/oder
hinter dem kontaminierten Bereich eine oder mehrere schlitz
förmige bis in den Grundwasserleiter oder -stauer
hineinreichende feststofffreie Zonen im Untergrund
geschaffen werden und daß das diese Zonen horizontal
durchströmende Grundwasser in diesen Zonen mit üblichen
Methoden der Wasseraufbereitung behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die
Wasserschadstoffe infolge von Gaseintrag in situ ausge
strippt werden und das entstehende Abgas einer gesonderten
Behandlung zugeführt wird bzw. die unschädlichen Abgase ent
weichen können.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 zur Behandlung von
flüssigen Wasserschadstoffen mit einer Dichte kleiner als
1,0 g/m3, dadurch gekennzeichnet daß die natürlich oder
technologisch unterstützt auf schwimmenden Schad- oder Fremd
stoffe in konzentrierter Form von der Wasseroberfläche abge
zogen und einer gesonderten Behandlung zugeführt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 zur Behandlung von
flüssigen und/oder festen Wasserschadstoffen mit einer
Dichte größer als 1,0 g/m3 dadurch gekennzeichnet, daß selb
ständig oder technologisch unterstützt absinkende Schad- oder
Fremdstoffe in konzentrierter Form vom Boden der
feststofffreien wassergefüllten Zone abgezogen und einer
gesonderten Behandlung zugeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 zur biologischen Behandlung des
Wassers, dadurch gekennzeichnet, daß die natürlich vorkom
menden Mikroorganismen durch die Änderung des Milieus, wie
Sauerstoffeintrag und/oder Zugabe von Nährstoffen und/oder
von zusätzlichen Mikroorganismen, und/oder durch Zugabe von
Trägermaterial für den Aufwuchs von Mikroorganismen für den
Abbau von Wasserschadstoffen aktiviert und konzentriert und
durch entsprechende Einrichtungen innerhalb des Flüssig
keitsvolumens vermischt werden.
6. Anlage zur in situ-Behandlung verunreinigter Grundwässer,
dadurch gekennzeichnet, daß die vor und/oder hinter dem kon
taminierten Bereich angeordneten schlitzförmigen
feststofffreien Zonen quer zur Fließrichtung angeordnet sind
und mit stabilen bis in den Grundwasserleiter oder bis in
den Grundwasserstauer hinein reichenden senkrechten oder ge
neigten wasserdurchlässigen Wänden gegen den umgebenden na
türlichen Untergrund verbaut sind.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
feststofffreien Zonen mit Vorrichtungen zur Belüftung
und/oder zur Umwälzung des Wassers und Kontrolleinrichtungen
ausgerüstet sind.
8. Anlage nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die feststofffreien Zonen Vorrichtungen zum Stoffein
und/oder -austrag besitzen.
9. Anlage nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die feststofffreien Zonen Trägermaterial für
Mikroorganismen enthalten.
10. Anlage nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die feststofffreien Zonen luftdicht abgedeckt
sind und mit einer Gasentnahmevorrichtung ausgerüstet sind.
11. Anlage nach den Ansprüchen 6 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wasserdurchlässige Wand an der
Ausflußseite in der Höhe abschnittsweise abgedichtet
ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105987 DE4105987C2 (de) | 1991-02-26 | 1991-02-26 | Vorrichtung und Verfahren zur in situ-Behandlung verunreinigter Grundwässer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105987 DE4105987C2 (de) | 1991-02-26 | 1991-02-26 | Vorrichtung und Verfahren zur in situ-Behandlung verunreinigter Grundwässer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4105987A1 true DE4105987A1 (de) | 1992-08-27 |
DE4105987C2 DE4105987C2 (de) | 1994-05-19 |
Family
ID=6425908
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914105987 Expired - Fee Related DE4105987C2 (de) | 1991-02-26 | 1991-02-26 | Vorrichtung und Verfahren zur in situ-Behandlung verunreinigter Grundwässer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4105987C2 (de) |
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