DE4105769C2 - Verfahren zum Laden eines Akkumulators und Gerät zur Druchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Laden eines Akkumulators und Gerät zur Druchführung dieses VerfahrensInfo
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- Y02E60/10—Energy storage using batteries
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren vom Laden eines Akku
mulators nach Anspruch 1 und ein Gerät zur Durchführung dieses Verfahrens nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
In der Fernwirktechnik, insbesondere in Funkfernsteuerungen
finden vielfach Akkumulatoren (Akkus) als Stromquellen für
Fernsteuersender Verwendung. Zur Vermeidung von Fehlfunktionen
des Fernsteuersenders infolge Unterspannungen seiner Betriebs
stromquelle (am Ausgang seines Akkus) ist dem Fernsteuersender
häufig eine Unterspannungskontrolleinrichtung zugeordnet, die
den Benutzer optisch und/oder akustisch warnt, wenn die Akku
spannung unter einem Grenzwert von beispielsweise 11,5 Volt ab
gesunken ist. Dem Benutzer des Fernsteuersenders steht danach
nur eine kurze Zeitspanne von beispielsweise 12 Minuten zum Ak
kumulatoraustausch zur Verfügung; denn danach schaltet sich der
Sender selbsttätig ab und läßt sich mit dem entladenen Akku
nicht mehr aktivieren.
Ein typischer Anwendungsfall derartiger Funkfernsteuerungen
liegt bei Rangierlokomotiven vor, die jeweils von einem Fern
steuersender aus gesteuert werden. Die Lokomotive ist mit einem
Ladegerät und mit einem Austauschakku ausgestattet. Im prakti
schen Einsatz sind die Auswechselzyklen der Akkumulatoren stark
schwankend; tatsächlich kann infolge von Standzeiten der Loko
motive und unterschiedlichen Bedienungspersonen die Aufladezeit
des am Ladegerät angeschlossenen Akkus sehr groß oder, bei
spielsweise bei Störungen eines gerade eingesetzten Akkus, sehr
kurz sein. Defekte und vorzeitige Verschleißerscheinungen an
Akkus sind zum überwiegenden Teil darauf zurückzuführen, daß
ein geladener oder teilentladener Akku im Schnelladeverfahren
überladen wird. Durch die Überladung erhitzt sich der Akku, da
die Akkuzellen nach vollständiger Aufladung die ihnen zuge
führte Energie in Wärme umsetzen. Eine Aufladung der Akkus mit
stark verringertem Ladestrom kommt in der Praxis aber selten in
Betracht, da ein Wechselakku vor allem bei mobilen Funkfern
steuerungen möglichst bald wieder zur Verfügung stehen muß.
Es hat sich außerdem gezeigt, daß die Bedienungsperson we
gen anderweitiger vorrangiger Aufgaben oder auch wegen eines
Schichtwechsels eine Kontrolle des Ladezustandes des Akkus
nicht regelmäßig vornimmt. Die Ausfälle von Akkus infolge Fehl
bedienung, d. h. Überladung, sind hoch und die damit verbundenen
Ausfallzeiten stellen ein hohes Kostenrisiko dar.
Aus dem den Ansprüchen 1 und 5 zugrunde liegenden Artikel "Universelles Ladegerät für Kleinakkus" von
Seppelfeld, E, Funkschau 1978, Heft 20, Seite 93-96 ist ein
Verfahren zum Laden eines Akkumulators bekannt, das die
Kombination der folgenden Verfahrensschritte aufweist:
- a) in einem Ladezeitintervall vorgegebener Dauer wird der Akku nach dessen Anschluß an ein Ladegerät mit einem rela tiv hohen Ladestrom geladen,
- b) der Ladevorgang wird nach Ablauf des Ladezeitintervalls un terbrochen,
- c) in einem nachfolgenden Testzeitintervall vorgegebener Dauer wird der Akku automatisch an eine Testschaltung angelegt und mit einer Testlast belastet,
- d) während des Testzeitintervalls wird die Klemmenspannung des belasteten Akkus gemessen,
- e) diese Spannung wird mit einem Schwellwert verglichen,
- f) der Akkumulator wird nach Ablauf des Testzeitintervalls von der Testschaltung abgekoppelt,
- g) in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis des Tests wird entweder das Verfahren bei Schritt a) fortgesetzt oder der Akku in der Folgezeit mit einem so niedrigen Ladestrom weiter aufgeladen, daß ein Überladen des Akkus selbst in langen Ladephasen zuverlässig vermieden wird.
Wird der Schwellwert in einem Testzeitintervall erreicht, so
wird der Akku von diesem Zeitpunkt an mit dem niedrigen Wert
geladen. Bereits ein einziger Überschwingvorgang führt zur
endgültigen Reduktion des Ladestroms, so daß das vollständige Aufladen
der Akkus nicht gewährleistet ist.
Ferner ist aus dem Artikel ein Ladegerät bekannt, bei dem
- a) ein Akku an eine eine Gleichspannungsquelle enthaltende Ladeschaltung oder eine Testschaltung angeschaltet ist,
- b) eine Zeitgabeschaltung mit Schaltern gekoppelt ist, die abwechselnd die Lade- bzw. die Testschaltung ein schalten, und somit abwechselnde Lade- und Testzeit intervalle bestimmt,
- c) die Testschaltung eine mit dem Akku verbundene Last und eine den Akku-Ladezustand erfassende Meßschaltung aufweist, wobei die Meßschaltung ein die Stärke des Ladestroms einstellendes Stellglied be tätigt, das den Ladestrom von einem Maximalwert (Schnelladung) auf wenigstens einen wesentlich niedri geren Wert (Erhaltungsladung) umstellt, wobei die Stärke des Ladestroms vom im Testzeitintervall bestimmten Ladezustand abhängt.
Das bekannte Ladegerät hat folgende Nachteile:
- a) Der Akkumulator ist ständig sowohl mit der Ladeschaltung als auch mit der die Meß- und die Lastschaltung aufweisenden Testschaltung ver bunden, so daß die jeweils nicht genutzten Schaltungen durch elektronische Schalter deaktiviert werden müssen.
- b) Die Zeitgabeschaltung ist nicht mit dem Beginn des Ladeverfahrens synchronisiert, so daß unbestimmt bleibt, ob nach Anschluß des Akkumulators das Ladegerät mit einer Testphase oder mit einem Laden beginnt und wie lange die Ladephase zunächst dauert, bevor zum ersten Mal getestet wird.
- c) Während der gesamten Testphase wird die Akku-Klemmen spannung mit einer Referenzspannung verglichen, über schreitet sie zu einem Zeitpunkt während dieser Phase den Referenzwert, so wird das periodische Schnellade- Test-Verfahren beendet. Ein Überschwingen zu Beginn der Test- bzw. Meßphase hätte also einen vorzeitigen Abbruch des Schnelladens zur Folge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei sofortiger
Schnellaufladung eines Akkus einen besseren Grad der Aufladung
zu ermöglichen und eine Fehlbedienung und Überladung des Akkus
auch ohne ständige Überwachung durch Bedienungspersonal
zuverlässig auszuschließen.
Diese Aufgabe wird verfahrenmäßig durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Ein Gerät zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist durch die Merkmale des
Anspruchs 5 gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem
oben beschriebenen bekannten Verfahren durch die folgenden
Merkmale:
Nach Anschluß des Akkus wird dieser zunächst mit relativ
hohem Ladestrom geladen,
die charakteristische Größe wird Ende des Testzeitintervalls ermittelt
der Akku wird für die Dauer des Ladezeitintervalls mit einem Ladestrom auch dann geladen, wenn der Ladestrom niedrig ist, und
fast alle Verfahrensschritte werden wenigstens einmal wiederholt.
die charakteristische Größe wird Ende des Testzeitintervalls ermittelt
der Akku wird für die Dauer des Ladezeitintervalls mit einem Ladestrom auch dann geladen, wenn der Ladestrom niedrig ist, und
fast alle Verfahrensschritte werden wenigstens einmal wiederholt.
Dies hat den Vorteil, daß der Akkumulator erst dann mit
reduziertem Ladestrom aufgeladen wird, wenn der Schwellwert
tatsächlich erreicht ist und daß auch nach Reduktion des
Ladestroms der Ladezustand des Akkus regelmäßig weiter
überwacht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und Ladegerät vereinigen außerdem die
Vorteile eines schnellen Aufladens mit maximaler Ladeleistung
und das automatische Absenken der Ladeleistung nach der Erfas
sung der Vollaufladung während eines Testintervalls. Sobald in
einem Testintervall festgestellt wird, daß der angeschlossene
Akku aufgeladen ist, wechselt das Ladegerät selbsttätig in
einen Erhaltungsladebetrieb bei z. B. 1/10 Ladeleistung über.
Bei dieser Erhaltungsladung ist eine Überladung bzw. Überhit
zung der Zellen eines Akkumulators ausgeschlossen. Der Akkumu
lator kann daher auch während beliebig langer Ruhezeiten einer
das Ladegerät tragenden Lok angeschlossen bleiben, ohne daß dem
Ladegerät übermäßige Energie entzogen wird oder gar schädliche
Auswirkungen auf die Lebensdauer des Akkus zu erwarten sind.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß als für
den Ladezustand des Akkus charakteristische Größe der Span
nungsabfall über einem am Akku liegenden Lastwiderstand erfaßt
und bei Unterschreiten eines vorgegebenen Spannungsschwellwer
tes der Akku im nachfolgenden Ladezeitintervall erneut mit dem
relativ hohen Ladestrom geladen wird (Schnelladung). Wird dage
gen durch Überschreiten des vorgegebenen Spannungsschwellwertes
der geladene Zustand des Akkus festgestellt, so wird die Lade
schaltung umgeschaltet und ein entsprechend reduzierter Erhal
tungsstrom während der nächsten Ladephase in den Akkumulator
geschickt.
Ein defekter Akku ist häufig nicht mehr aufladbar, zumin
dest nicht auf die volle Sollspannung. In Weiterbildung der Er
findung läßt sich ein defekter Akku von einem funktionsfähigen
Akku dadurch unterscheiden, daß eine für den Ladezustand des
Akkus bei Beginn des Testzeitintervalls charakteristische
zweite Größe erfaßt und mit einem zweiten Schwellwert vergli
chen wird und daß die Aufladung des Akkus automatisch beendet
wird, wenn die zweite Größe den zweiten Schwellwert unter
schreitet und der Akku zusätzliche eine vorgegebene Anzahl von
Ladezeitintervallen innerhalb der laufenden Ladephase aufgela
den worden ist. Die Verknüpfung der Ladezeit (Aufladephasen)
mit dem Ladezustand bei Beginn eines Testzeitintervalls ist ein
zuverlässiges Indiz für die Funktionstüchtigkeit des Akkus;
denn ein defekter Akku erreicht auch nach einer bestimmten La
dephase nicht mehr eine vorgegebene Mindestspannung.
Bei dem erfindungsgemäßen Gerät weist die Zeitgabe
schaltung des Ladegeräts einen mit den Impulsen eines Impulsge
nerators angesteuerten Zähler auf, der mit dem ersten Stell
glied gekoppelt ist und bei einem Zählwert entsprechend einem
vorgegebenen Ladezeitintervall das erste Stellglied ansteuert
und den Umschalter auf Testbetrieb umschaltet. Dabei kann an
den Ausgang des Zählers ein Kurzzeitzähler zur Bestimmung des
Testzeitintervalls angeschaltet sein, der den Zähler nach einem
voreingestellten Testzeitintervall rücksetzt und damit den Um
schalter auf erneuten Ladebetrieb umschaltet.
Die Meßschaltung weist
einen Fensterdiskriminator auf, der so
ausgebildet und angeordnet ist, daß er etwa am Ende des Test
zeitintervalls die an der Last abfallende Spannung mit einem
voreinstellbaren Schwellwert vergleicht und nach dem Ver
gleichsergebnis (Überschreiten oder Unterschreiten) das zweite
Stellglied betätigt und einen erneuten Schnelladevorgang oder
einen Erhaltungsladungsvorgang einleitet.
Vorzugsweise ist das Ladegerät mit einer Leuchtanzeigevor
richtung versehen, die mit der Zeitgabeschaltung und/oder der
Testschaltung gekoppelt und so ausgebildet ist, daß sie den
Schnelladebetrieb und/oder den Erhaltungsladebetrieb sichtbar
macht.
Außerdem kann das Ladegerät mit Mitteln zur Bestimmung ei
ner Mindestladung des Akkus versehen sein. Mit diesen Mitteln
kann das Ladegerät ggf. abgeschaltet und eine weitere Aufladung
des Akkus verhindert werden, wenn festgestellt wird, daß die
Mindestladung auch nach mehreren Ladezeitintervallen nicht er
reicht werden kann. Dies kennzeichnet das typische Verhalten
eines defekten Akkus.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens und des Geräts zur
Durchführung des Verfahrens sind in den Unteran
sprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäß aus
gebildeten Ladegeräts mit angedeutetem Akku; und
Fig. 2 einen Ausschnitt einer Spannungskurve über der
Zeit beim Laden und Testen von Akkus mit Hilfe
des in Fig. 1 dargestellten Ladegeräts.
Das in Fig. 1 als Prinzipschaltbild dargestellte Ladegerät
dient zur Aufladung eines strichpunktiert dargestellten 12 V-
Akkumulators 100.
Das Ladegerät hat eine in bekannter Weise ausgebildete
Gleichspannungsquelle 1, geeignet für Netz- oder Batteriebe
trieb, eine mit dem positiven Pol der Gleichspannungsquelle 1
verbindbare Konstantstromquelle 2 und eine Kupplungsvorrichtung
3 zum mechanischen und elektrischen Ankoppeln (Aufstecken) des
Akkus 100 an das Ladegerät. Der Kupplungsvorrichtung 3 zugeord
net ist ein Betätigungsglied 4, mit dem ein an den positiven
Pol der Gleichspannungsquelle 1 angeschalteter Schließer 5 beim
Aufstecken des Akkus 100 geschlossen und beim Lösen der Kupp
lungsvorrichtung 3 wieder geöffnet wird. Zwischen der Konstant
stromquelle 2 und dem positiven Anschluß des Akkumulators 100
sind eine als Verpolungsschutz dienende Diode 6 und ein für die
Erfindung wichtiger Umschalter 7 angeordnet. Der Umschalter 7
befindet sich normalerweise in der in Fig. 1 dargestellten Po
sition, bei der die Verbindung zwischen dem positiven Pol des
Akkus und dem Ausgang der Konstantstromquelle 2 hergestellt und
das Ladegerät auf Ladebetrieb geschaltet ist. Die Konstant
stromquelle 2 ist mittels eines Schalters 9 auf zwei unter
schiedliche Ladestromstärken umschaltbar; in der dargestellten
Ruhestellung des Schalters 9 ist die Ladestromstärke hoch und
entspricht einer Schnellaufladung des Akkus 100.
Eine Konstantspannungsquelle 11 ist hinter dem Schließer 5
an die Gleichspannungsquelle 1 angeschaltet. Sie dient als Be
triebsstromquelle zur Versorgung einer Zeitgabeschaltung 12 und
einer Anzeigeeinrichtung 13 mit einer Versorgungsspannung von
im dargestellten Ausführungsbeispiel 12 V. Wie zu sehen ist,
entwickelt die Konstantspannungsquelle 11 an ihrem Ausgang nur
dann die Betriebsspannung von 12 V, wenn der Schließer 5 ge
schlossen, also der Akku 100 auf die Kupplungsvorrichtung 3
aufgesteckt ist.
Die Zeitgabeschaltung 12 enthält einen Impulsgenerator 15,
der bei Anstehen der Betriebsspannung von 12 V eine Impulsfolge
16 an einen Zähler 17 liefert. Der Zähler 17 ist so ausgebil
det, daß er bei Empfang einer vorgegebenen Anzahl von Impulsen
16 ein Zeitgabesignal auf seiner Ausgangsleitung 18 entwickelt.
Das Zeitgabesignal wird einerseits an einen ebenfalls zur Zeit
gabeschaltung 12 gehörigen Kurzzeitzähler 19 sowie andererseits
an ein als Relais ausgebildetes Stellglied 20 angelegt, das zum
Umschalten des Umschalters 7 auf eine Testschaltung 22 dient.
Der Kurzzeitzähler 19 läuft an bei Erhalt eines Zeitgabesi
gnals auf der Zählerausgangsleitung 18 und entwickelt bei Er
reichen eines voreinstellbaren Zählwerts ein Ausgangssignal als
Reset-Signal für den Zähler 17. Dessen Ausgangssignal auf der
Leitung 18 wird beim Rücksetzen durch den Kurzzeitzähler 19 un
terbrochen, und das Stellglied 20 läßt den Umschalter 7 wieder
in die in Fig. 1 dargestellte Ladeposition wechseln. Der vor
einstellbare Zählwert des Zählers 17 ist so bemessen, daß der
Akkumulator 100 nach dem Aufstecken auf die Kupplungsvorrich
tung 3 und dem Schließen des Schließers 5 ein vorgegebenes La
dezeitintervall von beispielsweise 30 Minuten in der Ladestel
lung bleibt, bevor ein Zählerausgangssignal entwickelt und der
Umschalter 7 durch Betätigung des Stellglieds 20 auf Testbe
trieb umgeschaltet wird. Das Testzeitintervall wird durch den
Kurzzeitzähler 19 nach Erhalt des Zählerausgangssignals (bis
zur Entwicklung eines Reset-Signal am Reset-Eingang des Zählers
17) bestimmt. Das Testzeitintervall ist - wie der Name des Zäh
lers 19 sagt - im Vergleich zum Ladezeitintervall kurz bemes
sen, um den Aufladevorgang des Akkumulators möglichst effektiv
zu machen.
Im Testbetrieb ist der Akku 100 über die Testleitung 23 mit
einer Last 24 belastet. Die Testschaltung 22 enthält eine Meß
schaltung, die im Testbetrieb den Spannungsabfall an der Akku
mulatorlast 24 abgreift. Der Spannungsabfall an der Last ist
bekanntlich eine für den Ladezustand des Akkus 100 charakteri
stische Größe. Er wird in der Testschaltung 22 mit einem nach
der Akku-Nennspannung geeignet einstellbaren Schwellwert ver
glichen. Wird der Schwellwert am Ende des Testzeitintervalls
unterschritten, so wird kein Signal am Ausgang 25 der Test
schaltung 22 entwickelt; bei Überschreiten des voreinstellbaren
Schwellwerts entwickelt die Testschaltung 22 ein Ausgangssi
gnal, das ein ebenfalls als Relais ausgebildetes zweites Stell
glied 26 betätigt. Bei Betätigung des Stellglieds 26 ändern
sich die Schaltstellungen des Umschalters 9 in der Konstant
stromquelle 2 und des einen Relais-Haltekreis schließenden Kon
takts 27. Sobald der Haltekontakt 27 geschlossen ist, bleibt
das Relais 26 auch über die nachfolgenden Taktzyklen erregt,
und der Teilstromkreis über den Umschalter 9 geöffnet. Wie zu
sehen ist, schaltet der Schalter 9 einen Parallelwiderstand 10
in ein Vorwiderstandsnetzwerk der Konstantstromquelle 2, wo
durch der Ladestrom wesentlich erhöht wird und der Akku 100 ei
ner Schnelladung mit hohem Ladestrom unterworfen wird. Wird der
Parallelwiderstand 10 aus dem Widerstandsnetzwerk ausgeschal
tet, so sinkt der Ladestrom beträchtlich und der Akku 100 wird
nur etwa mit 1/10 des Schnelladestromes beaufschlagt
(Erhaltungsladung). In der Erhaltungsladephase ist eine Überla
dung des Akkus 100 ausgeschlossen.
Fig. 2 zeigt den Stromverlauf an den Polen eines Akkus 100
während abwechselnder Lade-Test-Intervalle beim Aufladen von
zwei Akkus.
An der mit Akkuwechsel bezeichneten Stelle wird der zuvor
voll aufgeladene erste Akku von der Kupplungsvorrichtung 3 ab
gezogen, und der zweite entladene Akku zur Aufladung aufge
steckt. Beim Aufstecken des Akkus wird automatisch über das Be
tätigungsglied 4 der Schließer 5 geschlossen, so daß der Im
pulsgenerator 15 an der Konstantspannung von 12 V liegt und den
Impulszug 16 zu entwickeln beginnt. Gleichzeitig wird der neue
Akku 100 in der in Fig. 1 dargestellten Position der Schalter 7
und 9 einer Schnelladung unterworfen, bei der die Ladespannung
an den Akkuklemmen entsprechend der relativ steilen Anfangs
kurve rasch zunimmt. Beim Umschalten auf Testbetrieb fällt die
Spannungskurve gemäß Fig. 2 sprunghaft ab, da die Akkupole mit
der Last 24 belastet und von der Ladeschaltung 2 abgetrennt
sind. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Aufladungsbeispiel wurde
bereits im ersten Testintervall, d. h. nach Beendigung des er
sten Ladeintervalls unter Schnelladung, ein Ladezustand des
zweiten Akkus 100 ermittelt, der eine weitere Schnelladung
überflüssig macht. Durch Betätigung des zweiten Stellglieds 26
wurde der Schalter 9 daher auf Erhaltungsladungsbetrieb umge
stellt, der bis zum Abnehmen oder Auswechseln des Akkus beibe
halten bleibt.
Mit Hilfe einer geeignet modifizierten Testschaltung unter
Verwendung eines zweiten Schwellwertes, der jedenfalls oberhalb
des für die Umschaltung von Schnelladung auf Erhaltungsladung
maßgeblichen Schwellwertes liegt, kann festgestellt werden, ob
der zu ladende Akku defekt ist oder nicht. Ein Akku, der zumin
dest eine defekte Zelle hat, kann naturgemäß nicht auf dieje
nige Spannung aufgeladen werden, die ein "gesunder" Akku er
reicht. Nach einer vorgegebenen Anzahl von Schaltspielen läßt
sich daher bei geeigneter Ausbildung des Fensterdiskriminators
22 oder eines weiteren Fensterdiskriminators ein defekter Akku
kenntlich machen und beispielsweise durch Betätigung des Schal
ters 5 ein weiteres Aufladen unterbinden.
Die Anzeigeeinrichtung 13 des Ladegeräts gemäß Fig. 1 ist
in dem beschriebenen Beispiel mit einer einzigen LED versehen,
die bei Schnelladung (Stellung der Schalter 7 und 9 gemäß Fig.
1) blinkt und bei Erhaltungsladebetrieb dauernd leuchtet. Zu
sätzliche LEDs können zur Anzeige eines defekten Akkus oder ei
nes vollaufgeladenen Akkus bei entsprechender Modifizierung und
Ausbildung des Ladegeräts als Prüfgerät vorgesehen und in die
Testschaltung eingebunden werden.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein
zusätzliches Prüfgerät 30 zur Prüfung des Ladezustandes des Ak
kumulators 100 vorgesehen. Dieses Gerät kann beispielsweise die
in der DE-GM 88 08 166.4 beschriebene Ausbildung haben. Es ist
außerdem ein Handumschalter 31 vorgesehen, der eine Handum
schaltung vom Ladebetrieb in den Test- oder Prüfbetrieb ermög
licht. Die Ladeerhaltung nach Feststellung einer geeigneten
Aufladung dient dem Zweck, eine Entladung des Akkumulators bei
längerer Ankopplung an das Ladegerät zu verhindern.
In der elektronischen Schaltungsanordnung können relativ
billige, handelsübliche Komponenten verwendet und ggf. auch in
integrierter Schaltungstechnik aufgebaut werden. Der Platzbe
darf der Gesamtschaltung ist zumindest nicht wesentlich größer
als derjenige herkömmlicher Ladegeräte ohne Überladungsschutz.
Da kein Mikroprozessor eingesetzt zu werden braucht, gibt es
auch keine Störimpuls durch das Ladegerät selbst. Dies ist vor
allem bei Einsatz von Sprechfunkanlagen wichtig. Die Mindest
zeit zur Aufladung eines entladenen Akkus kann ebenso kurz ge
halten werden wie die Mindestzeit bei herkömmlichen Schnellauf
ladegeräten. Die kurzfristige Unterbrechung für das Testen des
Ladezustandes fällt angesichts der Zeitunterschiede zwischen
Ladephase und Testphase nicht ins Gewicht.
Claims (8)
1. Verfahren zum Laden eines Akkumulators (Akkus) mit
folgenden Verfahrensschritten:
- a) in einem Ladezeitintervall vorgegebener Dauer wird der Akku nach dessen Anschluß an ein Ladegerät zunächst mit einem relativ hohen Ladestrom geladen (Schnelladen),
- b) der Ladevorgang wird nach Ablauf des Ladezeitintervalls unterbrochen,
- c) in einem nachfolgenden Testzeitintervall vorgegebener Dauer wird der Akku automatisch an eine Testschaltung angelegt und mit einer Testlast belastet,
- d) am Ende des Testzeitintervalls wird eine für den Lade zustand des Akkus charakteristische Größe ermittelt,
- e) diese Größe wird mit einem Schwellwert verglichen,
- f) der Akkumulator wird nach Ablauf des Testzeitintervalls von der Testschaltung abgekoppelt,
- g) der Akku wird für die Dauer des Ladezeitintervalls mit einem Ladestrom geladen, dessen Größe in Abhängigkeit vom Ver gleichsergebnis des Tests entweder bei Unterschreiten des Schwellwertes den relativ hohen Wert hat (Schnelladen) oder bei Überschreiten des Schwellwertes so niedrig ist, daß ein Überladen des Akkus selbst in langen Ladephasen zuverlässig vermieden wird (Erhaltungsladen), und
- h) wenigstens einmaliges Wiederholen der Schritte (b) bis (g).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als für den Ladezustand des Akkus charakteristische Größe der
Spannungsabfall über einem am Akku liegenden Lastwiderstand er
faßt und bei Unterschreiten eines vorgegebenen Spannungs
schwellwertes der Akku im nachfolgenden Ladezeitintervall er
neut mit dem relativ hohen Ladestrom geladen wird
(Schnelladung).
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine für den Ladungszustand des Akkus bei Be
ginn des Testzeitintervalls charakteristische zweite Größe er
faßt und mit einem zweiten Schwellwert verglichen wird und daß
die Aufladung des Akkus beendet wird, wenn der Ladezustand den
zweiten Schwellwert überschreitet und der Akku zusäztlich eine
vorgegebene Anzahl von Ladezeitintervallen innerhalb der lau
fenden Ladephase aufgeladen worden ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes Ladezeitintervall um mindestens eine
Zehnerpotenz länger ist als das Testzeitintervall.
5. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, bei dem
ein Akku (100) über einen Umschalter (7) zum Umschalten des Ak kus an eine eine Gleichspannungsquelle (1) enthaltende Ladeschaltung (1, 2) oder eine Testschaltung (22 . . . 24) anschaltbar ist,
eine Zeitgabeschaltung (12) mit einem ersten Stellglied (20) zum Betätigen des Umschalters (7) gekoppelt ist und abwechselnde Lade- und Testzeitintervalle zwischen den Umschaltvorgängen be stimmt,
die Testschaltung (22 . . . 24) eine mit dem Akku ver bindbare Last (24) und eine den Akku-Ladezustand erfassende Meßschaltung (22) aufweist, die ein die Stärke des Ladestroms in einem Ladezeitintervall einstellendes zweites Stellglied (26) betätigt, welches einen in der Ladeschaltung (1, 2, 7) des Akkus (100) eingebundenen zweiten Umschalter (9) aufweist, der den Ladestrom von einem Maximalwert (Schnelladung) auf wenigstens einen wesentlich niedrigeren Wert (Erhaltungsladung) umschaltet, wobei die Stärke des Ladestroms nach dem in ei nem vorausgegangenen Testzeitintervall bestimmten Akku-Ladezustand einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitgabeschaltung (12) eine mit der Gleichstromquelle (1) über einen Schalter (5) verbindbare Stromversorgung (11) hat und daß Mittel (4) zum Schließen des Schalters (5) synchron mit der An kupplung des Akkus (100) an das Ladegerät vorgesehen sind,
daß die Zeitgabeschaltung (12) einen mit den Impulsen eines Im pulsgenerators (15) angesteuerten Zähler (17) aufweist, der mit dem ersten Stellglied (20) gekoppelt ist und bei einem Zählwert entsprechend einem vorgegebenen Ladezeitintervall das erste Stellglied (20) ansteuert und den Umschalter (7) auf Testbe trieb umschaltet,
daß an den Ausgang (18) des Zählers (17) ein Kurzzeitzähler (19) ange schaltet ist, der den Zähler (17) nach einem voreingestellten Testzeitintervall rücksetzt und damit den Umschalter (7) auf erneuten Ladebetrieb umschaltet und
daß die Meßschaltung (22) einen Fensterdiskrimi nator aufweist, der so ausgebildet und angeordnet ist, daß er etwa am Ende des Testzeitintervalls die an der Last (24) ab fallende Spannung mit einem voreinstellbaren Schwellwert ver gleicht und nach dem Vergleichsergebnis (Überschreiten oder Un terschreiten) das zweite Stellglied (26) betätigt.
ein Akku (100) über einen Umschalter (7) zum Umschalten des Ak kus an eine eine Gleichspannungsquelle (1) enthaltende Ladeschaltung (1, 2) oder eine Testschaltung (22 . . . 24) anschaltbar ist,
eine Zeitgabeschaltung (12) mit einem ersten Stellglied (20) zum Betätigen des Umschalters (7) gekoppelt ist und abwechselnde Lade- und Testzeitintervalle zwischen den Umschaltvorgängen be stimmt,
die Testschaltung (22 . . . 24) eine mit dem Akku ver bindbare Last (24) und eine den Akku-Ladezustand erfassende Meßschaltung (22) aufweist, die ein die Stärke des Ladestroms in einem Ladezeitintervall einstellendes zweites Stellglied (26) betätigt, welches einen in der Ladeschaltung (1, 2, 7) des Akkus (100) eingebundenen zweiten Umschalter (9) aufweist, der den Ladestrom von einem Maximalwert (Schnelladung) auf wenigstens einen wesentlich niedrigeren Wert (Erhaltungsladung) umschaltet, wobei die Stärke des Ladestroms nach dem in ei nem vorausgegangenen Testzeitintervall bestimmten Akku-Ladezustand einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitgabeschaltung (12) eine mit der Gleichstromquelle (1) über einen Schalter (5) verbindbare Stromversorgung (11) hat und daß Mittel (4) zum Schließen des Schalters (5) synchron mit der An kupplung des Akkus (100) an das Ladegerät vorgesehen sind,
daß die Zeitgabeschaltung (12) einen mit den Impulsen eines Im pulsgenerators (15) angesteuerten Zähler (17) aufweist, der mit dem ersten Stellglied (20) gekoppelt ist und bei einem Zählwert entsprechend einem vorgegebenen Ladezeitintervall das erste Stellglied (20) ansteuert und den Umschalter (7) auf Testbe trieb umschaltet,
daß an den Ausgang (18) des Zählers (17) ein Kurzzeitzähler (19) ange schaltet ist, der den Zähler (17) nach einem voreingestellten Testzeitintervall rücksetzt und damit den Umschalter (7) auf erneuten Ladebetrieb umschaltet und
daß die Meßschaltung (22) einen Fensterdiskrimi nator aufweist, der so ausgebildet und angeordnet ist, daß er etwa am Ende des Testzeitintervalls die an der Last (24) ab fallende Spannung mit einem voreinstellbaren Schwellwert ver gleicht und nach dem Vergleichsergebnis (Überschreiten oder Un terschreiten) das zweite Stellglied (26) betätigt.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Leuchtanzeigeeinrichtung (13) mit der
Zeitgabeschaltung (12) und/oder der Testschaltung (22) gekop
pelt und so ausgebildet ist, daß sie (13) den Schnelladebetrieb
und/oder den Erhaltungsladebetrieb sichtbar macht.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßschaltung (22) Mittel zur Bestimmung
einer Mindestladung des Akkus (100) enthält.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Zähler zur Erfassung der Schaltspiele des Umschalters (7) vor
gesehen und mit den Mitteln zur Bestimmung einer Mindestladung
derart verknüpft ist, daß ein Akku (100) als defekt gilt, der
über eine vorgegebene Anzahl von Schaltspielen die Mindestla
dung nicht erreicht hat.
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DE4105769A DE4105769C2 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Verfahren zum Laden eines Akkumulators und Gerät zur Druchführung dieses Verfahrens |
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- 1991-02-23 DE DE4105769A patent/DE4105769C2/de not_active Expired - Fee Related
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