DE4105755A1 - Wasserstrahlantriebssystem fuer wasserfahrzeuge, insbesondere schnelle und unkonventionelle schiffe - Google Patents
Wasserstrahlantriebssystem fuer wasserfahrzeuge, insbesondere schnelle und unkonventionelle schiffeInfo
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- B63H25/46—Steering or dynamic anchoring by jets or by rudders carrying jets
Description
Die Erfindung betrifft ein Wasserstrahlantriebssystem
für Wasserfahrzeuge, insbesondere schnelle und unkon
ventionelle Schiffe.
Wasserstrahlantriebe sind seit einer Vielzahl von Jah
ren bekannt und werden als Antriebe vorwiegend für
schnelle Wasserfahrzeuge verwendet.
Ein Wasserstrahlantrieb, welcher auch Wasserstrahl
pumpe, Water Jet Propulsion oder nur Jet genannt wird,
besteht aus einer Pumpe, einem rohrförmigen Wasserein
tritt in der Bodenbeplattung eines Wasserfahrzeuges und
einer Austrittsöffnung, durch die das Wasser entgegen
zur Schub- bzw. Fahrtrichtung ausgestoßen wird und es
gemäß Impulsprinzip zur Schuberzeugung kommt. Mit Hilfe
einer Wasserstrahllenkvorrichtung wird der Antriebs
strahl in die gewünschte Richtung gelenkt.
Unter Wasserstrahlantriebssystem ist ein Einlaufrohr,
eine Pumpe, Strahllenkersystem und Steuerung mit Fern
übertragung zu verstehen.
Im laufe der 80er Jahre stieg schlagartig die Nachfrage
nach Wasserstrahlantriebssystemen. Es wurde auch prak
tisch der Nachweis gebracht, daß im oberen Geschwindig
keitsbereich mit dieser Antriebsart Propulsionswir
kungsgrade von 70% erreichbar sind (Zeitschrift "Hansa"
88, Nr. 9/10, Seite 496. Wegen hohem Propulsionswir
kungsgrad bzw. hoher Wirtschaftlichkeit und vibrations
freiem Lauf fanden Wasserstrahlantriebssysteme Einsatz
bei schnellen unkonventionellen Schiffen, wie Fahrgast-
Katamaranen und auch schnellen konventionellen Ein
rumpfschiffen wie Megayachten.
Aber in der Praxis hat sich auch gezeigt, daß hoher
Propulsionswirkungsgrad und Vibrationsfreiheit schnell
durch eine Verstopfung der Wasserstrahlpumpe verloren
gehen kann. Das Einlaufgitter schützt gegen Verstopfung
wenig, so daß Plastikfolien, Tau usw. in das Pumpenin
nere gelangen und sich zwischen Laufrad und Leitrad
verklemmen. Diese Verstopfungen lassen sich auch nicht
durch Inspektionsöffnungen beseitigen. Auch drehen des
Impellers in die Gegenrichtung, falls ein Umsteuerungs
getriebe zwischengeschaltet ist, hilft nur in wenigen
Fällen. Das Einzige, was dann in den meisten Fällen
übrig bleibt, ist eine zeit- und kostenaufwendige Doc
kung des Wasserfahrzeugs und die Zerlegung der Wasser
strahlpumpe. In der Zeitschrift "High-Speed-Craft"
11/12/88, Seite 46 ist ein Jet-Fahrgast-Katamaran be
schrieben, bei welchem der erwähnte Vorgang der Besei
tigung mehrere Tage dauerte. Durch Umgestaltung des
Pumpengehäuses läßt sich dieses Problem beseitigen. Im
Deutschen Gebrauchsmuster G 88 07 240 ist eine Wasser
strahlpumpe beschrieben, bei welcher man Laufrad und
Leitrad und damit auch Verstopfungsgut vom Maschinen
raum aus in kurzer Zeit, während sich das Schiff im
Wasser befindet, herausnehmen kann.
Für schnelle unkonventionelle Schiffe, wie Katamarane
und Luftkissen-Seitenrumpffahrzeuge, für welche welt
weit starke Nachfrage besteht und der Entwicklungstrend
zu immer größeren und schnelleren Einheiten erkennbar
ist, wäre der ideale Antrieb ein Wasserstrahlantrieb.
Es ist physikalisch bedingt, daß sich mit der Erhöhung
der Geschwindigkeit, die optimale Breite des Rumpfbo
dens verringert; bei gleichzeitiger Erhöhung der An
triebsleistung. Diese kontradiktorischen Bedingungen
können durch herkömmliche Wasserstrahlantriebssysteme
mit axialen Pumpen nicht erfüllt werden, weil es in
schmalen Rümpfen nicht möglich ist, zwei oder mehr
Wasserstrahlpumpen einzubauen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasser
strahlantriebssystem so auszubilden,
- - daß die Verstopfungsgefahr der Pumpe stark vermindert wird und daß sich eventuelle Verstopfungen durch einen automatischen Vorgang, beispielsweise durch Schaltertaste drücken von der Kommandobrücke aus, beseitigen lassen.
- - daß die Anordnung zwei oder mehrerer Wasserstrahl pumpen in jedem Rumpf möglich ist.
- - daß proportional zur Geschwindigkeit und Größe bzw. kinetischer Energiezuwachs, diese Schiffe auch besse re Manövrierfähigkeiten, insbesondere zur Durchfüh rung von Brems- und Ausweichmanövern, aufweisen.
- - daß man Eigenschaften eines gebündelten und zur wei teren Verteilung bestvorbereiteten Strahles besser für andere wertvolle Aufgaben verwenden kann, z. B. für Kampf gegen große Brand- und Ölkatastrophen auf See.
Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, daß man eine
Kreiselpumpe mit Spiralgehäuse, mit Antriebswelle pa
rallel zum Schiffskiel und geneigt zum Schiffsboden
unter Winkel von 15-30° anordnet und den Antriebsstrahl
aus Spiralgehäuse durch einen drehbaren Krümmer durch
die Außenhaut leitet, so daß der Strahl parallel zur
senkrechten Schiffsmitte-Ebene in alle gewünschte Rich
tungen ausgestoßen werden kann. An Peripherie des Krei
ses, welcher Austrittsöffnung des Krümmers durch drehen
umschreibt, sind passive Leitflächen, Strahlpumpe, Was
serdruckleitung und Spülleitung angeordnet, welche
durch Schaltertaste drücken oder durch Handlenker des
Steuergerätes indiziert werden können.
Dadurch, daß sich vor dem und hinter dem Laufrad keine
Leitschaufeln befinden, ist die Verstopfungsgefahr auf
ein Minimum herabgesetzt. Eventuelle Verstopfungen kann
man durch Einschalten des Spülganges beseitigen, wobei
eine Pumpe durch eine Verbindungsleitung das Wasser in
die andere Pumpe pumpt, welche sich dann rückwärts als
Zentripetalturbine dreht und Verstopfungen werden durch
das Einlaufrohr wieder ausgestoßen.
Anordnung zwei oder mehrerer Wasserstrahlpumpen hinter
einander ist möglich, da der Strahlausstoß entlang der
Außenhaut geschieht. Dadurch erreicht man auch bessere
Gewichtsverteilung und keine Eingangsgefahr für Luft.
Der hydraulische Wirkungsgrad von Spiralgehäusepumpen,
besonders wenn das Spiralgehäuse aus Kunststoff gemacht
ist, kann mehr als 90% betragen. Verlustbeiwerte vom
geraden Einlaufrohr ohne störenden Krümmer und Wellen
rohr, wie auch vom 90° Krümmer mit optimalem Krümmungs
radius und Querschnittsverengung, sind niedrig. Deswe
gen ist der Propulsionswirkungsgrad bei in Frage kom
menden Geschwindigkeiten, von schnellen und unkonven
tionellen Schiffen ebenfalls sehr hoch und kann 70%
erreichen.
Mit Hilfe von an beiden Seiten des Schiffes angeordnete
drehbare Krümmer ist es durch indizieren von passiven
Leitflächen möglich, das Schiff präzise nicht nur
voraus und rückwärts zu steuern, sondern auch seit
wärts. Da es sich hier um vier variable Größen handelt;
zweimal positionieren des Winkels und zweimal der Dreh
zahl der Antriebsmaschine durch eine verhältnismäßig
einfache Soft- und Hardware, läßt sich die Steurung bis
zum Maximum automatisieren, wodurch es möglich ist, daß
eine nicht versierte Person durch Schaltertasten drücken
komplizierteste Manöver einleiten kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
anhand von Ausführungsbeispielen der Erfindung in den
Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschrei
bung unter Angabe weiterer Vorteile näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Wasser
strahlantriebssystems gemäß Erfindung als
Längsschnitt, eingebaut in ein Wasserfahrzeug.
Fig. 2 eine Seitenansicht auf den Heckteil des Was
serfahrzeugs nach Fig. 1.
Fig. 3 eine Grundrißansicht auf die Darstellung von
Fig. 1.
Fig. 4 eine schematische Darstellung der zwei Wasser
strahlantriebe, eingebaut in ein Katamaran
oder Luftkissen-Seitenrumpffahrzeug.
Fig. 5 ein Fahrgast-Katamaran als Ansicht von vorne,
wahlweise mit Strahllenker an der Außenhaut
oder im Tunnel.
Fig. 5a eine Seitenansicht vom Fahrgast-Katamaran gemäß
Fig. 5.
Fig. 6 Wasserstrahlantriebssysteme gemäß Erfindung,
eingebaut in ein Luftkissen-Seitenrumpffahr
zeug, als Querschnitt.
Fig. 7 ein Wasserfahrzeug, beispielsweise ein Fahr
gastschiff o.ä., mit Wasserstrahlantriebs
system gemäß Erfindung, ausgestattet mit Ölab
saugvorrichtung, als Seitenansicht.
Fig. 7a ein Grundriß auf die Darstellung von Fig. 7.
Fig. 8 ein Segelboot mit Wasserstrahlantriebssystem
gemäß Erfindung, als Längsschnitt.
Fig. 8a eine Grundrißansicht auf die Darstellung von
Fig. 8.
Fig. 9 Steuergerät zum manuellen steuern von Wasser
fahrzeugen, ausgestattet mit Wasserstrahlan
triebssystemen gemäß Erfindung.
Fig. 9a Seitenansicht von der Darstellung von Fig. 9.
Fig. 10 Schaltersystem zum Abrufen von automatischen
Manövergängen.
Im Schiffskörper 12 eines Wasserfahrzeuges ist die
Pumpe 11 mit Spiralgehäuse 13 und Antriebswelle 14
parallel zum Schiffskiel und geneigt zum Schiffboden
15 unter einem Winkel von 15-30° eingebaut. Die Saug
stütze der Pumpe 11 ist mit Einlaufrohr 16 und diese
wiederum mit Einlauföffnung 17 am Schiffsboden 15 fest
verbunden. Dadurch, daß Einlaufrohr 16 als anfällig
stes und kritischstes Teil eines Wasserstrahlantriebs
systems gemäß Erfindung, keinen Krümmer mit entspre
chenden Verlusten durch Sekundarströmungen und Ablösun
gen hat, sind minimalste Verlustbeiwerte erreichbar.
Für hohe Geschwindigkeiten optimal gestaltetes Einlauf
rohr 16 hätte für langsame Fahrt einen zu kleinen Ein
laufquerschnitt. Deswegen ist das untere Einlaufteil 18
des Einlaufrohres 16 um Lager 19 schwenkbar gelagert.
Bei langsamer Fahrt und Beschleunigungsphase herrscht
im Einlaufrohr 16 ein Nieder-Druck, wodurch sich der
Gummibalg 20 zwischen Boden 15 und Teil 18 durch Öff
nung 21 entleert. Dadurch schwenkt Einlaufteil 18 nach
unten und der Einlaufquerschnitt 17 wird größer.
Mit der Geschwindigkeit wächst auch der Druck im Ein
laufrohr 16 und im Gummibalg 20, wodurch Einlaufteil 18
nach oben schwenkt, und Querschnitt 17 nimmt für hohe
Geschwindigkeiten optimale Größe ein.
Kreiselpumpen mit Spiralgehäuse haben höchsten bei
Kreiselpumpen erreichbaren hydraulischen Wirkungsgrad,
der 90% übersteigen kann. Diese Pumpenart ist als Was
serstrahlantrieb für schnelle Wasserfahrzeuge vorteil
hafter, als üblich benutzte axiale Pumpen:
- - Verstopfungsgefahr ist weitaus niedriger, da sich keine Leitschaufeln hinter oder vor dem Laufrad befinden, wo sich Verstopfungsgut einklemmen kann, wie es bei axialen Pumpen der Fall ist.
- - Einlaufrohr 16 hat keine Krümmer und innenliegende Wellen oder Wellenrohre, welche den Zustrom zum Laufrad stören könnten.
- - Laufrad 19, mit halbaxialer vorzugsweise geschlos sener Laufradform ist fliegend auf Antriebswelle 14 gelagert und kann als eine Einheit mit Zahnradunter stützungsgetriebe, Drucklager und Dichtungen leicht ein- und ausgebaut werden, auch wenn sich das Schiff im Wasser befindet, wobei eine leichte Vertrimmung nötig ist.
- - An der Druckstütze der Pumpe 11 ist der Krümmer 22 drehbar gelagert. Zweite Lagerung ist durch Lager 23 erreicht, welches an der Außenhaut vor dem Krüm meraustritt angeordnet ist. Dadurch, daß es sich hier um einen Konfusor handelt, besteht die Möglichkeit, Krümmerverluste niedrig zu halten; durch sowieso notwendige kontinuierliche Verengung der Querschnitte und einhalten eines optimalen Krümmungsradius. Krüm mer welche bei axialen Pumpen als Einlaufdiffusor dienen, verstärken durch Diffusion, Bildung von se kundären Strömungen und Ablösungen, eben in einer Saugleitung, welche sich nachteiliger auswirkt, als wenn das in der Druckleitung passiert.
Dadurch, daß das Spiralgehäuse 13 keine Leitschaufeln
hat, läßt es sich in hoher Qualität aus faserverstärk
tem Kunststoff, auch in kleinen Serien, mit Hilfe von
einfachen Modellen, preiswert herstellen. Das gleiche
gilt auch für Einlaufrohr 16 und Rohrkrümmer 22. Moder
ne faserverstärkte Kunststoffe verfügen über hohe Fe
stigkeit, sind widerstandsfähig gegen Abrieb und Kor
rosion, haben eine glatte Oberfläche und sind leicht.
Der Produktionsprozeß läßt sich weitgehend Rationali
sieren, dadurch, daß man das Pumpengehäuse an der Spi
ralsymmetrale teilt und eine Seite zusammen mit Ein
laufrohr 16 anfertigt und mit der anderem durch verkle
ben endgültig verbindet.
Feine Anpassung des Antriebsstrahles geschieht durch
Austrittsdüse 24. Mit Hilfe des E- oder Hydraulikmotors
25 dreht man Rohrkrümmer 22 um Achse 26, welche senk
recht zur Schiffslängsachse verläuft, so daß der An
triebsstrahl bei jedem Drehwinkel parallel zur Schiffs
mitte-Ebene verläuft.
Optimale Fahrt voraus erreicht man durch positionieren
des Krümmers 22, so daß der Antriebsstrahl parallel zur
Wasseroberfläche verläuft. Da in Frage kommende Wasser
fahrzeuge stets zwei Antriebe haben, erfolgt steuern
voraus durch Gas- bzw. Drehzahlregelung von Antriebs
maschinen, was mit minimalen Verlusten verbunden ist.
Sollte Bedarf bestehen, kleine Drehradien zu fahren
oder bei sehr langsamer Fahrt den Kurs zu halten, wird
der Krümmer 22 nach oben geschwenkt und der Antriebs
strahl wird dann teilweise oder voll durch mit dem
Schiff verbundene Leitfläche 27 zur Schiffsmitte unter
einem Winkel von 0-30° abgelenkt. Durch weiteres
schwenken des Krümmers 22 wird der Antriebsstrahl durch
mit dem Schiff verbundene Leitfläche 28 von der
Schiffsmitte unter einem Winkel von 0-45° abgelenkt.
Durch schwenken des Krümmers 22 nach unten, etwa senk
recht zur Wasseroberfläche, stoppt das Schiff bei lau
fender Antriebsmaschine. Bei schwenken des Krümmers 22
um weitere 90° nach vorne, wird voller Rückwärts-Schub
erzeugt. Durch weiteres schwenken nach oben wird der
Antriebsstrahl durch mit dem Schiff verbundene Strahl
fläche 29 voll oder teilweise von der Schiffsmitte nach
vorne abgelenkt. Mit Hilfe der mit dem Schiff verbun
denen passiven Lenkern 27, 28, 29 ist es möglich, das
Schiff mit nur einer Antriebsanlage zu manövrieren und
voraus und rückwärts kurszuhalten.
Mit erfindungsgemäßer Anordnung des Einlaufrohres 16,
welches sich möglichst zur Mitte des Schiffes befinden
soll, um luftansaugen zu verhindern und Ausstoß der
Antriebsstrahls, welche aus manövriertechnischen Grün
den möglichst weit auseinander angeordnet sein müssen,
hat man ein Optimum erreicht.
Beispielsweise durch ablenken des StB-Antriebsstrahles
durch Strahllenker 28, entsteht Reaktionsschub 30, wel
cher mit Rückwärtsschub 31 des Bb-Antriebes den resul
tierenden Schub 32 bildet, welcher quer zur Schiffs
achse wirkt und bei Verlauf durch Schwerpunkt des
Lateralplanes 33 das Schiff traversiert. Durch gering
fügiges schwenken des Krümmers 22 nach oben oder nach
unten, läßt sich das Schiff beim traversieren auch auf
Kurs halten. Dieser Vorgang läßt sich automatisieren,
dadurch, daß man die Drehbewegung der Krümmer mit einer
Autopilot-Anlage koppelt. Dadurch erreichbare Querschü
be bei starkmotorisierten Schiffen, um welche es sich
hier auch hauptsächlich handelt, erreichen eine Größe
welche man auch mit mehreren Querstrahlern nicht errei
chen kann; falls diese überhaupt einbaubar wären.
Erfindungsgemäßes Strahllenkersystem bringt auch eine
Reihe weiterer Vorteile:
- - Durch schwenken des Krümmers 22 schräg nach hinten, kann man die Beschleunigungsphase von Gleitbooten verkürzen.
- - Durch einseitiges positionieren des Krümmers 22 schräg nach hinten kann man der dynamischen Insta bilität, welche bei Hochgeschwindigkeits-Einrumpf schiffen insbesondere mit Wasserstrahlantrieb im hohen Geschwindigkeitsbereich vorkommt, entgegen wirken.
- - Durch periodisches schwenken des Rohrkrümmers kann man das Wasserfahrzeug zu Stampfbewegungen verleiten und dadurch Fahrt durch Eis ermöglichen.
- - Durch einstellen des Krümmers 22 auf Position Strahl pumpe 34 ist es möglich, durch Strahlpumpe eine große Menge Gas oder Flüssigkeit abzusaugen.
- - Durch einstellen des Krümmers 22 auf Wasserverteiler 35 ist es möglich, große Mengen von Wasser, welche Pumpe 11 erzeugt, beispielsweise fürs feuerlöschen zu verwenden.
- - Durch einstellen des Krümmers 22 auf Spülleitung 36, welche beide Pumpen verbindet, ist es möglich, eine Pumpe durch die andere durchzuspülen bzw. in Gegen richtung laufen lassen, und sie dadurch von eventuel len Verstopfungen zu befreien.
Wenn sich Krümmer 22 in Leerlaufposition befindet und
die Austrittsöffnung unter Wasser ist, ist es möglich,
die Pumpe, welche sich über der Wasserlinie befindet,
mit Hilfe des Absauglüfters mit Wasser zu fluten, um
die Funktion der Pumpe zu ermöglichen. Sollte sich auch
die Austrittsöffnung über der Wasserlinie befinden,
dann wird mit Hilfe der mit dem Schiff verbundenen Flä
che 37 die Austrittsöffnung des Krümmers 22 geschlos
sen.
Erfindungsgemäßes Wasserstrahlantriebssystem eignet
sich insbesondere für schnelle unkonventionelle Schif
fe, wie Katamarane und Luftkissenseitenrumpffahrzeuge.
In dem schmalen Rumpf von einem Katamaran ist es
schwierig, zwei Antriebsanlagen unterzubringen, weil
Die Gefahr des Luftansaugens bei zwei nebeneinander an
geordneten Pumpen besteht und ein großer Trimmwinkel
und dadurch ein größerer indizierter Widerstand durch
Druckabsenkung am Boden entsteht. Bei Luftkissen-Sei
tenrumpffahrzeugen ist es möglich, nur eine Anlage pro
Rumpf unterzubringen, weil die Rumpfbreite noch klei
ner ist, als beim Katamaran.
Fig. 4 zeigt Anordnung von zwei Wasserstrahlantriebs
systemen gemäß Erfindung, hintereinander, wodurch man
optimale Unterbringung von großen Leistungen und bes
sere Gewichtsverteilung erreichen kann.
Fig. 5 u. 5a zeigt einen Fahrgast-Katamaran mit Strahl
lenkersystem 38 im Tunnel und Strahllenkersystem 39 an
der Außenhaut des Katamarans.
Fig. 6 zeigt ein Seitenrumpf-Luftkissenfahrzeug, bei
welchem in jedem Rumpf zwei oder mehrere Wasserstrahl
antriebssysteme gemäß Erfindung angeordnet werden kön
nen.
Fig. 7 zeigt ein schnelles Fahrgast-Schiff, welches
auch zusätzlich mit Absaugvorrichtung für Ölbeseitigung
aus dem Wasser, ausgerüstet werden kann. Obwohl wir
kungsvolle Verfahren, um Öl aus dem Wasser abzusaugen,
Stand der Technik sind, hat die Vergangenheit und Ge
genwart gezeigt, daß die Menschheit gegen große Ölkata
strophen machtlos ist, weil es an Kapazitäten fehlt.
Es ist nicht möglich, Ölabsaug-Schiffe in solch hoher
Zahl und Abmessungen in Bereitschaft zu halten, um
diese Katastrophen zu bewältigen. Der Ausweg ist, mit
entsprechenden Schiffen, welche schon für den eigenen
Vortrieb mit leistungsfähigen Pumpensystemen ausgestat
tet sind, mit entsprechender Ölabsaugvorrichtung kurz
fristig auszustatten.
Rohrkrümmer 22 fördert Wasser in Strahlpumpe 34, wo
durch durch Rohrleitung 40 Luft permanent aus Sammel
tank 41 evakuiert wird. Der von Strahlpumpe 34 ausge
stoßene Strahl treibt das Schiff, welches mit Fangarmen
ausgestattet ist, durch den Ölteppich, wodurch das Öl
niveau proportional zur Schiffsgeschwindigkeit steigt.
Mit Hilfe der Leitung 42, welche Sammeltank, in welchem
Niederdruck herrscht, mit an der Außenhaut des Schiffes
befestigten Fangarmen 43 u. 44 verbindet, wird dort das
zuströmende Öl in den Sammeltank abgesaugt.
Fig. 8 u. 8a zeigen ein Segelboot, ausgestattet mit
Wasserstrahlantriebssystem gemäß Erfindung, mit einer
Pumpe mit doppeltem Spiralgehäuse 45 und einem An
triebsmotor 46, so daß es an jeder Schiffseite zum An
triebsstrahlausstoß kommt und gute Manövrier- und Tra
versiereigenschaften sind das Ergebnis, welche durch
permanente Vergrößerung der Verkehrsdichte auf dem Was
ser und überfüllte Yachthäfen auch notwendig sind.
Durch die selbsttätig verschließbare Einlauföffnung 47
und dadurch, daß sich die beiderseitigen Lenker auch
bei geneigter Bootslage über der Wasserlinie befinden,
entstehen während des Segelns keine parasitären Wider
stände. Auch hohe Propulsionswirkungsgrade sind er
reichbar, weil diese von der ausgestoßenen Wassermenge
abhängen bzw. von den Dimensionen der Pumpe und Leitun
gen. Aber auch bei verhältnismäßig kleinen Abmessungen
sind bei Segelbooten übliche Propulsionswirkungsgrade
erreichbar. Bei herkömmlichen Segelbooten befindet sich
der Maschinenraum in der Mitte des Wohnraumes, so daß
Segler permanent durch schädliche Gase, Geräusche und
Vibrationen belastet werden. Beim erfindungsgemäßen
Wasserstrahlantrieb für Segelboote ist der Maschinen
raum im Heck des Segelbootes angeordnet, so daß der
Wohnraum nicht durch schädliche Gase, Geräusche und
Vibrationen belastet wird. Antriebsmotor 46 ist ela
stisch auf der Konsole 48 gelagert, welche mit Getrie
be- bzw. Drucklagergehäuse fest verbunden ist. Diese kom
plette Einheit kann man schnell ein- und ausbauen, auch
wenn sich das Schiff im Wasser befindet. Manchmal ist
dazu eine leicht kopflastige Vertrimmung erforderlich.
Die Pumpe kann man auch über der Wasserlinie eingebaut
werden, weil durch Luftabsaugvorrichtung anfahren und
weitere Funktion gewährleistet ist. Bei solch einer
Anordnung der Pumpe kann man den Motor auch als Strom
aggregat benutzen, wenn man keine Luftabsaugvorrich
tung einschaltet; das Laufrad dreht sich dann ohne
Energieverbrauch in der Luft. Nachteile durch Schwer
punktverschiebung entstehen nicht, weil es viele Mög
lichkeiten gibt, diese zu kompensieren.
Fig. 9 u. 9a zeigen manuelle Steuervorrichtung. Mit
Hilfe des Lenkers 47 dreht man Kegelrad 48 um Achse 49,
welche sich mit Achse 50 unter 90° Winkel kreuzt, auf
welcher wiederum Kegelräder 51 u. 52 drehbar gelagert
sind, so daß ihre Drehbewegungen auf Drehgeber 53 und
54 für Drehzahlregelung der Antriebsmaschinen über ent
sprechende Steuerelektronik, übertragen werden. So ist
es möglich, mit Lenker 47 durch Schwenken um Achse 50
den beiden Motoren gleich viel "Gas" zu geben, aber
durch drehen des Lenkers 47 um Achse 49 dem einen Motor
mehr und dem anderen weniger "Gas" zu geben, so daß
eine bestimmte Stellung des Lenkers 47, bestimmter bzw.
gewünschter "Gasgröße" von jeder Antriebsmaschine ent
spricht.
Durch schieben des Lenkers 47 nach vorne um Achse 55
bewegt man mit Hilfe an Drehachse 56 befindliches Ke
gelrad 57 auch an Achse 55 drehbar gelagerte Kegelräder
58 u. 59 mit Drehgeber 60 u. 61, welche Drehbewegungen
über Steuerelektronik auf drehbare Krümmer übertragen.
So ist es möglich, durch schieben des Lenkers 47 nach
vorne, beide Krümmer um gleiche Winkelgröße zu drehen,
aber durch drehen des Lenker 47 um Achse 56 Krümmer um
verschiedene Winkel zu drehen, einer beispielsweise
nach vorne und der andere nach hinten. So ist es mög
lich, mit zwei Händen, aber auch mit einer, alle denk
baren Manöver durchzuführen; wie fahren und steuern
voraus, rückwärts, Leerlauf, traversieren, drehen um
die eigene Achse und vieles mehr.
Fig. 10 zeigt Schalter mit entsprechenden Piktogrammen,
wodurch es möglich ist, durch drücken entsprechender
Schalter, gewünschte Manöver in "Gang" zu setzen, so
daß auch unerfahrene Personen in der Lage wären, kompli
zierte Schiffsmanöver einwandfrei durchzuführen.
Claims (1)
- Wasserstrahlantriebssystem für Wasserfahrzeuge, insbe sondere schnelle und unkonventionelle Schiffe, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) Antriebswelle (14) der Kreiselpumpe (11) mit Spiral gehäuse (13) ist parallel zur Schiffslängsachse und unter einem Winkel von 15-30° mit Hilfe des Einlauf rohres (16) mit Schiffsboden verbunden und an Druck stützen des Spiralgehäuses und Lagerung (23) der Schiffsaußenhaut ist 90° Krümmer (22) drehbar gela gert, wobei an Pheripherie des Drehkreises, welche Austrittsöffnung des Krümmers (22) parallel zur senkrechten Mitschiffsebene umschreibt passive Leit flächen (27, 28, 29), Strahlpumpe (34), Drucklei tung (35), Spülleitung (36) und Schließfläche (37) angeordnet sind.
- b) Zwei oder mehrere Wasserstrahlpumpen sind in einem Rumpf hintereinander angeordnet.
- c) Beim Katamaran kann der Strahllenker (38) im Kata marantunnel angeordnet sein.
- d) Unteres Einlaufteil (18) des Einlaufrohres (16) ist mit Hilfe des Lagers (19) schwenkbar gelagert, wobei schwenken durch Gummibalg (20) über Ventil (21) er folgt.
- e) Einfache oder doppelte Spiralgehäuse der Pumpe (13) wie auch 90° Krümmer können aus Kunststoff angefer tigt werden, wobei Einlaufrohr 16 ebenfalls aus Kunststoff mit Spiralgehäusehälfte eine Einheit bil den kann.
- f) Antriebsmotor (46) ist auf Konsole (48), welche mit Getriebe und Drucklagergehäuse der Pumpe festgebun den ist, elastisch gelagert.
- g) Ölbeseitigungsvorrichtung, zusammengesetzt aus Strahlpumpe (34), Saugleitung (40); Sammeltank (41), Saugrohr (42) und Fangrohre (43 u. 44).
- h) Manuelle Steuervorrichtung setzt sich aus Lenker (47) mit Kegelrad (48) drehbar um Achse (49), welche sich mit Achse (50) unter rechtem Winkel kreuzt, auf welcher wiederum Kegelräder (51 u. 52) drehbar gelagert sind, so daß ihre Drehbewegungen auf Dreh geber (53 u. 54) übertragen und an Drehachse (56) befindliches Kegelrad (57) überträgt Drehbewegungen auf Achse (55) drehbar gelagerte Kegelräder (59 u. 59) mit Drehgeber (60 u. 61).
- i) Abruf von Manövergängen erfolgt automatisch durch Schaltertaste.
- j) Kurshalten beim Traversieren erfolgt automatisch mit Hilfe des Autopiloten.
- k) Krümmer (22) kann mit vorderen und hinteren Tiefru dern eines U-Bootes eine Einheit bilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105755 DE4105755A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Wasserstrahlantriebssystem fuer wasserfahrzeuge, insbesondere schnelle und unkonventionelle schiffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105755 DE4105755A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Wasserstrahlantriebssystem fuer wasserfahrzeuge, insbesondere schnelle und unkonventionelle schiffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4105755A1 true DE4105755A1 (de) | 1992-08-27 |
Family
ID=6425758
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914105755 Withdrawn DE4105755A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Wasserstrahlantriebssystem fuer wasserfahrzeuge, insbesondere schnelle und unkonventionelle schiffe |
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DE19538563A1 (de) * | 1995-10-17 | 1996-04-18 | Wolfgang Dilge | Dreikiel-Driveboot |
DE19739445A1 (de) * | 1997-09-02 | 1999-03-11 | Juergen Dr Ing Heinig | Anordnung zur Erzeugung eines Schiffsvortriebs |
FR2821604A1 (fr) * | 2001-03-02 | 2002-09-06 | Joel Ballu | Dispositif de propulsion par hydrojet et bateau a coque etroite muni d'un tel dispositif de propulsion |
EP2733058A1 (de) * | 2012-11-14 | 2014-05-21 | Mobimar Oy | Ölsammelbehälter und Verfahren zum Sammeln von Öl aus Wasser |
WO2020084127A1 (fr) * | 2018-10-25 | 2020-04-30 | Bgvx Innovation - High Speed Vessel (Hsv) | Coque de navire a grande vitesse munie d'un hydrojet avant |
-
1991
- 1991-02-23 DE DE19914105755 patent/DE4105755A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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