DE4105445A1 - Verfahren im zusammenhang mit impedanzgebern in radiosonden - Google Patents
Verfahren im zusammenhang mit impedanzgebern in radiosondenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung
der Genauigkeit der Impedanzgeber von Radiosonden.
Es sind mehrere verschiedene elektrisch anzeigende
Temperatur- und Feuchtegeber bekannt, deren Impedanz sich
als Funktion der zu messenden Größe ändert. Feuchtegeber
dieser Art sind z. B. bekannt aus den US-Patenten Nr. 31 68 829
und 33 50 941 sowie aus der FI-Patentschrift Nr. 48 229 der An
melderin.
Wie bekannt, werden zur Temperaturmessung kapazitive
Geber verwendet, die im allgemeinen darauf beruhen, daß die
Dielektrizitätskonstante des Isolationsmaterials zwischen den
Kondensatorplatten temperaturabhängig ist, wobei auch die
Kapazität temperaturabhängig ist. Die Anmelderin setzt z. B.
sehr kleine, keramische Kondensatoren des genannten Prinzips
für Temperaturgeber in Radiosonden ein. Die Genauigkeit eines
Gebers dieser Art ist im allgemeinen ausreichend, weil er
nicht durch den Meßstrom erwärmt wird und weil sein Q-Wert
gut ist. Der Geber ist mechanisch stabil und es wurde kein
wesentliches Altern festgestellt und seine Dynamik ist genü
gend weit. Ein solcher keramischer Temperaturgeber muß jedoch
gut gegen Feuchtigkeit geschützt werden, z. B. mit Glas. Da
durch wird der Geber ein Vielfaches größer, wodurch die Ge
schwindigkeit des Gebers verschlechtert und die Strahlungs
fehler vergrößert werden.
Die genannten Temperaturgeber können dazu gebracht wer
den, genauer als vorher zu arbeiten, wenn die Differenz zwi
schen deren Eigentemperatur und der Umgebungstemperatur ge
nauer bekannt ist. Speziell für dieses Problem bietet die
vorliegende Erfindung eine Lösung an.
Zum Stand der Technik der vorliegenden Erfindung wird
auf das FI-Patent Nr. 48 229 hingewiesen, das einen kapazi
tiven Feuchtegeber vorstellt, in dem als dielektrisches
Material eine Polymerfolie dient, deren Dielektrizitätskon
stante eine Funktion der von der Polymerfolie absorbierten
Wassermenge ist.
Bei den im vorstehenden beschriebenen und bei anderen
auf Impedanzänderung basierenden Gebern treten unerwünschte
Effekte auf, wie u. a. der oben genannte Strahlungsfehler,
Geberträgheit und Hysterese.
In der FI-Patentanmeldung Nr. 58 402 der Anmelderin ist
ein Verfahren zur Reduzierung der durch wiederkehrende Ände
rungen eines elektrischen, auf Impedanzänderung beruhenden
Feuchtegebers verursachten unerwünschten Eigenschaften be
schrieben, speziell in einem kapazitiven Feuchtegeber, als
dessen feuchtigkeitsempfindliches Material organisches Poly
mer dient, wobei das feuchtigkeitsempfindliche Material des
Feuchtegebers zumindest bei höheren relativen Feuchten auf
eine Temperatur geheizt wird, die höher ist als die der Um
gebung. Die Heizleistung des Gebers kann bei Bedarf als Funk
tion der zu messenden Feuchte geregelt werden.
In dem genannten FI-Patent 58 402 wird die Temperatur
des Feuchtegebers und/oder die Außentemperatur gemessen und
diese Meßgröße oder -größen werden zur Berechnung der Feuch
tigkeitsmeßwerte benutzt.
Zum Stand der Technik der vorliegenden Erfindung wird
auch auf das FI-Patent 57 319 der Anmelderin hingewiesen, das
ein Verfahren zur Messung von kleinen Kapazitäten vorstellt,
bei dem der Einfluß der Streukapazität eliminiert werden
kann, wobei in dem Verfahren ein RC-Oszillatorkreis angewen
det wird, dessen Ausgangsfrequenz, zweckmäßig umgekehrt pro
portional, von der zu messenden Kapazität abhängig ist. In
dem Verfahren des letztgenannten FI-Patents wird die zu mes
sende Kapazität zwischen einen Generator kleiner Impedanz
und einen ausschließlich Strom messenden Kreis, zum Beispiel
zwischen den Eingang und den Ausgang eines invertierenden
Verstärkers, geschaltet.
Die vorliegende Erfindung hat die allgemeine Aufgabe,
die bisher bekannte Temperatur- und/oder Feuchtemeßtechnik
insbesondere für Radiosondenanwendungen weiterzuentwickeln.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht in der Weiterentwick
lung von kapazitiven Temperaturmeßgebern, so daß deren Strah
lungsfehler und Trägheit im wesentlichen eliminiert werden.
Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, ein
neues Meßverfahren und eine Geberanordnung, insbesondere zur
Radiosondenanwendung, zu schaffen, wo ein kapazitiver Feuchte
geber so hoher Feuchtigkeit ausgesetzt wird, daß die Geber
funktion beeinträchtigt wird und Wasser oder Eis sich auf der
Oberfläche des Gebers ansammelt. Wenn eine solche Situation
vorüber ist, dauert es lange, bis das Wasser oder Eis wieder
verdunstet ist, wobei der Geber während dieser Zeit ein fal
sches, zu hohe Feuchtigkeit angebendes Signal liefert. Bei
Wasserniederschlagsverhältnissen kann der Geber z. B. bei über
sättigtem Wasserdampf einen falschen Ablesewert abgeben. Mit
der im oben genannten FI-Patent 58 402 beschriebenen Heizung
des kapazitiven Feuchtemessers können die genannten Nachteile
vermieden werden, aber ein bisher ungelöstes Problem besteht
jedoch darin, daß zur Erzielung einer ausreichend genauen
Feuchtigkeitsmessung die Temperatur des Gebers sehr genau
bekannt sein muß. Um bei der relativen Feuchte eine Meßge
nauigkeit von 1-2% zu erreichen, muß die Temperatur mit
einer Genauigkeit von ca. 0,1°C meßbar sein. Bei der Tempe
raturmessung kann der absolute Fehler größer sein, aber die
Temperaturdifferenz bezüglich der Umgebung muß mit der genann
ten Genauigkeit bekannt sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßver
fahren und eine Meßgeberanordnung zu schaffen, mit denen die
relative Feuchte mit der im vorstehenden erwähnten Genauig
keit von 1-2% gemessen werden kann. Außerdem hat die Erfin
dung zur Aufgabe, ein Meßsystem und eine Meßgeberanordnung zu
schaffen, die sich besonders gut zur Anwendung in Radiosonden
eignet, weil sich die Geberanordnung durch die Anwendung des
Verfahrens als einfache und leichte Konstruktion ausführen
läßt.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, einen Feuchtegeber zu
schaffen, bei dessen Anwendung das Kondensieren von Wasser
auf der Oberfläche des Feuchtegebers vermieden werden kann,
zum Beispiel, wenn eine Radiosonde in einer Wolke fliegt.
Um die im vorstehenden erwähnten und weiter unten deut
lich werdenden Ziele zu erreichen, ist für die Erfindung im
wesentlichen charakteristisch, daß in dem Verfahren die Tem
peratur von einem oder mehreren Gebern mit einem Thermopaar
gemessen wird, wobei die Meßstelle der einen Abzweigung der
Thermoelemente an dem zu messenden Geber oder in dessen Nähe
und die Meßstelle der anderen Abzweigung des Thermopaares in
der den Geber umgebenden Atmosphäre angebracht wird, und daß
mit dem genannten Thermopaar die Differenz der am Geber herr
schenden Temperatur und der Temperatur der umgebenden Atmo
sphäre wahrgenommen wird, wobei mit dem die Differenz reprä
sentierenden Stromsignal das Ausgangssignal der Meßschaltung
der Radiosonde beeinflußt wird, das Daten über eine oder
mehrere mit einem oder mehreren Gebern zu messende meteoro
logische Größen beinhaltet.
Mit der Erfindung werden mehrere Vorteile gleichzeitig
verwirklicht, die im folgenden genauer behandelt werden. Es
werden zwei Temperaturgeber mit einer Eichung in Gebrauch
genommen. Eine Abzweigung des Thermoelements befindet sich in
einer anderen, bekannten Temperatur als der eigentliche Abso
luttemperatur-Meßgeber. Durch Verwendung von dünnem Thermo
elementdraht wird hohe Geschwindigkeit und ein kleiner Strah
lungsfehler erreicht.
Durch Variation der in der Erfindung verwendeten Umrich
teridee können anstelle von Spannungen auch elektrische Strö
me, Widerstände oder andere elektrische Größen gemessen wer
den. Die dank der Erfindung erzielte Meßgenauigkeit liegt
in der Größenordnung ± 0,1°C, weil die Dynamik gut ist (die
Frequenz läßt sich leicht genau messen), und weil in dem
Thermopaar kein Grundsignal vorhanden ist, d. h., die Spannung
des Thermopaares gleich Null ist, wenn es von keiner Tempera
turdifferenz beeinflußt wird.
Die Schaltung ist am vorteilhaftesten, wenn die Tempera
turdifferenz zwischen den Abzweigungen des Thermopaares nicht
so groß ist, daß die durch das Thermopaar verursachte Fre
quenzänderung im wesentlichen nicht die entsprechenden Fre
quenzen der Referenzkondensatoren überschreitet.
Im Rahmen der Erfindung ist möglich, die Feuchtemessung
derart zu verwirklichen, daß der Feuchtegeber und der Tempe
raturgeber und die eine Abzweigung des Thermoelements unter
einander in gutem Wärmekontakt stehen und diese Gesamtheit
nur wenig geheizt wird. Die andere Abzweigung des Thermoele
ments befindet sich in freier Atmosphäre. Damit wird die Kon
densation von Wasser auf der Oberfläche des Feuchtegebers
vermieden, z. B. in einer Sonde, wenn diese in einer Wolke
fliegt. Der Geber zeigt wegen der Heizung natürlich keine
relative Feuchte von 100% an, aber weil die Temperaturdiffe
renz bekannt ist, kann das richtige Feuchtemeßergebnis rech
nerisch bestimmt werden.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf eini
ge in den Figuren der beigefügten Zeichnung gezeigte Ausfüh
rungsbeispiele, auf deren Einzelheiten die Erfindung jedoch
in keiner Weise begrenzt ist, ausführlich beschrieben.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren und die
darin angewandte Geberanordnung als Block
schema.
Fig. 2 zeigt einen zentrischen Querschnitt durch
einen kapazitiven Temperaturgeber, an den
die eine Meßstelle des Thermopaares ange
bracht ist.
Fig. 3 zeigt einen kapazitiven Feuchtegeber, der in
der Erfindung anwendbar ist, von oben gesehen.
Fig. 4 zeigt den Schnitt III-III von Fig. 3.
Fig. 5 zeigt genauer eine das Verfahren und die
Geberanordnung der Erfindung anwendende
Meßschaltung einer Radiosonde.
Fig. 6 zeigt als schematische Seitenansicht die
Anordnung der einzelnen Geber auf derselben
beheizten Kupferplatte.
In Fig. 1 ist schematisch und teilweise als Blockschema
eine das Verfahren und die Meßgeberanordnung der Erfindung
anwendende Schaltung gezeigt, die in der Telemetrie von Radio
sonden verwendet wird, womit der Druck (P), die Temperatur
(T) und die relative Feuchte (U) der die Sonde umgebenden
Atmosphäre gemessen wird. Nach Fig. 1 werden in der Schal
tung als Meßgeber kapazitive Geber C3, C4 und C5 eingesetzt.
C2 ist ein Referenzkondensator ebenso wie der zum Schalter
43 gehörende Kondensator C0. Diese Kondensatoren werden der
Reihe nach an den Eingang des Meßoszillators 70 geschaltet,
an den die Grundkapazität C1 geschaltet ist. Als Ausgangs
signal vom Meßoszillator 70 geht die Frequenz Fout ab.
Zur Meßanordnung nach Fig. 1 gehört ein an die Eingangs
seite des Meßoszillators 70 geschalteter Wechselschalter 40,
der abwechselnd jede zu messende Kapazität C2, C3, C4 und
C5 an den Eingang des Meßoszillators 70 schaltet. Bezüglich
der Einzelheiten dieser Schaltung und deren genauerer Ver
wirklichung wird auf das FI-Patent 57 319 und das US-Patent
47 75 830 der Anmelderin hingewiesen.
Die Wechselschalter 40 der zu messenden Kapazitäten
werden von der Steuereinheit 35 der Schalter gesteuert, die
das Steuersignal von einem Stufenoszillator 80 erhält.
In Fig. 2 ist ein Temperaturgeber 30 gezeigt, dessen
Funktion auf der Messung der Kapazität C5 beruht. Der Meßge
ber 30 ist ein keramischer Kondensator, bei dem die Dielektri
zitätskonstante des Isolationsmaterials eine verhältnismäßig
große Temperaturabhängigkeit aufweist. Die zu messende Kapa
zität C5 entsteht zwischen den Elektrodenplatten 33 und 34.
Von den Elektrodenplatten 33 und 34 gehen Leiter 31 und 32
ab, die in der aus Fig. 1 und 5 ersichtlichen Weise geschal
tet sind. Der Geber 30 ist mit einem Glasmantel 36 gegen
Feuchtigkeitseinflüsse geschützt. Auf der Außenfläche des
Glasmantels 36 ist eine Kupferschicht 37 aufgebracht, an wel
che die Meßstelle 23 der Drähte 21 und 22 des Thermopaares
20 angelötet ist. Es ist vorteilhaft, von der Kupferschicht
37 über einen verhältnismäßig großen Kondensator, z. B. ca. 10
nF Kondensator, Erdverbindung herzustellen. Dadurch wird der
kapazitive Übergang der bei der Messung des Kondensators C5
verwendeten Wechselspannung durch den Glasmantel zum Thermo
paar verhindert. Weiter verhindert der Erdungskondensator das
Entstehen einer Streukapazität parallel zu C5 am Glas ent
lang. Der Draht des einen Schenkels 21 des Thermopaares 20
besteht z. B. aus Kupfer (Cu) und der Draht des anderen Schen
kels 22 aus Konstantan (Ko). Die Metallierung des Schutzman
tels des Gebers 30 verhindert auch den störenden Einfluß der
Oberflächenleckströme auf die Temperaturmessung.
In der Erfindung kann auch ein kapazitiver Feuchtegeber
10 verwendet werden, der nach den Prinzipien heizbar ausge
führt ist, die genauer im FI-Patent 58 402 der Anmelderin und
in Fig. 3 und 4 der beigefügten Zeichnung dargestellt sind.
Das in Fig. 3 und 4 gezeigte Beispiel des kapazitiven
Feuchtegebers 10 ist in seiner Grundkonstruktion aus dem
finnischen Patent Nr. 48 229 bekannt. Die Grundlage des Ge
bers 10 bildet eine hinsichtlich der Wasserabsorption passive
Unterlage 11, wie z. B. Glasplatte. An der Unterlage 11 sind
Bodenkontakte 12 ausgeführt, an denen über Kontakte 16 Leiter
befestigt sind, an welchen die Kapazität C4 gemessen wird. Im
Geber 10 dient als aktives Material eine dünne Polymerfolie
13, auf der ein dünner wasserdampfdurchlässiger Oberflächen
kontakt 14 gebildet ist, der mit keinem der Bodenkontakte 12
galvanischen Kontakt hat. Auf diese Weise wird die zu messen
de Kapazität C4 durch Reihenschaltung der zwischen den Boden
kontakten 12 und den Oberflächenkontakten 14 entstehenden
Kapazitäten gebildet. Bei der Absorption von Wassermolekülen
durch das feuchtigkeitsempfindliche Material der Folie 13
wird Wasser aufgrund von zwei verschiedenen Effekten gebun
den. Die eine Bindung erfolgt auf molekularer Ebene, bei
schnellem und im allgemeinen linearem Ansprechverhalten in
Form einer Änderung der Kapazität C5.
Als Heizstrom des in Fig. 3 und 4 gezeigten Feuchtege
bers 10 kann entweder ein Meßstrom des Gebers 10 mit geeigne
ter Frequenz verwendet werden oder in den Geber 10 kann ein
Heizwiderstand 15 integriert werden, über dessen Kontakte 17
nach Fig. 3 Heizstrom I zugeführt wird. Wird als Heizstrom
des Gebers 10 Meßstrom verwendet, kann nach den im FI-Patent
58 402 der Anmelderin beschriebenen Prinzipien verfahren
werden.
Nach Fig. 3 und 4 ist in den Geber 10 nach demselben
Prinzip wie bei dem in Fig. 2 gezeigten Geber 30 ein Tempera
turmeßgeber integriert, der aus dem Thermopaar 20 gebildet
wird. Das Thermopaar 20 hat an sich bekannte aus zwei ver
schiedenen Metallen angefertigte Thermoelementschenkel 21 und
22, die am Geber 10 durch die Meßstelle 23 miteinander ver
bunden sind. Die andere Abzweigung des Thermopaares 20 kann
derart angeordnet werden, daß sie die Temperatur To der die
Sonde umgebenden Atmosphäre SA mißt.
In der Praxis müssen die nur prinzipiell dargestellten
Geberkonstruktionen nach Fig. 2, 3, 4 auch mit einem Absolut
temperaturgeber versehen sein. Eine solche integrierte Kon
struktion zeigt Fig. 6, in der auch eine Geberheizung vorhan
den ist, weil sonst die Absoluttemperatur unbekannt ist.
Die Geberkonstruktion 30 nach Fig. 2 ist fest auf einer
verhältnismäßig dicken kleinen Kupferplatte 41 angebracht, an
der auch ein Feuchtegeber 42, 10 befestigt, z. B. aufgeklebt,
ist. An die Kupferplatte 41 ist ein Heizwiderstand 48 ange
schlossen. Vorzugsweise ist mit der Platte 41 auch ein Stan
dardkondensator C2 und ein Druckgeber C3 verbunden, weil
diese beide temperaturabhängig sein können, obgleich ange
strebt wird, C2 möglichst unempfindlich gegen Temperatur
schwankungen zu machen. Dasselbe gilt auch für den Kondensa
tor C3. Nach Fig. 6 ist der Kondensator 44 (C5) durch Löten
43 seinesMantels an der Platte 41 befestigt. Durch die Lötung
51 ist der Standardkondensator 47 (C2) mit seinem Mantel an
der Platte 41 befestigt. Die Leitungen des Feuchtegebers 42
gehen durch Löcher in der Platte zur Leiterplatte 46, zu der
auch die Leiter der übrigen an der Platte 41 befindlichen
Komponenten führen. Diese Leiterplatte 46 ist zweckmäßig aus
einem dünnen elastischen Material, wobei ihre Verlängerung
dazu verwendet werden kann, die betreffende Einheit mit wei
terer Elektronik zu verbinden.
An der in Fig. 6 gezeigten Platte 41 befindet sich ein
Heizwiderstand 48, der vorzugsweise derart angeordnet wird,
daß der Abstand zu allen Gebern und Standardkondensatoren im
wesentlichen gleich groß ist. Dadurch können die Temperatur
differenzen zwischen den einzelnen Gebern verringert werden.
Aus demselben Grund ist vorteilhaft, die Heizleistung des Wi
derstandes 48 so klein zu halten, daß die Einheit auf nicht
höher als im allgemeinen ca. 2-5°C über Umgebungstemperatur
geheizt wird. An der Platte 41 befindet sich ein kleiner
Druckgeber 49, der wegen der verschiedenen Wärmedehnungskoef
fizienten nicht mit seiner Oberfläche an der Kupferplatte 41
befestigt werden sollte. Der Druckgeber 49 wird deshalb nur
von seinen Leitungen gehalten. Damit der Druckgeber 49 jedoch
die Temperatur der Platte hat, ist er in einer Kupferschale
50 angeordnet, die an der Platte 41 angelötet ist. In Fig. 6
ist die eine Meßstelle 23 des Thermopaares 20 zu sehen und
die andere Meßstelle 24 ist derart angeordnet, daß sie die
Temperatur To der die Sonde umgebenden Atmosphäre SA mißt.
Gemäß dem aus Fig. 1 ersichtlichen Hauptprinzip der
Erfindung herrscht zwischen den Polen A des Thermopaares 20
eine Gleichspannung Uo, die über die Schalteinheit 50 zur
Wechselrichtereinheit 60 geleitet wird, die die Gleichspan
nung Uo des Thermopaares 20 in Wechselspannung U(t) umformt.
Der Ausgang der Einheit 60 ist nach Fig. 1 über die Dynamik
regeleinheit 65 an den Eingang des Meßoszillators 70 geschal
tet.
Das Funktionsprinzip der Erfindung wird anhand von Fig.
1 und 5 genauer betrachtet. Die Schalter 61, 62, 63 und 64
der Einheit 60 bilden einen Wechselrichter. Dieser Wechsel
richter 60 wird im Takt der Ausgangsfrequenz fout des Meßos
zillators 70 geschaltet. Der erhaltene Wechselstrom wird über
einen 4,7 K Widerstand und einen 100 n Kondensator an den Ein
gang des Meßoszillators 70 gelegt, in demselben Punkt In, zu
dem auch die zu messenden Kapazitäten C2 . . . C5 der Reihe nach
über die Schalter 41 . . . 45 gebracht werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Dynamikregeleinheit 65 ent
spricht dem Widerstand R2 und dem Kondensator Co nach Fig. 5.
Der Widerstand R2 formt die vom Thermopaar 20 abgegebene
Spannung in Strom um, der über einen Entkopplungs-Kondensator
Co zum Eingang des Meßoszillators 70 geleitet wird, wohin
auch die Ströme der zu messenden Kondensatoren C2 . . . C5 ge
bracht werden. Bezüglich genauerer Einzelheiten der Funkti
onen des Meßoszillators 70 und der Einheiten 35 und 40 wird
auf die FI-Patente 54 664 und 57 319 der Anmelderin hingewie
sen. In Fig. 1 und 5 ist der Kondensator C1 ein Basiskonden
sator, zu dem die zu messenden Kondensatoren C2 . . . C5 parallel
geschaltet werden. Als erste Referenz dient der Kondensator
C2 und als zweite Referenz das offene Ende des Leiters des
Schalters 43, d. h. ein Kondensator, dessen Kapazität null
ist. Damit ist eine billige und absolut stabile Referenz
geschaffen.
Der Eingang des Wechselrichters 60 wird mit Hilfe der
Wechselschalter 53 und 54 kurzgeschaltet, wenn die fünf Kon
densatoren C2, C3, C4, C5 und "Null" Kondensator der Schal
tung gemessen werden. Zur Meßfolge gehört noch eine Messung.
Diese erfolgt derart, daß der Temperaturmeßkondensator C5
noch für die Dauer einer Schaltperiode vom Schalter 45 in der
Messung gelassen wird. Gleichzeitig heben die Wechselschalter
53 und 54 den Kurzschluß am Eingang des Wechselrichters 60
auf und die Schalter 51 und 52 schalten das Thermopaar 20 an
den Wechselrichter 60. Die von der Gleichspannung U0 des Ther
mopaares 20 wechselgerichtete Spannung U(t) ist bestrebt, die
Frequenz fout des Meßoszillators 70 entweder zu vergrößern
oder zu verkleinern, je nach Polarität des Thermopaares 20.
Die eine Meßstelle 23 des Thermopaares 20 steht in Temperatur
kontakt mit dem Geber 30 und die Meßstelle 24 der anderen
Abzweigung befindet sich in der Umgebung SA, deren Temperatur
T0 ist. Damit kann die Temperaturdifferenz T1-T0 mit dem
Thermopaar 20 sehr genau gemessen werden.
Der in Fig. 1 und 5 zu sehende Stufenoszillator 80 gibt
z. B. in Abständen von ca. 200 ms Nadelimpulse. Dieser Oszilla
tor 80 kann z. B. zum Eichen zwangsgesteuert werden. Die Schal
terwahleinheit 35 hat einen eigenen Nullabgleich. Der Stift 5
des Leiters 35 ist an das Reset geschaltet, das ebenfalls
zwangsgesteuert werden kann. Die Stifte 1 und 10 des Leiters
IC3 der Einheit 35 sind mit Entweder/Oder-Tor 36 versehen,
womit erreicht wird, daß der unterste Wechselschalter 45 für
die Dauer von zwei Meßperioden (2×200 ms) in Meßposition
bleibt. Für die Dauer der letzteren Meßperiode wird die Kurz
schaltung durch die beiden Schalter 53 und 54 der Einheit 50
(IC6) aufgehoben und zwei weitere Schalter 51 und 52 schalten
die Messung des Thermoelementes 20 ein. Wenn keine Thermopaar
spannung Uo zwischen den Punkten a und b auftritt, ist die Si
tuation dieselbe wie bei Kurzschluß und das heißt, es tritt
in beiden Meßperioden dieselbe Frequenz im Ausgang (Fout) des
Meßoszillators 70 auf. Die Entweder/Oder-Tore 37, 66 und 67
kehren die Phase um oder sie arbeiten als Puffer, wobei sie
die Anstiegs- und Abfallkanten der Impulse verschärfen.
Die Kapazität C5 des Gebers 30 kann zur selben Zeit
geeicht werden, wenn das Thermopaar 20 geeicht wird. Dadurch
wird der Vorteil erzielt, daß bei Verwendung von dünnen Ther
mopaardrähten 21 und 22 das Eichen des eigentlichen Tempera
turgebers C5 beschleunigt werden kann, weil das Thermopaar 20
schnell Signal gibt, ob zwischen der Referenzumgebung SA und
dem Geber 30 eine Temperaturdifferenz vorliegt. Außerdem gibt
das Thermopaar 20 ein im großen und ganzen richtiges Bild
über die Größe dieser Temperaturdifferenz und diese Informa
tion kann zum Eichen des Gebers 30 benutzt werden. Die freie
Abzweigung des Thermopaares 20 wird am besten während der
Eichung auf einer anderen Temperatur gehalten als der Konden
sator C5 und die an diesem anliegende Abzweigung.
Der aus der Spannung Uo des Thermopaares 20 mit der
Einheit 50, 60, 65 (R2, Co) abgeleitete Strom ist so geschal
tet, daß er auf den Eingang des Meßoszillators 70 wirkt, wo
durch die Frequenz fout1 entsteht und aus der Frequenzdiffe
renz fout-fout1 sowohl die Temperaturdifferenz T1-T0 als
auch die vom Geber 30 gemessene Temperatur rechnerisch be
stimmt werden kann. Man kann auch derart verfahren, daß die
Geber C2, C5 in der ersten Meßsequenz ohne den Einfluß der
vom Thermopaar 20 erzeugten Spannung U(t) gemessen werden und
in der darauffolgenden Meßsequenz wieder alle Kondensatoren
C2 . . . C5 derart gemessen werden, daß in der Messung von C5 der
Einfluß der vom Thermopaar 20 erzeugten Spannung U(t) berück
sichtigt wird. Wie oben gesagt, sind von demselben Geber C5
zwei verschiedene Frequenzen erhältlich, aufgrund welcher
sowohl die Temperaturdifferenzen T1-T0 als auch die auf
grund der Kapazität C5 ermittelte absolute Temperatur mit
ausreichend großer Genauigkeit bestimmt werden können.
Die Temperaturdifferenz T1-T0 wird repräsentiert durch
die Frequenzdifferenz der mit dem Geber 30 zweimal gemessenen
Frequenzen fout und fout1. Diese Frequenzdifferenz wird nicht
in der Radiosonde benutzt. Erst der im Radioempfänger auf der
Erde befindliche Computer, der auch die Eichungsdaten kennt,
errechnet die richtigen meteorologischen Werte aufgrund von
sechs empfangenen Modulationsfrequenzen. Diese Frequenzen
können schon in der Sonde, sogar bis zum endgültigen Data
aufbereitet werden, aber die Aufbereitungsweise ist dennoch
im Grundprinzip dieselbe.
Mit der Erfindung wird ein neues Meßverfahren verwirk
licht, mit dem ein besseres Endergebnis erreicht wird als
mit den bekannten Anordnungen. Die freie Abzweigung des Ther
moelements 20 mißt die Temperatur To der umgebenden Atmosphä
re schnell und ohne Strahlungsfehler. Die andere Abzweigung
des Thermoelements 20 "ruht" im Referenzkondensator C5, in
dessen Temperatur zweckmäßig auch alle übrigen zu messenden
Kondensatoren "ruhen".
Je besser die Eichsituation der Peilsituation ent
spricht, desto weniger Bedeutung hat die Temperaturabhängig
keit der Konstanten, weil die durch Temperaturabhängikeit
verursachten Fehler sich automatisch ohne Berechnung aufhe
ben. Die Fehler gehen auf die Temperaturabhängigkeiten der
Geber über und addieren sich zu deren eigenen Abhängigkeiten.
Deshalb ist vorteilhaft, daß auch die konstanten Kondensato
ren annähernd Außentemperatur haben.
Jeder beliebige andere Kondensator als C5 kann auch als
zweimal zu messender Kondensator dienen, selbst ein Kondensa
tor von 0 pF. Das Signal des Thermopaares 20 ist in der Dif
ferenz der Ausgangsfrequenzen fout enthalten, die durch Sub
traktion der Frequenz der einen Messung von der Frequenz der
anderen Messung gewonnen wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verbesserung der Genauigkeit der Impe
danzgeber von Radiosonden, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Verfahren die Temperatur von einem oder mehreren Gebern (30
und/oder 10) mit einem Thermopaar (20) gemessen wird, wobei
die Meßstelle (23) der einen Abzweigung der Thermoelemente
(21, 22) an dem zu messenden Geber oder in dessen Nähe und
die Meßstelle (24) der anderen Abzweigung des Thermopaares
(20) in der den Geber umgebenden Atmosphäre (SA) angebracht
wird, und daß mit dem genannten Thermopaar (20) die Differenz
(T1-T0) der am Geber herrschenden Temperatur (T1) und der
Temperatur (T0) der umgebenden Atmosphäre (SA) wahrgenommen
wird, wobei mit dem die Differenz repräsentierenden Strom
signal (U(t)) das Ausgangssignal (fout) der Meßschaltung der
Radiosonde beeinflußt wird, das Daten über eine oder mehrere
mit einem (30) oder mehreren Gebern (10, 30) zu messende
meteorologische Größen beinhaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Thermopaar (20) erhältliche Gleichspannung (Uo)
in dem Verfahren mit einem Wechselrichter (60) oder ähnlichem
in Wechselspannung (U(t)) umgewandelt wird, mit der das Aus
gangssignal (fout) der Meßschaltung beeinflußt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Verfahren im Zusammenhang mit einem kapazitiven
Temperaturgeber (30) angewendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Verfahren im Zusammenhang mit einem kapazitiven
Feuchtegeber (10) angewendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der kapazitive Feuchtegeber (10) mit den dielektrischen
Kapazitätsverlusten und/oder mit einem am Meßgeber angebrach
ten Heizwiderstand (15) geheizt wird (Fig. 3 und 4).
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5 in Radiosonden,
deren Meßanordnung aus kapazitiven Meßgebern (C3 . . . C5) be
steht, mit denen der Druck (P), die relative Feuchte (U) und/oder
die Temperatur (T) der umgebenden Atmosphäre gemessen
wird und die Schaltung einen Meßoszillator (70) beinhaltet,
an dessen Ausgang über einen Wechselschalter (40) die der
Reihe nach zu messenden kapazitiven Geber (C3 . . . C5) sowie ein
oder mehr Referenzkondensatoren (C1, C2) geschaltet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßstelle (23) der einen Ab
zweigung des Thermopaares (20) am Temperaturgeber (30) und/oder
Feuchtegeber (10) der Meßanordnung angeordnet ist, daß
die Meßstelle (24) der anderen Abzweigung des Thermopaares in
der umgebenden Atmosphäre (SA) angebracht ist, daß die vom
genannten Thermopaar (20) erhältliche Gleichspannung (Uo) in
eine Schalteinheit (50) geleitet wird, aus welcher Einheit
die genannte Spannung in geeigneter Sequenz zur Wechselrich
tereinheit (60) der Thermoelementspannung geleitet wird, und
daß die Ausgangsspannung U(t) der letztgenannten Einheit (60)
in Strom umgewandelt geführt wird, um auf den Eingang des
Meßoszillators (70) zu wirken, an den die zu messenden Kapa
zitäten (C3 . . . C5) der Reihe nach geschaltet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Temperaturgeber (30) der Meßanordnung an einer
verhältnismäßig dicken Platte (41) befestigt ist, die aus
einem gut wärmeleitenden Material, zweckmäßig aus einer Kup
ferplatte besteht, an der auch ein möglicher Feuchtegeber
(10) befestigt ist, und daß an die genannte Platte (41) ein
Heizwiderstand (48) angeschlossen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an die genannte Platte (41) ein Standardkondensator (C2)
oder mehrere Standardkondensatoren (C2, C0) der Meßanordnung
und/oder ein Druckgeber (C3) zur Reduzierung der Temperatur
abhängigkeitseinflüsse dieser Kondensatoren angeschlossen
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeich
net, daß der genannte Heizwiderstand (48) an der genannten
Platte (41) angebracht wird, derart, daß der Abstand zu den
einzelnen Gebern und Standardkondensatoren im wesentlichen
gleich groß ist, um die zwischen den einzelnen Gebern herr
schenden Temperaturdifferenzen zu verringern.
10. Verfahren nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die genannte Platte (41) und die auf dieser
befindlichen Geber und Standardkondensatoren mit dem genann
ten Heizwiderstand (48) auf eine Temperatur geheizt werden,
die ca. 2° . . . 5°C über der Umgebungstemperatur liegt.
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