DE4105162A1 - Anordnung zur regelung elektronisch kommutierter servomotoren - Google Patents
Anordnung zur regelung elektronisch kommutierter servomotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Regelung wenigstens eines
Elektromotors nach der Gattung des Hauptanspruchs. Sie ist insbeson
dere für Anwendungen in modular aufgebauten Antriebssystemen vorge
sehen, bei denen ein Versorgungsmodul mehrere Servoantriebe speist.
Aus der DE 31 13 909 ist eine Textilmaschine bekannt, bei welcher
ein Umrichter mehrere Gruppen jeweils gleicher Motoren speist. Der
Umrichter beinhaltet mehrere, jeweils eine Gruppe gleicher Motoren
zugeordneter Wechselrichter. Die Speisung der Wechselrichter erfolgt
durch einen gemeinsamen Gleichspannungszwischenkreis, der mittels
einer eingangsseitig mit einem Wechselspannungsnetz verbundenen
Gleichrichter bereitgestellt wird. Alle von den Wechselrichtern ge
speisten Motoren laufen mit der gleichen Drehzahl. Die Ansteuerung
der Wechselrichter erfolgt deshalb durch eine gemeinsame Ansteuer
logik. Zur Glättung der Zwischenkreis-Gleichspannung ist ein Konden
sator vorgesehen. Weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Zwischen
kreis-Gleichspannung werden nicht ergriffen. Sie wird weder geregelt
noch zu einem anderen Zweck erfaßt. Schwankungen der Zwischen
kreis-Gleichspannung werden nahezu unvermindert an die Motoren
weitergegeben. Die Anordnung ist dadurch für eine unabhängige Ein
zelansteuerung der Motoren nicht geeignet. Im Falle eines voneinan
der unabhängigen Betriebes können die von den Motoren ausgehenden
Rückwirkungen im Zwischenkreis zu erheblichen Spannungsschwankungen
führen, welche sich auf die jeweils anderen Motoren auswirken.
Die Darstellung eines Umrichters mit konstanter Zwischenkreisspan
nung als eines von mehreren verschiedenen möglichen Antriebssystemen
mit umrichtergespeisten Drehstrommotoren findet sich in Bild 1c der
Schrift "Drehzahlveränderbare Drehstromantriebe mit Umrichtern",
technische Akademie Esslingen, 1988, Kapitel 4, H. Auinger, Seiten 1
bis 4. Als Anwendungsschwerpunkte werden Einzel- oder Gruppenantrie
be, zum Beispiel Werkzeugmaschinen, genannt. Die Ansteuerung der
Wechselrichter erfolgt durch pulsbreitenmodulierte Signale. Zur
Glättung der Zwischenkreisspannung sind Kondensatoren vorgesehen.
Weitergehende Maßnahmen zur Regelung oder zur Erfassung der Zwi
schenkreisspannung sind nicht beschrieben. Schwankungen der Zwi
schenkreis-Gleichspannung können sich deshalb ebenfalls auf das
Verhalten der Motoren auswirken.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für einen wechselrichter
gesteuerten Elektromotor, der vorzugsweise mit mehreren anderen Mo
toren von einer gemeinsamen Zwischenkreisspannung versorgt wird,
eine vereinfachte und dabei eine verbesserte Regelgüte liefernde
Steueranordnung anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anordnung mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, daß auf eine Rege
lung der Zwischenkreisspannung verzichtet werden kann. Die zentrale
Stromversorgungseinheit kann einfacher gestaltet werden. Die Not
wendigkeit einer kontrollierten Gleichrichtung der eingangsseitigen
Wechselspannung, wie beispielsweise mit Thyristoren, entfällt. Es
genügt eine ungesteuerte Gleichrichtung der Netzspannung mittels
Dioden. Aufgrund des vereinfachten Aufbaus der Stromversorgungs
einheit ist diese weniger fehleranfällig und zudem kostengünstiger.
Der Wert der Zwischenkreisspannng wird direkt an die den einzelnen
Servomotoren zugeordneten Mikrorechner übermittelt, welche die über
mittelten Werte in die Wechselrichtersteuerung einbeziehen. Der
zusätzliche Aufwand zur Verarbeitung der Zwischenkreisspannungs
signale in den einzelnen Servoantrieben ist gering, da die Antriebe
ohnehin mit einem Mikrorechner ausgestattet sind. Die gesamte An
ordnung aus Leistungsumformereinheit und Servoantrieben kann modu
lar aufgebaut sein. Ist eine Wechselrichtereinheit fehlerhaft, kann
diese leicht ausgewechselt werden. Das Auswechseln beeinflußt das
Versorgungsmodul oder andere vom selben Versorgungsmodul gespeiste
Wechselrichtereinheiten nicht.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Regelanordnung ist in
der Figur gezeigt und wird nachfolgend näher beschrieben.
Die Figur zeigt ein Blockdiagramm einer Regelungsanordnung für meh
rere von einem gemeinsamen Gleichspannungszwischenkreis gespeiste
Servoantriebe.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Regelungsanordnung schematisch
als Blockschaltbild. Ein Gleichrichter 4 ist eingangsseitig mit ei
ner Wechselspannungsquelle 20, hier einem Drehstromnetz, verbunden.
Nachgeschaltete Wechselrichtereinheiten 1 sind mit Mikrorechnern 2
ausgerüstet. Die an der Ausgangsseite des Gleichrichters 4 anliegen
de Gleichspannung bildet den Gleichspannungszwischenkreis 7. Dieser
speist mehrere Wechselrichtereinheiten 1, die ausgangsseitig jeweils
einen kollektorlosen Elektromotor, insbesondere Servomotor versor
gen. Jede Wechselrichtereinheit 1 beinhaltet einen Mikrorechner 2,
der die Wechselrichtersteuersignale generiert. Die Wechselrichteran
steuersignale sind vorzugsweise pulsweitenmodulierte Signale. Der
Mikrorechner ist ausgangseitig mit den zugehörigen Wechselrichtern
verbunden. Ein Spannungsteiler mit Widerständen 16 bis 18 dient zum
Abgriff der Zwischenkreisspannung 7. Das abgegriffene Spannungssi
gnal wird über einen Verstärker 15 einem Spannungs-Frequenz-Wandler
5 (VCO), im folgenden U/f-Wandler genannt, zugeführt. Dem U/f-Wand
ler 5 ist wahlweise ein erster Optokoppler 9 nachgeschaltet, dessen
Ausgangssignal mehreren Zählern 10 zugeleitet wird. In einer alterna
tiven Ausführung wird das Ausgangssignal 8 des U/f-Wandlers 5
gleichzeitig mehreren Optokopplern 6 für die verschiedenen Wechsel
richtereinheiten 1 zugeführt. Den Optokopplern 6 schließt sich je
weils eine aus dem Zähler 10 und einem Register 11 bestehende Anord
nung an. Zähler 10 und Register 11 werden durch ein Taktsignal 19,
19′ getriggert. Über eine Datenleitung 12 greift der Mikrorechner 2
auf das Register 11 zu, in welches der Zähler 10 seine Daten ablegt.
Der Rechner 2 dient zweckmäßig auch zur Kontrolle und Regelung wei
terer Motorbetriebsfunktionen. Ebenso erfolgt die Vorgabe von Be
triebssollwerten für die Motoren 3 über den Rechner 2. Wechselrich
tereinheit 1 mit Mikrorechner 2 sowie Zähler 10 und Register 11 sind
vorteilhaft gemeinsam in einem Wechselrichtermodul angeordnet.
Die Funktionsweise der Anordnung ist wie folgt:
Die auf der Ausgangsseite des Gleichrichters 4 anliegende Zwischen kreisgleichspannung 7 wird zunächst in einfacher Weise einem Span nungsteiler, bestehend aus den Widerständen 16 bis 18 zugeführt. Der über den Widerstand 17 abfallende Teil der Zwischenkreisspannung 7 wird in einem Verstärker 15 geeignet verstärkt. Das von dem Verstär ker 15 abgegebene Signal wird von dem U/f-Wandler 5 erfaßt. Der Meß abgriff der Zwischenkreispannung kann an einer beliebigen Stelle des Zwischenkreises 7 erfolgen, es ist ferner nur ein einmaliger Meßab griff erforderlich. Der Linearitätsbereich des U/f-Wandlers sollte die Schwankungsbreite der Zwischenkreisspannung 7 abdecken. Bei ei nem üblichen Dreiphasennetz ist dies ein Bereich zwischen 450 und 750 Volt. Der U/f-Wandler 5 erzeugt als Ausgangssignal 8 Impulszüge konstanter Länge, deren Frequenz f zur anliegenden Eingangsspannung proportional ist.
Die auf der Ausgangsseite des Gleichrichters 4 anliegende Zwischen kreisgleichspannung 7 wird zunächst in einfacher Weise einem Span nungsteiler, bestehend aus den Widerständen 16 bis 18 zugeführt. Der über den Widerstand 17 abfallende Teil der Zwischenkreisspannung 7 wird in einem Verstärker 15 geeignet verstärkt. Das von dem Verstär ker 15 abgegebene Signal wird von dem U/f-Wandler 5 erfaßt. Der Meß abgriff der Zwischenkreispannung kann an einer beliebigen Stelle des Zwischenkreises 7 erfolgen, es ist ferner nur ein einmaliger Meßab griff erforderlich. Der Linearitätsbereich des U/f-Wandlers sollte die Schwankungsbreite der Zwischenkreisspannung 7 abdecken. Bei ei nem üblichen Dreiphasennetz ist dies ein Bereich zwischen 450 und 750 Volt. Der U/f-Wandler 5 erzeugt als Ausgangssignal 8 Impulszüge konstanter Länge, deren Frequenz f zur anliegenden Eingangsspannung proportional ist.
Dem U/f-Wandler 5 nachgeschaltet ist eine Vorrichtung zur Trennung
der Potentiale von Zwischenkreisspannung 7 und Wechselrichtereinheit
1. Vorzugsweise werden dazu Optokoppler 9, 6 eingesetzt, möglich
sind aber auch magnetische Koppler oder Transformatoren 6′. Zur all
gemeinen Trennung des zwischenkreisseitigen Potentiales vom Poten
tial der Steuerungsseite genügt prinzipiell ein einziger Optokopp
ler 9, der unmittelbar hinter dem U/f-Wandler 5 angeordnet ist. Dem
Optokoppler 9 schließt sich ausgangsseitig eine Zähler-/Registerein
heit 10, 11 an, die wiederum mit allen Mikrorechnern 2 der Wechsel
richtereinheiten 1 verbunden ist. Diese Lösung ist einfach und
kostengünstig, bedingt aber, daß die Potentiale der Wechselrichter
einheiten 1 untereinander nicht entkoppelt sind. Vorteilhaft ist
deshalb, jeder Mikrorechner-/Wechselrichtereinheit 2, 1 eine eigene
Zähler-/Registereinheit 10, 11 mit jeweils einem eigenen Optokopp
ler 6 zuzuordnen. In diesem Fall kann das Ausgangsignal 8 des
U/f-Wandlers 5 unmittelbar einem Optokoppler 6 zugeführt werden. Der
Optokoppler 9 ist dann nicht zwingend erforderlich. Umgekehrt sind
die Optokoppler 6 nicht zwingend erforderlich, wenn ein einzelner
Optokoppler 9 vorgesehen ist.
In den den Optokopplern 9, 6 nachgeschalteten Zählern 10 wird das in
Form eines Impulszuges eintreffende Signal der Zwischenkreisspannung
7 in einen digitalen Spannungswert umgewandelt. Hierzu zählt in ein
facher Weise der Zähler 10 die Zahl der Impulse eines Impulszuges.
Das Ergebnis legt er in das Register 11 ab, auf welches der Mikro
rechner 2 bei Bedarf über die Signalleitung 12 zugreift. Zähler 10
und Register 11 können von einer beliebigen Zeitbasis 19, 19′ mit
einer Taktfrequenz F getriggert sein. Vorzugsweise eignet sich dazu
die in der Wechselrichtereinheit 1 gegebene Zeitbasis. Grundsätzlich
ist lediglich die Bedingung zu erfüllen, daß die Frequenz F der
Zeitbasis 19 sehr klein ist gegenüber der kleinstmöglichen Fre
quenz f des Ausgangssignales 8 des U/f-Wandlers 5. Wird eine Anord
nung mit mehreren Optokopplern 6 gewählt, können die einzelnen Zäh
ler-/Registereinheiten 10, 11 von Zeitbasen mit voneinander ver
schiedenen Frequenzen F getriggert sein. Die Schnittstellen zwischen
Optokoppler 6 und Zähler 10 müssen nicht aufeinander synchronisiert
sein.
Das im Register 11 abgelegte Zwischenkreisspannungssignal wird über
den Mikrorechner 2 unmittelbar in die Motorsteuerung übernommen. Der
Mikrorechner berücksichtigt das Zwischenkreisspannungssignal bei der
Berechnung der Wechselrichteransteuersignale. Dabei bleibt es dem
Ermessen des Fachmanns überlassen, in welcher Weise genau das Signal
in die Motorsteuerung einbezogen wird. So kann das Zwischenkreis
spannunggsignal insbesondere auch für die Steuerung weiterer Funk
tionen, wie beispielsweise zur Bestimmung der elektrischen Leistung
genutzt werden. Die Anordnung aus Zähler 10 und Register 11 zur
Umwandlung des Frequenzsignales 8 ist zweckmäßig innerhalb des
Mikrorechners 2 realisiert.
Es ist selbstverständlich, daß an Stelle eines Spannungsabgriffes
der Zwischenkreisspannung 7 ein Stromabgriff gewählt werden kann.
Statt eines U/f-Wandlers 5 ist dann ein I/f-Wandler einzusetzen.
Auch ist es möglich, die Mikrorechner-/Wechselrichtersätze 2, 1 in
Gruppen aufzuteilen, wobei einer Gruppe eine gemeinsame Potential
trennungseinrichtung vorgeschaltet ist, während den Mitgliedern der
zweiten Gruppe jeweils eigene Potentialtrennungsvorrichtungen vor
geschaltet sind.
Claims (7)
1. Anordnung zur Regelung wenigstens eines mit Hilfe pulsbreitenmo
dulierter Signale ansteuerbaren kollektorlosen Elektromotors, mit
einer eingangsseitig an eine Wechselspannungsquelle angeschlossenen
Gleichrichtereinheit, einem Gleichspannungszwischenkreis, und wenig
stens einer Wechselrichtereinheit, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenkreisspannung (7) gemessen und ein dem gemessenen Spannungs
wert entsprechendes Signal potentialfrei an wenigstens eine Wechsel
richtereinheit (1) übermittelt wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die/jede
Wechselrichtereinheit (1) mit einem Mikrorechner (2) ausgerüstet
ist, welcher das pulsbreitenmodulierte Ansteuersignal für die Wech
selrichter eines Servomotors (3) in Abhängigkeit von dem an die
Wechselrichtereinheit (1) übermittelten Wert der Zwischenkreisspan
nung (7) korrigiert.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Messung und Potentialtrennung des Zwischenkreisspannungswertes durch
einen U/f-Wandler (5), der einen Impulszug mit einer der Spannung
entsprechenden Frequenz abgibt, und wenigstens einen dem U/f-Wandler
nachgeschalteten Optokoppler (6) und/oder (9) erfolgen.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Messung und Potentialtrennung des Zwischenkreisspannungswertes durch
einen U/f-Wandler (5) und einen nachgeschalteten magnetischen Kopp
ler oder Transformator (6′) erfolgen.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Wandler (2) vorgesehen ist, der das von dem
U/f-Wandler (5) abgegebene Signal in einen digitalen, der gemessenen
Zwischenkreisspannung entsprechenden Wert umwandelt.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Um
wandlung der von dem U/f-Wandler (5) abgegebenen Signale mittels
eines in der Wechselrichtereinheit (1) angeordneten Zählers (10) er
folgt, welcher die Zahl der in einem vorgegebenen Zeitintervall an
kommenden Impulse summiert und in einem Register (11) ablegt.
7. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zähler
(10) und das Register (11) von einer Zeitbasis (19, 19′) der jeweils
zugehörigen Wechselrichtereinheit (1) getriggert werden.
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