DE4104586A1 - Trokar fuer die laparoskopische operationstechnik - Google Patents
Trokar fuer die laparoskopische operationstechnikInfo
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- A61B2017/22051—Implements for squeezing-off ulcers or the like on the inside of inner organs of the body; Implements for scraping-out cavities of body organs, e.g. bones; Calculus removers; Calculus smashing apparatus; Apparatus for removing obstructions in blood vessels, not otherwise provided for with an inflatable part, e.g. balloon, for positioning, blocking, or immobilisation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Trokar für die laparoskopische
Operationstechnik.
Bei der Laparoskopie handelt es sich um eine chirurgische
Operationstechnik, die sowohl für die Diagnose als auch für
die Therapie anwendbar ist. Die Hauptanwendungsgebiete sind
die laparoskopische Appendektomie, die laparoskopische
Cholezystektomie und die laparoskopische Adhäsiolyse.
Die laparoskopische Appendektomie findet in einem herkömmlich
ausgestatteten Operationssaal in Laparotomiebereitschaft
statt. Neben dem Operateur sind ein Assistent und eine
Instrumentierschwester sowie ein Springer erforderlich.
Nach Einleitung der Intubationsnarkose und Lagerung des
Patienten in Steinschnittlage, kombiniert mit einer
Trendelenburgschen und leichten Linksseitenlage, erfolgt das
Abdecken des Operationsgebietes und eine gründliche Desinfek
tion des sorgfältig gereinigten Nabels. Präoperative Anti
biotikagabe ist nicht grundsätzlich erforderlich. Jeder
Patient wird einmalketheterisiert, um Sichtbehinderung und
Verletzungsrisiko durch eine volle Blase zu vermeiden. Nach
Stichinzision am kaudalen Nabelrand und transumbilicaler
Punktion der Bauchhöhle mit der Veress-Nadel wird ein CO2-
Pneumoperitoneum mit einem intraabdominellen Druck von
12-14 mmHG (Erwachsene) bzw. 10-12 mmHG (Kinder) angelegt.
Vor der Gasinsufflation wird die korrekte Lage der Veress-
Nadel durch mehrere Tests überprüft. Neben dem Injektions-,
Aspirations- und Manometertest wird der sogenannte Schlürf
test durchgeführt: Ein auf den Konus der Veress-Nadel auf
gebrachter Flüssigkeitstropfen wird bei Anheben der Bauch
decke durch den entstehenden Unterdruck eingesaugt.
Nach Entfernen der Veress-Nadel wird der Optik-Trokar (11 mm
für Erwachsene, 7 mm für Kinder) in der von SEMM beschrie
benen Z- oder Kulissentechnik eingeführt. Ein diagnostischer
Rundblick zum Ausschluß iatrogener Verletzungen erfolgt durch
die Hopkins-Geradeausoptik mit aufgeflanschter Videokamera.
Anschließend erfolgt das Einführen eines 5.5 mm Instrumenten
trokars unter endoskopischer Kontrolle durch eine Stich
inzision im linken Unterbauch. Das Aufsuchen eines gefäßarmen
Areals für den Trokareinstich geschieht mit Hilfe der
Diaphanoskopie.
Der Assistent fixiert die Trokarhülsen, um dem Operateur das
Einführen und Bedienen der Instrumente zu erleichtern und ein
ungewolltes Herausziehen zu vermeiden.
Unterstützt durch einen atraumatischen Taststab kann nun die
gesamte Abdominalhöhle inspiziert werden. Hierzu sind Lage
änderungen (Kopf-Tief, Linkseiten, etc.) hilfreich.
Die Lupenvergrößerung des Endoskops erlaubt die Beurteilung
des Appendizitisstadiums. Der 11 mm-Trokar für die Appendix-
Extraktorhülse wird unter Sicht in Höhe der Spina iliaca
anterior superior im rechten Unterbauch durch eine kleine
Hautinzision eingestochen.
Der Operateur zieht die Appendixspitze mit einer Faßzange in
den Extraktor, so daß das Mesenteriolum wie ein Segel aufge
spannt wird. Anschließend erfolgt die schrittweise Skelettie
rung der Appendix durch wechselseitigen Gebrauch der HF-Bi
polarzange und der Schere zur Koagulation des Mesenteriolums
einschließlich der A. appendicularis und Durchtrennung des
Gewebes in der Koagulationszone.
Nach Erreichen der Basis erfolgt die Ligatur der Appendix mit
einer vorgeknoteten Seralon-Roederschlinge. Der verwendete
Knotenschieber erlaubt sicheres Plazieren und Zuziehen des
Knotens. Mit einem Sicherheitsabstand von 5-7 mm distal der
Ligatur wird die Appendix koaguliert. Hierdurch kommt es zum
Verschweißen des Lumens, das durch die entstehende Hitze
(<130°C) im Bereich der Koagulationszone keimfrei ist. Der
Wurmfortsatz wird in der Koagulationszone durchtrennt und
ohne Kontakt zu den Bauchdecken durch den Extraktor entfernt.
Bei der laparoskopischen Operationstechnik muß die Bauchdecke
angehoben werden, damit der Operateur im Bauchraum etwas
sehen kann und die vorzunehmenden Operationen durchführen
kann. Die Anhebung der Bauchdecke erfolgt bisher durch einen
Überdruck, der durch die Einbringung von CO2 erzeugt wird.
Hierfür ist es erforderlich, den Patienten in Vollnarkose zu
versetzen, da durch den Überdruck in der Bauchhöhle nur noch
eine schwache Atmung möglich ist. Die Atmungsmöglichkeit des
Patienten bei einem Überdruck in der Bauchhöhle reicht auf
Dauer nicht aus, so daß der Patient künstlich beatmet werden
muß, was wiederum eine Vollnarkose voraussetzt.
Es ist daher wünschenswert, bei der Laparoskopie ohne Über
druck auszukommen.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei der laparoskopischen
Operationstechnik Raum in der Bauchhöhle zu schaffen ohne die
Notwendigkeit, einen Überdruck in der Bauchhöhle zu erzeugen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Trokar mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Trokar
besitzt eine im Bereich des unteren Ende des Trokars ange
ordnete, zirkuläre, aufblasbare Manschette. Nach dem Ein
führen des Trokars wird die Manschette aufgeblasen. Nach dem
Aufblasen der Manschette wird der Trokar angehoben. Die
Bauchdecke wird dann zusammen mit der Manschette ebenfalls
angehoben. Die Manschette ist so stark ausgebildet, daß sie
die damit verbundenen Belastungen aushält. Mit dem erfindungs
gemäßen Trokar ist es möglich, die Bauchdecke ohne einen
Überdruck in der Bauchhöhle anzuheben. Hierdurch kann der
Patient weiterhin selbst atmen, so daß er nicht mehr in Voll
narkose versetzt werden muß.
Die zirkuläre aufblasbare Manschette kann mit Gas gefüllt
werden, beispielsweise mit CO2. Es ist aber auch möglich,
Luft oder ein anderes Gas zu verwenden. Weiterhin ist es
möglich, die Manschette mit einer Flüssigkeit, beispielsweise
Wasser oder Kochsalzlösung, zu füllen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Die Manschette kann an die Außenwand des Trokars geklebt
sein.
Vorzugsweise besteht die Manschette aus Gummi.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung beträgt der
Abstand der Manschette vom unteren Ende des Trokars min
destens 5 mm. Hierdurch kann der Trokar sicher eingeführt
werden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet
durch einen im Inneren des Trokars vorgesehenen Gaszufüh
rungsschlauch, durch den das die Manschette aufblasende Gas
zugeführt werden kann. Vorzugsweise ist in der Trokarwand im
Bereich der Manschette ein Durchbruch vorgesehen. Dieser
Durchbruch besteht im einfachsten Fall aus einem Loch. Durch
diesen Durchbruch kann das die Manschette aufblasende Gas
hindurchgeleitet werden.
Der Trokar kann aus Kunststoff bestehen. Die Manschette kann
mit dem Trokar eingeformt oder eingespritzt sein. In diesem
Fall ist der Trokar einstückig mit der Manschette verbunden,
wodurch er besonders einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der
Zeichnung zeigt die
einzige Figur den unteren Bereich eines Trokars in
einer Schnittdarstellung.
Der insgesamt mit 1 bezeichnete Trokar besteht aus einem
zylinderförmigen, dünnwandigen Rohr 2 aus Edelstahl. Im
Bereich des unteren Endes des Trokars ist eine zirkuläre,
aufblasbare Manschette 3 angeordnet. Diese Manschette 3 ist
im aufgeblasenen Zustand durchgezogen gezeichnet. Im nicht
aufgeblasenen Zustand nimmt die Manschette die gestrichelt
gezeichnete Stellung 3′ ein. Die Manschette 3 besteht aus
Gummi. Sie ist durch eine Klebung an den Stellen 4, 5 mit der
Außenwand 6 des Rohres 2 verbunden.
Es ist möglich, daß das Rohr 2 aus Kunststoff besteht und daß
die Manschette 3 einstückig mit dem Rohr 2 verbunden ist,
also aus demselben Kunststoff besteht und in das Rohr mit
eingeformt oder eingespritzt ist. Die Befestigung der Man
schette 2 erfolgt ähnlich wie bei einem Tubus für die Intu
bationsnarkose.
Der Abstand des unteren Befestigungspunkts (Befestigungs
rings) 4 der Manschette 3 vom unteren Ende 7 des Trokars
beträgt mindestens 5 mm. Im Bereich des unteren Endes des
Rohres 2 ist eine Abschrägung 8 in die Außenwand 6 des Rohres
2 eingearbeitet, die das Einführen des Rohres 2 erleichtert.
Im Inneren des Rohres 2 ist ein Gaszuführschlauch 9 vorge
sehen, der in einem als Loch ausgebildeten Durchbruch 10 im
Rohr 2 endet. Der Durchbruch 10 stellt die Verbindung zwi
schen dem Gaszuführschlauch 9 und dem Innenraum 11 innerhalb
der Manschette 3 her.
Der Außendurchmesser der zur Zeit üblicherweise verwendeten
Trokare beträgt 20, 15, 12, 11 oder 5,5 mm.
Claims (7)
1. Trokar für die laparoskopische Operationstechnik,
gekennzeichnet durch
eine im Bereich dessen unteren Endes angeordnete, zirku
läre, aufblasbare Manschette (3).
2. Trokar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschette (3) an die Außenwand (6) des Trokars geklebt
ist.
3. Trokar nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Manschette (3) aus Gummi besteht.
4. Trokar nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Manschette (3) vom
unteren Ende (7) des Trokars mindestens 5 mm beträgt.
5. Trokar nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch einen im Inneren des Trokars vorgesehenen
Gaszuführungsschlauch (9).
6. Trokar nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch einen im Bereich der Manschette (3) vor
gesehenen Durchbruch (10) in der Trokarwand (2).
7. Trokar nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trokar aus Kunststoff besteht und
daß die Manschette (3) mit dem Trokar eingeformt oder ein
gespritzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104586 DE4104586A1 (de) | 1991-02-14 | 1991-02-14 | Trokar fuer die laparoskopische operationstechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104586 DE4104586A1 (de) | 1991-02-14 | 1991-02-14 | Trokar fuer die laparoskopische operationstechnik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4104586A1 true DE4104586A1 (de) | 1992-08-20 |
Family
ID=6425068
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914104586 Withdrawn DE4104586A1 (de) | 1991-02-14 | 1991-02-14 | Trokar fuer die laparoskopische operationstechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4104586A1 (de) |
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- 1991-02-14 DE DE19914104586 patent/DE4104586A1/de not_active Withdrawn
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