DE102006000382A1 - Medizinisches Instrument - Google Patents
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- A61B2017/00287—Bags for minimally invasive surgery
Abstract
Die Erfindung betrifft ein endoskopisches Bergungsinstrument zur Aufnahme und Bergung einer oder mehrerer Objekte aus dem menschlichen Körper, das ein Einführinstrument und einen Bergungsbehälter aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das endoskopische Bergungsinstrument einen Kopplungsmechanismus aufweist, durch den der Bergungsbehälter von dem Einführinstrument wahlweise getrennt werden kann.
Description
- In der gastrointestinalen Endoskopie, bei der flexible Endoskope zum Einsatz kommen, werden Fremdkörper oder Gewebeteile in der Regel mit einem Greifinstrument wie z.B. einer Zange oder einer Schlinge, das durch den Arbeitskanal des flexiblen Endoskops appliziert wird, fixiert und durch Zurückziehen des gesamten Endoskops aus dem Körper entfernt. In verschiedenen Fällen können auch mehrere Objekte im Verdauungstrakt vorliegen, z.B. nach einer endoskopischen Mukosaresektion in „piecemeal"-Technik, bei der die obere Schleimhautschicht der Wand des Verdauungstrakts (Mukosa) in mehreren Stücken abgetragen wird. In solchen Fällen wäre ein mehrfaches Herausziehen und Wiedereinführen des flexiblen Endoskops notwendig, da in der Regel nur ein Arbeitskanal zur Bergung zur Verfügung steht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Bergungsinstrument zu schaffen, das endoskopisch eingesetzt werden kann, um ein oder mehrere Gewebestücke bzw. Fremdkörper zur Bergung aus dem menschlichen Körper aufzunehmen.
- Diese Aufgabe wird durch ein Bergungsinstrument mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Da bei der gastrointestinalen Endoskopie mit einem flexiblen Endoskop häufig nur ein Arbeitskanal zur Verfügung steht, ist der Bergungsbehälter derart gestaltet, dass er mit Hilfe eines Einführinstruments durch den Arbeitskanal in den Körper gebracht und von dem Einführinstrument wahlweise entkoppelt werden kann. Die Entkoppelung des Bergungsbehälters von dem Einführinstrument ermöglicht es, durch den Arbeitskanal ein Greifinstrument einzuführen, z.B. eine Zange oder eine Schlinge, um die zu bergenden Objekte in den Bergungsbehälter zu legen.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 : Schematische Darstellung des Bergungsbehälters mit Einführinstrument -
2 : Vorteilhafte Ausführungen des Verschlusselements -
3 : Darstellung des Applikationsinstruments -
4 : Verfahren zum Verschließen des Bergungsbehälters mit dem Applikationsinstrument -
5 : Vorteilhafte Ausführung des Bergungsbehälters und des Einführinstruments mit Kammersystem zur Aufnahme eines Fluids -
6 : Vorteilhafte Ausführung des Bergungsbehälters mit einem Auslassventil -
7 : Vorteilhafte Ausführung des Auslassventils -
8 : Vorteilhafte Ausführung des Auslassventils -
9 : Vorteilhafte Ausführung des Verschlusselements -
10 : Vorteilhafte Ausführung des Bergungsbehälters -
11 : Ausrichtungsvorrichtung -
12 : Indikatorring - Die Endoskopie ist ein in der Medizin angewandtes Verfahren zur visuellen Darstellung unterschiedlicher innerer Regionen des menschlichen Körpers unter Zuhilfenahme eines Bildgebungssystems, welches über künstliche oder natürliche Zugangswege in den Körper eingebracht wird. Mit endoskopischen Verfahren können beispielsweise der Bauchraum (Laparoskopie), das Becken (Pelviskopie), Gelenke (Arthroskopie), die Luftwege (Bronchoskopie) oder der Verdauungstrakt (gastrointestinale Endoskopie) zugänglich gemacht werden für visuelle Inspektion, diagnostische Untersuchungen oder operative Eingriffe. Endoskopische Verfahren sind in der Regel deutlich schonender für den Patienten als entsprechende Operationsverfahren der offenen Chirurgie, da der Zugang zum einen über natürliche Körperöffnungen (z.B. Bronchoskopie, gastrointestinale Endoskopie) erfolgen kann oder über verhältnismäßig kleine Einschnitte im Bereich von wenigen Millimetern bis Zentimetern (z.B. Laparoskopie, Arthroskopie) ein künstlicher Zugang geschaffen werden kann. Zudem hat die Einführung endoskopischer Verfahren durch speziell entwickeltes Instrumentarium neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten eröffnet. Allen endoskopischen Verfahren gemein ist die Verwendung eines Kamerasystems und das Vorhandensein eines durchsichtigen Fluids im Interventionsraum, z.B. Gas (Luft bzw. Stickstoff oder Kohlendioxid) bei der Laparoskopie, der Bronchoskopie und der gastrointestinalen Endoskopie, bzw. Wasser bei der Arthroskopie, mit dem das Volumen des Interventionsraums offen gehalten wird.
- In verschiedenen Anwendungen endoskopischer Verfahren ist es erforderlich, mit zu bergenden Gewebestücken oder Fremdkörpern zu hantieren, die sich ungebunden im Körper des behandelten Patienten befinden. Dies können beispielsweise resezierte Organe oder Organteile in der Laparoskopie (Gallenblase, Blinddarm) oder verschluckte Fremdkörper bzw. resizierte Gewebeteile nach einer endoskopischen Mukosaresektion im Verdauungstrakt sein. In der Laparoskopie werden Vorrichtungen zum Bergen von Gewebeteilen eingesetzt, insbesondere unterschiedliche Instrumente mit verschließbaren Beuteln, wie sie unter anderem in den US-Patente
US 6,350,267 ,US 6,409,267 ,US 5,465,731 undUS 2004/0138587 offenbart sind. Da bei laparoskopischen Verfahren in sterilen Bereichen des Körpers operiert wird, hat in der Laparoskopie ein Bergeinstrument insbesondere die Funktion, die Kontamination des Bauchinnenraums mit Körpergewebe und Körperflüssigkeiten, die eine Entzündung des Bauchraumes auslösen können, bzw. mit Tumorzellen, die zu einem Rezidiv führen können, zu minimieren bzw. zu verhindern. - In der gastrointestinalen Endoskopie, bei der flexible Endoskope zum Einsatz kommen, werden Fremdkörper oder Gewebeteile in der Regel mit einem Greifinstrument wie z.B. einer Zange oder einer Schlinge, das durch den Arbeitskanal des flexiblen Endoskops appliziert wird, fixiert und durch Zurückziehen des gesamten Endoskops aus dem Körper entfernt. In verschiedenen Fällen können auch mehrere Objekte im Verdauungstrakt vorliegen, z.B. nach einer endoskopischen Mukosaresektion in „piecemeal"-Technik, bei der die obere Schleimhautschicht der Wand des Verdauungstrakts (Mukosa) in mehreren Stücken abgetragen wird. In solchen Fällen wäre ein mehrfaches Herausziehen und Wiedereinführen des flexiblen Endoskops notwendig, da in der Regel nur ein Arbeitskanal zur Bergung zur Verfügung steht.
- Gegenstand dieser Erfindung ist ein Bergungsbehälter
5 , der endoskopisch eingesetzt werden kann, um ein oder mehrere Gewebestücke bzw. Fremdkörper zur Bergung aus dem menschlichen Körper aufzunehmen. Da bei der gastrointestinalen Endoskopie mit einem flexiblen Endoskop häufig nur ein Arbeitskanal zur Verfügung steht, ist der Bergungsbehälter5 derart gestaltet, dass er mithilfe eines Einführinstruments6 durch den Arbeitskanal in den Körper gebracht und von dem Einführinstrument6 wahlweise entkoppelt werden kann. Die Entkoppelung des Bergungsbehälters5 von dem Einführinstrument6 ermöglicht es, durch den Arbeitskanal ein Greifinstrument einzuführen, z.B. eine Zange oder eine Schlinge, um die zu bergenden Objekte in den Bergungsbehälter5 zu legen. Der Bergungsbehälter5 verfügt dabei über verschiedene Vorrichtungen und Strukturen, die zum einen eine vorteilhafte Formgebung zur einfachen Befüllung des Bergungsbehälters5 begünstigen, zum anderen den Bergungsbehälter5 in einer vorteilhaften Ausrichtung stabilisieren. Der Bergungsbehälter5 weist zusätzlich ein Verschlusselement3 auf, durch den sich der Bergungsbehälter5 wahlweise derart verschließen lässt, dass die im Bergungsbehälter5 befindlichen Objekte nicht aus dem Bergungsbehälter5 herausfallen können. - Das medizinische Instrument besteht aus einem Bergungsbehälter
5 zur Aufnahme von ungebundenen Objekten im menschlichen Körper und einem Einführinstrument6 zur Einbringung des Bergungsbehälters5 in den menschlichen Körper sowie wahlweise einem Applikationsinstrument10 , mit dem der Bergungsbehälter5 verschlossen oder aus dem menschlichen Körper entfernt werden kann oder sowohl verschlossen als auch aus dem menschlichen Körper entfernt werden kann. - Der Bergungsbehälter
5 weist mindestens eine Öffnung2 auf, durch den die zu bergenden Objekte in den Behälter1 des Bergungsbehälters5 gelangen können. Die Öffnung2 des Bergungsbehälters5 verfügt über ein Verschlusselement3 , durch den sich der Bergungsbehälter5 wahlweise verschließen lässt. Nach Verschluss des Bergungsbehälters5 sind die zu bergenden Objekte im Inneren des Behälters1 des Bergungsbehälters5 eingeschlossen. Der Bergungsbehälter5 weist weiterhin ein Strukturelement9 auf, das wahlweise die Einnahme einer zur Befüllung des Behälters1 vorteilhaften Formgebung des Bergungsbehälters5 begünstigen kann. Das Einführinstrument6 weist einen Schaft7 auf, der vorzugsweise die Einführung des Einführinstruments6 in einen Arbeitskanal eines flexiblen Endoskops erlaubt. Des Weiteren weist das Einführinstrument6 ein Verbindungselement11 auf, das mit einem am Bergungsbehälter5 befindlichen Verbindungselement12 wahlweise verbunden sein kann. Des Weiteren weist das Einführinstrument6 ein Bedienelement8 auf, durch dessen Betätigung die Verbindungsvorrichtung4 , bestehend aus dem Verbindungselement11 des Einführinstruments6 und dem Verbindungselement12 des Bergungsbehälters5 , eingestellt werden kann. Vorzugsweise wird bei Betätigung des Bedienelements8 die Abkoppelung des Bergungsbehälters5 von dem Einführinstrument6 ausgelöst, siehe1 . - Während der Einführung des Bergungsbehälters
5 durch den Arbeitskanal eines flexiblen Endoskops befindet sich der Bergungsbehälter5 in einem zusammengefalteten Zustand. Nach der Einführung des Bergungsbehälters5 wird der Bergungsbehälter5 entfaltet. Das Strukturelement9 begünstigt dabei die Einnahme einer zur Befüllung des Behälters1 vorteilhaften Formgebung des Bergungsbehälters5 . - In einer vorteilhaften Ausführung des Verschlusselements
3 zum Verschluss der Öffnung2 des Bergungsbehälters5 besteht das Verschlusselement3 aus einem Faden13 , der durch Öffnungen15 in der Außenwand des Bergungsbehälters5 geführt wird, siehe2a . - In einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Verschlusselements
3 zum Verschluss der Öffnung2 des Bergungsbehälters5 besteht das Verschlusselement3 aus einem Faden13 , der durch Schlaufen14 in der Außenwand des Bergungsbehälters5 geführt wird, siehe2b . - In einer vorteilhaften Ausführung des Applikationsinstruments
10 weist das Applikationsinstrument10 einen Schaft17 auf, der am proximalen Ende mit einem Bedienelement19 und am distalen Ende mit einer Greifvorrichtung16 verbunden ist. Des Weiteren ist der Schaft18 des Applikationsinstruments10 in einem äußeren Rohr18 geführt. Durch Betätigung des Bedienelements19 kann die Greiffunktion der Greifvorrichtung16 eingestellt werden. Das äußere Rohr18 des Applikationsinstruments10 ist derart gestaltet, dass es relativ zum Schaft17 verschieblich ist, siehe3 . - Durch die spezielle Ausführung des Applikationsinstruments
10 eignet es sich für den Verschluss der Öffnung2 des Bergungsbehälters5 . Das Verfahren zum Verschluss der Öffnung2 des Bergungsbehälters5 umfasst insgesamt mindestens drei wesentliche Schritte. Das Applikationsinstrument10 wird an den Bergungsbehälter5 herangeführt, siehe4a . Der Faden13 des Verschlusselements3 wird mit der Greifvorrichtung16 des Applikationsinstruments10 gegriffen, siehe4b . Durch Zurückziehen des Applikationsinstruments10 wird die Öffnung2 geschlossen, siehe4c . Zur Unterstützung des Verschlusses der Öffnung2 des Bergungsbehälters5 wird das äußere Rohr18 nach vorne über die Greifvorrichtung16 geschoben, bzw. die Greifvorrichtung16 in das äußere Rohr18 hineingezogen. Dadurch kann die Reaktionskraft auf den Bergungsbehälter5 , die durch das Zurückziehen des Fadens13 entsteht, reduziert werden, siehe4d . - In einer vorteilhaften Ausführung des Bergungsbehälters
5 und des Einführinstruments6 besteht das Strukturelement9 des Bergungsbehälters5 aus einem Kammersystem20 , das mit einem Fluid befüllt werden kann. Durch das Befüllen des Kammersystems20 mit einem Fluid kann das Kammersystem20 eine definierte Form einnehmen, die das Befüllen des Bergungsbehälters5 mit Objekten wie Gewebeteilen oder Fremdkörpern begünstigt. Wird als Fluid eine Flüssigkeit wie beispielsweise Wasser verwendet, kann durch das Gewicht des Fluids eine Stabilisierung der Positionierung des Bergungsbehälters5 bewirkt werden. Das Kammersystem20 weist zum Befüllen ein Ventil21 auf. Das Ventil21 ist derart gestaltet, dass es ohne Betätigung ein sich im Kammersystem20 befindliches Fluid zurückhält. Das Einführinstrument6 weist zum Befüllen des Kammersystems20 am distalen Ende einen Einfüllstutzen22 auf, der an das Ventil21 angekoppelt werden kann. Der Einfüllstutzen22 ist über eine sich im Schaft7 des Einführinstruments6 befindlichen Fluidleitung23 mit einem Anschlusselement24 derart verbunden, dass ein Fluid, das durch das Anschlusselement24 in die Fluidleitung23 eingebracht wird, durch den Einfüllstutzen22 austreten kann. Der Einfüllstutzen22 ist derart gestaltet, dass durch Ankoppelung des Einfüllstutzens22 an das Ventil21 eine Passage eine Fluids durch das Ventil21 in das Kammersystem20 möglich ist. Zum Befüllen des Kammersystems20 mit einem Fluid ist der Einfüllstutzen22 des Einführinstruments6 an das Ventil21 des Bergungsbehälters5 angekoppelt. Am Anschlusselement24 wird eine Vorrichtung angekoppelt, beispielsweise eine Spritze, die ein Fluid durch das Anschlusselement24 , den Fluidkanal23 , den Einfüllstutzen22 und das Ventil21 in das Kammersystem20 befördern kann, siehe5 . - In einer vorteilhaften Weiterbildung des Einführinstruments
6 zum Befüllen des Kammersystems20 durch das Ventil21 mit einem Fluid weist das Einführinstrument6 eine Verbindungsvorrichtung4 auf. Das Ventil21 ist derart gestaltet, dass die Verbindungsvorrichtung4 mechanisch an das Ventil21 angekoppelt werden kann. Durch Betätigung des Bedienelements8 des Einführinstruments6 kann die Verbindung zwischen der Verbindungsvorrichtung4 und dem Ventil21 wahlweise gelöst werden. - Der Bergungsbehälter
5 wird im Anwendungsfall vorzugsweise durch den Arbeitskanal eines flexiblen Endoskops appliziert. Dazu kann der Bergungsbehälter5 derart zusammengefaltet werden, dass er durch den Arbeitskanal eines flexiblen Endoskops geführt werden kann. Im gefalteten Zustand ist der Bergungsbehälter5 am Ventil21 mit dem Einführinstrument6 über die Verbindungsvorrichtung4 mechanisch verbunden. Der zusammengefaltete Bergungsbehälter5 wird am Einführinstrument6 durch den Arbeitskanal eines Endoskops in dem menschlichen Körper eingeführt. Im Interventionsraum, beispielsweise im Magen oder Dickdarm, kann der Bergungsbehälter5 durch Einbringen eines Fluids in das Kammersystem20 entfaltet werden. Zur richtigen Orientierung kann das Einführinstrument6 eine Markierung aufweisen, die die Ausrichtung der Öffnung2 des Bergungsbehälters5 markiert. Nach Abkoppelung des Bergungsbehälters5 vom Einführinstrument6 durch Betätigung des Bedienelements8 ist das Ventil21 in einem Zustand, bei dem das sich im Kammersystem20 des Bergungsbehälters5 befindliche Fluid vom Ventil21 zurückgehalten wird. - In einer vorteilhaften Weiterbildung des Bergungsbehälters
5 weist der Bergungsbehälter5 ein Auslassventil25 auf. Bei Betätigung des Auslassventils25 kann das Fluid aus dem Kammersystem20 austreten und so das Kollabieren des Bergungsbehälters5 zur leichteren Entfernung aus dem menschlichen Körper bewirken, siehe6 . - In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Bergungsbehälters
5 weist der Bergungsbehälter5 ein Auslassventil25 auf, das mit dem Verschlusselement3 derart in Verbindung steht, dass die Auslassfunktion des Auslassventils25 über das Verschlusselement3 direkt oder indirekt eingestellt werden kann. Dabei ist es vorteilhaft, dass beim Verschluss des Bergungsbehälters3 automatisch die Auslassfunktion des Auslassventils25 eingestellt wird und das Fluid aus dem Kammersystem20 entweichen kann. Beispielsweise kann der Faden13 des Verschlusselements3 mit dem Auslassventil25 derart verbunden sein, dass bei Zug an dem Faden13 beim Verschließen des Bergungsbehälters5 das Auslassventil25 geöffnet wird, siehe7 . - In einer vorteilhaften Ausführung des Bergungsbehälters
5 besteht das Strukturelement9 aus einer Drahtstruktur. - In einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Bergungsbehälters
5 weist der Bergungsbehälter5 Gewichte auf, die eine Stabilisierung der Positionierung des Bergungsbehälters5 begünstigen. - In einer vorteilhaften Ausführung des Auslassventils
25 besteht das Auslassventil25 aus einer Auslassöffnung26 in einer äußeren Wand des Kammersystems20 , die durch eine vorzugsweise klebende Verschlussfolie27 dicht gegenüber dem verwendeten Fluid verschlossen werden kann. Die Verschlussfolie27 ist dabei derart mit dem Faden13 verbunden, dass bei Zug am Faden13 bei Verschluss des Bergungsbehälters5 die Verschlussfolie27 von der äußeren Wand des Kammersystems20 abgezogen wird und damit die Auslassöffnung26 freigibt, siehe8 . - In einer vorteilhaften Ausführung des Verschlusselements
3 ist der Faden13 derart gestaltet, dass er nach Einbringen des Bergungsbehälters5 wahlweise durch den Arbeitkanal des flexiblen Endoskops oder neben dem flexiblen Endoskop entlang aus dem menschlichen Körper heraus geführt wird. Zum Verschluss der Öffnung2 kann ein Rohrelement28 über den Faden13 geführt und zum Bergungsbehälter vorgeschoben werden, siehe9 . - Da der Bergungsbehälter (
5 ) insbesondere beim Einsatz in der gastrointestinalen Endoskopie unter Umständen Peristaltik ausgesetzt sein kann, besteht die Gefahr, dass der Bergungsbehälter5 disloziert. Zu diesem Zweck weist der Bergungsbehälter5 in einer vorteilhaften Weiterbildung ein Halteelement29 auf, vorzugsweise einen Faden, das wahlweise durch den Arbeitskanal des flexiblen Endoskops oder neben dem flexiblen Endoskop entlang aus dem menschlichen Körper heraus geführt wird. Durch diese Maßnahme kann eine Dislozierung des Bergungsbehälters5 kontrolliert werden, siehe10 . - In der Endoskopie wird das Interventionsfeld an einem Monitor beobachtet. Insbesondere in der gastrointestinalen Endoskopie ist dabei die Orientierung oftmals schwierig, da das Endoskop während des Verfahrens mehrfach gedreht werden kann. Beim Einsatz des Bergungsbehälters
5 ist jedoch die Ausrichtung des Bergungsbehälters relativ zur Schwerkraft von Bedeutung. Eine gezielte Ausrichtung des Bergungsbehälters5 vor dem Entfalten des Bergungsbehälters5 mit dem Ziel, die Öffnung2 des Bergungsbehälters5 nach oben zeigen zu lassen, wäre vorteilhaft. Die Öffnung des Bergungsbehälters5 ist dabei anhand des zusammengefalteten Bergungsbehälters5 zumeist nicht eindeutig identifizierbar. - In einer vorteilhaften Weiterbildung des Einführinstruments
6 weist das Einführinstrument6 eine Ausrichtungsvorrichtung30 auf, die eine geeignete Ausrichtung des Bergungsbehälters5 anzeigen kann. Die Ausrichtungsvorrichtung30 befindet sich dabei am distalen Ende des Einführinstruments6 . Die Ausrichtungsvorrichtung30 weist einen Indikatorring31 auf, der frei drehbar um die Achse des Einführinstruments6 am Einführinstrument6 befestigt ist. Der Indikatorring31 weist eine erste Markierung32 sowie ein exzentrisch angebrachtes Gewicht33 auf. Die erste Markierung32 ist dabei auf der Außenseite des Indikatorrings31 angebracht. Das Gewicht33 führt dazu, dass sich der Indikatorring31 selbstständig in einem bestimmten Winkel relativ zur Gravitationskraft ausrichtet. Anhand der ersten Markierung32 lassen sich damit Rückschlüsse auf die Richtung der Gravitationskraft über das endoskopische Bild ziehen. Um anhand dieser Information den Bergungsbehälter5 entsprechend ausrichten zu können, weist das Einführinstrument6 eine zweite Markierung34 auf. Anhand der zweiten Markierung34 lassen sich Rückschlüsse auf die Ausrichtung des Bergungsbehälters5 über das endoskopische Bild ziehen. Durch diese Ausrichtungsvorrichtung30 kann über das endoskopische Bild der Bergungsbehälter5 bereits in zusammengefaltetem Zustand derart ausrichten, dass sich die Öffnung2 des Bergungsbehälters5 nach dem Entfalten in einer vorteilhaften Position befindet, vorzugsweise dass sie nach oben ausgerichtet ist. - In einer vorteilhaften Ausführung der Ausrichtungsvorrichtung
30 ist die erste Markierung32 derart am Indikatorring31 und die zweite Markierung34 derart am Einführinstrument6 angebracht, dass sich in der zum Entfalten des Bergungsbehälters5 vorteilhaften Position die erste Markierung32 und die zweite Markierung34 in derselben Position am Einführinstrument6 befinden. -
- 1
- Behälter
- 2
- Öffnung
- 3
- Verschlusselement
- 4
- Verbindungsvorrichtung
- 5
- Bergungsbehälter
- 6
- Einführinstrument
- 7
- Schaft
- 8
- Bedienelement des Einführinstruments
- 9
- Strukturelement
- 10
- Applikationsinstrument
- 11
- Verbindungselement des Einführinstruments
- 12
- Verbindungselement des Bergungsbehälters
- 13
- Faden
- 14
- Schlaufen
- 15
- Öffnung
- 16
- Greifvorrichtung
- 17
- Schaft des Applikationsinstruments
- 18
- Äußeres Rohr des Applikationsinstruments
- 19
- Bedienelement des Applikationsinstruments
- 20
- Kammersystem
- 21
- Ventil
- 22
- Einfüllstutzen
- 23
- Fluidleitung
- 24
- Anschlusselement
- 25
- Auslassventil
- 26
- Auslassöffnung
- 27
- Verschlussfolie
- 28
- Rohrelement
- 29
- Halteelement
- 30
- Ausrichtungsvorrichtung
- 31
- Indikatorring
- 32
- Erste Markierung
- 33
- Gewicht
- 34
- Zweite Markierung
Claims (23)
- Endoskopisches Bergungsinstrument zur Aufnahme und Bergung einer oder mehrerer Objekte aus dem menschlichen Körper, das ein Einführinstrument und einen Bergungsbehälter aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das endoskopische Bergungsinstrument einen Kopplungsmechanismus aufweist, durch den der Bergungsbehälter von dem Einführinstrument wahlweise getrennt werden kann.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wand des Bergungsbehälters aus einem hoch flexiblen, dünnen Material besteht, vorzugsweise einer Kunststofffolie.
- Endoskopisch Bergungsinstrument gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bergungsbehälter eine Öffnung aufweist, die einen Verschlussmechanismus hat, bei dessen Betätigung sich die Öffnung wahlweise zumindest teilweise verschließen lässt.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussmechanismus einen Faden aufweist, der am Rand der Öffnung des Bergungsbehälter a. durch Öffnungen in der Wand des Bergungsbehälters oder b. durch am Bergungsbehälter befestigte Schlaufen geführt ist.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bergungsbehälter ein Strukturelement vorzugsweise in Form eines Rahmens aufweist, durch das eine ein Entfalten des Behälters zu einer vorbestimmten Form begünstigt wird.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturelement ein Kammersystem ist, das mit einem Fluid befüllt werden kann.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kammersystem ein erstes Ventil aufweist, das im geschlossenen Zustand dicht gegenüber dem sich im Kammersystem befindlichen Fluid ist und im geöffneten Zustand eine Passage eines Fluid in das Kammersystem hinein gewährleistet.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Einführinstrument eine Fluidleitung aufweist, die den Transport eines Fluids vom extrakorporalen Teil des Einführinstruments zum distalen Ende des Einführinstruments erlaubt.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Einführinstrument eine mechanische Kupplung aufweist, durch die eine mechanische Verbindung mit dem ersten Ventil hergestellt werden kann.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Einführungsinstrument ein Bedienelement aufweist, durch das eine Einstellung der mechanischen Verbindung des Einführinstruments mit dem ersten Ventil eingestellt werden kann.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kammersystem ein zweites Ventil aufweist, das im geschlossenen Zustand dicht gegenüber dem sich im Kammersystem befindlichen Fluid ist und im geöffneten Zustand eine Passage eines Fluids aus dem Kammersystem heraus gewährleistet.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 3 und 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussmechanismus derart mit dem zweiten Ventil verbunden ist, dass bei Verschließen des Beutels das zweiten Ventil automatisch den geöffneten Zustand einnimmt.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden zumindest teilweise aus dem menschlichen Körper heraus geführt wird.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement ein Rohrelement aufweist, durch das der Faden zumindest teilweise geführt ist.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bergungsbehälter ein Halteelement aufweist, vorzugsweise einen Faden, über den eine Zugkraft auf den Bergungsbehälter übertragen werden kann.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einführinstrument eine Vorrichtung zur Anzeige der Richtung der Gravitationskraft aufweist.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Anzeige der Richtung der Gravitationskraft einen Ring aufweist, der drehbar um eine zur Achse des Einführinstruments parallelen Achse gelagert ist, und dessen Schwerpunkt sich außerhalb seiner Drehachse befindet.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring auf der Außenseite eine erste Markierung aufweist.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Einführinstrument auf der Außenseite eine zweite Markierung aufweist, die mit einer bestimmten Ausrichtung des Bergungsbehälters korrespondiert.
- Endoskopisches Bergungsinstrument gemäß den Ansprüchen 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung und die zweite Markierung derart angeordnet sind, dass die Position der ersten Markierung genau dann dieselbe Ausrichtung wie die zweite Markierung aufweist, wenn sich der Bergungsbehälter in einer zur Positionierung im menschlichen Körper vorteilhaften Ausrichtung befindet.
- Endoskopisches Applikationsinstrument zur Bergung von ungebundenen Objekten im menschlichen Körper und zum Verschluss eines Bergungsbehälters, wobei das Applikationsinstrument ein Bedienelement und eine Greifvorrichtung aufweist, die durch das Bedienelement eingestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Applikationsinstrument ein äußeres Rohr aufweist, das entlang der Achse des Applikationsinstruments verschieblich ist.
- Endoskopisches Applikationsinstrument gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich das äußere Rohr über die Greifvorrichtung vorschieben lässt.
- Verfahren zum Verschließen eines Bergungsbehälters gemäß Anspruch 4 mit einem endoskopischen Applikationsinstrument gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens folgende Schritte aufweist: a. Der Faden wird mit dem Greifinstrument gegriffen. Das Greifinstrument wird in das äußere Rohr zurückgezogen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R012 | Request for examination validly filed |
Effective date: 20130730 |
|
R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
R082 | Change of representative |
Representative=s name: WINTER, BRANDL, FUERNISS, HUEBNER, ROESS, KAIS, DE |
|
R003 | Refusal decision now final |