DE4104134C2 - Verwendung eines nach dem Pulsationsverfahren arbeitenden Geräts - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines nach dem Pulsationsver­ fahren arbeitenden Geräts.

Es ist ein Gerät zum Ausbringen von Nebellösungen bekannt, wobei der im militärischen Bereich erzeugte Nebel zum Schutz vor feindlicher Aufklärung, optischer Zielerfassung und ggf. extremer Hitzeentwick­ lung eingesetzt wird. Dafür wird ein Gerät verwendet, das einen Reaktionsmotor aufweist, der nach dem Pulsationsprinzip arbeitet.

Beim Start wird ein Benzin-Luftgemisch im Vergaser aufbereitet, in die Brennkammer geblasen und mittels einer Zündkerze gezündet. Sobald der Motor startet und warmgelaufen ist, läuft dieser automatisch weiter über Selbstzündung ohne Stromentnahme von der Batterie. Die Lösung wird dann in den pulsierenden, heißen Gasstrom eingespritzt. Die kinetische- und Wärmeenergie vom pulsierenden Gasstrom wirkt gleich­ zeitig auf die eingespritzte Flüssigkeit, wodurch diese in mikrofeine Tröpfchen zerrissen wird. Aufgrund ihrer großen Oberfläche wird die Wärmeaufnahme erleichtert und die Verdampfung gefördert. Am Ende des Rohres werden die mikrofeinen Aerosole ausgestoßen.

Dieses Verfahren wird zum Ausbringen von Nebellösungen benutzt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren zum Ausbringen von materialschonenden und aggressionslosen Chemikalien als Dekontaminationsmittel zu nutzen.

Diese Aufgabe wird durch die Verwendung eines nach dem Pulsations­ verfahren arbeitenden Geräts gelöst, bei dem ein Benzin-Luftgemisch in eine Brennkammer geblasen und gezündet und eine Lösung in den pulsierenden heißen Gasdruck eingespritzt und in mikrofeine Tröpfchen zerrissen wird, zum Aufbringen von Dekontaminationslösung in einigen µm-dicken Schichten auf mit Giftgas, insbesondere mit Senfgas oder Nervengas kontaminierte Gegenstände.

Es hat sich herausgestellt, daß ein derartiges im Pulsationsverfahren arbeitendes Gerät besonders vorteilhaft für das Ausbringen von materialschonenden und aggressionslosen Chemikalien als Dekon­ taminationsmittel geeignet ist. So können vor allen Dingen Fahr­ gasträume bei gepanzerten und ungepanzerten Fahrzeugen, wie Trans­ portpanzern, Schützenpanzern, Kabinen und dergleichen dekontami­ niert werden. Eine entsprechende Anwendung ergibt sich beim Führer­ haus bei Lastkraftwagen und ähnlichen Fahrzeugen, im Motorraum, bei Sanitätseinrichtungen, bei Funk-, Anmelde-, Kommunikations-Einrich­ tungen, bei optischen Geräten, Sensoren, Meßgeräten, bei Fluggeräten, bei Elektronikeinrichtungen, wie Radar, Infrarot-Geräten, Feuerleitsy­ stemen, Gefechtsständen, Führungseinrichtungen, Computer, sowie empfindlichen Materialien wie Leder, Leinen, Gummi und dergleichen. Gegenüber den naßchemischen Dekontaminationsverfahren ergibt sich eine materialschonende Anwendung von nichtaggressiven Dekontami­ nationsmitteln.

Besonders vorteilhaft läßt sich hierbei ein Dekontaminationsmittel ausbringen, bei dem die Oberfläche des zu dekontaminierenden Gegen­ standes mit einem dünnen Auftrag versehen wird, wobei Tröpfchen mit etwa 4 µm Durchmesser gebildet werden. Es werden daher nur geringe Mengen dieses Dekontaminationsmittels verbraucht.

Bei Anwendung des Verfahrens ist die Wärmeeinwirkung auf das Dekontaminationsmittel von so kurzer Dauer (0,05 bis 0,1 sek.), daß eine negative Beeinflussung der Wirkstoffe nicht zu befürchten ist. Zudem handelt es sich um ein offenes System, das die Erwärmung über die Verdampfungstemperatur hinaus nicht zuläßt.

Besonders wirkungsvoll ist das Gerät beim Versprühen und Einblasen von Dekontaminationssubstanzen in Aerosolform in umschlossenen Baulichkeiten, Hohlräumen, Erdspalten, Behältnissen, Zelten, Häusern und dergleichen.

Das verwendete Gerät läßt sich in verschiedenen Varianten ausgestal­ ten, nämlich für den manuellen Betrieb tragbar, weiterhin mobil auf­ sattelbar oder stationär aufsattelbar.

Claims (1)

1. Verwendung eines nach dem Pulsationsverfahren arbeitenden Geräts, bei dem ein Benzin-Luftgemisch in eine Brennkammer geblasen und gezündet und eine Lösung in den pulsierenden heißen Gasdruck eingespritzt und in mikrofeine Tröpfchen zerrissen wird, zum Aufbringen von Dekontaminationslösung in einigen µm-dicken Schichten auf mit Giftgas, insbesondere mit Senfgas oder Nervengas kontaminierte Gegenstände.