DE4102732A1 - Nasselektrofilter und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Nasselektrofilter und verfahren zu seiner herstellungInfo
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- B03C3/00—Separating dispersed particles from gases or vapour, e.g. air, by electrostatic effect
- B03C3/34—Constructional details or accessories or operation thereof
- B03C3/40—Electrode constructions
- B03C3/60—Use of special materials other than liquids
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Description
Die Erfindung betrifft einen Naßelektrofilter, insbesondere
zur Abscheidung von Schwefeloxiden und Stäuben aus Abgasen,
und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Derartige Filter bestehen aus einem Bündel von an ihren
Wänden verbundenen Kunststoffrohren. In der Mitte jedes
Rohres verläuft eine Elektrode. Beim Betrieb des Filters
werden die Innenwände der Rohre mit einer fließenden,
elektrisch leitfähigen Waschflüssigkeit benetzt, und
zwischen der Elektrode und der Wand des Rohres wird ein
starkes elektrisches Feld ausgebildet. Dieses bewirkt eine
Ionisation der Abgase, so daß diese elektrisch aufgeladen
werden und den elektrischen Feldlinien folgend zu den
Rohrwänden wandern. Dort werden die geladenen Abgasteilchen
von der Waschflüssigkeit aufgenommen und über die Rohrenden
nach außen abtransportiert. Wird dieser Ladungstransport
unterbrochen, etwa durch Abreißen des Flüssigkeitstroms an
den Rohrenden, so kann es zu die Rohre beschädigenden
elektrischen Durchschlägen kommen. Bekannte Naßfilter
weisen daher an den Rohrenden Einrichtungen zur Erdung der
Rohre auf.
Eine bekannte Erdungseinrichtung für Naßfilter weist
gelochte oder geschlitzte Plättchen auf, die einzeln auf
die Rohrenden aufgeschweißt werden und in ein Erdungsband
eingeflochten sind. An Verbindungsstellen zwischen den
Rohren werden diese Bänder untereinander verbunden. Diese
Erdungsbänder sind jedoch empfindlich gegen mechanische
Beanspruchungen und neigen daher zum Bruch. Als zusätzliche
Sicherheitsmaßnahme wird deshalb um das fertige
Filterelement ein ringförmiges Erdungsband angeordnet,
welches mit den Erdungsbändern jedes einzelnen Rohres
verbunden ist, um eine dauerhafte und sichere Ableitung der
elektrischen Ladungen zu gewährleisten. Die
Kunststoffteile, die zur Aufnahme des Erdungsbandes dienen,
sind außerdem auch gegen mechanische Beanspruchungen
empfindlich, die auftreten, wenn während der Montage der
Filter die Rohrenden auf der Kopfseite des Filters betreten
werden. Bei der Herstellung der Filter werden die Rohre,
die vorzugsweise einen sechskantigen Querschnitt aufweisen,
miteinander verbunden, z. B. verklebt. Dazu ist aber an den
Enden und den Längsseiten (Wänden) der Rohre ein
aufwendiges Dichtschweißen erforderlich.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Naßfilter und ein Verfahren zu seiner Herstellung zu
Verfügung zu stellen, wobei eine zuverlässige und gegen
mechanische Beanspruchungen stabile Erdung und eine
einfache und kostengünstige gegenseitige Verbindung und
Abdichtung der Filterrohre bzw. der Zwischenräume zwischen
ihnen erfolgt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche
gelöst.
Bei der Lösung geht die Erfindung von dem Grundgedanken
aus, die Erdung der Rohre durch leitfähige Bänder am
Außenumfang der Rohre, die durch Bohrungen mit dem Inneren
der Rohre verbunden sind, zu bewirken und die gegenseitige
Verbindung der Rohre mittels eines Harzes im Gießverfahren
herzustellen.
Die Vorteile der Erfindung liegen in dem ins Rohrinnere
verlagertem Erdkontakt mit der Flüssigkeit, der gegen
mechanische Beschädigungen geschützt ist, einem größeren
Erdungskontaktquerschnitt, dem Wegfall einer zusätzlichen
Ringerdung und in der Senkung des Material- und
Arbeitsaufwandes bei der Herstellung von Naßfiltern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert, wobei zur Vereinfachung die
Mittelelektrode weggelassen ist. Es zeigt
Fig. 1 eine Endansicht eines erfindungsgemäßen
Filterelements,
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt II-II (vgl. Fig. 3)
durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform parallel zur
Zeichnungsebene von Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt III-III durch eine Rohrwand gemäß
Fig. 2 in Längsrichtung des Filterelements, und
Fig. 4 eine Projektion eines Abschnitts einer Rohrwand auf
die Schnittfläche IV-IV gemäß Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 haben die Rohre 1 einen sechskantigen,
wabenförmigen Querschnitt mit Wänden 2, bestehend aus sechs
Abschnitten, an denen benachbarte Rohre aneinander grenzen.
Die zu filternden Rauchgase treten in das Filterelement
senkrecht zur Zeichnungsebene ein.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt im Kantenbereich dreier
benachbarter Rohre 1 mit Erdungsbändern 3 auf den
Rohrwänden 2 dargestellt. Der Hohlraum 5 in den Rohren 1
weist eine Abdichtung, z. B. aus Weichstoffbändern, wie
Teflonbändern, auf. Die Wände 2 sind mit durchgehenden
vorzugsweise radialen Bohrungen 4 versehen, die bewirken,
daß die Erdungsbänder 3 in direktem Kontakt mit der
Flüssigkeit an den Rohrinnenwänden stehen. Die Bohrungen 4
verlaufen mit der Schräge 6 konisch nach innen, können
jedoch auch konisch nach außen geformt sein. Auf diese
Weise wird eine gute Flüssigkeitsbenetzung des leitenden
Bandes 3 erreicht.
In Fig. 3 ist der Querschnitt zweier benachbarter Wände 2
am unteren Rohrende mit je einem Erdungsband 3 und einer
Bohrung 4 dargestellt. Die Erdungsbänder 3 sind am Ende der
Rohre 1 mit einer Verschlußmasse 7 von vorzugsweise 10 mm
Breite (b) und gegen das Gießharz 8 der Rohrverklebung mit
einer Abdichtung 9 aus Weichstoffbändern (z. B.
Teflonbändern) isoliert.
Fig. 4 zeigt die Projektion von Sechskantflächen der Wand
2 mit zwei Bohrungen 4 auf den Schnitt IV-IV gemäß Fig. 1.
Dargestellt ist die Bohrung 4 mit der Schräge 6 senkrecht
zum Schnitt III-III gemäß Fig. 3.
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform weist
Erdungsbänder aus Graphit, Sechskantrohre, eine
Rohrverbindung mittels Kunstharz (z. B. isophtalischem
Polyesterharz) und eine Abdichtung (z. B. Weichstoffbänder,
wie Teflonbänder) der Hohlräume zwischen den Rohren auf. Es
können jedoch auch andere leitfähige Materialien, andere
Rohrquerschnitte, andere Gießharze oder andere
Abdichtungsmaterialien für die Hohlräume verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß anfangs die
Enden der Rohre 1 mit Bohrungen 4 versehen werden, und ein
leitfähiges Band 3 um die Rohrenden herum und über die
Bohrungen 4 hinweg befestigt wird. Auf diese Weise kann die
Erdungseinrichtung an jedem einzelnen Rohr 1 schon vor dem
Verbinden zum Filterelement angeordnet werden. Danach
erfolgt die Verbindung der Rohre vorzugsweise mit einem
Harz nach einem Gießverfahren. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird eine höhere mechanische Stabilität der
Erdung und eine leichtere und kostengünstigere Fertigung
des Filterelements erreicht.
Claims (14)
1. Naßelektrofilter, insbesondere zur Abscheidung von
Schwefeloxiden und Stäuben aus Abgasen, mit an ihren Wänden
(2) miteinander verbundenen geerdeten Kunststoffrohren (1)
und in der Mitte jedes Rohres (1) verlaufenden Elektroden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) jedes Rohr (1) an seinen beiden Enden von außen von einem elektrisch leitfähigen Band (3) als Erdungsleiter eingefaßt ist, und
- b) in der Wand (2) des Rohres (1) unterhalb des leitfähigen Bandes (3) durchgehende Bohrungen (4) angeordnet sind, die das leitfähige Band (3) mit der Rohrinnenseite verbinden.
2. Naßelektrofilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohre (1) Sechskantrohre sind.
3. Naßelektrofilter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) die Rohre (1) an der Außenseite der Wände (2) außerhalb der Bänder (3) miteinander vorzugsweise mittels modifiziertem Kunstharz nach dem Gießverfahren verklebt sind,
- b) die Hohlräume (5) zwischen den Rohren (2) mittels Weichstoffbändern, vorzugsweise Teflonbändern, abgedichtet sind, und
- c) die Rohre (1) hinter den leitfähigen Bändern (3) nach außen durch eine Verschlußmasse (7) abgedichtet sind.
4. Naßelektrofilter nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens je eine durchgehende Bohrung
(4) in der Wand (2) an jedem Rohrende angeordnet ist.
5. Naßelektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrungen (4) eine konische Form
mit sich zur Rohrinnenseite erweiterndem Durchmesser
aufweisen.
6. Naßelektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das leitfähige Band (3) aus Graphit
ausgebildet ist.
7. Naßelektrofilter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Graphitband (3) aus Plattenmaterial von 150 mm
Breite (1) und 0,5 mm Dicke besteht.
8. Naßelektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das leitfähige Band (3) auf der
Außenseite der Wand (2) des Rohres (1) aufgeklebt ist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Naßelektrofilters,
insbesondere zum Abscheiden von Schwefeloxiden und Stäuben
aus Abgasen, mit an ihren Wänden (2) miteinander
verbundenen geerdeten Kunststoffrohren (1) und in der Mitte
jedes Rohres (1) verlaufenden Elektroden, gekennzeichnet
durch die Schritte:
- a) Anbringen von durchgehenden Bohrungen (4) an den beiden Enden jedes Rohres (1),
- b) Befestigen je eines leitfähigen Bandes (3) auf der Außenseite der Wände (2) an den Enden jedes Rohres (1), wobei das Band (3) die Bohrungen (4) überdeckt und das Rohr (1) vollständig umfaßt, und
- c) Verbinden von mehreren Rohren (1) zu einem Bündel durch gegenseitige Befestigung an den Rohrwänden (2), wobei die Zwischenräume zwischen den Rohren (1) abgedichtet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
leitfähige Band (3) aus Graphit besteht.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Graphitband (3) aus Plattenmaterial von 150 mm Breite
(1) und 0,5 mm Dicke besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das leitfähige Band (3) mit Harz auf
dem Rohr (1) befestigt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbinden der Rohre (1) folgende
Schritte aufweist:
- a) Verkleben der Außenseiten der Wände (2) außerhalb der Bänder (3) mittels Kunstharz,
- b) Abdichten der Hohlräume (5) zwischen den Rohren (2) mit Weichstoff, vorzugsweise Teflonbändern, und
- c) Abdichten der Rohrenden hinter den leitfähigen Bändern (3) durch eine Verschlußmasse (7).
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrungen (4) konisch ausgebildet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914102732 DE4102732A1 (de) | 1991-01-30 | 1991-01-30 | Nasselektrofilter und verfahren zu seiner herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914102732 DE4102732A1 (de) | 1991-01-30 | 1991-01-30 | Nasselektrofilter und verfahren zu seiner herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4102732A1 true DE4102732A1 (de) | 1992-08-06 |
Family
ID=6424001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914102732 Withdrawn DE4102732A1 (de) | 1991-01-30 | 1991-01-30 | Nasselektrofilter und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4102732A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE202017003859U1 (de) | 2017-04-28 | 2017-10-19 | Plasticon Germany Gmbh | Erdungssystem für Nasselektrofilter |
-
1991
- 1991-01-30 DE DE19914102732 patent/DE4102732A1/de not_active Withdrawn
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