DE4102649A1 - Foerderboden - Google Patents
FoerderbodenInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Tiermästung und betrifft
einen Förderboden gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 für die
Bodenhaltung von Tieren, insbesondere von Geflügel.
Bei der industriellen Bodenhaltung von Tieren steht nicht die Pflege
der Tiere, sondern deren rasche, gezielte Aufzucht im Vordergrund.
Maßgeblich ist der "Produktzuwachs pro Aufwand", wobei unter Pro
duktzuwachs der Zuwachs von bspw. Fleisch, Eiern etc. gemeint ist.
Zuwachs bedeutet Zunahme, also die Bilanz zwischen Zuwachs und
Verlust von Produkt und/oder dessen Erzeuger (das Tier). Als Ver
lust wertet man den Abgang (Sterben) bspw. des Eier- oder Fleisch
erzeugers oder des Produkts selbst, bspw. Bruch von Eiern. Der Ge
sundheitszustand des Erzeugers beeinflußt die Produktion allerdings
auch, so daß ein Minimum an Tierpflege allein aus Renditegründen
angezeigt ist. Der Grad der Tierpflege richtet sich am Gewinn/Ver
lust-Verhältnis aus. Sind die Gewinne höher, kann eine höhere
Sterblichkeitsrate in Kauf genommen werden, um damit aufwendige
Tierpflege niedriger zu halten, als dies bei einem ungünstigeren
Produktpreis-Verhältnis der Fall wäre.
Bei der Geflügelfleischproduktion (Broilermast) in sogenannter Bo
denhaltung sieht dies bspw. so aus. Auf eine vorgegebene Fläche,
bspw. in einer Mastbucht, wird eine bestimmte Zahl (üblicherweise
5000) Jungtiere, das sogenannte Tiermaterial, ausgesetzt. Dies ent
spricht einer Besatzdichte von 25 bis 35 Tieren pro m2. Bezogen auf
das Endgewicht der Tiere zur Mast-Endzeit, bedeutet dies eine Bo
denbelastung von ungefähr 75 Kg/m2. Der Stallboden ist in der Regel
mit Tiefstreu beschickt. Da Stroh und Häcksel zu teuer sind, werden
Hobelspäne verwendet. Mastfutter (Starter, Mast und Finish), Wasser
und Medikamente werden zugeführt und in einer vorgegebenen Zeit
(6 Wochen für Hennen, 10 Wochen für Hähne) müssen die Tiere ein
bestimmtes Mastgewicht erreicht haben, bspw. von 50 g auf 2500 g.
Die Gewichtsmäßige Zunahme liegt somit bei Faktor 50. Bei einem
Umsetzungsgrad Futter zu Fleisch (Futterverwertung) von rund 1 : 1,8,
muß das Tier etwas weniger als das Doppelte seines Mastendge
wichts anfuttern. Daraus entstehen ca. 2 kg trockener Kot pro Tier.
Dieser Kot wird in der Regel während der ganzen Mastzeit aus Ren
ditegründen nicht abgeführt, sondern bleibt auf dem Stallboden lie
gen. Wird die Mastzeit auf 6 oder 8 Wochen Tage angesetzt, so
liegen ungefähr 7 bis 8 Tonnen Kot auf dem Boden verteilt und bei
der vielgepriesenen Bodenhaltung der Tiere, leben diese während der
ganzen Mastzeit in dieser Kotschicht. Außerdem ist in den sehr
engbesetzten Mastställen, vor allem zum Mastende die Bewegung der
Tiere weitgehend eingeschränkt, so daß die gewinnbringende Ausbil
dung bestimmter Muskeln nicht mehr provoziert wird (schlechte
Schenkelbildung). Dies setzt die Rentabilität der Schlachtkörperquali
tät natürlich herab.
Erstaunlicherweise ist die Sterblichkeit (man nennt es Abgangsrate)
bei dieser Form von Bodenhaltung nur etwa 5%, was natürlich keinen
Anlaß bietet, eine aufwendige Tierpflege in Gang zu setzen. Außer
dem bleiben die Beinschäden und Brustblasenbildung ebenfalls in
einem für den Produzenten erträglichen Rahmen. Über die Quali
tätsverminderung aufgrund dieser Art Tierhaltung ist wenig bekannt,
da sie nicht ohne weiteres mit der natürlichen Bodenhaltung vergli
chen werden kann. Bei der industriell rationalisierten Tierhaltung
spielen noch eine ganze Anzahl weiterer Faktoren mit, wie bspw. der
Streß in der Endphase der Mästung, wenn die nun wesentlich größeren
Tiere keinen Platz mehr haben, um sich adäquat zu bewegen.
Die bodenhaltende Mästung von Broilern (Masthähnchen, Poulet) ist
nur dann lohnend, wenn die Tierpflege weitgehend wegfällt und die
Mästung mit möglichst wenig Arbeitsaufwand durchgeführt werden
kann. In Hochlohnländern ist diese Situation besonders ausgeprägt.
Dort hält mehr und mehr die automatische Tierhaltung Einzug, so daß
vom Einsetzen der Jungtiere bis zum Ernten der gemästeten
Tiere der Aufwand an Menschenarbeit äußerst gering ist. Futter- und
und Wasserzugabe geschehen automatisch, ebenso wird automatisch
entlüftet und die Tiere beleuchtet, der Kot wird nicht weggeräumt
und die Platzverhältnisse sind so berechnet, daß die Abgangsrate
(also die Sterblichkeitsrate) in der Endphase der Mästung nicht
zunimmt. Wenn das Tier bis zum Schlachten gerade noch überlebt,
ist das Ziel erreicht. Anschließend wird es in einer automatischen
Schlachtanlage geschlachtet und aufbereitet. In der Regel ist das
Schlachtergebnis befriedigend.
Trotz dieser industriellen Behandlung durch den Menschen ist, wie
schon erwähnt, die Sterblichkeit der Tiere gering. Diese geringe
Sterblichkeit und die relativ niedrige Gewinnspanne, lassen es nicht
zu, bei dieser bedenklichen Art der Menschennahrungs-Produktion
Investitionen zu tätigen, die das Tierleben qualitativ verbessern
würden. Um dieses Ziel zu erreichen, müßte noch ein Zusatznutzen
entstehen, der zumindest die Investition zugunsten der qualitativen
Tierhaltung wieder einbringt. Einen Zusatznutzen in dieser Größen
ordnung jedoch, der lediglich die Investitionen wieder zurückbringt,
werden viele Produzenten jedoch nicht ausreichend attraktiv empfin
den, um die tierlebensqualitätsverbessernde Investition zu tätigen.
Hier stehen reine betriebswirtschaftliche Erwägungen dagegen.
Es ist nicht unbekannt, daß industrielle Tiermästereien außerordent
lich umweltbelastend sind. Neben der durch den Menschen erdachten
Tierquälerei, die in der Regel wenig Beachtung findet, fallen solche
Betriebe hauptsächlich durch Immissionen von Gasen (Gestank), was
natürlich mehr Beachtung findet, und durch Abfälle wie Kot bzw.
Dung, Flüssigkeitsausscheidungen (Gülle) und Kadaver auf, die in der
Regel völlig unsachgerecht entsorgt werden. Dieses unfachmännische
Verhalten hängt wiederum mit den Entsorgungskosten zusammen, die
im Preisgefüge ihrerseits keinen Platz finden.
Es ist daher das Ziel der Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen,
mit der das Leben der Tiere qualitativ verbessert, die Umweltbelas
tung verringert und die Rendite des Produzenten zugleich erhöht
werden. Dieses sehr erstrebenswerte, ja fast moralische Ziel ist mit
den nachfolgend diskutierten technischen Mitteln gemäß Erfindung
erreichbar.
Diese Erfindung ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
definiert.
Eine Ausführungsform der Erfindung wir nun anhand der nachfolgend
aufgeführten Figuren eingehend diskutiert.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung des Förderbodens mit einer
Tragkonstruktion und einer darüberliegenden Endlosfolie.
Fig. 2 zeigt eine Detaildarstellung am Förderboden, nämlich eine
Vorrichtung zur Bildung eines Luftkissens zwischen zwei
sich relativ zueinander bewegbaren Bauelementen, der Folie
und der Bodenplatte.
Fig. 3 zeigt eine Teilvorrichtung zum Bewegen der auf einer
Tragkonstruktion aufliegenden Stallbodenfolie.
In Fig. 1 ist der Förderboden gemäß Erfindung in seiner prinzi
piellen Form dargestellt. Wie hier gleich sichtbar ist, ist dieser För
derboden ohne Einschränkung durch Menschen begehbar. Dies ist
wichtig für betriebsmäßige und auch außerbetriebsmäßige Interven
tionen, denn die als Stallboden genützte Bodenfläche ist groß, in
der Regel um die 300 m2, so daß bspw. Eingriffe zur Behebung ir
gendwelcher Störungen nicht vom Rand dieses Bodenfeldes aus getä
tigt werden können. Um diese Begehbarkeit zu ermöglichen, ist eine
auf einer festen Unterlage (bspw. ein Betonboden) abgestützte Bo
denplatte 1 mit Stützen 2 vorgesehen. Dies ist die eigentliche Stall
bodenkonstruktion. Über diese Bodenplatte 1 ist ein folienartiges
Material 4 gelegt, das von einem Antrieb 3 aus über die Bodenplatte
hin- oder herbewegbar ist und über diese Bodenplatte 1 gezogen
werden kann. Dieses folienartige Material bildet den eigentlichen
Stallboden, auf dem die Tiefstreu liegt und auf dem die Tiere leben.
Ist ein Düngerrecycling vorgesehen, so verzichtet man auf das Aufle
gen einer Streu, wobei natürlich auch die Streu als Düngerballast
positive Wirkung haben kann. Man hat in dieser Hinsicht die Wahl
zwischen mehreren Möglichkeiten.
Durch "Verschieben" des Stallbodens ist eine Entsorgung des Tier
kots auch dann möglich, wenn die Tiere sich auf dem Boden befin
den. Die Entsorgung geschieht entweder kontinuierlich oder zu be
stimmten Zeiten in vorbestimmten Schritten.
Es ist klar, daß die ständige Entsorgung, im Gegensatz zur her
kömmlichen Art der Broilerhaltung, den Tieren ihr eher trostloses
Leben erleichtert. Sie leben nicht ihre gesamte Lebenszeit im eige
nen Kot, der innerhalb 6 bis 10 Wochen eine Anzahl chemischer Pro
zesse durchmacht und penetrant zu stinken beginnt. Außerdem wird
die Umwelt im Bereich solch einer Tiermast entlastet, da die Abluft
wesentlich weniger solcher Dung-Gase aufweist.
Die Verschiebung des Stallbodens dient aber nicht nur zur Entsor
gung des darauf liegenden Abraums, sondern auch zum physischen
Training der Tiere, die durch die Umstände nicht geneigt sind, sich
adäquat zu bewegen. Damit wird vor allen Dingen der Brustblasenbil
dung vorgebeugt. Auch der Anteil an beingeschädigten Tiere wird
reduziert und nicht zuletzt resultiert eine bessere Fleischqualität.
Ferner nützt die Verschiebung des Stallbodens dann, wenn der Kot
einem Recycling zugeführt werden soll, was an sich schon eine um
weltentlastende Maßnahme darstellt.
Die Verschiebungsmöglichkeit des Stallbodens hat auch Vorteile beim
Einsammeln der Tiere zur Mastendzeit. Eine Barriere, die auf die
Folie 4 aufgelegt wird, bewegt sich zusammen mit dem Stallboden
und begrenzt sukzessive die Nutzfläche. Die Tiere werden damit
sanft in einen Auslauf gedrängt, welcher in eine Sammeleinheit mün
det, von wo die Tiere übernommen werden können.
Es sind heute schon Folienbreiten von 6 Metern erhältlich. Bei einer
Stallbodenlänge von bspw. 25 Metern ergibt dies eine Fläche von 150
m2 und bei einer Besatzdichte von 30 Broilern pro m2 resultiert eine
Bodenbelastung bis gegen 75 Kg/m2. Rechnet man noch das Gewicht
des eingebrachten Tiefstreus und einen geringen Anteil von aktuellem
Kot dazu, so können ab der 5. bis zur 10. Woche Bodenbelastungen
zwischen 80-100 Kg/m2 auftreten. Dadurch sind zusätzliche Maß
nahmen nötig, um die Reibung zwischen der Bodenplatte 1 und Stall
bodenfolie 4 zu minimieren. Vorgesehen ist eine Vorrichtung, mit der
Luft zwischen Bodengerüst 1, 2 und Folie 4 gepreßt wird, so daß
während des Bewegungsvorganges die Folie 4 mehr oder weniger auf
einem Luftkissen schwebt.
Fig. 2 zeigt im Längsschnitt und ausschnittsweise ein Beispiel für
solch eine Einrichtung. In die Bodenplatte 1, an der noch eine Stüt
ze 2 sichtbar ist, sind eine Mehrzahl von Luftzufuhrgängen 5′ in
Form von Durchstichen eingelassen, die ihrerseits an ein Luftzufüh
rungssystem 5 angeschlossen sind. Mit einer Pumpe p wird der nötige
Druck erzeugt, um die Luft unter die über der Bodenplatte 1 liegen
den Folie 4, auf welcher die Tiere leben, (dargestellt durch Lastpfei
le T) zu pressen, so daß ein Luftkissen 6 ausgebildet wird, welches
die gesamte Last mehrheitlich abhebt. Auf diesem Luftkissen läßt
sich dann die ganze Last, nämlich Folie, Streu, Kot und Tiere leicht
verschieben. Auf diese Weise ist es möglich, Folien von nicht allzu
hoher Reißkraft einzusetzen, obwohl die Reißkraft von Folien heute
kein Problem mehr ist. Es muß hier vielmehr darauf geachtet wer
den, daß die Elastizität der Folie nicht zu hoch ist, damit der vor
geschlagene Folienförderantrieb reibungslos funktioniert. Vorteilhaft
sind folienartige Materialien mit Gewebeverstärkung in Zugrichtung.
Ausführungsformen von Antriebsvorrichtungen für eine Verschiebung
des Stallbodens gibt es mehrere. Es ist jedoch sehr ratsam, bei den
gewählten Lösungen nur solche zu berücksichtigen, die geräuscharm
funktionieren, um Panik unter den Tieren zu vermeiden, die ihre
Ursache in Betriebsgeräuschen haben. So ist ein pneumatischer An
trieb nur dann zuzulassen, wenn keine Zischgeräusche erzeugt wer
den. Dies ist bspw. realisierbar mittels zwei aufblasbaren Kammern
an den Enden der Bodenkonstruktion, die alternierend aufgeblasen
werden, und zwar so, daß die Gasflutung ohne Zischen erfolgt. Da
der Stallboden ohnehin langsam, sanft und vorsichtig verschoben
werden muß, kann auch das Fluten langsam durchgeführt werden.
Auf diese Ausführungsform wird nocheinmal zurückgekommen, nach
dem eine weitere, mechanische Ausführungsform und deren Funkti
onsweise nachfolgend diskutiert wurde.
Fig. 3 zeigt nun ein Beispiel für eine Vorrichtung zur Verschiebung
des Stallbodens. Es ist nicht zwingend, daß ein Endlosfolienband,
wie hier dargestellt, verwendet wird; es kann auch eine verrottbare
Folie mit all dem daraufliegenden Kot aufgerollt und als Rolle ents
orgt werden, was wohl die Anlagekosten aber nicht die Betriebsko
sten herabsetzt. Betriebswirtschaftlich rentabler ist jedoch das Dung
recycling, obschon es etwas höhere Anlagekosten bedingt.
Sichtbar ist einer der beiden Entteile des Förderbodens. Zur Trag
konstruktion 1, 2 (Bodenplatte) bewegbar, ist eine Fördervorrichtung
10 angeordnet, sie ist der eine von zwei gleichen Teilen 10, einer
Gesamtfördervorrichtung 10/10′. Da die Vorrichtungsteile 10 und 10′
im wesentlichen gleich sind, wurde auf die zeichnerische Darstellung
beider Teile verzichtet. Diese Fördereinrichtung besteht im wesentli
chen aus einem Folienumlenkkopf, bzw. Förderkopf 11 mit Folienrol
len 14, einem Förderkopfantrieb 12 und einer klammerartigen Fest
haltevorrichtung 13 zum Festhalten der Folie 4. Über der Folie 4 ist
eine Barriere gehängt, hinter welcher (Richtung links) sich die Tiere
aufhalten. Die vielen Brocken auf der Folie 4 sollen den Kot darstel
len, der wegtransportiert wird. Der andere Endteil des Förderbodens
weist, wie schon gesagt, eine gleiche oder ähnliche Vorrichtung 10′
(nicht dargestellt) wie die in Fig. 3 gezeigte auf. Beide Vorrich
tungsteile 10/10′ arbeiten zusammen und bewegen den Stallboden, je
nach Wunsch, in die eine oder andere Richtung.
Diese Fördervorrichtung 10, 10′ funktioniert dann so: die Folienzange
13 wird geschlossen und klemmt die Folie 4 ein, dann fährt der
Förderkopfantrieb 12 nach vorne und schiebt den Förderkopf 11 nach
rechts, wobei er den oberen Teil der auf dem Luftkissen schweben
den Folie 4 mitzieht, der untere Teil (das Rücktrum) ist ja fixiert.
Anschließend wird die Folienzange wieder geöffnet. Nun führt die
am anderen Endteil angeordnete Teilvorrichtung 10′, die sich zusam
men mit dem Teil 10 auch nach rechts bewegte, die komplementäre
Förderbewegung aus. Eine evtl. geschlossene Folienzange 13′ öffnet
sich und gibt die Folie 4 frei, dann fährt der Förderkopfantrieb 12′
nach vorne und schiebt den Förderkopf 11′ nach links, wobei er den
unteren Teil der Folie 4 mitzieht, der obere Teil kann fixiert werden
bspw. durch Absenken der Folie 4 auf die Bodenplatte 1. Anschließend
wird die Folienzange wieder geschlossen. Selbstverständlich wird
mit der Vorwärtsbewegung des Förderkopfes 11′ der Förderkopf 11
rückwärtsbewegt, also umgekehrt nach links geschoben. Die beiden
Teilvorrichtungen 10/10′ arbeiten also reziprok zueinander.
Jeder Förderkopf weist eine Anzahl Folienrollen 14 auf, über welche
die Folie 4 schonend umgelenkt wird. Diese Rollen können bspw.
Kunststoff-Rohre sein, die sich auf einer Durchsteckachse drehen
lassen. Die Gesamteinrichtung weist zum Betrieb der Anlage ein
Steuermittel 20 auf, das die beiden Antriebsmittel 12, 12′ der An
triebsvorrichtung 10, 10′ an den Enden der Bodenplatte 1 gegenläufig
zueinander bewegen läßt, die Festhaltevorrichtung 13 schließt und
öffnet und die Luftzufuhr durch das Luftzuführungssystem 5 unter
das folienartige Material 4 ein- und ausschaltet.
Die reziproken Zyklen können beliebig oft wiederholt werden und die
Zeit zwischen zwei Zyklen kann auch beliebig sein. Bei einer bei
spielsweisen Hublänge von einem Meter sind 25 Zyklen nötig, um die
ganze Fläche des Stallbodens einmal zu verschieben. Geschieht dies
stündlich einmal, so ist damit eine tägliche Reinigung bewerkstelligt.
Vorgeschlagen wird jedoch eine Stallbodenverschiebung mit zeitlich
zusammenhängenden Zyklen, also auf einmal die ganze Länge. Dazu
werden die Bewegungsvorrichtungen, ob mechanische oder pneumati
sche, in ununterbrochener Folge gestoßen oder geflutet, bis die
benutzte Fläche ausgetauscht ist.
Fig. 3 zeigt noch einen Förderkanal 15, in welchem der herunter
fallende Kot, Tiefstreu etc. weggefördert und einem Recycling, bspw.
Düngerproduktion zugeführt werden kann. Natürlich sind am Scheitel
der Folienumlenkung noch Schaber angeordnet, um den festgeklebten
Kot abzuschaben und anschließend kann noch eine Vorrichtung zum
Waschen der Folie 4 vorgesehen sein. Zweck ist es hier jedoch, das
Prinzip eines solchen Förderbodens anhand eines einfachen Ausfüh
rungsbeispieles zu darzustellen.
Selbstredend ist es wirtschaftlich interessant, den gesamten Förder
boden als eine Baueinheit auszugestalten. Das sind: die Tragkonstruk
tion 1, 2, das Luftzuführungsnetz 5, das an der Bodenplatte 1 befe
stigt sein kann, die Fördervorrichtung 10/10′, die ebenfalls an der
Bodenplatte 1 befestigt sein kann und die Endlosfolie 4, die nach
Einbau der Bodenkonstruktion aufgezogen wird. Eine solche Bauein
heit eignet sich sehr gut für die Normierung und Modulisierung der
Ställe, die als Außenhülle, separat erstellt, auf eine Förderbodenbau
einheit ausgerichtet sein kann.
So besteht aus prinzipieller Sicht der begehbare Förderboden für
einen Stall zur Bodenhaltung von Tieren aus einer auf einer festen
Unterlage stehenden Tragkonstruktion, aus Bodenplatte 1 mit Stüt
zen 2 zur Beabstandung von der Unterlage und aus einem auf die
Bodenplatte 1 gelegten folienartigen Material 4, das sich darauf
verschieben läßt und aus einer Fördervorrichtung 10/10′ zum Ver
schieben des folienartigen Materials 4 über die Bodenplatte. Das foli
enartige Material 4 ist vorzugsweise zu einer in sich geschlossenen
Schlaufe geformt. In der Bodenplatte 1 sind Öffnungen zum Durch
führen eines gasförmigen Mediums vorgesehen. Diese Öffnungen in
der Bodenplatte 1, sind über Verbindungen 5′ mit einem Luftzufüh
rungssystem 5 verbunden.
Der Förderboden weist in der bevorzugten Ausführungsform eine
Fördereinrichtung 10 zur Verschiebung des folienartigen Materials 4
auf, die aus zwei reziprozierenden Folienumlenkköpfen 11, 11′ mit
Antriebsmitteln 12 und mindestens einer Festhaltevorrichtung 13 für
das folienartige Material besteht. Außerdem können die Folienum
lenkköpfe 11, 11′ am Umfang Rollen 14 aufweisen und zur Bewegung
an pneumatischen oder hydraulischen Antriebsmitteln (12) befestigt
sein.
Die Gesamteinrichtung weist zum Betrieb ein Steuermittel 20 auf, das
die beiden Antriebsmittel 12, 12′ der Antriebsvorrichtung 10, 10′ an
den Enden der Bodenplatte 1 gegenläufig zueinander bewegen läßt,
die Festhaltevorrichtung 13 schließt und öffnet und die Luftzufuhr
durch das Luftzuführungssystem 5 unter das folienartige Material 4
ein- und ausschaltet.
Die Folienumlenkköpfe 11, 11′ können, wie oben schon dargetan, aus
aufblasbaren Kammern bestehen. An Stelle einer Verschiebung durch
einen Antrieb 12, findet eine Verdrängung durch Umfangserweiterung
statt. Die Steuermittel 20 steuern den alternierenden Verdrängungs
vorgang über pneumatische Ventile, zusammen mit der Steuerung der
Festhaltevorrichtung 13. Diese Ausführungsform hat Vorteile, da für
die Luftkissenaufbereitung zwischen Bodenplatte und Folie ohnehin
schon eine Luftpumpe benötigt wird.
Claims (9)
1. Begehbarer Förderboden für einen Stall zur Bodenhaltung
von Tieren, gekennzeichnet durch ein auf einer festen
Unterlage stehenden Tragkonstruktion, aus Bodenplatte (1)
mit Stützen (2) zur Beabstandung von der Unterlage, mit
einem auf die Bodenplatte (1) gelegten folienartigen
Material (4), das sich darauf verschieben läßt, und mit
einer Fördervorrichtung (10/10′) zum Verschieben des
folienartigen Materials (4) über die Bodenplatte.
2. Förderboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das folienartige Material (4) zu einer in sich
geschlossenen Schlaufe geformt ist.
3. Förderboden nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Bodenplatte (1) Öffnungen
zum Durchführen eines gasförmigen Mediums vorgesehen
sind.
4. Förderboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen in der Bodenplatte (1) über Verbin
dungen (5′) mit einem Luftzuführungssystem (5) verbunden
sind.
5. Förderboden nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Endlosschlaufe des folienartigen
Materials (4) oberhalb und unterhalb der Bodenplatte (1)
verläuft.
6. Förderboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (10)
zur Verschiebung des folienartigen Materials (4) aus zwei
reziprozierenden Folienumlenkköpfen (11, 11′) mit Antriebs
mitteln (12) und mindestens einer Festhaltevorrichtung
(13) für das folienartige Material besteht.
7. Förderboden nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienumlenkköpfe (11, 11′) am Umfang Rollen (14)
aufweisen und zur Bewegung an pneumatischen oder hy
draulischen Antriebsmitteln (12) befestigt sind.
8. Förderboden nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung (10) zur Verschiebung des
folienartigen Materials (4) aus zwei reziprozierenden Foli
enumlenkköpfen (11, 11′), die durch aufblasbare Kammern
gebildet sind und die sich mit Luft fluten lassen, und min
destens einer Festhaltevorrichtung (13) für das folienartige
Material besteht.
9. Förderboden nach den Ansprüchen 6, 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Steuermittel (20) vorhanden ist,
das die beiden Antriebsmittel (12, 12′) der Antriebsvorrich
tung (10, 10′) an den Enden der Bodenplatte (1) gegenläufig
zueinander bewegen läßt, die Festhaltevorrichtung (13)
schließt und öffnet und die Luftzufuhr durch das Luftzu
führungssystem (5) unter das folienartige Material (4) ein- und
ausschaltet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914102649 DE4102649A1 (de) | 1991-01-30 | 1991-01-30 | Foerderboden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914102649 DE4102649A1 (de) | 1991-01-30 | 1991-01-30 | Foerderboden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4102649A1 true DE4102649A1 (de) | 1992-08-06 |
Family
ID=6423959
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914102649 Withdrawn DE4102649A1 (de) | 1991-01-30 | 1991-01-30 | Foerderboden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4102649A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2671822A3 (de) * | 2012-06-08 | 2013-12-18 | Portec Inc. | Förderband |
-
1991
- 1991-01-30 DE DE19914102649 patent/DE4102649A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2671822A3 (de) * | 2012-06-08 | 2013-12-18 | Portec Inc. | Förderband |
US8701874B2 (en) | 2012-06-08 | 2014-04-22 | Interroll Holding Ag | Conveyor |
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Date | Code | Title | Description |
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