DE4101831A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von duennwandigen gegenstaenden aus kunststoff - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von duennwandigen gegenstaenden aus kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur
Herstellung von dünnwandigen Gegenständen aus Kunststoff gemäß
den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 2.
Ein solches Verfahren bzw. eine solche Vorrichtung ist bei
spielsweise aus der DE-PS 34 17 727 bekannt. Mit einer Vorrich
tung dieser Art und einem entsprechenden Verfahren werden z. B.
die Verkleidungen von Armaturentafeln in Kraftfahrzeugen oder
auch die Innenverkleidungen von Türen, Kopftstützen usw. herge
stellt.
Es wird dazu eine Form, deren Innenfläche entsprechend dem her
zustellenden Gegenstand ausgebildet ist, auf einen mit Kunst
stoffpulver, -granulat oder einer mit Wärme härtbaren Flüssig
keit gefüllten Behälter aufgesetzt. Die Form, in der Regel eine
galvanisch hergestellte Schale, ist vorgeheizt oder wird aufge
heizt.
Durch Verschwenken der aus Form und Behälter gebildeten Einheit
gelangt der Kunststoff auf die heiße Innenfläche und schmilzt
oder reagiert dort an.
Durch Zurückschwenken fließt überschüssiges Material wieder zu
rück in den Behälter. Nach dem Abkoppeln des Behälters und der
Abkühlung der Form kann die feste Haut an der Innenseite des
Behälters als fertiges schalenförmiges Kunststoffteil abgelöst
werden.
Häufig besteht der Wunsch, einen solchen Kunststoffgegenstand
aus unterschiedlichem und insbesondere gefärbtem Material her
zustellen. Dazu hat man auch schon zwei spiegelsymmetrische
Formen nebeneinander gestellt und je einen Behälter mit unter
schiedlicher Farbe angekoppelt. Nach dem Anschmelzen und der
Abnahme der beiden Behälter können dann die beiden Formhälften
zusammengeklappt werden, so daß die beiden noch warmen Kunst
stoffteile zusammenschmelzen.
Dieses Verfahren läßt sich jedoch nur für kleinere Teile, z. B.
Kopfstützen anwenden und ist für größere Teile nicht mehr ge
eignet. Darüber hinaus ergibt sich beim Zusammenfügen der bei
den Kunststoffteile eine unsaubere und ungleichmäßige Naht
stelle und somit eine ungleichmäßige Farbtrennung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit
dem bzw. der auch große Kunststoffgegenstände komplizierter
Form, die in wenigstens zwei Bereichen aus unterschiedlichen
oder unterschiedlich gefärbten Kunststoffen bestehen, in einem
Schritt hergestellt werden können. Dabei sollen die bei bisher
bekannten Vorrichtungen und Verfahren auftretenden Probleme mit
ungleichmäßigen oder verschmutzten Farbtrennungen vermieden
werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit Hilfe der kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 2.
Zur Herstellung von Gegenständen, die z. B. aus zwei unter
schiedlich gefärbten Kunststoffen bestehen, ist eine Form und
ein Materialbehälter vorgesehen, der mit einer Trennwand verse
hen ist, so daß auf jeder Seite der Trennwand ein Material mit
anderer Farbe eingefüllt werden kann.
Die Oberkante der Trennwand ist nun so gestaltet, daß ihre Kon
tur der Kontur der Form im Bereich der gewünschten Farbtrennung
folgt. Auf der Oberkante der Trennwand ist ein Profil aus einem
Material befestigt, das mit den beiden unterschiedlichen Kunst
stoffen verschmelzen oder reagieren kann.
Nach dem Ankoppeln des Behälters an die Form berührt die Trenn
wand mit dem Profil die Form genau abdichtend. Nach dem Schwen
ken der Einheit können sich daher die beiden verschiedenfarbi
gen Materialien nicht vermischen, sondern können nur jeweils
auf einer Seite in der Form anschmelzen oder anreagieren.
Gleichzeitig verbinden sich die beiden verschiedenfarbigen
Kunststoffe jeweils von einer Seite mit dem Profil, das dadurch
ein Teil des Gegenstandes wird.
Nach dem Zurückschwenken des Behälters wird dieser so abgekop
pelt, daß das Profil in der Form zurückbleibt und nach dem Er
kalten mit dem Gegenstand entnommen wird. Der zweifarbige Ge
genstand hat damit eine genau definierte Farbtrennung mit einer
für die Großserienproduktion geeigneten Reproduzierbarkeit.
Für einen weiteren Herstellungsprozeß wird eine neue Profillei
ste auf der Oberkante der Trennwand angebracht.
Gemäß dem Merkmal des Anspruchs 3 kann die Profilleiste selbst
ein Formteil sein, das aus unterschiedlich gefärbtem oder
unterschiedlichem Material besteht. Auf diese Weise wird eine
exakt geradlinige Farbtrennung erreicht. Darüber hinaus ist die
Handhabbarkeit der Profilleiste verbessert, wodurch höhere
Taktzeiten bei der Herstellung der Formteile gewährleistet
sind.
Damit die Profilleiste absolut dicht auf der Innenkontur der
Form aufliegt, ist gemäß Anspruch 4 vorgesehen, daß zwischen
der Oberkante der Trennwand und der Profilleiste ein Federele
ment angeordnet ist. Dieses Federelement preßt nach der Verbin
dung von Behälter und Form die Profilleiste auf ihrer ganzen
Länge gegen die Innenfläche der Form.
Eine besondere vorteilhafte und einfache Ausführungsform eines
derartigen Federelements ist Gegenstand des Anspruchs 5. Durch
das z. B. aufblasbare Hohlprofil ist eine gleichmäßige Druckver
teilung über die gesamte Länge der Profilleiste gewährleistet.
Entsprechende Hohlprofile können auch an den Behälterkanten
vorgesehen sein, die sich an die Form anlegen. Auf diese Weise
werden Toleranzen des Profils und der Form ausgeglichen. Diese
Ausgleichs- bzw. Dichtfunktion kann jedoch auch von anderen
elastischen Materialien verwirklicht werden.
Gemäß Anspruch 6 kann die Oberkante der Trennwand jedoch auch
aus getrennt voneinander verschieblichen Teilstücken bestehen,
die in einer Nut-Feder-Verbindung relativ zur Trennwand geführt
sind. Diese beweglichen Schieber oder auch ähnliche Bauteile
dienen ebenfalls zum Ausgleich von Toleranzen und führen zur
Abdichtung der Profilleiste gegen die Form insbesondere an kri
tischen Stellen. Die verschieblichen Teilstücke können dabei
entweder mechanisch oder auch hydraulisch bzw. pneumatisch be
wegt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
von Zeichen dargestellt und näher erläutert.
Es zeigen:.
Fig. 1 schematisch und im Schnitt einen Behälter mit einer
Trennwand und aufgesetzter Form;
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung die Oberkante der Trenn
wand gemäß Fig. 1 mit Profil und aufblasbarem Federe
lement und
Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform der Oberkante gemäß
Fig. 2.
Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 wird eine Kunststoff
haut zur Abdeckung einer Armaturentafel hergestellt, deren eine
Hälfte schwarz und deren andere Hälfte weiß bzw. hell sein
soll. Dabei soll das zweifarbige Kunststoffteil einstückig,
d. h. durchgehend sein. Dazu wird auf einen Behälter 1 eine Form
2 aufgesetzt, die im wesentlichen so ausgebildet ist, wie eine
Form zur Herstellung einfarbiger Kunststoffteile. Am Rand 3 des
Behälters 1 ist schematisch eine Dichtung dargestellt, die an
den Seitenflanschen der Form 2 anliegt. Im Innern des Behälters
2 ist eine Trennwand 4 vorgesehen, deren Oberkante 5 der Kontur
der Form 2 folgt. Wie in der Fig. 2 genauer dargestellt, weist
die Oberkante 5 der Trennwand 4 ein in eine Nut 6 eingesetzes
Federelement 7 aus Silikongummi auf. Auf dieses Federelement 7
wird eine Profilleiste 10 aufgelegt, wobei ein Steg 9 der Pro
filleiste 10 in eine Nut 8 des Federelements 7 eingreift. Die
Profilleiste 10 besteht vorzugsweise aus PVC. Das Federelement
7 besitzt einen Luftkanal 11, der von außen mit Preßluft beauf
schlagbar ist und so für einen guten Andruck der Profilleiste
10 an die Form 2 sorgt.
Die aus dem Behälter 1 und der Form bestehende Einheit wird
dann in der beim Rotationsgießen üblichen Weise gedreht und da
bei gegebenenfalls zusätzlich gerüttelt. Dann schmilzt das in
den beiden Kammern 1a und 1b des Behälters 1 links und rechts
von der Trennwand 4 befindliche schwarze Kunststoffmaterial 12a
bzw. weiße Kunststoffmaterial 12b an der Innenwand der Form 2
sowie außerdem an der PVC-Profilleiste 10 an, wobei die Form 2
vorher auf ausreichende Temperatur geheizt worden ist.
Nach dem Rückschwenken der Einheit 1, 2 in die in Fig. 1 darge
stellte Lage kann die Form abgenommen werden. Sie kann dann in
einen Ofen gebracht werden, um das Kunststoffmaterial 12 auch
an der Innenseite auszureagieren.
Nach dem Abkühlen, beispielsweise durch Besprühen mit Wasser,
kann das fertige, zweifarbige Kunststoffteil entnommen werden.
Da die Profilleiste 10 Teil des Kunststoffteils geworden ist,
muß vor dem nächsten Arbeitsgang eine neue Profilleiste auf das
Federelement aufgesteckt werden. Die Profilleiste 10 kann eben
falls zweifarbig ausgeführt werden, so daß eine saubere Tren
nungslinie erzielt wird. Falls gewünscht, kann aber auch eine
Profilleiste 10 in einer der beiden Farben oder einer dritten
Farbe gewählt werden.
Die Fig. 3 zeigt schematisch und im Schnitt eine alternative
Ausbildung der Trennwand 4 im Bereich ihrer Oberkante.
Die aus Fig. 2 bekannte Oberkante der Trennwand ist aus mehre
ren profilierten Teilstücken 15 gebildet, die relativ zueinan
der in Richtung auf die Form 2 verschiebbar ausgebildet sind.
Die Verbindung mit dem festen Trennwandteil wird durch eine Nut
16 und eine entsprechende Feder 17 hergestellt, die als Führung
bei der Verschiebung der Teilstücke 15 dient. Die Verschiebung
erfolgt beispielsweise mit Luftdruck oder auch hydraulisch. Wie
schon in der Fig. 2 dargestellt, ist auch hier zwischen der
Oberkante und der Profilleiste 10 ein Federelement 7 mit Luft
kanal 11 angeordnet, das eine zusätzliche Anpressung ermög
licht. Auf diese Weise ist ein absolut dichter Sitz der Profil
leiste auf der Forminnenkontur sowie ein Ausgleich von eventu
ellen Toleranzen gewährleistet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von dünnwandigen Gegenständen aus
Kunststoff, bei dem eine einseitig offene Form mit einem an
die Öffnung dichtend angesetzten Behälter, der Kunststoff in
Form von Pulver, Granulat oder Flüssigkeit enthält,
verschwenkt wird, wobei sich der Kunststoff an der Innen
seite der beheizten Form absetzt und eine Kunststoffhaut
bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche der Form (2) durch mindestens eine
Kunststoffprofilleiste (10) in mindestens zwei Teilbereiche
unterteilt wird, die jeweils mit einem unterschiedlichen
bzw. unterschiedlich gefärbten Kunststoff aus dem Behälter
(2) beschichtet wird, wobei die Kunststoffprofilleiste (10)
mit den Kunststoffhäuten auf den Teilbereichen der Form (2)
reagiert bzw. verschmilzt.
2. Vorrichtung zur Herstellung von dünnwandigen Gegenständen
aus Kunststoff zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 mit einer Form und einem Kunststoff in Form von Pulver,
Granulat oder Flüssigkeit enthaltenden Behälter, auf den die
Form abdichtend aufsetzbar ist, wobei die aus der Form und
dem Behälter bestehende Einheit drehbar ausgebildet und die
Form zum Anschmelzen von Kunststoffmaterial aus dem Behälter
unter Bildung einer Haut auf der formenden Fläche der Form
aufheizbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) wenigstens eine Trennwand (4) aufweist,
die den Behälter (1) in zwei Teilräume (1a, 1b) zur Aufnahme
unterschiedlicher bzw. unterschiedlich gefärbter Kunststoffe
unterteilt, wobei die freie Kante (5) der Trennwand (4) der
Kontur der aufgesetzten Form (2) entspricht und auf die
freie Kante (5) der Trennwand (4) eine Profilleiste (10) aus
einem mit dem Gießmaterial reagierenden bzw. verschmelzenden
Material aufgesetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilleiste (10) selbst ein Formteil ist, das aus
unterschiedlich gefärbtem oder unterschiedlichem Material
besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der freien Kante (5) der Trennwand (4) und der
Profilleiste (10) ein Federelement (7) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (7) ein aus Gummi bestehendes Hohlpro
fil ist, dessen Hohlraum druckbeaufschlagbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freie Kante (5) der Trennwand (4) aus getrennt von
einander verschieblichen Teilstücken (15) besteht, die in
einer Nut-Feder-Verbindung (16, 17) relativ zur Trennwand (4)
geführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914101831 DE4101831A1 (de) | 1991-01-23 | 1991-01-23 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von duennwandigen gegenstaenden aus kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914101831 DE4101831A1 (de) | 1991-01-23 | 1991-01-23 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von duennwandigen gegenstaenden aus kunststoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4101831A1 true DE4101831A1 (de) | 1992-08-06 |
Family
ID=6423500
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914101831 Ceased DE4101831A1 (de) | 1991-01-23 | 1991-01-23 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von duennwandigen gegenstaenden aus kunststoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4101831A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994012331A1 (en) * | 1992-12-01 | 1994-06-09 | Industrie Ilpea S.P.A. | Gasket for a mould for slush moulding articles, such as simulated leather or the like and a moulding apparatus which uses it |
FR2763534A1 (fr) * | 1997-05-22 | 1998-11-27 | Ecia Equip Composants Ind Auto | Installation de fabrication d'une peau de revetement en matiere plastique d'une piece d'equipement de vehicule automobile |
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DE102006027172A1 (de) * | 2006-06-07 | 2007-12-13 | Faurecia Innenraum Systeme Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer insbesondere mehrfarbigen Formhaut |
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1991
- 1991-01-23 DE DE19914101831 patent/DE4101831A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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