DE4101117A1 - Fremdkraftbetaetigtes, insbesondere elektrisch- bzw. magnetbetaetigtes wege-sitzventil - Google Patents
Fremdkraftbetaetigtes, insbesondere elektrisch- bzw. magnetbetaetigtes wege-sitzventilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein fremdkraftbetätig
tes, insbesondere elektrisch- bzw. magnetbetätigtes
Wege-Sitzventil, gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Derartige fremdkraftbetätigte Wege-Sitzventile sind
oftmals als Kugelsitzventile ausgebildet, die vorzugs
weise dann eingesetzt werden, wenn hohe Drücke leköl
frei gesteuert werden müssen. Das Einsatzgebiet derar
tiger Ventile reicht dabei in den Bereich über 600 bar,
wodurch es erforderlich wird, die Schalt- und Stell
kräfte am Ventil möglichst genau zu kontrollieren.
Wichtig ist diese Schaltkraftkontrolle insbesondere
dann, wenn der Ventilschließkörper durch einen Elektro
magneten angesteuert wird, dessen Raumbedarf mit zuneh
mender Schaltkraft überproportional größer wird.
Zu diesem Zweck ist bei einem herkömmlichen Wege-Sitz
ventil der eingangs genannten Art, wie es beispiels
weise aus dem DE-GM 71 35 954 bekannt ist, dafür Sorge
getragen, daß das Stellglied über die Druckausgleichs
kammer, die mit dem Systemdruckanschluß in Strömungs
mittelverbindung steht, weitgehend druckausgeglichen
ist, wodurch die Schaltkraft beim Umschalten des Wege-
Sitzventils möglichst klein gehalten wird.
Bei einem Mehrwege-Sitzventil der eingangs beschriebe
nen Art hat sich allerdings herausgestellt, daß die zum
Steuern der Ventil-Schaltstellungen erforderliche
Schaltkraft die Tendenz hat, in Abhängigkeit von den
Betriebsbedingungen am Verbraucher mehr oder weniger
stark zu variieren. Aus diesem Grund muß beispielsweise
dafür Sorge getragen werden, daß die vom Schaltmagneten
aufgebrachte Schaltkraft über gewisse Reserven verfügt,
um in jedem Fall ein zeitlich genaues Schließen
und/oder Öffnen des Systemdruckanschlusses sicherstel
len zu können. Das Bereitstellen dieser Schaltkraft-Re
serven führt allerdings dazu, daß ein verhältnismäßig
groß dimensionierter Schaltmagnet bzw. eine entspre
chend große Kraftübersetzung in Form eines Hebelgetrie
bes verwendet werden muß, was der Wirtschaftlichkeit
des Herstellungsverfahrens abträglich ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
fremdkraftbetätigtes, insbesondere elektrisch- bzw. ma
gnetbetätigtes Wege-Sitzventil der eingangs beschriebe
nen Art derart weiterzubilden, daß sich unabhängig von
den Betriebsbedingungen am Verbraucher definierte und
kleine Halte- und/oder Schaltkräfte ergeben, die
dementsprechend mit möglichst klein dimensionierten
Fremdantrieben, wie z. B. Stellmagneten, genau gesteuert
und aufgebracht werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Varia
tion der Schaltkräfte darauf zurückzuführen ist, daß
sich unter bestimmten Umständen am Verbraucher ein ge
genüber dem Systemdruck höherer Druck aufbaut, wodurch
sich eine Strömungsumkehr vom Verbraucher zum Pumpenan
schluß einstellt. Durch die erfindungsgemäße Verbindung
der Druckausgleichskammer mit dem Verbraucheranschluß
über eine Strömungsmittelzweigleitung, in der ein zur
Druckausgleichskammer hin öffnendes Rückschlagventil
angeordnet ist, wird sichergestellt, daß auch in diesem
Betriebszustand das Stellglied druckausgeglichen ist
und bleibt. Die Funktion des Ventils bleibt folglich
von der Durchströmungsrichtung des Ventils unbeein
flußt. Dementsprechend läßt sich der Ventilschließkör
per in allen Betriebszuständen mit einer verhältnismä
ßig geringen Halte- bzw. Schaltkraft beispielsweise zum
Schließen des Systemdruck- bzw. Pumpenanschlusses an
steuern. Dabei ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß
die zur Lösung der oben angesprochenen Aufgabe erfor
derlichen Maßnahmen geringfügige Bearbeitungen an her
kömmlichen Ventilgehäusen erforderlich machen, wodurch
sich die Möglichkeit einer einfachen Nachrüstung be
reits serienreifer Wege-Sitzventile eröffnet.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Verbin
dung der Druckausgleichkammer mit dem Verbraucheran
schluß unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils
keine übermäßigen Strömungsmittel-Abströmverluste aus
dem Verbraucheranschluß nach sich zieht. Mit der
Weiterbildung gemäß Patentanspruch 2 können diese
Abströmmengen des Strömungsmittels zusätzlich minimiert
werden, ohne dadurch die Funktion der Druckausgleichs
kammer spürbar zu beeinträchtigen.
Wenn das Rückschlagventil in einer Stichbohrung zwi
schen einer Verbraucheranschluß-Bohrung und einem Ring
raum sitzt, der über zumindest einen Radialkanal mit
der Druckausgleichskammer in Verbindung steht, be
schränkt sich die erfindungsgemäße Modifizierung des
Wege-Sitzventils auf die Ergänzung des Ventilgehäuses
durch eine einzige Bohrung und die Verwendung eines
handelsüblichen Rückschlagventils, wodurch die Herstel
lungskosten des Wege-Sitzventils nur geringfügig ange
hoben werden.
Besonders einfach läßt sich die Verbindung vom Verbrau
cheranschluß zur Druckausgleichskammer dann bewerkstel
ligen, wenn das Wege-Sitzventil entsprechend den Pa
tentansprüchen 4 und 5 aufgebaut ist.
Mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 6 ergibt
sich eine besonders einfache Herstellbarkeit der Strö
mungsmittelzweigleitung und ein besonders kurzer Weg
vom Verbraucheranschluß zur Druckausgleichskammer. Die
schräge Bohrung zur Ausbildung der Strömungsmittel
zweigleitung kann entsprechend dieser Weiterbildung
durch ein schräg in die Ventilbohrung eintauchendes
Bohrwerkzeug hergestellt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen
mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläu
tert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Mehrwege-Sitzven
tils entsprechend einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild des Wegeventils gemäß
Fig. 1;
Fig. 3 das Funktionsprinzip des Mehrwege-Sitzven
tils gemäß Fig. 1 in vereinfachter Darstellung;
Fig. 4 eine Fig. 1 ähnliche Ansicht einer weite
ren Ausführungsform des fremdkraftbetätigten Mehrwege-
Sitzventils;
Fig. 5 das Schaltsymbol für das Mehrwege-Sitzven
til gemäß Fig. 4; und
Fig. 6 ein der Fig. 3 ähnliches Prinzip-Schalt
bild zur Erläuterung der Wirkungsweise des Mehrwege-
Sitzventils gemäß Fig. 4.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 2 ein Ventilge
häuse für ein Mehrwege-Sitzventil in der Ausgestaltung
aus 3/2-Wege-Sitzventil bezeichnet. Das Ventilgehäuse
hat eine allgemein mit 4 bezeichnete Ventilbohrung, de
ren Achse mit 6 bezeichnet ist. Bei der gezeigten er
sten Ausführungsform handelt es sich um ein Mehrkörper-
Sitzventil, bei dem die Ventilschließkörper von Kugeln
gebildet sind. Es soll jedoch bereits an dieser Stelle
hervorgehoben werden, daß die Erfindung nicht auf diese
Ausführungsform eines Mehrwege-Sitzventils beschränkt
ist. Vielmehr ist der Erfindungsgedanke auch bei
Mehrwege-Sitzventilen mit anderen Ausgestaltungen des
Ventilschließkörpers gleichermaßen anwendbar.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, hat das Mehrwege-Sitz
ventil zwei Schaltstellungen C und D, wobei in der
einen Schaltstellung C ein Systemdruckanschluß bzw. ein
Pumpenanschluß 8 mittels eines ersten Ventilsitzkörpers
10 gesperrt und ein Verbraucheranschluß A mit einem
Tankanschluß T verbunden ist. In der zweiten Schalt
stellung D ist die Verbindung vom Systemdruckanschluß 8
zum Verbraucheranschluß A aufgesteuert und der Tankan
schluß T wird mittels eines zweiten Ventilsitzkörpers
12 zugesteuert. Die Ventilsitzkörper 10, 12 in Form von
Kugeln, wirken mit ringförmigen Ventilsitzen 14, 16 zu
sammen, wobei über den Ventilsitz 14 die Verbindung vom
Systemdruckanschluß 8 zum Verbraucheranschluß A und
über den Ventilsitz 16 die Verbindung zwischen dem
Tankanschluß T und dem Verbraucheranschluß A steuerbar
ist.
Die Betätigung des 3/2-Wege-Sitzventils erfolgt durch
einen elektromagnetischen Stellantrieb 18, der in den
Darstellungen gemäß Fig. 1 und 3 nicht näher gezeigt
ist. Die Kraft des Elektromagneten wird vorzugsweise
über ein Hebelgetriebe auf einen Betätigungshebel 20
übertragen, der sich an einem gehäusefesten Lagerpunkt
22 abstützt und mit einer Stellkugel 24 in Anlagekon
takt steht.
In der in den Fig. 1 und 3 gezeigten Schaltstellung
des 3/2-Wege-Sitzventils wird der erste Ventil
sitzkörper durch eine Rückstellfeder 26 unter Zwischen
schaltung eines Stützkolbens 28 gegen den Ventilsitz 14
gedrückt. Mittels eines Stößels 30, der gleitend ver
schiebbar im Zentrum eines Ventil-Kernteils 32 aufge
nommen ist, welches seinerseits in einer Diametralboh
rung 34 eines Ventilsitzkörpers 36 sitzt, wird gleich
zeitig die zweite Ventilkugel 12 vom Ventilsitz 16 ab
gehoben, so daß der Verbraucheranschluß A zum Tank T
entlastet wird. Auf der dem Stößel 30 abgewandten Seite
steht die zweite Ventilkugel 12 in Anlagekontakt mit
einem Stellglied in Form eines Stellkolbens 38, der
einen im Durchmesser verjüngten Stellfortsatz 40 hat,
mit dem er sich aus dem Ventilgehäuse 2 hinauserstreckt
und in Anlagekontakt mit der Stellkugel 24 steht.
Zur Erleichterung einer Feineinstellung der Ventil-
Schaltpunkte ist der Stellkolben 38 in einem Ventil-
Einsatzteil 42 aufgenommen, das in das Gehäuse 2 einge
schraubt und mit der Gehäusebohrung 4 abdichtend zusam
menwirkt. Einzelheiten der Ventil-Schaltpunkt-Einstel
lungen sollen hier nicht näher beschrieben werden.
Diesbezüglich kann beispielsweise auf die Beschreibung
in der älteren Patentanmeldung P 40 08 152 verwiesen wer
den.
Mit dem Bezugszeichen 44 ist eine Ringdichtung bezeich
net, die in einer Ringnut des Stellkolbens 38 sitzt.
Das Bezugszeichen 46 bezeichnet eine Scheibendichtung,
die einerseits mit der Bohrung des Ventil-Einsatzteils
42 und andererseits mit der Außenoberfläche des Stell
fortsatzes 40 zusammenwirkt. Auf diese Weise entsteht
zwischen den Außenoberfläche des Stellfortsatzes 40 und
einer Bohrungswandung 48 eine Druckausgleichskammer 50,
die über Stichkanäle 52 mit einem Ringraum 54 in Ver
bindung steht, die sich im Bereich einer Stufe des Ven
til-Einsatzteils 42 zwischen einem das Gewinde tragen
den Abschnitt 42a und einem Dichtungsabschnitt 42b be
findet. Die Druckausgleichskammer 50 hat die Funktion,
für einen weitgehenden Druckausgleich am Stellkolben 38
zu sorgen, um damit die Schaltkräfte möglichst klein zu
halten. Zu diesem Zweck ist der Ringraum 54 und damit
die Druckausgleichskammer 50 über eine in Fig. 1
strichpunktiert angedeutete Druckausgleichsleitung 56
mit dem Systemdruckanschluß 8 verbunden, wobei in die
Druckausgleichsleitung 56 eine Drossel 57 eingegliedert
ist.
Wenn die Schaltstellung des 3/2-Wege-Kugelsitzventils
verändert werden soll, wird der nicht dargestellte
Stellmagnet betätigt und über den ebenfalls nicht näher
dargestellten Hebelmechanismus wird auf die Stellkugel
24 die Schaltkraft aufgebracht. Der in der Druckaus
gleichskammer 50 anstehende Systemdruck P unterstützt
die Verschiebebewegung des Stellkolbens 38 gegen die
Kraft auf der anderen Seite auf die erste Ventilkugel
10 einwirkenden Systemdrucks. Die Schaltkräfte und da
mit die Leistungsaufnahme des Schaltmagneten können so
mit verhältnismäßig klein gehalten werden.
In der zweiten Schaltstellung des magnetbetätigten Ku
gelsitzventils ist eine Durchströmung vom Systemdruck
anschluß bzw. Pumpenanschluß 8 zum Arbeitsanschluß A
gegeben. Um diese Ventilschaltstellung und damit die
Funktion des 3/2-Wege-Sitzventils auch dann exakt auf
recht zu erhalten, wenn sich am Verbraucheranschluß A
ein höherer Druck einstellen sollte als am Systemdruck
anschluß 8, steht der Ringraum 54 über eine Stichboh
rung 58 mit einer Stufe 60 in Verbindung, wobei die
Stufe 60 als Sitz für eine Rückschlagventilkugel 62
dient. Ein in die Stichbohrung 58 eingeschraubter Fang
körper 64 sichert die Rückschlagventilkugel 62 gegen
übermäßige Bewegungen.
Solange im Systemdruckanschluß 8 ein höherer Druck
herrscht als im Verbraucheranschluß A wird das Rück
schlagventil in der Stichbohrung 58 geschlossen, indem
die Rückschlagventilkugel 62 gegen die Stufe 60 ge
drückt wird. Bei umgekehrten Strömungsverhältnissen,
d. h. für den Fall, daß im Verbraucheranschluß A sich
ein höherer Druck als im Systemdruckanschluß 8 aufbauen
sollte, baut sich über das Rückschlagventil auch in der
Druckausgleichskammer 50 dieser höhere Druck auf, da
über die Drossel 57 nur ein geringer Teil des Strö
mungsmittels zum Systemdruckanschluß 8 abströmt. Die
Druck- und damit die Kraftverhältnisse an den bewegten
Ventilteilen, insbesondere am Stellkolben 38 bleiben
dadurch unabhängig von der Durchströmungsrichtung des
Ventils im wesentlichen gleich, wodurch die Schalt
punkte und die Funktion des Ventils unverändert blei
ben.
Wenn der Durchfluß wieder vom Systemdruckanschluß 8 zum
Verbraucheranschluß A gegeben ist, was dem Normaldurch
fluß entspricht, wird das Rückschlagventil wieder ge
sperrt, indem die Rückschlagventilkugel 62 gegen die
Stufe 60 gedrückt wird und es stellt sich zum Druckaus
gleich des Stellkolbens 38 in der Druckausgleichskammer
50 wieder der Systemdruck P ein.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird klar, daß durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen sichergestellt ist, daß
unabhängig von der Durchströmungsrichtung des Wege-Ku
gelsitzventils zwischen dem Systemdruckanschluß und dem
Verbraucheranschluß keine variable Fremdkrafteinwirkung
erforderlich wird, um definierte und zeitlich genau
steuerbare Schaltstellungen zu realisieren.
Im folgenden wird eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäß konzipierten 3/2-Wege-Kugelsitzventils
beschrieben, bei dem der oben beschriebene Effekt
zusätzlich dahingehend ausgenützt wird, daß auch bei
einer Durchströmung des Ventils vom Verbraucheranschluß
zum Systemdruckanschluß keine höheren Schaltkräfte zum
Schließen des Systemdruckanschlusses erforderlich wer
den. Das in den Fig. 4 bis 6 dargestellte Ventil
entspricht hinsichtlich des Aufbaus weitgehend demjeni
gen Ventil, wie es unter Bezugnahme auf die Fig. 1
bis 3 beschrieben worden ist. Aus diesem Grunde werden
diejenigen Bestandteile, die den Ventilkomponenten des
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels entsprechen,
mit Bezugsnummern versehen, die um die Zahl 100 größer
als beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel sind.
Das im Gehäuse 102 aufgenommene 3/2-Wege-Sitzventil hat
wiederum - wie aus den Fig. 5 und 6 bereits ersicht
lich - zwei Schaltstellungen E und F, wobei die Schalt
stellung E durch die Kraft einer Feder 126 und die
Schaltstellung F durch einen elektromagnetischen Stell
antrieb 118 festgelegt wird. In der Schaltstellung E
ist der Systemdruckanschluß 108 zum Verbraucheranschluß
A durchgeschaltet, während ein Tankanschluß T gesperrt
ist. In der Schaltstellung F ist der System
druckanschluß 108 versperrt, und es erfolgt eine Auf
steuerung zwischen dem Verbraucheranschluß A und dem
Tankanschluß T.
Abweichend vom zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist bei dieser Variante des Wege-Sitzventils lediglich
ein einziger Ventilschließkörper in Form einer Ventil
kugel 110 vorgesehen, die mit den Ventilsitzen 114 und
116 zusammenwirkt. Im konkreten Ausführungsbeispiel ist
die Ventilkugel 110 in einem Führungsteil 132 aufgenom
men, das in einer Ausnehmung 134 eines Ventilsitzkör
pers 136 angeordnet ist.
Die Rückstellfeder 126 wirkt im konkreten Ausführungs
beispiel über einen Stützkolben 128 mit einer Verlänge
rung 129 auf die Ventilkugel 110 ein, und drückt diese
bei nicht betätigtem Stellantrieb gegen den Ventilsitz
114, so daß eine Strömungsmittelverbindung vom System
druckanschluß 108 zum Verbraucheranschluß A hergestellt
ist. Die gemäß Fig. 4 rechte Seite der Ventilkugel 110
stützt sich an einem verjüngten Endabschnitt 139 eines
Stellkolbens 138 ab, der wiederum mit einem im Durch
messer verringerten Stellfortsatz 140 aus dem Gehäuse
nach außen geführt ist und sich dort über eine Stellku
gel 124 an einem Betätigungshebel 120 abstützt.
Der Stellfortsatz 140 erstreckt sich durch eine Druck
ausgleichskammer 150, die nach beiden Seiten über die
Dichtungen 144 und 146 abgedichtet ist. Stichkanäle 152
in einem Ventil-Einsatzteil 142 verbinden die Druckaus
gleichskammer 150 mit einem Ringraum 154, von dem zum
einen eine Druckausgleichsleitung 156 mit integrierter
Drossel 157 und zum anderen eine Stichbohrung 158 aus
geht, die in gleicher Weise wie die Stichbohrung 58 des
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1
bis 3 ausgebildet ist. Im einzelnen verläuft die Achse
166 unter einem Winkel von etwa 45° zur Achse 103 des
Ventils, wodurch es möglich wird, die Stichbohrung 158
dadurch herzustellen, daß durch die Ventilbohrungsöff
nung auf der rechten Seite ein Bohrwerkzeug, wie z. B.
ein Stufenbohrer, eingeführt wird. Die Achse 166 der
Stichbohrung 158 ist darüber hinaus so gelegt, daß sie
im wesentlichen senkrecht auf einer Achse 105 der Ver
braucheranschlußbohrung A steht, wodurch die Länge der
Stichbohrung 158 auf ein Minimum verkürzt werden kann.
Mit den Bezugszeichen 160 bis 164 sind die Bestandteile
des in die Stichbohrung 158 integrierten Rückschlagven
tils bezeichnet, das zur Druckausgleichskammer 150 hin
öffnet.
In der dargestellten Schaltstellung E ist der Ankerstö
ßel 118 von der Magnetkraft nicht beaufschlagt und der
Systemdruckanschluß 108 wird durch die Einwirkung der
Feder 126 mit dem Verbraucheranschluß A verbunden. Bei
einer Durchströmungsrichtung des 3/2-Wege-Kugel
sitzventils vom Systemdruckanschluß 108 zum Verbrau
cheranschluß A baut sich in der Druckausgleichskammer
150 über die Druckausgleichsleitung 156 Systemdruck
bzw. Pumpendruck P auf, der beim Umschalten des Ventils
in die Schaltstellung F zur Reduzierung der Schalt
kräfte genutzt werden kann; denn beim Umschalten muß
die auf die Ventilkugel 110 über die Fläche des Ventil
sitzes 116 einwirkende Druckkraft überwunden werden
muß. Die erfindungsgemäße Eingliederung eines Rück
schlagventils 160 bis 164 in die Stichbohrung 158
stellt sicher, daß diese Verringerung der Schaltkraft
auch dann gegeben ist, wenn sich im Verbraucheranschluß
A ein höherer Druck einstellen sollte als im System
druckanschluß 108. Es bleibt deshalb auch in diesem
Fall unabhängig von der Durchströmungsrichtung des Ven
tils sichergesellt, daß die Ventilfunktionen, d. h. die
Schaltpunkte und das Schaltverhalten unter Verwendung
eines möglichst kleinen Schaltmagneten unbeeinflußt
bleiben.
Die Erfindung schafft somit ein fremdkraftbetätigtes,
insbesondere elektrisch- bzw. magnetbetätigtes Wege-
Sitzventil mit einem in einer Ventilgehäusebohrung ver
schiebbaren Stellglied, das mit einem Stellfortsatz aus
dem Gehäuse ragt und mit einem entgegengesetzten Endab
schnitt zur Beaufschlagung eines Ventilschließkörpers
mit diesem in Anlagekontakt steht. Der Stellfortsatz
erstreckt sich durch eine Druckausgleichskammer hin
durch, die mit dem Systemdruckanschluß in Strömungsmit
telverbindung steht. Um mit minimalen Schaltkräften die
Ventilfunktionen in allen Betriebszuständen der Ventil
durchströmung unbeeinflußt zu lassen, ist die Druckaus
gleichskammer über eine Strömungsmittelzweigleitung mit
dem Verbraucheranschluß des Ventils verbunden, wobei in
der Strömungsmittelzweigleitung ein zur Druckaus
gleichskammer hin öffnendes Rückschlagventil angeordnet
ist.
Bezugszeichenliste
2 Ventilgehäuse
4 Ventilbohrung
6 Achse
C, D Schaltstellungen
8 Systemdruckanschluß
10 1. Ventilsitzkörper
A Verbraucheranschluß
T Tankanschluß
12 2. Ventilsitzkörper
14 Ventilsitz
16 Ventilsitz
18 elektromagnetischer Stellantrieb
20 Betätigungshebel
22 Lagerpunkt
24 Stellkugel
26 Rückstellfeder
28 Stützkolben
30 Stößel
32 Ventil-Kernteil
34 Diametralbohrung
36 Ventilsitzkörper
38 Stellkolben
40 Stellfortsatz
42 Ventil-Einsatzteil
42a Abschnitt von 42
42b Abschnitt von 42
44 Ringdichtung
46 Scheibendichtung
48 Bohrungswandung
50 Druckausgleichskammer
52 Stichkanäle
54 Ringraum
56 Druckausgleichsleitung
57 Drossel
58 Stichbohrung
60 Stufe
62 Rückschlagventilkugel
64 Fangkörper
102 Gehäuse
E, F Schaltstellungen
103 Ventilachse
105 Achse von A
108 Systemdruckanschluß
110 Ventilkugel
114 Ventilsitz
116 Ventilsitz
120 Betätigungshebel
122 Lagerpunkt
124 Stellkugel
126 Rückstellfeder
128 Stützkolben
129 Verlängerung
130 Stößel
132 Ventil-Führungsteil
134 Ausnehmung
136 Ventilsitzkörper
138 Stellkolben
139 Endabschnitt
140 Stellfortsatz
142 Ventil-Einsatzteil
144 Ringdichtung
146 Scheibendichtung
150 Druckausgleichskammer
152 Stichkanäle
154 Ringraum
156 Druckausgleichsleitung
157 Drossel
158 Stichbohrung
160 Stufe
162 Rückschlagventilkugel
164 Fangkörper
166 Achse von 158
4 Ventilbohrung
6 Achse
C, D Schaltstellungen
8 Systemdruckanschluß
10 1. Ventilsitzkörper
A Verbraucheranschluß
T Tankanschluß
12 2. Ventilsitzkörper
14 Ventilsitz
16 Ventilsitz
18 elektromagnetischer Stellantrieb
20 Betätigungshebel
22 Lagerpunkt
24 Stellkugel
26 Rückstellfeder
28 Stützkolben
30 Stößel
32 Ventil-Kernteil
34 Diametralbohrung
36 Ventilsitzkörper
38 Stellkolben
40 Stellfortsatz
42 Ventil-Einsatzteil
42a Abschnitt von 42
42b Abschnitt von 42
44 Ringdichtung
46 Scheibendichtung
48 Bohrungswandung
50 Druckausgleichskammer
52 Stichkanäle
54 Ringraum
56 Druckausgleichsleitung
57 Drossel
58 Stichbohrung
60 Stufe
62 Rückschlagventilkugel
64 Fangkörper
102 Gehäuse
E, F Schaltstellungen
103 Ventilachse
105 Achse von A
108 Systemdruckanschluß
110 Ventilkugel
114 Ventilsitz
116 Ventilsitz
120 Betätigungshebel
122 Lagerpunkt
124 Stellkugel
126 Rückstellfeder
128 Stützkolben
129 Verlängerung
130 Stößel
132 Ventil-Führungsteil
134 Ausnehmung
136 Ventilsitzkörper
138 Stellkolben
139 Endabschnitt
140 Stellfortsatz
142 Ventil-Einsatzteil
144 Ringdichtung
146 Scheibendichtung
150 Druckausgleichskammer
152 Stichkanäle
154 Ringraum
156 Druckausgleichsleitung
157 Drossel
158 Stichbohrung
160 Stufe
162 Rückschlagventilkugel
164 Fangkörper
166 Achse von 158
Claims (11)
1. Fremdkraftbetätigtes, insbesondere elektrisch
bzw. magnetbetätigtes Wege-Sitzventil, mit einem in ei
ner Ventilgehäusebohrung verschiebbaren Stellglied, das
mit einem Stellfortsatz aus dem Gehäuse ragt und mit
einem entgegengesetzten Endabschnitt zur Beaufschlagung
eines Ventilschließkörpers mit diesem in Anlagekontakt
steht, wobei sich der Stellfortsatz durch eine Druck
ausgleichskammer erstreckt, die mit dem Systemdruckan
schluß in Strömungsmittelverbindung steht, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Druckausgleichskammer (50; 150)
mit einem Verbraucheranschluß (A) über eine Strömungs
mittelzweigleitung (58; 158) in Verbindung steht, in
der ein zur Druckausgleichskammer (50; 150) hin öffnen
des Rückschlagventil (60, 62; 160, 162) angeordnet ist.
2. Wege-Sitzventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Verbindungsleitung (56, 1569) zwi
schen Druckausgleichskammer (50; 150) und Systemdruck
anschluß (8; 108) eine Drossel (57; 157) eingegliedert
ist.
3. Wege-Sitzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (60, 62;
160,162) in einer Stichbohrung (58; 158) zwischen einer
Verbraucheranschluß-Bohrung (A) und einem Ringraum (54;
154) sitzt, der über zumindest einen Radialkanal (52;
152) mit der Druckausgleichskammer (50; 150) in Verbin
dung steht.
4. Wege-Sitzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckausgleichskam
mer (50; 150) in einem in das Ventilgehäuse (2; 102)
geschraubten Justierkörper (42; 142) ausgebildet ist.
5. Wege-Sitzventil nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der das Gewinde tragende Abschnitt (42a)
des Justierkörpers (42) über eine Stufe in einen Dich
tungsabschnitt (42b) übergeht, wobei im Bereich der
Stufe ein Radialkanal (52; 152) zur Druckausgleichskam
mer (50; 150) ausgebildet ist.
6. Wege-Sitzventil nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbraucheranschluß-
Bohrung (A) und die Stichbohrung (58; 158) im wesentli
chen senkrecht aufeinander stehende Achsen (105, 166)
haben und jeweils im spitzen Winkel zur Ventilachse
(103) aufeinander zulaufen.
7. Wege-Sitzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil als
Ventilkörper eine Kugel (62; 162) hat, die mit einer
Bohrungsstufe (60; 160) als Ventilsitz zusammenwirkt.
8. Wege-Sitzventil nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Strömungsmittelzweigleitung (58;
158) ein die Ventilkugel (62; 162) sichernder Fangkör
per (64; 164) aufgenommen ist.
9. Wege-Sitzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschließkörper
(10, 12; 110) als Kugel ausgebildet ist.
10. Wege-Sitzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (38, 40;
138, 140) als Stufenkolben ausgebildet ist, der mit ei
nem Führungsabschnitt (38; 138) größeren Durchmessers
abdichtend in einer Führungsbohrung geführt ist.
11. Wege-Sitzventil nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich der Stufenkolben (138 bis 140)
auf der dem Stellfortsatz (140) abgewandten Seite mit
einem sich verjüngenden Stößelabschnitt (139) durch
eine vom Ventilschließkörper (110) gesteuerte Durch
trittsöffnung hindurch erstreckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914101117 DE4101117A1 (de) | 1991-01-16 | 1991-01-16 | Fremdkraftbetaetigtes, insbesondere elektrisch- bzw. magnetbetaetigtes wege-sitzventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914101117 DE4101117A1 (de) | 1991-01-16 | 1991-01-16 | Fremdkraftbetaetigtes, insbesondere elektrisch- bzw. magnetbetaetigtes wege-sitzventil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4101117A1 true DE4101117A1 (de) | 1992-07-23 |
Family
ID=6423116
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914101117 Withdrawn DE4101117A1 (de) | 1991-01-16 | 1991-01-16 | Fremdkraftbetaetigtes, insbesondere elektrisch- bzw. magnetbetaetigtes wege-sitzventil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4101117A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011015976A1 (de) | 2011-04-04 | 2012-10-04 | Bieri Hydraulik Ag | Ventil |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE7135954U (de) * | 1972-06-08 | Tiefenbach H & Co | Elektromagnetventil | |
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-
1991
- 1991-01-16 DE DE19914101117 patent/DE4101117A1/de not_active Withdrawn
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