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Nutsche zum Behandeln, Entwässern bzw. Trocknen körnigen Gutes. Zum
Behandeln, Entwässern oder Trocknen körnigen Gutes eignen sich bekanntermaßen besonders
die sogenannten Nutschen, da diese ununterbrochen arbeiten und den Wassergehalt
des Gutes ohne Rücksicht auf seine Höhe in kurzer Zeit auf einen im wesentlichen
gleichbleibenden Wassergehalt bringen.
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Der Zweck der Erfindung ist es nun, Einrichtungen zu schaffen, die
es ermöglichen, dem Gute während des Nutschvorganges eine individuelle Behandlung
angedeihen zu lassen bzw. die Nutschwirkung zu erhöhen.
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Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Nutsche in der Weise
m einem gegen die Außenluft abgeschlossenen Behälter angeordnet ist, daß beim Nutschen
Gase irgendwelcher Art und Dichte durch das auf dem Nutschbette ausgebreitete Gut
hindurchzutreten gezwungen werden können, wobei die Gasdichte auf beiden Seiten
des Nutschbettes unabhängig von der Außenluft regelbar ist. Hierdurch wird es ermöglicht,
in ähnlichen Weise wie beim normalen Nutschvorgang anstatt der atmosphärischen Luft
bestimmte Gase oder Gase von bestimmter Temperatur verwenden zu können, die beim
Durchströmen durch das Gut die anhaftende Feuchtigkeit durch ihre Strömungsenergie
mitreißen und gegebenenfalls gleichzeitig chemisch in gewünschter Weise zur Wirkung
kommen.
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Bereits seit langen Zeiten bekannte eingekapselte Trockenvorrichtungen
haben, da es sich bei diesen im Gegensatz zu der Wirkungsweise der N utschen nur
um die Zuführung von Wärme handelt, mit dem Gegenstand der Erfindung nichts zu tun.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die Anlage
und .
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Abb.2 den dazugehörigen Grundriß.
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Die aus einem um eine senkrechte Achse kreisenden Bett q. bestehende
Nutsche ist in einem allseits geschlossenen Raum 5 angeordnet und wird durch einen
außerhalb des Raumes angeordneten beliebigen Antrieb 6 in Drehung versetzt. Das
zu entwässernde Gut
gelangt durch eine Leitung ; auf das Nutschüett
und wird nach erfolgter Entwässerung durch einen Auskehrer 8 vom Nutschbett abgehoben
und in die Leitung 9 gebracht. Sowohl in der Leitung ; als auch in der Leitung 9
sind Luftschleusen io vorgesehen, die ein Entweichen der im Behälter 5 befindlichen
Gase verhindern und gleichzeitig die Möglichkeit geben, die Druckverhältnisse im
Behälter gegenüber der Atmosphäre zu verändern.
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Die betreffenden Gase, die chemisch oder durch ihre mitgeführte Wärme
auf das zu entwässernde Gut einwirken sollen, gelangen durch den Stutzen i i in
den Raum 5. An den Raum 12 unterhalb des Nutschbettes schließen radiale Leitungen
1 3 an, die sich bei 14. vereinigen. Von dieser Vereinigung 14. aus geht, durch
Stopfbüchse 15 abgedichtet, ein kurzes Rohr 16 in das zentral angeordnete, als Wasserabscheider
dienende Ge:äß i;, an das die Leitung 18 für die Gase anschließt. Das mitgerissene
Wasser, das sich im Abscheider 17 sammelt, fließt durch das Rohr i 9 nach Passieren
des Wasserverschlusses 2o durch die Leitung 21 ab. Das zu entwässernde Gut gelangt
durch die Leitung 7 auf das Nutschbett ¢ und breitet sich gleichmäßig über dieses
aus. Die zur Verwendung gelangenden Gase gehen entweder unter überdruck durch die
Leitung i i in den Raum 5, gehen durch das zu entwässernde Gut hindurch und treten
durch die Leitung 18 wiederum aus dem Raum 5 heraus. An diese Leitung i8 kann ein
Ventilator oder eine Saugpumpe angeschlossen sein, durch die im Abscheider i7 ein
überdruck erzeugt und dadurch, der Durchgang des Gases durch das Gut beschleunigt
wird. Nachdem auf diese Weise das auf dem Nutschbett ausgebreitete Gut in der gewünschten
Weise behandelt ist, wird es durch den Auskehrer 8 vom Nutschbett abgehoben und
der Leitung 9 zugeführt, die genügend Fall besitzt, um das Gut selbsttätig weiterzufördern.
Die Luftschleuse io verhindert hierbei den Austritt der im Raum 5 befindlichen Gase.
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Unter gewis#en Umständen, wo es sich beispielsweise um die Aufbereitung
von hohle für die Staubfeuerung handelt, kann, wie in Abb. i angedeutet, im gleichen
Raum 5 noch eire zweite Trockeneinrichtung, beispielsweise eine Trockentrommel 22,
angeordnet sein, der das durch die Nutsche vorgetrocknete Gut unmittelbar durch
einen Trichter 23 zugeführt wird, um es nach erfolgter vollständiger Trocknung durch
die Leitung 2q. abzugeben. Auch in diesem Fall muß natürlich in der Leitung 2¢ eine
Luftschleuse io angeordnet sein, ebenso wie die Trommel 22 durch eine Leitung 25
an den Abscheider 17 an die Ableitung 18 anzuschließen ist. Gegebenenfalls kann
natürlich die Trommel 12 noch besonders geheizt werden, indem man heißere Gase durch
diese strömen läßt.
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Das mit beliebigem Wassergehalt zugeführte Gut wird auf diese 'Weise
in einem ununterbrochenen Arbeitsgang so weit getrocknet, daß es für die Vermahlung
geeignet ist. Ein sonst bei Trocknungsanlagen für Kohlenstaubfeuerung häufig zu
beobachtender Nachteil, darin bestehend, daß infolge des wechselnden Wassergehaltes
der Kohle das Endprodukt entweder noch zuviel Feuchtigkeit besitzt oder aber der
Trocknungsprozeß bereits in einen Entgasungsprozeß übergegangen ist, ist bei der
Einrichtung gemäß der Erfindung ausgeschlossen, da die Nutsche ohne Rücksicht auf
die Höhe des Wassergehaltes stets ein Gut mit im wesentlichen gleichem Wassergehalt
der zweiten Trocknungsvorrichtung zuführt, diese also mit Leichtigkeit so bemessen
werden kann, daß weder eine Entgasung stattfindet noch die Kohle bei ihrem Austritt
einen zu hohen Feuchtigkeitsgrad besitzt. _ Die Einrichtung eignet sich für die
Aufbereitung jeder Art körniger Massengüter, wie sie in der chemischen und den verwandten
Industrien sowie im Bergbau vorkommen und bei denen es sich darum handelt, zugleich
mit der Trocknung bz w. Entwässerung durch ein Gas in chemischer Beziehung oder
durch die von diesem mitgeführte Wärme auf das Gut einzuwirken. Ohne daher außerhalb
des Rahmens der Erfindung zu fallen, können zwecks Anpassung an die verschiedenen
Verwendungszwecke in konstruktiver Beziehung die verschiedensten Abänderungen getroffen
werden.