DE4042534C2

DE4042534C2 - Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffolie sowie zum Aufwickeln der Kunststoffolie zu einem Coil

Info

Publication number: DE4042534C2
Application number: DE4042534A
Authority: DE
Inventors: Willi Prof Dr Ing Predoehl
Original assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Current assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Priority date: 1990-04-27
Filing date: 1990-04-27
Publication date: 1994-08-11
Anticipated expiration: 2010-04-28
Also published as: ITMI910824A1; ITMI910824A0; DE4042420A1; IT1245258B; DE4042534C3; GB9105515D0; JP2585876B2; GB2243574A; DE4042420C2; GB2243574B; JPH05305656A; US5183606A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffolie nach dem Flachfolienverfahren mit Hilfe einer Breitschlitzdüse sowie zum Aufwickeln der Kunststoffolie zu einem Coil, wobei die hergestellte Kunststoffolie über ihre Breite ein Dickenfehlerprofil mit systematischen Dickenplusfehlern und systematischen Dickenminusfehlern aufweist, und wobei das Dickenfehler profil beim Aufwickeln der Kunststoffolie zum Coil beeinflußt sowie zumindest am Ende des Wickelvorganges ein Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt wird. Die Ausdrücke systematische Dickenplusfehler bzw. systematische Dickenminusfehler bezeichnen diejenigen Dickenfehler, die systembedingt sind, beispielsweise auf Werkzeugtoleranzen beruhen. Sie sind unvermeidbar und erscheinen ohne weiteres im Querschnittsprofil der her gestellten Kunststoffolie, und zwar im stationären, ein gefahrenen Zustand der entsprechenden Anlage für die Herstellung der Kunststoffolie stets an gleicher Stelle. Werden nicht besondere Maßnahmen verwirklicht, so addieren sich diese systematischen Dickenfehler beim Aufwickeln zum Coil z. B. zu positiven oder auch negativen Faßreifen.

Bei dem aus der Praxis bekannten Verfahren (PatG § 3 (1)), von dem die Erfindung ausgeht, wird versucht, eine Addition der Dickenfehler dadurch zu vermeiden, daß das Dickenfehlerprofil über die Breite der Kunststoffolie gleichsam verschoben wird, so daß beim Aufwickeln anstelle der Dickenfehleraddition eine Fehlerverteilung eintritt, und zwar derart, daß das Coil von störenden Effekten, die aus beim Aufwickeln deutlich addierten Dickenfehlern resultieren, praktisch frei ist. Die Dickenfehler liegen vielmehr von Lage zu Lage an einer anderen Stelle im Coil. Um dieses zu erreichen, wird bei der Herstellung von sog. Blasfolien, bei denen zunächst ein thermoplastifizierter Schlauch erzeugt, dieser zur Schlauchfolie aufgeblasen und die Schlauchfolie flach gelegt wird, entweder der Blaskopf mit dem Werkzeug für die Extrusion des Schlauches in eine zumeist hinundher drehende periodische Bewegung versetzt und/oder es wird die sog. Flachlegevorrichtung entsprechend periodisch bewegt. Das ist aufwendig und in bezug auf den erreichten Effekt häufig nicht voll befriedigend, weil das Coil störende Unebenheiten, wenn auch keine ausgeprägten Faß reifen, zeigen kann. Um die beschriebene Fehlerverteilung zu erreichen, ist es beim Arbeiten mit Breitschlitzdüsen bekannt, das Maß der Dickenfehler zu reduzieren, das Dickenfehlerprofil also gleichsam zu planieren, und zwar nach Maßgabe des zunächst gemessenen Dickenfehlerprofils durch Verstellung der Spaltweite der Breitschlitzdüse. Auch die Superposition und Verteilung von gewollten singulären Dickenfehlern ist in diesem Zusammenhang bekannt. Zwar lassen sich durch diese bekannten Maßnahmen die Dickentoleranzen einengen, es bleibt jedoch ein störendes Dickenfehlerprofil mit störender Fehleraddition im Coil.

Mit wesentlich höherer Genauigkeit in bezug auf die am Ende erreichte Zylinderkontur arbeitet ein Verfahren, bei dem eine Fehlerverteilung nicht mehr stattfindet (DE 40 00 530 A1, PatG § 3 (2)). Hier kann auf alle bewegten Bauteile und Aggregate, die bei den vorstehend be schriebenen bekannten Maßnahmen der Fehlerverteilung dienen, verzichtet werden, was in maschinentechnischer Hinsicht eine wesentliche Vereinfachung bedeutet. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Dicken fehlerprofil der hergestellten Kunststoffolie mit seinen systematischen Dickenplusfehlern und/oder Dickenminus fehlern vor dem Aufwickeln der Kunststoffolie zum Coil gemessen wird, daß eine Anzahl von n Lagen der mit den systematischen Dickenplusfehlern und/oder Dickenminus fehlern hergestellten Kunststoffolie zum Coil auf gewickelt wird, wobei n = 1 oder < 1 ist, und daß danach eine Anzahl von Lagen der Kunststoffolie mit inversem Dickenfehlerprofil auf das Coil aufgewickelt wird, undsoweiterfort, abwechselnd mit Lagen der Kunststoffolie mit Dickenfehlerprofil und weiteren Lagen mit inversem Dickenfehlerprofil, bis am Ende das Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur aufgewickelt ist. Dieses Verfahren führt zu einem Coil mit sehr genauer Zylinderkontur, in dem darüber hinaus die einzelnen Lagen der Kunststoffolie sehr fest und praktisch hohlraumfrei und damit ohne Lufteinschlüsse aufeinanderliegen. Das ist insbesondere bei dünnen Kunststoffolien von Bedeutung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren so zu führen, daß beim Aufwickeln der Kunststoffolie durch Abstützung von Folienlagen im Coil auf Dickenbereichen besonders beeinflußter Dicke der Kunststoffolie das Coil mit sehr genauer Zylinderkontur entsteht.

Eine Lösung dieser Aufgabe arbeitet mit positiver Beein flussung der Dicke in der Kunststoffolie. Diese Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Dickenfehlerprofil gemessen wird und die Fehlerbereiche mit Dickenplus fehlern ermittelt werden, daß danach in den Bereichen zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenplusfehlern die Dicke der Kunststoffolie zumindest in einem Teilbereich nach Maßgabe der Dickenplusfehler vergrößert wird, und daß diese Kunststoffolie mit bereichsweise vergrößerter Dicke solange aufgewickelt wird, bis das sich bildende Coil eine ausreichend zylindrische Kontur aufweist, - undsoweiterfort mit Iteration der beschriebenen Ver fahrensschritte, bis am Ende das Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt ist. - Die Flachfolie kann unmittelbar, ohne irgendwelche Maßnahmen zur Fehlerver teilung, dem Coil zugeführt werden.

Eine weitere Lösung dieser Aufgabe arbeitet mit negativer Beeinflussung der Dicke in der Kunststoffolie. Diese Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Dicken fehlerprofil gemessen wird und die Fehlerbereiche mit Dickenminusfehlern ermittelt werden, daß danach in den Bereichen zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenminus fehlern die Dicke zumindest in einem Teilbereich nach Maßgabe der Dickenminusfehler verkleinert wird, und daß diese Kunststoffolie mit bereichsweise verkleinerter Dicke solange aufgewickelt wird, bis das sich bildende Coil eine ausreichend zylindrische Kontur aufweist, - undsoweiterfort mit Iteration der beschriebenen Ver fahrensschritte, bis am Ende das Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt ist. - Die Flachfolie kann unmittelbar, ohne irgendwelche Maßnahmen zur Fehler verteilung, dem Coil zugeführt werden.

Eine weitere Lösung der Aufgabe der Erfindung kombiniert die beiden vorstehend beschriebenen Verfahrensweisen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd das Ver fahren nach Patentanspruch 1 bzw. das Verfahren nach Patentanspruch 2 durchgeführt wird.

Im Rahmen der Erfindung kann das Dickenfehlerprofil der Kunststoffolie unmittelbar sowie vor dem Aufwickeln zum Coil gemessen werden. Im Rahmen der Erfindung kann das Dickenfehlerprofil der Kunststoffolie aber auch unmittel bar durch die Abweichung der Kontur des sich bildenden Coils von der vorgegebenen Zylinderkontur gemessen werden, wobei nach Maßgabe dieser Abweichung die Dicke der Kunststoffolie in den Bereichen zwischen den Fehler bereichen mit Dickenplusfehlern bzw. Dickenminusfehlern vergrößert bzw. verkleinert wird. Im Rahmen der Erfindung liegt es, die Messung des Dickenfehlerprofils an der Kunststoffolie und die Konturmessung zu kombi nieren, wobei beide Meßwerte einem Rechner zugeführt werden und nach Maßgabe einer angestrebten Optimierung gewichtet werden können.

Erfahrungsgemäß weist das Dickenfehlerprofil einer Kunst stoffolie mehrere Dickenplusfehler und auch mehrere Dickenminusfehler auf. Insoweit wurde von den Bereichen zwischen Fehlerbereichen mit Dickenplusfehlern bzw. Dickenminusfehlern gesprochen. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich analog verwirklichen, wenn ausnahms weise eine Kunststoffolie über ihre Breite nur einen systematischen Dickenplusfehler bzw. nur einen systema tischen Dickenminusfehler aufweist.

Die Dickenmessungen können im Rahmen der Erfindung auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Bei unmittel barer Dickenmessung an der Kunststoffolie kann mit Durch strahlungsmeßeinrichtungen gearbeitet werden. Bei mittel barer Messung des Dickenprofils der Kunststoffolie durch Konturmessung am Coil kann die Messung mit Hilfe von Laserstrahlen durchgeführt werden, wobei eine Laser strahlabtastung praktiziert werden kann. Man kann hier aber auch mit mechanischer Abtastung der Kontur des sich bildenden Coils arbeiten. Jedenfalls kann das Dicken profil der Kunststoffolie mit den Hilfsmitteln der modernen Meßtechnik betriebsmäßig ohne Schwierigkeiten erfaßt werden. Erfindungsgemäß werden das ermittelte Dickenfehlerprofil unmittelbar und/oder die ermittelte Kontur einem Rechner aufgegeben, der so programmiert ist, daß er die beschriebene positive bzw. negative Beeinflussung der Kunststoffolie im Breitenbereich zwischen den Fehlerbereichen durchführt. Der Rechner kann ohne weiteres berücksichtigen, daß die Länge der einzelnen Lagen beim Aufwickeln eines Coils von Lage zu Lage zunimmt. Zu optimalen Ergebnissen kommt man, wenn das Dickenfehlerprofil sehr genau gemessen und ent sprechend genau auch die Spaltweite des Werkzeuges ver stellt wird. Dazu sind verschiedene Maßnahmen bekannt (vgl. DE 34 27 912 C1, DE 34 27 915 C1, DE 35 30 383 A1.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffolie nach dem Flachfolienverfahren mit Hilfe einer Breitschlitzdüse sowie zum Aufwickeln der Kunststoffolie zu einem Coil, wobei die hergestellte Kunststoffolie über ihre Breite ein Dickenfehlerprofil mit systematischen Dicken plusfehlern und systematischen Dickenminusfehlern auf weist, und wobei das Dickenfehlerprofil beim Aufwickeln der Kunststoffolie zum Coil beeinflußt und zumindest am Ende des Wickelvorganges ein Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Dickenfehlerprofil gemessen wird und die Fehlerbereiche mit Dickenplus fehlern ermittelt werden, daß danach in den Bereichen zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenplusfehlern die Dicke der Kunststoffolie zumindest in einem Teilbereich nach Maßgabe der Dickenplusfehler vergrößert wird, und daß diese Kunststoffolie mit bereichsweise vergrößerter Dicke solange aufgewickelt wird, bis das sich bildende Coil eine ausreichend zylindrische Kontur aufweist, - undsoweiterfort mit Iteration der beschriebenen Ver fahrensschritte, bis am Ende das Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt ist.

2. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffolie nach dem Flachfolienverfahren mit Hilfe einer Breitschlitzdüse sowie zum Aufwickeln der Kunststoffolie zu einem Coil, wobei die hergestellte Kunststoffolie über ihre Breite ein Dickenfehlerprofil mit systematischen Dickenplus fehlern und systematischen Dickenminusfehlern aufweist, und wobei das Dickenfehlerprofil beim Aufwickeln der Kunststoffolie zum Coil beeinflußt und zumindest am Ende des Wickelvorganges ein Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Dickenfehlerprofil gemessen wird und die Fehlerbereiche mit Dickenminus fehlern ermittelt werden, daß danach in den Bereichen zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenminusfehlern die Dicke zumindest in einem Teilbereich nach Maßgabe der Dickenminusfehler verkleinert wird, und daß diese Kunst stoffolie mit bereichsweise verkleinerter Dicke solange aufgewickelt wird, bis das sich bildende Coil eine ausreichend zylindrische Kontur aufweist, - undsoweiter fort mit Iteration der beschriebenen Verfahrensschritte, bis am Ende das Coil mit ausreichend genauer Zylinder kontur erzeugt ist.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd das Verfahren nach Anspruch 1 bzw. das Verfahren nach Anspruch 2 durch geführt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dickenfehlerprofil der Kunst stoffolie unmittelbar sowie vor dem Aufwickeln zum Coil gemessen wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dickenfehlerprofil der Kunst stoffolie mittelbar durch die Abweichung der Kontur des sich bildenden Coils von der vorgegebenen Zylinderkontur gemessen wird und nach Maßgabe dieser Abweichung die Dicke der Kunststoffolie in den Bereichen zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenplusprofil bzw. Dickenminus profil vergrößert bzw. verkleinert wird.