DE4042420A1 - Verfahren zur herstellung einer kunststoffolie sowie zum aufwickeln der kunststoffolie zu einem coil - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer kunststoffolie sowie zum aufwickeln der kunststoffolie zu einem coilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Kunststoffolie sowie zum Aufwickeln der Kunststoffolie zu
einem Coil, wobei die hergestellte Kunststoffolie über ihre
Breite ein Dickenfehlerprofil mit systematischen Dicken
plusfehlern und systematischen Dickenminusfehlern auf
weist, wobei das Dickenfehlerprofil gemessen wird und wo
bei das Dickenfehlerprofil beim Aufwickeln der Kunst
stoffolie zum Coil beeinflußt und zumindest am Ende des
Wickelvorganges ein Coil mit ausreichend genauer Zylinder
kontur erzeugt wird. Die Ausdrücke systematische Dicken
plusfehler bzw. systematische Dickenminusfehler bezeichnen
diejenigen Dickenfehler, die systembedingt sind, beispiels
weise auf Werkzeugtoleranzen beruhen. Sie sind unvermeid
bar und erscheinen ohne weiteres im Querschnittsprofil
der hergestellten Kunststoffolie, und zwar im stationären,
eingefahrenen Zustand der entsprechenden Anlage für die
Herstellung der Kunststoffolie stets an gleicher Stelle.
Werden nicht besondere Maßnahmen verwirklicht, so addieren
sich diese systematischen Dickenfehler beim Aufwickeln
zum Coil z. B. zu positiven oder auch negativen Faßreifen.
Es sind die verschiedensten Maßnahmen zum Unterdrücken der
vorstehend beschriebenen Faßreifenbildung bekannt. Insbe
sondere gehören dazu Maßnahmen, die darauf gerichtet sind,
das Dickenfehlerprofil über die Breite der Kunststoffolie
gleichsam zu verschieben, so daß beim Aufwickeln anstelle
der Dickenfehleraddition eine Fehlerverteilung eintritt,
und zwar derart, daß das Coil von Effekten, die aus beim
Aufwickeln deutlich addierten Dickenfehlern resultieren,
praktisch frei ist. Die Dickenfehler liegen vielmehr von
Lage zu Lage an einer anderen Stelle im Coil. Um dieses
zu erreichen, wird bei der Herstellung von sogenannten
Blasfolien, bei denen zunächst ein thermoplastifizierter
Schlauch erzeugt, dieser zur Schlauchfolie aufgeblasen
und die Schlauchfolie flachgelegt wird, entweder der Blas
kopf mit dem Werkzeug für die Extrusion des Schlauches in
eine zumeist hinundher drehende periodische Bewegung ver
setzt und/oder es wird eine Flachlegevorrichtung, die sich
entsprechend periodisch bewegt, nachgeschaltet. Das alles
ist aufwendig und in bezug auf den erreichten Effekt
häufig nicht voll befriedigend, weil das Coil störende
Unebenheiten, wenn auch keine ausgeprägten Faßreifen, und
gleichsam lose liegende Folienbereiche aufweisen kann.
Das Coil zeigt häufig einen mehr oder weniger lockeren Auf
bau, was stört.
Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung aus
geht (DE-PS 36 31 503), schließen sich an die eingangs be
schriebenen Verfahrensschritte besondere regeltechnischen,
Maßnahmen an, die der herrschenden Lehre der Regeltechnik
angehören und die in den verschiedensten Bereichen der
Technik stets angewendet werden:
Die Abweichung der Regelgröße vom Sollwert wird, bis auf
unmittelbare Abweichungen aus statistischen Toleranzen,
auf den Sollwert eingeregelt. Im Rahmen der bekannten Maß
nahmen wird nach dem Erfassen eines Dickenplusfehlers eine
diese kompensierende Dünnstelle extrudiert, so daß nach
einer oder mehreren Windungen der Dickenplusfehler durch
Überlagerung mit Dünnstellen kompensiert ist und ein
zylindrischer Rollenwickel erreicht wird. Ist diese Kom
pensation erreicht, so wird auf den Sollwert eingeregelt,
der als mittlere Foliendicke bezeichnet wird. Das schließt
nicht aus, daß die beschriebenen Maßnahmen wiederholt wer
den, wenn sich in der Kunststoffolie erneut störende Dicken
plusfehler und/oder Dickenminusfehler zeigen. Beachtet
man, daß die in der Praxis auftretenden Dickenplusfehler
und/oder Dickenminusfehler im µm-Bereich liegen, so wird
deutlich, daß die beschriebenen bekannten Maßnahmen sehr
genau arbeitende und komplexe regeltechnische Einrich
tungen verlangen, was störend aufwendig ist. Wird weniger
genau gearbeitet, so können daraus störende Abweichungen
von der angestrebten zylindrischen Form des Coils resultieren.
Um mit bloßen steuerungstechnischen Maßnahmen, d. h. ohne
regeltechnische Einrichtungen, auszukommen, ist es bei
der Herstellung von Blasfolien bekannt (DE-OS 24 18 452),
einen thermoplastifizierten Kunststoff zu extrudieren,
diesen zum Folienschlauch aufzublasen und den Folienschlauch
flachzulegen sowie die Wanddicke des Kunststoffschlauches
und/oder der Schlauchfolie vor dem Flachlegen längs des
Umfanges des Kunststoffschlauches bzw. der Schlauchfolie
bereichsweise periodisch zu verändern und dadurch ein
hinreichend zylindrisches Coil zu erzeugen, wobei die Wand
dicke in starkem Maße bereichsweise periodisch verändert
wird als es den vorhandenen, eingeprägten Dickenplusfehlern
oder Dickenminusfehlern entspricht. Man kommt bei diesem
Verfahren zwar mit einfachen steuerungstechnischen Maß
nahmen aus, ein verhältnismäßig lockerer Aufbau des Coils
ist jedoch die Folge und störende Unebenheiten können auch
hier nicht vermieden werden. Die insoweit bekannten Maß
nahmen sind daher verbesserungsbedürftig, wenn die Anforde
rungen der modernen Praxis erfüllt werden sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs be
schriebene Verfahren so zu führen, daß ein lockerer Aufbau
des Coils und störende Unebenheiten nicht mehr in Kauf
genommen werden müssen und ein Coil mit sehr genau zylin
drischer Form entsteht.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Meß
werte des Dickenfehlerprofils einem Rechner aufgegeben
werden, der Dickenausgleichswerte für die Bereiche zwischen
den Dickenminusfehlern ermittelt, daß danach in den Bereichen
zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenminusfehlern die
Dicke zumindest in einem Teilbereich nach Maßgabe der
Dickenminusfehler verkleinert wird und daß die Kunststoffolie
mit bereichsweise verkleinerter Dicke solange aufge
wickelt wird, bis das sich bildende Coil eine ausreichend
zylindrische Kontur aufweist, undsoweiterfort mit Iteration
der beschriebenen Verfahrensschritte, bis am Ende das Coil
mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt ist. Ein
Einregeln auf einen Sollwert findet nicht mehr statt.
Im Rahmen der Erfindung kann das Dickenfehlerprofil der
Kunststoffolie unmittelbar sowie vor dem Aufwickeln zum
Coil gemessen werden. Im Rahmen der Erfindung kann das
Dickenfehlerprofil der Kunststoffolie aber auch mittel
bar durch die Abweichung der Kontur des sich bildenden
Coils von der vorgegebenen Zylinderkontur gemessen wer
den, wobei nach Maßgabe dieser Abweichung die Dicke der
Kunststoffolie in den Bereichen zwischen den Fehlerbereichen
mit den Dickenminusfehlern verkleinert wird. Zum Zwecke
der Vergleichmäßigung des Durchmessers eines Coils beim
Aufwickeln einer Kunststoffolie sowie zur Vergleichmäßigung
der Dicke der Kunststoffolie selbst ist es an sich und für
sich bekannt (DE-OS 37 43 721), den Durchmesser des Coils
über eine Meßvorrichtung zu erfassen und nach Maßgabe dieser
Meßergebnisse den Düsenspalt des Blaskopfwerkzeuges einer
Blasfolienanlage oder die Temperatur des Werkzeuges zu
verstellen. Im Rahmen der Erfindung liegt es, die Messung
des Dickenplusfehlers in der Kunststoffolie und die Kontur
messung zu kombinieren, wobei beide Meßwerte einem Rechner
zugeführt werden und nach Maßgabe einer angestrebten Opti
mierung gewichtet werden können.
Die Dickenmessungen können im Rahmen der Erfindung auf
verschiedene Weise durchgeführt werden. Bei unmittelbarer
Dickenmessung an der Kunststoffolie kann mit Durchstrah
lungsmeßeinrichtungen gearbeitet werden. Bei mittelbarer
Messung des Dickenprofils der Kunststoffolie durch Kontur
messung am Coil kann die Messung mit Hilfe von Laserstrah
len durchgeführt werden, wobei eine Laserstrahlabtastung
praktiziert werden kann. Man kann hier aber auch mit me
chanischer Abtastung der Kontur des sich bildenden Coils
arbeiten. Jedenfalls kann das Dickenprofil der Kunststoffolie
mit den Hilfsmitteln der modernen Meßtechnik be
triebsmäßig ohne Schwierigkeiten erfaßt werden. Wie be
reits erwähnt werden das ermittelte Dickenfehlerprofil un
mittelbar und/oder die ermittelte Kontur einem Rechner
aufgegeben, der so programmiert ist, daß er die beschrie
bene Beeinflussung der Kunststoffolie im Breitenbereich
zwischen den Fehlerbereichen durchführt. Der Rechner kann
ohne weiteres berücksichtigen, daß die Länge der einzelnen
Lagen beim Aufwickeln eines Coils von Lage zu Lage zunimmt.
Zu optimalen Ergebnissen kommt man, wenn das Dickenfehler
profil sehr genau gemessen und entsprechend genau auch die
Spaltweite des Werkzeuges verstellt wird. Dazu sind ver
schiedene Maßnahmen bekannt (vgl. DE 34 27 912,
DE 34 27 915 DE 35 30 383).
Arbeitet man nach den Lehren der Erfindung, so ist es
nicht mehr erforderlich, in der eingangs zum Stand der
Technik beschriebenen Art und Weise eine Fehlerverteilung
vorzunehmen. Insbesondere kann mit feststehendem Werkzeug,
aus dem die Kunststoffolie mittelbar oder unmittelbar aus
tritt, gearbeitet werden. Konkret bedeutet das, daß eine
Rotation des Blaskopfes bei der Blasfolienherstellung nicht
mehr erforderlich ist. In der Ausführung für die Herstel
lung von Blasfolien, wobei zuerst ein Folienschlauch er
zeugt und dieser in einer Flachlegevorrichtung flachge
legt wird, lehrt die Erfindung, daß der Folienschlauch in
einer feststehenden Flachlegevorrichtung flachgelegt und
danach unmittelbar, gegebenenfalls nach Faltkantenauf
trennung, dem Coil zugeführt und dort aufgewickelt wird.
In der Ausführungsform für die Herstellung von sogenannten
Flachfolien mit Hilfe einer Breitschlitzdüse lehrt die Er
findung, daß die Flachfolie unmittelbar, ohne irgendwelche
Maßnahmen zur Fehlerverteilung, dem Coil zugeführt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffolie sowie
zum Aufwickeln der Kunststoffolie zu einem Coil, wobei die
hergestellte Kunststoffolie über ihre Breite ein Dicken
fehlerprofil mit systematischen Dickenplusfehlern und
systematischen Dickenminusfehlern aufweist, wobei das
Dickenfehlerprofil gemessen wird und wobei das Dickenfehler
profil beim Aufwickeln der Kunststoffolie zum Coil beein
flußt und zumindest am Ende des Wickelvorganges ein Coil
mit ausreichend genauer Zylinderkontur erzeugt wird, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßwerte
des Dickenfehlerprofils einem Rechner aufgegeben werden,
der Dickenausgleichswerte für die Bereiche zwischen den
Dickenminusfehlern ermittelt, daß danach in den Bereichen
zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenminusfehlern die
Dicke zumindest in einem Teilbereich nach Maßgabe der
Dickenminusfehler verkleinert wird und daß die Kunst
stoffolie mit bereichsweise verkleinerter Dicke solange
aufgewickelt wird, bis das sich bildende Coil eine aus
reichend zylindrische Kontur aufweist, undsoweiterfort
mit Iteration der beschriebenen Verfahrensschritte, bis
am Ende das Coil mit ausreichend genauer Zylinderkontur
erzeugt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dickenfehlerprofil der Kunststoffolie unmittelbar
sowie vor dem Aufwickeln zum Coil gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dickenfehlerprofil der Kunststoffolie mittelbar durch
die Abweichung der Kontur des sich bildenden Coils von der
vorgegebenen Zylinderkontur gemessen wird und nach Maß
gabe dieser Abweichung die Dicke der Kunststoffolie in den
Bereich zwischen den Fehlerbereichen mit Dickenminusprofil
verkleinert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mit feststehendem Werkzeug, aus dem
die Kunststoffolie oder ein Vorprodukt austritt, gearbei
tet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in der Aus
führungsform für die Herstellung von sogenannten Blasfo
lien, wobei zuerst ein Folienschlauch erzeugt und dieser
in einer Flachlegevorrichtung flachgelegt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Folienschlauch in einer feststehen
den Flachlegevorrichtung flachgelegt und danach unmittel
bar dem Coil zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in der Aus
führungsform für die Herstellung von sogenannten Flachfo
lien mit Hilfe einer Breitschlitzdüse, dadurch gekennzeich
net, daß die Flachfolie unmittelbar dem Coil zugeführt
wird.
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