DE4042000A1 - Verfahren zur sanierung von rohrleitungen - Google Patents
Verfahren zur sanierung von rohrleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Sanierung von Rohrleitungen, insbesondere zur
dichten Innenauskleidung von im Erdreich ver
legten Leitungsrohren.
Bei alten oder beschädigten Rohrleitungen,
insbesondere für Gase oder Flüssigkeiten,
können durch deren Austritt gefährliche
Situationen und wirtschaftliche Schäden ent
stehen.
Der Austausch der Leitungsrohre durch Ausgraben
ist sehr aufwendig und in vielen Fällen durch
die entstehenden Schäden und Behinderungen auch
garnicht möglich.
Es sind daher Verfahren zum Sanieren bzw. zur
Reparatur von Rohrleitungen vorgeschlagen worden,
mittels derer die vorhandenen Leitungsrohre eine
Innenauskleidung erhalten.
So beschreibt die DE PS 39 06 057 ein Verfahren zum
Auskleiden eines im Erdreich verlegten Leitungs
rohres unter Verwendung eines Auskleideschlauches,
dessen Faservliesschicht mit einem aushärtbaren
Kunstharz getränkt ist.
Der Auskleideschlauch wird in das Leitungsrohr ein
geführt und mit einem Druckmedium an die Innenfläche
des zu sanierenden Leitungsrohres angepreßt, bis das
Kunstharz ausgehärtet ist. Nachteilig bei dieser
Lösung ist, daß der Auskleideschlauch mittels eines
Seiles und einer Winde aufwendig eingebracht wird
und die Aufweitung des Auskleideschlauches durch einen
Kalibrierschlauch, der durch ein Inversionsrohr in den
Innenraum des Auskleideschlauches eingestülpt wird,
erfolgt.
Mit der DE PS 36 90 695 wurde ein Verfahren zur
Erzeugung von Schutzüberzügen an einer Rohrleitungs
innenfläche vorgeschlagen, bei dem ein flexibler
Schlauch bei seiner Verschiebung umgestülpt und an
die zu überziehende Rohrleitungsinnenfläche durch
einen Überdruck angedrückt wird. Nachteilig an diesem
Verfahren ist, daß das Klebemittel zwischen dem sich
umstülpenden flexiblen Schlauch und einem Kolben ange
ordnet ist, da Ablagerungen und Unebenheiten an der
Rohrleitungsinnenfläche eine Abdichtung durch den Kolben
erschweren.
Die bekannten Lösungen haben den gemeinsamen Nachteil,
daß sie aufwendige Gerätetechnik direkt vor Ort erfor
dern und hohe sicherheitstechnische Anforderungen
bestehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Sanierung von Rohrleitungen zu
schaffen, welches die dargestellten Nachteile ver
meidet, eine hohe Mobilität ermöglicht und eine
schnelle, einfache und sichere Sanierung gewähr
leistet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur
Sanierung von Rohrleitungen mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 im Zusammenwirken
mit dem Oberbegriff dieses Anspruches sowie den
Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil
auf, daß nach Abschluß des Einpreßvorganges des mit
Klebstoff beschichteten vorkonvektionierten Folien
schlauches der Klemmschlauch mittels Schlauchklemme
abgeklemmt und anschließend durch einen Blindflansch
verschlossen wird.
Damit ist die Einbringphase des Folienschlauches
in den betreffenden zu sanierenden Rohrabschnitt
abgeschlossen. Für die Aushärtephase des klebstoff
beschichteten Folienschlauches wird weder weitere
Gerätetechnik noch Personal benötigt. Vielmehr kann
der Bautrupp umgehend mit der Sanierung eines neuen
Rohrleitungsabschnittes beginnen.
Durch die Verwendung von Klemmschlauch und Schlauch
klemme ist es möglich, die Abklemmung auch bei durch
die Abklemmstelle durchgeführtes Rückhalteband zu
realisieren.
Auftretende Druckverluste werden durch ein Hilfs
druckmedium ausgeglichen.
Die Anwendung eines verfahrbaren Druckbehälters,
welcher den auf seiner Innenseite mit Klebstoff
beschichteten Folienschlauch vorkonvektioniert auf
einer Trommel aufgewickelt enthält, ermöglicht ein
wirtschaftliches und effektives Arbeiten auch auf
engstem Raum, da die Sanierungsfahrzeuge nicht
direkt an der Einbaustelle stationiert sein müssen.
Zur Beschleunigung des Aushärteprozesses des Kleb
stoffes ist die Verwendung von Warmwasser als
Druckmedium möglich. Hierzu wird anstelle des Rück
haltebandes ein Schlauch zur Realisierung eines
Warmwasserkreislaufes eingesetzt und der Blindflansch
weist einen Wasserzufluß und einen Wasserabfluß auf.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausfüh
rungsbeispielen in bezug auf die anliegenden Zeich
nungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die prinzipielle Anordnung der ein
zelnen Elemente für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 die Phase des Transportes des Folien
schlauches zur Einbaustelle,
Fig. 3 den Beginn des Einpreßvorganges des
Folienschlauches,
Fig. 4 das Ende des Einpreßvorganges mit
durchgelaufenem Folienschlauch und
Rückhalteband,
Fig. 5 den abgeklemmten und mit Blindflansch
versehenen Klemmschlauch sowie die
Zuführung des Hilfsdruckmediums.
Wie in Fig. 1 dargestellt, befindet sich ein ver
fahrbarer Druckbehälter 1 in unmittelbarer Nähe der
Einbaustelle des zu sanierenden Rohres 8. Der ver
fahrbare Druckbehälter 1 beinhaltet eine Trommel 1a,
auf welcher der auf seiner Innenseite mit kalthärtendem
Zweikomponentenklebstoff versehene vorkonvektionierte
Folienschlauch 3 aufgewickelt ist. Der Folienschlauch 3
ist gewebeverstärkt. Die Zuführung des Folienschlau
ches 3 zur Einbaustelle erfolgt über einen Transport
schlauch 15.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird der Transportschlauch 15
über eine Flanschverbindung mit dem Klemmschlauch 4
verbunden.
Der Klemmschlauch 4 ist an seinem der Einbaustelle
zugewandten Ende mit einem Umkehrkopf 5 fest verbunden.
Der Umkehrkopf 5 dient dem Festklemmen des Folien
schlauches 3 sowie der Ankopplung an das auf dem zu
sanierenden Rohr 8 zugfest angeordnete Koppelstück 9.
Das Festklemmen des Folienschlauches 3 erfolgt derart,
daß der Folienschlauch 3 zwischen Außenklemmstücke 6 und
Innenklemmstücke 7 eingelegt und dicht festgeklemmt wird.
Der Umkehrkopf 5 wird an das Koppelstück 9 zugfest ein
gehängt.
Das Ende des zu sanierenden Rohres wird mit einer
Endkappe 14, welche Mittel zur Entlüftung aufweist,
verschlossen. Hierdurch wird ein Herauspressen des
Folienschlauches 3 aus dem zu sanierenden Rohr 8 ver
hindert.
Die Vorbereitungsphase für das Einpressen des
Folienschlauches 3 ist hiermit abgeschlossen.
Fig. 3 zeigt den Beginn des Einpressvorganges des
Folienschlauches 3. Über den Druckbehälter wird der
Folienschlauch 3 mit Druckluft beaufschlagt, wodurch
der Folienschlauch 3 am Umkehrkopf 5 umgestülpt und
in das zu sanierende Rohr 8 eingepreßt wird.
Der Einpreßvorgang wird so lange fortgesetzt, bis
der Folienschlauch 3 das Ende des zu sanierenden
Rohres 8 erreicht hat.
Der Einpreßvorgang wird über ein in Fig. 4 dar
gestelltes, am Folienschlauch 3 befestigtes Rück
halteband 10 geregelt und kontrolliert. Das Rück
halteband 10 weist vorzugsweise die gleiche Breite
wie der zusammengelegte Folienschlauch 3 auf. Hier
durch wird das gemeinsame Aufwickeln von Folien
schlauch 3 und Rückhalteband 10 auf die Trommel 1a
in Vorbereitung der Sanierungsarbeiten erleichtert.
Durch die Regelung des Einpreßvorganges über das
Rückhalteband 10 wird verhindert, daß der Folien
schlauch 3 insbesondere in der Endphase des Einpreß
vorganges zu schnell eingepreßt wird, und gewährleistet,
daß der Klebstoff gleichmäßig verteilt und der Folien
schlauch 3 an der Innenwandung des zu sanierenden
Rohres 8 stets sicher angedrückt wird.
Nach Abschluß des Einpreßvorganges wird der Klemm
schlauch 4, wie in Fig. 5 dargestellt, mittels einer
Schlauchklemme 11 abgeklemmt. Gleichzeitig wird auf
der dem von der Abklemmstelle aus dem zu sanierenden
Rohr 8 zugewandten Seite des Klemmschlauches 4 über einen
Stutzen 13 ein Hilfsdruckmedium in Form von Druckluft
zum Ausgleich von Druckverlusten geregelt zugeführt.
Die Druckverluste können durch Undichtheiten an der
Abklemmstelle, insbesondere durch das mit ein
geklemmte Rückhalteband 10 entstehen.
Nach dem Abklemmen wird der Transportschlauch 15
vom Klemmschlauch 4 durch Lösen des Flansches
getrennt, das Rückhalteband 10 durchtrennt und
der Klemmschlauch 4 mittels eines Blindflansches 12
vom zu sanierenden Rohr 8 aus gesehen hinter der
Schlauchklemme 11 dichtend verschlossen.
Bei vollständig dichten Verbindungen kann das
Hilfsdruckmedium nunmehr abgekoppelt werden, es
kann jedoch auch aus Gründen der Sicherheit vor
eventuell auftretenden Undichtheiten bis zum Ab
schluß des Aushärteprozesses angekoppelt bleiben.
Mit dem Verschluß des Klemmschlauches 4 durch den
Blindflansch 12 ist die Einbringphase des Folien
schlauches 3 in das zu sanierende Rohr 8 abgeschlos
sen.
Die sich anschließende Aushärtephase erfordert weder
Personal noch weitere Gerätetechnik.
Zur Beschleunigung des Aushärteprozesses des Kleb
stoffes ist es möglich, das Druckmedium Druckluft
nach Abschluß des Einpreßvorganges durch das Druck
medium Warmwasser zu ersetzen. Hierbei ist es vor
teilhaft, einen Warmwasserkreislauf zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck wird das Rückhalteband 10 als über
Öffnungen mit dem Innenraum des eingepreßten Folien
schlauches 3 in Verbindung stehender Schlauch aus
gebildet.
Der Blindflansch 12 erhält Mittel zum Wasserzufluß
und Wasserabfluß.
Die Schlauchklemme 11 am Klemmschlauch 4 wird zum
Austausch des Druckmediums Druckluft durch das
Druckmedium Warmwasser wieder geöffnet und zur
Realisierung des Wasserkreislaufes geöffnet gehalten.
Claims (15)
1. Verfahren zur Sanierung von Rohrleitungen,
insbesondere zur dichtenden Innenauskleidung
von Leitungsrohren unter Verwendung eines
mit Klebstoff versehenen Folienschlauches,
welcher über einen Transportschlauch mittels
eines Druckmediums umstülpend in die Rohr
leitung eingepreßt und bis zur Aushärtung
des Klebstoffes formstabil gehalten wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Folienschlauch (3) in einem mit
einem Klemmschlauch (4) fest verbundenen
Umkehrkopf (5) über Außenklemmstücke (6)
und Innenklemmstücke (7) befestigt, der
Umkehrkopf (5) mit einem auf dem zu sanieren
den Rohr (8) befestigten Koppelstück (9)
verbunden, der Folienschlauch (3) mittels
eines Druckmediums in das zu sanierende
Rohr (8) umstülpend eingepreßt, nach Abschluß
des Einpreßvorganges der Klemmschlauch (4)
mittels Schlauchklemme (11) abgeklemmt und
auf der dem von der Abklemmstelle aus dem zu
sanierenden Rohr (8) zugewandten Seite des
Klemmschlauches (4) ein Hilfsdruckmedium zum
Ausgleich von Druckverlusten zugeführt und
der Klemmschlauch (4) mittels eines Blind
flansches (12) nach erfolgter Abklemmung vom
zu sanierenden Rohr (8) aus gesehen hinter
der Schlauchklemme (11) dichtend verschlossen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Folienschlauch (3) auf
seiner Innenseite mit Klebstoff versehen und
auf einer Trommel (1a) in einem verfahrbarem
Druckbehälter (1) aufgewickelt und vorkonvektio
niert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Folienschlauch gewebe
verstärkt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Einpreßvorgang über ein im Folien
schlauch (3) befindliches Rückhalteband (10)
geregelt und kontrolliert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Druckmedium Luft verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Klebstoff ein kalt
härtender Zweikomponentenklebstoff ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zu sanierende Rohr (8)
an dem der Einbringung des Folienschlauches (3)
gegenüberliegenden Ende mit einer Endkappe (14)
verschlossen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Endkappe (14) Mittel zur Entlüftung
aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Druck in dem Folienschlauch (3)
über den Stutzen (13) mittels Hilfsdruckmedium
bis zum Verschließen des Klemmschlauches (4)
mit dem Blindflansch (12) aufrechterhalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druck in dem Folien
schlauch (3) über den Stutzen (13) mittels
Hilfsdruckmedium bis zum Aushärten des Kleb
stoffes aufrechterhalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Druckmedium Wasser ver
wendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wasser zur Beschleunigung
des Aushärteprozesses Warmwasser ist.
13. Verfahren nach Anspruch 1 und 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rückhalteband (10)
als Schlauch zur Realisierung eines Wasser
kreislaufes ausgebildet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1 und 11, dadurch
gekennzeichent, daß der Blindflansch (12)
mit einem Wasserzufluß und Wasserabfluß
versehen ist.
15. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rückhalteband (10)
annähernd die gleiche Breite wie der zusam
mengelegte Folienschlauch (3) aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |