DE4041237A1 - Eisenbahnoberbau mit gegengewichten - Google Patents
Eisenbahnoberbau mit gegengewichtenInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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Description
Die Erfindung betrifft einen Eisenbahnoberbau mit auf
einer Tragschicht aufgelegten, gegen Abhebekräfte
gesicherten Schwellen und darauf befestigten Schienen.
Es ist bekannt, daß die statischen und dynamischen
Belastungen einer Gleisanlage zur Durchbiegung der
Schienen führen, die sich in einer Vor- und
Nachlaufwelle der Radachsen von Zügen als Abhebekräfte
an den Schwellen bemerkbar machen. Durch höhere
Schwellengewichte (Betonschwellen) oder andere
Schwellenformen (Y-Schwelle) wurde das Problem
verringert, aber nicht beseitigt.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden,
Y-Stahlschwellen und Betonschwellen durch Anker im
Gleisbett festzulegen. Dazu wird in eine feste
Tragschicht aus Asphalt oder Beton ein Breitflachstahl
eingebaut, auf den ein Schweißbolzen gesetzt wird, an
dem die Schwelle verschraubt ist (Zeitschrift
"Bitumen", Heft 2, 1988, S. 74-81) .
Weiterhin ist bekannt, Längs- und Querschwellensysteme
aus Ortbeton auszubilden und daran die Schienen zu
verschrauben.
Diese Systeme haben den Nachteil, daß bei zu fester
Verspannung die Verschraubung oder der Untergrund über
die zulässigen Kräfte hinweg beansprucht wird und
Schaden nimmt.
Außerdem ist bekannt, die Schwellenfächer zwischen den
Betonschwellen zu vergießen (DE-A1-38 09 466) oder
mehrere Schwellen nebeneinander durch Stahltraversen zu
verbinden und so zu versteifen. Diese Baumethode ist
sehr aufwendig.
Daher liegt der Erfindung das Problem zugrunde,
Schwellen gegen Abhebekräfte zu sichern, aber die
Nachteile der bekannten Konstruktionen zu vermeiden.
Das Problem wird durch Anspruch 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen erfaßt.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, auf die Schwellen
Gegengewichte zur Kompensation der Abhebekräfte,
resultierend aus der Betriebslast auf den Schienen,
aufzulegen.
Als preiswertestes Mittel bieten sich Betonkörper an,
die, je nach Höhe der zu erwartenden Schienenbiegung
und der daraus resultierenden Abhebekräfte, Gewichte
von etwa 50 bis 500 kg/m Gleislänge haben sollten.
Dabei ist das Gewicht der Schwelle und Schienen zu
berücksichtigen. Die bisher gemessenen Abhebekräfte
liegen bei normalen Holzschwellen unterhalb von ca.
400 kg/m; bei Y-Stahlschwellen bei bis zu 150 kg/m.
Unter Berücksichtigung eines Sicherheitszuschlages und
der derzeit gebräuchlichen Achslasten von Zügen sind
Gegengewichte von etwa 500 kg/m Gleislänge ausreichend,
um die Schwellen gegen Abheben und Verlagern zu
sichern.
Am einfachsten läßt sich mit Gewichten arbeiten, die
jeweils auf zwei benachbarten Schwellen aufliegen, da
dann keine Ausgleichsmaßnahmen für eventuelle
Auflage-Höhendifferenzen in Gleislängsrichtung
vorzunehmen sind. Dazu kann das Gewicht so ausgebildet
sein, daß es auf einer Schwelle mit zwei Flächen und
auf der benachbarten Schwelle mit einer Fläche, also an
drei Punkten aufliegt. Dies gilt jedoch nur für sehr
drucksteife Schwellen wie z. B. Stahlschwellen oder bei
Betonschwellen für niedrigere Gegengewichte, da diese
mittig nur gering belastbar sind. Ansonsten wird eine
Vier-Punkt-Auflage zur besseren Lastverteilung gewählt.
Sehr einfach gestaltet sich die Aneinanderreihung der
Gewichte, wenn die Stoßfugen jeweils in den
Schwellenfächern, also nicht auf den Schwellen liegen.
In Gleiskurven können die Spalte dann
auseinanderklaffen; Anpassung an die Schwellenbreite
ist überflüssig. Außerdem ist so eine einfache Abfuhr
von Niederschlagswasser möglich.
Dabei können die Gegengewichte einen Teil der
Zwischenräume zwischen den Schwellen ausfüllen, so daß
der Schwerpunkt des Gegengewichtes sehr niedrig liegt.
Diese Anordnung berücksichtigt auch, daß die
Bahnbetreiber in der Regel ein Lichtraumprofil
vorgeben, das nicht ausgefüllt werden darf.
Um ein Wandern der Gewichte aufgrund von Schwingungen,
die der Gleisanlage durch den Zugverkehr aufgeprägt
werden und eine Beschädigung der Schwellen oder
Gegengewichte auszuschließen, werden zwischen den
Schwellen und den Gegengewichten Mittel zur
Schwingungsdämpfung, beispielsweise
Kunststoffzwischenplatten, angeordnet.
Alternativ oder ergänzend zu Gegengewichten auf den
Schwellen zwischen den Schienen, können auf den
Schwellenenden oder Schwellenköpfen ruhende
Betongewichte verwendet werden.
Derartige Betongewichte können gleichzeitig mit
Schallschutzelementen gekoppelt sein, beispielsweise
indem derartige Schallschutzwände mit rohrförmigen
Füßen in Ausnehmungen der Betongewichte eingesetzt
werden. Natürlich können die Schallschutzwände auch
seitlich an die Betongewichte angeflanscht werden.
Bei Y-Stahlschwellen, die aus Doppel-T-Trägern
zusammengesetzt sind, bietet sich auch die Möglichkeit
an, in die von den Stahlträgern gebildeten Hohlräume
Gegengewichte einzuschieben, sowohl in Gleismitte als
auch an den Schwellenköpfen.
Die auf den Schwellenenden bzw. in Gleismitte
gelagerten Gegengewichte können mit einer
strukturierten Oberfläche versehen sein. Diese kann als
schalldämpfende Struktur ausgebildet sein, z. B. durch
Anordnung einer Vielzahl von Reflektionsflächen, die
auf dem Gegengewicht angebracht oder in dieses
eingelassen sind, und so Emissionen aus der
Rad-Schiene-Reibung abfangen.
Andererseits kann die Oberfläche der Gegengewichte auch
mit einer Riffelstruktur oder Punktstruktur versehen
sein, die farblich markiert sein kann, um als
Warneinrichtung zu dienen.
Das Gegengewicht als solches kann auch aus
Einkorn-Material/Grobkorn bestehen, so daß sowohl das
gesamte Gegengewicht als Schallschluck-Element
fungiert, als auch sich eine reflexionsarme Oberfläche
ergibt.
Regelmäßige Rillenstrukturen können auch für die
Verlegung von Kabeln oder die Niederschlagswasserabfuhr
genutzt werden.
Die Gegengewichte können fast flächendeckend den
Schienenstrang abdecken, so daß nur noch die Schienen
und die Freiräume für die Radkränze offen bleiben.
Derartig ausgebildete Gegengewichte, gegebenenfalls mit
verfüllten Stoßfugen, können dann als Notfahrweg z. B.
für Baufahrzeuge oder Rettungsfahrzeuge auf dem
Schienenstrang dienen.
Diese Erkenntnis lehnt sich an die von
Fahrbahnüberwegen bekannten Stelcon-Platten an, die
einen Eisenrahmen haben, der mit Beton ausgefüllt ist,
wobei der Eisenrahmen auf den Schienenfüßen gelagert
ist.
Die Erfindung soll anhand einiger schematischer
Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Gleisabschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt A-A gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt B-B gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen weiteren
Gleisabschnitt.
Mehrere Betonschwellen 1, 2 dienen der Lagerung für
Schienen 3, 4, die mit Befestigungen 8 (Fig. 3) auf
den Schwellen gehalten werden. Die Schwellen sind lose
auf einem Asphaltbett 18 verlegt. In Gleismitte sind
Gegengewichte 5 aus Beton angeordnet, die auf den
Schwellen 1, 2 bzw. auf zwischengefügten
Kunststoffplatten 11, 19 liegen, so daß jedes
Gegengewicht 5 eine Vierpunktauflage hat. Einige
Schwellenenden dienen als Auflager für weitere
Gegengewichte 13 auf denen Schallschutzwände 14
angeordnet sind.
Fig. 2 zeigt, daß jedes Gegengewicht 5 eine Länge L
hat, die etwa der doppelten Schwellenteilung des
Gleises entspricht. Natürlich können auch längere
Gegengewichtsstücke, die drei, vier oder mehr Schwellen
überragen, verwendet werden, jedoch muß dann durch
geeignete Zwischenlagen eine gesicherte Lagerung auf
den Schwellen gewährleistet sein. Zur Erhöhung der
Gewichtskraft ist zwischen den Schwellen 1, 2 an der
Unterseite des Gegengewichtes 5 ein zusätzlicher
Gewichtskörper 6 angegossen. Dadurch erhält das
Gegengewicht 5 eine niedrige Schwerpunktslage.
Fig. 3 zeigt gemäß Schnitt B-B in Fig. 1, das Gewicht
5 im Schnitt quer zur Gleisanlage. In der linken
Teildarstellung liegt das Gewicht 5 auf einer
Kunststoffschicht 11 auf, die auf eine Betonschwelle 1
aufgeklebt ist. In der rechten Hälfte der Fig. 3 ist
die benachbarte Schwelle 2 dargestellt, die ebenfalls
mit einer Kunststoffschicht 19 belegt ist, auf der das
Gegengewicht ruht. Die Oberfläche 7 hat eine
Rillenstruktur 26.
Die Betonschwellen 1, 2 haben an ihren Enden
rechtwinklige Absätze 15, auf die Gegengewichte 13
aufgelegt sind, die sich andererseits auf dem
Asphaltbett 18 abstützen. An ihren Enden weisen die
Gegengewichte 13 Köcher 16 auf, in die Zapfen 17 von
Schallschutzwänden 14 eingelassen sind. Alle
erfindungsgemäßen Bauteile sind außerhalb des
Lichtraum-Profiles P angeordnet. Die Betonschwellen 1,
2 sowie die Gegengewichte 13 sind gegenüber dem
Asphaltuntergrund 18 durch Kunststoffzwischenlagen, die
als Haftschichten 20 ausgebildet sind, ebenso
schwingungsgedämpft gelagert wie das Gegengewicht 13
durch eine Dämmschicht 21 gegenüber der Schwelle 2.
Auch die äußeren Gegengewichte 13, die auf den Enden
der Schwelle 1, 2 ruhen, werden idealerweise mit
Dreipunktauflage, d. h. jeweils einer Auflage auf den
beiden benachbarten Schwellen 1, 2 und einer Auflage
auf dem Asphaltuntergrund 18 versehen. Sie können
jedoch auch durchlaufend für mehrere Schwellen als
Gegengewichte dienen, jedoch muß dann für eine genügend
sichere Auflage auf allen Schwellen gesorgt sein.
Idealerweise werden alle Gegengewichte 5, 13 so
ausgebildet, daß sie an der Oberfläche 7 eine leichte
Neigung aufweisen, damit Niederschläge abfließen
können.
Jedes Gegengewicht 5, 13 hat Transportösen (nicht
dargestellt) .
Gegebenenfalls können die Gegengewichte mit
durchlaufenden Ausnehmungen 12 versehen sein, um
Elektrokabel oder ähnliches dort zu verlegen.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Draufsicht auf ein
alternatives Gegengewicht 22 in Gleismitte, das auf
zwei benachbarten Schwellen 1, 2 eine Dreipunktauflage
aus Kunststoffen 23, 24, 25 hat.
Die erfindungsgemäßen Gegengewichte können für alle
Schwellenbauarten aus Holz, Kunststoff, Beton oder
Stahl Anwendung finden.
Claims (9)
1. Eisenbahnoberbau mit auf einer Tragschicht
aufgelegten, gegen Abhebekräfte gesicherten
Schwellen und darauf befestigten Schienen,
gekennzeichnet durch Gegengewichte (5, 13, 22) zur
Kompensation der Abhebekräfte.
2. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gesamtgewicht aus
Gegengewichten (5, 13, 22) und dem Gewicht der
Schwellen (1, 2) bis etwa 500 kg/m Gleislänge
beträgt.
3. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch zwischen den Schienen (3, 4)
auf je mindestens zwei Schwellen (1, 2) ruhenden
Betongewichten (5, 22).
4. Eisenbahnoberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch auf den Enden der Schwellen
(1, 2) ruhende Betongewichte (13).
5. Eisenbahnoberbau nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch mit den Betongewichten (13) koppelbare
Schallschutzelemente (14).
6. Eisenbahnoberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegengewichte in
Profillücken von aus Doppel-T-Trägern
zusammengesetzten Y-Stahlschwellen eingelegt sind.
7. Eisenbahnoberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegengewichte (5,
22) mit einem Teil (6) die Zwischenräume zwischen
den Schwellen (1, 2) ausfüllen.
8. Eisenbahnoberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schwellen
(1, 2) und den Gegengewichten (5, 13, 22) Mittel
zur Schwingungsdämpfung (11, 19, 21, 23, 24, 25)
angeordnet sind.
9. Eisenbahnoberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegengewichte (5,
13, 22) auf ihrer Oberfläche (7) eine unebene
Struktur (12, 26) aufweisen.
Priority Applications (2)
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DE19904041237 DE4041237A1 (de) | 1990-12-19 | 1990-12-19 | Eisenbahnoberbau mit gegengewichten |
Publications (1)
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ID=6421070
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DE19904041237 Ceased DE4041237A1 (de) | 1990-12-19 | 1990-12-19 | Eisenbahnoberbau mit gegengewichten |
Country Status (1)
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Owner name: PREUSSAG STAHL AG, 3150 PEINE, DE |
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