DE4041005A1 - Verfahren zur herstellung einer emulsion aus dieselkraftstoff und wasser und vorrichtung zur herstellung einer emulsion - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer emulsion aus dieselkraftstoff und wasser und vorrichtung zur herstellung einer emulsionInfo
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Description
Unter einer Emulsion sind Systeme zu verstehen, in
denen zwei nicht mischbare flüssige Phasen miteinander
vermengt werden. Wegen der feinen Verteilung
der dispersen Phase besitzt eine Emulsion in der Regel
eine extrem große Grenzflächenenergie mit der Folge,
daß ein derartiges isothermes System bestrebt ist,
seine freie Energie zu reduzieren, was leicht zu
einer Instabilität des Systems führt.
Aus diesem Grunde ist es bekannt, derartige Systeme
mittels Dispergiermittel zu stabilisieren, die die
Aufgabe haben, die einmal getrennten Teilchen gegen
Agglomeration zu schützen. Vielfach ist dieses mit
einer einzigen Substanz nicht optimal erreichbar.
Neben ionogenen Hilfsstoffen sind auch nichtionogene
Hilfsstoffe bekannt, wobei im letzteren Fall jeweils
mit Hilfe des HLB-Wertes abgeschätzt werden kann,
welche nichtionogenen Tenside sich für bestimmte Anwendungsgebiete
eignen. So kommen zum Beispiel für die
Emulgierung von Wasser in Öl Tenside mit HLB-Werten
zwischen 3 und 6 in Frage. Soll dagegen Öl in Wasser
emulgiert werden, so werden Tenside in einem HLB-
Bereich zwischen 8 und 18 angewandt.
Eine Vorrichtung zum Herstellen einer Emulsion ist
als Homogenisator (Patentnummer P 3 63 350.2-23)
bekannt, mit welchem eine Emulsion aus Schweröl und
Wasser hergestellt werden kann, die eine Standzeit
von 6 bis 10 Minuten erreicht. Bislang ist es jedoch
noch nicht gelungen, eine verbrennungstaugliche
Emulsion aus Dieselkraftstoff und Wasser herzustellen,
die eine genügend lange Standzeit erreichen kann, um
sie der Verbrennung zuzuführen.
Beim Einsatz von Dieselmotoren hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, wenn im Verbrennungsvorgang
extrem kleine Wasserpartikel mit einem dünnen Mantel
Dieseltreibstoff umgeben sind, die unverzüglich auf
eine Verbrennungstemperatur von 1200 bis 1300 Grad
Celsius aufgeheizt werden. Die Wasserpartikel verwandeln
sich dabei in überhitzten Dampf und die
folgende Mikro-Explosion zerstäubt das Schweröl in
Moleküle, wodurch eine bessere Verbrennung erreicht
wird ("Öl+Wasser", Energie Jahrgang 31, Nr. 2,
Februar 1979).
Bislang ist es noch nicht gelungen, eine verbrennungstaugliche
Emulsion aus Dieselkraftstoff und Wasser
herzustellen, die eine Standzeit erreicht, die es
ermöglicht, diese Emulsion in einem Dieselmotor als
Treibstoff einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Emulgieren zu schaffen, mit der extrem
kleine Partikel erzeugt werden, sowie ein Verfahren zur
Erzeugung einer langzeitbeständigen Emulsion aus
Dieselkraftstoff und Wasser zu entwickeln.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung ist im
kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 bis 10
definiert und wird dadurch gekennzeichnet, daß
Dieselkraftstoff und Wasser unter Zusetzung eines
biologischen Additives in einem Homogenisator
emulgiert werden.
Die Vorrichtung zur Herstellung der Emulsion ist
dadurch gekennzeichnet, daß Rotor und Stator des
weiterentwickelten Homogenisators walzenförmig ausgestaltet
sind und daß die Oberfläche des Rotors
und die Innenmantelfläche des Stators in Drehrichtung
des Stators verlaufende nutenförmige Vertiefungen
aufweisen, mit einem Steg zwischen beiden
Nuten, dessen Breite die der Nuten etwas übertrifft,
und der regelmäßig durch Bohrungen, deren Durchmesser
die Stegbreite übertrifft, unterbrochen wird,
wobei die Bohrungen der nebeneinanderliegenden Stege
systematisch zueinander versetzt werden und bei dem
der zwischen Rotor und Stator gebildete Mahlspalt
eine konstante Größe aufweist. Die Drehzahl des
Rotors liegt zwischen 2500 Upm und 5000 Upm. Die
beiden Phasen der zu bildenden Emulsion werden durch
Pumpendruck durch den Homogenisator gedrückt.
Die Abdichtung der einseitig austretenden Welle
erfolgt mit einem Simmerring, der auf der drucklosen
Seite durch einen Teflonring verstärkt wird, dessen
an den Simmerring angrenzende Oberfläche passend zur
angrenzenden Oberflächenform des Simmerrings geformt
ist.
Das Verfahren zur Herstellung einer verbrennungstauglichen
Emulsion wird dadurch gekennzeichnet, daß
dem Dieselkraftstoff ein Tensid beigemischt wird, vorzugsweise
mit einem HLB-Wert von etwa 8 in einer Menge
von lediglich 0,1-1% und daß die wäßrige Phase der
Emulsion mit dem biologischen Additiv "BWC" versetzt
wird, vorzugsweise in einem Mengenverhältnis von
0,1% der wäßrigen Phase.
Eine Verlängerung der Standzeit der so hergestellten
Emulsion kann durch Behandlung der Emulsion in einem
handelsüblichen Ionenstabilisator erreicht werden.
Mit einem derartigen Verfahren und Vorrichtung ist
die Herstellung langzeitbeständiger Dieselkraftstoff/
Wasser-Emulsionen möglich, die aufgrund ihrer hohen
Langzeitbeständigkeit nicht gleich einem Verbrauch
zugeführt werden müssen, sondern eine Zwischenlagerung für
eine längere Zeit erlaubt, ohne sich dabei zu ent
mischen.
Die Standzeit der Emulsion, die auf diese Weise erzeugt
wird, beträgt mehrere Tage. Der erhaltene Emulsions
feinheitsgrad beträgt 1 µm und weniger bei hoher, gleichmäßiger
Verteilung der beiden Phasen der Emulsion.
Durch die Verbrennung der Emulsion im Motor wird
der Anfall von Rußpartikeln und Stickoxyd unter das vom
Gesetzgeber vorgeschriebene Maß reduziert. Es wird so
verhindert, daß der HC-Gehalt des Abgases über eine
kritische Grenze hinaus ansteigt, da durch die
Verbrennung der mit diesem Verfahren hergestellten
Emulsion eine nahezu rückstandfreie Verbrennung
erreicht wird.
Abhängig von der Belastung des mit dieser Emulsion
betriebenen Motors soll das Verhältnis des beizumischenden
Wassers im unteren Lastbereich bei ca. 10%,
im oberen Lastbereich bei ca. 20% der Emulsion liegen,
wobei gelegentlich auch ein höherer Wasseranteil
wünschenswert sein kann.
Völlig überraschend hat es sich gezeigt, daß eine
Standzeit einer derartigen Emulsion von mehreren Tagen
durch Beifügung des biologischen Additives "BWC" in
einer Größenordnung von 0,1% des emulgierten Wassers
erreicht wird. Dabei werden optimale Ergebnisse
erzielt, wenn dem Dieselkraftstoff ein Tensid mit dem
HLB-Wert 8 in einer Menge von 0,1 bis 1% beigefügt
wird. Dieses kann sowohl in der Anlage als auch vorher
geschehen.
Es hat sich weiter gezeigt, daß die Standzeit der
so entstandenen Emulsion mittels Behandlung in einem
herkömmlichen Ionenstabilisator verlängert werden kann,
welcher die Moleküle in eine Richtung lenkt und
dadurch die Bewegungen im Kraftstoff unterdrückt,
welche sonst einen Zerfall der Emulsion beschleunigen
würden.
Untersuchungen haben ergeben, daß durch den Einsatz
der Emulsion als Kraftstoff von Dieselmotoren eine
Brennstoffersparnis von bis zu 15% ermöglicht wird
und der Verschleiß an Kolbenringen und Ventilen
erheblich abnimmt.
Die Anlage eignet sich hervorragend dazu, das für
den Betrieb von Dieselkraftfahrzeugen benötigte Gemisch
direkt am Motor herzustellen.
Untersuchungen an Kesselbrennern haben ergeben, daß die
oben geschilderte Wirkung auch bei Verfeuern einer so
hergestellten Emulsion in Kesselbrennanlagen im
gleichen Maße eintritt.
Mit dem Homogenisator gemäß Patentnummer P 3 63 350.2-23
war es bislang allenfalls möglich, flüssige Phasen in
einer Partikelgröße von etwa 120 µm zu erzeugen.
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß mit dem
beschriebenen Homogenisator in dünnflüssigen Phasen
Partikelgrößen von 10-4 µm erreicht werden können.
Eine derartige Verringerung der Partikelgröße ist für
die Herstellung von Emulsionen ein erheblicher Vorteil,
da durch die Verringerung der Partikelgröße die Standzeit
der Emulsion verlängert wird.
Insbesondere in der Kosmetikindustrie ist es erforderlich,
langzeitbeständige Emulsionen oder Suspensionen
herzustellen, da der Gesetzgeber eine Langzeithaltbarkeit
der Kosmetika vorschreibt.
Auch bei der Herstellung von Arzneimitteln ist die
Dauer der erreichbaren Standzeit einer Emulsion wesentlich.
Das gleiche gilt für Emulsionen, die aus Lebensmitteln
hergestellt werden.
Ein Ausführungsbeispiel für den eingesetzten Homogenisator
zeigen die Zeichnungen, dabei enthält
die Abb. 1 eine unmaßstäbliche Abwicklung
der Rotoroberfläche, die Abb. 2 den Rotor ohne
die Oberflächenstruktur in einer Länge von 83 mm und
einem Durchmesser von ca. 65 mm.
Die Abb. 3 zeigt einen Schnitt durch das
Statorgehäuse, in dem die Bohrungen für Zuleitungen
und Ableitungen erkennbar sind, während die Abb. 4
die Austrittsöffnung der Rotorwelle zeigt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion aus
Dieselkraftstoff und Wasser,
dadurch gekennzeichnet, daß Dieselkraftstoff und
Wasser unter Zusetzung eines biologischen Additives
in einem weiterentwickelten Homogenisator emulgiert
werden.
2. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion aus
Dieselkraftstoff und Wasser gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Dieselkraftstoff ein
Tensid beigemischt wird.
3. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion aus
Dieselkraftstoff und Wasser nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugesetzten
Tensides lediglich 0,1-1% des Dieselkraftstoffes
beträgt und der HLB-Wert etwa 8 beträgt.
4. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion aus
Dieselkraftstoff und Wasser nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase der
Emulsion mit dem biologischen Additiv "BWC" versetzt
wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion aus Dieselkraftstoff
und Wasser nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des biologischen
Additives "BWC" etwa 0,1% der wäßrigen Phase beträgt.
6. Vorrichtung zur Herstellung einer Emulsion gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor und Stator des
weiterentwickelten Homogenisators gemäß Patentnummer
P 3 53 350.2-23 walzenförmig ausgestaltet sind,
(Abb. 2 und 3).
7. Vorrichtung zur Herstellung einer Emulsion nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Rotors
und die Innenmantelfläche des Stators in Drehrichtung
des Stators verlaufende nutenförmige Vertiefung aufweisen,
mit einem Steg zwischen beiden Nuten, dessen
Breite die der Nuten etwas überrifft und der regelmäßig
durch Bohrungen, deren Durchmesser die Stegbreite
übertrifft, unterbrochen wird, wobei die Bohrungen der
nebeneinanderliegenden Stege systematisch zueinander
versetzt angebracht werden (Abb. 1).
8. Vorrichtung zur Herstellung einer Emulsion nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1, 6 und 7,
dadurch kennzeichnet, daß der zwischen Rotor und
Stator gebildete Mahlspalt eine konstante Größe aufweist,
dessen Drehzahl zwischen 2500 Upm und 5000 Upm
betragen soll und in den die beiden Phasen der zu
bildenden Emulsion mit Druck in einer gemeinsamen oder
mit getrennten Zuführungsleitungen eingeleitet wird.
9. Vorrichtung zur Herstellung einer Emulsion nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 sowie 6-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung der einseitig
auftretenden Welle mit einem Simmerring erfolgt,
der auf der drucklosen Seite durch einen
Teflonring verstärkt wird, dessen an den Simmerring
angrenzende Oberfläche passend zur angrenzenden
Oberflächenform des Simmerrings geformt ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Emulsion aus Diesel
kraftstoff und Wasser nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Homogenisator
austretende Emulsion mittels eines handelsüblichen
Ionenstabilisators stabilisiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4041005A DE4041005A1 (de) | 1990-12-20 | 1990-12-20 | Verfahren zur herstellung einer emulsion aus dieselkraftstoff und wasser und vorrichtung zur herstellung einer emulsion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4041005A DE4041005A1 (de) | 1990-12-20 | 1990-12-20 | Verfahren zur herstellung einer emulsion aus dieselkraftstoff und wasser und vorrichtung zur herstellung einer emulsion |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4041005A1 true DE4041005A1 (de) | 1992-06-25 |
Family
ID=6420924
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4041005A Withdrawn DE4041005A1 (de) | 1990-12-20 | 1990-12-20 | Verfahren zur herstellung einer emulsion aus dieselkraftstoff und wasser und vorrichtung zur herstellung einer emulsion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4041005A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10133775A1 (de) * | 2001-03-14 | 2002-09-26 | S I T Schiffs & Industrietechn | Vorrichtung und Verfahren zur Emulgation, insbesondere zur Emulgation von Wasser in einem Brennstoff |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4378230A (en) * | 1975-12-31 | 1983-03-29 | Rhee Eun B | Method for improving fuel efficiency |
EP0144257A2 (de) * | 1983-11-02 | 1985-06-12 | Petroleum Fermentations Inc. | Verwendung von durch Emulgatoren stabilisierte Kohlenwasserstoffschlämme als Brennstoffe |
DE3135568C2 (de) * | 1980-09-11 | 1986-11-27 | Arakawa, Takeshi, Fukuoka | Verfahren zur Aufbereitung von Brennstoffölen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
EP0209758A2 (de) * | 1985-07-13 | 1987-01-28 | Hüls Aktiengesellschaft | Kraftstoffe und Heizöle und Verwendung eines Emulgatorsystems zur Herstellung dieser Kraftstoffe und Heizöle |
-
1990
- 1990-12-20 DE DE4041005A patent/DE4041005A1/de not_active Withdrawn
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