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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Homogenisierung
ist das Verfahren der Aufspaltung und des Mischens von Komponenten
in einem Fluid. Ein bekanntes Beispiel ist die Milchhomogenisierung,
bei der Milchfettkügelchen
(-globuli) aufgespalten und in der großen Masse der Milch verteilt werden.
Homogenisierung wird auch dazu verwendet, andere Emulsionen, wie
Silikonöl,
zu verarbeiten und Dispersionen, wie Pigmente, gegen Säure wirkende
Elemente (Antazide) und manche Papierbeschichtungen zu verarbeiten.
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Die
häufigste
Vorrichtung zur Durchführung einer
Homogenisierung ist ein Homogenisierungsventil. Die Emulsion oder
Dispersion wird unter hohem Druck in das Ventil, das als ein Durchflussbegrenzer
wirkt, um eine intensive Turbulenz zu erzeugen, eingeführt. Das
Hochdruckfluid wird durch einen üblicherweise
engen Ventilspalt in eine Umgebung mit niedrigem Druck ausgepresst.
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Homogenisierung
tritt in dem Bereich auf, der den Ventilspalt umgibt. Das Fluid
erfährt
eine rapide Beschleunigung gekoppelt mit extremen Druckverlusten.
Theorien haben vorgeschlagen, dass sowohl Turbulenz als auch Kavitation
in diesem Bereich die Mechanismen sind, die die Homogenisierung
erleichtern.
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Frühe Homogenisierungsventile
hatten eine einzelne Ventilplatte, die durch ein üblicherweise
mechanisches oder hydraulisches Betätigungssystem gegen einen Ventilsitz
gepresst wurde. Milch bspw. wurde durch eine ringförmige Öffnung oder
Ventilschlitz zwischen dem Ventil und dem Ventilsitz ausgebracht.
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Obwohl
sie den Vorteil eines relativ einfachen Aufbaus bieten, konnten
die frühen
Ventile hohe Milchdurchflussraten nicht wirksam handhaben. Homogenisierung
tritt am effizientesten, bei vergleichsweise kleinen Ventilspalten
auf, was die Milchdurchflussrate für einen gegebenen Druck beschränkt. Somit
konnten höhere
Durchflussraten nur durch Vergrößern des
Durchmessers oder der Größe eines einzelnen
Homogenisierungsventils erreicht werden.
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Neuere
Homogenisierungsventilgestaltungen waren erfolgreicher bei der Erreichung
von hohen Durchflussraten, wobei optimale Ventilspalte beibehalten
wurden. Einige der besten Beispiele dieser Gestaltungen sind in
den US-Patenten Nr. 4,352,573 und 4,383,769 von William D. Pandolfe
beschrieben, die auf den vorliegenden Patentinhaber übertragen wurden,
wobei die Lehren dieser Patente in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme
zum Offenbarungsgehalt des vorliegenden Patentes gemacht werden. Zahlreiche,
ringförmige
Ventilelemente sind aufeinander gestapelt. Die zentralen Öffnungen
der gestapelten Elemente definieren eine gemeinsame Kammer, die üblicherweise
einen hohen Druck aufweist. Ringnuten sind an den oberen und/oder
unteren Oberflächen
jedes Ventilelementes konzentrisch zu der zentralen Öffnung ausgebildet.
Die Nuten stehen in Fluidverbindung miteinander über axial gerichtete kreisförmige Anschlussöffnungen,
die sich durch die Elemente erstrecken, und gemeinsam definieren
die Nuten und Anschlussöffnungen
eine zweite Kammer, die üblicherweise
einen niedrigen Druck aufweist. In jedem Ventilelement ist die Wand
zwischen der zentralen Öffnung
und den Nuten abgeschrägt,
um Messerkanten zu bilden. Jede Messerkante bildet einen Ventilsitz,
der um eine kleine Strecke von einer gegenüberliegenden Ventilfläche an dem
angrenzenden Ventilelement beabstandet ist. Bei dieser Gestaltung
kann ein optimaler Ventilspalt bei jeder Durchflussrate beibehalten
werden; höhere
Durchflussraten werden aufgenommen, indem einfach mehr Ventilelemente
dem Stapel hinzugefügt
werden.
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In
dem US-Patent Nr. 4585357 ist ein Homogenisierer beschrieben, der
Zwischenventil-Mikrogruppen zur Ausstrahlung der Homogenisierungsflüssigkeit
aufweist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der
kontinuierliche Fortschritt in der Gestaltung von Homogenisierungsventilen
wird grundsätzlich
von zwei Bedenken angetrieben. Einerseits besteht der Wunsch nach
durchgehend gut homogenisierten Produkten. Die Milchlebensdauer
ist durch die Zeit zwischen der Homogenisierung und dem Beginn der
visuell erkennbaren Rahmbildung beschränkt. Hierbei handelt es sich
um die Umkehrung des Homogenisierungsprozesses, bei dem das Milchfett
wieder von der Masse der Milch getrennt wird. Das zweite, manchmal
entgegenstehende Bedenken, sind die Kosten der Homogenisierung,
die größtenteils
durch die verbrauchte Energie bestimmt werden.
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Die
Größe der Milchfettkügelchen
in der homogenisierten Milch bestimmt die Geschwindigkeit, mit der
die Rahmbildung erfolgt. Um die Lagerdauer auszudehnen, ist es daher
wichtig, dass der Homogenisierungsprozess kleine Fettkügelchen
in der homogenisierten Milch bildet. Je kleiner die Fettkügelchen
sind, desto stärker
ist das Fett dispergiert und desto länger dauert es, bis genügend viele
der Fettkügelchen
koaleszieren und erkennbaren Rahm bilden. Eine vollständigere
Homogenisierung erfordert jedoch grundsätzlich höhere Drücke, was dem zweiten Bedenken
entgegenläuft,
da höhere
Drücke
höhere
Energiezufuhren erfordern.
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Die
Standardabweichung der Größe der Fettkügelchen
in der homogenisierten Milch spielt aber auch eine Rolle bei der
Festlegung der Lagerfähigkeit
der Milch. Manche Ventilgestaltungen erzeugen grundsätzlich kleine
Fettkügelchen,
was für
eine lange Lagerfähigkeit
spricht. Aufgrund der Eigen schaften der den Ventilspalt umgebenden
Bereiche können
aber manche Fettkügelchen
größer sein
oder dem Homogenisierungsprozess vollständig entweichen, wenn sie durch
das Ventil hindurchtreten. Diese größeren Fettkügelchen in der homogenisierten Milch
enthalten eine relativ große
Fettmenge, und sie setzen im Vergleich zu sehr kleinen Fettkügelchen schnell
Rahm an. Auch wenn die Durchschnittsgröße der Fettkügelchen
bei einer gegebenen Milchprobe klein ist, kann daher die Lagerfähigkeit
aufgrund der Existenz von relativ wenigen großen Kügelchen kurz sein.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind auf eine verbesserte Ventilelementgestaltung
gerichtet, die bei dem Design, das in der Serie der Patente von
Pandolfe beschrieben ist, einsetzbar ist. Allgemeiner gesagt, können die
Prinzipien der vorliegenden Erfindung auch auf andere Homogenisierungsventilgestaltungen
angewandt werden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist ein Homogenisierungsventil mit Durchflussbegrenzungsflächen vorgesehen,
die einander an beiden Seiten einer sich lateral erstreckenden Ventilöffnung (-spalt)
gegenüberliegen,
dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts liegende Enden der gegenüberliegenden
Flächen
versetzt angeordnet sind und dass die stromabwärtsseitigen Enden der gegenüberliegenden
Flächen
jeweils um weniger als etwa 90° zu
jeweiligen Ebenen, die durch die gegenüberliegenden Durchflussbegrenzungsflächen festgelegt werden,
geneigt sind.
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Allgemein
sehen Ausführungsformen
der Erfindung ein Homogenisierungsventil vor, bei dem Durchflussbegrenzungsflächen einander
an jeder Seite einer sich lateral erstreckenden Ventilöffnung (-spalt)
gegenüberliegen.
Die stromabwärts
liegenden Enden der gegenüberliegenden
Flächen
sind relativ zueinander um wenigstens einen Abstand versetzt angeordnet,
der notwendig ist, um ein Klappern des Ventils zu vermeiden. Untersuchungen
haben gezeigt, dass Ventile ohne Überlapp zu Instabilität neigen,
was zu einer verkürzten
Betriebslebensdauer führt.
Der Überlapp
ist jedoch klein genug, um sicherzustellen, dass eine Homogenisierungszone
mit den Mischschichten konvergiert oder sich über deren gesamte Breite erstreckt.
Dies führt
zu einer vollständigen
Homogenisierung, da Teile des Fluides nicht an der Zone vorbeiströmen können.
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Die
Theorie legt nahe, dass die stromabwärtsseitigen Enden der gegenüberliegenden
Flächen
bei der bevorzugten Ausführungsform
um wenigstens eine Höhe
der Ventilöffnung
versetzt, aber nicht um mehr als etwa 10 Mal die Öffnungshöhe versetzt
angeordnet werden sollen, um eine vollständige Homogenisierung zu erreichen.
Experimente mit Milchhomogenisierung, die Öffnungen von weniger als 0,003
Zoll (7,6 × 10–5 m),
in der Praxis zwischen 0,0010 und 0,0020 Zoll (2,5 × 10–5 m
bis 5,1 × 10–5 m) verwenden,
zeigen, dass das Versetzen oder der Überlapp größer sein sollte, als etwa 0,0010
Zoll (2,5 × 10–5 m)
aber immer weniger als 0,025 Zoll (6,4 × 10–4 m).
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Das
bevorzugte Homogenisierungsventil umfasst einen Stapel ringförmiger Ventilelemente, die
eine zentrale Öffnung
und axiale Fluidkanäle
festlegen. Diese Gestaltung ist bei kommerziellen Anwendungen einsetzbar,
die Durchflussraten von 500 gal/h (1893 l/min) und mehr erfordern.
Ringförmige Federn
werden dazu verwendet, benachbarte Paare von Ventilelementen auszurichten,
wobei die Federn in in den Ventilelementen ausgebildete Federnuten passen.
Homogenisierung tritt auf, wenn das Fluid zwischen der zentralen Öffnung und
den axialen Fluidkanälen
durch die dazwischen liegenden ringförmigen Ventilöffnungen
tritt. Vorzugsweise hat eine der gegenüberliegenden Flächen jedes
benachbarten Paares der Ventilelemente [eine Länge von] zwischen (0,015 bis
0,020 Zoll) 3,8 × 10–4–5,1 × 10–4 m, aber
immer weniger als (0,06 Zoll) 1,5 × 10–3 m.
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Das
Ventil kann einen Stapel ringförmiger Ventilelemente
aufweisen, die eine zentrale Öffnung und
axiale Fluidkanäle
festlegen, wobei die Homogenisierung erfolgt, wenn das Fluid zwischen
der zentralen Öffnung
und den axialen Fluidkanälen
durch die dazwischen liegenden ringförmigen Ventilöffnungen,
die durch gegenüberliegende
Ventilflächen
und Ventilsitze festgelegt werden, durchtritt, wobei die Öffnungen
kleiner sind als (0,003 Zoll) 7,6 × 10–5 m, wobei
die stromabwärtsseitigen
Enden der Ventilflächen
einen Überlapp
aufweisen, der kleiner ist als (0,025 Zoll) 6,4 × 10–4 m,
wodurch ein Klappern des Ventils verhindert wird; und ringförmige Federn,
die benachbarte Paare der Ventilelemente ausrichten, wobei die Federn
in in den Ventilelementen ausgebildete Federnuten passen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Homogenisierungsverfahren vorgeschlagen
umfassend, Pumpen eines Fluides durch ein Ventil mit einander gegenüberliegender Ventilfläche und
Ventilsitz in eine Umgebung mit niedrigem Druck, gekennzeichnet
durch versetztes Anordnen eines stromabwärtsseitigen Endes der Ventilfläche relativ
zu dem stromabwärtsseitigen Ende
des Ventilsitzes, und Abwinkeln des stromabwärtsseitigen Endes der Ventilfläche und
des stromabwärtsseitigen
Endes des Ventilsitzes um weniger als etwa 90° zu entsprechenden Ebenen, die
jeweils durch die gegenüberliegenden
Ventilfläche
bzw. Ventilsitz festgelegt werden.
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Bei
diesem Verfahren werden die folgenden Schritte ausgeführt: Pumpen
eines Fluides durch ein Ventil mit einander gegenüberliegender
Ventilfläche und
Ventilsitz in eine Umgebung mit niedrigem Druck; Überlappen
eines stromabwärtsseitigen
Endes der Ventilfläche
relativ zu dem Ventilsitz, um ein Klappern des Ventils zu vermeiden;
und Begrenzen des Überlapps,
um eine Konvergenz einer Mischschicht mit einer Homogenisierungszone
zu ermöglichen.
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Bei
einem anderen Verfahren werden die folgenden Schritte durchgeführt: Pumpen
eines Fluides zwischen gestapelten Ventilelementen, die gegenüberliegende
Ventilflächen
und Ventilsitze liefern; ausgerichtetes Halten der Ventilelemente
mit ringförmigen
Federn, die in Ventilnuten, die in den Ventilelementen ausgebildet
sind, passen; Trennen der Ventilsitze von den Ventilflächen um
einen Abstand von weniger als (0,003 Zoll) 7,6 × 10–5 m; Überlappen
eines stromabwärtsseitigen
Endes der Ventilflächen relativ
zu dem Ventilsitz um einen Abstand, der notwendig ist, um ein Klappern
zu vermeiden; und Begrenzen des Überlapps
auf weniger als etwa (0,025 Zoll) 6,4 × 10–4 m.
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Die
obigen und weitere Merkmale der Erfindung einschließlich verschiedener
neuer Aufbaudetails und Kombinationen von Teilen sowie weitere Vorteile
werden nun genauer mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben
und in den Ansprüchen
herausgestellt. Es versteht sich, dass das besondere Verfahren und
die Vorrichtung gemäß der Erfindung
beispielhaft dargestellt sind und nicht als Beschränkung der
Erfindung. Die Prinzipien und Merkmale dieser Erfindung können in
verschiedenen und zahlreichen Ausführungsformen eingesetzt werden,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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In
den beigefügten
Zeichnungen beziehen sich Bezugszeichen in allen unterschiedlichen
Ansichten auf gleiche Teile. Die Zeichnungen sind nicht notwendigerweise
maßstabgetreu;
stattdessen wurde Wert darauf gelegt, die Prinzipien der Erfindung darzustellen.
In den Zeichnungen ist:
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1 ein
Schnitt durch ein Homogenisierungssystem mit Ventilelementen gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine
perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht der erfindungsgemäßen Ventilelemente
in einem Ventilelementstapel in dem Homogenisierungssystem;
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3 ein
vertikaler Teilschnitt der gestapelten Ventilelemente, wobei der
Ventilöffnungsbereich bei
einem herkömmlichen
Homogenisierungsventil und bei dem [erfindungsgemäßen] Homogenisierungsventil
gezeigt ist;
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4 ein
Schnitt des herkömmlichen
Ventilöffnungsbereiches
und der Durchflussbedingungen des durch die Ventilöffnung austretenden
Fluides;
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5 ein
Schnitt des Ventilöffnungsbereiches,
in dem kein Überlapp
zwischen den oberen und unteren Flächen der Düsenöffnung gemäß der vorliegenden Erfindung
besteht;
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6 ein
Schnitt des Ventilbereiches, wobei ein Ventil mit lediglich moderatem Überlapp
gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt ist;
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7 ein
Ausdruck der Tropfengröße als Funktion
des Homogenisierungsdruckes für
verschiedene Ventilüberlappabstände während der Milchhomogenisierung
in wirtschaftlichem Maßstab; und
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8 ein
Ausdruck der Tropfendurchmesser als Funktion des Überlapps
für verschiedene
Homogenisierungsdrücke
unter Verwendung von abgefüllter
Milch bei einer Durchflussrate von 40 Gallonen (151 l) pro Stunde.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 ist
ein Schnitt eines Homogenisierungssystems, das sich auf das in den
Pandolfe-Patenten beschriebene Design bezieht. Das System umfasst
Ventilelemente 100, die entsprechend den Prinzipien der
vorliegenden Erfindung aufgebaut sind, wobei viele der Details dieser
Elemente besser mit Bezug auf 2 verstanden
werden.
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Mit
Bezug sowohl auf 1 als auch 2 fördert ein
Einlassanschluss 112, der in einem Einlassflansch 114 ausgebildet
ist, ein Hochdruckfluid zu einem Ventilelementstapel 116.
Das Hochdruckfluid wird in eine innere Kammer 118 eingeführt, die
durch die zentralen Öffnungen 103,
welche durch die grundsätzlich
ringförmigen
Ventilelemente 100 ausgebildet sind, definiert wird. Das
Hochdruckfluid wird dann durch Ventilöffnungen (-spalte) 102 in
eine Kammer 120 mit niedrigem Druck ausgebracht, die durch
die axialen Anschlussöffnungen 122 durch
die Ventilelemente 100 und die Ringnuten 124 in
den Ventilelementen definiert wird. Das in die Kammer mit niedrigem
Druck passierende Fluid tritt in eine Ablassöffnung 126 in einer
Ablassflanschanordnung 130 ein.
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Der
Stapel 116 der Ventilelemente 100 wird über ein
Basisventilelement 132 gegen den Einlassflansch 114 abgedichtet.
Das oberste Ventilelement greift an einem oberen Ventilstopfen 140 an,
der über die
innere Kammer 118 abdichtet. Dieser obere Ventilstopfen 140 wird
hydraulisch oder pneumatisch durch eine Stellgliedanordnung 142 bewegt,
die einen Stellgliedkörper 144 aufweist,
der einen Stellgliedkolben 146 umgibt, wobei er über einen
O-Ring 148 gegenüber
diesem abgedichtet ist. Der Kolben 146 ist über die
Stellgliedstange 150 mit dem oberen Stopfen 140 verbunden.
Eine Stellgliedführungsplatte 152 sitzt
zwischen dem Körper 144 und
der Ablassflanschanord nung 130. Durch Variieren des Druckes
eines Hydraulikfluides oder pneumatisch in dem Hohlraum 154 kann
die Größe der Ventilöffnungen 102 durch
Induzieren der radialen Biegung der Ventilelemente 100 moduliert
werden.
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Das
Basisventilelement 132 und andere Ventilelemente 100 sind
relativ zueinander ausgerichtet und werden durch schlangenförmige Ventilfedern 134,
die innerhalb zusammenwirkender Federnuten 136, 138,
welche in ansonsten flachen Umfangsrandflächen jedes Ventilelementes 100 ausgebildet
sind, in der Stapelanordnung gehalten.
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3 ist
ein Schnitt durch die Ventilelemente um die Ventilöffnungen,
wobei ein herkömmlicher Ventilöffnungsbereich 160 und
der Ventilöffnungsbereich 170 bei
dem erfindungsgemäßen Homogenisierungsventil
gezeigt sind.
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Die
Höhe beider Öffnungen
liegt vorzugsweise zwischen 0,0015 und 0,0020 Zoll (3,8 × 10–5 m–5,1 × 10–5 m), üblicherweise
bei etwa 0,0018 Zoll (4,6 × 10–5 m),
in jedem Fall aber weniger als 0,003 Zoll. Diese Größe ist als
der vertikale Abstand zwischen dem Ventilsitz oder Steg 158 und
der gegenüberliegenden,
größtenteils
flachen Ventilfläche 156 definiert.
Experimente haben gezeigt, dass die Öffnung nicht einfach über 0,003
Zoll (7,6 × 10–5 m)
vergrößert werden
sollte, um höhere
Durchflussraten zu erreichen, da solche Erhöhungen zu einer niedrigen Homogenisierungseffizienz
führen
werden.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
hat der Ventilsitz eine Messerkantengestalt. An der stromaufwärtsseitigen
Hochdruckseite der Öffnung ist
der Ventilsitz 158 um einen 45°-Winkel, der sich zu der Ventilfläche 156 neigt,
abgeschrägt.
In der Öffnung
ist der Ventilsitz 158 über
eine Strecke von idealerweise etwa 0,015 bis 0,020 Zoll (3,8 × 10–4 m–5,1 × 10–4 m),
aber nicht weniger als 0,06 Zoll (1,5 × 10–3 m)
flach. Auf der stromabwärtsseitigen
Niederdruck seite der Öffnung 102 neigt
sich der Ventilsitz von der Ventilfläche mit einem Winkel von 5
bis 90° oder mehr,
bei der dargestellten Ausführungsform
45°, von
der Ventilfläche
weg.
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In
dem herkömmlichen
Ventilöffnungsbereich 160 wird
der Fluiddurchtritt durch die Ventilöffnung 102 beschleunigt,
wenn es über
den relativ kurzen Ventilsitz oder Steg 158 tritt. Das
benachbarte Ventilelement liefert eine flache Ventiloberfläche 156, die
sich radial nach außen
erstreckt, parallel zu der Richtung des durch die Öffnung 102 fließenden Fluides.
Die Gesamtlänge
der Ventilfläche,
die sich radial von dem Steg erstreckt, ist keine genau kontrollierte Toleranz,
neigt aber dazu relativ lang zu sein, etwa 0,055 Zoll (1,4 × 10–5 m).
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4 zeigt
die Durchflussbedingungen des durch den herkömmlichen Ventilöffnungsbereich 160 durchtretenden
Fluides. Unmittelbar vor dem Durchtritt des Fluides über das
Ende 187 des Steges 158 ist der Durchfluss zwischen
dem Steg 158 und der Ventilfläche 156 vollständig laminar
(180). In diesem Raum tritt eine geringe Homogenisierung
auf, das Fluid wird aber an diesem Punkt stark beschleunigt. Nach
Durchtreten der Ventilöffnung
verringert sich der Teil des Fluides 180, der laminar fließt, mit
zunehmender Entfernung von der Öffnung 102.
Die von der Ventilfläche 156 weg
liegenden Schichten werden zunehmend in turbulente, dreidimensionale
Mischschichten 182 mit hohen und niedrigen Geschwindigkeiten
umgewandelt, in denen keine laminaren Eigenschaften existieren.
Insgesamt sind die turbulenten Mischschichten keilförmig und
erweitern sich stromabwärts
der Ventilöffnung
bei einem Winkel von etwa α =
5,7°. An
einem Punkt ist die Spitze der Energiedissipation in der turbulenten
Mischschicht erreicht und eine Homogenisierungsfront oder -zone 184 bildet
sich, in der die Mischschichten zusammenkommen und vollständig turbulent
werden. Dies ist der Bereich, in dem der größte Teil der Homogenisierung
erfolgt. Hier ist es, wo im Allgemeinen die in dem Druck und der
Geschwindigkeit des Fluides enthaltene Energie in das Auseinanderreißen der
Milchfettkü gelchen
oder das Mischen von Komponenten in den Emulsionen oder Dispersionen
umgewandelt wird.
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Der
Ort der Homogenisierungsfront kann auf zwei Weisen definiert werden.
Bei einer herkömmlichen
Ventilöffnung
für die
Milchhomogenisierung von 0,0018 Zoll (4,6 × 10–5 m)
ist die Homogenisierungsfront bei etwa 0,012 Zoll (3,1 × 10–4 m)
von dem Ende 187 der Öffnungsoberfläche zentriert.
Allgemeiner gesagt erstreckt sich aber die Homogenisierungsfront über eine
Strecke von etwa 6 bis 10 Mal der Größe der Öffnung. Diese Beziehung kann
für andere
Ventilkonfigurationen verallgemeinert werden.
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Das
Problem bei diesem herkömmlichen Ventildesign
liegt darin, dass eine unvollständige Konvergenz
zwischen der turbulenten Mischschicht 182 und der Homogenisierungszone
oder -front 184 vorliegt. Das durch die Ventilöffnung 102 hindurchtretende
Fluid ist daher unvollständig
homogenisiert. Teile, die durch die turbulente Mischschicht 182 hindurchtreten,
aber die Homogenisierungszone 184 vermeiden, erfahren eine
unvollständige
Homogenisierung.
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Es
wurden Untersuchungen durchgeführt, bei
denen Fotomikrobilder von eingefärbten Öltröpfchen gesammelt
wurden, die durch das Ventil hindurchtreten, wobei ein frequenzverdoppelter Nd:YAG-Laser
verwendet wurde. Diese Arbeit legt nahe, dass ein zusätzliche
Mechanismus existiert, der einer vollständigen Homogenisierung entgegenwirkt.
Es scheint ein Bereich laminarer Strömung 186 zu existieren,
der sich über
die Homogenisierungsfront 184, die an der Ventilfläche 156 hängt, erstreckt. Dies
gestattet relativ großen
inhomogenen Spezies in dem Fluid, an der Homogenisierungszone 184 vorbei
zu strömen.
Dieser Effekt erklärt
die Existenz großer
inhomogener Strukturen in Milch, die in dieser Art von Ventilen
homogenisiert wurde, auch wenn hohe Homogenisierungsdrücke angewandt
wurden. Dies führt
zu einer relativ großen
Standardabweichung in der Größe der Fettkügelchen
in dem homogenisierten Produkt.
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Zurückkommend
auf 3 sind bei dem Ventilöffnungsbereich 170 gemäß der vorliegenden Erfindung
die Enden der gegenüberliegenden
Oberflächen,
die die Öffnung 102 definieren,
weiterhin versetzt zueinander angeordnet. Die Ventiloberfläche 156 endet 188 aber
sehr viel näher
bei dem Ende des Steges 158. Es besteht ein Überlapp,
aber die Länge des Überlapps
ist genau gesteuert.
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5 zeigt
die Durchflussbedingungen des aus der Ventilöffnung 102 austretenden
Fluides, wenn kein Überlapp
existiert. Der Bereich der laminaren Strömung 180 zeigt einen
dreieckigen Querschnitt, der sich von der Ventilöffnung weg erstreckt, wobei
er oben und unten abnimmt, wenn er sich von den Enden der Ventilflächen weg
bewegt. Am wichtigsten aber ist es, dass die Homogenisierungszone oder
-front 184 mit den turbulenten Mischschichten 182 konvergiert.
Praktisch das gesamte Fluid, das aus dem Ventil austritt, tritt
durch diese Zone, die bei etwa fünf Öffnungsabständen existiert,
und wird vollständig
homogenisiert.
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Wie
in 6 dargestellt ist, kann auch bei etwas Überlapp
(Überlapp
= 6 Ventilspalte) eine Konvergenz der turbulenten Mischschicht 182 und
der Homogenisierungszone 184 auftreten. Die Homogenisierungsfront
liegt bei etwa 5 bis 8 Mal der Ventilöffnungshöhe von dem Ende 187 des
Steges 156 vor.
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Außerdem erstrecken
die Wandeffekte von der Ventilfläche 156 keine
laminare Strömung 180 über die
Zone 184 hinaus. Statt dessen stört das frühe Abschneiden der Fläche 156 das
laminare Strömungsfeld 180 vollständig, so
dass die Homogenisierungszone 184 das aus der Öffnung 102 austretende Fluid
vollständig
aufnehmen kann.
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Allgemeiner
gesagt, treten Wandeffekte von der Ventilfläche 156 und dem Ventilsitz 158 nicht
in anderer Weise auf, solange der Schrägungswinkel β, der als
45° dargestellt
ist, sich nicht dem Divergenzwinkel α der turbulenten Mischschicht,
der 5,7° beträgt, annähert. Üblicherweise
liegt der Winkel β bei wenigstens
10°, um
das Risiko einer Befestigung der laminaren Strömung an der Wand zu vermeiden.
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Experimente
legen nahe, dass diese Konvergenz auftreten kann, wenn der Überlapp
bei 10 Ventilspalten oder etwa 0,02 Zoll (5,1 × 10–4 m)
liegt, wenn herkömmliche
Ventilöffnungshöhen verwendet werden.
Ein optimaler Überhang
liegt bei etwa 8 Ventilspalten oder 0,016 Zoll (4,1 × 10–4 m) Überlapp
oder weniger.
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7 ist
ein Ausdruck, der die Ergebnisse von Experimenten darstellt, die
mittlere Kügelchendurchmesser
in homogenisierter Milch als Funktion des Druckes für Ventile
mit unterschiedlichen Überlapps
korrelieren. Ventilüberlapps
zwischen 0,025 Zoll (6,4 × 10
–4 m)
(☐), 0,040 Zoll (1,02 × 10
–3 m)
(Δ) und
den standardmäßigen 0,055
Zoll (1,4 × 10
–3 m) (
)
zeigen im Wesentlichen die gleiche Leistung. Ein mittlere Kugelgröße von etwa
0,90 μm
wird bei einem Homogenisierungsdruck zwischen 1,100 bis 1,200 psi
(7584 kPa–8274
kPa) erzeugt. Wenn Überlapps von
0,010 (
)
oder 0,0 Zoll (2,54 × 10
–4 m)
(kein Überlapp)
(★) verwendet
werden, fällt
jedoch der mittlere Kugeldurchmesser auf etwa 0,80 μm in dem
gleichen Bereich der Homogenisierungsdrücke. Diese Untersuchungen zeigen,
dass Überlapps,
die weniger als 10 Ventilspalte lang sind, oder etwa 0,025 Zoll
(6,4 × 10
–4 m),
eine wesentlich bessere Homogenisierung erreichen.
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Die
Untersuchungen zeigen aber, dass unter manchen Umständen ein
minimaler gewünschter Überlapp
existiert. Wenn die Datenpunkte bei der Erzeugung des Ausdrucks
in 7 für
die Konfiguration mit null Überlapp
ge sammelt wurden, wurde der Messerkantensteg stark beschädigt. Dieser
Effekt wurde durch höhere
als normale Geräusche
von dem Ventilstapel bestätigt.
Eine Untersuchung der Messerkante nach einem Durchlauf von 10.000
Gallonen zeigte ein starkes Abplatzen. Dies deutet an, dass bei dem
Betrieb mit null Überlapp
Instabilitäten
auftraten. Diese Instabilität
wird erwartet, wenn kein Überlapp vorliegt
oder der Überlapp
geringer ist als eine Ventilöffnungshöhe. Bei
dem Design von 1 überträgt sich das auf einen Überlapp
von weniger als etwa 0,0015 bis 0,0020 Zoll (3,8 × 10–5 m–5,1 × 10–5 m).
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8 zeigt
das Ergebnis von Versuchen mit einer Laboranordnung mit entsprechend
niedriger Durchflussrate. Der Ausdruck zeigt Tröpfchendurchmesser als Funktion
des Überlapps
oder des Überhangs
für drei
Homogenisierungsdrücke
(1000 psi (6894 kPa) (
),
1200 psi (8274 kPa) (☐) und 1400 psi (9652 kPa) (Δ)) unter
Verwendung von abgefüllter Milch
bei einer Durchflussrate von 40 Gallonen/h (151). Auch bei dieser
geringen Durchflussrate erreicht eine Reduzierung des Überlapps
eine bessere Homogenisierung, was mit den Untersuchungen unter kommerziellen
Bedingungen übereinstimmt.
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Obwohl
die Erfindung insbesondere mit Bezug auf deren bevorzugte Ausführungsformen
dargestellt und beschrieben wurde, versteht es sich für den Fachmann,
dass verschiedene Änderungen
hinsichtlich der Form und der Details möglich sind, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen, wie er durch die beigefügten Ansprüche definiert
ist.