DE4040334C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Rückgewinnung von Lösungsmitteln aus einem Abluftstrom - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Rückgewinnung von Lösungsmitteln aus einem AbluftstromInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Rückgewinnung
von Lösungsmitteln aus einem Abluftstrom, bei dem
der das Lösungsmittel enthaltende Abluftstrom durch einen Ab
sorber geführt und darin das Lösungsmittel mittels eines hoch
siedenen Waschöls ausgewaschen wird, bei dem das mit dem Lö
sungsmittel angereicherte Waschöl anschließend erwärmt, in ei
ner Destillationskolonne der größte Teil des Lösungsmittels
abdestilliert bzw. einer Flashverdampfung unterzogen und da
nach kondensiert wird und bei dem das noch eine Restkonzentra
tion an Lösungsmittel enthaltende Waschöl erneut dem Absorber
zugeführt wird sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Aus der DE-OS 35 42 537 ist ein Verfahren zur Abtrennung einer
Verunreinigung, beispielsweise eines Lösungsmittels, von einem
diese enthaltenden Abluftstrom bekannt, bei dem man den die
Verunreinigung enthaltenden Abluftstrom mit einem flüssigen
Absorbtionsmittel für die Verunreinigung in Kontakt bringt,
durch das die Verunreinigung aus dem Abluftstrom ausgewaschen
wird. Das flüssige, die Verunreinigung enthaltende Absorb
tionsmittel wird danach auf eine Temperatur erwärmt, die ober
halb der Temperatur liegt, bei der das flüssige Absorbtions
mittel mit dem Abluftstrom in Kontakt gebracht wurde. Sodann
wird das flüssige, erhitzte und mit der Verunreinigung bela
dene Absorbtionsmittel durch eine Destillationskolonne ge
führt, in der die Verunreinigung freigesetzt oder verdampft
und einem Kondensator zugeführt wird, in dem die abgetrennte
Verunreinigung dann kondensiert. Das weitgehend von der Ver
unreinigung befreite, flüssige Absorbtionsmittel wird dann,
gegebenenfalls nach der Abtrennung von vorhandenem Wasser und
Beseitigung von Feststoffen, erneut wieder zur Absorbtion von
Verunreinigungen aus dem Abluftstrom verwendet. Um zu errei
chen, daß der Abluftstrom am Absorber eine vom Gesetzgeber ge
forderte Reingaskonzentration aufweist, ist es erforderlich,
daß das dem Absorber zugeführte, flüssige Absorbtionsmittel,
welches im Kreislauf geführt wird, einen Restgehalt an Verun
reinigungen besitzt, der von dem jeweils zu absorbierenden
Lösungsmittel abhängt, aber in jedem Fall sehr niedrig ist.
Um einen solchen niedrigen Restgehalt zu erreichen, muß
die Destillationskolonne, in der die Verunreinigung aus dem
Absorbtionsmittel freigesetzt oder verdampft wird, eine sol
che Höhe aufweisen, die in den meisten Fällen nicht mehr
wirtschaftlich zu vertreten ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das bekann
te Verfahren dahingehend weiter zu bilden, daß ohne Erhöhung
des Aufwandes für die Destillationskolonne und damit in wirt
schaftlich vertretbarer Weise die Reingaskonzentration des
den Absorber verlassenden Abluftstromes erheblich verbessert
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem
Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen,
daß das aus der Destillationskolonne austretende und noch
eine verhältnismäßig hohe Restkonzentration an Lösungsmittel
enthaltende Waschöl vor seinem Eintritt in den Absorber im
Gegenstrom in einem Stripper mit einem Gasstrom beaufschlagt
und der Gehalt an Lösungsmittel weiter reduziert wird.
Dieses Verfahren ermöglicht es, die Destillationskolonne
klein und damit wirtschaftlich auszubilden. Die Restkonzentra
tion des Lösungsmittels im Waschöl wird dann im Stripper so
weit reduziert, daß anschließend über die Absorbtion mit die
sem Waschöl die aus dem Absorber austretende Abluft die vom
Gesetzgeber geforderte, niedrige Reingaskonzentration auf
weist.
Weitere Merkmale des Verfahrens gemäß der Erfindung sowie
einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens sind in
den Ansprüchen 2-11 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In dieser Zeichnung ist das Verfahrensschema einer Anlage ge
zeigt, mit der ein Abluftstrom gereinigt wird, der Methyliso
butylketon (MIBK) enthält. Diese Anlage besteht zunächst aus
einem Absorber 1, der als Füllkörperwäscher, Bodenkolonne oder
als Kombination von Füllkörperwäscher und Bodenkolonne ausge
bildet sein kann und der in diesem Ausführungsbeispiel im Ge
genstrom betrieben wird. In den unteren Bereich dieses Absor
bers 1 werden über eine Leitung 2 mittels einer Pumpe 3 etwa
5000 m3 Abluft/h zugeführt, die eine Temperatur von etwa 25°C
besitzen und die etwa 10 g Methylisobutylketon/m3 enthalten.
In dem Absorber 1 strömt der zugeführte Abluftstrom von unten
nach oben und tritt über eine Auslaßleitung 4 aus.
Dem Absorber 1 wird von oben über einen an sich bekannten,
nicht dargestellten Verteiler ein oxidationsbeständiges, hoch
siedendes Waschöl, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein
Trimellithsäureester, in einer Menge von etwa 3,5 m3 pro Stun
de zugeführt, über das das in dem Abluftstrom befindliche Lö
sungsmittel ausgewaschen wird. Der durch diesen Absorbtions
vorgang gereinigte Abluftstrom verläßt mit einer Restkonzen
tration von kleiner als 100 mg Methylisobutylketon/m3 den Ab
sorber 1.
Während des Absorbtions- bzw. Waschvorganges reichert sich das
über die Leitung 5 zugeführte Waschöl mit Methylisobutylketon
an, wobei das Waschöl im unteren Bereich des Absorbers 1 einen
Gehalt von etwa 0,15 g Methylisobutylketon/l besitzt. Über
eine Leitung 6 mit einer Pumpe 7 werden nun ebenfalls etwa
3,5 m3 beladenes Waschöl/h über einen Wärmeaustauscher 8 und
eine Leitung 9, in die bedarfsweise ein nur angedeuteter Nach
erhitzer 10 eingeschaltet ist, einer kontinuierlichen Vakuum
destillationskolonne 11 zugeführt. Dabei wird das Waschöl durch
den Wärmeaustauscher 8 und den Nacherhitzer 10 so stark er
wärmt, daß das Waschöl bei seinen Eintritt in die Vakuumdestil
lationskolonne 11 eine Temperatur von etwa 120°C aufweist.
In der Vakuumdestillationskolonne 11, die über eine nur ange
deutete Heizeinrichtung 12 ständig auf einer Temperatur von
etwa 120°C gehalten wird, wird das Methylisobutylketon in an
sich bekannter Weise abdestilliert bzw. einer Flashverdamp
fung unterzogen. Mittels einer Pumpe 13 wird das Methyliso
butylketon abgezogen und einem Kondensator 14 zugeführt, in
dem etwa 50 l Methylisobutylketon/h anfallen. Das Waschöl wird
aus der Vakuumdestillationskolonne 11 über eine Leitung 15
mittels einer Pumpe 16 abgezogen und einem sogenannten Strip
per 17 zugeführt. Das aus der Vakuumdestillationskolonne aus
tretende Waschöl besitzt eine Restkonzentration von etwa
0,8 g Methylisobutylketon/l. Dieses Waschöl tritt im oberen
Bereich des Strippers 17 ein und fließt über dessen Einbauten
nach unten. Über die Leitung 18 werden im unteren Bereich des
Strippers 17 etwa 350 m3 erhitzte Luft/h - es kann auch ein
Gas, beispielsweise Stickstoff sein - zugeführt. Diese Luft
wird von einer Pumpe 19 angesaugt, die die Luft über einen
Wärmeaustauscher 20 und einem Nacherhitzer 21 zu dem Stripper
17 fördert. Durch diese im Gegenstrom zu dem Waschöl fließen
de, erhitzte Luft wird die Restkonzentration des Methyliso
butylketons im Waschöl auf weniger als 0,15 g/l reduziert.
Dieses nur noch eine geringe Restkonzentration enthaltende
Waschöl wird im unteren Bereich des Strippers 17 über eine
Leitung 22 von einer Pumpe 23 abgezogen, die dieses Waschöl
dann über den Wärmeaustauscher 8 und die Leitung 5 wieder in
den oberen Bereich des Absorbers 1 zurückfördert. Das aus dem
Stripper 17 über die Leitung 22 austretende Waschöl, das eben
falls noch eine Temperatur von etwa 120°C besitzt, gibt in
dem Wärmeaustauscher 8 einen großen Teil seiner Wärmeenergie
an das Waschöl ab, das über die Leitung 6 und die Pumpe 7 aus
dem Absorber 1 abgezogen wurde und der Destillationskolonne
11 zugeführt wird. Dies bedeutet, daß durch den bereits oben
erwähnten Nacherhitzer 10 nur noch eine verhältnismäßig ge
ringe Wärmeenergie dem in die Destillationskolonne 11 einströ
menden Waschöl zugeführt werden muß.
Die im oberen Bereich des Strippers 17 austretende, eine Tem
peratur von etwa 120°C aufweisende Luft wird dem Wärmeaus
tauscher 20 zugeführt, in dem sie einen groben Teil ihrer Wär
me an die von der Pumpe 19 dem Stripper 17 zugeführte Luft ab
gibt. Die aus dem Stripper 17 austretende Luft ist mit etwa
6,5 g Methylisobutylketon/m3 beladen und wird nach dem Durch
strömen des Wärmeaustauschers 20 über eine Leitung 24 dem zu
reinigenden Abluftstrom in der Leitung 2 beigemischt.
Aufgrund des Kreislaufes des Waschöles hat dasselbe bei seinem
Eintritt in den Absorber 1 einen Restgehalt von weniger als
0,15 g Methylisobutylketon/l, was ausreichend ist, um die ge
wünschte Reingaskonzentration von kleiner als 100 mg/m3 des
Abluftstromes am Austritt des Absorbers 1 bzw. in der Leitung
4 zu erreichen.
Der aus dem Absorber 1 austretende Waschölstrom wird über die
Pumpe 7 und der aus der Destillationskolonne 11 austretende
Waschölstrom wird über die Pumpe 16 in seiner Menge in Abhän
gigkeit von der Reingaskonzentration des Abluftstromes ge
steuert, der über die Leitung 4 aus dem Absorber 1 austritt.
Dies bedeutet, daß dann wenn der über die Leitung 2 dem Absor
ber 1 zugeführte Abluftstrom weniger Lösungsmittel enthält,
die Förderleistung der Pumpen 7, 16 zwangsläufig reduziert
wird und umgekehrt.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es
möglich, auch ein anderes hochsiedendes, oxidationsbestän
diges Waschöl, beispielsweise Methylsilikonöl, zu verwenden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Lösungsmitteln
aus einem Abluftstrom, bei dem der das Lösungsmittel ent
haltende Abluftstrom durch einen Absorber geführt und da
rin das Lösungsmittel mittels eines hochsiedenen Waschöls
ausgewaschen wird, bei dem das mit dem Lösungsmittel ange
reicherte Waschöl anschließend erwärmt, in einer Destilla
tionskolonne der größte Teil des Lösungsmittels abdestil
liert bzw. einer Flashverdampfung unterzogen und danach
kondensiert wird und bei dem das noch eine Restkonzentra
tion an Lösungsmittel enthaltende Waschöl erneut dem Absor
ber zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das aus der Destillationskolonne austretende und noch
eine verhältnismäßig hohe Restkonzentration an Lösungsmittel
enthaltende Waschöl vor seinem Eintritt in den Absorber im
Gegenstrom in einem Stripper mit einem Gasstrom beaufschlagt
und der Gehalt an Lösungsmittel weiter reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Waschöl mit einem erwärmten bzw. erhitzten Gas
strom gestrippt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Waschöl mit heißer Luft von mindestens 100°C ge
strippt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aus dem Stripper austretende und mit Lösungsmittel
belastete Gasstrom dem in den Absorber eintretenden Abluft
strom zugeführt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der warme und mit Lösungsmittel belastete Gasstrom zur
Vorwärmung des in den Stripper eintretenden Gasstromes ge
nutzt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aus dem Absorber austretende Waschölstrom und damit
auch der aus der Destillationskolonne austretende Waschöl
strom in Abhängigkeit von der geforderten Reingaskonzentra
tion des aus dem Absorber austretenden Abluftstromes ge
steuert wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Waschöle oxidationsbeständige Waschöle eingesetzt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Waschöle Methylsilikonöle oder Trimellithsäureester
eingesetzt werden.
9. Vorichtung
zur Durchführung des
Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1-8, be
stehend aus einem Absorber und einer Destillationskolonne,
die im Kreislauf von einem Waschöl durchflossen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (15, 16) zwischen Destillationskolonne
(11) und dem Absorber (1) ein Stripper (17) angeordnet
ist, der mit einem Gasstrom beaufschlagbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Stripper (17) eine Heizeinrichtung (20, 21) zugeord
net ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904040334 DE4040334C2 (de) | 1990-12-17 | 1990-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Rückgewinnung von Lösungsmitteln aus einem Abluftstrom |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904040334 DE4040334C2 (de) | 1990-12-17 | 1990-12-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Rückgewinnung von Lösungsmitteln aus einem Abluftstrom |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4040334A1 DE4040334A1 (de) | 1992-06-25 |
DE4040334C2 true DE4040334C2 (de) | 1999-12-02 |
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DE3542537A1 (de) * | 1984-12-03 | 1986-06-12 | General Signal Corp., Stamford, Conn. | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung von verunreinigungen aus einem fluidstrom |
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1990
- 1990-12-17 DE DE19904040334 patent/DE4040334C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4040334A1 (de) | 1992-06-25 |
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