DE4039599C2 - Nachlaufverfahren und -Vorrichtungen für Steuergeräte von Brennkraftmaschinen - Google Patents
Nachlaufverfahren und -Vorrichtungen für Steuergeräte von BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Das Folgende betrifft Verfahren und Vorrichtungen
zum Betreiben von Steuergeräten in einer Nachlaufpha
se nach dem Abschalten der Zündung einer Brennkraft
maschine.
Seit über einem Jahrzehnt ist es üblich, Steuergeräte
nach dem Abschalten der Zündung einer Brennkraftma
schine im Nachlauf zu betreiben, um für bestimmte Be
dingungen zu sorgen, die für erneuten Start der Brenn
kraftmaschine und weiteres Betreiben derselben von
Vorteil sind. Hierzu gehört insbesondere ein Überwa
chen dahingehend, ob am Motor Bedingungen vorlie
gen, die einen Heißstart erforderlich machen. An Brenn
kraftmaschinen mit Hitzdrahtluftmesser ist es darüber
hinaus üblich, den Hitzdraht in der Nachlaufphase frei
zubrennen. Hierzu stehen seit über einem Jahrzehnt
ausgeklügelte Verfahren zur Verfügung, gemäß denen
der Draht zum Erhöhen seiner Betriebsdauer nicht in
jeder Nachlaufphase gleich stark freigebrannt wird,
sondern ein starker Freibrennvorgang immer nur nach
einigen schwächeren Freibrennvorgängen erfolgt. Wei
terhin ist es möglich, in der Nachlaufphase Daten aus
dem vorangegangenen Betriebszyklus statistisch auszu
werten, um daraus z. B. Adaptionswerte für verbesser
ten weiteren Betrieb zu gewinnen.
Aus der DE 32 46 523 A1 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum gesteuerten Freibrennen eines Meßzwecken
dienenden Widerstandes, beispielsweise eines Hitzdrahts oder
Heißfilms im Luftmassenmesser einer Brennkraftmaschine
bekannt, wobei das Freibrennen nach Abschalten der
Brennkraftmaschine erfolgt. Abhängig von bestimmten
Betriebszuständen, insbesonders drehzahlabhängigen
Betriebszuständen, die während des Betriebes der
Brennkraftmaschine aufgetreten sind, wird das Freibrennen im
Nachlauf durchgeführt oder gesperrt. Das Freibrennen erfolgt
zeitabhängig und wird nach einer vorgebbaren Zeitspanne
beendet.
Alle bekannten Nachlaufverfahren arbeiten so, daß
für das Beenden aller Nachlauffunktionen die seit Ab
schalten der Zündung verstrichene Zeitspanne gemes
sen wird und nach Ablauf vorgegebener Zeitspannen
die Nachlauffunktionen eingestellt werden. Mit Beginn
der Nachlaufphase werden alle Funktionen gestartet,
also z. B. Zeitmeßfunktionen für den Heißstart, das Frei
brennen eines Hitzdrahtluftmessers, das Verstellen der
Drosselklappe, falls diese elektrisch angesteuert wird,
vom ganz geschlossenen Zustand in einen solchen, in
dem sie nicht verklemmen kann, das statistische Aus
werten von Daten usw.
Es hat sich gezeigt, daß es immer wieder Fälle gibt,
wenn glücklicherweise auch recht selten, wo sich in Ver
suchen herausstellte, daß beim Betreiben der Brenn
kraftmaschine ohne Nachlaufphase diese besser wieder
in Gang setzbar war als dann, wenn Nachlauffunktionen
ausgeübt wurden.
Es bestand demgemäß das Problem, Verfahren zum
Betreiben von Steuergeräten in einer Nachlaufphase
nach dem Abschalten der Zündung einer Brennkraftma
schine anzugeben, die in noch mehr Fällen als bisher ein
zuverlässiges Neustarten der Brennkraftmaschine er
möglichen.
Die Erfinder haben herausgefunden, daß die oben be
schriebenen ab und zu auftretenden Probleme überwie
gend dann zu beobachten sind, wenn sehr tiefe Betriebs
temperaturen vorliegen oder die Batterie für die Brenn
kraftmaschine einen schlechten Ladezustand aufweist.
Den im Folgenden angegebenen erfindungsgemäßen
Verfahren ist die Idee gemeinsam, Steuergeräte im
Nachlauf so zu betreiben, daß die Batterie so gut wie
möglich geschont bleibt. Dies erfolgt dadurch, daß ho
hen Stromfluß benötigende Nachlauffunktionen nur
hintereinander ausgeführt werden und/oder daß Nach
lauffunktionen so bald wie möglich abgebrochen wer
den, was dadurch bewerkstelligt wird, daß Werte vorge
gebener Größen gemessen und mit Schwellwerten ver
glichen werden und im Fall von Übereinstimmung zwi
schen gemessenem Wert und Schwellwert die jeweilige
Nachlauffunktion abgebrochen wird. Eine weitere Maß
nahme besteht darin, das Stromliefervermögen der Bat
terie zu überwachen und Nachlauffunktionen abzubre
chen oder erst gar nicht zu starten, wenn sich die Batte
rie in einem Zustand befindet, der für erneuten Start
kritisch ist.
Ein erstes Verfahren zum Betreiben von Steuergerä
ten in einer Nachlaufphase nach dem Abschalten der
Zündung einer Brennkraftmaschine zeichnet sich da
durch aus, daß für das Beenden einzelner Nachlauffunk
tionen oder Verbieten derselben von Anfang der Nach
laufphase an
- - jeweils ein Schwellwert einer Größe vorgege ben wird, die so gewählt ist, daß dann, wenn ihr aktueller Wert den Schwellenwert erreicht, die je weilige Nachlauffunktion ohne wesentliche Ver schlechterung der Betreibbarkeit der Brennkraft maschine eingestellt werden kann,
- - der Wert der Größe im Nachlauf überwacht wird,
- - und dann, wenn der gemessene Wen den Schwellwert erreicht, die jeweilige Nachlauffunk tion eingestellt wird.
Ein zweites derartiges Verfahren zeichnet sich da
durch aus, daß für vorzeitiges Beenden von Nachlauf
funktionen oder Verbieten derselben von Anfang der
Nachlaufphase an
- - das Stromliefervermögen der Batterie über wacht wird
- - und die Nachlauffunktionen beendet oder von Anfang an verboten werden, wenn das Stromliefer vermögen der Batterie und/oder die Außentempe ratur solche Werte aufweisen, daß das Stromliefe rungsvermögen der Batterie im wesentlichen nur noch dazu ausreicht, die abgekühlte Brennkraftma schine wieder zu starten.
Ein drittes Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß
im Fall mehrerer, hohen Stromfluß erfordernder Nach
laufverfahren diese nacheinander ausgeführt werden.
Die genannten Verfahren können in beliebiger Weise
miteinander kombiniert werden. Von besonderem Vor
teil ist es, alle drei gemeinsam einzusetzen. Ausgestal
tungen und Weiterbildungen der einzelnen Verfahren
sind durch abhängige Ansprüche gegeben.
Die Batterie läßt sich erheblich schonen, wenn Nach
lauffunktionen nicht mehr grundsätzlich über eine vor
gegebene Zeit ablaufen, sondern wenn sie beendet wer
den, sobald durch das Beenden kein wesentliches Beein
trächtigen der Funktion der Brennkraftmaschine mehr
zu befürchten ist oder wenn die Funktionen gleich gar
nicht ausgeführt werden. So wird herkömmlicherweise
z. B. die Nachlauffunktion für Heißstart typischerweise
über eine Stunde lang aufrechterhalten, selbst wenn der
Motor vor dem Ausschalten der Zündung nur kurz bei
geringer Last lief, sich also kaum erwärmt hat. Wird
dagegen das erste oben genannte erfindungsgemäße
Verfahren eingesetzt, wird als Größe zum Beurteilen,
ob die Nachlauffunktion erfolgen soll, die Motortempe
ratur gewählt. Der aktuelle Wert der Motortemperatur
wird dauernd mit einem Schwellenwert verglichen, und
die Heißstart-Nachlauffunktion wird nur ausgeführt,
wenn und solange sich die aktuelle Temperatur über
dem Schwellwert befindet.
Das eben genannte Beispiel für eine Variante des er
sten Verfahrens geht von einem festen Schwellwert aus.
Es ist jedoch auch möglich, den Schwellwert abhängig
von Betriebsbedingungen vor dem Abschalten der
Brennkraftmaschine festzulegen. So kann eine Variante
des ersten Verfahrens dahingehen, daß die Freibrenn
dauer des Hitzdrahtes eines Luftmengenmessers von
der Betriebsdauer der Brennkraftmaschine vor deren
Abschalten abhängt. Dies trägt nicht nur zum Schonen
der Batterie, sondern auch zum Verlängern der Be
triebsfähigkeit des Hitzdrahts bei.
Auch das als drittes oben aufgezählte erfindungsge
mäße Verfahren, gemäß dem hohen Stromfluß erfor
dernde Nachlaufverfahren nicht mehr parallel ab dem
Abschalten der Zündung ausgeführt werden, sondern
nacheinander, führt offensichtlich zu einem Schonen der
Batterie, da bekanntlich ein hoher Stromfluß über kurze
Zeit einer Batterie mehr schadet als ein niedrigerer
Stromfluß über längere Zeit mit gleicher Gesamtener
gie. Diese Vorgehensweise ist vor allem dann von Vor
teil, wenn in einer Brennkraftmaschine mit zwei Bänken
mit jeweils einem Luftmengenmesser zwei Hitzdrähte
freizubrennen sind. Die Reihenfolge der Verfahren
hängt von ihrer Bedeutung für die weitere gute Funk
tionsfähigkeit der Brennkraftmaschine ab, ist also je
nach Anwendungsfall festzulegen.
Das Überwachen des Stromliefervermögens der Bat
terie, wie es bei dem als zweites oben aufgelistetes erfin
dungsgemäßes Verfahren auszuführen ist, kann z. B. da
durch erfolgen, daß der Spannungsabfall der Batterie
bei einer kurzzeitigen vorgegebenen Belastung gemes
sen wird, z. B. bei kurzzeitigem Freibrennen eines Hitz
drahtes. Mit dieser Messung werden die Auswirkungen
von Ladezustand und Temperatur gemeinsam erfaßt. Es
ist jedoch relativ schwierig, mit einem solchen Verfah
ren zuverlässige Werte zu erhalten. Zuverlässiger, aller
dings auch aufwendiger, sind Messungen der Außen
temperatur und/oder des Ladezustandes. Der Ladezu
stand kann sehr genau über die Konzentration der Bat
teriesäure erfaßt werden, der wiederum gut mit Hilfe
einer relativ einfach ausführbaren Messung der Leitfä
higkeit erfaßbar ist. Unabhängig davon, wie das Strom
liefervermögen genau erfaßt wird, ist es für das zweite
erfindungsgemäße Verfahren wesentlich, daß dafür ge
sorgt wird, daß Nachlauffunktionen nur dann ausge
führt werden, wenn nicht die Gefahr besteht, daß die
Batterie so stark belastet wird, daß sich anschließend die
Brennkraftmaschine trotz im Nachlauf gut angepaßter
Startwerte nicht mehr starten lädt.
Die erste erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betrei
ben mindestens eines Steuergerätes in einer Nachlauf
phase nach dem Abschalten der Zündung einer Brenn
kraftmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß sie zum
Beenden einzelner Nachlauffunktionen oder Verbieten
derselben von Anfang der Nachlaufphase an einen
Nachlaufgrößenkomparator aufweist, der dauernd den
aktuellen Wert einer jeweiligen Nachlaufgröße mit ei
nem Schwellenwert vergleicht und dann, wenn der aktu
elle Wert den Schwellenwert erreicht, ein Signal zum
Einstellen der jeweiligen Nachlauffunktion ausgibt, wo
bei die Nachlaufgröße eine Größe ist, die so gewählt ist,
daß dann, wenn ihr aktueller Wert den Schwellenwert
erreicht, die jeweilige Nachlauffunktion ohne wesentli
ches Verschlechtern der Betreibbarkeit der Brennkraft
maschine eingestellt werden kann.
Die zweite erfindungsgemäße Vorrichtung zum Be
treiben mindestens eines Steuergeräts in einer Nach
laufphase nach dem Abschalten der Zündung einer
Brennkraftmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß sie
zum Beenden einzelner Nachlauffunktionen oder Ver
bieten derselben von Anfang der Nachlaufphase an eine
Batteriezustandsüberwachung aufweist, die ein Signal
zum Beenden der Nachlauffunktionen oder Verbieten
derselben von Anfang an ausgibt, wenn das Stromliefer
vermögen der Batterie im wesentlichen nur noch dazu
ausreicht, die abgekühlte Brennkraftmaschine wieder zu
starten.
Die dritte erfindungsgemäße Vorrichtung zum Be
treiben mindestens eines Steuergerätes in einer Nach
laufphase nach dem Abschalten der Zündung einer
Brennkraftmaschine weist eine Ablaufsteuerung auf,
zum Nacheinanderausführen insbesondere solcher
Nachlauffunktionen, die hohen Stromfluß erfordern.
Fig. 1 Flußdiagramm zum Erläutern eines Ausfüh
rungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben von
Steuergeräten in einer Nachlaufphase mit optimaler
Batterieschonung.
Fig. 2 Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Nach
laufsteuerung einer Brennkraftmaschine mit zwei Steu
ergeräten.
Das Flußdiagramm gemäß dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 1 verfügt über elf Verfahrensschritte s1 bis s11.
Es ist angenommen, daß es sich um eine Brennkraftma
schine mit jeweils einem Steuergerät SG1 bzw. SG2 für
jeweils eine von zwei Zylinderbänken handelt. s1.SG1
bedeutet, daß es sich im Verfahrensablauf um den ersten
Schritt handelt und daß dieser vom ersten Steuergerät
SG1 ausgeführt wird. s7.SG1(SG2) bezeichnet den sieb
ten Verfahrensschritt, der vom ersten Steuergerät SG1
aufgrund eigener Informationen und zusätzlich solcher
vom zweiten Steuergerät SG2 ausgeführt wird.
Im ersten Verfahrensschritt s1 nach dem Start der
Nachlaufphase, also nach dem Ausschalten der Zün
dung der Brennkraftmaschine, wird die für den Start
maßgebliche Außentemperatur erfaßt. Bei Fahrzeugen,
die nicht über einen besonderen Außenluft-Tempera
tursensor verfügen, wird die Außentemperatur vorteil
hafterweise mit Hilfe der Ansaugtemperatur gemessen,
die bei den meisten Brennkraftmaschinen mit elektroni
schen Steuergeräten erfaßt wird. Die für den Start maß
gebliche Außentemperatur ist vorzugsweise diejenige,
die unter ungünstigen Bedingungen im Startfall zu er
warten ist. Beim Ausführungsbeispiel wird die maßgeb
liche Außentemperatur dadurch gewonnen, daß jeweils
die tiefste gemessene Ansaugtemperatur über die letz
ten zehn Betriebszyklen der Brennkraftmaschine ge
messen wird. Ein gültiger Betriebszyklus ist hierbei ein
solcher, bei dem eine Motortemperatur von mindestens
85°C erreicht wird. Bei ganz einfachen Ausführungen
kann aber auch die maßgebliche Außentemperatur mit
der beim Abschalten der Brennkraftmaschine vorlie
genden Ansaugtemperatur gleichgesetzt werden.
Im folgenden Schritt s2.SG1 wird der Batterieladezu
stand BLZ der Batterie gemessen. Dies erfolgt mit Hilfe
der Säuredichte. Eine Batterie in Normalausführung
weist in geladenem Zustand eine Säuredichte von
1,28 kg/l auf, in halbgeladenem Zustand eine solche von
typischerweise 1,18 kg/l und in entladenem Zustand eine
solche von typischerweise 1,08 kg/l. Die Säuredichte
läßt sich unmittelbar relativ gut erfassen, jedoch auch
mittelbar mit Hilfe einer Leitfähigkeitsmessung. Der La
dezustand einer Batterie zusammen mit der Temperatur
der Batterie gibt ein gutes Maß dafür, ob eine Brenn
kraftmaschine, die ebenfalls die Temperatur der Batte
rie aufweist, vermutlich noch gestartet werden kann. Bei
einer Batterie von 60 Ah Kapazität muß die Batterie
etwa noch halb geladen sein, damit beim -20°C ein
typischer Motor mit etwa 2 l Hubraum noch gestartet
werden kann. Sinkt die Temperatur nur wenig weiter ab,
nämlich auf etwa -25°C, muß eine Batterie der genann
ten Kapazität voll geladen sein, um den genannten Mo
tor noch starten zu können.
Im dritten Schritt s3.SG1 wird der Batterieladezu
stand BLZ mit einer von der maßgeblichen Außentem
peratur Θ abhängigen Batterieladezustandsschwelle
BLZSW (Θ) verglichen, welcher Schwellwert so gewählt
ist, daß er anzeigt, daß die Brennkraftmaschine mit der
Batterie im festgestellten Zustand wahrscheinlich gera
de noch gestartet werden kann, wenn die Batterie und
der Motor im Startfall die maßgebliche Außentempera
tur Θ aufweisen. Ergibt sich in Schritt s3, daß die ge
nannte Schwelle nicht überschritten ist, folgt sofort das
Ende der Nachlaufphase. Andernfalls schließen sich
Nachlauffunktionen an.
Die erste Nachlauffunktion im Verfahrensablauf ge
mäß dem dargestellten Flußdiagramm ist eine Heiß
start-Nachlauffunktion, die in einem Schritt s6.SG1 aus
geführt wird, allerdings nur dann, wenn die zuvor in
einem Schritt s4.SG1 gemessene Motortemperatur
TMOT über einer Schwellmotortemperatur TMOTSW
liegt. Die eben genannte Bedingung wird in einem
Schritt s5.SG1 untersucht. Liegt die Motortemperatur
TMOT nicht oder nicht mehr über der Schwelle
TMOTSW wird die Heißstart-Nachlauffunktion gemäß
Schritt s1.SG1 nicht bzw. nicht mehr ausgeführt.
An Schritt s5 oder an Schritt s6, abhängig davon, ob
die Heißstart-Nachlauffunktion noch ausgeführt wird
oder nicht, schließt sich ein Schritt s7.SG1(SG2) an. In
diesem wird durch Abfragen von Flaggen untersucht, ob
Freibrennzeiten für einen ersten und einen zweiten
Hitzdraht abgelaufen sind. Die erste Flagge wird vom
Steuergerät SG1 gesetzt und die zweite vom Steuerge
rät SG2. Die Abfrage der Flaggen wird vom Steuerge
rät 1 vorgenommen Stellt dieses fest, daß die Zeiten
abgelaufen sind, untersucht es in einem Schritt s11.SG1,
ob die Motortemperatur TMOT unter die Schwelle
TMOTSW gefallen ist. Ist dies der Fall, wird das Verfah
ren beendet, andernfalls kehrt es zu Schritt s2 zurück.
Wird die Frage in Schritt s7 dagegen verneint, unter
sucht das Steuergerät SG1 in einem Schritt s8.SG1, ob
die Freibrennzeit für den ersten Hitzdraht bereits abge
laufen ist. Ist dies nicht der Fall, wird in einem Schritt
s9.SG1 das Freibrennen des ersten Hitzdrahtes einge
schaltet oder aufrechterhalten. Es schließt sich dann
wieder Schritt s2 an. Wird dagegen in Schritt s8 festge
stellt, daß die Freibrennzeit für den ersten Hitzdraht
abgelaufen ist, wird in einem folgenden Schritt
s10.SG2(SG1) mit dem Freibrennen des zweiten Hitz
drahtes begonnen oder dieses bleibt aufrechterhalten.
Es schließt sich dann wiederum Schritt s2 an. Die vorste
hende Bezeichnung s10.SG2(SG1) bedeutet, daß sich
das zweite Steuergerät SG2 um den Freibrennvorgang
für den zweiten Hitzdraht kümmert, daß es jedoch vom
ersten Steuergerät SG1 die Information darüber erhält,
wann es mit dem Freibrennen beginnen kann.
Es wird darauf hingewiesen, daß das Freibrennen der
beiden Hitzdrähte beim Ausführungsbeispiel nicht über
grundsätzlich auf einen oder zwei Werte festgelegte
Zeiten erfolgt, sondern daß die Zeitspanne, nach der das
Freibrennen beendet wird, davon abhängig gemacht
wird, wie lange die Brennkraftmaschine vor dem Ab
schalten der Zündung betrieben wurde. Zusätzlich wird
die Motortemperatur berücksichtigt. Wenn diese beim
Ausschalten der Zündung unter 80°C liegt, wird davon
ausgegangen, daß die Brennkraftmaschine nur kurz bei
geringer Last betrieben wurde, also kaum Luft seit dem
letzten Freibrennen angesaugt hat, und daß demgemäß
kein erneutes Freibrennen erforderlich ist.
Beim Ausführungsbeispiel können die Heißstart-
Nachlauffunktion und jeweils eine Freibrennfunktion
parallel nebeneinander ablaufen. Dies, weil für die übli
che Heißstart-Freilauffunktion nur ein verhältnismäßig
niedriger Stromfluß von unter 1 A benötigt wird. Das
Verfahren kann aber leicht so abgeändert werden, daß,
entsprechend wie dies für die zwei Freilauffunktionen
beschrieben wurde, vor dem Starten einer jeden neuen
Funktion, also z. B. der Heißstart-Nachlauffunktion,
überprüft wird, ob eine zuvor gestartete Funktion be
reits abgelaufen ist.
In Zusammenhang mit der Heißstart-Nachlauffunk
tion wird weiterhin darauf hingewiesen, daß der ge
nannte Strom von unter 1 A weniger wegen seiner Stär
ke als vielmehr wegen seiner möglichen Dauer kritisch
ist. Selbst beim Ausführungsbeispiel, bei dem zum Been
den der Heißstart-Nachlauffunktion die Motortempera
tur überwacht wird, läuft diese Funktion typischerweise
für etwa 15-20 Minuten. In Sonderfällen wird aber
auch eine Stunde erreicht oder überschritten, also die je
nige Zeitspanne, die bei üblichen Heißstart-Nachlauf
funktionen für den Nachlauf vorgegeben wird. Es ist
von Vorteil, was im Flußdiagramm nicht dargestellt ist,
die Heißstart-Nachlauffunktion zeitlich zu begrenzen,
damit in Sonderfällen, in denen die Motortemperatur
nicht unter die Schwellentemperatur fällt, d. h. ein Start-
Nachlaufverfahren nicht ohne Ende weitergeführt wird,
sondern zu einem zwangsweisen Abschluß kommt.
Beim Ausführungsbeispiel sind zwei Motorsteue
rungs-Steuergeräte miteinander verkoppelt, die im
Prinzip gleichberechtigt sind, wobei jedoch für Nach
lauffunktionen das erste Steuergerät Vorrang hat. So
wird davon ausgegangen, daß die Heißstart-Bedingun
gen für die zweite Motorbank dieselben sind wie für die
erste, daß sich also im Kraftstoffzufuhrsystem für die
zweite Bank unter gleichen Bedingungen Dampfblasen
ausbilden wie für die erste Bank.
Das Ausführungsbeispiel verknüpft drei Prinzipien
zum Schonen der Batterie miteinander:
- - das Stromliefervermögen der Batterie wird überwacht und bei zu schwacher Batterie wird die Nachlaufphase beendet oder verboten,
- - Nachlauffunktionen werden nicht (nur) zeitlich begrenzt, sondern sie werden dann beendet oder schon gar nicht gestartet, wenn überwachte Be triebsbedingungen zeigen, daß ein Beenden oder gar nicht Ausführen der Nachlauffunktion möglich ist, ohne daß wesentliche Nachteile beim Starten der Brennkraftmaschine zu befürchten sind,
- - verschiedene Nachlauffunktionen werden hin tereinander statt parallel ausgeführt.
Diese drei Prinzipien könnten auch nur einzeln oder
in Teilkombinationen eingesetzt werden. Weitere Kombinationen
hängen von der Anzahl miteinander ver
knüpfter Steuergeräte ab. Beim Ausführungsbeispiel
sind zwei Steuergeräte miteinander verknüpft. Vorteile
gegenüber dem Stand der Technik werden jedoch be
reits dann erzielt, wenn im Fall mehrerer Steuergeräte
jedes für sich mindestens eines der vorstehend genann
ten drei Prinzipien anwendet. Es ist aber offensichtlich,
daß es vorteilhafter ist, wenn die Steuergeräte Informa
tionen zu Nachlauffunktionen miteinander austauschen,
so daß z. B. nicht nur die von einem einzigen Steuerge
rät überwachten Nachlauffunktionen nacheinander ab
laufen, sondern alle Nachlauffunktionen, die von ver
schiedenen Steuergeräten überwacht werden, zumin
dest aber diejenigen, die hohen Stromfluß erfordern. Es
können nicht nur Motorsteuer-Steuergeräte miteinan
der verbunden sein, sondern der Informationsaustausch
kann auch zu weiteren Steuergeräten erfolgen, die z. B.
für Getriebe-, Lenk- oder Fahrgestellfunktionen zustän
dig sind.
Sind mehrere Steuergeräte vorhanden, ist es von Vor
teil, die relativ aufwendige Überwachung des Stromlie
fervermögens der Batterie von nur einem Steuergerät
ausführen zu lassen, das dann allen Steuergeräten mit
teilt, ob Nachlauffunktionen zulässig sind, und falls ja,
bis zu welchem Zeitpunkt. Wird die Nachlaufphase we
gen zu geringen Stromliefervermögens der Batterie
zwangsweise beendet, können vor dem endgültigen Ab
schalten der Stromverbraucher noch Notfunktionen
ausgeführt werden. Beim Ausführungsbeispiel war der
artiges jedoch nicht erforderlich.
Das Blockdiagramm von Fig. 2 zeigt einen Verbren
nungsmotor mit zwei Zylinderbänken 10.1 und 10.2, von
denen jede eine Motorsteuerung durch ein zugeordne
tes erstes Steuergerät SG1 bzw. zweites Steuergerät
SG2 erfährt. In den Ansaugrohren zu den beiden Bän
ken ist jeweils ein Hitzdrahtluftmesser 11.1 bzw. 11.2
mit jeweils zugeordneter Treiber/Meß-Einrichtung 12.1
bzw. 12.2 angeordnet. Mit diesen Einrichtungen nehmen
Luftmessersteuerungen 14.1 bzw. 14.2 in den Steuerge
räten einen jeweiligen Signalaustausch vor. Die Steuer
geräte SG1 und SG2 werden von einer Batterie 13 mit
Spannung versorgt, die auch als Starterbatterie dient.
Während im zweiten Steuergerät SG2 nur die Luft
messersteuerung 14.2 vorhanden ist, weist das erste
Steuergerät SG1 außer der Luftmessersteuerung 14.1
noch eine Batteriezustandsüberwachung 15 zum Aus
führen von Schritt s5.SG1 von Fig. 1, einen mit einem
Temperatursensor 16 am Verbrennungsmotor verbun
denen Motortemperaturkomparator 17 und eine Ab
laufsteuerung 18 auf. Der Motortemperaturkomparator
wirkt als ein Nachlaufgrößenkomparator; er führt die
Schritte s5.SG1 und s11.SG1 aus. Die Ablaufsteuerung
18 steuert den Gesamtablauf gemäß dem Flußdia
gramm von Fig. 1.
Claims (13)
1. Verfahren zum Betreiben mindestens eines Steu
ergerätes in einer Nachlaufphase nach dem Ab
schalten der Zündung einer Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß für das Beenden ein
zelner Nachlauffunktionen oder Verbieten dersel
ben von Anfang der Nachlaufphase an
jeweils ein Schwellenwert einer Größe vor gegeben wird, die so gewählt ist, daß dann, wenn ihr aktueller Wert den Schwellenwert erreicht, die jeweilige Nachlauffunktion ohne wesentliches Verschlechtern der Betreibbar keit der Brennkraftmaschine eingestellt wer den kann,
der Wert der Größe im Nachlauf überwacht wird
und dann, wenn der gemessene Wert den Schwellwert erreicht, die jeweilige Nachlauf funktion eingestellt wird.
jeweils ein Schwellenwert einer Größe vor gegeben wird, die so gewählt ist, daß dann, wenn ihr aktueller Wert den Schwellenwert erreicht, die jeweilige Nachlauffunktion ohne wesentliches Verschlechtern der Betreibbar keit der Brennkraftmaschine eingestellt wer den kann,
der Wert der Größe im Nachlauf überwacht wird
und dann, wenn der gemessene Wert den Schwellwert erreicht, die jeweilige Nachlauf funktion eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Nachlaufphase die Motortem
peratur gemessen wird und alle Nachlauffunktio
nen in Zusammenhang mit einem Heißstartverfah
ren beendet werden oder von Anfang an unterbun
den werden, wenn die Motortemperatur unter ei
nen vorgegebenen Wert fällt oder unter einem vor
gegebenen Wert liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwellwert abhängig von Be
triebsbedingungen im Betriebszustand der Brenn
kraftmaschine vor dem Abschalten der Zündung
vorliegen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zeit für das Freibrennen des Hitz
drahts eines Luftmessers abhängig von der Be
triebszeit der Brennkraftmaschine vor Beginn der
Nachlaufphase festgelegt wird.
5. Verfahren zum Betreiben mindestens eines Steu
ergeräts in einer Nachlaufphase nach dem Abschal
ten der Zündung einer Brennkraftmaschine, insbe
sondere Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4 dadurch gekennzeichnet, daß für Beenden einzel
ner Nachlauffunktionen oder Verbieten derselben
von Anfang der Nachlaufphase an
das Stromliefervermögen der Batterie der Brennkraftmaschine überwacht wird,
und die Nachlauffunktionen beendet oder von Anfang an verboten werden, wenn das Stromliefervermögen solche Werte aufweist, daß es im wesentlichen nur noch dazu aus reicht, die abgekühlte Brennkraftmaschine wieder zu starten.
das Stromliefervermögen der Batterie der Brennkraftmaschine überwacht wird,
und die Nachlauffunktionen beendet oder von Anfang an verboten werden, wenn das Stromliefervermögen solche Werte aufweist, daß es im wesentlichen nur noch dazu aus reicht, die abgekühlte Brennkraftmaschine wieder zu starten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Bestimmen des Stromlieferver
mögens der Batterie deren Ladezustand und die
Außentemperatur gemessen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß als maßgebliche Außentemperatur
für den Startfall die tiefste Außentemperatur inner
halb einer vorgegebenen Zeitspanne verwendet
wird.
8. Verfahren zum Betreiben mindestens eines Steu
ergerätes in einer Nachlaufphase nach dem Ab
schalten der Zündung einer Brennkraftmaschine,
insbesondere Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Nachlauffunk
tionen, insbesondere solche, die hohen Stromfluß
erfordern, nacheinander ausgeführt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein
mehrerer Steuergeräte mit einander entsprechen
den Aufgaben jeweils nur eines verschiedene der
Nachlauffunktionen ausübt und den Abschluß der
Funktionen den anderen Steuergeräten mitteilt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorhandensein
mehrerer Steuergeräte eines das Stromlieferver
mögen der Batterie überwacht und dieses Steuer
gerät den anderen Steuergeräten mitteilt, ob diese
angesichts des festgestellten Stromliefervermögens
der Batterie Nachlauffunktionen ausführen können
und ggf. wie lange.
11. Vorrichtung zum Betreiben mindestens eines
Steuergerätes in einer Nachlaufphase nach dem
Abschalten der Zündung einer Brennkraftmaschi
ne, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Beenden
einzelner Nachlauffunktionen oder Verbieten der
selben von Anfang der Nachlaufphase an einen
Nachlaufgrößenkomparator (17) aufweist, der dau
ernd den aktuellen Wert einer jeweiligen Nachlauf
größe mit einem Schwellenwert vergleicht und
dann, wenn der aktuelle Wert den Schwellenwert
erreicht, ein Signal zum Einstellen der jeweiligen
Nachlauffunktion ausgibt, wobei die Nachlaufgrö
ße eine Größe ist, die so gewählt ist, daß dann,
wenn ihr aktueller Wert den Schwellenwert er
reicht, die jeweilige Nachlauffunktion ohne wesent
liches Verschlechtern der Betreibbarkeit der
Brennkraftmaschine eingestellt werden kann.
12. Vorrichtung zum Betreiben mindestens eines
Steuergeräts in einer Nachlaufphase nach dem Ab
schalten der Zündung einer Brennkraftmaschine,
insbesondere Vorrichtung nach Anspruch 11, da
durch gekennzeichnet, daß sie zum Beenden einzel
ner Nachlauffunktionen oder Verbieten derselben
von Anfang der Nachlaufphase an eine Batteriezu
standsüberwachung (15) aufweist, die ein Signal
zum Beenden der Nachlauffunktionen oder Verbie
ten derselben von Anfang an ausgibt, wenn das
Stromliefervermögen der Batterie im wesentlichen
nur noch dazu ausreicht, die abgekühlte Brenn
kraftmaschine wieder zu starten.
13. Vorrichtung zum Betreiben mindestens eines
Steuergerätes in einer Nachlaufphase nach dem
Abschalten der Zündung einer Brennkraftmaschi
ne, insbesondere Vorrichtung nach einem der An
sprüche 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Ab
laufsteuerung (18) zum Nacheinanderausführen
insbesondere solcher Nachlauffunktionen, die ho
hen Stromfluß erfordern.
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