DE4039107A1 - Vorrichtung zur bildmaessigen beschreibung einer druckform - Google Patents
Vorrichtung zur bildmaessigen beschreibung einer druckformInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum bildmäßigen
Beschreiben und Löschen durch Polarisation bzw. Depolarisation einer
mit ferroelektrischem Material beschichteten Druckform und einer zur
Depolarisation bzw. Umpolarisation der Druckform zugeordneten
Löschvorrichtung.
Vom Stand der Technik sind Druckformen bekannt, die mit einem
Material mit ferroelektrischen Eigenschaften beschichtet sind und
dieses Material mittels Elektrodenanordnungen durch Aufbringen von
Ladungen örtlich polarisierbar bzw. depolarisierbar ist. Es wird
die Eigenschaft genutzt, daß unterschiedlich polarisierte Stellen
des ferrolektrischen Materials unterschiedliche Affinitäten für Farbe
und Wasser haben bzw. elektrisch geladene Partikel unterschiedlich
anziehen. Die Polarisation kann wieder rückgängig gemacht werden
durch ein elektrisches Feld gleicher Größe, aber in
entgegengesetzter Richtung oder durch Erwärmen über den Curiepunkt.
Nur wenn die zur spontanen Polarisierung notwendige Ladungsmenge auf
die Oberfläche der Druckform fließen kann, kann polarisiert werden.
Für ferroelektrische Materialien sind dafür große Spannungen
notwendig. Das Ladungsbild besteht aus der Summe der
negativ polarisierten, der positiv polarisierten und der neutralen
Rasterpunkte des ferroelektrischen Materials.
Die zum Beispiel in der DE-OS 36 33 758 beschriebene Vorrichtung
beruht auf dem Prinzip einer mit Hilfe von kodierten
Druckinformationen gesteuerten Elektrode und Wärmequelle und einem
als Gegenelektrode ausgebildeten Druckformträger. Der
Ladungsübergang zur Oberfläche der Druckform erfolgt über Berührung
bzw. über Mikroentladung im Spalt zwischen einer Elektrode und der
Oberfläche der Druckform. Die Informationsübertragungseinheit
schließt bekannte Systeme ein, die Signale zur Ansteuerung der
Wärmequelle und der Elektrodenpaare entsprechend der Bildinformation
ausgeben.
Die in der DE-OS 36 33 758 beschriebene Elektrodenanordnung hat den
Nachteil, daß die mit ihnen erreichbare Auflösung und
Schreibgeschwindigkeit begrenzt ist. Zur bildmäßigen Beschreibung
einer Druckform wäre auch ein Elektronenstrahl geeignet, dessen
Führung jedoch ein Vakuum voraussetzen würde und die Vorrichtung
sehr aufwendig machen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Aufzeichnungseinrichtung der eingangs genannten Art so
weiterzuentwickeln, daß einerseits bei berührungslosem
Ladungstransport Vakua vermieden werden und andererseits bei einem
Ladungstransport über Berührung oder Mikroentladung eine rasche und
möglichst präzise Ansteuerung der Druckform möglich ist. Die Aufgabe
wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Sowohl die Druckform, die Löschvorrichtung als auch die
Informationsübertragungseinheit sind nicht Gegenstand der Erfindung,
sie werden daher nicht näher beschrieben bzw. gekennzeichnet. Es
zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 bis 4 weitere Ausführungsbeispiele.
Gemäß Fig. 1 ist eine Stiftelektrodenleiste 1 unmittelbar auf eine
aus einem ferroelektrischen Material beschichteten Druckform 2
gerichtet, die einen Formzylinder 3 ummantelt. Die
Stiftelektrodenleiste 1 weist mehrere eingegossene Stiftelektroden 4
auf und erstreckt sich über die ganze Breite der Druckform 2. Jede
einzelne Stifteleketrode 4 ist mittels eines Elektronenstrahls 5,
wie aus der Kathodenstrahltechnik bekannt ist, ansprechbar.
Im Lösch- bzw. im Depolarisierungsvorgang wird aufgrund des
elektrischen Feldes zwischen einer zusätzlichen Linienelektrode und
dem als Gegenelektrode ausgebildeten Formzylinder 3 die Druckform 2
nach einer vollständigen Umdrehung des Formzylinders 3 einheitlich,
in vorteilhafter Weise, positiv polarisiert. Mittels der
Stiftelektroden 4, die entsprechend der kodierten Druckinformationen
mit dem Elektronenstrahl 5 einzeln beschossen werden können, können
dann bestimmte Bereiche umpolarisiert, also negativ polarisiert
werden. Zur Löschung bzw. Depolarisierung eines Bildes auf der
Druckform 2 kann auch eine Wärmequelle verwendet werden, die das
ferroelektrische Material der Druckform 2 über den Curiepunkt erhitzt.
Die somit unpolare Druckform 2 kann dann punktuell, z. B. negativ
polarisiert werden. Der Elektronenstrahl 5 ermöglicht eine schnelle
Ansteuerung der einzelnen Stiftelektroden 4 und eine kurze
Bebilderungszeit. Die Auflösung der einzelnen Rasterpunkte ist im
wesentlichen abhängig von der Abmessung der Stiftelektroden 4.
Fig. 2 zeigt eine Druckform 6, die in gleichen Abständen auf ihrer
Unterseite mit linienförmigen, elektrisch leitfähigen Elektroden 7
beschichtet ist. Über diesen Elektroden befindet sich eine Schicht
26 aus einem ferroelektrischen Werkstoff, wie z. B. Bariumtitanat.
Unmittelbar über der Druckform 6 ist eine sich über ihre ganze
Breite erstreckende Elektrodenleiste 8 angeordnet, in der Weise, daß
ihre Achse senkrecht zur Verlaufsrichtung der Elektroden 7 steht.
Die Elektrodenleiste 8 bildet mit jeder einzelnen linienförmigen
Elektrode 7 einen punktuell schaltbaren Kondensator. Die
Elektrodenleiste 8 kann auch als elastische Walze ausgeführt werden,
auf der parallel zur Walzenachse einzeln schaltbare Linienelektroden
aufgebracht sind.
Diese Anordnung ermöglicht, daß jede Elektrode 7 der Druckform 6
insgesamt oder diskrete Punkte darauf über eine
Informationssteuereinheit in bekannter Weise auf ein Potential
schaltbar ist und der ferroelektrische Werkstoff in gewünschter Weise
punktuell polarisierbar ist. Für den Lösch- bzw.
Depolarisierungsvorgang ist in bekannter Weise ebenfalls eine
Linienelektrode oder eine Wärmequelle vorgesehen. Der wesentliche
Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die die Auflösung
bestimmende Anordnung der Elektroden 7 einmal mit der Fertigung der
Druckform 6 aufgebracht werden.
Eine andere Möglichkeit zeigt Fig. 3.
Unmittelbar über die gesamte Breite eines mit einer
ferroelektrischen Schicht 9 ummantelten Formzylinders 10 ist ein
ionographischer Druckkopf 11 angeordnet. Der Druckkopf 11 weist in
bekannter Weise mehrere Einheiten 12 mit einem mehrschichtigen Aufbau
auf. Jede Einheit 12 weist eine Elektrodenplatte 13 auf, der sich
eine Isolationsschicht 14 und eine weitere mit Lochblenden 15
versehene, als Steuerelektrode ausgebildete Schicht 16 anschließt.
Darunter ist wiederum durch eine Isolationsschicht 17 getrennt eine
mit Lochblenden 20 versehene Gegenelektrode 19 angeordnet. Die
Elektrodenplatte 13 und die Schicht 16 generieren Ionen, die durch
die Lochblende 20 austreten können. Die Freigabe der Ionen durch die
Lochblende 20 erfolgt jedoch nur bei geeigneter Spannung der Schicht
16. Die Auflösung der Bildpunkte wird im wesentlichen durch die
Anzahl der Lochblenden 15 und 20 sowie durch die an den Elektroden
13, 16 und 19 und durch das Potential der Oberfläche der
ferroelektrischen Schicht 9 bestimmt.
Da der Ionenstrahl sich auf der Strecke zwischen dem Druckkopf 11 und
der ferrolektrischen Schicht 9 weitet kann für jede Einheit 12 eine
Fokussierungseinrichtung 30 vorgesehen werden. Der Schicht 19 schließt
sich dann eine weitere Isolationsschicht 26 an, die unterhalb der
Lochblende 20 analog der Isolationsschicht 17 eine durchgehende
Ausnehmung 27 aufweist, gefolgt von einer letzten als Elektrode
ausgebildeten Schicht 28. Diese Schicht 28 weist analog der
Gegenelektrode 19 ebenfalls eine Lochblende 29 auf, so daß eine
geradlinige Durchlaßstrecke für die Ionen offen bleibt. An der
letzten Schicht 28 liegt eine gegenüber der Schicht 19 geeignet
gewählte Spannung an, so daß der geweitete Ionenstrahl wieder
gebündelt wird. Die geladenen Ionen können nun zur punktellen
Polarisation der ferroelektrischen Schicht 9 in der Weise aufgebracht
werden, daß die Schicht 16 in bekannter Weise gemäß den
winkelcodierten Bildinformationen vom positiven zum negativen
Potential geschaltet wird. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird
zur Löschung bzw. Depolarisierung der Druckform eine Linienelektrode
bzw. eine Wärmequelle verwendet. Mit dieser Anordnung werden
Punktgrößen von 10 bis 20 µ erreicht. Der Vorteil dieser Anordnung
ist der berührungslose Ladungstransport, womit eine abrasive
Materialbelastung vermieden wird.
In Fig. 4 ist ein Formzylinder 21 mit einer darauf gespannten
Druckform 22 dargestellt. Die Druckform 22 ist mit einem
ferroelektrischen Material 23 beschichtet. Um die Druckform 22
bildmäßig zu polarisieren, ist eine Aufzeichnungseinrichtung
vorgesehen, die zur räumlich gezielten Übertragung von elektrischen
Ladungsträgern eine ionisierende Strahlung 33 verwendet. Die
ionisierende Strahlung 33 kann ein Elektronenstrahl, UV-Licht,
Röntgen- oder Gammastrahlung sein. Die ionisierende Strahlung 26
kommt aus einer Strahlungsquelle 31, die jedoch nicht Gegenstand der
Erfindung ist. Die Aufzeichnungseinrichtung weist im
Ausführungsbeispiel eine über die gesamte Breite der Druckform 22
angeordnete Elektrodenleiste 24 auf, die mit einer gepulsten oder
ungepulsten Hochspannungsquelle 25 verbunden ist. Der die Druckform
22 tragende Formzylinder 21 ist als Gegenelektrode ausgebildet.
Zwischen der Elektrodenleiste 24 und der vorher in bekannter Weise
einheitlich polarisierten oder depolarisierten Druckform 22 liegt also
eine Spannung an, die knapp unter der DurchschIagsspannung liegt.
Wird die Elektrodenleiste 24 punktuell mit der ionisierenden
Strahlung 33 beaufschlagt, wird der Zwischenraum der
Elektrodenleiste 24 und der Druckform 22 an dieser Stelle punktuell
elektrisch leitfähig und es bilden sich Entladungsstrecken 32 aus,
die auf der Druckform 22 im Querschnitt punktförmig enden. Dies
führt zu einem Ladungsträgertransport von der Elektrodenleiste 24 zur
Druckform 22 und ein punktueller Bereich der Druckform wird somit
umpolarisiert. Durch rasterartige Ansteuerung der Elektrodenleiste
24 ist die Einkoppelung der Bilddaten auf die gesamte Breite der
Druckform 22 möglich. Das Einlesen der Bilddaten in die
Steuerelektronik und das Ansteuern der Strahlungsquelle 31 mittels
der codierten Bildinformation erfolgt mit bekannten Methoden. Bei
dieser Anordnung erfolgt der Schaltvorgang vollkommen kontaktlos,
womit eine abrasive Materialbelastung vermieden wird.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum bildmäßigen Beschreiben und Löschen durch
Polarisation bzw. Depolarisation, einer mit ferroelektrischem
Material beschichteten Druckform und einer zur Depolarisation
bzw. Umpolarisation der Druckform zugeordneten Löschvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Polarisation der Druckform (2, 6,
9, 22) punktuell Energie zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Stiftelektrodenleiste (1) unmittelbar auf die Druckform (2)
gerichtet ist und mehrere Stiftelektroden (4) aufweist, wobei
jede Stiftelektrode (4) mittels eines Elektronenstrahls (5)
ansteuerbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Stiftelektrodenleiste (1) mindestens über einen Teil der
Breite der Druckform (2) erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckform (6) als strukturierte Gegenelektrode zu einer sich
mindestens über einen Teil der Breite der Druckform (6)
erstreckende Elektrode (8) ausgebildet ist und daß diskrete, die
Struktur bildende Elektroden (7) einzeln oder insgesamt auf ein
elektrisches Potential schaltbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
ionographischer Druckkopf (11) unmittelbar auf die Druckform
(9) gerichtet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Druckkopf (11) über mindestens einen Teil der Breite der
Druckform (9) erstreckt.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem ionographischen Druckkopf (11)
und der Druckform (9) mindestens eine Fokussierungseinrichtung (30)
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
eine mit ferroelektrischem Material (23) beschichtete Druckform
(22) tragender Formzylinder (21) und eine sich mindestens über
einen Teil der Breite des Formzylinders (21) erstreckende
Elektrodenleiste (24) als Elektrodenpaar ausgebildet sind und
das Elektrodenpaar mittels einer ionisierenden Strahlung (33)
schaltbare Entladungsstrecken (32) aufweist und die
Elektrodenleiste (24) für die ionisierende Strahlung (33)
durchlässig ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
ionisierende Strahlung (33) ein Elektronenstrahl ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
ionisierende Strahlung (33) ein Röntgen- oder Gammastrahl ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
ionisierende Strahlung (33) ein UV-Strahl ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904039107 DE4039107B4 (de) | 1990-12-07 | 1990-12-07 | Vorrichtung zum bildmäßigen Beschreiben und Löschen einer Druckform |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4039107A1 true DE4039107A1 (de) | 1992-06-11 |
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