DE4037793A1 - Elektromagnetischer drehsteller - Google Patents
Elektromagnetischer drehstellerInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem elektromagnetischen
Drehsteller, insbesondere einem Leerlaufdrehsteller für
Brennkraftmaschinen, der im Oberbegriff des Anspruchs 1
definierten Gattung.
Solche Drehsteller arbeiten nach dem Reluktanzprinzip, indem
durch Änderung des magnetischen Widerstandes im
Arbeitsluftspalt zwischen den Polschuhen des Drehankers und
den Magnetpolen des Magnetgehäuses über den Drehwinkel des
Drehankers ein gegen die Rückstellfeder wirkendes Drehmoment
erzeugt wird. Der magnetische Widerstand läßt sich dabei durch
den Querschnitt des wirksamen magnetischen Feldes, die
Feldlänge und die relative Permeabilität beeinflussen.
Bei einem bekannten Drehsteller dieser Art (DE 35 22 993 A1)
wird der Gradient der Flächenüberdeckung von Magnetpol und
Polschuh über den Drehwinkel des Drehankers genutzt. Die
Polschuhe sind hierzu quer zur Drehachse des Drehankers
gesehen keilförmig ausgebildet, wobei die in Achsrichtung
einander gegenüberliegenden aufeinander zulaufenden Flanken
zur Realisierung einer geforderten Durchflußcharakteristik
geradlinig oder bogenförmig verlaufen. Bei kleinen
Flächenüberdeckungen überlagern sich Änderungen der relativen
Permeabilität im Sintermetall des Polschuhs, wobei
Teilbereiche bis in die Sättigungsinduktion gehen. Diese
Sättigung wirkt wie eine Vergrößerung des Luftspaltes. Das Maß
der Luftspaltvergrößerung ist praktisch nicht faßbar und
bedeutet in der Anwendung eine Toleranzaufweitung des
Antriebsmomentes und damit der Kennliniencharakteristik des
Drehstellers.
Der erfindungsgemäße Drehsteller mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß
anstelle der Flächenänderung zur Beeinflussung des
magnetischen Widerstandes im Luftspalt der Luftspalt selbst
sich in Abhängigkeit vom Drehwinkel ändert. Die Kombination
der beiden Umrißkonturen am Polschuh ermöglicht dabei mehr
Freiheitsgrade in der Wahl der Polschuhbreite der
Polschuhabschnitte, und der gegenseitigen Positionierung der
Polschuhabschnitte und in der Bemessung der Arbeitsluftspalte
und der axialen Stärke der beiden Polschuhabschnitte. Durch
geeignete Wahl dieser Einflußmöglichkeiten ist eine
Darstellung der geforderten Kennlinie des Drehstellers mit
engen Toleranzen möglich.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Anspruch 1 angegebenen Stelleinrichtung möglich.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Polschuhe an einem auf dem Drehanker sitzenden Polring mit
diesem vorzugsweise einstückig ausgebildet. Die drehfeste
Befestigung des Polrings auf dem Drehanker erfolgt durch
Aufpressen. Die Standzeit eines Stanz- bzw. Feinstanzzeuges
erlaubt eine enger tolerierte Fertigung und liefert damit
engere Produkttoleranzen als ein Sinterwerkzeug.
Bei der Aufpressung des Polrings auf den Drehanker mit einer
Preßpassung, weist gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung der Polring eine Durchgangsöffnung auf, in welcher
mindestens zwei einander diametral gegenüberliegende
Kreisringsegmente hineinragen. Die inneren Ringwände der
Kreisringsegmente bilden die Preßpassung zum Drehanker. Durch
diese Ausbildung des Polrings wird der Preßumfang reduziert
und damit eine höhere Fertigungssicherheit erzielt. Bevorzugt
werden für die Preßpassung vier Kreisringsegmente mit einer in
Umfangsrichtung gesehenen Breite von jeweils 45° verwendet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
Polring mit Polschuhen laminiert als Blechpaket aus Trafoblech
mit einer Vielzahl von in Achsrichtung aneinanderliegenden
gleichen Blechschnitten ausgebildet. Aufgrund der damit
erzielten höheren Permeabilität und der geringeren
magnetischen Verluste und unter Berücksichtigung der
Walzrichtung von Trafoblech ist eine weitere Verfeinerung der
Drehstellerkennlinie mit noch stärkerer Annäherung an die
Idealcharakteristik möglich. Weitere Verbesserungen können
noch durch Anwendung qualitativ höherwertigem Material erzielt
werden.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines elektromagnetischen
Drehstellers,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Draufsicht
eines Polrings im Drehsteller nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht des Polrings in Richtung Pfeil III
in Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht eines Polrings im Drehsteller nach
Fig. 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 eine Ansicht des Polrings in Richtung Pfeil V
in Fig. 4.
Der in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte elektromagnetische
Drehsteller in Verwendung als Leerlaufdrehsteller für eine
Brennkraftmaschine hat ein zylinderförmiges, nichtmagnetisches
Gehäuse 10, an dessen einer Stirnseite ein Lagerteil 11 aus
Kunststoff eingesetzt ist. Am anderen Ende des
zylinderförmigen Gehäuses 10 ist ein Zuströmstutzen 12 und ein
Abströmstutzen 13 ausgebildet, deren Achsen miteinander
fluchten und sich quer zur Achse des Gehäuses 10 erstrecken.
In der Verwendung als Leerlaufdrehsteller für eine
Brennkraftmaschine ist der Zuströmstutzen 12 mit einem
Saugrohrabschnitt stromaufwärts einer Drosselklappe verbunden
und der Abströmstutzen 13 mit einem Saugrohrabschnitt
stromabwärts der Drosselklappe. Zwischen Zuströmstutzen 12 und
Abströmstutzen 13 ist ein rohrsegmentförmiges Drosselglied 14
angeordnet, das um die Achse des Gehäuses 10 gedreht werden
kann und dabei einen Querschnitt 15 im Abströmstutzen 13 mehr
oder weniger öffnet.
Eine Achse 16 ist einerseits im Lagerteil 11 und andererseits
in einem koaxialen Gehäusezapfen 17 fest eingepreßt. Der
Gehäusezapfen 17 steht im Bereich des Übergangs von
Zuströmstutzen 12 zum Abströmstutzen 13 von der Gehäusewand
radial vor. Auf der Achse 16 ist über zwei Rollenlager 18, 19
ein Drehanker 20 drehbar gelagert, der von einer als
Rückstellfeder dienenden Spiralfeder 21, die einerseits am
Drehanker 20 und andererseits am Lagerteil 11 angreift, in
einer Grundposition gehalten wird. Mit dem Drehanker 20 ist
das Drosselglied 14 drehfest verbunden.
Der Drehanker 20 besteht aus einer zylinderförmigen Polhülse
22 und einem auf der Polhülse 22 sitzenden Polring 23, an dem
zwei einander diametral gegenüberliegende Polschuhe 24, 25
ausgebildet sind (Fig. 2). Jeder Polschuh 24, 25 wirkt mit
einem Magnetpol 26, 27 an einem den Drehanker 20 mit Abstand
umgebenden hülsenförmigen Magnetgehäuse 28 zusammen. Jeder
Magnetpol steht dabei radial von dem Magnetgehäuse 28 ab. Die
Magnetpole 26, 27 liegen koaxial zu den Polschuhen 24, 25, wobei
zwischen ihnen jeweils ein Arbeitsluftspalt verbleibt. An dem
von den Magnetpolen 26, 27 abgekehrten Ende stößt das
Magnetgehäuse 28 an ein scheibenförmiges Rückschlußjoch 33,
das von einer radialen Verstemmung 29 an das Magnetgehäuse 28
angedrückt wird, wodurch sich das Magnetgehäuse 28 seinerseits
nahe der Magnetpole 26, 27 an einer Ringschulter 34 im Gehäuse
10 abstützt. Das Rückschlußjoch 33 weist eine zentrale Öffnung
auf, durch welche die Polhülse 22 des Drehankers 20 unter
Belassung eines ringförmigen Luftspaltes 36 hindurchragt. Die
Polhülse 22 wird von einem zylindrischen Spulenträger 37 aus
Kunststoff umschlossen, wobei zwischen dem Spulenträger 37 und
der Polhülse 22 ein die Drehung letzterer erlaubender
Ringspalt verbleibt. Auf den im Querschnitt etwa Doppel-T-Form
aufweisenden Spulenträger 37 ist eine Magnetspule 38
aufgewickelt. Der Spulenträger 37 ist über drei Schrauben 30
an dem Rückschlußjoch 33 befestigt.
Wie aus der vergrößerten Darstellung des Polrings 23 in Fig. 2
und 3 hervorgeht, sind die Polschuhe 24, 25 am Polring 23
einstückig ausgebildet. Der Polring 23 ist quergeteilt und
besteht aus zwei axial aneinanderliegenden Polringhälften 23a
und 23b mit entsprechenden axial nebeneinanderliegenden
Polschuhabschnitten 24a, 25a bzw. 24b, 25b. Im
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 und 3 weisen die beiden
Polringhälften 23a und 23b und die entsprechenden
Polschuhabschnitte 24a und 24b bzw. 25a und 25b die gleiche
axiale Stärke auf. Diese kann jedoch bei beiden Polringhälften
23a und 23b unterschiedlich gewählt werden. Die
Polschuhabschnitte 24a und 24b bzw. 25a und 25b sind
segmentförmig mit in Umfangsrichtung gesehen unterschiedlicher
Breite ausgebildet, wobei zusätzlich ihre Umrißlinien einen
unterschiedlichen Verlauf aufweisen. Während die Umrißlinie
39b bzw. 40b der Polschuhabschnitte 24b bzw. 25b auf einem
konzentrischen Kreisbogen liegt, weicht die Umrißlinie 39a
bzw. 40a des Polschuhabschnitts 24a bzw. 25a von dem einen
Polschuhende bis hin zum anderen Polschuhende stetig zunehmend
von diesem Kreisbogen ab. Die stetige Zunahme der Abweichung
von der Kreisbogenform verläuft dabei in der Drehrichtung des
Drehankers 20, so daß mit zunehmenden Hineindrehen der
Polschuhabschnitte 24a und 25a in die Magnetpole 26 und 27 der
Arbeitsluftspalt 31,32 abnimmt. Die Polringhälften 23a und 23b
werden in einem Paket mit ihrer Durchgangsöffnung 41 auf die
Polhülse 22 aufgeschoben und auf dieser aufgepreßt.
Die Ausführung des Polrings 23′ in Fig. 4 und 5 unterscheidet
sich von dem Polring 23 gemäß Fig. 2 und 3 dadurch, daß der
Polring 23′ mit Polschuhen 24 und 25 laminiert aus Trafoblech
ausgeführt ist. Der als Blechpaket ausgebildete Polring 23′
besteht dabei aus einer Vielzahl von in Achsrichtung
aneinanderliegenden gleichen Blechschnitten 42. Durch diese
Ausbildung weist der Polring 23′ eine höhere Permeabilität und
geringere magnetische Verluste auf. Der Polring 23′ wird
mittels Preßpassung auf der Polhülse 22 befestigt. Hierzu sind
in der Durchgangsöffnung 41′ des Polrings 23′ vier von der
Ringfläche radial vorspringende Kreisringsegmente 43
vorgesehen, die um gleiche Drehwinkel am Innenumfang des
Polrings 23′ versetzt angeordnet sind. Jedes Kreisringsegment
43 hat eine Breite von ungefähr 45°. Der Polring 23′ wird
mittels eines Preßwerkzeugs auf die Polhülse 22 aufgeschoben,
wobei durch die vier Kreisringsegmente 43 eine Reduktion des
Preßumfangs erzielt wird. Der Preßsitz wird zwischen den
inneren Ringwänden der Kreisringsegmente 43 und der Polhülse
22 hergestellt.
Bei den hier beschriebenen Ausführungsformen des Preßrings 23
bzw. 23′ sind die Polschuhabschnitte 24a und 24b bzw. 25a und
25b unterschiedlich breit ausgebildet, fluchten jedoch in
Achsrichtung mit ihrer einen Endkante. Je nach Erfordernis ist
es zur Erzielung der Idealcharakteristik der Kennlinie des
Drehstellers auch möglich, die Polringhälften 23a und 23b so
gegeneinander zu verdrehen, daß die Begrenzungskanten der
Polschuhabschnitte 24a und 24b bzw. 25a und 25b nicht in
Achsrichtung fluchten. Darüber hinaus können die Polringschuhe
24a und 24b bzw. 25a und 25b in Umfangsrichtung gesehen mit
gleicher Breite ausgestattet sein. Wesentlich ist dabei
jeweils, daß die Umrißlinien 39a und 40a der
Polschuhabschnitte 24a und 25a und die Umrißlinien 39b und 40b
der Polschuhabschnitte 24b und 25b den - wie beschrieben -
voneinander abweichenden Verlauf aufweisen.
Claims (10)
1. Elektromagnetischer Drehsteller, insbesondere
Leerlaufdrehsteller für Brennkraftmaschinen, mit einem
Magnetgehäuse, an dem mindestens zwei Magnetpole
ausgebildet sind, mit einem im Magnetgehäuse drehbar
gelagerten Drehanker, der eine gleiche Anzahl von mit
jeweils einem Magnetpol zusammenwirkenden Polschuhen
trägt, die unter Belassung eines Arbeitsluftspaltes
koaxial zu den Magnetpolen angeordnet sind, und mit einer
am Drehanker angreifenden Rückstellfeder, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Polschuh (24, 25) zwei in
Achsrichtung nebeneinanderliegende Polschuhabschnitte
(24a, 24b bzw. 25a, 25b) mit unterschiedlich ausgeformten
Umrißlinien (39a, 40a bzw. 39b, 40b) aufweist, von denen
die eine Umrißlinie (39b, 40b) kreisbogenförmig ist und
die andere Umrißlinie (39a, 40a) von dem einen zum anderen
Polschuhende stetig zunehmend von der Kreisbogenform
abweicht.
2. Drehsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Polschuhabschnitte (24a, 24b bzw. 25a, 25b) in
Umfangsrichtung gesehen unterschiedliche Breite
aufweisen.
3. Drehsteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Polschuhabschnitte
(24a, 24b bzw. 25a, 25b) in Umfangsrichtung gegeneinander
verdreht angeordnet sind.
4. Drehsteller nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polschuhe (24, 25) an einem auf
dem Drehanker (20) sitzenden Polring (23; 23′) ausgebildet
sind.
5. Drehsteller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Polring (23; 23′) mit Polschuhen (24, 25) einstückig
ausgebildet ist.
6. Drehsteller nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polring (23; 23′) auf dem
Drehanker (20) aufgepreßt ist.
7. Drehsteller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Polring (23′) eine Durchgangsöffnung (41′) aufweist,
in welche mindestens zwei einander diametral
gegenüberliegende Kreisringsegmente (43) hineinragen,
deren innere Ringwände den Preßsitz zum Drehanker (20)
herstellen.
8. Drehsteller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
insgesamt vier um gleiche Umfangswinkel gegeneinander
versetzte Kreisringsegmente (43) mit einer in
Umfangsrichtung gesehenen Breite von jeweils etwa 45°
vorgesehen sind.
9. Drehsteller nach einem der Ansprüche 4-8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polring (23′) mit Polschuhen
(24, 25) laminiert als Blechpaket aus einer Vielzahl von
in Achsrichtung aneinanderliegenden gleichen
Blechschnitten (42) ausgebildet ist.
10. Drehsteller nach einem der Ansprüche 4-9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehanker (20) eine Polhülse (22)
aufweist, die sich über Rollenlager (18, 19) auf einer das
Magnetgehäuse (28) durchziehenden Achse (16) abstützt und
an dem einen Ende den Polring (23) mit Polschuhen (24, 25)
trägt und an dem anderen Ende unter Belassung eines
Luftspalts (36) durch ein Rückschlußjoch (33) des
Magnetgehäuses (28) hindurchtritt.
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