DE4037506A1

DE4037506A1 - Biegeform fuer glasscheiben

Info

Publication number: DE4037506A1
Application number: DE4037506A
Authority: DE
Inventors: Christian Steenbeck; Hans-Joachim Klage; Hans Dipl Ing Enigk; Manfred Harnisch; Egon Wendt
Original assignee: Flachglas Torgau GmbH
Current assignee: Flachglas Torgau GmbH
Priority date: 1990-11-26
Filing date: 1990-11-26
Publication date: 1991-04-18

Description

Die Erfindung betrifft eine Biegeform zur Herstellung von gebogenen Flachglasscheiben, die vor allem im Fahrzeugbau zur Anwendung kommen.

Das Biegen von Flachgläsern erfolgt bekannterweise u. a. mit Hilfe der Preßbiegetechnik, bei der die auf ca. 600°C erhitzte Glasscheibe mit einer aus Matritze und Patritze bestehenden Form preßgebogen und mit Luft abgeschreckt wird. Die Innenflächen der Preßbiegeform sind üblicher weise mit einem hitzebeständigen Isolationsmaterial, meistens mit graphitiertem Asbest, ausgekleidet, um eine glatte, strukturlose Glasoberfläche zu erreichen. Insbe sondere ist von Nachteil, daß sowohl bei der Herstellung und dem Benutzen der Preßbiegeform gesundheitsschädigender Asbeststaub anfällt. Auch ist ein relativ hoher Abrieb des Asbestbelages zu verzeichnen. Die Folge ist, daß die Paß genauigkeit der Biegeform und damit eine gleichbleibende Biegegenauigkeit über einen längeren Zeitraum nicht gegeben ist.

Um den Einsatz von Asbest zu umgehen, werden andere tem peraturbeständige Isolationsmaterialien eingesetzt, die jedoch der Oberflächenqualität der gebogenen Glasscheibe abträglich sein können, z. B. haften Aluminiumoxid- und Siliziumdioxidnadeln auf der Glasoberfläche nach dem Biegen, wenn ein Material nach der DE-AS 15 96 500 verwendet wird. Dieser Mangel wird mit einem Schichtmaterial nach der DD-PS 2 71 817 beseitigt, es muß aber in Kauf genommen werden, daß auf Grund des hohen Verschleißes die Verwendung der mit diesem Schichtmaterial ausgekleideten Biegeformen nur für eine relativ kurze Zeit möglich ist. Insbesondere im Randbereich ist ein sehr hoher Verschleiß zu ver zeichnen.

Die Umgehung beider Nachteile wäre durch Verwendung von Ganzmetallformen möglich, in der DE-AS 19 35 161 wird z. B. eine solche beschrieben. Die Nachteile der hohen spezifischen Leitfähigkeit des Metalls soll durch elek trisch beheizte Strahlungserhitzer kompensiert werden. Allgemein ist also ein hoher apparativer Aufwand, auch an Meß- und Regelungstechnik, erforderlich, um die mit derartigen Formen verbundenen technologischen Probleme beherrschen zu können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Biegeform für Glas scheiben zu schaffen, die ohne Verwendung von Asbestiso lationsmaterial und mit geringem apparativen Aufwand über einen langen Zeitraum eine gute Paßgenauigkeit gewähr leistet.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer aus Patritze und Matritze bestehenden Form, deren Innenfläche mit einem mit organischem Bindemittel, z. B. Wasserglas, ver festigten Isolationsmaterial nach der DD-PS 2 71 817 be klebt ist, dadurch gelöst, daß die Matritze im Randbereich umlaufend mit einer aus 1,5 . . . 2,0 mm dicken und 20 . . . 80 mm breiten, geschliffenen und polierten Metallmaske belegt ist.

Ausführungsbeispiel

Die üblicherweise aus Holz bestehende Matritze einer Biege form für Autokippdachscheiben wird mit einer 6 mm dicken Platte aus asbestfreiem Isolationsmaterial nach der DD-PS 2 71 817, welches mit einem Volumenanteil von ca. 30% Wasserglas verfestigt wurde, unter Verwendung eines PVAC-Kle bers beklebt. Nach dem Trocknen und Bohren der Löcher für den Vorverspannungsprozeß wird die Form zunächst eingefahren, das Isolationsmaterial also durch Raspeln und Schleifen der vorgegebenen Biegeform angepaßt. Eine dieser Form entspre chende, 1,5 mm dicke und 20 mm breite umlaufende Metall maske wird nun im Randbereich mittels Senkkopfschrauben befestigt. Für die Metallmaske wird Stahlblech aus St 38 verwendet, die Oberfläche ist geschliffen und poliert.

Mit einer derartigen Biegeform wird über einen sehr langen Produktionszeitraum eine hohe Paßgenauigkeit der Biegeform bzw. gleichbleibende Biegegenauigkeit der Autokippdachschei ben erreicht. Es fällt kein Asbeststaub an.

Claims

Biegeform für Glasscheiben, bestehend aus Patritze und Matritze, deren Innenfläche mit einem mit organischem Bindemittel, z. B. Wasserglas, verfestigten Isolations material nach der DD-PS 2 71 817 beklebt ist, dadurch ge kennzeichnet, daß die Matritze im Randbereich umlaufend mit einer aus 1,5 . . . 2,0 mm dicken und 20 . . . 80 mm breiten, geschliffenen und polierten Metallmaske belegt ist.