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Einrichtung zur Ausmessung natürlicher oder künstlicher magnetischer
Felder. Es ist bereits vielfach vorgeschlagen worden, die Intensität des Erdmagnetismus
oder die einer irgendwie gerichteten Komponente desselben oder die aus dem Verhältnis
zweier geeignet gerichteter Komponenten desselben zu ermittelnde Inklination oder
überhaupt die räumliche Verteilung der magnetischen Kraft und ihrer Richtung in
irgendwelchen magnetischen Feldern durch die Induktionserscheinungen, welche durch
dieses magnetische Feld in bewegten Spulen hervorgebracht werden, auszumessen und
zu charakterisieren. Dabei machen sich mancherlei Schwierigkeiten Lemerkbar, welche
vor allem darin bestehen, daß zur Abnahme des in den bewegten Spulen erzeugten Stromes
bewegliche Kontakte, Schleifringe, Bürsten usw. benutzt werden, deren Kontaktunsicherheiten
jederzeit in die Messungen eingehen und deren Genauigkeit Grenzen setzen. Man hat
nun weiterhin versucht, diese Grenzen einzuschränken, dadurch, daß man nicht die
Stärke der induzierten Ströme immittelbar als Maß für die Feldstärke benutzte, sondern
daß man Nullmethoden einzuführen suchte. Man kompensierte dann an dem Orte, wo die
bewegte Spule angeordnet war, das zu untersuchende Feld auf irgendeine M eise, sei
es durch bewegliche Magnetstäbe, sei es durch evtl. bewegliche Spulen und mit evtl.
veränderlichen Stromstärken in diesen, an der Stelle so weit, daß in der bewegten
Spule keine Induktionserscheinungen mehr auftraten. Aber auch dann kommt man bald
an die Grenze der Beobachtungsgenauigkeit, indem auch hier wiederum der Strom auf
irgendeine Weise von den rotierenden Spulen abgenommen werden muß, um die Induktionsfreiheit
der Spulen nachzuweisen. Solche beweglichen Teile schließen aber immer `I hermoströme,
kleine chemische M irkungen usw. ein, welche in dem über die Induktionsspule und
das Galvanometer oder l elephon oder Meßinstrument ganz allgemein geschlossenen
Stromkre?se unkontrollierbare Ströme erregen, die die Nullage des eingeschalteten
Instrumentes beemflussen und damit die Beobachtungsgenauigkeit herabsetzen.
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Der Zweck der Erfindung ist, solche beweglichen Kontakte zur Abnahme
des Stromes von den bewegten Spulen von vornherein völlig zu vermeiden. Dieses soll
dadurch geschehen, daß die bewegte oder rotier ende Spule, in welcher das Fe'd den
Strom induziert, ihrerseits als Ganzes oder mit Teilen wieder auf feste Spulen induzierend
wirkt, in welchen das Auftreten und der Verlauf der auf diese Weise sekundär induzierten
Ströme, ohne daß Schleifringe oder Überhaupt bewegte Kontakte notwendig wären, messend
verfolgt wird. Auf diese M eise kann man auch Verstärkervorrichtungen einführen,
welche eine fast beliebige Verstärkung dieser sekundär induzierten Ströme ermcglichen
und dadurch eine außerordentliche Steigerung der Empfindlichkeit der Apparatur im
Gefolge haben.
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Es sollen nun hierfür einige Anwendungsbeispiele im einzelnen gezeigt
werden, um das Prinzip zu erläutern und « ege zu zeigen, auf welchen man dieses
Prinzip zweckmäßig in die Wirklichkeit überführen kann. Abb. i zeigt eine um eine
Achse i, 2 rotierende Spule 3, 4, 5, 6. Das magnetische Feld möge senkrecht auf
i, 2 in der Richtung 2-7 verlaufen. Die Spule 3, 4, 5, f>> bestehend aus einer oder
mehreren Lagen, ist in sich kurzgeschlossen. Dann wird durch diese Spule in dem
Augenblick ein maximaler Strom fließen, wenn sie in der Zeiteinheit eine möglichst
große Zahl von magnetischen Kraftlinien schneidet, was bei gleichförmiger Umdrehungsgeschwindigkeit
dann der Fall ist, wenn die Ebene der Spule in die Richtung der magnetischen Kraft
2-7 fällt.
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Die Stärke des magnetischen Feldes, dessen
Kraftlinien
parallel der Richtung 2-7 laufen sollten, wird anschaulich gemacht durch die Kraftliniendichte,
d. h. die Zahl der Kraftlinien, welche eine Fläche von z cm2, die senkrecht zu der
Richtung der Kraftlinien steht, schneidet. Die Induktion in einem bewegten oder
gedrehten Leiterkreis, z. B. 3, 4, 5, 6 (Abb. i), ist aber bekanntlich einzig und
allein abhängig von der Geschwindigkeit, mit der bei der Drehung der induzierten
Drahtschleife die Kraftlinienzal-fl, die durch die Schleife geht, sich ändert. Bei
konstanter Rotationsgeschwindigkeit ist also die induzierte elektromotorische Kraft
und, da ja der Widerstand in der geschlossenen Schleife konstant ist, auch die Stromstärke
in jeder Lage der Spule um die Achse i, 2 der Stärke des äußeren magnetischen Feldes
genau proportional.
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Wird nun ausnahmsweise in dem Stücke 3, 4 der Schleife in der gezeichneten
Lage eine elektromotorische Kraft in Richtung 3-4 induziert und in F-5, da dieser
1 eil der Schleife die Kraftlinien ja in entgegengesetzter Richtung schneidet, eine
elektromotorische Kraft in Richtung 5-6 erzeugt, so erzeugen beide elektromotorischen
Kräfte, die ja je der Feldstärke proportional sind, gemeinsam einen Strom in der
Richtung 3-4-5-6-3. Dieser hat seine größte Stärke, wenn die `@ indungsfläche von
3, 4, 5, 6 der durch i-2 und 2-7 gehenden Ebene parallel ist, weil dann in dem Zeitelement
die meisten Kraftlinien von den Seiten 3-4 und 5-6 geschnitten werden. Wenn man
jetzt einen Draht 8-9 parallel zu 3-4 aufspannt und dessen Enden 8, 9 über ein Meßinstrument
io kurzschließt, so wird bei der Annäherung der Seite 3, 4 während der Rotation
der Schleife an das Bündel 8, 9 in diesem durch den in der Richtung 3-4 laufenden
Strom eine elektromotorische Kraft in Richtung 9-8 induziert, während nach Vorbeischlagen
des Schleifenteiles 3, 4 bei sich vergrößernder Entfernung zwischen 3, 4 und 8,
9 eine elektromotorische Kraft in Richtung 8-9 induziert wird. Das Vorbeilaufen
der Seite 3, 4 an dem Bündel 8, 9 hat also in dem Galvanometer einen Stromstoß in
der einen und einen sogleich darauffolgenden Stromstoß in der entgegengesetzten
Richtung zur Folge.
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Dreht sich nun die Schleife 3, 4, 5, 6 weiter um die Achse i, 2, so
verschwindet die elektromotorische Kraft, die in ihr induziert wird, in dem Augenblicke,
wo die Ebene der Schleife auf der Richtung 2-7 der magnetischen Kraftlinien senkrecht
steht, da in diesem Augenblicke pro Zeitelement überhaupt keine Veränderung in der
Zahl der die Schleife 3, 4, 5, 6 durchsetzenden Kraftlinien statthat. Beim Weiterdrehen
der Schleife aber schneidet nunmehr 6, 5 in genau der gleichen Weise die Kraftlinien,
wie vorher 3, 4, und es ist daher selbstverständlich, daß in 6, 5 während des Vorbeischlagens
an dem Bündel 8, 9 genau der gleiche und gleichgerichtete Strom fließt, wie vorher
in 3, 4, da ja das System völlig symmetrisch in 3, 4 von 5, 6 überhaupt an sich
nicht zu unterscheiden ist und nur die Lage der betreffenden ScMeifenseite und ihre
Bewegung gegen das Magnetfeld für die Wirkung in Betracht kommt. Dann werden aber
auch in .dem mit dem Bündel 8, 9 verbundenen Galvanometer beim Vorbeischlagen von
5, 6 wieder genau die gleichen beiden einander entgegengesetzten Stromstöße einander
in gleicher Reihenfolge folgen usw.
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Die Seiten 3, 4. und 5, 6 erzeugen beim Vorbeischlagen an 8, 9 genau
die gleiche Wirkung, da sich in 3, 4 bzw. 5, 6 der Strom nach jedem Durchschlagen
umgekehrt hat.
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Da man bei jedem Vorbeischlagen eines Teiles der Schleife 3, 4, 5,
6 an dem Bündel 8, 9 zwei Stromstöße in entgegengesetzter Richtung schnell nacheinander
erhält, muß man natürlich als Meßinstrument io ein Wechselstrommeßinstrument benutzen;
hierdurch wird es mcglich, Verstärker der normalen Konstruktionen für den im 8-9
induzierten Strom zu verwenden.
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Rotiert z. B. die Spule 3, 4, 5, 6 mit hundert Umdrehungen in der
Sekunde, so würde man in einem als Meßinstrument io benutzten Telephon einen Ton
von Zoo Schwingungen in der Sekunde vernehmen.
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Überlagert man nun dem Magnetfelde, welches durch den Pfeil 2, 7 dargestellt
wird, ein veränderliches Magnetfeld mit paralleler Kraftlinienrichtung, so kann
man durch geeignete Einstellung der Stärke dieses sich überlagernden Magnetfeldes
den Ton im Telephon io zum Schweigen bringen.
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Es ist natürlich auch zulässig, die Seiten 3, 6 und 4, 5 der rotierenden
Spule zur Induktionswirkung entsprechend mit auszunutzen. M ich tig ist eine Überlegung,
welche die Ausbildung der Spule 3, 4, 5, 6 betrifft. je größer die Anzahl der M
indungen der Spule ist, desto größer ist bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit
und gleicher äußerer Feldstärke die in der Spule induzierte elektromotorische Kraft;
anderseits nimmt aber auch der Widerstand der Spule proportional der Zahl der M-indungen
der Spule zu. Die Stromstärke in einem Spulendraht ist also von der Zahl der M indungen
der Spule gänzlich unabhängig. Wenn man also die Spule aus n-Drähten herstellt,
so ist die Gesamtstromstärke, welche z. B. durch die Seiten 3, 4 fließt, gleich
dem n-fachen der Stromstärke, welche in einem einzigen Draht der Spule fließt. Die
gleiche n-fache Stromstärke würde man aber auch erhalten, wenn man die Spule 3,
4, 5, 6 aus nur einer einzigen in sich kurzgeschlossenen M indung herstellen würde,
welche den n-fachen Leiterquerschnitt wie der Draht, aus welchem
die
n-Windungen tragende Spule gewickelt war, aufweisen. Die Stromstärke in der Spule
3, .i, 5, 6 hängt einzig und allein unter sonst gleichbleibenden Verhältnissen von
dem Gesamtquerschnitte des Leiters im Querschnitt der Spule 3, .l, 5, 6 ab. Es ist
klar, daß unter diesen Umständen ein einfacher kurzgeschlossener, dicker Draht die
günstigen Wirkungen bezüglich seiner Induktion beim Vorbeigehen an dem Drahtbündel
8, 9 besitzt, da die Induktion umgekehrt proportional der geringsten Entfernung
zwischen 3, 4 bzw. 5, 6 und 8, 9 zunimmt. Diese wird aber für sämtliche Stromlinien
in den Spurenseiten dann am - geringsten sein, wenn innerhalb des Leiterquerschnittes
von 3, .l bzw. 5, 6 keinerlei Isolationsmaterial vorhanden ist, welches den Abstand
von 8, 9 für einen Teil des Leiterquerschnittes unnütz vergrößern würde. Außerdem
wird natürlich die Stabilität der Spule 3, 4, 5, 6 durch eine derartige Bauart wesentlich
verbessert.
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Für das Bündel 8, 9, welches über io geschlossen wird, liegen die
Verhältnisse allerdings etwas anders, indem in diesem Fall noch der Widerstand des
Meßinstrunrentes zu berücksichtigen ist. Die allgemeine Theorie für die günstigste
Messung elektrischer Ströme über ein Meßinstrument mit Viderstand gibt hier durch
eine einfache Rechnung diejenige Form und Drahtzahl des Bündels 8, 9, welche jeweils
die günstigsten Induktionsverhältnisse aufweist.
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Die zu messenden induzierten Ströme sind vorzugsweise Wechselströme,
wenngleich natürlich auch Vorrichtungen in den Stromkreis 8, 9, io eingschaltet
werden können, welche eine Gleichrichtung der induzierten Ströme bewirken. Vielfach
wird man aber Verstärkereinrichtungen an das induzierte Bündel 8, g anschließen
und dadurch die Empfindlichkeit der Anordnung erhöhen. Ferner ist ein Telephon ein
besonders bequemes Hilfsmittel für solche Messungen, und diese Rücksichten sprechen
dafür, daß man, wenn es sich erreichen läßt, die Frequenz des in 8, 9 induzierten
Stromes eine Frequenz in der Höhe von etwa 500 Perioden in der Sekunde wählt.
Diese kann man nun z. B. dadurch erreichen, daß man an Stelle der Spule 3, -h 5,
6, die aus einer oder einer beliebigen Zahl von Windungen bestehen kann, eine größere
Anzahl gegeneinander um die Achse i, 2 verdrehter Spulen anordnet, welche auf dieser
Achse am besten einen Stern mit um gleichen Winkel gegeneinander versetzten Zacken
bilden. Bei der Rotation dieses in sich festen Spurensystems um die Achse i, 2 wird
eine Spule nach der anderen an dem Bündel 8, g vorbeilaufen, und zwar jedesmal in
dem Augenblicke, Rio die Stromstärke in der betreffenden Spule 3, .l, 3, () ein
Maximum ist. Je nach der Zahl der Spulen und j e nach der Umdrehungsgeschwindigkeit
des Sternes wird die Frequenz der aufeinandetfolgenden'Impulse in dem Bündel 8,
g größer oder geringer sein. Durch geeignete Zahl der Spulen in dem Stern, der Umdrehungszahl
des Spurenkörpers um die Achse wird man die gesuchte Frequenz in 8, 9 herstellen
können.
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Ebenso würde man natürlich auch mit einer Spule 3, 4., 5, 6 auskommen,
wenn man dafür in gleichmäßigem Abstand um die Achse i, 2 und in gleichem `y inkelabstand
je voneinander eine größere Anzahl von Bündeln 8, 9, die hintereinandergeschaltet
sind oder von denen jedes etwa induktiv mit dem Dleßinstrurnent io gekoppelt sein
könnte, anordnet und die Spule 3, -l, 5, 6 dann nacheinander die verschiedenen in
gleichem Abstande voneinander angeordneten Bündel 8, g beim Vorbeistreichen induzieren
ließe. Allerdings würde man zweckmüßig nicht den ganzen Umfang um die Achse i, 2
'mit solchen Bündeln gleichmäßig besetzen, sondern man könnte darauf Rücksicht nehmen,
daß die Spule 3, .i, 5, 6, wenn ihre Ebene beinahe mit der durch die Achse i, 2
senkrecht zu 2, 7 laufenden Ebene zusammenfiele, so gut wie gar nicht induziert
wird, und infolgedessen auch nur ein ganz geringer Strom in ihr fließt, so daß-
in dieser Lage der Spulen ihre Einwirkung auf evtl. dort angeordnete Bündel b-,
9 verschwindend klein wäre. Auch auf diese Weise könnte man also die mit geringer
Frequenz in der Spule 3, .I, 5, 6 durch Rotation dieser Spule im magnetischen Felde
erzeugten Wechselströme in für die Verstärkung und Messung besonders geeignete höher
frequente Ströme quantitativ umformen.
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Eine besonders günstige Anordnung nun erhält man, wenn man beide Prinzipien
zusammenfaßt und um die Achse i, 2 sowohl eine größere Anzahl um gleiche Dinkel
gegeneinander versetzter Spulen rotieren läßt als auch eine entsprechend größere
Anzahl von Bündeln 8, g anwendet.
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Ein Schema für eine derartige Einrichtung zeigt Abb. 2. Hier bedeuten
die Spulen 3, 6 ; 11, 12; 13, 14 und 15, 16 die einzelnen Spulen des um die
Achse i, 2, welche hier senkrecht zur Papierfläche steht, rotierenden Sternes. Die
Richtung der magnetischen Kraft ist wiederum durch den Pfeil ? gekennzeichnet. Die
Querschnitte i7 bis 28 durch Leitungen oder Leitungsbündel, welche 8, g entsprechen
und ebenfalls senkrecht zur Papierfläche stehen, sind so geschaltet, daß die mit
Kreuzen bezeichneten Bündel 18, 2o, 22, 24, 26 und 28 entgegengesetzt wie die Bündel
17, ig ,21, 23, 25 und 27 vom Strome durchlaufen werden. Sämtliche Bündel sind durchlaufend
oder in geeigneten Gruppen miteinander verbunden und an irgendeiner Stelle ist das
Meßinstrument io, die Verstärkervorrichtung usw. eingefügt. Wenn jetzt der Spurenkörper
rotiert, so werden die
in der Richtung nach 7 gelegenen, senkrecht
zur Papierebene stehenden Spulenstäbe oder Spulenbündel jeweils im gleichen Sinne
und ebenso die in entgegengesetzter Richtung gelegenen Spulenstäbe oder Spulenbündel
in entgegengesetzter Richtung von den induzierten Strömen durchlaufen. Wenn nun
der Stern unter den Bündeln 17 bis 28 entlangläuft, so werden die jeweils den rotierenden
Stäben oder Bündeln des Spulenkörpers zunächst benachbarten äußeren Bündel am stärksten
induziert, und wenn nun der Spulenstern sich in dem äußeren System von Bündeln i7
bis 28 hindurchdreht, so sieht man ohne weiteres, daß in günstigster Weise in diesem
äußeren Spulenbündel ein Wechselstrom mit einer Periodenzahl erzeugt wird, welche
dem doppelten Produkt aus der Umdrehungsgeschwindigkeit des Sternes multipliziert
mit der Zahl der Spulen auf dem rotierenden Stern entspricht: Man sieht ohne weiteres,
daß man auf diesem Wege einerseits eine denkbar günstigste Induktionswirkung von
dem rotierenden Stern in die feststehenden Spulen hinein erhält, und daß man anderseits
auch die Frequenz durch diese Anordnung hinreichend steigern kann.
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Man könnte natürlich an sich auch mit der Hälfte der äußeren Bündel
auskommen und könnte überhaupt diese Bündel in der verschiedensten Art und Weise
um den rotierenden Stern gruppieren. Wichtig ist indessen für die diesem Apparat
zugrunde liegende Erkenntnis, daß zunächst in dem rotierenden Spulenstern durch
das äußere Magnetfeld elektrische Ströme verhältnismäßig niedriger Frequenz primär
induziert werden sollen, welche nun ihrerseits infolge ihrer Bewegung gegen ein
äußeres feststehendes Spulensystem sekundär induktiv auf dieses übertragen und dadurch
zugleich in ihrer Frequenz erhöht werden.
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Es ist selbstverständlich ganz gleichgültig, ob man die festen Bündel
außen um den rotierenden Stern, innen in dem rotierenden Stern oder sogar in Verdoppelung
ihrer Zahl innen und außen anbringt.
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Eine weitere Vereinfachung läßt sich mit Vorteil an dieser Vorrichtung
noch erzielen, dadurch, daß man die Spulen 3, 6 ; 1i, 12; 1,3, 14 und 15, 16, soweit
sie aus einer einzigen Windung bestehen, in der Achse einfach blank aneinandergrenzen
läßt. Die Spannung an der Stelle, wo sie durch die Achse hindurchgehen, ist ja bei
sämtlichen Spulen jederzeit gleich, so daß dadurch der Stromve_ lauf überhaupt nicht
geändert würde. Man könnte aber in diesem Fall ruhig blanke Kupferstäbe zur Herstellung
der Spulen nehmen, und diese etwa an einer Scheibe, durch welche die Achse i, 2
zentral hindurchgeht, auflöten oder sonstwie zweckmäßig befestigen, wodurch bereits
eire erhebliche Stabilität des rotierenden Spulenkranzes erzielt würde. Man kann
aber noch weitergehen und kann den rotierenden Körper nach Art eines Käfigankers
ausbilden, indem man die ganze Vorderfläche 3, 1i, 13, 15, 16, 12, 14 und 16 als
eine leitende Scheibe und die dieser entsprechende, in der Zeichnung unter der genannten
Fläche liegende, dem Stabe 4, 5 in Abb. = entsprechende Seite des Spulensystems
ebenfalls als eine leitende Fläche ausbilden. Die Stäbe 3, 1i, 13, 15, 6, 12, 14
und 16 (Abb. 2) würden dann in diese seitlichen Leiterscheiben leitend eingesetzt
werden. Dadurch erhält man ein außerordentlich stabiles, rotierendes System, welches
der Anforderung, welche diese Methode an den rotierenden Körper in besonders hohem
Maße stellt, nämlich seine geometrische Form und Lage gegen die festen Spulen 17
bis 28 nicht zu -verändern, am denkbar besten entspricht.
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Es wird darauf ankommen, durch geeignete Form der Stäbe die Stromlinien
möglichst an die Außenfläche zu drücken, anderseits natürlich auch den Stäben eine
möglichste Stabilität gegen die bei der Rotation auftretenden Zentrifugalkräfte
zu erteilen. Dazu würde z. B. die T oder TT-Form gut geeignet sein, indem der obere
Querbalken des T oder T T in die Peripherie der rotierenden- Trommel fiele. Ebenso
wird man die Bündel 17 bis 28 so ordnen, daß sie einesteils eine möglichst enge
Koppelung mit dem an ihnen vorbeistreichenden Stäben der rotierenden Trommel bewirken,
daß anderseits aber auch die nebeneinanderliegenden, in entgegengesetzter Richtung
zu induzierenden Bündel sich nicht in ihrer Wirkung gegenseitig stören können. .
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Die der Abb. 2 zugrunde liegende Konstruktion kann grundsätzlich mit
einer Wechselstrom-Induktions-Dynamomaschine verglichen werden, bei der die Wicklung
zur Abnahme des Nutzstromes in die Feldpole eingelegt ist, welche selbst durch das
magnetische Erdfeld o. dgl. zwar in genügender Intensität aber prinzipiell vollkommen
ersetzt werden, und in der ein Käfiganker als Kurzschlußrotor dient. Man sieht daraus
ohne weiteres auch, daß zur Erhöhung der Empfindlichkeit der Anordnung, zumal bei
Verwendung der Kompensationsspule als Nullmethode, das Innere des rotierenden Spulenkörpers
auch mit Eisen ausgefüllt sein kann.
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Wenn man auf die Frequenzerhöhung verzichtet, kann man die Einrichtung
auch in der Weise modifizieren, daß man die Induktion seitens des auszumessenden
Magnetfeldes auf den einen Teil der rotierenden Spule erfolgen läßt, während man
einen anderen Teil der rotierenden Spule zur Induzierung einer festen Spule ausnutzt:
Um die hier gedachte Absicht klarzustellen, sei sie an einem Beispiele erläutert
In
Abb. 3 bedeutet wiederum r, 2 die Achse, um welche die Rotation der Spule 3, 4,
5, 6 erfolgt. i, 7 stellt wieder die Richtung des auszumessenden Magnetfeldes dar.
Die Spule 3, 4, 5, 6 ist aber dieses Mal nicht in sich geschlossen, sondern auf
der Achse i, 2 befindet sich noch eine zweite, der Achse i, 2 koachsiale Spule 29,
über welche die Spule 3, 4, 5, 6 geschlossen ist. In dieser Spule 29 fließen also
@t"echselsiröme, welche von der Spule 3, 4, 5, 6 erzeugt werden, ohne daß diese
Spule selbst von dem auszumessenden Magnetfelde induziett würde. Um diese Spule
29 ist aber nun ganz dicht anliegend, soweit es die freie Beweglichkeit der Spule
29 nicht hindert, die feste Spule 30 gelegt, welche von den in der Spule
::9 fließenden Strömen induziert wird. Man kann natürlich genau so gut in die Seite
3, 6 der Spule 3, 4, 5, 6 eine solche Spule entsprechend 29 anschließen und um das
nach i gewandte Ende der Achsei, 2 schlingen. Eine der Spule 3o entsprechende feste
Spule nimmt dann auch aus dieser die Induktionsströme ab und ist mit 3o in Serie
geschaltet.
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Schließlich sei noch darauf hingewiesen, ' daß man natürlich mittels
dieser Einrichtung nicht nur durch Kompensation mit Hilfe einer äußeren, der Feldstärke
7 entgegengesetzt gerichteten meßbaren magnetischen Feldstärke das Feld selbst ausmessen
kann bzw. seine Komponente, welche senkrecht zur Rotation i, 2 steht, sondern daß
man auch durch Ausmessung dreier in verschiedener Richtung zueinander gelegenen
Komponente des Feldes die absolute Richtung und Stärke des Feldes berechnen kann.
Im Erdfeld speziell kann man durch geeignete Einstellung der Achse i, 2 durch zwei
Messungen Inklination sowie Vertikal- und Horizontalintensität erhalten. Man muß
dann die Achse an einer Vorrichtung befestigen, welche die Lage der Achse im Raume
durch Kreise und Ablesemittel genau genug in bekannter Weise festzustellen erlaubt.
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Überhaupt ist der Apparat für jegliche Ausmessung magnetischer Felder
in bezug auf Stärke und Richtung des Feldes im Raum geeignet.