DE4036169A1 - Elektrischer leiter vom millikentyp mit verringerten wirbelstromverlusten - Google Patents
Elektrischer leiter vom millikentyp mit verringerten wirbelstromverlustenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B7/00—Insulated conductors or cables characterised by their form
- H01B7/30—Insulated conductors or cables characterised by their form with arrangements for reducing conductor losses when carrying alternating current, e.g. due to skin effect
Landscapes
- Insulated Conductors (AREA)
- Ropes Or Cables (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leiter vom Millikentyp
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In den querschnittsgroßen Leitern von Einleiterkabeln hoher Wechselstrom-Übertragungsleistungen
treten unerwünschte Stromverdrängungsverluste
durch den Skin- und den Proximityeffekt auf. Durch
den Skineffekt (ein Effekt der Selbstinduktion) werden im Leiterinneren
durch das wechselnde magnetische Eigenfeld Wirbelströme
induziert, die die Stromdichte im Leiterinneren schwächen und zur
Leiteroberfläche hin verstärken, also eine inhomogene Stromdichteverteilung
(Stromverdrängung zur Leiteroberfläche hin) ergeben.
Dies führt zu zusätzlichen Verlusten, die 20% der Gleichstromverluste
und mehr betragen können. Der Proximityeffekt (ein Effekt
der Gegeninduktion) bewirkt zwischen den Leitern von aneinandergrenzenden
Phasen, daß der Strom in diesen Leitern auf eine Seite
des Leiterquerschnitts verdrängt wird.
Skin- und Proximityeffekt können durch den Einsatz von Leitern des
sogenannten Millikentyps erheblich verringert werden, so daß heute
die meisten mit Querschnitten oberhalb von etwa 1100 mm²
von diesem Typ sind (siehe z. B. im Buch von S. Y. King und N. A.
Halfter "Unterground power cables", Verlag Longman London und New
York (1982) S. 134-136).
Bei diesem Leitertyp ist der Leiter in mehrere, gewöhnlich sechs,
Segmente geteilt. Diese sind gegeneinander isoliert, um einen
zentralen Hohlkanal verseilt und zu einem insgesamt runden Leiter
zusammengebunden. Jedes Segment besteht aus mehreren Lagen von
Drähten, die um ein Zentrum mit verschiedenen Schlaglängen verseilt
sind. (Man fertigt zunächst einen normalen, mehrdrähtigen,
lageverseilten Rundleiter und verformt ihn dann zum Segment.) Eine
Verringerung der Wirbelstromverluste wird zwar bereits durch die
zwischen den einzelnen Drähten immer (mehr oder weniger) vorhandenen
Übergangswiderstände erreicht, jedoch durch den Einsatz isolierter
Drähte (z. B. lackisolierter Kupferdrähte) erheblich verstärkt.
Das Funktionsprinzip dieses Leiters besteht darin, daß ein Draht
der innerhalb der Schlaglänge (Verseillänge) seiner Lage an einem
Ort des Leiters im unteren Bereich des Segments auftaucht und dort
eine entsprechende Längsspannung induziert bekommt, beim Vorrücken
längs des Leiters aufgrund seiner Verseilung auch im oberen Bereich
des Segments auftaucht (siehe Fig. 1a der Zeichnung) und
dort eine diesem Ort entsprechende Längsspannung induziert bekommt.
Alle beim Durchlaufen der Schlaglänge induzierten Längsspannungen
addieren sich, so daß insgesamt eine mittlere Längsspannung
induziert wird, die für alle Drähte einer Lage gleichgroß
ist, und die sich auch von den Längsspannungen der übrigen Lagen
desselben Segments nur wenig unterscheidet. Das Ergebnis ist eine
Homogenisierung der Stromdichte innerhalb eines jeden Segments,
und damit eine Verringerung der Wirbelstromverluste.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in einem Millikenleiter
immer noch auftretenden Wirbelstromverluste weiter zu verringern.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit Hilfe folgender Betrachtung
des Effekts der Gegeninduktion zwischen zwei zueinander benachbarten
Leitersegmenten: Millikenleiter sind bisher ausschließlich so
aufgebaut, daß die einzelnen Segmente identisch sind, denn diese
sind aus ein und derselben Leiterfertigung entnommen. Folglich
sind zwei Drähte, die sich in den gleichen Lagen von zwei Segmenten
befinden, mit derselben Schlaglänge verseilt. Deswegen ist der
für die gegenseitige Induktionswirkung maßgebende Abstand der beiden
Drähte (der mittlere geometrische Abstand) nach dem Durchlaufen
einer Schlaglänge wieder genau gleich, und auch während des
Durchlaufens "sehen" sich die beiden Drähte in einem mittleren
Abstand, dem dann die wechselseitige Induktionswirkung entspricht.
Deswegen ist die Wechselwirkung der Drähte unterschiedlicher Segmente,
aber gleicher Lage so, als ob keine Verseilung vorläge,
eine entsprechende Kompensation der induzierten Spannungen findet
nicht statt, die Stromdichteverteilung über den Leiter wird inhomogen,
und die Wirbelstromverluste steigen an.
Zur Abhilfe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, für die Segmente
eines Millikenleiters dergestalt unterschiedliche Leiter einzusetzen,
daß sie zwar alle die gleiche äußere Segmentform haben,
daß aber die Schlaglängen der einander jeweils entsprechenden
Drahtlagen von Segment zu Segment unterschiedlich sind.
Durch diese Maßnahme wird eine vollständige Kompensation der induzierten
Längsspannungen erreicht: So "sehen" sich im obigen Beispiel
die beiden Drähte beim vielfachen Durchlaufen der Schlaglänge
an jedem Ort der beiden Lagen, und der für die gegenseitige
Induktion maßgebende mittlere Abstand entspricht dem der beiden
Segmentschwerpunkte. Dies gilt für alle Drähte der beiden betrachteten
Lagen.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Zeichnung verdeutlicht. Es
zeigt
- Fig. 1a und 1b einen erfindungsgemäßen Millikenleiter mit sechs
Segmenten in unterschiedlichen (bezüglich des Fortschreitens längs
des Leiters) Querschnitten,
- Fig. 2a und 2b dementsprechend einen üblichen Millikenleiter,
- Fig. 3 eine vereinfachte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Millikenleiters im Querschnitt und
- Fig. 4 das Kurvenbild für den Skineffektfaktor in Abhängigkeit
vom Leiterquerschnitt für verschiedene Leiterkonstruktionen.
Bei dem üblichen Millikenleiter der Fig. 2a und 2b sind dort die
Positionen zweier Drähte eingezeichnet, die sich in den gleichen
Lagen zweier aneinandergrenzender Segmente befinden, wobei diese
Lagen die gleiche Schlaglänge haben. Bezeichnet ist die jeweilige
Position eines Drahtes an verschiedenen Stellen seiner Schlaglänge
mit 1 am Beginn, 2 nach dem Durchlaufen von 1/4, 3 nach dem Durchlaufen
von 2/4, und 4 am Ende der Schlaglänge.
Bei dem erfindungsgemäßen Millikenleiter der Fig. 1a und 1b ist
zwar das Bild des Leiterquerschnitts (ohne die eingezeichneten
Drahtpositionen) gleich. Da aber die Schlaglängen der einander
jeweils entsprechenden Drahtlagen von Segment zu Segment unterschiedlich
sind, sind auch die Positionen 1 bis 4 der beiden herausgegriffenen
Drähte in den beiden, einander benachbarten Segmenten
entsprechend unterschiedlich.
Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Millikenleiters, die sich ergibt, wenn nur zwei unterschiedliche
Segmente I und II mit gegenseitig unterschiedlichen Schlaglängen
gefertigt werden, und mehrere dieser Segmente in einer solchen
Anordnung zum Leiter verseilt werden, daß jedes Segment jeweils
zu zwei Segmenten unterschiedlicher Schlaglängen unmittelbar
benachbart ist.
Die Herstellung eines Millikenleiters erfolgt so, daß zunächst ein
üblicher, mehrdrähtiger, lagenverseilter Rundleiter gefertigt
wird, dieser in einem Werkzeug zum Segment verformt wird und
schließlich die gleichförmigen Segmente, heute üblicherweise 5
oder 6, zum Millikenleiter verseilt werden. Bisher wurden dazu nur
Segmente eines einzigen Rundleiters eingesetzt. Erfindungsgemäß
wird nun von mehreren, vorzugsweise zwei, Rundleitern ausgegangen,
bei denen die Schlaglängen der einander entsprechenden Drahtlängen
unterschiedlich sind. Beispielsweise können für einen Millikenleiter
mit einem Leiterquerschnitt von 2500 mm² die Schlaglängen der
einzelnen Drahtlagen des Leitersegments (vormals Rundleiter) I
gegenüber denen des Segments II folgende Werte haben: 1. Lage 1700
gegen 1500 mm, 2. Lage 250 gegen 275 mm und 3. Lage 290 gegen 320 mm.
Entsprechendes gilt bei kleineren oder größeren Leiterquerschnitten.
Fig. 4 verdeutlicht schließlich das Ergebnis der erfindungsgemäßen
Maßnahme mittels eines Kurvenbildes, in dem der Skineffektfaktor
ys als Funktion des Kupferleiter-Querschnitts A für verschiedene
Leiterkonstruktionen dargestellt ist. Es gilt die Kennlinie
- - 0 für einen normalen, verseilten Rundleiter,
- - 1 für einen lagenisolierten Segmentleiter,
- - 2 für einen drahtisolierten Millikenleiter üblicherweise mit identischen Segmenten und
- - 3 für einen drahtisolierten Millikenleiter erfindungsgemäß mit Segmenten unterschiedlicher Schlaglängen aller Lagen.
Die Kennlinie 3 läßt erkennen, daß mit dem erfindungsgemäßen Millikenleiter
die Wirbelstromverluste nahezu ganz zum Verschwinden
gebracht werden können.
Claims (4)
1. Elektrischer Leiter vom Millikentyp mit verringerten Wirbelstromverlusten,
bei dem
- - der runde Leiter in mehrere, vorzugsweise fünf oder sechs, Segmente geteilt ist, die gegeneinander isoliert und um einen zentralen Hohlkanal verseilt sind,
- - und jedes Segment aus mehreren Lagen von, vorzugsweise isolierten, Drähten besteht, die um ein Zentrum mit unterschiedlichen Schlaglängen verseilt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Segmente dergestalt unterschiedliche
Leiter eingesetzt sind, daß sie zwar alle die gleiche
äußere Segmentform haben, daß aber die Schlaglängen der einander
jeweils entsprechenden Drahtlagen von Segment zu Segment unterschiedlich
sind.
2. Millikenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur
zwei unterschiedliche Leitersegmente (I und II) mit gegenseitig
unterschiedlichen Schlaglängen gefertigt sind, und mehrere dieser
Segmente in einer solchen Anordnung miteinander zum Leiter verseilt
sind, daß jedes Segment jeweils zu zwei Segmenten unterschiedlicher
Schlaglängen benachbart ist.
3. Millikenleiter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Leiterquerschnitt von 2500 mm² die Schlaglängen der einzelnen
Drahtlagen des Leitersegments I gegenüber denen des Segments
II folgende Werte haben: 1. Lage 1700 gegen 1500 mm, 2. Lage 250
gegen 275 mm und 3. Lage 290 gegen 320 mm.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Publications (2)
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DE4036169A1 true DE4036169A1 (de) | 1991-11-14 |
DE4036169C2 DE4036169C2 (de) | 1992-04-16 |
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ID=25893086
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4036169A1 (de) |
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1990
- 1990-11-14 DE DE19904036169 patent/DE4036169A1/de active Granted
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Also Published As
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DE4036169C2 (de) | 1992-04-16 |
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Legal Events
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