DE4036070A1 - Erhitzungsvorrichtung und verfahren zur herstellung schnellgesponnener filamente - Google Patents
Erhitzungsvorrichtung und verfahren zur herstellung schnellgesponnener filamenteInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine ausgewählte
Erhitzungsvorrichtung sowie ein ausgewähltes Verfahren zur
Herstellung von Spinnfilamenten, insbesondere von
sogenannten hoch- oder vollständig orientierten
Spinnfilamenten, bei dem besagte Erhitzungsvorrichtung
eingesetzt werden kann.
Spinnfilamente werden in verschiedenen Stufen ihrer
Herstellung gebündelt und thermisch behandelt. Insbesondere
im Spinnschacht fällt das Spinnfilamentbündel zunächst mit
einer Querschnittsfläche aus, die der Lochverteilung auf
der Spinndüse entspricht und wird dann, meist mittels
Präparationsauftragsvorrichtungen oder Verwirbelungsdüsen
zu einem garnartigen Spinnfilamentbündel mit geringerer
Querschnittsfläche zusammengefaßt.
Es sind bereits Spinnverfahren bekannt, bei denen die
Spinnfilamente nach dem Verlassen der Spinndüse zunächst
eine Abkühlungszone durchlaufen in der sie erstarren, und
anschließend noch im Spinnschacht eine Konditionierungszone
durchlaufen, bei der sie auf Temperaturen oberhalb der
Erstarrungstemperatur und unterhalb der Schmelztemperatur
erhitzt werden. Aufgrund der Reibung der Spinnfilamente mit
der sie umgebenden Atmosphäre baut sich im Filament eine
Spannung auf und es erfolgt noch im Spinnschacht eine
teilweise Verstreckung und Orientierung der Spinnfilamente.
Solche Verfahren sind beispielsweise aus der DE-A-21 17 659,
der US-A-44 15 521 und der DE-A-24 45 477 bekannt.
Diese Verfahren zeichnen sich im allgemeinen durch hohe
Abzugsgeschwindigkeiten der ersponnenen Filamente aus,
beispielsweise durch Abzugsgeschwindigkeiten von mehr als
2000 m/min. Die erhaltenen Filamente sind teilweise
orientiert und sind - je nach Spinnbedingungen - als
teilweise-, hoch- oder vollständig-orientierte Filamente
(POY, HOY bzw. FOY; vergl. Chemiefasern/Textilindustrie
6/1985, S. 411-2) bekannt.
Aus dem Stand der Technik sind berührungslose und
röhrenförmige Erhitzungsvorrichtungen bekannt, bei denen
aus rein geometrischen Gründen der Abstand der
Spinnfilamente von den beheizten Wänden der
Erhitzungsvorrichtung in Fadenlaufrichtung ständig zunimmt.
Es hat sich nun gezeigt, daß insbesondere bei der
Herstellung hoch- oder vollständig-orientierter
Spinnfilamente, die Gleichmäßigkeit der Fäden von der
Ausgestaltung der Erhitzungsvorrichtung abhängt. So hat
sich insbesondere herausgestellt, daß die färberische
Gleichmäßigkeit der Spinnfilamente vom Abschluß der
Erhitzungsvorrichtung beeinflußt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde,
die Qualität von teilweise-, hoch- oder vollständig
orientierten Spinnfilamenten zu verbessern und gleichzeitig
das Verfahren zur Herstellung solcher Spinnfilamente zu
vereinfachen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Gleichmäßigkeit
solcher Spinnfilamente verbessert wird, wenn man in der
Konditionierzone eine Erhitzungsvorrichtung verwendet, die
zumindest in ihrem unteren Teil einen sich verjüngenden
Querschnitt aufweist.
Ferner wurde festgestellt, daß bei der Verwendung einer
solchen Erhitzungsvorrichtung der Anspinnvorgang wesentlich
leichter und einfacher verläuft als bei den bislang
verwendeten röhrenförmigen Erhitzungsvorrichtungen, und daß
damit die Bedienbarkeit für das Produktionspersonal
wesentlich erleichtert wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
berührungslosen Beheizen von Spinnfilamenten, wie in
Anspruch 1 definiert.
Bei einer verfahrenstechnisch bevorzugten Ausführungsform
nimmt der Innendurchmesser der Erhitzungsvorrichtung über
deren gesamte Länge kontinuierlich ab, d. h. die
Erhitzungsvorrichtung ist konisch gestaltet. Diese
konische Erhitzungsvorrichtung ist allerdings in der
Herstellung aufwendig, führt aber zu Spinnfilamenten mit
ausgezeichneter Qualität und arbeitet sehr störungsfrei.
Die Fläche des Eintrittsquerschnitts dieser bevorzugten
Ausführungsform übersteigt dabei die Fläche des
Querschnitts des Spinnfilamentbündels an dieser Stelle im
allgemeinen um weniger als 50%, bevorzugt sogar nur um
20%. In vielen Fällen reicht ein Übermaß von 10% aus, da
das Spinnfilamentbündel in dieser bevorzugten
Ausführungsform extrem ruhig im Raum verläuft. Die
Innenwände der Erhitzungsvorrichtung sind vorzugsweise so
ausgestaltet, daß diese weitgehend parallel zur Außenfläche
des Spinnfilamentbündels verlaufen.
Eine technisch besonders einfache Ausführungsform der
Erhitzungsvorrichtung besteht in Laufrichtung der
Spinnfilamente aus einem Zylinder, dessen Innendurchmesser
am Fadeneintrittsort den Maximaldurchmesser des Bündels nur
geringfügig überschreitet, und zum Fadenaustrittsende hin
aus einem konischen Teil, der sich auf einen
Innendurchmesser verjüngt, der den kleinsten Durchmesser
des Filamentbündels an der Austrittsstelle nur geringfügig
überschreitet.
Der konische Teil dieser Ausführungsform der
Erhitzungsvorrichtung beträgt 5 bis 50% der Länge der
Erhitzungsvorrichtung, die absolute Länge dieser
Vorrichtung liegt meist zwischen 20 und 200 mm, bevorzugt
zwischen 40 und 100 mm.
Überraschenderweise führt auch diese nur zum Teil konische
Erhitzungsvorrichtung zu Fäden der erwünschten Qualität.
In einer ganz besonders gestalteten Ausführungsform dieser
Erhitzungsvorrichtung ist der untere konische Teil
auswechselbar gestaltet, so daß die Erhitzungsvorrichtung
für Reinigungs- und Wartungsarbeiten einfacher zugänglich
wird.
Die erfindungsgemäße Erhitzungsvorrichtung kann aus jedem
dafür geeigneten Material bestehen; in der Regel wird es
sich dabei um Metalle handeln, beispielsweise um Stahl,
Aluminium, Messing oder andere hierfür geeignete Materialien.
Das Erhitzen der Spinnfilamente in der Erhitzungsvorrichtung
kann auf jede dafür übliche Weise erfolgen, beispielsweise
durch Wärmeübertragung infolge von Konvektion des sich in
der Vorrichtung befindlichen Gases und/oder durch Strahlung
von den heißen Innenwänden der Vorrichtung. Die
Erhitzungsvorrichtung kann z. B. auch durch Durchleiten eines
Heizfluids oder durch Widerstandsheizung oder durch
Induktionsheizung beheizt werden.
Durch das konisch gestaltete Ende der Erhitzungsvorrichtung
können die Spinnfilamente beim Anfahren der Anlage leichter
eingelegt werden, d. h. in einer bevorzugten Fahrweise
werden die Fäden aus der Spinndüse zuerst ohne
Abzugsvorrichtungen in die röhrenförmige
Erhitzungsvorrichtung ersponnen und dann mittels einer
Saugpistole vom unteren Ende dieser Vorrichtung abgezogen
und auf die folgenden Fadentransportvorrichtungen
aufgelegt.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von
Spinnfilamenten, wie in den Ansprüchen 9 und 10 definiert.
Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen
sich alle synthetischen, linearen Polymeren, die sich aus
der Schmelze zu Filamenten verspinnen lassen. Beispiele für
solche Polymeren sind Polyamide, Polyolefine oder
vorzugsweise Polyester.
Von den Polyestern eignen sich insbesondere
Polyethylenterephthalat oder Copolyester enthaltend
wiederkehrende Struktureinheiten des Ethylenterephthalats.
Die Abzugsgeschwindigkeit beim erfindungsgemäßen Verfahren
beträgt mindestens 2000 m/min. Für die einzelnen
Polymerklassen sind jeweils unterschiedliche bevorzugte
Abzugsgeschwindigkeiten zu wählen. Dies ist dem Fachmann
auf dem Gebiet des Schnellspinnens bekannt. Für
Polyethylenterephthalat oder dessen Copolyester beträgt der
bevorzugte Bereich etwa 3000 bis 5000 m/min.
Die im Einzelfall zu wählende Temperatur in der
Erhitzungsvorrichtung hängt unter anderem von dem zu
verspinnenden Polymertyp ab und kann vom Fachmann anhand
von Routineversuchen ermittelt werden. Für
Polyethylenterephthalat oder dessen Copolyester wählt man -
je nach Abzugsgeschwindigkeiten - Wandtemperaturen der
Erhitzungsvorrichtung von 150 bis 250°C, vorzugsweise 180
bis 210°C.
Die Erfindung wird durch Fig. 1 und Fig. 2 beispielhaft
beschrieben.
Dort werden zwei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Erhitzungsvorrichtung im Längsschnitt dargestellt.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform stellt eine
erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Anspruch 3 dar.
Die Erhitzungsvorrichtung (1) wird vom Spinnfilamentbündel
(4) in der Bewegungsrichtung (F) durchlaufen. Das
Spinnfilamentbündel (4) tritt auf der Eintrittsöffnung (3)
in die Erhitzungsvorrichtung (1) ein und verläßt diese
durch die Austrittsöffnung (7), die vorzugsweise eine
Ausweitung (10) aufweist. Die kreisförmige
Querschnittsfläche nimmt über die gesamte Länge (L) der
Vorrichtung hin von der Eintrittsöffnung (3) bis zur
Austrittsöffnung (7) kontinuierlich ab und bildet somit
einen konischen Innenraum (6). Dabei ist (D1) der
Durchmesser der Eintrittsöffnung (3) und (D2) ist der
Durchmesser der Austrittsöffnung (7).
Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform stellt die mit
einem konisch zulaufenden unteren Ende versehene
Erhitzungsvorrichtung (1) dar. Der obere Teil (2) ist
röhrenförmig ausgestaltet und weist an seinem oberen Ende
die Eintrittsöffnung (3) für das Spinnfilamentbündel (4)
auf. Das untere konische Abschlußteil (5) weist einen
Innenraum (6) mit sich in Filamentlaufrichtung (F)
verjüngendem Querschnitt auf. An der unteren Seite des
Abschlußteils (5) befindet sich die Austrittsöffnung (7)
für das Spinnfilamentbündel (4).
Der Abschlußteil (5) kann drehbar gelagert sein und/oder
kann vom oberen röhrenförmigen Teil (2) abgenommen werden.
Der Abschlußteil (5) ist vorzugsweise abnehmbar. Zu diesem
Zweck weist der Abschlußteil (5) Bohrungen (8) auf. Im
vorliegenden Beispiel beträgt der Innendurchmesser (D1) der
Erhitzungsvorrichtung auf der Eintrittsöffnung (3) etwa
6 cm, die Länge (L) des abgebildeten unteren konisch
zulaufenden Teils in Filamentlaufrichtung etwa 4 bis 5 cm
und der Innendurchmesser (D2) der Austrittsöffnung (7)
etwa 1 cm. Die Austrittsöffnung (7) kann zur Verbesserung
der Abdichtung des im Inneren der Erhitzungsvorrichtung
befindlichen Gases von dem daran sich anschließenden
Gasraum in Filamentlaufrichtung etwas ausgeweitet
(Ausweitung (10)) werden (wie in Fig. 2 dargestellt).
Claims (10)
1. Vorrichtung zum berührungslosen Beheizen eines Bündels
aus Spinnfilamenten, das durch den Innenraum (6)
besagter Vorrichtung geführt wird und dessen
Querschnittsfläche in Laufrichtung der Spinnfilamente
kontinuierlich abnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innenraum (6) der Vorrichtung eine kreisförmige
Querschnittsfläche aufweist, die zumindest im unteren
leil der Vorrichtung in Richtung zur Austrittsseite (7)
des Spinnfilamentbündels hin kontinuierlich abnimmt.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsfläche des Innenraums (6) an der
Austrittsseite (7) des Spinnfilamentbündels die
Querschnittsfläche dieses Bündels an dieser Stelle nur
geringfügig überschreitet.
3. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die kreisförmige Querschnittsfläche
des Innenraums (6) über die gesamte Länge der
Vorrichtung hin von der Eintrittsseite (3) bis zur
Austrittsseite (7) des Spinnfilamentbündels
kontinuierlich abnimmt.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsfläche des Innenraums (6) an der
Eintrittsseite (3) des Spinnfilamentbündels die
Querschnittsfläche dieses Bündels an dieser Stelle um
höchstens 50%, insbesondere um höchstens bis zu 20%,
übertrifft.
5. Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wände des Innenraums (6)
weitgehend parallel zur Außenfläche des
Spinnfilamentbündels verlaufen.
6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenraum (6) im oberen Teil der
Vorrichtung eine konstante kreisförmige
Querschnittsfläche aufweist und zur Austrittsseite (7)
des Spinnfilamentbündels hin eine kontinuierlich
abnehmende Querschnittsfläche aufweist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Teil des Innenraums (6) mit konstanter
Querschnittsfläche 50 bis 95% der Länge, bezogen auf
die Gesamtlänge, der Vorrichtung ausmacht und daß die
Länge des unteren sich verjüngenden Teil der Vorrichtung
20 bis 200 mm, vorzugsweise 40 bis 100 mm, beträgt.
8. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der untere konische Teil
auswechselbar gestaltet ist.
9. Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern durch
Schmelzspinnen von synthetischen fadenbildenden
Polymeren umfassend
- a) das Auspressen des geschmolzenen zu verspinnenden Materials durch eine geformte Düsenaustrittsöffnung unter Bildung von geschmolzenen Spinnfilamenten,
- b) das Führen der geschmolzenen Spinnfilamente in Richtung ihrer Längsachse durch eine Erstarrungszone, in der die geschmolzenen Spinnfilamente in feste Spinnfilamente umgewandet werden,
- c) das Führen der festen Spinnfilamente in Richtung ihrer Längsachse durch eine Erhitzungszone unter einer solchen Geschwindigkeit und bei einer solchen Temperatur, so daß die Temperatur der Spinnfilamente in der Erhitzungszone so eingestellt wird, daß diese zumindest zeitweise zwischen der Erstarrungstemperatur und der Schmelztemperatur der Spinnfilamente liegt, und
- d) das Abziehen der erhaltenen Spinnfilamente aus der Erhitzungszone mit einer dafür geeigneten Vorrichtung und mit einer Abzugsgeschwindigkeit von mindestens 2000 m/min wobei die Geometrie der Spinnfilamente zwischen Spinndüse und Abzugsvorrichtung so gewählt wird, daß der Querschnitt des Spinnfilamentbündels von der Spinndüse zur Abzugsvorrichtung hin kontinuierlich abnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnfilamente in der Erhitzungszone durch den Innenraum einer Erhitzungsvorrichtung geführt werden, der einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, wobei dieser Querschnitt zumindest im unteren Teil in Richtung zur Austrittsseite des Spinnfilamentbündels hin kontinuierlich abnimmt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem synthetischen fadenbildenden Polymeren
um Polyethylenterephthalat oder um
Co-polyethylenterephthalat handelt und daß die
Abzugsgeschwindigkeit etwa 3000 bis 5000 m/min beträgt.
Priority Applications (5)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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- 1991-11-01 EP EP19910118683 patent/EP0485824A3/de not_active Withdrawn
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- 1991-11-12 JP JP29589591A patent/JPH04263608A/ja active Pending
- 1991-11-12 BR BR9104898A patent/BR9104898A/pt unknown
Also Published As
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BR9104898A (pt) | 1992-06-23 |
EP0485824A2 (de) | 1992-05-20 |
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