DE4035555C3 - Verfahren zum Korrosionsschutz von metallischen Werkstoffen in Trinkwasser-Durchflußsystemen - Google Patents
Verfahren zum Korrosionsschutz von metallischen Werkstoffen in Trinkwasser-DurchflußsystemenInfo
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- C23F—NON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
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- C23F11/08—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids
- C23F11/18—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids using inorganic inhibitors
- C23F11/187—Mixtures of inorganic inhibitors
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Korrosionsschutz nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
In wasserführenden Systemen finden chemische Wechselwirkungen zwischen dem
Wasser und den Werkstoffen des Systems statt. Die Größe dieser Wechselwirkungen
hängt im wesentlichen von der Zusammensetzung des Wassers, vom verwendeten
Werkstoff und von den Betriebsbedingungen ab. Besondere Anforderungen stellen
wasserführende Systeme aus Eisen- und Kupferwerkstoffen. Übermäßige Korrosio
nen zerstören den Werkstoff des wasserführenden Systems und beeinträchtigen die
Wasserqualität durch die Korrosionsprodukte. Aus diesem Grunde werden wasser
führende Systeme durch Zusatz von Chemikalien korrosionsgeschützt. Das ist bei im
Kreislauf geführtem Wasser kein Problem, wohl aber bei Durchflußsystemen. Insbe
sondere im Bereich der Trinkwasserversorgung ist dabei zu berücksichtigen, daß die
Korrosionsschutzmittel den Vorschriften für Trinkwasser entsprechen.
Grundlage der Korrosion von metallischen Werkstoffen in wasserführenden Syste
men ist die kathodische Reduktion des im Wasser gelösten Sauerstoffes. Mit anderen
Worten dient der Sauerstoff als Oxidationsmittel am metallischen Werkstoff. Die am
metallischen Werkstoff gebildeten Korrosionsprodukte können mit den Inhaltsstoffen
des Wassers und mit Chemikalien, die dem Wasser zu diesem Zweck zugegeben wer
den, schützende Deckschichten bilden. Die Eigenschaften dieser Deckschichten be
einflussen die Erscheinungsformen und das Ausmaß der Korrosion. In unbehandeltem
Wasser ergeben sich nicht vollständige und nicht durchgehende Deckschichten, da
einerseits der normalerweise gelöste Sauerstoff nur zu einer langsamen Oxidationsre
aktion führt, andererseits insbesondere in welchem Wasser zu wenig reaktionsbe
schleunigende Carbonate und Hydrogencarbonate vorhanden sind. Man hat daher
schon vorgeschlagen, dem Wasser neben den Phosphaten und/oder Silikaten Na
trium- oder Kaliumcarbonate oder Hydrogencarbonate in bestimmter Menge zuzuset
zen (EP-B 0 102 587). Der Zusatz der zuvor genannten Chemikalien zum Wasser hat
zwar nicht die extrem problematischen ökologischen Auswirkungen, die Korrosions
inhibitoren haben würden, die bei geschlossenen Systemen ohne weiteres eingesetzt
werden können, gleichwohl sind die ökologischen Auswirkungen dieser Chemikalien
bei Wasser-Durchflußsystemen in den Vorflutern und später im Grundwasser bzw. in
Gewässern nicht unproblematisch.
Es ist für sich bekannt, in Wasser-Durchflußsystemen, insbesondere in Trinkwassersy
stemen mit weichem Wasser, den Sauerstoffgehalt des Wassers künstlich zu erhöhen,
um dadurch den Korrosionsschutz der metallischen Werkstoffe zu verbessern (DE-A-
36 35 411). Dazu wird durch Querströmung von reinem Sauerstoff in einer Belüf
tungskammer der Sauerstoffgehalt des durchfließenden Wassers auf mindestens 6
mg/l angereichert. Ökologisch ist diese Erhöhung des Sauerstoffgehaltes unproble
matisch, wenn nicht gar positiv zu bewerten.
In einem geschlossenen wasserführenden System eines Kraftwerkes (JP-P-A 58-207
378 = Patent Abstracts of Japan C 213 March 9, 1984 Vol. 8/52) ist es bekannt, den
Korrosionsschutz durch Einspeisung von reinem Sauerstoff und/ oder von Wasser
stoffperoxid sicherzustellen. Da dieses bekannte System allerdings einen abgeschlos
senen Wasserkreislauf mit entsalztem und entgastem Wasser aufweist, ist es mit dem
Durchflußsystem der vorliegenden Erfindung nicht vergleichbar.
Weiterhin ist es aus der Trinkwasser-Aufbereitungs-Verordnung vom 19. Dezember
1959, Bundesgesetzblatt, Teil I, Seite 762-763, sowie den Änderungen dazu von
1960, 1975, 1977 und 1979 bereits bekannt, daß Ozon ein gesetzlich zugelassener
Trinkwasserzusatz ist. Diese Verordnung betrifft jedoch lediglich die Aufbereitung
von Trinkwasser, nicht aber den Korrosionsschutz eines dafür notwendigen Lei
tungssystems.
Aus der Literaturstelle "Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage,
1983, Band 17" ist es bekannt, daß H2O2 zum Korrosionsschutz in Dampfkesseln und
kommunalen Abwassersystemen dient.
Aus der Literaturstelle "Chemical Abstracts, Vol. 102, 1985, 154604" ist ein Verfahren
zum Korrosionsschutz von Wärmeaustauschflächen bekannt, wobei Eisensulfate,
Na3PO4 und H2O2 dem Kühlwasser zugegeben werden. Bei dieser Literaturstelle
geht es darum, den Wärmeübergang verschlechternde Verschmutzungen, Ablagerun
gen und Korrosion auf den Wärmeaustauschflächen zu verhindern. Zu diesem Zweck
werden dem Kühlwasser bewußt Fe-Ionen in Form von Eisensulfat zugegeben. Auf
Trinkwasser-Durchflußsysteme, ist dies nicht übertrag
bar.
Aus der Literaturstelle "Chemical Abstracts, Vol. 82, 1975, 6525" ist ein Verfahren
zum Korrosionsschutz in Heißwassersystemen und anderen mit Wasser gefüllten che
mischen Apparaten durch Bildung korrosionsschützender Filme bekannt. Hierbei
werden Natriumphosphat und MgO2 verwendet, um eine Deckschicht zum Korro
sionsschutz zu bilden.
Aus der Literaturstelle "Werkstoffe und Korrosion, Vol. 35, 7/84, Seite 572" geht ein
Feldversuch zum Korrosionsverhalten schwarzer Stahlrohre in Wasser nach Ozonung
hervor. Dabei wurde festgestellt, daß es bei schwarzen Stahlrohren in Verbindung mit
Phosphaten enthaltendem Bodenseewasser nach Ozonung zu verringerten Korro
sionsraten kam. In Einzelfällen wurde bei diesen Versuchen allerdings auch verstärkt
lokaler Angriff in Form raupenförmiger, in Fließrichtung ausgerichteter Pusteln mit
Korrosionsmulden festgestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Eisenkonzentration im Wasser bei
Wasser-Durchflußsystemen durch einen ausreichenden Korrosionsschutz zu verrin
gern, dabei gleichzeitig den erforderlichen Chemikalieneinsatz zu verringern und so
den Korrosionsschutz in ökologischer Hinsicht zu verbessern.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man Deckschichten hervorragender
Qualität, die zu einem sehr guten Korrosionsschutz der metallischen Werkstoffe füh
ren, dadurch erzeugen kann, daß man in Verbindung mit der Zugabe von Phosphaten
und Silikaten den Oxidationsschritt künstlich beschleunigt. Diese Erkenntnis
stellt das Ergebnis von Versuchen dar, bei denen festgestellt worden ist, daß durch die
gemeinsame Verwendung von Phosphaten und Silikaten und von Peroxiden in
Form von Wasserstoffperoxid ein kombinatorischer Effekt auftritt, der offensichtlich
dafür verantwortlich ist, daß ein effektiver Korrosionsschutz innerhalb relativ kurzer
Zeit erreicht werden kann. Dies geschieht durch das stärker als der im Wasser gelöste
Sauerstoff wirkende Wasserstoffperoxid. Dieses Mittel weiset Radikalgruppen auf,
die insbesondere unbehandeltes Eisen direkt an der Anodenoberfläche oxidieren. Die
Deckschicht aus Korrosionsprodukten wächst sehr schnell und dicht, ein schneller
und guter Korrosionsschutz der metallischen Werkstoffe des wasserführenden Sy
stems ist gewährleistet. Gleichzeitig werden die Korrosionsprodukte an das Wasser in
stark verringertem Maße abgegeben, Loch- und Muldenfraß durch Ablagerung von
Biomasse werden vermindert bzw. verhindert und vorhandene, jedoch unvollständig
ausgebildete oder teilweise zerstörte Deckschichten werden schnell saniert.
Durch die Kombination von Phosphaten und Silikaten und des erfindungsge
mäß eingesetzten Wasserstoffperoxids werden die insgesamt für einen ausreichenden
Korrosionsschutz erforderlichen Zugabemengen stark vermindert; insgesamt ist ein
ökologisch verbessertes Verfahren das Ergebnis der Erfindung. Insbesondere muß
man natürlich bei den Zugabemengen die üblichen gesetzlichen Vorschriften be
rücksichtigen. Soweit Trinkwasser betroffen ist, versteht es sich, daß die geltenden
Grenzen, d. h. die zulässigen Grenzwerte der Trinkwasser-Aufbereitungs-Verordnung
der Trinkwasserverordnung etc. beachtet werden, so daß die Zugabemengen ent
sprechend gesteuert und die zugelassenen Werte nicht überschritten werden.
In einem konkreten Beispiel (Fernwassersystem Ritterode) konnte durch Anwen
dung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein anfangs hoher Eisengehalt im Wasser
innerhalb von zehn Tagen erheblich reduziert werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Korrosionsschutz von metallischen Werkstoffen in Trinkwasser-
Durchflußsystemen mit weichem Wasser, bei dem dem Wasser Phosphate und
Silikate zugegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser zusätzlich
Wasserstoffperoxid zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser 0,1 bis 20 g/m3
H2O2, und 0,1 bis 7 g/m3 Phosphat, insbesondere Ortho
phosphat, berechnet als P2O5, und 0,2 bis 50 g/m3 Silikate, berechnet als SiO2,
zugegeben werden.
Priority Applications (1)
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DE4035555A DE4035555C3 (de) | 1990-10-29 | 1990-11-08 | Verfahren zum Korrosionsschutz von metallischen Werkstoffen in Trinkwasser-Durchflußsystemen |
Applications Claiming Priority (2)
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DE4035555A DE4035555C3 (de) | 1990-10-29 | 1990-11-08 | Verfahren zum Korrosionsschutz von metallischen Werkstoffen in Trinkwasser-Durchflußsystemen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE4035555A1 DE4035555A1 (de) | 1992-04-30 |
DE4035555C2 DE4035555C2 (de) | 1994-06-30 |
DE4035555C3 true DE4035555C3 (de) | 1998-07-23 |
Family
ID=6417287
Family Applications (1)
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DE4035555A Expired - Fee Related DE4035555C3 (de) | 1990-10-29 | 1990-11-08 | Verfahren zum Korrosionsschutz von metallischen Werkstoffen in Trinkwasser-Durchflußsystemen |
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Families Citing this family (1)
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0102587B1 (de) * | 1982-09-02 | 1986-01-02 | Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien | Verfahren zur Korrosionsschutzbehandlung wasserführender Systeme |
DE3635411A1 (de) * | 1986-10-17 | 1988-04-21 | Dietz Josef | Sauerstoffanreicherung von trinkwasser |
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1990
- 1990-11-08 DE DE4035555A patent/DE4035555C3/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (10)
Title |
---|
Bundesgesetzblatt, Jg. 1959, Teil I, S. 762-763, 19.Dez. 1959, Trinkwasser-Aufbereitungsverordnung * |
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WEHLE, V. et.al.: Neue DELIWA-Zeitschrift, Heft 11/93 * |
Werkstoffe und Korrosion, Vol. 35 (1984) S. 565-583 * |
WINNACKER/KÜCHLER: "Chemische Technologie", 3. Aufl., 1973, S. 608/609 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4035555A1 (de) | 1992-04-30 |
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