DE102010019389B4 - Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen - Google Patents

Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen Download PDF

Info

Publication number
DE102010019389B4
DE102010019389B4 DE201010019389 DE102010019389A DE102010019389B4 DE 102010019389 B4 DE102010019389 B4 DE 102010019389B4 DE 201010019389 DE201010019389 DE 201010019389 DE 102010019389 A DE102010019389 A DE 102010019389A DE 102010019389 B4 DE102010019389 B4 DE 102010019389B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
hydrogen peroxide
drinking water
water supply
cycle
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE201010019389
Other languages
English (en)
Other versions
DE102010019389A1 (de
Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mol Katalysatortechnik GmbH
Original Assignee
Mol Katalysatortechnik GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Mol Katalysatortechnik GmbH filed Critical Mol Katalysatortechnik GmbH
Priority to DE201010019389 priority Critical patent/DE102010019389B4/de
Publication of DE102010019389A1 publication Critical patent/DE102010019389A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102010019389B4 publication Critical patent/DE102010019389B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B08CLEANING
    • B08BCLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
    • B08B9/00Cleaning hollow articles by methods or apparatus specially adapted thereto 
    • B08B9/02Cleaning pipes or tubes or systems of pipes or tubes
    • B08B9/027Cleaning the internal surfaces; Removal of blockages
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23FNON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
    • C23F14/00Inhibiting incrustation in apparatus for heating liquids for physical or chemical purposes
    • C23F14/02Inhibiting incrustation in apparatus for heating liquids for physical or chemical purposes by chemical means
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03BINSTALLATIONS OR METHODS FOR OBTAINING, COLLECTING, OR DISTRIBUTING WATER
    • E03B7/00Water main or service pipe systems
    • E03B7/006Arrangements or methods for cleaning or refurbishing water conduits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/722Oxidation by peroxides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/725Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation by catalytic oxidation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2303/00Specific treatment goals
    • C02F2303/04Disinfection
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2303/00Specific treatment goals
    • C02F2303/08Corrosion inhibition
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2303/00Specific treatment goals
    • C02F2303/14Maintenance of water treatment installations
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2303/00Specific treatment goals
    • C02F2303/20Prevention of biofouling

Abstract

Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen, indem das zu sanierende System für die Dauer der Sanierung von der Trinkwasserzuleitung abgetrennt und in einen separaten Wasserkreislauf eingebunden wird, der mit Frischwasser gefüllt wird, wobei in das Frischwasser ein Vollmetallkatalysator in Form von Draht oder Folie eingebracht wird, wobei in diesen Wasserkreislauf eine wasserstoffperoxidhaltige Lösung sowie ein Dispergator vorgebbarer Konzentrationen eingebracht werden und das so behandelte Wasser für eine vorgebbare Zeit umgepumpt wird, das umgepumpte Wasser anschließend abgelassen und so lange durch Frischwasser ersetzt wird, bis eine definiert geringe Wasserstoffperoxidkonzentration gegeben ist, danach das zu sanierende Trinkwasserversorgungssystem vom separaten Wasserkreislauf getrennt und mit der Trinkwasserzuleitung wieder verbunden wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen durch Eliminierung von Fouling (Biofilm) und Scaling (lockere Kalk- und Rostablagerungen) und durch zusätzliche Unterstützung der Passivierung der mit dem Trinkwasser in Verbindung stehenden Werkstoffoberflächen.
  • Trinkwasser wird durch Rohrsysteme, die insbesondere aus Stahl bestehen, zu den jeweiligen Verbrauchsstellen geleitet. Im Laufe der Nutzung kommt es dabei zur Ausbildung von Ablagerungen, die sowohl als Fouling (Biofilm) als auch als Scaling (lockere Kalk- und Rostablagerungen) in Erscheinung treten.
  • Die Folgen derartiger Ablagerungen sind:
    • – mikrobiell induzierte Korrosion
    • – Vermehrung von hygienisch und gesundheitlich bedenklichen Keimen, insbesondere Legionella
    • – Erhöhte Strömungswiderstände im Rohrsystem.
  • Es ist bekannt, zur Vermeidung derartiger Ablagerungen chlorhaltige Biozide (Hypochlorit, Chlordioxid) oder Ozon einzusetzen. Abgesehen davon, dass diese Substanzen starke Atemgifte darstellen und Stahloberflächen massiv schädigen können, ist die Wirkung auf Fouling und Scaling nachhaltig oftmals unzureichend.
  • Auch die temporäre Aufheizung im Trinkwasserversorgungssystem auf über 70°C ist nicht geeignet, Fouling und Scaling nachhaltig zu eliminieren. Neben dem erhöhten Energiebedarf tritt auch hierbei eine verstärkte Schädigung der Werkstoffoberflächen auf.
  • Der Einsatz von protonengebenden Säuren (so genannte BRÖNSTED-Säuren) zur Auflösung von Scaling ist mit dem Problem verbunden, dass fest haftende und vor Korrosion schützende Kalkablagerungen unselektiv mit zerstört und entfernt werden.
  • Durch die EP 0 627 957 B1 ist ein Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser oder Abwasser und/oder Abgas bekannt geworden, wobei das Trinkwasser oder Abwasser und/oder Abgas mit Reaktionsteilchen in Kontakt gebracht wird, die die Reinigung fördern oder ermöglichen. Als Reaktionsteilchen werden im Wesentlichen planare Teilchen mit einer Dicke von ca. 5 μm bis ca. 1.500 μm und einer Fläche von ca. 5 mm2 bis ca. 1.000 mm2 verwendet, die in einem Reaktor zum Schweben gebracht und/oder in Bewegung versetzt werden. Eine von mehreren Möglichkeiten sieht vor, dass als Reaktionsteilchen Teilchen verwendet werden, die aus Metallfolien bestehen.
  • Die US 4 292 293 A offenbart ein Verfahren zur Oxidation von wasserlöslichen anorganischen sulfidischen Verbindungen. Hier werden in Wasser gelöste Metallkationen verwendet, und zwar auf Basis von Nickel, Kobalt, Magnesium, Kupfer oder Eisen in Gegenwart von Sauerstoff, Wasserstoffperoxid oder Chlor. In das Wasser wird ein wasserlösliches Polymer mit einem Molekulargewicht zwischen 1.000 und 100.000 zwecks Erhöhung des Wirkungsgrades der Metallkationen eingebracht.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen bereit zu stellen, mit welchem Fouling und Scaling in Trinkwasserversorgungssystemen nachhaltig eliminiert werden und zugleich eine Unterstützung der Passivierung der mit dem Trinkwasser in Verbindung stehenden Werkstoffoberflächen erzielt wird.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen, indem das zu sanierende System für die Dauer der Sanierung von der Trinkwasserzuleitung abgetrennt und in einen separaten Wasserkreislauf eingebunden wird, der mit Frischwasser gefüllt wird, wobei in das Frischwasser ein Vollmetallkatalysator in Form von Draht oder Folie eingebracht wird, wobei in diesen Wasserkreislauf eine wasserstoffperoxidhaltige Lösung sowie ein Dispergator vorgebbarer Konzentrationen eingebracht werden und das so behandelte Wasser für eine vorgebbare Zeit umgepumpt wird, das umgepumpte Wasser anschließend abgelassen und so lange durch Frischwasser ersetzt wird, bis eine definiert geringe Wasserstoffperoxidkonzentration gegeben ist, danach das zu sanierende Trinkwasserversorgungssystem vom separaten Wasserkreislauf getrennt und mit der Trinkwasserzuleitung wieder verbunden wird.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den zugehörigen verfahrensgemäßen Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Zum Einsatz gelangt ein Vollmetallkatalysator in Form von Draht oder Folie, der im Wesentlichen folgende chemische Zusammensetzung (in Masse-%) aufweist:
    mindestens 50% Ni + Cr oder
    mindestens 50% Ni + Fe.
  • Der Katalysator wird für 10 bis 100 Minuten bei 500 bis 1000°C unter Luftatmosphäre geglüht.
  • Im Wasser des separaten Wasserkreislaufs wird durch Einbringung einer wasserstoffperoxidhaltigen Lösung eine Wasserstoffperoxidkonzentration zwischen 100 und 10.000 ppm eingestellt.
  • Je nach Verunreinigungsgrad des zu behandelnden Trinkwasserversorgungssystems kann es sinnvoll sein, diese Wasserstoffperoxidkonzentration mehrfach im Wasserkreislauf einzustellen.
  • Als Dispergator wird bevorzugt eine Phosphonat-Verbindung eingesetzt. Besonders wirksam hat sich hierbei Aminotrimethylenphosphonat erwiesen.
  • Parallel zur Wasserstoffperoxidkonzentration wird im separaten Wasserkreislauf bevorzugt somit eine Aminotrimethylenphosphonat-Konzentration zwischen 1 und 100 ppm eingestellt.
  • Soweit notwendig wird in dem separaten Wasserkreislauf auch noch eine Polymethacrylat-Konzentration zwischen 4 und 400 ppm eingestellt.
  • Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß wird das Wasser des separaten Wasserkreislaufs mit einem Volumenstrom umgepumpt, der pro Stunde 1/10 bis das 100-fache des Wasservolumens des zu sanierenden Trinkwasserversorgungssystems beträgt.
  • Je nach Verschmutzungsgrad des zu behandelnden Trinkwasserversorgungssystems wird das Wasser des separaten Wasserkreislaufs mindestens einen Tag bis maximal fünf Tage umgepumpt und dabei bedarfsweise mehrfach mit Wasserstoffperoxid sowie mit Aminotrimethylenphosphonat und bedarfsweise zusätzlich mit Polymethacrylat behandelt.
  • Nach Behandlung des Trinkwasserversorgungssystems und anschließender Spülung desselben mit Frischwasser soll die Wasserstoffperoxidkonzentration maximal 0,01 ppm betragen.
  • Sobald dieser Wert erreicht wird, wird das so behandelte Trinkwasserversorgungssystem wieder an die Trinkwasserzuleitung angeschlossen.
  • Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben.
  • Die einzige Figur zeigt als Prinzipskizze das erfindungsgemäße Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen 1. Erkennbar ist eine aus Stahl bestehende Rohrleitung 2, die das Wasser beispielsweise von einer Wasseraufbereitungsanlage oder einem Wasserwerk zu den jeweiligen Verbrauchsstellen, beispielsweise Privathaushalten, Bürogebäuden oder dergleichen, transportiert. Im Laufe der Nutzung der Rohrleitung 2 kommt es zur Ausbildung von Ablagerungen, die sowohl als Fouling als auch als Scaling in Erscheinung treten. Damit es an der jeweiligen Verbrauchsstelle nicht zu gesundheitlichen Problemen kommt, müssen die Trinkwasserversorgungssysteme 1 in vorgebbaren Zeitabständen gereinigt werden. Die eingangs angesprochenen Maßnahmen zur Reinigung von Trinkwasserversorgungssystemen 1 haben sich bis dato als nicht effizient herausgestellt.
  • Erfindungsgemäß wird das zu sanierende Trinkwasserversorgungssystem 1 für einen definierten Zeitraum (in diesem Beispiel 2 Tage) von der Trinkwasserzuleitung Z abgetrennt und in einen separaten Wasserkreislauf 3 eingebunden. Das zu sanierende Trinkwasserversorgungssystem 1, respektive die Rohrleitung 1', ist somit in den separaten Wasserkreislauf 3 eingebunden, wobei dieser separate Wasserkreislauf 3 nun mit Frischwasser F gefüllt wird. In diesem Beispiel soll nach Füllung des separaten Wasserkreislaufs 3 ein Vollmetallkatalysator V in Drahtform, beinhaltend mindestens 50% Ni + Cr, vorzugsweise in einem Behälter, eingebracht werden. An einer definierten Stelle vor dem Vollmetallkatalysator V wird in den separaten Wasserkreislauf 3 eine wasserstoffperoxidhaltige Lösung W sowie an einer weiteren Stelle hinter dem Vollmetallkatalysator V Aminotrimethylenphosphonat A sowie bedarfsweise Polymethacrylat P eingebracht. In diesem Beispiel soll im Wasserkreislauf 3 eine Wasserstoffperoxidkonzentration von 1.000 ppm sowie eine Konzentration an Aminotrimethylenphosphonat von 10 ppm eingestellt werden. Das Wasser des separaten Wasserkreislaufs 3 soll an den zwei Tagen mit einem Volumenstrom umgepumpt werden, der das 20-fache des Wasservolumens des zu sanierenden Trinkwasserversorgungssystems 1 beträgt. Innerhalb der zwei Tage soll mehrmals eine Wasserstoffperoxidkonzentration von 1.000 ppm im separaten Wasserkreislauf 3 eingestellt werden.
  • Je nach Verunreinigungsgrad des Trinkwasserversorgungssystems 1, respektive der Rohrleitung 1', wird im Wasser des separaten Wasserkreislaufs 3 eine Konzentration an Polymethacrylat von 40 ppm eingestellt. Im Anschluss an die so erfolgte Behandlung des Trinkwasserversorgungssystems 1, respektive der Rohrleitung 1, wird das umgepumpte Wasser aus dem Wasserkreislauf 3 abgelassen und das Trinkwasserversorgungssystem 1, respektive die Rohrleitung 1, so lange mit frischem Trinkwasser gespült, bis die Wasserstoffperoxidkonzentration < 0,01 ppm ist. Nach Verifizierung der Messergebnisse wird das Trinkwasserversorgungssystem 1, respektive die Rohrleitung 1', vom separaten Wasserkreislauf 3 getrennt und mit der Trinkwasserzuleitung Z wieder verbunden.
  • Der Erfindungsgegenstand wird durch folgendes Beispiel näher erläutert:
    In einem Rohrsystem mit Warm- und Kaltwasserleitungen zur Versorgung von mehreren Duschen und Wasserhähnen waren nach geraumer Nutzungsdauer unzulässig hohe Belastungen an Legionella festgestellt worden.
  • Das Volumen des Rohrsystems betrug 1000 Liter.
  • Das Rohrmaterial bestand aus Stahl und Kupfer.
  • Das eingesetzte Trinkwasser hatte eine Gesamthärte von 15 bis 20°dH (d. h. „ziemlich hart”).
  • Dieses Trinkwasserversorgungssystem wurde von der Trinkwasserversorgung abgesperrt, und das Kalt- und Warmwasserleitungssystem wurden miteinander verbunden, wobei eine Anlage, die 20 kg eines Vollmetallkatalysators in Drahtgestrickform (Drahtdurchmesser: 0,25 mm), der 58% Nickel und Chrom sowie mehr als 25% Eisen enthielt und bei 550°C für 25 Minuten unter Luftatmosphäre geglüht wurde, enthielt, einschließlich Umwälzpumpe in diesen Kreislauf integriert wurde. Das Gesamtvolumen betrug einschließlich des Behälters zur Aufnahme des Vollmetallkatalysators 1,2 m3.
  • Anschließend wurde die Umwälzpumpe mit einer Pumpleistung von 1 m3/h in Betrieb genommen. Sämtliche Zapfstellen wurden leicht geöffnet, so dass der stündliche Wasserverlust 10 Liter betrug. Der Wasserverlust wurde ergänzt.
  • Dem Wasser wurden pro Kubikmeter 200 g eines Produkts, das u. a. 5% Aminotrimethylenphosphonat und 20% Polymethacrylat enthielt, zugesetzt. Zweimal täglich wurden in das Wasser 3 kg einer 35% wasserstoffperoxidhaltigen Lösung stoßweise zugegeben.
  • Nach 3 Tagen wurde der Spülvorgang beendet. Das bis dahin verwendete Wasser wurde komplett abgelassen, und es wurde mittels Trinkwasser solange gespült, bis die Wasserstoffperoxidkonzentration kleiner 0,01 ppm war.
  • Danach wurde die Anlage mit dem Katalysator und der Umwälzpumpe entfernt und die Verbindung zwischen Kalt- und Warmwasserssystem getrennt. Beide Systeme wurden wieder mit der zentralen Trinkwasserversorgung verbunden.
  • Bei der dann erfolgten Überprüfung auf Legionella waren diese nicht mehr nachweisbar. Die Rohrleitungen waren nach der Behandlung metallisch blank und ohne Anzeichen von Korrosion.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen, indem das zu sanierende System für die Dauer der Sanierung von der Trinkwasserzuleitung abgetrennt und in einen separaten Wasserkreislauf eingebunden wird, der mit Frischwasser gefüllt wird, wobei in das Frischwasser ein Vollmetallkatalysator in Form von Draht oder Folie eingebracht wird, wobei in diesen Wasserkreislauf eine wasserstoffperoxidhaltige Lösung sowie ein Dispergator vorgebbarer Konzentrationen eingebracht werden und das so behandelte Wasser für eine vorgebbare Zeit umgepumpt wird, das umgepumpte Wasser anschließend abgelassen und so lange durch Frischwasser ersetzt wird, bis eine definiert geringe Wasserstoffperoxidkonzentration gegeben ist, danach das zu sanierende Trinkwasserversorgungssystem vom separaten Wasserkreislauf getrennt und mit der Trinkwasserzuleitung wieder verbunden wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vollmetallkatalysator folgende wesentliche Hauptelemente enthält (in Masse-%): mindestens 50% Ni + Cr oder mindestens 50% Ni + Fe, wobei der Katalysator für 10 bis 100 Minuten bei 500 bis 1.000°C unter Luftatmosphäre geglüht wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Wasser des Wasserkreislaufs die wasserstoffperoxidhaltige Lösung derart eingebracht wird, dass im Wasserkreislauf eine Wasserstoffperoxidkonzentration zwischen 100 und 10.000 ppm gegeben ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserstoffperoxidkonzentration mehrfach im Wasserkreislauf eingestellt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Dispergator eine Phosphonat-Verbindung, insbesondere Aminotrimethylenphosphonat, eingesetzt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Wasser des Wasserkreislaufs eine Aminotrimethylenphosphonat-Konzentration zwischen 1 und 100 ppm eingestellt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasser des Wasserkreislaufs Polymethacrylat zugesetzt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Wasser des Wasserkreislaufs eine Polymethacrylat-Konzentration zwischen 4 und 400 ppm eingestellt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser des Wasserkreislaufs mit einem Volumenstrom umgepumpt wird, der pro Stunde 1/10 bis das 100-fache des Wasservolumens des zu sanierenden Trinkwasserversorgungssystems beträgt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser des Wasserkreislaufs mindestens 1 Tag bis maximal 5 Tage umgepumpt wird, wobei innerhalb dieses Zeitraums mehrmals eine Wasserstoffperoxidkonzentration zwischen 100 und 10.000 ppm im Wasserkreislauf eingestellt wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Behandlung des Trinkwasserversorgungssystems selbiges solange mit frischem Trinkwasser gespült wird, bis die Wasserstoffperoxidkonzentration < 0,01 ppm beträgt.
DE201010019389 2010-05-04 2010-05-04 Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen Active DE102010019389B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201010019389 DE102010019389B4 (de) 2010-05-04 2010-05-04 Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201010019389 DE102010019389B4 (de) 2010-05-04 2010-05-04 Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102010019389A1 DE102010019389A1 (de) 2011-11-10
DE102010019389B4 true DE102010019389B4 (de) 2014-03-13

Family

ID=44802800

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE201010019389 Active DE102010019389B4 (de) 2010-05-04 2010-05-04 Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102010019389B4 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN105198018A (zh) * 2015-10-13 2015-12-30 桂林市春晓环保科技有限公司 一种饮用水净水剂
DE102018128516A1 (de) 2018-11-14 2020-05-14 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur Verminderung von Ablagerungen in wasserführenden Systemen

Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2152741A1 (de) * 1970-10-23 1972-04-27 Fmc Corp Stabilisierte waessrige Wasserstoffperoxidloesung und Verfahren zu ihrer Herstellung
US4292293A (en) * 1980-07-28 1981-09-29 Nalco Chemical Company Method for the oxidation of water-soluble sulfide compounds to higher oxidation states
DE19960950A1 (de) * 1999-08-23 2001-03-01 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur Oxidation von Disacchariden bzw. Polysacchariden
DE10128132A1 (de) * 2001-06-09 2002-12-19 Mol Katalysatortechnik Gmbh Vollmetallkatalysator
DE10128129A1 (de) * 2001-06-09 2002-12-19 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zum Abbau biologischer und/oder organischer Substanzen sowie Vollmetallkatalysator
DE102005050806A1 (de) * 2005-10-24 2007-04-26 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur katalysierten oxidativen Abwasserbehandlung
US20070257127A1 (en) * 2006-04-20 2007-11-08 Iverson Carl E Method of promoting unrestricted flow of irrigation water through irrigation networks
DE102006022892B3 (de) * 2006-05-15 2007-12-13 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur Herstellung von Papier
DE102008036369A1 (de) * 2008-08-05 2010-02-11 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur Eliminierung von Biofilmen

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4205572A1 (de) 1992-02-24 1993-08-26 Linde Ag Verfahren und reaktionsteilchen zur durchfuehrung von reaktionen

Patent Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2152741A1 (de) * 1970-10-23 1972-04-27 Fmc Corp Stabilisierte waessrige Wasserstoffperoxidloesung und Verfahren zu ihrer Herstellung
US4292293A (en) * 1980-07-28 1981-09-29 Nalco Chemical Company Method for the oxidation of water-soluble sulfide compounds to higher oxidation states
DE19960950A1 (de) * 1999-08-23 2001-03-01 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur Oxidation von Disacchariden bzw. Polysacchariden
DE10128132A1 (de) * 2001-06-09 2002-12-19 Mol Katalysatortechnik Gmbh Vollmetallkatalysator
DE10128129A1 (de) * 2001-06-09 2002-12-19 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zum Abbau biologischer und/oder organischer Substanzen sowie Vollmetallkatalysator
DE102005050806A1 (de) * 2005-10-24 2007-04-26 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur katalysierten oxidativen Abwasserbehandlung
US20070257127A1 (en) * 2006-04-20 2007-11-08 Iverson Carl E Method of promoting unrestricted flow of irrigation water through irrigation networks
DE102006022892B3 (de) * 2006-05-15 2007-12-13 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur Herstellung von Papier
DE102008036369A1 (de) * 2008-08-05 2010-02-11 Mol Katalysatortechnik Gmbh Verfahren zur Eliminierung von Biofilmen

Also Published As

Publication number Publication date
DE102010019389A1 (de) 2011-11-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102010019389B4 (de) Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserversorgungssystemen
Ali Inhibition of mild steel corrosion in cooling systems by low-and non-toxic corrosion inhibitors
EP0025863A1 (de) Verwendung von 1,2,4-Triazolderivaten als Korrosionsinhibitoren für Buntmetalle
AT411359B (de) Reinigungsverfahren und reinigungsflüssigkeit für belüfterkörper
DE2016686A1 (de) Korrosionsschutzmittel
CA2672316A1 (en) Water treatment process
EP1848667B1 (de) Verwendung von magnesiumphosphat zur wasserenthärtung
DE102007042685A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Wasser in Wasserkreisläufen, -becken und -leitungen in Schwimmbädern
DE202006011667U1 (de) Vorrichtung zur Minimierung des notwendigen Filterdurchflusses in kreislaufgefilterten Warmwassersystemen
DE102009022437A1 (de) Vorrichtung zur Behandlung von Wasser
DE102018128516A1 (de) Verfahren zur Verminderung von Ablagerungen in wasserführenden Systemen
DE10109138C2 (de) Bauteile für den Kesselbereich von Kraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen
DE102004042128A1 (de) Vorrichtung zum Beseitigen von Mikroorganismen und Verfahren dazu
CN106007059A (zh) 一种反渗透生产除盐水工艺及装置
DE202015002004U1 (de) Wasserbehandlungsgerät ohne Chemikalienzudosierung für den Abbau und Verhinderung von Ablagerungen und Inkrustationen in den Wasserleitungen
DE202013100329U1 (de) Vorrichtung zur Verbesserung der Qualität von Trink- und/oder Brauchwasser
DE10304928A1 (de) Methoden zur Vorbehandlung metallener Bauteile und Komponenten in Systemen zum Transport von Wasser
DE102019116616B4 (de) Verfahren zur Wasserbläschen-Beize von Edelstahl-Schweißnähten sowie Verwendung des Verfahrens
AT152973B (de) Verfahren zur Entfernung von Belägen in Behältern oder Rohren, wie Kesseln, Vorwärmern, Ekonomisern usw.
CN205710207U (zh) 一种反渗透生产除盐水装置
Edwards et al. 8-crystalline alloys: copper
Chandwankar Cooling Water Treatment
DE2225030B2 (de) Verfahren und vorrichtung zum schuetzen von kupfer- oder kupferlegierungsmaterialien von kuehlleitungen
DE102012201787B4 (de) Verfahren zur Entfernung von eisen-, mangan- und kalkhaltigen Ablagerungen in Trinkwasser-Verteilungssystemen; wässrige Reinigungslösung und Trockenpulvermischung dafür
DE19928071A1 (de) Vorrichtung zur wartungsfreien Entkeimung und Prophylaxe wasserführender technischer Anlagen

Legal Events

Date Code Title Description
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R020 Patent grant now final

Effective date: 20141216

R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: C02F0009040000

Ipc: C02F0009000000