DE4035197A1 - Anordnung induktiver kraftsensoren am fahrwerk eines flugzeuges - Google Patents
Anordnung induktiver kraftsensoren am fahrwerk eines flugzeugesInfo
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Description
Zum Bestimmen der Kräfte, die am Fahrwerk eines Flugzeuges
wirken, werden induktive Kraftsensoren verwendet. Ein ein
zelner Kraftsensor besteht aus zwei mit Abstand zueinander
angeordneten Halteelementen, die auf einer Achse liegen.
Zusätzlich weist der Kraftsensor eine Meßzunge auf, die von
einem der Halteelemente getragen wird und zwischen den bei
den Halteelementen angeordnet ist. Zwei mit Abstand auf
einer gemeinsamen Achse angeordnete Sensorspulen, die von
dem anderen Halteelement getragen werden, sind beidseitig
zu der Meßzunge angeordnet. Die Meßzunge kann alle sechs
Freiheitsgrade zwischen den Spulen ausführen, erzeugt aber
ein Meßsignal nur als Folge einer Hubbewegung in Richtung
der Spulenachse.
Aus der US-PS 42 69 070 ist eine Anordnung induktiver
Scherkraftsensoren am Fahrwerk eines Flugzeuges bekannt.
Die induktiven Scherkraftsensoren sind an dem Drehbalken
angeordnet. Bei der bekannten Anordnung der induktiven
Scherkraftsensoren können durch Torsion in der Meßstrecke
große Meßfehler entstehen. Ursachen hierfür sind beispiels
weise bei Vierradfahrwerken der unterschiedliche Reifen
druck, unebene Fahrbahnen oder Parken mit verwundenen Fahr
werken. Bei Zweiradfahrwerken können die Radlagerreibung
und die angezogenen Bremsen beim Parken den großen Meßfeh
ler hervorrufen. Das von den einzelnen Scherkraftsensoren
abgeleitete Signal wird folglich stark verfälscht.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung nach der
US PS 42 69 070 besteht darin, daß der Scherungsanteil
einer Biegung durch die induktiven Kraftsensoren detektiert
wird und sich damit nur ein geringes Nutzsignal ableiten
läßt.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung induk
tiver Kraftsensoren am Fahrwerk des Flugzeuges zu schaffen,
die ein hohes Nutzsignal mit großer Genauigkeit liefert.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der kenn
zeichnenden Teile der Patentansprüche 1 und 2 gelöst.
Erfindungsgemäß ist die Achse, auf der die beiden Sensor
spulen liegen, in Richtung der Achse der Halteelemente an
geordnet und die Achse der Halteelemente verläuft in Rich
tung der Kraftflußwirkung, die an dem zu vermessenden Fahr
werkabschnitt wirkt. Durch diese erfindungsgemäße Anordnung
detektieren die induktiven Kraftsensoren unmittelbar die
Dehnung-/Stauchung der am Fahrwerk wirkenden Kräfte. Insbe
sondere treten bei der Erfindung keine Meßfehler auf, wenn
die Schubstange oder der Stützbalken Torsionskräften unter
worfen ist. Demgegenüber kann der Sensor nach dem Stand der
Technik in dieser Anordnung in Kraftflußrichtung kein Nutzsignal erzeugen.
Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung verläuft die Spulenachse
in Richtung der Halteelemente und die Achse der Halteelemente ist quer
zur Kraftflußrichtung angeordnet. In diesem Fall sind die Kraftsensoren
beispielsweise an dem Drehbalken des Fahrwerks montiert, so daß aus dem
Dehnungs-Stauchungs-Anteil einer Biegung in der Meßstrecke ein Nutzsignal
erzeugt wird. Die Kraftsensoren können somit in vorteilhafter Weise
auch an den bisherigen Montagestellen und Befestigungsaugen des Fahrwerkes
montiert werden, was aufgrund der erfindungsgemäßen Spulenachsenorien
tierung ein hohes Nutzsignal liefert. Bei dieser erfindungsgemäßen An
ordnung wird das Nutzsignal nicht oder nur unwesentlich durch Scherung
und Torsionskräfte verfälscht.
Nach Weiterbildungen der Erfindung sind die induktiven Kraftsensoren
im Inneren der Schubstange angeordnet. Bevorzugt sind die induktiven
Kraftsensoren an Halteringen mit Montageaussparungen befestigt. Je nach
Anwendungsfall können die Kraftsensoren innen oder außen an den zu ver
messenden Fahrwerkabschnitten ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich, die
induktiven Kraftsensoren zur Fehlerkompensation an mehreren Fahrwerkab
schnitten wie der Schubstange, dem Drehbalken paarweise auszubilden.
Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in der Zeich
nung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung eines induktiven Kraftsensors nach der Erfin
dung in bezug auf Halteelemente;
Fig. 2 eine Anordnung induktiver Kraftsensoren außen an der Schubstange
eines Flugzeug-Fahrwerks;
Fig. 3 eine Anordnung induktiver Kraftsensoren im Inneren einer Schub
stange des Fahrwerkes;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Schubstange mit Halteringen zur Auf
nahme von induktiven Kraftsensoren;
Fig. 5 eine Anordnung induktiver Kraftsensoren am Drehbalken eines
Vierradfahrwerkes; und
Fig. 6 eine Anordnung induktiver Kraftsensoren an der Schubstange
eines Vierradfahrwerkes.
Fig. 1 zeigt einen induktiven Kraftsensor im Schnitt, der von zwei
Halteelementen 2, 3 getragen wird. Der induktive Kraftsensor, be
stehend aus einer Meßzunge 1 und zwei Sensorspulen 8, 9 ist zwischen
den beiden Halteelementen 2, 3 angeordnet. Die Meßzunge 1 wird durch
Haltearme 4 und die Sensorspulen 8, 9 durch Haltearme 5 getragen.
In Fig. 1 ist durch die Schnittdarstellung jeweils nur einer der beiden
Haltearme 4, 5 erkennbar, die krallenartig ineinandergreifen und
gleichzeitig die Sensorspulen 8, 9 bzw. die Meßzunge 1 tragen.
Die Halteelemente 2, 3 sind durch Querbohrungen 6 und Bolzen 11 mittels
Schrauben 12 an Befestigungsaugen eines Fahrwerkabschnitts (in Fig. 1
nicht dargestellt) befestigt. Das von den Sensorspulen 8, 9 abgegebene
Signal wird über einen elektrischen Anschluß 14 abgegriffen.
Erfindungswesentlich in Fig. 1 ist, daß die Achse der beiden Spulen
8, 9 in Richtung der Achse 10 angeordnet ist, auf der die Halteele
mente 2, 3 liegen. In Fig. 1, 2 (3, 4) und 6 fällt die Achse der
Spulen 8, 9 mit der Achse 10 gemäß Fig. 1 mit der Richtung der Kraft
wirkung zusammen. Je nach Anwendungsfall kann die Spulenachse
auch parallel zu der
Achse 10 der Halteelemente 2, 3 verlaufen. Beim Stand der
Technik verläuft die Spulenachse im Vergleich zu der Erfin
dung senkrecht zu der Achse 10.
Die Erfindung kann an allen Ausführungsformen von Flugzeug
fahrwerken zur Anwendung gelangen. Hierbei weist ein Vier
radfahrwerk eine Schubstange und einen sogenannten Drehbal
ken und ein Zweiradfahrwerk ebenfalls eine Schubstange auf,
welche meßtechnisch gemäß der Erfindung genutzt werden kön
nen (Fig. 2, 3, 5 und 6).
Fig. 2 zeigt eine Ansicht eines Fahrwerkes. Die Räder 18
des Fahrwerkes sind über eine Tragstange 17 miteinander
verbunden. An der Tragstange 17 greift die Schubstange 16
(Strut) des Fahrwerkes an. Die Schubstange 16 ist im Inne
ren vorzugsweise und bekanntermaßen hohl und weist einen
Hohlraum 19 auf. An der Schubstange 16 sind in dem in Fig.
2 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel radial nach außen ge
richtete Befestigungsaugen 15 für die Kraftsensoren vorge
sehen. D. h. Fig. 2 und 6 zeigt eine Ausführungsform der
Außenmontage der induktiven Kraftsensoren. Die Kraftsenso
ren sind mittels den Halteelementen 2, 3 an den Befesti
gungsaugen 15 angeschraubt. Wie in Fig. 1 sind die indukti
ven Kraftsensoren durch einen Faltenbalg 13 vor Umweltein
flüssen geschützt.
Fig. 3 zeigt im Vergleich zu Fig. 2 und 6 die Innenmontage
der induktiven Kraftsensoren. Erfindungswesentlich in bezug
auf die Anordnung der induktiven Kraftsensoren nach Fig. 2,
3 und 6 ist, daß die Achse der beiden Sensorspulen in Rich
tung der Achse 25 des Schubstange 16 verläuft. D. h. die Er
findung ergibt sich durch Zusammenwirken der Anordnung, daß
die Achse der Sensorspulen 8, 9 in Richtung der Achse 10
der Halteelemente 2, 3 verläuft (vgl. Fig. 1) und gleich
zeitig in Richtung der Achse 25 der Schubstange 16 angeord
net ist. Folglich verlaufen erfindungsgemäß die drei Achsen
aus der Achse der Sensorspulen 8, 9, der Achse 10 der Hal
teelemente 2, 3 und die Achse 25 der Schubstange 16 paral
lel zueinander und fallen je nach Ausführungsbeispiel zu
sammen. Ist ein Kraftsensor auf der Achse 25 (nicht darge
stellt) der Schubstange 16 angeordnet, fallen alle drei
Achsen zusammen.
Gemäß Fig. 3 sind die induktiven Kraftsensoren an eingear
beiteten oder eingesetzten Halteringen 21 im Inneren der
Schubstange 16 befestigt. Die Halteringe 21 sind in axialer
Richtung, bezogen auf die Achse 25, mit Abstand angeordnet
und nach der Ausführungsform nach Fig. 3 einstückig mit der
Schubstange 16 verbunden. Die Schubstange 16 in Fig. 3 kann
eine Schubstange eines Vierradfahrwerkes sein.
Fig. 4 zeigt die Halteringe 21 im Inneren der Schubstange
16 in der Draufsicht bzw. in einem Schnitt quer zu der
Schubstange 16. Die Halteringe 21 weisen eine zentrische,
großflächige Bohrung und radiale Montageaussparungen 23
auf, um die induktiven Kraftsensoren mit kleinen Durchmes
sern einführen zu können und Werkstoffspannungen kleinzu
halten. Die induktiven Kraftsensoren werden an den Halte
elementen 2, 3 und zugehörigen Befestigungspunkten 22 mit
Hilfe von Adaptern befestigt. Vorzugsweise liegt je ein
Paar von Befestigungspunkten auf oder parallel zur Achse 24
der Tragstange 17 und einer Achse 26, die senkrecht zu der
Achse 24 und zu der Achse 25 verläuft. Durch diese Anord
nung werden Meßfehler durch Biegung eliminiert.
Die nach den Fig. 2, 3 und 6 gezeigten Ausführungsformen
der Erfindung stellen auf das Befestigen von vier indukti
ven Kraftsensoren ab. Je nach Anwendungsfall können jedoch
auch ein, bei Zentralbefestigung, oder zwei Kraftsensoren
oder mehrere Kraftsensoren verwendet werden. Bei der Zen
tralbefestigung hat der Sensor alle Freiheitsgrade der
Meßunempfindlichkeit. Diese sind Torsion, Scherung und Bie
gung. Bevorzugt arbeiten zwei gegenüberliegende Kraftsenso
ren elektrisch zusammen, wodurch sich der Vorteil ergibt,
daß auftretende Meßfehler, die vom Durchbiegen der Schub
stange 16 herrühren, gegenseitig aufhebbar und damit korri
gierbar sind. Die erfindungsgemäße Anordnung der induktiven
Kraftsensoren am Fahrwerk eines Flugzeuges kann unabhängig
davon erfolgen, ob das Profil der Schubstange 16 zylin
drisch ist. Vorzugsweise sind die induktiven Kraftsensoren,
bezogen auf den Querschnitt der Schubstange 16, unter 180°-
oder 90°-Winkeln angeordnet, wenn zwei oder vier Kraftsen
soren Anwendung finden.
Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung verläuft die
Spulenachse, auf der die beiden Sensorspulen 8, 9 liegen,
in Richtung der Achse 10 der Halteelemente 2, 3 und zusätz
lich ist die Achse 10 der Halteelemente 2, 3 quer zur
Kraftflußrichtung angeordnet, die an dem zu vermessenden
Fahrwerksabschnitt wirkt. Hierdurch ist es möglich, die in
duktiven Kraftsensoren erfindungsgemäß auch am Drehbalken
eines Flugzeugfahrwerkes anzuordnen (Fig. 5). Zwar liegt
auch in diesem Fall die Spulenachse parallel zu der Achse
des Drehbalkens, doch wird das Nutzsignal aus dem Dehnungs-
Stauchungsanteil einer Biegung in der Meßstrecke erzeugt.
Hierbei wird der Vorteil ausgenutzt, daß bei Biegungen an
dem Drehbalken das Meßsignal, das auf die Dehnung oder
Stauchung zurückgeht, gegenüber dem Nutzsignal, das auf
grund der Scherung entsteht, einen höheren Anteil aufweist.
Die induktiven Kraftsensoren können überall am Umfang eines
Abschnittes des Fahrwerkes angeordnet werden, d. h. bevor
zugt oben und/oder unten, jedoch nicht auf der neutralen
Biegelinie, wenn der Dehnungs-Stauchungsanteil einer Bie
gung ermittelt werden soll. Die induktiven Kraftsensoren
können bei der erfindungsgemäßen Anordnung beliebig um die
Achse 10 gedreht montiert werden, was die Einbaumöglichkei
ten erhöht.
Bei einer senkrechten Anordnung oben und/oder unten an
einem Biegebalken (z. B. Drehbalken eines Flugzeugfahrwer
kes) hat der Sensor sein größtes Meßsignal und alle auf die
Meßaufgabe bezogenen Freiheitsgrade der Meßunempfindlich
keit. Dieses sind Torsion, Scherung und Querbiegung, wie
sie bei Wendemanövern an Flugzeugfahrwerken entstehen.
Claims (7)
1. Anordnung induktiver Kraftsensoren am Fahrwerk eines
Flugzeuges, die aus zwei mit Abstand zueinander angeordne
ten Halteelementen, die auf einer Achse liegen, einer Meß
zunge, die von dem einen Halteelement getragen wird und
zwischen den beiden Halteelementen angeordnet ist, und zwei
mit Abstand auf einer gemeinsamen Spulenachse angeordneten
Sensorspulen besteht, die von dem anderen Halteelement ge
tragen werden und beidseitig zu der Meßzunge angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse, auf der die
beiden Sensorspulen (8, 9) liegen, in Richtung der Achse
(10) der Halteelemente (2, 3) verläuft, und daß die Achse
(10) der Halteelemente (2, 3) in Richtung der Kraftfluß
richtung angeordnet ist, die an dem zu vermessenden Fahr
werkabschnitt wirkt.
2. Anordnung induktiver Kraftsensoren am Fahrwerk eines Flugzeuges,
die aus zwei mit Abstand zueinander angeordneten Halteelementen, die auf
einer Achse liegen, einer Meßzunge, die von dem einen Halteelement
getragen wird und zwischen den beiden Halteelementen angeordnet ist, und
zwei mit Abstand auf einer gemeinsamen Spulenachse angeordneten Sen
sorspulen besteht, die von dem anderen Halteelement getragen werden und
beidseitig zu der Meßzunge angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achse, auf der die beiden Sensorspulen (8, 9) liegen, in Richtung der
Achse (10) der Halteelemente (2, 3) verläuft, und daß die Achse (10)
der Halteelemente (2, 3) quer zu der Kraftflußrichtung angeordnet ist,
die an dem zu vermessenden Fahrwerkabschnitt wirkt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
induktiven Kraftsensoren außen an der Schubstange (16), dem Drehbalken
(27) bzw. der Radachse des Fahrwerks befestigt sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
induktiven Kraftsensoren im Inneren der Schubstange (16) oder des
Drehbalkens (27) am Fahrwerk befestigt sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft
sensoren an zwei Halteringen (21) befestigt sind, die mit Abstand axial
in der Schubstange (16) oder dem Drehbalken (27) angeordnet sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteringe
(21) bevorzugt radiale Montageaussparungen (23) aufweisen.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß
die induktiven Kraftsensoren zum Aufbau eines gesamten Systems an Dreh
balken (27) bzw. Schubstangen (16) der Fahrwerke innen oder außen befestigt
sind.
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DE19904035197 DE4035197A1 (de) | 1990-07-07 | 1990-11-06 | Anordnung induktiver kraftsensoren am fahrwerk eines flugzeuges |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VDO LUFTFAHRTGERAETE WERK GMBH, 6000 FRANKFURT, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |