DE4034965C2 - System zur Bestimmung der wirklichen Fahrtrichtung eines Fahrzeugs - Google Patents
System zur Bestimmung der wirklichen Fahrtrichtung eines FahrzeugsInfo
- Publication number
- DE4034965C2 DE4034965C2 DE4034965A DE4034965A DE4034965C2 DE 4034965 C2 DE4034965 C2 DE 4034965C2 DE 4034965 A DE4034965 A DE 4034965A DE 4034965 A DE4034965 A DE 4034965A DE 4034965 C2 DE4034965 C2 DE 4034965C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- travel
- geomagnetic
- value
- vehicle
- time intervals
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C17/00—Compasses; Devices for ascertaining true or magnetic north for navigation or surveying purposes
- G01C17/38—Testing, calibrating, or compensating of compasses
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C21/00—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00
- G01C21/26—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 specially adapted for navigation in a road network
- G01C21/28—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 specially adapted for navigation in a road network with correlation of data from several navigational instruments
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Radar, Positioning & Navigation (AREA)
- Remote Sensing (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- Navigation (AREA)
- Gyroscopes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Bestimmung der wirklichen Fahrtrichtung eines Fahrzeugs
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs, wie es aus der
GB 22 16 272 A bekannt ist.
Ein bekanntes System verwendet einen geomagnetischen Sensor, der die
absolute Fahrtrichtung des Fahrzeugs liefert, und einen Kreisel-Sensor, der
eine relative Änderung der Fahrtrichtung des Fahrzeugs anzeigt. Das System
ermöglicht es, die Fahrtrichtung des Fahrzeugs unter Verwendung der Kombination
der Ausgangssignale des geomagnetischen Sensors und des Kreisel-Sensors
zu bestimmen, wie später anhand von Fig. 1 beschrieben werden soll.
Wenn ein Fahrzeug beispielsweise in Richtung P auf einer geraden Straße
fährt, auf der das geomagnetische Umfeld ungünstig ist, ergibt sich eine
Fahrtrichtung durch den Kreisel-Sensor, der eine gerade Linie Q darstellt,
die stabil und nahe der Richtung P ist, da der Kreisel-Sensor bekanntlich
nicht durch äußere geomagnetische Einflüsse gestört wird. Die Abweichung
zwischen den Richtungen P und Q wird verursacht durch einen Fehler aufgrund
einer Drift des Kreisel-Sensors. Da sich der Fehler über die Zeit oder
eine bestimmte zurückgelegte Strecke aufaddiert, wird die Abweichung zwischen
den Richtungen P und Q größer, wie Fig. 1 ebenfalls zeigt. Da andererseits
die Richtung, die durch den geomagnetischen Sensor angegeben wird,
durch das geomagnetische Umfeld beeinflußt wird, wird sie in Fig. 1 beispielhaft
als Sinuskurve R wiedergegeben.
Wenn daher die Fahrtrichtung des Fahrzeugs nur auf der Basis des Ausgangssignals
des geomagnetischen Sensors gemessen wird, wie es beispielsweise
in JP 59-100 812 (A) beschrieben
worden ist, wird der Fehler zwischen der wahren Fahrtrichtung P des Fahrzeugs
und der gemessenen Fahrtrichtung R erheblich. Wenn andererseits die
Fahrtrichtung des Fahrzeugs nur auf der Basis des Kreisel-Sensors gemessen
wird, nimmt der Fehler zwischen der
wahren Fahrtrichtung P und der gemessenen Fahrtrichtung Q mit der Zeit zu.
Zur Überwindung dieser Nachteile werden vorgegebene konstante untere und
obere Schwellenwerte S₁ und S₂ festgesetzt, wie Fig. 1 zeigt. Diese Werte
werden ausgewählt durch Bildung der Differenz zwischen den Richtungen R
und Q, die durch den geomagnetischen und den Kreisel-Sensor gemessen
werden. Wenn die Richtung R die Schwellenwerte S₁ oder S₂ überschreitet,
wird die Richtung R korrigiert, so daß sie gleich dem Schwellenwert S₁ oder
S₂ ist. Somit wird eine Richtungslinie T erzielt, die gehalten wird als gemessene
Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Die Richtung R, die durch den geomagnetischen
Sensor ermittelt wird, wird korrigiert durch die Richtung Q, die der
Kreisel-Sensor angibt, so daß der Fehler verringert wird auf eine Differenz L
zwischen dem Schwellenwert und der wahren Richtung P des Fahrzeugs.
Aus Fig. 1 geht jedoch hervor, daß der Fehler L immer noch erheblich ist.
Wenn daher eine geografische Position des Fahrzeugs errechnet wird unter
Verwendung der korrigierten Richtungslinie T, wird die Differenz zwischen
der wahren Position des Fahrzeugs und der errechneten Position größer mit
der Zeit, da sich der Fehler mit der Zeit aufaddiert. Da weiterhin der Kreisel-Sensor
nur verwendet wird zum Festsetzen der Schwellenwerte und zur Bildung
eines stabileren Ausgangssignals des geomagnetischen Sensors, wird
ein wesentlicher Vorteil des Kreisel-Sensors, nämlich die Möglichkeit, eine
relative Richtungsänderung mit hoher Genauigkeit anzuzeigen, ohne durch
den Geomagnetismus im Umfeld beeinflußt zu werden, nicht ausreichend genutzt.
Aus der oben genannten GB 22 16 272 A ist ein System zur Messung
der Fahrtrichtung eines Fahrzeugs mit einem geomagnetischen Sensor und
einem Kreiselkompaß-Sensor bekannt, bei dem in kurzen Zeitintervallen der
Wert der geomagnetischen Störung festgestellt und für die Ermittlung der
wirklichen Fahrtrichtung berücksichtigt wird. Das System kann daher geomagnetische
Störungen, die nur in längeren Zeitintervallen auftreten, nicht
ausreichend erkennen. Der Driftfehler des Kreiselkompasses wird in längeren
Abschnitten anhand eines vorgegebenen, konstanten Korrekturwertes
korrigiert. Bei dieser Lösung können weder geomagnetische Störungen noch
der Driftfehler des Kreiselkompasses in angemessener Weise kompensiert
werden, so daß die Genauigkeit begrenzt ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein System zur Bestimmung der Fahrtrichtung
eines Fahrzeugs zu schaffen, bei dem der Abhängigkeitsgrad von den Signalen
des geomagnetischen Sensors und des Kreiselsensors entsprechend den ermittelten
geomagnetischen Umfeldbedingungen und der ermittelten Zuverlässigkeit
des Kreiselsensors geändert werden kann. Die Fähigkeit eines geomagnetischen
Sensors zur Lieferung der absolut Richtung und die Fähigkeit
des Kreiselsensors zur Lieferung sehr genauer Daten über Richtungsänderungen
soll in zweckmäßiger Weise ausgenutzt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Diagramm, das in Richtung in Abhängigkeit
von der Zeit zeigt und die Merkmale der bekannten
Richtungsmeßeinrichtungen veranschaulicht;
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm, das den allgemeinen Aufbau
eines Systems zur Messung der Fahrtrichtung
veranschaulicht;
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 4 ist ein Flußdiagramm einer Steuereinheit für die
bevorzugte Ausführungsform gemäß Fig. 3;
Fig. 5 ist ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung des
Programms, das jeweils nach einer vorgegebenen
Distanz von der Steuereinheit gemäß Fig. 3 durchlaufen
wird;
Fig. 6A, 6B und 6C sind Flußdiagramme, die ein Programm veranschaulichen,
das jeweils nach vorgegebener Zeit
von der Steuereinheit gemäß Fig. 3 durchlaufen
wird.
Fig. 7 ist ein Diagramm, das den Zusammenhang von Abstand
und Richtung zeigt und den Einfluß einer
Störung des geomagnetischen Feldes zeigt, die
sich in geringem Abstand zu dem Fahrzeug befindet;
Fig. 8(a) zeigt den Zusammenhang von Abstand und Fahrtrichtung
und den Einfluß einer geomagnetischen
Störung in geringem und weitem Abstand;
Fig. 8(b) zeigt den Zusammenhang von Abstand und Richtung
und veranschaulicht den Einfluß einer Störung
des geomagnetischen Feldes in geringem Abstand;
Fig. 8(c) zeigt den Einfluß einer Störung des geomagnetischen
Feldes in weitem Abstand;
Fig. 9(a) zeigt die Beziehung zwischen dem Zeitablauf und
einem zweiten Korrekturwert α₁ für die Kreisel-Drift,
der bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3
ermittelt worden ist;
Fig. 9(b) zeigt den Zusammenhang zwischen dem Zeitablauf
und einem dritten Kreiseldrift-Korrekturwert α₂;
Fig. 9(c) veranschaulicht die Beziehung zwischen einem Wert
β für geomagnetische, nahegelegene Störungen
und einem Koeffizienten K₁, der bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 3 ermittelt wird;
Fig. 9(d) zeigt die Beziehung zwischen einem Wert γ für
geomagnetische Störungen in größerem Abstand
und einem Koeffizienten K₂, der bei Fig. 3 ermittelt
wird;
Fig. 10 zeigt den Zusammenhang von Abstand oder Zeit
einerseits und Richtung andererseits und veranschaulicht
Änderungen der Fahrtrichtungs-Meßcharakteristik
entsprechend dem Wert des Koeffizienten K;
Fig. 11(a), (b) und (c) sind Diagramme, die Änderungen der Werte β
und γ für geomagnetische Störungen in geringem
und weitem Abstand beim Auftreten derartiger
Störungen im weiten Abstand veranschaulichen.
Fig. 2 veranschaulicht das grundsätzliche Konzept eines Systems zur Messung
einer Fahrtrichtung eines Fahrzeugs in
der Form eines Blockdiagramms.
Das System umfaßt eine geomagnetische Richtungsmeßeinrichtung a, die die
Fahrtrichtung des Fahrzeugs unter Verwendung eines geomagnetischen Sensors
ermittelt, und eine Kreisel-Meßeinrichtung b, die die Fahrtrichtung
des Fahrzeugs mit Hilfe eines Kreisel-Sensors feststellt. Weiterhin ist eine erste
Einrichtung c für das geomagnetische Umfeld vorgesehen, die den
Wert β liefert, der eine Störung des geomagnetischen Feldes in geringem Abstand,
beispielsweise in der Größenordnung von einigen Metern zeigt. Diese
erste Einrichtung c berechnet eine Differenz zwischen der Änderung der
Fahrtrichtung des Fahrzeugs entsprechend der Messung der geomagnetischen
Richtungsmeßeinrichtung a und einer Änderung der Fahrtrichtung entsprechend
einer Messung der Kreisel-Meßeinrichtung b für ein vorgegebenes Intervall,
beispielsweise eine vorgegebene Fahrtstrecke. Diese Differenz wird
verwendet als erster geomagnetischer Wert β.
In der Praxis kann die Berechnung durch die erste Einrichtung c zunächst
durchgeführt werden für bestimmte Zeitintervalle bei der Fahrt des Fahrzeugs
und dann umgewandelt werden in einen Wert, der sich auf Fahrtstrecken bezieht.
Das System umfaßt weiterhin eine zweite Prüfeinrichtung e für das geomagnetische
Umfeld, die einen zweiten geomagnetischen Wert γ für dieses geomagnetische
Umfeld liefert, der repräsentativ ist für eine Störung des Feldes in großem
Abstand, beispielsweise in der Größenordnung von mehreren zehn oder hundert
Metern.
Genauer gesagt, berechnet diese zweite Einrichtung e im einzelnen eine Differenz zwischen der Fahrtrichtung
des Fahrzeugs gemäß der Messung der geomagnetischen Meßeinrichtung
a und einer Fahrtrichtung, die ermittelt wird auf der Basis der Richtungsänderung
durch die Kreisel-Meßeinrichtung b und einer Fahrtrichtung,
die ermittelt wird durch eine Fahrtrichtungs-Ermittlungseinrichtung d, auf
die unten eingegangen wird, in einem vorangegangenen Zyklus des Systems,
und zwar jeweils für ein vorgegebenes Intervall, etwa eine vorgegebene Fahrtstrecke.
Diese Differenz wird verwendet als der zweite geomagnetische Wert γ.
In der Praxis kann die Berechnung durch die zweite Einrichtung e zunächst
jeweils für vorgegebene Zeitintervalle während der Fahrt des Fahrzeugs erfolgen,
und der Wert kann anschließend in einen auf Wegstrecken bezogenen
Wert umgerechnet werden.
Das System umfaßt weiterhin eine Einrichtung f zur Ermittlung eines Korrekturwertes,
α für die Kreisel-Drift in Zeitstufen
nach einer Nullpunkt-Korrektur unter Berücksichtigung der Drift-Charakteristik
des Kreisel-Sensors. Der Korrekturwert α wird verwendet
durch die Einrichtung d zur Ermittlung der Fahrtrichtung, und zwar zur
Kompensation eines Fehlers, der durch die Drift des Kreisel-Sensors entsteht,
und damit zur Ermittlung einer von dem Drift-Fehler freien Fahrtrichtung.
Schließlich ermittelt die Einrichtung d die Fahrtrichtung durch Berechnung
aus den Ausgangssignalen der geomagnetischen Richtungsmeßeinrichtung a und der
Kreisel-Meßeinrichtung b, indem der Abhängigkeitsgrad von diesen Ausgangssignalen
entsprechend dem ersten und zweiten Wert β und γ für geomagnetische
Einflüsse und dem Korrekturwert α geändert wird.
Wenn beispielsweise die Fahrtrichtung nur mit Hilfe des geomagnetischen
Sensors ermittelt wird, ist es möglich, eine genaue Richtung zu erhalten, solange
keine wesentlichen geomagnetischen Störungen vorliegen, jedoch ist
es unmöglich, wenn derartige Störungen in nennenswertem Maße existieren.
Eine Messung der Fahrtrichtung allein mit Hilfe des Kreisel-Sensors führt zu
einem Fehler aufgrund der Drift des Kreisel-Sensors, der sich mit der Fahrtstrecke
aufaddiert. Ein genauer Wert läßt sich daher für eine kurze Strecke
erhalten, während sich bei langen Strecken eine erhebliche Abweichung ergibt.
Zur Ausnutzung der Möglichkeiten beider Sensoren verwendet das
System die ersten und zweiten geomagnetischen Werte
β und γ und den Korrekturwert α, wie oben erläutert wurde. Durch
Variierung des Abhängigkeitsgrads von dem geomagnetischen oder dem
Kreisel-Sensor, und zwar nicht in der Form eines ENTWEDER/ODER, sondern
kontinuierlich, gestattet das System unter Verwendung der geomagnetischen
Werte β und γ und des Korrekturwertes α, eine genaue
Bestimmung der Fahrtrichtung vorzunehmen, ohne daß magnetische Störungen
oder die Drift des Kreisel-Sensors, eine Rolle spielen.
Nunmehr soll eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme
auf Fig. 3 bis 11 näher erläutert werden.
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des
Fahrtrichtungs-Meßsystems. Ein Geschwindigkeits- oder Fahrtstrecken-Sensor
1 liefert ein Signal, das einer zurückgelegten Strecke entspricht, an eine
Steuereinheit 4. Der Fahrtstrecken-Sensor 1 kann ein fotoelektrischer, elektromagnetischer
oder mechanischer Sensor sein, der Impulssignale proportional
zu der Drehzahl eines Rades liefert. Ein geomagnetischer Sensor 2 liefert
ein Signal entsprechend der geomagnetischen Fahrtrichtung des Fahrzeugs an die
Steuereinheit 4. Ein Kreisel-Sensor 3 gibt Ausgangssignale an die Steuereinheit
ab, die eine Änderung der Fahrtrichtung des Fahrzeugs anzeigen.
Die Steuereinheit 4 umfaßt beispielsweise einen Mikrocomputer und nimmt
die Ausgangssignale der drei Sensoren 1, 2 und 3 in der beschriebenen Weise
auf. Sie zählt die Impulse des Fahrtstrecken-Sensors 1 und berechnet daraus die
zurückgelegte Strecke. Ferner errechnet sie die Fahrtrichtung des Fahrzeugs
auf der Basis der Ausgangssignale des geomagnetischen Sensors 2 und des
Kreisel-Sensors 3 und bestimmt damit eine Position des Fahrzeugs in einem
zweidimensionalen X-/Y-Koordinatensystem für eine vorgegebene Streckeneinheit.
Eine Anzeigeeinrichtung 5, etwa eine Kathodenstrahlröhre (CRT) oder Flüssigkristallanzeige,
zeigt jeweils die laufende Position des Fahrzeugs auf der
Basis der Positionsdaten der Steuereinheit 4 an.
Die Arbeitsweise der Fahrtrichtungs-Meßeinrichtung
soll anschließend im Zusammenhang mit Fig. 4 erläutert werden. Diese Figur
zeigt ein Flußdiagramm der einzelnen Schritte, die zur Ermittlung der Position
des Fahrzeugs im X-/Y-Koordinatensystem durchgeführt werden müssen.
Unmittelbar nach dem Anlegen von Strom an die Steuereinheit 4 schreitet
das Programm fort zu der Initialisierungs-Stufe 100. Bei Stufe 102 wird die
jeweilige Position des Fahrzeugs durch eine Eingabe-Tastatur für den Fahrer
eingegeben. Bei Stufe 104 werden die laufende Position des Fahrzeugs und eine
Umgebungskarte auf der Anzeigeeinrichtung 5 angezeigt.
Wenn bei der Unterbrechungs-Stufe 106 eine Unterbrechung gestattet wird,
bewegt sich der Verfahrensablauf zu einer Hauptschleife, die die Schritte 112
und 114 umfaßt. In dieser Hauptschleife werden bei Schritt 114 die laufende
Position des Fahrzeugs und die Umgebungskarte erneuert, wenn bei Schritt
112 aufgrund der Ergebnisse des Unterbrechungsprogramms bei Schritt
108, 110 die jeweilige Position des Fahrzeugs geändert worden ist.
Fig. 5 zeigt ein Flußdiagramm zu dem Unterbrechungs-Programm bei Schritt
108 in Fig. 4. Dieses Programm wird jeweils nach einer vorgegebenen
Strecke ΔD des Fahrzeugs durchgeführt. Wenn der Fahrtstrecken-Sensor 1 beispielsweise
24 Impulse pro Raddrehung liefert, so beträgt ΔD beispielsweise
6 oder 7 cm. Diese Strecke ist entsprechend dem Außendurchmesser des
Reifens variabel, und das Unterbrechungs-Programm läuft 24mal pro Raddrehung
ab.
Gemäß Fig. 5 zählt ein Zähler SSS bei Schritt 400 für jeden Programmdurchlauf
eine Ziffer weiter. Auf diese Weise wird bestimmt, ob das Fahrzeug anhält.
Ein Zähler S zählt bei Schritt 402 ebenfalls jeweils um die Ziffer 1 bei jeder
Durchführung des Programms weiter, und ein Zähler SS (Schritt 406) zählt
jeweils bei zwölf Durchführungen, das heißt einer halben Umdrehung des
Reifens, um eine Ziffer weiter (Schritt 404 und 406). Der Zähler SS zählt um
eine Ziffer weiter entsprechend einer zwölffachen Zählung durch den Zähler
S. Der Zähler S wird auf Null zurückgestellt bei Schritt 408. Diese Zähler S
und SS werden verwendet zur Berechnung der Fahrtrichtung, wie später erläutert
werden soll.
Ein Zähler SSSS zählt jeweils um eine Ziffer weiter bei jeder Durchführung
des Programms (Schritt 410) und dient zur Berechnung der jeweiligen Position
des Fahrzeugs, wie ebenfalls anschließend erläutert werden soll.
Fig. 6A, 6B und 6C zeigen Flußdiagramme von Wiederholungsprogrammen, wie
sie gemäß Schritt 110 in Fig. 4 durchgeführt werden. Der Programmdurchlauf
erfolgt jeweils nach einer vorgegebenen Zeiteinheit ΔT, beispielsweise jeweils
alle 100 msec.
Gemäß Fig. 6A wird bei Schritt 500 bestimmt, ob das Fahrzeug angehalten
hat, daß heißt, ob der Wert des Zählers SSS gleich Null ist. Ist der Zählerstand
gleich Null, das heißt, lautet die Antwort bei Schritt 500 JA, so ist keine
Änderung der Fahrtrichtung möglich. Das Programm geht weiter zu
Schritt 504 über Schritt 503 unter Umgehung eines anschließenden Programmablaufs
zur Fahrtrichtungsberechnung. Bei Schritt 504 wird eine Korrektur
der Kreiselsensor-Drift durchgeführt. Da die Winkelgeschwindigkeit
des Fahrzeugs beim Anhalten Null ist, wird das Ausgangssignal des Kreisel-Sensors
3 als Maßstab für die Drift angesehen. Bei Schritt 503 wird ein Zählerwert
i auf Null zurückgesetzt. Der Zählerwert i wird jeweils um die Ziffer 1
bei jeder Durchführung des Schritts 505 zur Ermittlung des Zeitablaufs weitergezählt.
Dabei wird an einem Zeitpunkt begonnen, an dem die Korrektur
der Kreisel-Drift bei Schritt 504 durchgeführt worden ist.
Wenn andererseits die Antwort bei Schritt 500 NEIN lautet, das Fahrzeug sich also
bewegt, wird der Zähler SSS bei Schritt 502 auf Null zurückgestellt, und
das Programm geht weiter zu Schritt 505. Bei Schritt 505 wird der Zählerwert
i bei jeder Durchführung des Programms um einen Zähler erhöht, so
daß die abgelaufene Zeit gezählt wird, beginnend mit dem Zeitpunkt der Korrektur
der Kreiselsensor-Drift bei Schritt 504. Folglich wird bei Schritt 506
ein erster Korrekturwert α₀ unter Verwendung der abgelaufenen Zeit
gemäß Schritt 505 ermittelt, sowie eine Drift-Charakteristik des Kreisel-Sensors,
das heißt der Driftfehler pro Zeiteinheit, die normalerweise
0,01°/sec bis 0,1°/sec beträgt und vorab gemessen wird. Der erste Korrekturwert
α₀ wird verwendet in den anschließenden Schritten 507 und 508
zur Ableitung zweiter und dritter Korrekturwerte α₁ und α₂. Die ersten
bis dritten Korrekturwerte α₀, α₁ und α₂ ergeben sich aus den folgenden
Gleichungen:
In diesen Gleichungen ist DR die Drift-Charakteristik des Kreisel-Sensors 3, i
ist der Zeitablauf gemäß Schritt 505 und C₁, C₂ und C₃ sind Konstanten. Diese
Konstanten werden beispielsweise wie folgt angesetzt:
C₁ = 300 C₂ = 0,4 C₃ = 4
Wie aus den obigen Gleichungen hervorgeht, werden der erste und zweite
Korrekturwert α₀ und α₁ größer mit dem Zeitablauf i, während der dritte
Korrekturwert α₂ mit dem Zeitablauf i abnimmt.
Das Programm schreitet fort zu Schritt 509, bei dem die geomagnetische (erste) Fahrtrichtung
RM des Fahrzeugs, die durch den geomagnetischen Sensor 2 gemessen
wird, ausgelesen wird. Bei dem nachfolgenden Schritt 510 wird die zweite Fahrtrichtungs-Änderung ΔRM, also die Differenz
zwischen der geomagnetischen Fahrtrichtung RM und einer früheren geomagnetischen Fahrtrichtung
RM(OLD) abgeleitet. Die frühere geomagnetische Fahrtrichtung RM(OLD) entspricht
einer geomagnetischen Fahrtrichtung RM, die während der vorangegangenen Durchführung
des Programms ermittelt worden ist und bei Schritt 534 in Reihe zur
anschließenden Durchführung des Programms gespeichert wird.
Bei einem nachfolgenden Schritt 511 (Fig. 6B) wird eine Winkelgeschwindigkeit
ωG in Gier-Richtung des Fahrzeugs, die durch den Kreisel-Sensor 3 gemessen
wird, ausgelesen. Bei Schritt 512 wird die erste Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG
errechnet aus ωG×ΔT. Wenn ein absoluter Wert von ΔRG von weniger als
0,3°/sec ΔT bei Schritt 514 bestimmt wird, geht das Programm zu Schritt
516 weiter, und der Wert ΔRG wird auf Null gesetzt. Folglich wird während
der Schritte 514 und 516 die erste Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG während des nächsten
Berechnungsvorganges außer acht gelassen, wenn der absolute Wert von ΔRG
geringer als der vorgegebene Wert ist. Wie oben beschrieben wurde, ist der
Meßfehler aufgrund der zwangsläufigen Drift des Kreisel-Sensors beim einmaligen
Durchgang des Programms gering, jedoch wird er durch Integration
bei wiederholtem Durchgang des Programms erheblich. Durch die Schritte
514 und 516 wird verhindert, daß Änderungen der Richtung aufgrund der
Drift des Kreisel-Sensors während des Programms integriert werden.
In Schritten 518 bis 530 wird die Fahrtrichtung des Fahrzeugs aufgrund der
Daten berechnet, die durch die Ausgangssignale des geomagnetischen Sensors 2 und
des Kreisel-Sensors 3 geliefert werden.
Bei Schritt 518 wird die Fahrtrichtung R des Fahrzeugs, die durch die vorangegangene
Durchführung des Programms ermittelt und bei 536 gespeichert
worden ist, als R₁ festgesetzt. Bei Schritt 520 wird die erste Fahrtrichtungs-Änderung
ΔRG, die bei Schritt 512 ermittelt worden ist, zu der Richtung R₁ hinzugefügt,
so daß die erste Fahrtrichtung R₂ gebildet wird. Die erste Fahrtrichtung R₂ schließt nur die
Richtungsänderung ein, die durch den Kreisel-Sensor ermittelt worden ist.
Bei Schritt 522 und 524 werden die Werte β und γ für das geomagnetische
Umfeld errechnet. Der Wert β, der bei Schritt 522 abgeleitet wird, entspricht
dem Ausgangswert der ersten Einrichtung c in Fig. 2, und der Wert
γ für das geomagnetische Umfeld, der bei Schritt 524 gebildet wird, entspricht
dem Ausgangswert der zweiten Einrichtung e in
Fig. 2.
Der geomagnetische Wert β wird berechnet nach der Gleichung
β = |ΔRG - ΔRM|
Der Wert entspricht also einer Differenz zwischen den Ausgangssignalen des
geomagnetischen Sensors 2 und des Kreisel-Sensors 3 bei kurzen Strecken-
oder Zeitabständen. Der Wert entspricht somit einer Störung des geomagnetischen
Umfeldes bei geringen Strecken oder in geringen Zeitintervallen, etwa
in der Größenordnung von wenigen Metern.
Der geomagnetische Wert β hat die folgende Bedeutung.
Wenn das Fahrzeug auf einer hochgelegten Straße fährt, ist die Störkomponente
im Ausgangssignal des geomagnetischen Sensors, bezogen auf einige
Meter, größer. Es wird angenommen, daß diese Erhöhung der Störkomponente
auf metallischen Bauteilen der hochgelegten Straße beruht. Wenn ein
Fahrzeug auf einer Straße unterhalb der Hochstraße fährt, wird die Störkomponente
im Ausgangssignal des geomagnetischen Sensors über mehrere Meter
ebenfalls erhöht, und zwar aufgrund der Stützpfosen auf beiden Seiten
der Straße, die die Hochstraße abstützen. Der geomagnetische Wert β ist ein
numerischer Wert zur Definition dieser Störkomponente bei geringem räumlichen
oder zeitlichen Abstand. Der geomagnetische Wert β wird ermittelt
durch Vergleich des Ausgangssignals des Kreisel-Sensors, der über eine
kurze Strecke als genau angenommen wird, und des geomagnetischen
Sensors.
Auf der anderen Seite wird der geomagnetische Wert γ aus folgender
Gleichung errechnet:
γ = |R₂ - RM|
Dieser Wert repräsentiert eine Differenz zwischen der ersten Fahrtrichtung R₂, die bei
Schritt 520 gebildet wird und der geomagnetischen Fahrtrichtung RM, die bei Schritt 509
ausgelesen wird. Es handelt sich um einen numerischen Wert, der eine Störung
des magnetischen Umfelds im Ausgangssignal des geomagnetischen Sensors
bei größeren Intervallen von beispielsweise mehreren zehn oder hundert
Metern und zumindest in größerer Entfernung als bei dem Wert β wiedergibt.
Derartige Störungen in weiterem Abstand können beispielsweise auftreten,
wenn das Fahrzeug in Abstand und parallel zu einer Schienenbahn oder
auf einer Straße fährt, unter der sich eine Untergrundbahn befindet.
Fig. 7 und 8 zeigen Diagramme zur Darstellung des Zusammenhangs der
Strecke und der Fahrtrichtung entsprechend der Messung des geomagnetischen
Sensors 2. In Fig. 7 und 8(a) wird die wahre Fahrtrichtung des Fahrzeugs
durch eine gestrichelte Linie wiedergegeben. Diese Linie verläuft geradeaus
in dieselbe Richtung.
Fig. 7 zeigt ein Beispiel, bei dem die Störung des geomagnetischen Feldes in
geringem Abstand erheblich ist. Die durchgezogene Linie zeigt die Fahrtrichtung
des Fahrzeugs gemäß dem Signal des geomagnetischen Sensors an, das
erheblich von der wahren Fahrtrichtung des Fahrzeugs abweicht. Bei diesem
Beispiel ändert sich der entsprechende Wert β erheblich.
Fig. 8(a) zeigt ein anderes Beispiel, bei dem in geringem und in größerem Abstand Störungen des geomagnetischen Feldes auftreten. Fig. 8(b) zeigt aus Fig. 8(a)
die durchgezogene Linie, die den geomagnetischen Störungen in geringem
Abstand entspricht, während Fig. 8(c) die durchgezogenen Linien in Fig. 8(a),
bezogen auf Störungen in großem Abstand betrifft. Bei diesem Beispiel
sind Störungen in geringem Abstand geringer als bei Fig. 7. Das heißt, die Änderungen
des geomagnetischen Wertes β sind geringer, während die Änderungen
des geomagnetischen Wertes γ groß sind.
Nunmehr soll wieder auf Fig. 6B eingegangen werden. Ein Koeffizient K wird
errechnet in Schritt 526 auf der Grundlage der folgenden Gleichung (1):
Der Koeffizient K ist ein numerischer Wert zur Bestimmung, wie schnell sich
die bei Schritt 520 gebildete erste Fahrtrichtung R₂ an die bei Schritt 509 ausgelesene
geomagnetische Fahrtrichtung RM annähert, wie später erläutert werden soll.
Bei Gleichung 1 sind β und γ die geomagnetischen Werte, die bei Schritt
522 und 524 ermittelt worden sind. α₁ und α₂ sind die bei Schritt 507 und
508 ermittelten Korrekturwerte. C₄, C₅, n₁ und n₂ sind Konstanten. Die Konstanten
werden beispielsweise wie folgt festgesetzt:
C₄ = 0,6 | |
n₁ = 6 | |
C₅ = 0,1-1,0 | n₂ = 1 |
Wenn diese Werte (C₅=0,1) in die Gleichung 1 eingesetzt werden, ergibt
sich
In Gleichung (2) wird der erste Teil auf der rechten Seite mit K₁ und der
zweite Teil auf der rechten Seite mit K₂ bezeichnet. Damit wird
K = K₁ × K₂ × 0,1 (3)
K₁ wird bestimmt durch den geomagnetischen Wert β sowie α₁ und
K₂ wird bestimmt durch den geomagnetischen Wert γ sowie α₂.
K₂ wird bestimmt durch den geomagnetischen Wert γ sowie α₂.
Fig. 9(a) ist ein Diagramm zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen
dem Zeitablauf und dem zweiten Korrekturwert α₁. Die Linie (1) zeigt diese
Beziehung bei einem Kreisel-Sensor mit einer Drift-Charakteristik von
0,1°/sec. Die Linie (2) bezieht sich auf eine Drift-Charakteristik von
0,05°/sec und die Linie (3) auf 0,01°/sec. Gemäß Fig. 9(a) wird der zweite
Korrekturwert α₁ größer mit dem Zeitablauf und kleiner bei geringerem
Driftfehler des Kreisel-Sensors.
Fig. 9(b) zeigt den Zusammenhang zwischen dem Zeitablauf und dem dritten
Korrekturwert α₂. Die Linie (1) bezieht sich auf einen Kreisel-Sensor mit einer
Drift-Charakteristik von 0,1°/sec, die Linie (2) auf 0,05°/sec und die Linie
(3) auf 0,01°/sec. Gemäß Fig. 9(b) wird der dritte Korrekturwert α₂ geringer
mit dem Zeitablauf und größer mit geringerem Driftfehler des Sensors.
Fig. 9(c) zeigt den Zusammenhang zwischen dem geomagnetischen
Wert β und K₁. Die Linie (1) bezieht sich auf den zweiten Korrekturwert α₁
von 0,2, die Linie (2) auf einen zweiten Korrekturwert α₁ von 0,02. Wie aus
Fig. 9(c) hervorgeht, wird K₁ geringer mit zunehmendem Wert β und größer
mit zunehmenden zweiten Korrekturwert α₁.
Fig. 9(d) ist ein Diagramm das den Zusammenhang zwischen dem geomagnetischen
Wert γ und K₂ zeigt. Die Linie (1) zeigt die Beziehung
für den Fall eines dritten Korrekturwertes α₂ von 1. Die Linie (2) bezieht
sich auf einen dritten Korrekturwert α₂ von 2. Gemäß Fig. 9(d) nimmt K₂ ab
mit zunehmendem Wert γ und zu mit abnehmendem dritten Korrekturwert α₂.
Fig. 9(a) bis 9(b) zeigen im übrigen, daß der Einfluß der Werte β und γ auf
K₁ und K₂ mit dem Zeitablauf gegenüber dem Zeitpunkt der Korrektur der
Kreisel-Drift in Schritt 504 geringer wird, da der zweite und dritte Korrekturwert
vorhanden sind.
Die obenerwähnten Konstanten haben die folgende Bedeutung:
C₁: Diese Konstante bestimmt den Grad der Beeinflussung des Koeffizienten
K durch die Kreisel-Drift.
C₂: Diese Konstante bestimmt die Einstellgeschwindigkeit der Richtung R₂ gemäß Schritt 520 an die geomagnetische Fahrtrichtung RM gemäß Schritt 509 für den Fall, daß die Störung des geomagnetischen Feldes in der Größenordnung von mehreren Metern auftritt, während die entsprechende Störung bei großen Intervallen gering ist (β groß, γ=0). Wenn diese Konstante abnimmt, verringert sich die Annäherungsgeschwindigkeit. Folglich wird der Abhängigkeitsgrad von dem Kreisel-Sensor größer.
C₃: Diese Konstante dient zur Einstellung des Zusammenhangs des geomagnetischen Wertes γ mit der Annäherungsgeschwindigkeit. Wenn diese Konstante groß ist, ist der Einfluß auf die Annäherungsgeschwindigkeit größer und der Abhängigkeitsgrad von dem Kreisel-Sensor wird größer, selbst wenn der Wert γ klein ist.
C₄: Wenn die Störung des geomagnetischen Umfeldes sehr gering ist (β=0, γ=0), nimmt der Koeffizient K seinen Maximalwert an. Die Konstante C₄ dient zur Einstellung dieses Maximalwertes. Wird diese Konstante größer, so nimmt die Geschwindigkeit zu, mit der die Richtung R₂, die bei Schritt 520 ermittelt wird, an die geomagnetische Fahrtrichtung RM gemäß Schritt 509 angenähert wird.
C₅: Diese Konstante dient zur Einstellung der Annäherungsgeschwindigkeit insgesamt.
n₁: Diese Konstante dient zur Einstellung der Charakteristik von K₁ auf der Basis des geomagnetischen Wertes β. Beispielsweise ist in Fig. 9(c) die Konstante groß (n₁=6), so daß sich K₁ rasch um β=1 ändert, wie die beiden Linien (1) und (2) zeigen. Wenn die Konstante n₁ größer wird, nimmt die Änderung von K₁ um den Wert β=1 zu. Nimmt die Konstante n₁ ab, so gilt dies auch für die Variation von K₁ um β=1.
n₂: Diese Konstante dient zur Einstellung der Charakteristik von K₂ auf der Basis des geomagnetischen Wertes γ. Beispielsweise ist in Fig. 9(d) die Konstante n₂=1 und damit gering. K₂ ändert sich nicht sehr rasch, verglichen mit K₁ in Fig. 9(c). Da die Linie (2) α₂=2 ist, ändert sich K₂ rasch um γ=1/2 herum, wenn diese Konstante größer wird. Da andererseits α₂=1 für die Linie (1) gilt, ändert sich K₂ rasch um γ=1, wenn die Konstante zunimmt.
C₂: Diese Konstante bestimmt die Einstellgeschwindigkeit der Richtung R₂ gemäß Schritt 520 an die geomagnetische Fahrtrichtung RM gemäß Schritt 509 für den Fall, daß die Störung des geomagnetischen Feldes in der Größenordnung von mehreren Metern auftritt, während die entsprechende Störung bei großen Intervallen gering ist (β groß, γ=0). Wenn diese Konstante abnimmt, verringert sich die Annäherungsgeschwindigkeit. Folglich wird der Abhängigkeitsgrad von dem Kreisel-Sensor größer.
C₃: Diese Konstante dient zur Einstellung des Zusammenhangs des geomagnetischen Wertes γ mit der Annäherungsgeschwindigkeit. Wenn diese Konstante groß ist, ist der Einfluß auf die Annäherungsgeschwindigkeit größer und der Abhängigkeitsgrad von dem Kreisel-Sensor wird größer, selbst wenn der Wert γ klein ist.
C₄: Wenn die Störung des geomagnetischen Umfeldes sehr gering ist (β=0, γ=0), nimmt der Koeffizient K seinen Maximalwert an. Die Konstante C₄ dient zur Einstellung dieses Maximalwertes. Wird diese Konstante größer, so nimmt die Geschwindigkeit zu, mit der die Richtung R₂, die bei Schritt 520 ermittelt wird, an die geomagnetische Fahrtrichtung RM gemäß Schritt 509 angenähert wird.
C₅: Diese Konstante dient zur Einstellung der Annäherungsgeschwindigkeit insgesamt.
n₁: Diese Konstante dient zur Einstellung der Charakteristik von K₁ auf der Basis des geomagnetischen Wertes β. Beispielsweise ist in Fig. 9(c) die Konstante groß (n₁=6), so daß sich K₁ rasch um β=1 ändert, wie die beiden Linien (1) und (2) zeigen. Wenn die Konstante n₁ größer wird, nimmt die Änderung von K₁ um den Wert β=1 zu. Nimmt die Konstante n₁ ab, so gilt dies auch für die Variation von K₁ um β=1.
n₂: Diese Konstante dient zur Einstellung der Charakteristik von K₂ auf der Basis des geomagnetischen Wertes γ. Beispielsweise ist in Fig. 9(d) die Konstante n₂=1 und damit gering. K₂ ändert sich nicht sehr rasch, verglichen mit K₁ in Fig. 9(c). Da die Linie (2) α₂=2 ist, ändert sich K₂ rasch um γ=1/2 herum, wenn diese Konstante größer wird. Da andererseits α₂=1 für die Linie (1) gilt, ändert sich K₂ rasch um γ=1, wenn die Konstante zunimmt.
Daraus geht hervor, daß die Werte der Konstanten n₁ und n₂ bestimmt werden
in Abhängigkeit davon, ob der Koeffizient K rasch oder langsam um bestimmte
Werte der geomagnetischen Werte β und γ herum geändert werden
sollte.
Nunmehr soll noch einmal auf Fig. 6(c) zurückgegriffen werden. Bei den
Schritten 528 und 530 wird die Fahrtrichtung R₂, die bei Schritt 520 ermittelt
worden ist, an die geomagnetische Fahrtrichtung RM gemäß Schritt 509 angenähert.
Die Annäherungsgeschwindigkeit bei Schritt 528 und 530 wird bestimmt
durch den Koeffizienten K. Wenn der Koeffizient K zunimmt, so erhöht
sich auch die Annäherungsgeschwindigkeit.
So gilt beispielsweise bei Schritt 530 für die Koeffizienten K=1 die Beziehung
R₂ = 1 × (RM - R₁) + R₂ = RM
Folglich ist die Fahrtrichtung R₂ gemäß Schritt 520 gleich der geomagnetischen
Fahrtrichtung RM in nur einem Schritt 530. Wenn andererseits der Koeffizient K=0
ist, wird die geomagnetische Fahrtrichtung RM, die bei Schritt 509 ausgelesen wird,
bei Schritt 530 nicht berücksichtigt.
In Fig. 10 sind die obenerwähnten Charakteristika gezeigt. Wenn das Fahrzeug
auf einer geraden Straße mit rascher Änderung des geomagnetischen
Feldes fährt, nähert sich die Fahrtrichtung R₂ gemäß Schritt 520 der geomagnetischen
Fahrtrichtung RM gemäß Schritt 509 schneller an, wenn der Wert des Koeffizienten
K zunimmt, und langsamer, wenn der Wert K abnimmt.
Unmittelbar nach dem Korrigieren der Drift des Kreisel-Sensors in Schritt
504 und, sofern keine Störung des geomagnetischen Umfelds vorliegt, besteht
keine Diskrepanz zwischen den gemessenen Richtungen des geomagnetischen
Sensors und des Kreisel-Sensors. Folglich ist β=γ=0, α₁=0,
α₂=4, und damit K₁=0,6 und K₂=1,0. Wenn die Konstante C₅ gleich 1 ist, dann ist
K=0,6 (Maximalwert). Wenn andererseits die Störung des geomagnetischen
Umfeldes groß ist und β=+∞ ist und γ=+∞ ist, so beträgt K=0. Wenn diese
Bedingung K=0 lange anhält, wird die Änderung der Fahrtrichtung nur
durch den Kreisel-Sensor ermittelt, so daß sich der Drift-Fehler ansammelt.
In der Praxis liegt jedoch der Koeffizient K zwischen dem Minimalwert 0 und
dem Maximalwert 0,6, und es ist ein Wert, durch den die zweiten und dritten
Korrekturwerte α₁ und α₂ korrigiert werden, so daß es nicht wahrscheinlich
ist, daß die Bedingung K=0 länger anhält und der Driftfehler angesammelt
werden kann. Auf Langzeitbasis nähert sich daher die Fahrtrichtung
R₂ gemäß Schritt 520 der geometrischen Fahrtrichtung RM gemäß Schritt 530
an, und der Driftfehler wird aufgehoben.
Schritt 528 gibt eine Anweisung zur Wiederholung vom Schritt 530 entsprechend
der Anzahl der Zähler des Zählers SS. Wenn daher der Wert des Zählers
SS=2 ist, wird der Schritt 530 zweimal wiederholt. Wenn andererseits
der Wert des Zählers SS=0 ist, läuft das Verfahren weiter zu einem Schritt
532, in dem der Zähler SS auf 0 zurückgestellt wird, damit das Programm
anschließend neu durchgeführt werden kann.
Die Wiederholung des Schrittes 530 ist erforderlich zur Ermittlung eines Rechenergebnisses
auf der Basis einer vorgegebenen Distanz, da das Programm
auf der Basis eines vorgegebenen Zeitintervalls ΔT durchgeführt wird. Bei der
bevorzugten Ausführungsform ist es daher gleichwertig, wenn Schritt 530
pro halbe Radumdrehung durchgeführt wird, da der Zähler SS jeweils um 1
weiterzählt, wenn der Zähler S zwölffach gezählt hat, wie Fig. 5 zeigt. Obgleich
es vorzuziehen ist, das Verfahren jeweils nach einer vorgegebenen
Strecke durchzuführen, hat es praktische Vorteile, das Verfahren jeweils
nach bestimmten Zeitintervallen ablaufen zu lassen, da das Ergebnis demjenigen
auf der Basis der Strecken gleichwertig ist, da dies die Rechnerbelastung
der zentralen Rechnereinheit (CPU) des Mikrocomputers verringert.
Gemäß Fig. 6C wird bei Schritt 534 die geomagnetische Fahrtrichtung RM, die bei Schritt
509 ausgelesen worden ist, gespeichert als RM(OLD) und für einen nachfolgenden
Programmdurchlauf verwendet. Bei Schritt 536 wird die Fahrtrichtung
R₂, die bei Schritt 530 ermittelt worden ist, als R gespeichert, und bei
Schritt 538 wird die jeweilige Position in Form von X- und Y-Koordinaten erneuert.
Bei Schritt 538 zeigt ΔD×SSSS eine zurückgelegte Distanz gegenüber
dem vorangegangenen Programmdurchlauf an. Folglich wird bei Schritt
540 der Schalter SSSS auf Null für den nächsten Programmdurchlauf zurückgesetzt.
Bei dem Initialisierungs-Schritt 100 gemäß Fig. 4 werden die Fahrtrichtungen
R und RM(OLD) initialisiert auf eine geomagnetische Fahrtrichtung RM, die durch
den geomagnetischen Sensor zum Zeitpunkt der Initialisierung ausgelesen
wird. Ferner werden Zähler S, SS, SSS und SSSS auf Null zurückgestellt.
Anschließend sollen die Vorteile der Verwendung der beiden geomagnetischen
Werte β und γ und des zweiten und dritten Korrekturwertes α₁ und
α₂ erläutert werden.
Gemäß Fig. 11(a) soll angenommen werden, daß eine abrupte geomagnetische
Störung in Intervallen von mehreren 10 oder 100 m auftritt,
während sich das Fahrzeug auf gerader Straße befindet. Zur Vereinfachung
soll eine Störung des geomagnetischen Feldes im Bereich von mehreren Metern
Abstand vernachlässigt werden, so daß der geomagnetische Wert β als
konstant angesehen werden kann.
Der geomagnetische Wert γ ergibt sich nach Schritt 524 aus γ=|R₂-RM| ,
wie oben angegeben wurde. In Fig. 11(a) bezeichnet daher der Unterschied
zwischen der absoluten Richtung RM (entsprechend RM aus Schritt 524) und
der Fahrtrichtung R (entsprechend R₂ gemäß Schritt 524), den Wert R. Eine
Änderung des Wertes γ ist in Fig. 11b gezeigt, bei der sich der
Wert γ zwischen den Zeitpunkten t1 und t10 auf hohem Wert befindet. K₂
wird daher zwischen den Zeitpunkten t1 und t10 klein. Damit wird der Koeffizient
K ebenfalls klein. Die Annäherungsgeschwindigkeit, die oben beschrieben
wurde, wird gering.
Obgleich somit der Wert γ groß ist, bewirken der zweite und dritte Korrekturwert
α₁ und α₂ gemeinsam eine Kompensation des Driftfehlers des Kreisel-Sensors,
so daß die Ansammlung dieses Fehlers wirksam vermieden wird.
Wenn andererseits das geomagnetische Feld zum Zeitpunkt t10 in den Normalzustand
zurückkehrt, wird der Wert γ zwischen dem Zeitpunkt t10 und
t11 rasch kleiner, und die vorangegangene Annäherungsgeschwindigkeit
wird größer.
Fig. 11(c) zeigt eine Abwandlung des geomagnetischen Wertes β.
Wie aus Fig. 11(c) hervorgeht, ändert sich der Wert β nur zu den Zeitpunkten
t1 und t10, das heißt, nur zu dem Zeitpunkt der Änderung der Störungen
des geomagnetischen Feldes aus weiter Entfernung, so daß der Wert
β zwischen den Punkten t2 und t9 klein bleibt. Wenn der Wert γ in der
Kalkulation des Koeffizienten K nicht verwendet wird, wird die vorangegangene
Annäherungsgeschwindigkeit zwischen den Zeitpunkten t2 und t9
groß, so daß die gemessene Fahrtrichtung R rasch an die geomagnetische Fahrtrichtung RM gemäß
Fig. 11(a) angenähert wird. Daher weicht die schließlich ermittelte
Richtung stark von der tatsächlichen Fahrtrichtung ab.
Die Abstands- oder Zeitachsen in Fig. 11(a), 11(b) und 11(c) sind gleich.
Unter Verwendung der beiden geomagnetischen Werte β und γ ist es möglich,
eine genaue Messung der Fahrtrichtung auch dann durchzuführen, wenn
geomagnetische Störungen aus geringer und aus großer Entfernung auftreten.
Ferner ermöglichen es die zweiten und dritten Korrekturwerte α₁ und α₂,
den Driftfehler des Kreisel-Sensors wirksam zu kompensieren.
Die als Beispiele genannten Werte der Konstanten C₁ bis C₅, n₁ und n₂ werden
festgesetzt in der Annahme, daß der verwendete Kreisel-Sensor einen
Drift-Fehler von etwa 0,1°/sec hat. Wenn daher der Sensor einen geringeren
Drift-Fehler aufweist, können die Werte der Konstanten geändert werden, so
daß damit der Grad der Abhängigkeit von dem Kreisel-Sensor erhöht wird.
Daraus ergibt sich eine genauere Messung der Fahrtrichtung mit geringeren
Einflüssen des geomagnetischen Feldes.
Claims (15)
1. System zur Bestimmung der wirklichen Fahrtrichtung eines Fahrzeugs, mit
einer ersten Einrichtung zur Ermittlung einer ersten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG des Fahrzeugs auf der Basis des Ausgangssignals eines Kreisel-Sensors, der bezüglich eines Driftfehlers korrigierbar ist,
einer zweiten Einrichtung zur Ermittlung einer ersten Fahrtrichtung R₂ des Fahrzeugs auf der Grundlage der ersten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG,
einer dritten Einrichtung zur Ermittlung einer zweiten Fahrtrichtung RM auf der Grundlage des Ausgangssignals eines geomagnetischen Sensors, der das Signal auf der Grundlage des das Fahrzeug umgebenden geomagnetischen Feldes bildet,
einer vierten Einrichtung zur Ableitung einer zweiten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRM, die der Differenz zwischen früheren und laufenden Werten der zweiten Fahrtrichtung RM entspricht,
einer fünften Einrichtung zur Ermittlung eines ersten geomagnetischen Wertes (β), der repräsentativ ist für die Differenz zwischen der ersten und zweiten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG und ΔRM und ein Maß darstellt für eine Störung des geomagnetischen Feldes in der Umgebung des Fahrzeugs auf der Basis kurzer Zeitintervalle, und
einer sechsten Einrichtung zur Ableitung der wirklichen Fahrtrichtung R auf der Basis der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM durch Änderung des Abhängigkeitsgrades von der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM in Abhängigkeit von der Größe des ersten geomagnetischen Wertes (β),
dadurch gekennzeichnet, daß
eine siebente Einrichtung zur Ableitung eines zweiten geomagnetischen Wertes (γ), der repräsentativ ist für die Differenz zwischen der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM und ein Maß darstellt für die Störung des geomagnetischen Feldes in der Umgebung des Fahrzeugs auf der Basis langer Zeitintervalle, vorgesehen ist,
eine achte Einrichtung zur Ableitung eines ersten Korrekturwertes (α₀), durch den der Driftfehler des Kreisel-Sensors zeitabhängig korrigierbar ist, vorgesehen ist, und
die sechste Einrichtung zur Ableitung der wirklichen Fahrtrichtung R derart ausgebildet ist, daß zusätzlich der zweite geomagnetische Wert (γ) und der erste Korrekturwert (α₀) zur Änderung des Abhängigkeitsgrades von der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM berücksichtigt werden.
einer ersten Einrichtung zur Ermittlung einer ersten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG des Fahrzeugs auf der Basis des Ausgangssignals eines Kreisel-Sensors, der bezüglich eines Driftfehlers korrigierbar ist,
einer zweiten Einrichtung zur Ermittlung einer ersten Fahrtrichtung R₂ des Fahrzeugs auf der Grundlage der ersten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG,
einer dritten Einrichtung zur Ermittlung einer zweiten Fahrtrichtung RM auf der Grundlage des Ausgangssignals eines geomagnetischen Sensors, der das Signal auf der Grundlage des das Fahrzeug umgebenden geomagnetischen Feldes bildet,
einer vierten Einrichtung zur Ableitung einer zweiten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRM, die der Differenz zwischen früheren und laufenden Werten der zweiten Fahrtrichtung RM entspricht,
einer fünften Einrichtung zur Ermittlung eines ersten geomagnetischen Wertes (β), der repräsentativ ist für die Differenz zwischen der ersten und zweiten Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG und ΔRM und ein Maß darstellt für eine Störung des geomagnetischen Feldes in der Umgebung des Fahrzeugs auf der Basis kurzer Zeitintervalle, und
einer sechsten Einrichtung zur Ableitung der wirklichen Fahrtrichtung R auf der Basis der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM durch Änderung des Abhängigkeitsgrades von der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM in Abhängigkeit von der Größe des ersten geomagnetischen Wertes (β),
dadurch gekennzeichnet, daß
eine siebente Einrichtung zur Ableitung eines zweiten geomagnetischen Wertes (γ), der repräsentativ ist für die Differenz zwischen der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM und ein Maß darstellt für die Störung des geomagnetischen Feldes in der Umgebung des Fahrzeugs auf der Basis langer Zeitintervalle, vorgesehen ist,
eine achte Einrichtung zur Ableitung eines ersten Korrekturwertes (α₀), durch den der Driftfehler des Kreisel-Sensors zeitabhängig korrigierbar ist, vorgesehen ist, und
die sechste Einrichtung zur Ableitung der wirklichen Fahrtrichtung R derart ausgebildet ist, daß zusätzlich der zweite geomagnetische Wert (γ) und der erste Korrekturwert (α₀) zur Änderung des Abhängigkeitsgrades von der ersten und zweiten Fahrtrichtung R₂ und RM berücksichtigt werden.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sechste Einrichtung
den Abhängigkeitsgrad derart ändert, daß die Abhängigkeit von der
ersten Fahrtrichtung R₂ größer und die Abhängigkeit von der zweiten Fahrtrichtung
RM kleiner wird, wenn der erste, auf kurzen Zeitintervallen basierende
geomagnetische Wert (β) größer oder der zweite, auf langen Zeitintervallen
basierende geomagnetische Wert (γ) größer oder der erste Korrekturwert
(α₀) kleiner wird, sofern die anderen Werte konstant bleiben.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sechste Einrichtung
den Abhängigkeitsgrad derart ändert, daß die Abhängigkeit von der
ersten Fahrtrichtung R₂ größer und die Abhängigkeit von der zweiten Fahrtrichtung
RM kleiner wird, wenn die Störung des geomagnetischen Feldes auf
der Basis kurzer Zeitintervalle größer oder die Störung auf der Basis längerer
Zeitintervalle größer oder der Driftfehler kleiner wird, sofern die anderen
Bedingungen konstant gehalten werden.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die achte Einrichtung
zweite und dritte Korrekturwerte (α₁, α₂) auf der Basis des ersten Korrekturwertes
(α₀) bildet, welcher zweite Korrekturwert (α₁) größer wird, wenn
der erste Korrekturwert (α₀) zunimmt, und welcher dritte Korrekturwert
(α₂) kleiner wird, wenn der erste Korrekturwert (α₀) zunimmt, wobei die sechste
Einrichtung den Abhängigkeitsgrad auf der Basis des ersten geomagnetischen
Wertes (β) für kurze Zeitintervalle, des zweiten geomagnetischen Wertes (γ)
für lange Zeitintervalle und des zweiten und des drittten Korrekturwertes
(α₁, α₂) ändert.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine neunte Einrichtung
zur Bestimmung des Anhaltens des Fahrzeugs und eine zehnte Einrichtung
zur Korrektur des Driftfehlers des Kreisel-Sensors beim Anhalten
des Fahrzeugs vorgesehen ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die achte Einrichtung
erste, zweite und dritte Korrekturwerte nach folgenden Gleichungen
bildet:
Dabei sind α₀, α₁, α₂ der erste, zweite und dritte Korrekturwerte, DR ist der
Driftfehler des Kreisel-Sensors pro Zeiteinheit, i ist der Zeitablauf von dem
Zeitpunkt der Korrektur des Driftfehlers durch die neunte Einrichtung und
C₁, C₂ und C₃ sind vorgegebene Konstanten.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die sechste Einrichtung
eine elfte Einrichtung zur Bildung eines Koeffizienten K auf der Basis
der folgenden Gleichung aufweist
Dabei sind C₄ und C₅ sowie n₁ und n₂ vorgegebene Konstanten,
wobei der Abhängigkeitsgrad entsprechend dem Koeffizienten derart geändert wird, daß die Abhängigkeit von der ersten Fahrtrichtung gering und die Abhängigkeit von der zweiten Fahrtrichtung groß wird, wenn der Koeffizient K zunimmt.
wobei der Abhängigkeitsgrad entsprechend dem Koeffizienten derart geändert wird, daß die Abhängigkeit von der ersten Fahrtrichtung gering und die Abhängigkeit von der zweiten Fahrtrichtung groß wird, wenn der Koeffizient K zunimmt.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Einrichtung
die erste Fahrtrichtung R₂ ermittelt durch Addition der ersten Fahrtrichtungs-
Änderung ΔRG und der wirklichen Fahrtrichtung R bei einem vorangegangenen
Durchlauf.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die sechste Einrichtung
die wirkliche Fahrtrichtung R auf der Basis der folgenden Gleichung
ermittelt:
R = K × (RM-R₁) + R₁Darin ist K der Koeffizient, RM die zweite Fahrtrichtung und R₁ die in einem
vorhergehenden Zyklus bestimmte erste Fahrtrichtung R₂.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die fünfte Einrichtung die erste Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG auf
Null setzt, wenn die erste Fahrtrichtungs-Änderung ΔRG geringer als ein vorgegebener
Wert ist.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der in kurzen Zeitintervallen ermittelte geomagnetische Wert
(β) auf Strecken von mehreren Metern und der für längere Zeitintervalle bestimmte
geomagnetische Wert (γ) auf mehrere 10 oder 100 m bezogen ist.
12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die sechste Einrichtung die wirkliche Fahrtrichtung R nach Ablauf
einer vorgegebenen Zeit ermittelt.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die sechste Einrichtung die wirkliche Fahrtrichtung R auf der Basis
einer vorgegebenen Strecke ermittelt.
14. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebene
Zeit 100 msec beträgt.
15. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebene
Strecke einer halben Radumdrehung entspricht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1284811A JP2591192B2 (ja) | 1989-11-02 | 1989-11-02 | 車両用走行方位検出装置 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4034965A1 DE4034965A1 (de) | 1991-06-06 |
DE4034965C2 true DE4034965C2 (de) | 1994-09-29 |
Family
ID=17683318
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4034965A Expired - Lifetime DE4034965C2 (de) | 1989-11-02 | 1990-11-02 | System zur Bestimmung der wirklichen Fahrtrichtung eines Fahrzeugs |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5251139A (de) |
JP (1) | JP2591192B2 (de) |
DE (1) | DE4034965C2 (de) |
Families Citing this family (23)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2664800B2 (ja) * | 1990-09-19 | 1997-10-22 | 三菱電機株式会社 | 車両用ナビゲーション装置 |
JPH0571978A (ja) * | 1991-09-10 | 1993-03-23 | Pioneer Electron Corp | 車両方位検出装置 |
JPH05157572A (ja) * | 1991-12-10 | 1993-06-22 | Pioneer Electron Corp | ナビゲーション装置 |
DE4405180A1 (de) * | 1994-02-18 | 1995-08-24 | Mannesmann Kienzle Gmbh | Verfahren zur Rekonstruktion des Gierwinkels eines Fahrzeugs aus fehlerbehafteten Rohdaten |
JP2708092B2 (ja) * | 1995-03-02 | 1998-02-04 | 郵政省通信総合研究所長 | 自動車用方位角取得装置 |
DE19625058A1 (de) * | 1996-06-22 | 1998-01-02 | Bosch Gmbh Robert | Vorrichtung zur Ermittlung einer Drehrate |
DE19928516A1 (de) * | 1999-06-22 | 2000-12-28 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Antriebseinheit eines Fahrzeugs |
DE19945121C2 (de) * | 1999-09-21 | 2001-12-13 | Mannesmann Vdo Ag | Verfahren zum Navigieren eines Fahrzeugs |
US6842991B2 (en) * | 2002-07-31 | 2005-01-18 | Robert W. Levi | Gyro aided magnetic compass |
JP4434818B2 (ja) * | 2004-03-31 | 2010-03-17 | 京セラ株式会社 | 携帯通信端末とその地磁気センサの誤差補正方法 |
US7437242B2 (en) * | 2004-09-30 | 2008-10-14 | Victor Company Of Japan, Ltd. | Navigation apparatus |
JP4915996B2 (ja) * | 2006-10-06 | 2012-04-11 | 株式会社リコー | センサ・モジュール、補正方法、プログラム及び記録媒体 |
JP5445067B2 (ja) * | 2009-11-26 | 2014-03-19 | 富士通株式会社 | センサ補正プログラム、センサ補正装置およびセンサ補正方法 |
JP5420510B2 (ja) * | 2010-09-30 | 2014-02-19 | 本田技研工業株式会社 | 自律走行作業車の制御装置 |
JP5420511B2 (ja) * | 2010-09-30 | 2014-02-19 | 本田技研工業株式会社 | 自律走行作業車の制御装置 |
US9207079B2 (en) * | 2012-06-21 | 2015-12-08 | Innovative Solutions & Support, Inc. | Method and system for compensating for soft iron magnetic disturbances in a heading reference system |
JP2014066638A (ja) * | 2012-09-26 | 2014-04-17 | Lapis Semiconductor Co Ltd | 判定装置、電子機器及び判定方法 |
CN105378429B (zh) * | 2013-05-15 | 2018-11-30 | 菲力尔系统公司 | 自动罗盘校准系统及相应的方法 |
US10175043B2 (en) * | 2013-05-15 | 2019-01-08 | FLIR Belgium BVBA | Toroidal shape recognition for automatic compass calibration systems and methods |
US11280896B2 (en) | 2017-06-16 | 2022-03-22 | FLIR Belgium BVBA | Doppler GNSS systems and methods |
US10983206B2 (en) | 2017-11-07 | 2021-04-20 | FLIR Belgium BVBA | Low cost high precision GNSS systems and methods |
JP7147275B2 (ja) * | 2018-06-04 | 2022-10-05 | 愛知製鋼株式会社 | ジャイロセンサの較正方法 |
CN108961777B (zh) * | 2018-08-21 | 2021-11-05 | 淮北联联信息科技有限公司 | 一种基于地磁场的车位状态监测方法及装置 |
Family Cites Families (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3691643A (en) * | 1969-12-18 | 1972-09-19 | Sperry Rand Corp | Gyromagnetic compass system |
JPS5834483A (ja) * | 1981-08-24 | 1983-02-28 | 本田技研工業株式会社 | 移動体の現在位置表示装置 |
JPS59100812A (ja) * | 1982-12-01 | 1984-06-11 | Nippon Denso Co Ltd | 方位検出装置 |
JPS59202014A (ja) * | 1983-05-02 | 1984-11-15 | Matsushita Electric Ind Co Ltd | 角速度検出装置 |
US4862398A (en) * | 1986-11-18 | 1989-08-29 | Sumitomo Electric Industries, Ltd. | Correcting method and correcting errors in a terrestrial magnetism heading sensor |
DE3715007A1 (de) * | 1987-05-06 | 1988-11-17 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren und vorrichtung zur kursbestimmung eines landfahrzeugs |
JPH01219610A (ja) * | 1988-02-29 | 1989-09-01 | Nissan Motor Co Ltd | 車両用走行方位検出装置 |
JP2520952B2 (ja) * | 1989-02-06 | 1996-07-31 | 日産自動車株式会社 | 車両用走行方位検出装置 |
-
1989
- 1989-11-02 JP JP1284811A patent/JP2591192B2/ja not_active Expired - Lifetime
-
1990
- 1990-11-01 US US07/607,923 patent/US5251139A/en not_active Expired - Lifetime
- 1990-11-02 DE DE4034965A patent/DE4034965C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4034965A1 (de) | 1991-06-06 |
JPH03146819A (ja) | 1991-06-21 |
US5251139A (en) | 1993-10-05 |
JP2591192B2 (ja) | 1997-03-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE4034965C2 (de) | System zur Bestimmung der wirklichen Fahrtrichtung eines Fahrzeugs | |
DE69031140T2 (de) | Kalibrierungseinrichtung eines Drehgeschwindigkeitsgebers in einem selbständigen Navigationssystem | |
DE3905602C2 (de) | Navigationsvorrichtung und -verfahren | |
DE69210319T2 (de) | Vorrichtung für das Berechnen der Position und des Azimuths eines Fahrzeuges | |
DE69211165T2 (de) | Entfernungsbestimmungsgerät für Fahrzeuge | |
DE3418081C2 (de) | ||
DE3871644T2 (de) | Vorrichtung zur darstellung einer route. | |
DE68926610T2 (de) | Fahrzeugnavigationsgerät | |
DE69117549T2 (de) | Gerät zum automatischen Fahren | |
DE3305054C2 (de) | ||
DE3515161A1 (de) | Fahrzeugnavigationssystem | |
EP1218809B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur erfassung der position eines fahrzeug in einem vorgegebenen bereich | |
DE3715007A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur kursbestimmung eines landfahrzeugs | |
DE4000781C2 (de) | Verfahren zur Messung der Fahrtrichtung eines Fahrzeugs | |
DE4003563C2 (de) | Verfahren zur Bestimmung der Fahrtrichtung eines Fahrzeugs mit einem geomagnetischen Sensor | |
DE68907074T2 (de) | Gerät zur Anzeige des augenblicklichen Standorts. | |
EP0657746A2 (de) | Verfahren zur Kompensation eines magnetischen Störfeldes in einem Fahrzeug | |
EP0344150B1 (de) | Navigationsverfahren für fahrzeuge mit elektronischem kompass | |
DE4301971A1 (de) | ||
DE3734057A1 (de) | Richtungssucher | |
EP0457200B1 (de) | Verfahren zur Messung von Winkeln und Winkelkennlinien mit Hilfe eines Kreisels | |
EP0077985B1 (de) | Koppelnavigationsverfahren zur Bestimmung der Sollposition eines Fahrzeugs | |
DE3205598C2 (de) | ||
DE19742463A1 (de) | Meßwerte Kartierungsverfahren | |
DE19945123C2 (de) | Verfahren zum Navigieren eines Fahrzeugs |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |