DE4034901A1 - Verfahren zur herstellung von dispergatorfreien waessrigen polymerdispersionen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von dispergatorfreien waessrigen polymerdispersionenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08F4/32—Organic compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
dispergatorfreien wäßrigen Polymerdispersionen, bei denen der
wäßrigen Reaktionsmischung ein die radikalische Polymerisation
auslösende Gruppen enthaltender Stoff zugesetzt wird, in dessen
Ergebnis eine emulgatorfreie wäßrige Polymerdispersion mit enger
Teilchengrößenverteilung erhalten wird, die uneingeschränkt für
bekannte Verwendungszwecke nutzbar ist.
Zur Herstellung von Polymerdispersionen mit Feststoffgehalten bis zu
50% werden technisch vornehmlich die Verfahren der Suspensions- und
Emulsionspolymerisation genutzt. Üblicherweise wird Wasser als
Dispergiermedium verwendet. Die einsetzbaren Monomere sind nur wenig
in Wasser löslich, so daß in beiden Verfahren die Ausgangsmischung
ein 2-Phasensystem darstellt, bei der Emulsionspolymerisation wird im
Verlauf der Reaktion eine 3. Phase, die Latexphase, gebildet.
Bei beiden Verfahren ist es erforderlich, durch Zusatz von
Hilfsstoffen, Emulgatoren, eine Stabilisierung von Monomer- und
Latexphase herbeizuführen. Als Emulgatoren werden wasserlösliche
natürliche und synthetische Polymere, wie Gelatine, Tallharzsäuren,
Zellulosederivate, Copolymere der Maleinsäure, Acryl- sowie
Methacrylsäure, Arylalkyl- sowie Alkylsulfonate usw., eingesetzt.
Auch anorganische Stabilisatoren, die in Wasser unlöslich sind und
einen hohen Dispersitätsgrad besitzen, wie Carbonate, Sulfate,
Phosphate, Metallhydroxide, Silikate sowie Kaolin und ähnliche,
können verwendet werden. Je nach Wirksamkeit sind
Stabilisatorzusätze im Bereich von 0,1 bis 2% üblich.
Ein wesentlicher Nachteil beider Verfahren besteht darin, daß die
verwendeten Emulgatoren die Produktqualität negativ beeinflussen
können. Wird das Polymer durch Verdampfung der Trägerphase (z. B.
Sprühtrocknung) isoliert, verbleibt der gesamte Emulgator im Polymer.
Bei Filtrationsverfahren kann zwar durch Waschprozesse der
Emulgatorgehalt (vor allem bei Suspensionspolymerisaten) im Polymer
erheblich gesenkt werden, die anfallenden Filtrate bedürfen jedoch
der Entsorgung. Diese Nachteile sind hinlänglich bekannt, und es sind
eine Reihe von Verfahren zu deren Behebung vorgeschlagen worden. Ein
wesentliches Prinzip besteht darin, daß ein Stoff mit
stabilisierenden Eigenschaften zugesetzt wird, der entweder zur
Copolymerisation befähigte Gruppen enthält (z. B.
Vinylpyridinderivate) oder zur Bildung einer chemischen Bindung mit
dem Produktionspolymeren befähigt ist. Durch diese Verfahren wird die
organische Belastung der Trägerphase erheblich herabgesetzt. Es
werden jedoch hohe Anforderungen an Selektivität und Reaktivität
dieser Hilfsstoffe gestellt, die einer universellen Anwendbarkeit
dieser entgegenstehen. Auch ökonomische Gesichtspunkte wirken
limitierend auf die technische Nutzung solcher Verfahren.
Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zu entwickeln, wodurch eine
Polymerdispersion erhalten wird, deren Trägerphase frei von
Emulgatoren und sonstigen stabilisierenden Zusätzen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Polymerdispersionen in
Wasser unter Umgehung des Einsatzes von Tensiden oder sonstigen
niedermolekularen Hilfsstoffen herzustellen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Monomer
in Wasser dispergiert und in Gegenwart eines Initiators auf Basis eines
Maleinsäureanhydridmischpolymeren polymerisiert wird, der folgende
Strukturen enthalten muß:
R = Alkyl-C₃-C₁₀, Phenylalkyl-C₉-C₁₈,
Cycloalkyl C₅-C₁₂
sowie das Monoanion II und das Dianion III der 2,3-
Dialkylbernsteinsäure. Als Kationen zum Ladungsausgleich sind z. B.
Alkalimetallionen, besonders das des Natriums, geeignet. Der
Polymerisationsgrad der zur Initiatorherstellung verwendeten Polymere
muß kleiner 500 sein, sonst werden keine Dispersionen erhalten,
sondern es tritt Phasentrennung auf und die Polymerisation verläuft
in geschlossener Phase. Der pH-Wert der Ausgangsreaktionsmischung
sollte zwischen 5 und 12 liegen, besonders günstig haben sich pH-
Werte um 10 erwiesen.
Für die Initiatorherstellung sind besonders alternierend aufgebaute
Manh.-Mischpolymerisate geeignet, jedoch sind aus Polymere mit Manh.-
Gehalten unter 50 Molanteilen in % einsetzbar. Ein Teil der
verfügbaren Anhydridgruppen kann durch bekannte Umsetzungen
modifiziert sein, z. B. zur Stabilisierung, Farbgebung usw., sofern
dadurch die Wasserlöslichkeit des Polymers im angegebenen pH-Bereich
nicht negativ beeinflußt wird. Der Initiatorzerfall wird thermisch
induziert, günstige Arbeitstemperaturen liegen zwischen 65 und 85
Grad, jedoch sind auch sonst übliche Methoden der Initiatorzersetzung
anwendbar.
Das Molverhältnis Monomer : Initiator beträgt gewöhnlich 100 bis
1000, höhere und tiefere Werte sind möglich.
Überraschenderweise sind die Polymerisationsgeschwindigkeiten
außerordentlich hoch und bleiben im Vergleich zur technisch
ähnlichen Emulsionspolymerisationen bis zu wesentlich höheren
Umsätzen konstant. Während bei der Emulsionspolymerisation von
Styren bei Umsätzen um 65% mit dem Verschwinden der Monomerphase die
Reaktionsgeschwindigkeit abnimmt, bleibt sie bei dem vorgeschlagenen
Verfahren bis zu über 80% konstant. Auch die erhaltenen
Teilchengrößenverteilungen sind ungewöhnlich eng.
Die Standardabweichung im mittleren Teilchenvolumen liegt im Mittel
zwischen 5 und 15%. Nach dem bekannten Stand der Technik liegen bei
Variation aller möglichen Rezepturparameter (Flottenverhältnis,
Emulgator, Initiator, Temperatur) entsprechende Standardabweichungen
zwischen 26,5 und 58,2%, im Mittel um 40% (Fortschritte der
Hochpolymerenforschung 1 (1959), 275-282).
Die enge Teilchengrößenverteilung wird nur erreicht, wenn der
eingesetzte Initiator nicht hinreichend ist, um bei Raumtemperatur
durch mechanischen Energieeintrag eine stabile Emulsion des Monomers
in Wasser zu erzeugen. Kenntlich daran, daß sich nach dem Abschalten
des Rührers eine geschlossene Monomerphase ausbildet. Bezüglich der
einsetzbaren Monomere ist das Verfahren auf Monomere und deren
Mischungen beschränkt, die sich nach dem Verfahren der
Emulsionspolymerisation mit dem Hauptbestandteil Wasser als
Trägerphase in Polymere überführen lassen.
Die erhaltenen Polymere sind nur zum Teil in für diese typischen
Lösungsmitteln löslich. Der unlösliche Anteil kann zwischen 15 und
70% betragen, je nach Initiatortyp und Reaktionsbedingungen. Höhere
Vernetzungsgrade werden in üblicher Weise durch Zusatz von mindestens
bifunktionellen Monomeren erhalten. So beträgt der durch Benzen
extrahierbare Anteil bei Polystyren, mit 2% Divinylbenzen
hergestellt, 1,6%. Lösliche Produkte werden erwartungsgemäß
erhalten, wenn in Gegenwart von Reglern polymerisiert wird.
In einem zylindrischen Reaktionsgefäß, V=500 ml, mit 4flügligem
Blattrührer, Inertgaszuleitung und Tauchung (10 mm Wasser) wird eine
Mischung von Monomer und Wasser nach Spülung mit Argon auf
Reaktionstemperatur aufgeheizt. Anschließend wird die
Initiatiorlösung, V=30 ml, pH=10,0, zugesetzt. Die Bestimmung des
Umsatzes erfolgt gravimetrisch.
Ein 1-l-Stahlautoklav mit 2flügligem Blattrührer (500 U/min) wird
mit den flüssigen Reaktionspartnern beschickt, 3mal mit 10 atü
Stickstoff gespült, anschließend, falls erforderlich, mit
gasförmigem Monomer beschickt und auf Reaktionstemperatur gebracht.
Die Umsatzbestimmung erfolgt gravimetrisch.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von dispergatorfreien wäßrigen
Polymerdispersionen, bei denen der wäßrigen Reaktionsmischung ein
die radikalische Polymerisation auslösende Gruppen enthaltender
Stoff zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß einer wäßrigen
Monomerdispersion ein Maleinsäuremischpolymerisat mit folgendem
Strukturelement
mit mindestens den Strukturen
und einem mittleren Polymerisationsgrad zwischen 10 und 500
zugesetzt wird, wobei R₁=H; Me+, NH₄+ und R₂=Alkyl
C₃ bis C₁₀, Phenylaryl C₉ bis C₁₈, Cycloalkyl C₅
bis C₁₂ bedeuten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
der Struktur I kleiner gleich der Summe der Strukturen II und III
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mischpolymerisat in Wasser bei pH-Werten größer 4,0 molekular
löslich ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904034901 DE4034901A1 (de) | 1990-10-29 | 1990-10-29 | Verfahren zur herstellung von dispergatorfreien waessrigen polymerdispersionen |
PCT/EP1991/002031 WO1992007880A1 (de) | 1990-10-29 | 1991-10-28 | Verfahren zur herstellung von maleinsäuremischpolymerisaten mit seitenständigen perestergruppen und deren verwendung zur herstellung von dispergatorfreien wässrigen polymerdispersionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904034901 DE4034901A1 (de) | 1990-10-29 | 1990-10-29 | Verfahren zur herstellung von dispergatorfreien waessrigen polymerdispersionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4034901A1 true DE4034901A1 (de) | 1992-04-30 |
Family
ID=6417541
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904034901 Withdrawn DE4034901A1 (de) | 1990-10-29 | 1990-10-29 | Verfahren zur herstellung von dispergatorfreien waessrigen polymerdispersionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4034901A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5658993A (en) * | 1995-02-03 | 1997-08-19 | Basf Aktiengesellschaft | Water-soluble or water-dispersible graft copolymers, the preparation thereof and the use thereof |
US6096369A (en) * | 1997-06-28 | 2000-08-01 | Huels Aktiengesellschaft | Process for hydrophilicizing the surface of polymeric substrates with a macroinitiator as primer |
US6368587B1 (en) | 1997-06-28 | 2002-04-09 | Huels Aktiengesellschaft | Bioactive surface coating using macroinitiators |
-
1990
- 1990-10-29 DE DE19904034901 patent/DE4034901A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5658993A (en) * | 1995-02-03 | 1997-08-19 | Basf Aktiengesellschaft | Water-soluble or water-dispersible graft copolymers, the preparation thereof and the use thereof |
US6096369A (en) * | 1997-06-28 | 2000-08-01 | Huels Aktiengesellschaft | Process for hydrophilicizing the surface of polymeric substrates with a macroinitiator as primer |
US6368587B1 (en) | 1997-06-28 | 2002-04-09 | Huels Aktiengesellschaft | Bioactive surface coating using macroinitiators |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |