DE4034822C2 - Walzenlagerung einer Zweiwalzen-Maschine - Google Patents
Walzenlagerung einer Zweiwalzen-MaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzenlagerung einer Zweiwalzen-Maschine,
z. B. Rollenpresse, mit mindestens einer Loswalze, wobei diese in Lagern
mit jeweils einem axial fixierten Festlager und einem axial nachgiebigen
Loslager im Maschinengestell gelagert und bei axialer Fixierung über
Druckelemente mit Pressdruck gegen die andere Walze nachgiebig an
drückbar ist.
Aus der DE-PS 6 86 575 ist ein Walzwerk mit übereinander angeordneten
Walzen bekannt, bei dem schwenkbewegliche Führungsmittel innerhalb
des Maschinengestells so angeordnet sind, daß sie eine Beweglichkeit
der Lager quer zur Ebene der Walzenachse und damit auch quer zur
Walzenpresskraft zulassen. Auftretende Kräfte, die von dieser Richtung
abweichend angreifen, beispielsweise bei einer Schiefstellung der
Walzen, wirken sich demnach nachteilig auf die Lagerung aus.
Aus der DE-OS 28 31 249 ist eine Vorrichtung zum Schutz vor Überla
stung der Lager bei Walzwerken bekannt, wobei jeweils ein Lagergehäuse
jeder Walze im Maschinengestell in Achsrichtung nachgiebig angeordnet
ist. Auf diese Weise können im Betrieb durch Erwärmung auftretende
Längenänderungen und die damit verbundenen erhöhten Axialschubkräfte
der Lager vermieden werden. Zur Lagerung der Walzen sind Pendelrol
lenlager vorgesehen.
In diesem Zusammenhang ist eine Veröffentlichung in der "Kugellager-
Zeitschrift 233, Fachzeitschrift für die Lagertechnik" Jahrgang 63/ISSN
0340-5575, Seiten 16 bis 19 "Pendelrollenlager in Zweiwalzenpressen"
bekannt geworden. Diese Lagerungen sind üblicherweise so ausgelegt,
daß sich bei thermischer Längenänderung oder Schrägstellung der
Preßwalze auf der Loslagerseite der Lager-Außenring im Lagergehäuse in
axialer Richtung bewegen kann. Dies geschieht jedoch nur unter
Anpreßkraft. Aufgrund der hierbei auftretenden Axialkräfte ergibt sich eine
Lagerbelastung, welche die verfügbare Betriebsdauer des Lagers bis zu
etwa 50% reduziert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Walzenlagerung von Zweiwalzen-Maschinen der eingangs
genannten Art zu verbessern und bei ungehinderter Einstellmöglichkeit
der Lagergehäuse, beispielsweise bei Schiefstellung der Loswalze, ein
Lagersystem anzugeben, mit welchem die vorgenannten Schwierigkeiten
und technischen Grenzen überwunden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Walzenlagerung mit den
Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst.
Die in nicht pendelnder Ausführung vorgesehenen Lager der Loswalze
können vorteilhaft Zylinderrollenlager, Kegelrollenlager oder Gleitlager
sein.
Zwischen den Druckelementen und den Lagergehäusen können vorteilhaft
pendelnde Lastübertragungselemente, vorzugsweise eleastische Körper
wie Gummikissen angeordnet sein.
Der Einsatz von Lagern in nicht pendelbarer Ausführung
anstelle von z. B. Pendelrollenlagern ergibt den Vorteil,
daß sie bei gleicher Tragzahl fallweise im Außendurchmes
ser kleiner bzw. robuster und vom Preis her deutlich
günstiger sind und zudem bei der Lagergehäuseabdichtung
weniger Probleme verursachen. Die Verfügbarkeit nicht
pendelbarer Lager liegt bei gleichen Tragzahlen und Be
triebsparametern wie dynamischer Beanspruchung und/oder
erhöhter Betriebstemperatur erheblich höher als bei ver
gleichbaren Pendellagern.
Der Einsatz solcher nicht pendelbarer Lager bedarf jedoch
besonderer Vorkehrungen, um die Einstellmöglichkeit des
Lagergehäuses z. B. bei Schiefstellung der Loswalze pro
blemlos zu gewährleisten.
Diesem Problem wird die Erfindung mit der Gelenkanordnung
des Führungsmittels in einfacher und funktionell wir
kungsvoller Weise gerecht; dies insbesondere im Zusam
menwirken mit an sich bekannten elastischen Körpern zwi
schen Lagergehäusen und Druckelementen.
Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind ent
sprechend den Merkmalen der Unteransprüche vorgesehen. So
können fallweise je nach dem Gesamtkonzept der Walzenla
gerung Zylinderrollenlager oder Kegelrollenlager oder
auch Gleitlager zum Einsatz gelangen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung von in
Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbei
spielen einer Lagerung der Loswalze.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teil einer Zweiwalzen-Maschine wie
Rollenpresse mit schematischer Darstellung
einer beispielhaften Zylinderrollen-Lage
rung der Loswalze, in Draufsicht und teil
weise im Schnitt,
Fig. 2 eine Horizontalansicht der Lagergehäuse
führung gemäß Fig. 1, ebenfalls teilsweise
im Schnitt.
Fig. 1 zeigt eine Rollenpresse mit einer nur teilweise
dargestellten angetriebenen Festwalze (30) und einer
reibschlüssig mitlaufenden Loswalze (3). Die Walzen (30,
3) sind mit Lagerzapfen (16, 16a) ausgebildet. Diese
sind im Ausführungsbeispiel in Zylinderrollenlagern (1,
2) gelagert. Das Zylinderrollenlager (2) ist als Festla
ger und das Gegenlager (1) als Loslager ausgebildet. Die
entsprechenden Lagergehäuse (4, 5) sind in üblicher Weise
im Maschinengestell (6) auf horizontalen Führungsflächen
(28, 28a) mit Freiheitsgrad quer zur Achse (y-y) geführt
und über Druckelemente (9, 9a) mit Preßdruck gegen die
Festwalze (30) nachgiebig angedrückt. In der Draufsicht
der Fig. 1 ist eine im praktischen Betrieb typische
Schiefstellung der Loswalze (3) gezeigt. Diese wird bei
spielsweise durch einseitig stärkere Chargierung des
Preßspaltes (32) hervorgerufen und ergibt im gezeigten
Beispiel einen Auslenkungswinkel (α) mit einer Auslenkung
auf der Seite des Loslagers (1) vom Betrag (H). Dadurch
entsteht ein keilförmiger Brechspalt (32) mit unter
schiedlichen Spaltmaßen (S1/S2).
Weil nicht pendelbare Lager wie die beispielhaft gezeig
ten Zylinderrollenlager (1, 2) einer Schiefstellung der
Loswalze (3) im Gegensatz zu Pendelrollenlagern nicht
folgen können, ist erfindungsgemäß das Festlager (2) der
Loswalze (3) über ein am Lagergehäuse (5) mittels eines
Gelenkes (31) mit vertikaler Achse (x-x; Fig. 2) schwenk
beweglich angelenktes Führungsmittel (10) in einer Gleit
führung (7) am Maschinengestell (6) mit horizontalem
Freiheitsgrad quer zur Achse (y-y), dagegen in axialer
Richtung unbeweglich, geführt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht dabei vor, daß ent
sprechend der Ausgestaltung des Lagers als Zylinderrol
lenlager der für das Festlager (2) vorgesehene Lager
zapfen (16) zur Aufnahme des inneren nicht pendelbaren
Hauptlagers (1) und eines äußeren Führungslagers (18) in
Reihe mit abgesetzten Lagersitzen (19, 20) (Fig. 2) aus
gebildet und das Führungslager (18) ein Axiallager mit
einem separaten Lagergehäuse (21) ist. Dieses bzw. der
Lagergehäusedeckel (22) weist radial auskragende Arme
(23, 24) auf, deren freie Enden als Gelenkzapfen (25, 26)
der Gleitführung (7) ausgebildet sind. Aus der Zusammen
schau der Fig. 1 und 2 geht weiterhin hervor, daß die
Zylinderrollenlager (1, 2) bzw. deren Gehäuse (4, 5) zwi
schen jeweils einer oberen bzw. unteren Führungsfläche
(28, 28a) mit Freiheitsgrad quer zur Achse (y-y) in zu
den Walzen achsparallelen Ebenen geführt sind.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die Druckelemente
(9, 9a) einseitig wirkende Kolben-Zylindereinheiten mit
pendelbeweglich in Flachzylindern (13, 13a) angeordneten
Kolben (14, 14a). Diese sind zur gleichmäßigen Anlage an
Gummikissen (11, 11a) vorzugsweise mit konisch verbrei
terten Kolbenstangen (15, 15a) ausgebildet. Nach einer
bevorzugten Ausgestaltung sind die Gleitführungen (7, 7a)
mit seitlich neben den Führungsflächen (28, 28a) am Ma
schinengestell (6) angeordneten Führungskörpern (27, 27a)
mit jeweils parallel zu den Führungsflächen (28, 28a)
verlaufenden Führungsschlitzen (30, 30a) bzw. Füh
rungsnuten ausgebildet.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht weiter vor, daß so
wohl das Lagergehäuse (5) des Festlagers (2) als auch das
Lagergehäuse (4) des Loslagers (1) über schwenkbeweglich
angelenkte Führungsmittel (10, 10a) am Maschinengestell
(6) in Gleitführungen (7, 7a) geführt sind. Bei dieser
Anordnung führt das Loslager (1) sein axiales Dehnungs
spiel durch relative Verschiebung des Außenringes zum
Innenring aus (Fig. 1). Auch Gleitlager können mit Vor
teil eingesetzt werden, insbesondere in Verbindung mit
einem Drucköl-Versorgungssystem.
Claims (7)
1. Walzenlagerung einer Zweiwalzen-Rollenpresse, mit mindestens
einer Loswalze, wobei diese in Lagern mit jeweils einem axial fixierten
Festlager und einem axial nachgiebigen Loslager im Maschinengestell ge
lagert und bei axialer Fixierung über Druckelemente mit Preßdruck gegen
die andere Walze nachgiebig andrückbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lager (1, 2) der horizonal neben der anderen Walze achsparallel ange
ordneten Loswalze (3) in nicht pendelbarer Ausführung vorgesehen sind
und die Lager (1, 2) über ein am Lagergehäuse (4, 5) um eine vertikale
Achse (x-x) schwenkbeweglich angelenktes Führungsmittel (10, 10a) am
Maschinengestell (6) in einer Gleitführung (7, 7a) mit Freiheitsgrad in der
Walzenpreßkraftrichtung, dagegen in axialer Richtung unbeweglich geführt
sind, wobei die Gleitführungen (7, 7a) mit seitlich neben Führungsflächen
(28, 28a) der Lagergehäuse (4, 5) außen am Maschinengestell (6) fest
angeordneten Führungskörpern (27, 27a) mit jeweils parallel zu den Füh
rungsflächen (28, 28a) verlaufenden Führungsschlitzen (30, 30a) bzw.
Führungsnuten ausgebildet sind.
2. Walzenlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lager (1, 2) Zylinderrollenlager sind.
3. Walzenlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lager (1, 2) Kegelrollenlager sind.
4. Walzenlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lager (1, 2) Gleitlager sind.
5. Walzenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen den Druckelementen (9a, 9) und den Lagerge
häusen (4, 5) pendelnde Lastübertragungselemente, vorzugsweise ela
stische Körper wie Gummikissen (11, 12) angeordnet sind.
6. Walzenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der für das Festlager (2) vorgesehene Lagerzapfen (16)
bei Ausbildung des Lagers als Gleit- oder Zylinderrollenlager zur Auf
nahme dieses Lagers sowie eines äußeren Führungslagers (18) in Reihe
mit abgesetzten Lagersitzen (19, 20) ausgebildet und das Führungslager
(18) ein Axiallager, vorzugsweise mit einem separaten Lagergehäuse
(21) ist, wobei dieses bzw. der Lagergehäusedeckel (22) radial auskra
gende Arme (23, 24) aufweist, deren freie Enden als Gelenkzapfen (25,
26) der Gleitführung (7) ausgebildet sind.
7. Walzenlagerung nach einem der Ansprüche 1 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckelemente (9, 9a) einseitig wirkende Kolben-Zy
lindereinheiten mit pendelbeweglich in Flachzylindern (13) angeordne
ten Kolben (14) und mit zur Anlage an den elastischen Körpern (11,
12) konisch verbreiterten Kolbenstangen (15) sind.
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DE4034822A1 DE4034822A1 (de) | 1992-04-09 |
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BERGENDAHL, G., WINTER, H.: "Pendelrollen- lager in Zweiwalzenpressen", in: DE-Z. Ku- gellager-Zeitschrift 233, Jahrg.63. 1988, ISSN 0340-5575, S.1, 16-19 * |
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