DE4034080A1 - Zweikomponenten-klebemittel fuer holz - Google Patents
Zweikomponenten-klebemittel fuer holzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein
Zweikomponenten-Klebemittel für Holz. Besonders
richtet sich die Erfindung auf ein
Zweikomponenten-Klebemittel für Holz, welches eine
polyvalente Epoxyverbindung und ein
aminogruppenhaltiges, mit einem Alkylenimin
modifiziertes Polymer enthält, das ein aktiviertes
Wasserstoffatom besitzt. Insbesondere betrifft sie
ein Zweikomponenten-Klebemittel für Holz, welches
über eine lange Topfzeit verfügt und welches bei der
Anwendung auf Holz und nach eingetretener Vernetzung
bei Raumtemperatur dem Holz Wasserbeständigkeit und
Beständigkeit gegen die Wasseraufnahme nach Kochen
verleiht und die Verschmutzung des Holzes vermeidet.
Bis jetzt wurden Emulsionen vom Vinylacetat-Typ und
Latizes vom Chloropren- oder Styrol-Butadien-Typ als
Klebemittel für Holz verwendet. Andere Klebemittel
dieser Klasse enthielten Harnstoff- oder Phenolharze
zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit und der
Widerstandsfähigkeit gegen den Kocheffekt und es
sind ebenso Klebemittel aus wäßrigen Vinylurethanen
im Gebrauch, die durch Dispersion von Isocyanat in
einer eine wäßrige Lösung eines Polyvinylalkohols
enthaltenden Polymeremulsion hergestellt werden, wie
z. B. in der US-PS 39 31 088 offenbart. Weiterhin
wurden als Klebemittel für Holz Mischungen, die ein
Polymer, das ein aktives Wasserstoffatom enthält,
das in der Lage ist, mit einer Epoxygruppe zu
reagieren, einen wechselnden Latex, sowie eine
Verbindung aufweist, die mindestens zwei
Epoxygruppen in einer Molekulareinheit enthält und
Mischungen vorgeschlagen, die eine polyvalente
Epoxyverbindung, eine Emulsion, mit einem
Hydrazinderivat, das mindestens zwei Hydrazinreste
besitzt, die in der Polymeremulsion dispergiert
sind, wobei die Polymeremulsion eine Carboxylgruppe
aus der Gruppe der Aldol- oder Ketogruppen aufweist,
sowie einen Polyvinylalkohol als essentielle
Bestandteile aufweisen.
Im allgemeinen sollte ein Klebemittel für
natürliches Holz folgende Anforderungen erfüllen:
- 1. Es sollte in der Lage sein, bei Raumtemperatur die erforderliche Haftung zu gewährleisten.
- 2. Es sollte in der Lage sein, bei Raumtemperatur zu vernetzen.
- 3. Es sollte unter praktischen Gesichtspunkten eine ausreichend lange "Topfzeit" besitzen.
- 4. Es sollte höchsten Ansprüchen genügende Klebeeigenschaften besitzen, einschließlich der Klebkraft unter Normalbedingungen, der Wasserbeständigkeit, der thermischen Stabilität und der Kochbeständigkeit.
- 5. Durch einen pH-Wert im neutralen Bereich sollte die Gebrauchssicherheit gewährleistet sein und der Einschluß schädlicher Substanzen, wie z. B. Formalin oder organischer Lösungsmittel, sollte vermieden werden.
- 6. Es sollte eine solche Konstitution besitzen, daß die Verarbeitungseigenschaften überragend sind und an einer Verarbeitungsmaschine anhaftendes Klebemittel leicht durch Waschen mit Wasser entfernt werden kann.
Die vorgenannten Klebemittel für Holz auf Basis von
Vinylacetatemulsionen und Chloropren oder
Styrol-Butadien-Latizes sind jedoch ungenügend
bezüglich ihrer Wasserbeständigkeit. Die Klebemittel
dieser Klasse, die zusätzlich Harnstoff oder
Phenolharze zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit
enthalten, erfordern einen zusätzlichen
Erhitzungsschritt und erweisen sich als ungenügend
in der Fähigkeit dem Kocheffekt zu widerstehen. Die
Klebemittel aus wäßrigen Vinylurethanen kranken,
obwohl sie in der Wasserbeständigkeit und der
Kochfestigkeit überragen, an einem augenfälligen
Aufschäumen und der Viskosität, bieten nur eine
ungenügende "Topfzeit" und zeigen eine schlechte
Verarbeitbarkeit bei der Anwendung auf Holz. Die
Klebemittel für Holz, die aus einer Mischung
bestehen, die eine ein aktives Wasserstoffatom
enthaltende Verbindung aufweist, das in der Lage
ist, mit einer Epoxygruppe zu reagieren, einen
wechselnden Latex sowie eine Verbindung, die
mindestens zwei Epoxygruppen in der Molekulareinheit
enthält, genügen höchsten Ansprüchen an die
Verarbeitbarkeit, sind aber unzureichend in ihrer
Beständigkeit gegen den Kocheffekt, weil sie eine
Klebeschicht verwenden, die eine kontinuierliche
Latexschicht und ein Härtersystem kombiniert. Für
den Fall eines Klebemittels aus einer Mischung, die
eine Polymeremulsion aufweist, welche ein
Hydrazinderivat besitzt, das mindestens zwei
Hydrazinreste besitzt, die in einer Polymeremulsion
dispergiert sind, welche eine Aldol- oder Ketogruppe
als Carbonylgruppe besitzt, eine Epoxyverbindung
sowie einen Polyvinylalkohol als essentielle
Bestandteile, zeigen die Klebemittel, wenn
Hydrazinhydrat und andere Hydrazinderivate verwendet
werden, bei der Lagerhaltung das Problem der
Giftigkeit, welches durch freies Hydrazin verursacht
wird, das durch Hydrolyse des Hydrazinderivats
gebildet ist. Weiterhin sind diese Klebemittel
unzureichend bezüglich ihrer Beständigkeit gegen den
Kocheffekt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es
deswegen, neuartige Zweikomponenten-Klebemittel für
Holz zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Zweikomponenten-Klebemittel für Holz zu schaffen,
das die an ein Klebemittel für Holz gestellten
Anforderungen erfüllt, die Wirkungen der
nachteiligen Eigenschaften der herkömmlichen
Holzklebemittel vermindert, eine lange
Verpackungshaltbarkeit garantiert, die erforderliche
Haftung bei Raumtemperatur zuläßt, eine verfestigte
Klebeschicht mit überragender Wasserbeständigkeit
und Widerstandsfähigkeit gegen den Kocheffekt
herstellt und die Verschmutzung des Holzes
vermeidet.
Diese Aufgaben werden durch ein
Zweikomponenten-Klebemittel für Holz gelöst, welches
eine polyvalente Epoxyverbindung aufweist und eine
wäßrige Flüssigkeit eines aminogruppenhaltigen
Polymers, welches durch Modifizierung eines
carboxylgruppenhaltigen Polymers mit einem
Alkylenimin erhalten wird und ein aktiviertes
Wasserstoffatom enthält.
Das erfindungsgemäße Zweikomponenten-Klebemittel für
Holz bewirkt die Bildung einer Klebeschicht mit
überragender Verarbeitbarkeit und Kochfestigkeit im
Vergleich mit den Klebeschichten der konventionellen
Klebemittel für Holz.
Der Ausdruck "aminogruppenhaltiges Polymer, erhalten
durch Modifizierung eines carboxylgruppenhaltigen
Polymers mit einem Alkylenimin und ein aktives
Wasserstoffatom besitzend", wie er in der Erfindung
gebraucht wird, bezieht sich auf ein Produkt, das
durch Modifizierung eines carboxylgruppenhaltigen
Polymers mit einem Alkylenimin erhalten wird. Der
Term "carboxylgruppenhaltiges Polymer" bezieht sich
besonders auf ein Copolymer zwischen mindestens
einem carboxylgruppenhaltigen Monomer und mindestens
einem damit copolymerisierbaren Monomer.
Die carboxylgruppenhaltigen Monomere, die für diese
Erfindung benutzt werden können, beinhalten
ungesättigte Monocarbonsäuren, wie z. B. Acrylsäure,
Methacrylsäure, Zimtsäure und Krotonsäure,
ungesättigte Dicarbonsäuren, wie z. B. Itaconsäure,
Maleinsäure und Fumarsäure und beispielsweise deren
Monoester. Die Monomeren, die mit diesen
carboxylgruppenhaltigen Monomeren copolymerisierbar
sind, schließen z. B. ein (Meth)acrylamide,
N-Methylol(meth)acrylamide,
2-Hydroxyethyl(meth)acrylate,
2-Hydroxypropyl(meth)acrylate, Ethyl(meth)acrylate,
n-Propyl(meth)acrylate, Isopropyl(meth)acrylate,
n-Butyl(meth)acrylate, Isobutyl(meth)acrylate,
t-Butyl(meth)acrylate, 2-Ethylhexyl(meth)acrylate,
Cyclohexyl(meth)acrylate, Stearyl(meth)acrylate,
Lauryl(meth)acrylate, (Meth)acrylonitrile, Styrol,
α-Methylstyrole, Vinylacetat, Vinylpropionat,
(Meth)acroleine, Dimethylaminoethyl(meth)acrylate,
Diethylaminoethyl(meth)acrylate, Butadien, Ethylen
und Propylen. Die carboxylgruppenhaltigen Polymere
liegen im allgemeinen in Form von wäßrigen
Flüssigkeiten, wie z. B. Emulsionen und Suspensionen,
und in Form von wäßrigen Lösungen, bevorzugt in der
Form einer Emulsion, vor.
Solch ein carboxylgruppenhaltiges Polymer erhält
man, indem man die oben erwähnten Monomere einer
Emulsions- oder Suspensionspolymerisation in Wasser
unterzieht, welches einen Emulgator oder ein
Dispersionsmittel bei Gegenwart eines
Polymerisationsinitiators enthält, oder indem man
die Monomeren einer Lösungspolymerisation in einem
wäßrigen Lösungsmittel unterzieht. Die zur
Polymerisation geeigneten Initiatoren umfaßen z. B.
Wasserstoffperoxid, Ammoniumpersulfat,
Kaliumpersulfat und
2,2′-Azobis(2-aminodipropan)hydrochlorid
(hergestellt von Wako Junyaku K. K. und vertrieben
unter dem Produktnamen "V-50"). Weiterhin ähnlich
gebräuchlich sind Initiatoren vom Redox-Typ, die man
erhält, indem man diese Polymerisationsinitiatoren
beispielsweise mit Natriumhydrogensulfit,
L-Ascorbinsäure und Eisen(II)salzen kombiniert.
Solch ein Polymerisationsinitiator wird
üblicherweise in einer Menge im Bereich von 0,1 bis
6 Gew.%, vorzugsweise 0,2 bis 3 Gew.%, bezogen auf
die kombinierte Monomerenmenge, eingesetzt.
Als Emulgatoren oder Dispersionsmittel kommen
beispielsweise in Frage anionische oberflächenaktive
Mittel, wie z. B. Alkyl(polyoxyethylen)sulfate,
Alkylsulfonate, Dialkyl-2-sulfosuccinate,
Alkylbenzolsulfonate und Formalinkondensate aus
Naphthylsulfonsäure, und/oder nichtionische
oberflächenaktive Mittel, wie z. B.
Alkylphenylpolyoxyethylenether (P = 20 bis 50,
wobei P der durchschnittliche Polymerisationsgrad
des Ethylenoxids ist), und sie werden im Bereich von
0,1 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 6 Gew.%,
bezogen auf die gesamte Menge an Monomeren,
eingesetzt.
Für den Fall, daß das carboxylgruppenhaltige
Polymer, das durch die Lösungspolymerisation
erhalten wurde, nicht wasserlöslich ist, kann es
durch Neutralisation mit einer basischen Substanz in
ein wasserlösliches Polymer überführt werden. Die
zur Neutralisation geeigneten basischen Substanzen
sind z. B. Aminoverbindungen, wie z. B. Ammoniak,
Trimethylamin, Triethylamin sowie Monoethanolamin,
und anorganische basische Verbindungen, wie z. B.
Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Andere
carboxylgruppenhaltige Polymere sind beispielsweise
carboxylgruppenhaltige Polyvinylalkohole, Lignin und
Colophonium.
Diese carboxylgruppenhaltigen Polymere werden
gewerblich als carboxylgruppenhaltige Emulsionen vom
Acrylat-Typ, carboxylgruppenhaltige Emulsionen vom
Styrol-Acryl-Typ, carboxylgruppenhaltige Emulsionen
vom Vinylacetat-Typ, carboxylgruppenhaltige
Emulsionen vom Vinylacetat-Ethylen-Typ,
carboxylgruppenhaltige Latizes vom SBR-Typ und
carboxylgruppenhaltige Latizes vom
Butadien-Acrylonitril-Typ hergestellt. Der
Carboxylgruppengehalt (-COOH) im Polymer sollte
2 Gew.-% übersteigen und es ist wünschenswert, daß er
im Bereich von 2,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das
Monomer, liegt.
Beim Emulsionspolymerisationsprozeß kann das
Polymer-Innere des carboxylgruppenhaltigen Polymers
im Zusammenhang mit einem Monomer, das mindestens 2
copolymerisierbare ungesättigte Gruppen in der
molekularen Einheit aufweist, vernetzt sein. Die zur
Vernetzung geeigneten Monomeren schließen
beispielsweise ein Divinylbenzol, Trimethylolpropan,
Di(meth)acrylate, Pentaerythritdi(meth)acrylate,
Trimethylolpropan, Tri(meth)acrylate, Pentaerythrit,
Tri(meth)acrylate,
(Poly)ethylenglycoldi(meth)acrylate,
(Poly)propylenglycol-di(meth)acrylate,
Glyceryltri(meth)acrylate, Glyceryldi(meth)acrylate,
N,N′-Methylenbis(meth)acrylamide, Triallylcyanurat,
Triallylisocyanurat, Triallylamin und
Triallylphosphate. Diese vernetzenden Monomeren
können entweder für sich oder in Form von
Kombinationen aus mindestens zwei Monomeren
verwendet werden. Solch ein vernetzendes Monomer
wird in einer Menge verwendet, die sich im Bereich
von 0,05 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
Monomeren, bewegt. Andernfalls kann man bei einer
Emulsionspolymerisation den Polymerisationsgrad der
Emulsion mit einem Kettenübertragungsmittel, wie
z. B. t-Dodecylmercaptan, kontrollieren oder die
Emulsion kann eine Emulsion aus
Multischichtpartikeln (core-shell-Typus) sein, die
man erhält, indem man mindestens zwei Mischungen von
Monomeren sequentiell polymerisiert oder sie kann
das Produkt einer Emulsionspolymerisation sein, die
man z. B. durch eine Methode wie die bekannte
"power-feed"-Methode, erhält.
Der Ausdruck "aminogruppenhaltiges Polymer,
modifiziert mit einem Alkylenimin und im Besitz
eines aktiven Wasserstoffatoms", welches eine der
essentiellen Komponenten des erfindungsgemäßen
Klebemittels ist, bezieht sich auf das Resultat der
Modifikation des obenerwähnten
carboxylgruppenhaltigen Polymers mit einem
Alkylenimin. Die für diese Modifikation geeigneten
Alkylenimine schließen beispielsweise ein
Ethylenimin, Propylenimin und Butylenimin.
N-(2-Aminoalkyl)-substituierte Alkylenimine, wie
z. B. N-(2-Aminoethyl)aziridin,
N-(2-Aminopropyl)aziridin und
N-(2-Aminoethyl)propylenimin sind ähnlich
verwendbar. Unter den anderen obenerwähnten
Alkyleniminen erweisen sich Ethylenimin und
Propylenimin als besonders bevorzugt.
Die Menge eines solchen Alkylenimins, die zur
Modifiakation verwendet wird, liegt im Bereich von
0,2 bis 2,5 Mol, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Mol, pro
Mol/Carboxylgruppe des carboxylgruppenhaltigen
Polymers.
Die Modifikation des carboxylgruppenhaltigen
Polymers mit einem Alkylenimin wird erreicht, indem
man eine wäßrige Flüssigkeit, wie z. B. eine
Emulsion, eine Suspension oder eine wäßrige Lösung
des Polymers mit dem Alkylenimin und eine wäßrige
Lösung des Alkylenimins kombiniert und gleichzeitig
auf eine Temperatur von 2° bis 60°C, bevorzugt 10°
bis 50°C, erhitzt und dann die resultierende
Reaktionsmischung zur Reaktion bei einer Temperatur
im Bereich von 35° bis 80°C, bevorzugt 40° bis 60°C,
über eine Dauer im Bereich von 0,5 bis 8 Stunden,
bevorzugt 1 bis 5 Stunden, rührt. Das Zahlenmittel
des Molekulargewichts des nach obigem Verfahren
erhaltenen und ein aktiviertes Wasserstoffatom
enthaltenden aminogruppenhaltigen Polymers soll
10 000, vorzugsweise 100 000 überschreiten.
Die als zweiter essentieller Bestandteil des
erfindungsgemäßen Klebemittels verwendbaren
polyvalenten Epoxyverbindungen schließen
beispielsweise ein Polyglycidylether, die durch
Umsetzung von Polyphenolen, wie z. B. Bisphenol A,
halogenierten Bisphenolen A, Bisphenol F, Catechol,
Novolak sowie Resorcinol und Mehrfachalkoholen, wie
z. B. Alkylenglykolen, Glycerol, Trimethylolpropan
und Pentaerythrit, mit Epichlorohydrin in Gegenwart
eines basischen Katalysators erhalten werden, und
die Epoxyverbindungen, wie z. B. epoxydierte Olefine,
beispielsweise epoxydiertes Polybutadien,
Dicyclopentadienoxid, und epoxydierte Pflanzenöle,
die durch eine die über die Methode der Peroxydation
erreichte Epoxydation erhalten werden können.
Diese Epoxyverbindungen kann man entweder allein für
sich oder in Form einer Mischung von mindestens zwei
Komponenten einsetzen. Als ein Bestandteil des
Klebemittels wird die polyvalente Epoxyverbindung
mit der anderen Komponenten in ihrer unmodifizierten
Form oder gelöst oder dispergiert in einem
organischen Lösungsmittel oder Wasser, gemischt. Die
Menge der polyvalenten Epoxyverbindung, die
eingesetzt werden sollte, ist so groß, daß das
Verhältnis der Gewichtsäquivalente von Epoxy zu
Aminwasserstoff im aminogruppenhaltigen Polymer
(Epoxygewichtsäquivalentverhältnis) im Bereich von
0,5 bis 6,0, vorzugsweise 0,75 bis 4,0, liegt. Falls
die einzusetzende polyvalente Epoxyverbindung ein
Epoxygewichtsäquivalentverhältnis von kleiner als
0,5 aufweist, erreicht man keine ausreichende
Verbesserung der Wasserbeständigkeit oder der
thermischen Stabilität. Umgekehrt weist das
hergestellte Klebemittel, falls das
Epoxygewichtsäquivalentverhältnis den Wert 6,0
überschreitet, nur eine kurze "Topfzeit" auf und
krankt daran, daß die Wasserbeständigkeit und andere
Eigenschaften unter dem Einfluß der unveränderten
polyvalenten Epoxyverbindung, die darin
zurückbleibt, abfallen.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Komponenten
kann das erfindungsgemäß Klebemittel eines oder
mehrere aus einer Vielzahl von Additiven aufweisen,
wie z. B. filmbildende Hilfsstoffe, wie Weichmacher
und hochsiedende Lösungsmittel, Streckmittel, wie
z. B. Weizenmehl Stärke und Maisstärke, Füllstoffe,
wie Ton, Talkum, Calciumcarbonat, Titandioxid, rotes
Eisenoxid und Bentonit, natürliche polymere
Substanzen, vertreten durch Zellulosederivate, wie
beispielsweise Methylzellulose,
Hydroxyethylzellulose und CMC, synthetische polymere
Substanzen, wie beispielsweise Polyvinylalkohol und
Polyvinylalkoholderivate und funktionelle
Zusammensetzungen, wie z. B. Viskositätsverbesserer,
Antiseptika, Insektizide und Antischaummittel.
Im weiteren werden das Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Klebemittels für
Holz und die spezifischen Methoden zur Bestimmung
der Eigenschaften des Klebemittels unter Bezugnahme
auf die Arbeitsbeispiele beschrieben. Es sollte
dennoch angemerkt sein, daß die vorliegende
Erfindung in keinster Weise durch diese Beispiele
beschränkt wird. Das Wort "Teile", wie es in den
Arbeitsbeispielen benutzt wird, bezieht sich auf
"Gewichtsteile".
In einem abnehmbaren Kolben, der ein Innenvolumen
von einem Liter aufweist und mit einem Rührer, einem
Rückflußkühler, einem Thermometer und einem
Stickstoffzufuhrrohr ausgerüstet ist, werden 398
Teile von deionisiertem Wasser und 40 Teile eines
anionischen oberflächenaktiven Mittels (wäßrige
25gew.%ige Lösung) gefüllt und zum Ersatz der Luft
wurde Stickstoff eingeleitet, wobei gleichzeitig die
Innentemperatur auf 68°C angehoben wurde. Der
Kolbeninhalt und 40 Teile einer polymerisierbaren
Monomermischung aus 48 Teilen von Acrylsäure,
160 Teilen von 2-Ethylhexylacrylat und 192 Teilen
Styrol wurden vereinigt und 15 Minuten lang gerührt.
Die entstandene Reaktionsmischung wurde durch Zugabe
von 4,6 Teilen einer wäßrigen 1,75gew.%igen
Wasserstoffperoxidlösung und 4,2 Teilen einer
wäßrigen 3gew.%igen L-Ascorbinsäurelösung der
Polymerisation unterzogen. Nach Ablauf von 15
Minuten, bezogen auf den Polymerisationsbeginn,
wurde die verbliebene polymerisierbare
Monomermischung während einer Zeitdauer von 90
Minuten gleichmäßig zugetropft. In der Zwischenzeit
wurden 41 Teile einer wäßrigen 1,75gew.%igen
Wasserstoffperoxidlösung und 37 Gewichtsteile einer
wäßrigen 3gew.%igen L-Ascorbinsäurelösung
portionsweise in Intervallen von 10 Minuten
tropfenweise zum Kolbeninhalt hinzugefügt, bis die
tropfenweise Zugabe der polymerischen
Monomermischung vollendet war. Nach der Beendigung
der tropfenweisen Zugabe wurde die entstandene
Polymermischung für eine Stunde rühren gelassen und
gekühlt und es entstand eine Emulsion, die einen
nichtflüchtigen Bestandteil von 44,5 Gew.-% aufwies.
Dann wurden 150 Teile dieser Emulsion und 40,6 Teile
von deionisiertem Wasser gleichmäßig gemischt und
die entstandene Mischung und 47,8 Teile einer
wäßrigen 10 gew.%igen Ethyleniminlösung wurden unter
Rühren hinzugefügt und man ließ alles für 2 Stunden
bei 50°C reagieren. Nachfolgend wurde eine
aminoethylgruppenhaltige Polymeremulsion erhalten,
die einen nichtflüchtigen Anteil von 30 Gew.-% hatte.
Entsprechend dem Verfahren von Vergleichsbeispiel 1
wurden Emulsionspolymerisationen mit
copolymerisierbaren Monomermischungen mit den in
Tab. 1 gegebenen wechselnden Zusammensetzungen
ausgeführt. Weiterhin wurden nach der Vorschrift von
Vergleichsbeispiel 1 aminoethylgruppenhaltige
Polymeremulsionen durch die Verwendung von
Ethylenimin hergestellt.
In den gleichen Kolben wie in Vergleichsbeispiel 1
wurden 398 Teile von deionisiertem Wasser und
40 Teile eines anionischen oberflächenaktiven
Mittels (wäßrige 25gew.%ige Lösung) eingefüllt und
es wurde Stickstoffgas zum Ersatz der Luft
eingeleitet und gleichzeitig die Innentemperatur auf
68°C angehoben. Der Inhalt des Kolbens und 40 Teile
einer polymerisierbaren Monomermischung, die aus 8
Teilen von Acrylsäure, 92 Teilen Styrol, 29 Teilen
Methylmethacrylat und 55 Teilen Butylacrylat
bestand, wurden hinzugefügt und für 15 Minuten
gerührt. Die entstehende Reaktionsmischung wurde
durch Zugabe von 4,6 Teilen einer wäßrigen 1,75
gew.%igen Wasserstoffperoxidlösung und 4,2 Teilen
einer wäßrigen 4,6gew.%igen L-Ascorbinsäurelösung
gestartet. Nach Ablauf von 15 Minuten nach dem
Beginn der Polymerisation wurde die restliche
polymerisierbare Monomermischung tropfenweise über
eine Zeit von 40 Minuten hinzugefügt. In der
Zwischenzeit wurden 16,4 Teile einer wäßrigen
1,75gew.%igen Wasserstoffperoxidlösung und
14,8 Teile einer wäßrigen 3gew.%igen
L-Ascorbinsäurelösung tropfenweise in den Kolben
portionsweise in Intervallen von 10 Minuten bis zur
Beendigung der tropfenweisen Zugabe der
polymerisierbaren Monomermischung hinzugefügt. Nach
Beendigung des Zutropfens ließ man die entstandene
Polymerisationsmischung noch für 30 Minuten
reagieren. Dann wurde eine polymerisierbare
Monomermischung aus 40 Teilen von Acrylsäure,
69 Teilen Styrol, 29 Teilen Methylmethacrylat und
78 Teilen Butylacrylat gleichmäßig während einer
Periode von 50 Minuten zugetropft. In der
Zwischenzeit wurden 24,6 Teile einer wäßrigen
1,75gew.%igen Wasserstoffperoxidlösung und
22,2 Teile einer wäßrigen 3gew.%igen
L-Ascorbinsäurelösung tropfenweise in den Kolben
portionsweise in Intervallen von 10 Minuten
hinzugefügt, bis zur Vervollständigung des
Zutropfens der polymerisierbaren Monomermischung.
Nach Beendigung der tropfenweisen Zugabe wurde die
entstandene Reaktionsmischung noch für eine Stunde
reagiert und gekühlt, und die entstehende Emulsion
hatte einen nichtflüchtigen Gehalt von 44,5 Gew.-%.
Aus dieser Emulsion wurde eine
aminoethylgruppenhaltige Polymeremulsion nach dem
Verfahren aus Vergleichsbeispiel 1 hergestellt.
Eine Mischung aus 150 Teilen eines
carboxylgruppenmodifizierten Styrolbutadienlatex,
der einen nichtflüchtigen Gehalt von 50 Gew.-%
aufwies, mit 17 Teilen einer 0,5N HNO3 wurde unter
Zusatz von 23 Teilen einer wäßrigen 10gew.%igen
Ethyleniminlösung bei 50°C zwei Stunden lang
reagiert und dann gekühlt, um einen
aminoethylgruppenhaltigen
Styrolbutadiencopolymerlatex zu ergeben, der einen
nichtflüchtigen Gehalt von 40,7 Gew.-% hat.
Ein Klebemittel, das einen nichtflüchtigen Gehalt
von 28,8 Gew.-% aufweist, wurde durch gleichmäßiges
Mischen von 100 Teilen einer
aminoethylgruppenhaltigen Polymeremulsion nach
Vergleichsbeispiel 1 mit 20 Teilen einer wäßrigen
Lösung aus 2 Gew.-% CMC (Natriumcelluloseglycolat) ,
dessen 1gew.%ige wäßrige Lösung eine Viskosität von
10 000 mPa · s bei 25°C zeigt, und 5,8 Teile
Ethylenglycoldiglycidylether erhalten.
Zwei passende Teststücke aus Birkenholz wurden durch
das Medium des Klebemittels gegeneinandergepreßt,
wobei das Klebemittel in einer Menge von 150 g/m2
auf die gegenüberliegenden Oberflächen der
Teststücke aufgetragen wurde, und die Teststücke
durch Klemmen bei 25°C Temperatur, 10 kg/cm2
Klemmdruck und einer Stunde Klemmzeit verbunden
wurden. Die Zwischenschicht aus Klebemittel wurde
bei 25°C und 60% Luftfeuchte 3 Tage lang gealtert
und dann auf Haftkraft unter Normalbedingungen und
Resthaftkraft nach wiederholter Kochbehandlung
getestet, wobei jeweils die Scherfestigkeit gegen
Druck (N/m2) in Übereinstimmung mit den Verfahren
des japanischen Industriestandards (JIS) K-6852 mit
den notwendigen Modifikationen bestimmt wurde. Die
Ergebnisse zeigt Tabelle 3.
Klebemittel mit der in Tab. 2 gezeigten wechselnden
Zusammensetzung wurden nach dem Verfahren des
Beispiels 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die
aminoethylgruppenhaltigen Polymeremulsionen aus den
Vergleichsbeispielen 1 bis 5 eingesetzt wurden.
Diese Klebemittel wurden verwendet, um
übereinstimmende Teststücke aus Birkenholz zu
verbinden. Die Zwischenschichten aus Klebemittel
wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 auf
Klebekraft untersucht. Die Ergebnisse werden in
Tab. 3 gezeigt.
Eine Polyvinylacetatemulsion, die einen
nichtflüchtigen Gehalt von 40 Gew.-% aufwies, wurde
hergestellt.
Ein Experiment nach den Vorschriften von Beispiel 1
wurde ausgeführt, mit der Ausnahme, daß die
Polyvinylacetatemulsion benutzt wurde. Die
Ergebnisse werden in Tab. 3 gezeigt.
Ein Zweikomponenten-Klebemittel von einem wäßrigen
Vinylurethan-Typ, das einen nichtflüchtigen Gehalt
von 46,8 Gew.-% im gebrauchsfertigen Zustand aufwies,
wurde hergestellt.
Ein Experiment nach den Verfahren von Beispiel 1
wurde durchgeführt, mit der Ausnahme, daß dieses
Klebemittel benutzt wurde. Die Resultate zeigt
Tab. 3.
Ein Klebemittel, das einen nichtflüchtigen Gehalt
von 29 Gew.-% aufweist, wurde durch gleichförmiges
Mischen von 100 Teilen einer hydrazinmodifizierten
acrylischen Polymeremulsion, die einen
nichtflüchtigen Gehalt von 47 Gew.-% aufweist
(hergestellt von Yuka-Badische und vertrieben unter
dem Warenzeichen "Acronal YJ-2730D"), mit 10 Teilen
einer wäßrigen Lösung von 10 Gew.-% von teilweise
verseiftem Polyvinylalkohol, dessen 4gew.%ige
wäßrige Lösung eine Viskosität von 56 mPa · s bei 20°C
aufwies, sowie 1,5 Teilen von
Ethylenglycoldiglycidylether.
Nach den Verfahren von Beispiel 1 wurde ein
Experiment durchgeführt, mit der Ausnahme, daß
dieses Klebemittel benutzt wurde. Die Ergebnisse
werden in Tab. 3 gezeigt.
Claims (13)
1. Zweikomponenten-Klebemittel, das eine
polyvalente Epoxyverbindung und eine wäßrige
Flüssigkeit aus einem aminogruppenhaltigen
Polymer aufweist, welches durch Modifikation
eines carboxygruppenhaltigen Polymers mit einem
Alkylenimin erhalten wurde und ein aktives
Wasserstoffatom aufweist.
2. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge polyvalenter
Epoxyverbindung so beschaffen ist, daß das
Verhältnis des Gewichtsäquivalents von Epoxy zum
Gewichtsäquivalent von Aminwasserstoff des
aminogruppenhaltigen Polymers
(Gewichtsäquivalent von Epoxy/Gewichtsäquivalent
von Aminwasserstoff) im Bereich von 0,5 bis 6,0
liegt.
3. Klebemittel nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge an Alkylenimin,
die für die Modifikation benutzt wird, im
Bereich von 0,2 bis 2,5 Mol pro Mol
Carboxylgruppe des carboxylgruppenhaltigen
Polymers liegt.
4. Klebemittel nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Alkylenimin Ethylenimin
oder Propylenimin ist.
5. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge der
Carboxylgruppen im carboxylgruppenhaltigen
Polymer nicht kleiner ist als 2 Gew.-% bezüglich
des Monomers.
6. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die wäßrige Flüssigkeit eine
Emulsion oder eine wäßrige Lösung eines
aminogruppenhaltigen Polymers ist.
7. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge der polyvalenten
Epoxyverbindung so beschaffen ist, daß das
Verhältnis des Gewichtsäquivalents von Epoxy zum
Gewichtsäquivalent von Aminwasserstoff des
aminogruppenhaltigen Polymers
(Gewichtsäquivalent von Epoxy/Gewichtsäquivalent
von Aminwasserstoff) im Bereich von 0,75 bis 4,0
ist.
8. Klebemittel nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das carboxylgruppenhaltige
Polymer ein Copolymer aus einem
carboxylgruppenhaltigen Monomer und einem
anderen copolymerisierbaren Monomeren ist.
9. Klebemittel nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das carboxylgruppenhaltige
Monomer ungesättigte Monocarbonsäuren,
ungesättigte Dicarbonsäuren und/oder deren
Monoester sind.
10. Klebemittel nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das carboxylgruppenhaltige
Monomer eine ungesättigte Monocarbonsäure ist.
11. Klebemittel nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die ungesättigte
Monocarbonsäure Acrylsäure oder Methacrylsäure
ist.
12. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Epoxyverbindung
Polyglycidylether, Polyglycidylester und/oder
epoxidierte Olefine sind.
13. Klebemittel nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyglycidylether durch
Reaktion von Polyphenolen, wie z. B. Bisphenol A,
halogenierten Bisphenolen A, Bisphenol F,
Catechol, Novolak und Resorcinol und
Mehrfachalkoholen, wie z. B. Alkylenglycolen,
Glycerol, Trimethylolpropan und Pentaerythrit
mit Epichlorohydrin erhalten wurden.
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