DE4033768C1 - Flexible optical fibre transmitting polychromatic beams - has refractive profile such that convergence angle at input and divergence angle at output are practically independent of wavelength - Google Patents
Flexible optical fibre transmitting polychromatic beams - has refractive profile such that convergence angle at input and divergence angle at output are practically independent of wavelengthInfo
- Publication number
- DE4033768C1 DE4033768C1 DE19904033768 DE4033768A DE4033768C1 DE 4033768 C1 DE4033768 C1 DE 4033768C1 DE 19904033768 DE19904033768 DE 19904033768 DE 4033768 A DE4033768 A DE 4033768A DE 4033768 C1 DE4033768 C1 DE 4033768C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fiber
- flexible optical
- applies
- wavelength
- optical fiber
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/02—Optical fibres with cladding with or without a coating
- G02B6/036—Optical fibres with cladding with or without a coating core or cladding comprising multiple layers
- G02B6/03616—Optical fibres characterised both by the number of different refractive index layers around the central core segment, i.e. around the innermost high index core layer, and their relative refractive index difference
- G02B6/03688—Optical fibres characterised both by the number of different refractive index layers around the central core segment, i.e. around the innermost high index core layer, and their relative refractive index difference having 5 or more layers
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/02—Optical fibres with cladding with or without a coating
- G02B6/028—Optical fibres with cladding with or without a coating with core or cladding having graded refractive index
- G02B6/0283—Graded index region external to the central core segment, e.g. sloping layer or triangular or trapezoidal layer
- G02B6/0285—Graded index layer adjacent to the central core segment and ending at the outer cladding index
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/02—Optical fibres with cladding with or without a coating
- G02B6/036—Optical fibres with cladding with or without a coating core or cladding comprising multiple layers
- G02B6/03605—Highest refractive index not on central axis
- G02B6/03611—Highest index adjacent to central axis region, e.g. annular core, coaxial ring, centreline depression affecting waveguiding
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B6/00—Light guides; Structural details of arrangements comprising light guides and other optical elements, e.g. couplings
- G02B6/02—Optical fibres with cladding with or without a coating
- G02B6/036—Optical fibres with cladding with or without a coating core or cladding comprising multiple layers
- G02B6/03616—Optical fibres characterised both by the number of different refractive index layers around the central core segment, i.e. around the innermost high index core layer, and their relative refractive index difference
- G02B6/03661—Optical fibres characterised both by the number of different refractive index layers around the central core segment, i.e. around the innermost high index core layer, and their relative refractive index difference having 4 layers only
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Optical Couplings Of Light Guides (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine flexible optische Faser nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Auf ausgedehnte Spektralbereiche oder getrennte Spektrallinien verteilte Laserstrahlung
bezeichnet man als polychromatisch. In der Medizin werden z. B. Operationen
mit dem unsichtbaren Strahl eines Nd : YAG-Lasers mit der Wellenlänge bei
1,06 µm durchgeführt, wobei zum Ausrichten des unsichtbaren Strahls der sichtbare
"Pilotstrahl" eines HeNe-Lasers bei 633 nm dient. Die polychromatische Strahlung
umfaßt hier die beiden diskreten Spektrallinien bei 633 nm und 1,06 µm.
Ti : Saphier-Laser sind z. B. im Spektralbereich von 650 bis 950 nm kontinuierlich
durchstimmbar, die Laser und ihre Strahlung sind polychromatisch.
Die Anwendung polychromatischer Strahlung ließe sich oft vereinfachen, wenn die
Strahlung mit flexiblen Fasern übertragen werden könnte. Da optische Fasern
üblicherweise in weiten Spektralbereichen durchlässig sind - so sind Fasern aus
dotiertem Kieselglas (SiO₂) im Bereich von etwa 250 nm bis etwa 2 µm transparent -,
stellt die Übertragung polychromatischer Strahlung hinsichtlich der Transparenz
des Fasermaterials in der Regel kein Problem dar. Es gibt aber noch
weitere Anforderungen an Fasern zur Übertragung von Laserstrahlung.
Viele Laser arbeiten im transversalen Grundmode. Ihre Strahlung ist für viele
Anwendungen besonders geeignet - z. B. weil der Divergenzwinkel der Strahlen den
physikalisch kleistmöglichen Wert annehmen kann. Oft handelt es sich dabei um
den sog. Gauß-Grundmode mit dem radialen Intensitätsprofil
I(r) = I₀ · exp(-2r²/w²), (1)
wobei I(r) die Strahlungsintensität in Abhängigkeit vom Abstand r von der Strahlachse,
I₀ die Maximalintensität in der Achse und w den Modenradius bezeichnet.
Fasern für derartige polychromatische Laser müssen Strahlung im (Gauß-) Grundmode
übertragen können. Dazu müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt werden:
- 1. Die Fasermoden (das sind die elektromagnetischen Eigenschwingungen der Faser; Notation nach D. Gloge, "Weakly guiding fibers", Appl. Opt. 10, 2252, 1971) müssen dem Laser-Grundmode entsprechen und bei der Einkopplung den Großteil der Strahlungsleistung auffangen können.
- 2. Es muß sich um Monomodefasern handeln, weil sonst Strahlung zwischen den Fasermoden koppeln würde. In Multimodefasern würde, selbst wenn man bei der Einkopplung nur den Faser-Grundmode anregt, die Strahlung auf mehrere Fasermoden verteilt werden.
- 3. Die Faser muß die vorgenannten Voraussetzungen für jede Wellenlänge der polychromatischen Strahlung erfüllen.
- 4. Es sollen einfache achromatische optische Systeme zur Ein- oder Auskopplung der Strahlung in bzw. aus der Faser verwendbar sein.
Die erste Voraussetzung erfüllen u. U. schon zylindrische Stufenindexfasern. Das
sind Fasern mit einem Kern mit dem Radius ak aus einem im wesentlichen homogenen
Material mit der Brechzahl nk, der von einem im wesentlichen homogenen
Mantel aus einem Material mit der Brechzahl nm umgeben ist, wobei nm kleiner als
nk ist (nm und nk bei gleicher Strahlungswellenlänge λ). Liegt die durch
definierte "V-Zahl" zwischen 1,5 und 3,0, entspricht der LP₀₁-Fasermode sehr gut
einem Gauß-Grundmode (L. Jeunhomme, "Single-Mode Fiber Optics. Principles
and Applications", Dekker, New York, Basel, 1983, ISBN 0-8247-7020-X). Auch
die zweite Bedingung läßt sich mit einer Stufenindexfaser erfüllen: Ist die V-Zahl
kleiner als etwa 2,4, überträgt die Stufenindexfaser nur den LP₀₁-Mode.
Ähnliches gilt für kompliziertere Brechzahlprofile. Der LP₀₁-Mode kann z. B. auch
in Fasern mit einer radial von innen nach außen abfallenden Brechzahl im Kern
einen Gauß-Grundmode gut übertragen. Dazu zählen die sog. Potenzprofilfasern,
bei denen sich das radiale Brechzahlprofil im Kern durch ein Potenzgesetz mit dem
Exponenten g beschreiben läßt (z. B. D. Markuse, "Gaussian approximation of the
fundamental modes of graded-index fibers", J. Opt. Soc. Am. 68, 103, 1978):
Mit rk ist der Kernradius bezeichnet, nk ist die Brechzahl im Fasermittelpunkt und
nm die im Mantel. Die V-Zahl dieser Faser wird auch durch Gl. (2) gegeben.
Potenzprofilfasern sind monomodig, wenn
gilt (S. Geckeler, "Lichtwellenleiter für die optische Nachrichtenübertragung",
Nachrichtentechnik 16, Springer-Verlag, Heidelberg, 1986, ISBN 3-540-15908-8).
Bei der dritten Forderung, d. h. im Zusammenhang mit der Übertragung polychromatischer
Strahlung, treten aber Probleme auf.
- - Die V-Zahl nach Gl. (2) hängt von der Wellenlänge λ ab. Es ist daher möglich, daß eine im wesentlichen monomodige Faser in einem bestimmten Wellenlängenbereich der polychromatischen Strahlung mehrere Moden übertragen kann. Dort wäre die Faser unbrauchbar.
- - Das Modenprofil des Faser-Grundmodes hängt von der Wellenlänge ab. Daher könnte der Fall eintreten, daß die Faser nur in einem bestimmten Wellenlängenbereich der polychromatischen Strahlung z. B. einen Gauß-Grundmode gut übertragen kann. Oder bei der Einkopplung könnte es zu wellenlängenabhängigen Verlusten kommen.
- - Auch der Konvergenz- bzw. Divergenzwinkel bei der Ein- oder Auskopplung der Strahlung in die bzw. aus der Faser kann stark von der Wellenlänge abhängen. Zur Kompensation dieser Abhängigkeit sind dann auf den speziellen Spektralbereich angepaßte Ein- und Auskoppeloptiken erforderlich, was insbesondere für Verwendungen in konfektionierten Fasersystemen unerwünscht ist.
Bei der Ein- oder Auskopplung eines Strahls in bzw. aus der Faser befindet sich
die Faserstirnfläche (Faserendfläche) meistens in einer Fokalebene des Strahls. Die
Faserstirnfläche wird dabei fast ausschließlich senkrecht zur Faserachse geschliffen,
so daß keine Brechung des Strahls an dieser Fläche auftritt und die Strahlachsen
des ein- oder ausgekoppelten Strahls mit der Faserachse an den Faserenden zusammenfallen
(lotrecht zu den Faserstirnflächen). Der Divergenz- bzw. Konvergenzwinkel
des Strahls hat seinen Scheitelpunkt in der Fokalebene des Strahls und wird
im sog. Fernfeld der Fokalebene (bzw. Faserstirnfläche) bestimmt. Grob abgeschätzt
befindet man sich im Fernfeld, sobald der Abstand vom Faserende größer
als w²/λ ist. Hier bezeichnet w den Modenradius der Strahlung in der Faser (bei
polychromatischer Strahlung: größter Modenradius; zur näherungsweisen Berechnung
von w bei gegebenem Brechzahlprofil siehe auch H.-G. Unger, Optische
Nachrichtentechnik, Teil I, Hüthig-Verlag Heidelberg 1984, ISBN 3-7785-0810-5)
und λ die Strahlungswellenlänge (bei polychromatischer Strahlung: kürzeste Wellenlänge).
In der Praxis findet man für w²/λ Werte von 0,05 mm bis 1 mm. Dann
wird i. allg. unter dem halben Divergenz- bzw. Konvergenzwinkel eines Strahls der
Winkel zur Strahlachse verstanden, für den seine Intensität auf den 1/e²-ten (1/e²≈0,135)
Teil der Intensität bezüglich der Strahlachse abgefallen ist.
Für Gauß-Grundmoden ist aus der Laserphysik (siehe H. Kogelnik, T. Li: Laser
Beams and Resonators, Appl. Opt. 5, 1550, 1960) folgende Formel zur Bestimmung
des vollen Divergenzwinkels im Bogenmaß bekannt:
(n ist dabei die Brechzahl des Mediums, in dem das Faserende liegt, für Luft kann
n=1 gesetzt werden). Diese Formel läßt sich auch zur Berechnung des vollen
Konvergenzwinkels von Gauß-Grundmoden in Fasern anwenden.
Alle bekannten Monomodefasern zeigen eine mehr oder weniger starke Abhängigkeit
des Divergenz- bzw. Konvergenzwinkels von der Strahlungswellenlänge. Zum Beispiel
kann bei Monomode-Stufenindexfasern der Divergenz- bzw. Konvergenzwinkel um
mehr als 100% variieren, selbst wenn der Bereich für die Strahlungswellenlänge
um weniger als 20% variiert (vgl. E. G. Neumann, "Single-Mode-Fibers", Springer
Series in Optical Sciences, Bd. 57, S. 230, Springer-Verlag, Berlin, 1988, ISBN
3-540-18745-6). Wenn der Spektralbereich der polychromatischen Strahlung groß
ist, können deshalb die bekannten Monomodefasern nicht in Verbindung mit einfachen
Ein- und Auskoppeloptiken verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine effektiv einwellige optische Faser
mit einem möglichst einfachen Brechzahlprofil zur Übertragung von polychromatischer
Strahlung zu finden, bei der der Konvergenzwinkel der Strahlung bei der
Einkopplung in die Faser bzw. ihr Divergenzwinkel nach der Auskopplung aus der
Faser von der Wellenlänge möglichst unabhängig ist.
Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 beschriebene Faser gelöst.
Der Bereich der polychromatischen Strahlung wird nachfolgend durch seine kürzeste
Strahlungswellenlänge λmin und seine längste Wellenlänge λmax gekennzeichnet.
Bei polychromatischer Strahlung im Sinne der Erfindung beträgt das Verhältnis
λmax/λmin mindestens 1,20. Spektralbereiche mit dieser Breite reichen z. B. aus, um
annähernd graue oder weiße Abbildungen erzeugen zu können.
Es hat sich gezeigt, daß der Konvergenz- bzw. Divergenzwinkel der Strahlung bei
der Ein- bzw. Auskopplung in bzw. aus der Faser dann von der Strahlungswellenlänge
unabhängig ist, wenn der Radius des Faser-Grundmodes proportional zur
Wellenlänge ist, das elektrische Feld des Grundmodes ansonsten aber von der Wellenlänge
unabhängig ist.
Der Einfachheit halber wird im folgenden die Erfindung am Beispiel zylindrischer
Fasern beschrieben, da diese für die wichtigsten Anwendungsfälle ausreichen und
sich am einfachsten herstellen lassen. Die Erfindung läßt sich aber ohne wesentliche
Änderungen auch für Fasern mit nichtkreisförmigem Querschnitt anwenden. Die
an sich bekannte zylindrische Faser hat einen Kern mit dem Radius ak, um den
sich eine als Mantel bezeichnete Schicht befindet. Diese Bezeichnung der Bestandteile
einer optischen Faser als Kern und Mantel ist zwar willkürlich - dies ist dem
Fachmann aber geläufig.
Die Strahlung wird hauptsächlich im Kern geführt; dort muß die Strahlungsdämpfung
(Absorption und Streuung) niedrig sein. Der zulässige Dämpfungskoeffizient
hängt dabei von der erforderlichen Faserlänge und der zu übertragenden Leistung
ab. Der in den Mantel gelangende Teil der Strahlung ist meistens sehr gering. Um
den Mantel befindet sich eine als Coating bezeichnete Schutzhülle. Kern und Mantel
einer Faser bestehen üblicherweise aus Glas, das Coating meistens aus Kunststoff.
Die Unterteilung der radialen Zonen einer Faser in Kern, Mantel und Coating
und für diese Zonen zu verwendende Materialien sind bekannt.
Der Faserkern besteht aus drei radialen Zonen, einer inneren 1 mit dem Radius a₁,
einer mittleren 2 mit dem Außenradius a₂ und einer äußeren Zone 3 mit dem Außenradius
ak, also a₁ < a₂ < ak. Die Brechzahl im Kern ist vom Abstand von der
Faserachse abhängig und wird durch nk(r) bezeichnet. Bis auf fertigungsbedingte
Abweichungen wird das Brechzahlprofil durch die Gleichung
beschrieben, wobei n₁ bzw. n₃ die Brechzahl bei r=a₁ bzw. r=a₂ bezeichnen.
Herstellungsverfahren für optische Fasern mit solchen Profilen sind an sich bekannt.
Es kann sich dabei z. B. um die für Fasern für die optische Nachrichtentechnik
verwendeten CVD-Verfahren handeln. Bei den üblichen Fasermaterialien (z. B.
dotiertes Kieselglas für die Fasern für die optische Nachrichtentechnik) kann die
Dispersion vernachlässigt werden. Eine geringe Dispersion der Fasermaterialien
würde die Eigenschaften auch nur unwesentlich beeinflussen.
Die Eigenschaften der Faser werden im wesentlichen durch das Brechzahlprofil in
der mittleren Zone 2 mit a₁ < r < a₂ bestimmt, außerhalb dieser Zone sind durch ε₁
und ε₂ erfaßte Feinstrukturierungen des Brechzahlprofils zulässig, mit denen sich
die Faser vorteilhaft ausgestalten läßt. In den Zonen 1 oder 3 kann die Brechzahl
beispielsweise im wesentlichen konstant sein mit dem Wert n₁ in der inneren und
dem Wert n₂ in der äußeren Zone.
Mit dem Brechzahlprofil nach Gl. (6) hat die Faser im Prinzip schon die gewünschte
Eigenschaft, die lineare Abhängigkeit des Modenradius des Grundmodes w(λ)
von der Strahlungswellenlänge λ, sofern für das Verhältnis der Außenradien der
Zonen 1 und 2 und für die Differenz der Brechzahlquadrate
a₂ 2 · a₁ und 3 · 10-3 n₁² - n₃² 90 · 10-3 (7)
gilt. Die Zone 2 muß ausreichend dick sein, daraus resultiert die Untergrenze für
a₂/a₁. Zugleich muß der Faser-Grundmode ausreichend weit in die Zone 2 hineinreichen.
Daraus ergibt sich die Obergrenze für die Differenz der Brechzahlquadrate -
andernfalls wäre die Strahlung zu stark in der inneren Zone 1 lokalisiert. Die Differenz
der Brechzahlquadrate darf aber aus praktischen Gründen auch nicht die
angegebene Untergrenze unterschreiten, sonst wäre die Strahlungseinschließung
durch die Faser zu schwach.
Das Verhältnis aus dem Außenradius des Faserkerns ak und der längsten Wellenlänge
der polychromatischen Strahlung λmax beträgt mindestens 5. Kleinere
Verhältnisse haben keinen positiven Einfluß auf die Faser. Dagegen ist es
prinzipiell günstig, wenn das Verhältnis aus dem Außenradius des Faserkerns und
der maximalen Strahlungswellenlänge möglichst groß ist - meistens bereitet es
auch keine Fertigungsschwierigkeiten, hier große Verhältnisse einzustellen. In
den Zonen um den Kern mit r ak könnte z. B. die Brechzahl des Mantelglases
wieder deutlich ansteigen, das wäre unter ungünstigen Umständen mit höheren
Leckstrahlungsverlusten verbunden. Um einen derartigen Einfluß des Mantelglases
auf die Strahlführung der Faser zu vermindern, wird ak/λmax <7 bevorzugt. (im
Zusammenhang mit dem maximalen Modenradius der Faser werden weitere vorteilhafte
Untergrenzen für den Kernradius der Faser beschrieben.)
Es wird bevorzugt, daß die Differenz der Brechzahlquadrate n₁²-n₃² größer als
oder gleich 4 · 10-3 ist, weil sonst kleine Schwankungen im Brechzahlprofil zu
leicht die Strahlführung in der Faser stören könnten. Es wird weiter bevorzugt, daß
die Differenz der Brechzahlquadrate n₁²-n₃² kleiner als oder gleich 40 · 10-3 ist,
weil dann die Faser mit einfacheren Verfahren, z. B. mit CVD-Innenbeschichtungsverfahren,
herstellbar ist.
In der optischen Nachrichtentechnik ist es üblich, Fasern eine "Cutoff-Wellenlänge"
λCO zuzuordnen. Eine Faser aus dispersionsschwachen Materialien wie die
CVD-Gläser ist für jede Wellenlänge λ < λCO einwellig, d. h. monomodig. Wählt
man also alle Brechzahlen und Dimensionen so, daß λmin λCO gilt, wobei λmin die
kürzeste Wellenlänge des Spektralbereichs der polychromatischen Strahlung ist,
dann ist die Faser im ganzen relevanten Wellenlängenbereich (λ λmin) mit
Sicherheit einwellig.
Die Cutoff-Wellenlänge ist eine faserspezifische Größe und läßt sich durch Wahl
geeigneter Faserparameter (laterale Faserabmessungen, Brechzahlwerte) vom Fachmann
gezielt einstellen. Zur Berechnung der Cutoff-Wellenlänge bei gegebenem
Brechzahlprofil siehe o. a. Zitat S. Geckeler: "Lichtwellenleiter für die optische
Nachrichtenübertragung". Für die erfindungsgemäße Faser mit dem Brechzahlprofil
nach Gl. (6) wurde eine bequeme Faustformel zur Bestimmung der Cutoff-Wellenlänge
gefunden: Eine obere Schranke für die Cutoff-Wellenlänge ergibt sich aus
theoretischen Abschätzungen zu
λ²CO a₁ · a₂ · π² · (n₁² - n₃²) (8)
(vgl. auch: R. G. Newton, "Bounds on the Number of Bound States for the Schrödinger
Equation in One and Two Dimensions", J. Operator Theory 10, 119, 1983).
Dieser theoretische Wert für die obere Schranke ist experimentell bestätigt worden.
Es zeigte sich dabei sogar, daß der Wert für λCO fast immer nahe bei dem Wert der
oberen Schranke nach Gl. (8) liegt, d. h. für die erfindungsgemäße Faser kann von
λ²CO ≈ a₁ · a₂ · π² · (n₁²-n₃²) ausgegangen werden (vgl. mit der Obergrenze für die
V-Zahl nach Gl. (2) bei der Stufenindexfaser).
Die erfindungsgemäße Faser soll im wesentlichen eine "effektive Monomodefaser"
sein. Es ist allerdings aus praktischen Gründen oft günstiger, die Faser bei Wellenlängen
um λCO bzw. etwas darunter zu betreiben. Dann ist die Faser, streng besehen,
zwar nicht mehr einwellig, d. h. die Strahlung kann auf höhere Fasermoden
übergekoppelt werden. Diese Ausführung ist aber dennoch günstig, weil dann der
Grundmode der Faser in der Regel besonders biegeunempfindlich ist und weil
dann die einzuhaltenden Toleranzen bei der Einkopplung der Strahlung in die
Faser besonders klein sind. Dabei macht man sich zunutze, daß die Führung eines
Modes durch die Faser mit sich von unten dem Cutoff nähernder Wellenlänge
abnimmt, da die von der endlichen Ausdehnung des Mantels herrührenden Verluste
durch unvollständige Totalreflexion stark ansteigen. Dies führt dazu, daß die
Obermoden "effektiv nicht mehr vorhanden sind", die Faser ist "effektiv einwellig"
(P. L. Francois et al., "Finite Cladding Effects in W-Fibers: A New Interpretation
of Leaky Modes", Appl. Opt. 22, 3109, 1983; zur Berechnung der Dämpfung der
Obermoden siehe U. Fotheringham: "Attenuation of Modes in Multiple-Cladding
Single-Mode Fibers", J. Opt. Commun. 10, 6, 1989).
Es sind daher a₁, a₂ n₁²-n₃² so zu wählen, daß
a₁ · a₂ · π² · (n₁² - n₃²) 3 · λ²min (9)
gilt. Größere Wert für a₁ · a₂ · π² · (n₁²-n₃²) sind zu vermeiden, da dann in der
Faser Moden auftreten können, die aufgrund ihrer Symmetrieeigenschaften wieder
besonders gut mit dem Grundmode koppeln können (d. h. die Strahlungsenergie
kann zwischen diesen Moden besonders gut transferiert werden). Durch diese Modenkopplung
würde die Qualität der übertragenen Strahlung wieder verschlechtert
werden.
Die Werte nach Gl. (9) sind in der Regel ausreichend, durch fertigungstechnisch
bedingte Schwankungen im Brechzahlprofil kann es aber geschehen, daß lokal in
einer an sich "effektiv einwelligen" Faser doch eine starke Kopplung von
Strahlungsenergie in höhere Moden stattfindet. Dies kann man in der Regel
dadurch vermeiden, daß man jede Faser vor der Verwendung prüft. Die geeigneten
Prüfverfahren sind bekannt.
Um diesen Effekt von vornherein auszuschließen und dennoch die Einkopplung in
die Faser zu vereinfachen und die Faser biegeunempfindlich zu gestalten, wird es
bevorzugt, a₁, a₂, n₁²-n₃² so zu wählen, daß
λ²min a₁ · a₂ · π² · (n₁² - n₃²) 2 · λ²min (10)
gilt. Für die längste Wellenlänge der polychromatischen Strahlung λmax ist die
Faser annähernd einwellig und kann nur den Grundmode (LP₀₁-Mode) führen. Im
Bereich der kürzesten Wellenlänge der polychromatischen Strahlung λmin kann die
Faser zwar auch noch nächsthöhere Moden (z. B. den LP₁₁-Mode) schwach führen,
und damit wäre mit einer unerwünschten Strahlungskopplung zwischen diesen
Moden zu rechnen - tatsächlich wird aber gefunden, daß diese Strahlungskopplung
sehr schwach ist: Die azimutalen Symmetrieeigenschaften dieser Moden sind bei
der erfindungsgemäßen Faser so unterschiedlich, daß die Modenkopplung vernachlässigbar
ist.
Für längere Fasern (Längen ab 5 . . . 10 m) könnte sich auch eine an sich nur
schwache Modenkopplung schon störend auswirken. Dann empfiehlt es sich, a₁,
a₂, n₁²-n₃² so zu wählen, daß
a₁ · a₂ · π² · (n₁² - n₃²) λ²min (11)
gilt. Dieser Wert empfiehlt sich auch, wenn man einen besonders großen fertigungstechnischen
Spielraum erhalten will. Die Faser ist dann sicher eine Monomodefaser.
Die Funktion ε₁(r) beschreibt vorteilhafte Ausgestaltungen der Faser in der inneren
Zone 1 des Kerns mit r a₁. Es sind aber folgende Einschränkungen zu beachten:
ε₁(r) ist kleiner oder gleich 0,15, weil sonst die Faser dazu neigt, höhere Moden
zu führen.
ε₁(r) ist größer oder gleich -0,25, weil sonst der Faser-Grundmode wenig reproduzierbar von den Fertigungsbedingungen abhängt und weil die Faser dann stärkere Biegeverluste zeigt.
Bevorzugt ist ε₁(r)≈0 für 0,9 · a₁ r a₁, weil man dadurch die Brechzahldifferenz im Kern verkleinern kann, andererseits aber eine Strukturierung des Brechzahlprofils in dieser Zone keinen positiven Einfluß auf die Strahlführung der Faser hat.
Wählt man ε₁(r) 0 für r a₁, dann können die restlichen Abweichungen des Faser-Grundmodes von einem Gauß-Grundmode besonders klein werden.
ε₁(r) ist größer oder gleich -0,25, weil sonst der Faser-Grundmode wenig reproduzierbar von den Fertigungsbedingungen abhängt und weil die Faser dann stärkere Biegeverluste zeigt.
Bevorzugt ist ε₁(r)≈0 für 0,9 · a₁ r a₁, weil man dadurch die Brechzahldifferenz im Kern verkleinern kann, andererseits aber eine Strukturierung des Brechzahlprofils in dieser Zone keinen positiven Einfluß auf die Strahlführung der Faser hat.
Wählt man ε₁(r) 0 für r a₁, dann können die restlichen Abweichungen des Faser-Grundmodes von einem Gauß-Grundmode besonders klein werden.
Die Funktion ε₃(r) beschreibt vorteilhafte Ausgestaltungen der Faser in der äußeren
Zone 3 des Kerns mit r a₂. Hier gelten folgende Einschränkungen:
ε₃(r) ist größer oder gleich -0,20, weil sonst die Faser dazu neigt, höhere Moden
zu führen oder weil dann der Faser-Grundmode stärker an Leckwellen
koppelt.
ε₃(r) ist kleiner oder gleich 0,25, weil sonst stärkere Biegeverluste auftreten. Durch ε₃(r)≈0 für a₂ r 1,1 · a₂ kann ebenfalls die Brechzahldifferenz im Kern verkleinert werden, andererseits hat eine Strukturierung des Brechzahlprofils in dieser Zone keinen positiven Einfluß auf die Strahlführung.
Wählt man ε₃(r) 0 für r a₂, können die restlichen Abweichungen des Faser-Grundmodes von einem Gauß-Grundmode nochmals kleiner werden.
ε₃(r) ist kleiner oder gleich 0,25, weil sonst stärkere Biegeverluste auftreten. Durch ε₃(r)≈0 für a₂ r 1,1 · a₂ kann ebenfalls die Brechzahldifferenz im Kern verkleinert werden, andererseits hat eine Strukturierung des Brechzahlprofils in dieser Zone keinen positiven Einfluß auf die Strahlführung.
Wählt man ε₃(r) 0 für r a₂, können die restlichen Abweichungen des Faser-Grundmodes von einem Gauß-Grundmode nochmals kleiner werden.
Für die Differenz der Brechzahlquadrate ist trotz der Einschränkung nach Gl. (9)
immer noch ein weiter Bereich zulässig. Dieser Umstand läßt sich vorteilhaft dazu
nutzen, den Modenradius des Fasermodes gezielt einzustellen. Bei der Faser dieser
Erfindung nimmt damit nicht nur der Modenradius linear mit der Wellenlänge zu,
was zum geforderten konstanten Divergenz- oder Konvergenzwinkel der Strahlung
bei der Ein- und Auskopplung führt, die Faser hat zudem die positive Eigenschaft,
daß das Verhältnis w(λ)/λ weitgehend vorbestimmbar ist und den Anwendungserfordernissen
angepaßt werden kann.
Wir beziehen uns im folgenden auf wmin, den Modenradius des Fasermodes für die
kürzeste zu übertragende Strahlungswellenlänge wmin. Es wird bevorzugt, daß
wmin/λmin größer als oder gleich 2,1 ist. Dann läßt sich die Strahlung z. B. mit
Mikroskopobjektiven mit einer Numerischen Apertur NA≈0,10 in die Faser ein-
oder auskoppeln, wobei allerdings in der Regel schon die Verwendung von Immersionsflüssigkeiten
notwendig wird. Solche Anordnungen kommen nur ausnahmsweise
in Frage. Um auf Immersionsflüssigkeiten verzichten zu können, wird stärker
bevorzugt, daß wmin/λmin größer als oder gleich 3 ist.
Um die Faser besser handhaben zu können, werden folgende Grenzen für den
Radius der inneren Zone 1 des Kerns bevorzugt:
wobei wmin den Radius des Fasermodes für die kürzeste zu übertragende Wellenlänge
λmin bezeichnet. Ist nämlich a₁/wmin kleiner als 0,25, wird der Modenradius
im Vergleich zum Radius der inneren Zone 1 zu groß - dies wird wegen w(λ)∼λ
für längere Wellenlängen sogar noch ungünstiger -, und es befindet sich ein zu
geringer Teil der Strahlung in der inneren Zone 1 des Kerns. Dann kann die Faser
kaum noch gebogen werden, weil sonst Strahlung direkt aus dem Faser-Grundmode
ausgekoppelt wird. Ist andererseits a₁/wmin größer als 0,80, werden höhere
Moden in der Faser "zu gut" geführt und ihre Feldverteilung dem Modenfeld des
Grundmodes überlagert.
Um noch bessere Eigenschaften der Faser zu erzielen, sind für die Kernradien a₁
und a₂ engere Grenzen einzuhalten, die zudem von dem Radius des Fasermodes
abhängen. Da der Radius des Fasermodes bei der erfindungsgemäßen Faser in einem
weiten Bereich frei wählbar ist, sind diese engeren Grenzen für die Praxis
kaum eine Einschränkung.
Für eine überschlagsmäßige Dimensionierung der erfindungsgemäßen Faser ist es
vorteilhaft, die Dimensionsangaben mittels folgender normierter Parameter zu
machen. Wir definieren:
Falls das Verhältnis λmax/λmin kleiner gleich 1,5 ist, soll
0,33 x₁ 0,42 (14)
eingehalten werden; falls λmax/λmin größer als 1,5 ist, soll
0,36 x₁ 0,37 (15)
eingehalten werden; weiter soll
x₂ 2,125 + 100 · (0,37 - x₁) (16)
gelten, wobei bevorzugt
2,125 + 100 · (0,37 - x₁) x₂ 1,2 · [2,125 + 100 · (0,37 - x₁)] (17)
gelten soll. Für Fasern mit diesen Daten fanden wir stets ausgezeichnete Eigenschaften
in bezug auf die "w∼λ-Proportionalität" oder der Dämpfung der Obermoden.
Für den bevorzugten Bereich nach Gl. (17) ist dabei sogar sichergestellt, daß die
Cutoff-Wellenlänge nicht zu groß wird.
Bei der erfindungsgemäßen Faser sind die Abweichungen des Quotienten w(λ)/λ,
d. h. der wellenlängenabhängige Modenradius dividiert durch die Strahlungswellenlänge,
vom Wert wmin/λmin kleiner als 3%. Dies gilt für Werte von λmax/λmin bis
zu 1,75. Überwiegend sind die genannten Abweichungen sogar deutlich kleiner als
1%. Das ist in der Regel eine weit bessere Linearität zwischen Modenradius und
Strahlungswellenlänge, als für die Anwendungen erforderlich ist.
Der maximale Modenradius wmax der polychromatischen Strahlung in der Faser
ist also näherungsweise wmax=wmin · (λmax/λmin). Bevorzugt beträgt das Verhältnis
aus dem Außenradius des Faserkerns ak und diesem maximalen Modenradius
wmax mindestens 3: ak/wmax=(ak/wmin) · (λmin/λmax) 3. Dann wird die Strahlung
sicherer in der Faser eingeschlossen. Es wird stärker bevorzugt, daß sogar
ak/wmax=(ak/wmin) · (λmin/λmax) 5 gilt. Damit wird verhindert, daß unter
ungünstigen Umständen bei starken Biegungen der Faser eine Verzerrung des
Modenprofils auftreten kann. Meistens bereitet auch die Einhaltung dieses Wertes
keine Fertigungsschwierigkeiten.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Abbildungen und eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Die Abb. 1 bis 3 zeigen den Kern von Fasern, an denen die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Brechzahlprofils erläutert wird. Dort ist jeweils die Abhängigkeit
der Brechzahl vom Abstand von der Faserachse r aufgetragen. Die Abbildungen
sind zur besseren Darstellung nicht maßstabsgetreu.
Abb. 1 zeigt den Grundaufbau des Faserkerns mit der inneren Zone 1 mit dem
Radius a₁, für die hier (in Abb. 1) eine konstante Brechzahl angenommen wird, der
mittleren Zone 2 mit dem Außendurchmesser a₂, in der die Brechzahl in der durch
Gl. (5) beschriebenen charakteristischen Weise radial von innen nach außen abfällt,
und der äußeren Zone 3.
Durch die Wahl geeigneter Funktionen ε₁ und ε₃ lassen sich z. B. die cut-off-Eigenschaften
von Fasern günstiger einstellen. So läßt sich die Cutoff-Wellenlänge der
Faser verlängern (die Faser ist dann in der Regel stärker biegbar und im gebogenen
Zustand immer noch effektiv monomodig) oder verkürzen (wenn die Faser z. B. nur
wenig gebogen werden soll), zugleich aber die "w ∼ λ-Proportionalität" der Faser
und der Wert für wmin/λmin oder a₁/wmin erhalten.
Durch positive Werte für ε₁ oder ε₃ kann z. B. die Cutoff-Wellenlänge der Faser
verlängert werden. Die Abb. 2 zeigt hierfür als Beispiel sutfenartige Strukturierungen
der inneren Zone 1 (Detail 2-1) und der äußeren Zone 3 (Detail 2-3) des Kerns
einer erfindungsgemäßen Faser.
Durch negative Werte für ε₁ oder ε₃ kann z. B. die Cutoff-Wellenlänge der Faser
verkürzt werden. Die Abb. 3 zeigt hierfür als Beispiel stufenartige Strukturierungen
der inneren Zone 1 (Detail 3-1) und der äußeren Zone 3 (Detail 3-3) des Kerns
einer erfindungsgemäßen Faser.
Durch die Wahl bestimmter Funktionen ε₁ und ε₃ lassen sich z. B. restliche
Schwankungen in der "w ∼ λ-Proportionalität" der Faser beseitigen oder der Bereich,
für den die Proportionalität auftritt, geschickt ausweiten. Zur Berechnung
geeigneter Funktionen ε₁ und ε₃ sind numerische Iterationsverfahren bekannt,
standardmäßig wird dabei von Stufenfunktionen ausgegangen.
Durch die Wahl geeigneter Funktionen für ε₁ und ε₃ läßt sich z. B. für den Fall, daß
der Spektralbereich der polychromatischen Strahlung aus wenigen diskreten Spektrallinien
besteht, fast immer eine perfekte "w ∼ λ-Proportionalität" der Faser
erreichen und zugleich der Wert für wmin/λmin oder a₁/wmin wie gewünscht einstellen.
Zur Berechnung der Funktionen ε₁ und ε₃ sind ebenfalls numerische Iterationsverfahren
bekannt, wobei hier auch von Stufenprofilen ausgegangen wird.
Aus herstellungstechnischen Gründen kann die Brechzahl in einer engen Umgebung
der Faserachse von dem durch Gl. (6) beschriebenen Profil abweichen. Häufig wird
ein Absinken der Brechzahl beobachtet, das z. B. bei Innenbeschichtungsverfahren
auf ein Abdampfen von Kernmaterial beim Kollabieren der Faservorformen zurückgeführt
werden kann. Solche Abweichungen sollten vermieden werden, weil sie zu
Verzerrungen der Modenprofile führen können. In der Regel ist die Faser aber trotz
solcher Abweichungen noch zur Übertragung von Strahlung im Sinne dieser Erfindung
geeignet und wird deshalb in die Erfindung als einbezogen betrachtet.
Die Diffusion von Fasermaterial kann das Brechzahlprofil im Kern "abrunden", so
daß es von dem in Gl. (6) beschriebenen Profil abweicht. Bei der Faser dieser Erfindung
kann dieser Effekt aber vernachlässigt werden.
Für die Strahlung eines gebräuchlichen polychromatischen Mischgas-Ionenlasers
(meistens ein (Ar, Kr)-Gemisch mit bestimmten Additiven) im Wellenlängenbereich
von λmin=454 nm (untere Wellenlänge) bis λmax=604 nm (obere Wellenlänge),
alle Moden liegen im Gauß-Grundmode vor, ist eine Faser zu finden, bei
der der Konvergenz- bzw. Divergenzwinkel für die Ein- bzw. Auskoppelwinkel der
Strahlung in bzw. aus der Faser annähernd unabhängig von der Wellenlänge und
gleich 0,14 sein soll (Forderung aufgrund der Daten eines standardisierten Mikroskopobjektivs;
voller Winkel im Bogenmaß).
Das Brechzahlprofil der Faser genügt der Gl. (6). Die o. a. normierten Parameter x₁
und x₂ werden zu x₁=0,37 und x₂=2,125 gewählt. Um nach der bei Gaußmoden
für den Divergenzwinkel α gültigen Formel (5) zu α=0,14 zu gelangen, ist ein
wmin=2,0645 µm erforderlich. Man erhält damit nach (13):
a₁ = 0,890 µm und a₂ = 5,112 µm
Mit der Wahl n₁²-n₃²=0,0095 ist sichergestellt, daß wmin den Wert 2,0645 µm
annimmt. Die Cutoff-Wellenlänge (mathematischer Cutoff) beträgt 490 nm.
Als Außenradius des Kerns ak der Faser wird 24 µm gewählt. Durch entsprechende
Übermantelung kann man der Faser einen Gesamtdurchmesser von z. B. 125 µm
geben, den Standardwert für Monomodefasern.
Übermantelt man die Faser mit - im Vergleich zu Kern und Mantel - hochbrechendem
Glas, so ergibt sich bei 454 nm eine Dämpfung des ersten Obermodes von
12 dB/m. Die Faser ist also bereits bei λmin effektiv monomodig. Deshalb wird der
Einfachheit halber ε₁≡0 und ε₃≡0 gewählt. Die Rechnung ergibt, daß der Quotient
w(λ)/λ im Intervall (λmin, λmax) um weniger als 0,9% vom Wert wmin/λmin
abweicht.
Claims (15)
1. Flexible optische Faser zur Übertragung polychromatischer Strahlung in einem
Spektralbereich, in welchem das Verhältnis aus der größten zur kleinsten Wellenlänge
wenigstens 1,2 beträgt, bestehend aus einem Kern und einem Mantel,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brechzahlprofil im Kern durch
beschrieben wird, wobei
- a) a₁, a₂ und ak mit a₁ < a₂ < ak die Außenradien der drei radialen Zonen des Kerns bezeichnen, wobei a₂ 2 · a₁ gilt,
- b) für die Differenz der Brechzahlquadrate 3 · 10-3 (n₁²-n₃²) 90 · 10-3 gilt, wobei n₁ bzw. n₃ Brechzahlwerte bei r=a₁ bzw. r=a₂ sind,
- c) für die kürzeste Wellenlänge λmin und die längste Wellenlänge λmax aus dem Spektralbereich der polychromatischen Strahlung a₁ · a₂ · π² · (n₁²-n₂³) 3 · λ²min und ak 5 · λmax gilt,
- d) in den Zonen mit r a₁ bzw. a₂ r ak für die eine Feinstrukturierung des Brechzahlverlaufs beschreibenden Funktionen ε₁(r) bzw. ε₃(r) -0,25 ε₁(r) 0,15 bzw. -0,20 ε₃(r) 0,25 gilt.
2. Flexible optische Faser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Differenz der Brechzahlquadrate 4 · 10-3 (n₁²-n₃²) 40 · 10-3 gilt.
3. Flexible optische Faser nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß λ²min a₁ · a₂ · π² · (n₁²-n₃²) 2 · λ²min gilt.
4. Flexible optische Faser nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß a₁ · a₂ · π² · (n₁²-n₃²) 2 λ²min gilt.
5. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zone mit 0,9 · a₁ r a₁ für die Funktion ε₁(r)≈0 gilt.
6. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zone mit a₂ r 1,1 · a₂ für die Funktion ε₃(r)≈0 gilt.
7. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für Außendurchmesser der dritten Zone ak 7 · λmax gilt.
8. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der kürzesten zu übertragenden Strahlungswellenlänge λmin für den
Modenradius des Fasermodes wmin 2,1 · λmin gilt.
9. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Modenradius wmin des Fasermodes für die kürzeste zu übertragende
Strahlungswellenlänge λmin die Beziehung wmin 3 · λmin gilt.
10. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß
gilt.
11. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß 0,33 x₁ 0,42 eingehalten wird, falls λmax/λmin kleiner oder gleich 1,5 ist,
daß 0,36 x₁ 0,37 eingehalten wird, falls λmax/λmin größer als 1,5 ist,
wobei
bezeichnet.
12. Flexible optische Faser nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß x₂ 2,125+100 · (0,37-x₁) ist, wobei
bezeichnet.
13. Flexible optische Faser nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß x₂ zwischen dem 1,0 bis 1,2fachen Wert von 2,125+100 · (0,37-x₁) liegt.
14. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Außendurchmesser der dritten Zone ak 3 · (λmax/λmin) · wmin. gilt.
15. Flexible optische Faser nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Außendurchmesser der dritten Zone ak 5 · (λmax/λmin) · wmin. gilt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033768 DE4033768C1 (en) | 1990-10-24 | 1990-10-24 | Flexible optical fibre transmitting polychromatic beams - has refractive profile such that convergence angle at input and divergence angle at output are practically independent of wavelength |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033768 DE4033768C1 (en) | 1990-10-24 | 1990-10-24 | Flexible optical fibre transmitting polychromatic beams - has refractive profile such that convergence angle at input and divergence angle at output are practically independent of wavelength |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033768C1 true DE4033768C1 (en) | 1991-07-18 |
Family
ID=6416932
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904033768 Expired - Lifetime DE4033768C1 (en) | 1990-10-24 | 1990-10-24 | Flexible optical fibre transmitting polychromatic beams - has refractive profile such that convergence angle at input and divergence angle at output are practically independent of wavelength |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033768C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1081515A1 (de) * | 1998-04-30 | 2001-03-07 | Sumitomo Electric Industries, Ltd. | Optische faser |
EP1136849A1 (de) * | 1998-11-02 | 2001-09-26 | Sumitomo Electric Industries, Ltd. | Monomodige optische faser und ihr herstellungsverfahren |
US7760771B2 (en) | 2004-08-26 | 2010-07-20 | Corelase Oy | Optical fiber gain medium with modal discrimination of amplification |
-
1990
- 1990-10-24 DE DE19904033768 patent/DE4033768C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Geckeler, Lichtwellenleiter für die optische Nachrichtenübertragung, Springer-Verlag, Heidelberg, 1986 * |
Markuse, Gaussian approximation of the fundamental modes of graded-indes fibres, J. Opt. Soc. Am. 68, 103, 1978 * |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1081515A1 (de) * | 1998-04-30 | 2001-03-07 | Sumitomo Electric Industries, Ltd. | Optische faser |
EP1081515A4 (de) * | 1998-04-30 | 2004-03-10 | Sumitomo Electric Industries | Optische faser |
EP1136849A1 (de) * | 1998-11-02 | 2001-09-26 | Sumitomo Electric Industries, Ltd. | Monomodige optische faser und ihr herstellungsverfahren |
EP1136849A4 (de) * | 1998-11-02 | 2002-09-04 | Sumitomo Electric Industries | Monomodige optische faser und ihr herstellungsverfahren |
US7760771B2 (en) | 2004-08-26 | 2010-07-20 | Corelase Oy | Optical fiber gain medium with modal discrimination of amplification |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69734031T2 (de) | Optische Fasern für optische Dämpfung | |
DE3312698C2 (de) | Monomode-Faser | |
EP0438653B1 (de) | Flexible optische Gradientenprofilfaser zur Übertragung von Laserstrahlung mit hoher Leistung bei weitgehender Erhaltung der Modenstruktur | |
DE69107872T2 (de) | Optischer Verstärker mit einer gekrümmten aktiven Einmodenfaser. | |
DE2825412C3 (de) | Optische Gradientenfaser | |
DE3307874C2 (de) | ||
DE3135875C2 (de) | Optisches Übertragungssystem | |
DE3232194A1 (de) | Optischer faserleiter mit doppelumhuellung | |
DE2550524A1 (de) | Wellenleiter fuer optische wellenenergie | |
DE2729008A1 (de) | Optische wellenleiter-anordnung | |
DE3912400C1 (de) | ||
DE3221836C2 (de) | Einzelmodenfaser | |
DE3812140A1 (de) | Monomode-lichtleitfaser | |
DE69929538T2 (de) | Dispersionsverschobene optische faser mit dreifachem mantel | |
DE2907650C3 (de) | Multimode-Lichtleiter | |
DE69933611T2 (de) | Kurze filtrierende optische Faser | |
EP0356872B1 (de) | Verfahren zum Ändern des Fleckdurchmessers von Monomode-Stufenfasern | |
DE4033768C1 (en) | Flexible optical fibre transmitting polychromatic beams - has refractive profile such that convergence angle at input and divergence angle at output are practically independent of wavelength | |
DE1640559C3 (de) | Dielektrischer Wellenleiter | |
EP0216212A2 (de) | Externer optischer Resonator für einen Halbleiterlaser | |
DE3700565A1 (de) | Lichtwellenleiter | |
DE2647419C2 (de) | Optische Faser | |
DE2735312C2 (de) | Monomodelichtleiter | |
DE3837792A1 (de) | Monomodefaser aus quarzglas | |
DE3937586C1 (en) | Flexible mono or multi mode optical fibre - transmits polychromatic light esp. laser beam at same transversal radiation modes for each wavelength |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |