DE4033566A1 - Antiseborrhoische phenyletherderivate - Google Patents
Antiseborrhoische phenyletherderivateInfo
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- C07C69/734—Ethers
Description
Die Erfindung betrifft bi- und tricyclische Phenyletherderivate, ein Ver
fahren zur Herstellung dieser Verbindungen sowie deren Verwendung als an
tiseborrhoische Wirkstoffe zur Herstellung von topischen, pharmazeutischen
oder kosmetischen Zubereitungen mit sebosuppressiver Wirkung.
Übermäßige Absonderungen der Talgdrüsen der Oberhaut können zu krankhaften
Hautzuständen führen. In häufiger vorkommenden, leichteren Fällen stellen
sie ein kosmetisches Problem dar, das sich durch fettiges Aussehen der
Haare oder ein glänzendes, öliges Aussehen der Haut manifestiert. Die mo
derne Kosmetik ist daher bemüht, durch geeignete topisch anwendbare Zube
reitungen die Sekretion der Talgdrüsen zu normalisieren und dem Haar und
der Haut wieder ein ansprechendes Aussehen zu verleihen.
In den Offenlegungsschriften DE 30 47 106 A1, DE 31 21 064 A1,
DE 31 21 091 A1, DE 33 01 313 A1, DE 35 00 971 A1, DE 35 00 972 A1 und
DE 37 38 405 A1 wurden Phenyletherderivate mit antiseborrhoischer Wirkung
beschrieben.
Es wurde gefunden, daß bi- und tricyclische Phenyletherderivate der all
gemeinen Formel I wertvolle neue Antiseborrhoika mit verbesserten Hemm
werten sind.
Gegenstand der Erfindung sind daher bi- und tricyclische Phenyletherderi
vate der allgemeinen Formel I
wobei bedeuten:
- der Rest R¹ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 oder eine ganze Zahl 1 bis 4
- R² ein
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 oder eine ganze Zahl 1 bis 4
- R² ein
- a) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Alkylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach unge sättigtes bicyclisches [x · y · z]-Ringsystem, wobei x, y und z ganze Zahlen sind, mit der Maßgabe, daß x und y größer als 1, z größer als 0 und die Summe von x, y und z maximal 20 beträgt oder ein
- b) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Alkylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach unge sättigtes tricyclisches Ringsystem aus maximal 20 C-Atomen, wobei ein oder mehrere Methylengruppen des Tricyclus durch ein Sauerstoffatom oder eine Carbonylgruppe substituiert sein können.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung der bi- und
tricyclischen Ether der allgemeinen Formel I
wobei bedeuten:
- der Rest R¹ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 4
- R² ein
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 4
- R² ein
- a) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Al kylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesät tigtes bicyclisches [x · y · z]-Ringssystem, wobei x, y und z ganze Zah len sind, mit der Maßgabe, daß x und y größer als 1, z größer als 0 und die Summe von x, y und z maximal 20 beträgt oder ein
- b) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Al kylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesät tigtes tricyclisches Ringsystem aus maximal 20 C-Atomen, wobei ein oder mehrere Methylengruppen des Tricyclus durch ein Sauerstoffatom oder eine Carbonylgruppe substituiert sein können,
durch Umsetzung eines Alkylierungsmittels der allgemeinen Formel II,
R²-(CH₂)m-Y (II)
wobei R² und m die oben angegebene Bedeutung besitzen und Y eine Abgangs
gruppe bedeutet, mit einem Nucleophil der allgemeinen Formel III
wobei n die Zahl 0 oder 1 und R₃ einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen be
deuten und gegebenenfalls weitere Modifikation der erhaltenen Alkylester
durch Verseifung zur freien Säure (R³=H).
Als Abgangsgruppe Y eignen sich an sich alle Gruppen, die in der organi
schen Synthese für Reaktionen vom Typ der nucleophilen Substitution heran
gezogen werden, bevorzugt steht Y für einen Chlor-, Brom-, Tosyl- oder
Mesylrest.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der bi- und tri
cyclischen Phenyletherderivate der allgemeinen Formel I als antiseborrho
ische Wirkstoffe zur Herstellung von topischen, pharmazeutischen und kos
metischen Zubereitungen mit sebosuppressiver Wirkung.
Die bi- und tricyclischen Phenyletherderivate der Formel I besitzen eine
ausgeprägte sebosuppressive Wirkung, wobei viele Produkte bereits bei sehr
niedrigen Anwendungskonzentrationen eine merklich sebostatische bzw. anti
seborrhoische Wirkung auf der Haut entfalten. Sie besitzen darüber hinaus
gute Haut- und Schleimhautverträglichkeit. Ein weiterer Gegenstand der
Erfindung sind daher antiseborrhoische Zubereitungen zur topischen Anwen
dung auf dem Haar oder auf der Haut, bestehend aus antiseborrhoischen
Wirkstoffen in einem dermatologisch verträglichen kosmetischen oder phar
mazeutischen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß als antiseborrhoischer
Wirkstoff wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel I in einer
Menge von 0,005 bis 1,0 Gew.-% bezogen auf die gesamte Zubereitung ent
halten ist. Sie lassen sich problemlos in verschiedene pharmazeutische und
kosmetische Träger einarbeiten. Solche Zubereitungen lassen sich auch bei
der Behandlung verschiedener Formen von Hautstörungen wie Akne, Psoriosis
oder Kopfschuppen mit Vorteil einsetzen.
Als Träger eignen sich alle für die Aufbringung auf die Haare oder die
Haut geeigneten Zubereitungen. Für die Hautbehandlung eignen sich insbe
sondere wäßrige oder alkoholische Lösungen, tensidhaltige Lotionen, Öle,
Salben, Emulsionen, Cremes, Gele und Stiftpräparate. Für die Haarbehand
lung eignen sich besonders Haarwässer, Haarshampoos, Haarkuren, Haarspü
lungen und Haarsprays. Wegen der besonderen kosmetischen Probleme, die
durch fettendes Haar verursacht werden, stellen die haarkosmetischen Zube
reitungen besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.
Die wichtigsten Komponenten üblicher pharmazeutischer und kosmetischer
Träger sind:
- a) Ölkomponenten, z. B. Paraffinöl, Pflanzenöle, Fettsäureester, Squalan, Fettalkohole, 2-Octyldodecanol,
- b) Fette und Wachse, z. B. Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffin, Ce tyl-stearylalkohol,
- c) Emulgatoren, z. B. Fettsäurepartialglyceride, Fettsäure-Sorbitan-par tialester und deren Ethoxylate, Seiten, Fettalkoholsulfate, Fettalko holpolyglykolether, Alkylphosphate,
- d) Waschrohstoffe, insbesondere Aniontenside, z. B. Fettalkoholpolyglykol ethersulfate, Fettalkoholsulfate, Alphaolefinsulfonate, Alkansulfonate, Sulfobernsteinsäureester, Acyltauride, Acylisethionate und Acylsarko side, ampholytische Tenside, z. B. N-Alkylglycin, N-Alkylaminopropion säure, N-Alkylaminobuttersäure mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgrup pe, zwitterionische Tenside, z. B. N-Alkyl-(C₈-C₁₈)-N,N-dimethylammo nio-glycinat oder N-Kokosacylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinat und nichtionogene Tenside, z. B. Fettalkoholpolyglykolether, Alkylphe nolpolyglykolether, Fettsäurepolyglykolester, Aminoxid- Tenside, Fett säurealkanolamide und deren Ethoxylate und kationische Tenside, z. B. Alkyl(C₁₂-C₁₈)-trimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoni umchlorid, Cetylpyridiniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
- e) niedere Alkohole wie z. B. Ethanol, Isopropanol,
- f) mehrwertige Alkohole wie z. B. Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin,
- g) Wasser und Hilfsstoffe wie z. B. Duftstoffe, Konservierungsmittel, Puf fersubstanzen, Verdickungsmittel, Farbstoffe und Trübungsmittel.
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern
ohne ihn hierauf zu beschränken.
Eine Mischung aus 7,2 g (30,7 mmol) 4-(6,6-Dimethylbicyclo[3.1.1]-
hept-2-cis-ylmethyl-methansulfonat (aus (-)-cis-Myrtanol und Methan
sulfonylchlorid), 3,9 g (25,6 mmol) 4-Hydroxybenzoesäuremethylester,
40 ml Diethylenglykoldimethylether, 0,2 g Tetrabutylammoniumiodid
und 5,5 g (40,6 mmol) 30%ige Natriummethylatlösung wurde 8 Stunden
bei 155-160°C nach dem Abdestillieren des Methanols gerührt, das
Reaktionsgemisch nach Abkühlen auf Raumtemperatur auf Eis/Wasser
gegossen, das Gemisch mit Methylenchlorid ausgeschüttelt, die wäß
rige Phase erneut mit Methylenchlorid ausgeschüttelt, die vereinig
ten organischen Phasen mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat ge
trocknet und eingedampft. Der Rückstand wurde in Methylenchlorid
aufgenommen und an Kieselgel (Merck) chromatographiert. Als Elu
tionsmittel diente Methylenchlorid/Toluol (8 : 2). Es wurden 3,4 g (26%
d. Th.) 4-(6,6-Dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-cis-ylmethoxy)-benzoe
säuremethylester (1a) in Form eines gelblichen Öls erhalten.
Eine Mischung von 3,35 g (11,6 mmol) des Esters (1a), 30 ml Ethanol,
15 ml Wasser und 0,55 g (23,9 g mmol) Natriumhydroxid wurde 45 Mi
nuten zum Sieden erhitzt, mit Eis/Wasser versetzt, mit Salzsäure
angesäuert und mit Methylenchlorid ausgeschüttelt. Die Methylenchlo
ridphase wurde mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet,
zu Trockne gedampft und der Rückstand aus Cyclohexan umkristalli
siert.
Ausbeute: 2,0 g (63% d. Th.) der Säure (1)
Schmelzpunkt: 172-174°C
Ausbeute: 2,0 g (63% d. Th.) der Säure (1)
Schmelzpunkt: 172-174°C
Herstellung: analog zu Beispiel 2-1, wobei anstelle von 4-Hydroxy
benzoesäuremethylester 4-Hydroxyzimtsäuremethylester eingesetzt wur
den.
Schmelzpunkt: 181-183°C
Schmelzpunkt: 181-183°C
Herstellung: analog zu Beispiel 2-1, wobei als Alkohol statt
(-)-cis-Myrtanol 3(4)-Tricyclo[5.2.1.02,2]decylmethanol(TCD-Alko
hol M, Fa. Hoechst) eingesetzt wurde.
Schmelzpunkt: 198-202°C
Schmelzpunkt: 198-202°C
Herstellung: analog zu Beispiel 2-1, wobei als Alkylierungsmittel
4-Chlormethyltricyclo[6.2.1.02,7
]undecatrien (vergl. DE 21 58 468)
eingesetzt wurde.
Schmelzpunkt: 192-196°C
Schmelzpunkt: 192-196°C
Herstellung: analog zu Beispiel 2-1 und 2-2
Brechungsindex nD(20)=1,5748
Brechungsindex nD(20)=1,5748
Der Test geht von der Beobachtung aus, daß männliche Ratten ein
bräunliches Hautfett absondern, so daß die mehr oder weniger starke
Fettigkeit der Haut visuell gut als Hautbräunung beurteilt werden
kann. Daß es sich bei der Bräunung um Hautoberflächenfett handelt,
ist daran zu erkennen, daß junge weibliche Ratten sowie männliche
Ratten nach dem Waschen mit Tensidlösungen oder mit Lipidlösungsmit
teln oder auch männliche Ratten, die systematisch mit Östrogen be
handelt wurden, nur die normale helle, rosafarbene Haut nach dem
Scheren aufweisen. Parallel dazu sind aus den abgeschnittenen Haaren
nur noch sehr geringe Lipidmengen zu extrahieren (vgl. hierzu auch
J. Soc. Cosmet. Chem. 1983 (34) 127).
Als Versuchstiere dienten männliche Wistar-Ratten mit einem Körper
gewicht von 220 bis 230 g zu Versuchsbeginn.
Zur Beurteilung der Wirksamkeit wurden die Prüfsubstanzen in den in
Tabelle 1 angegebenen Konzentrationen in Ethanol/Aceton )1 : 1) je
weils 6 Ratten halbseitig auf das Rückenfell gepinselt. Die andere
Seite wurde nur mit dem Lösungsmittel behandelt.
Während der Versuchsdauer von 14 Tagen wurde an insgesamt 9 Tagen
einmal appliziert. Zur weiteren Kontrolle diente eine Gruppe von 6
Ratten, die beidseitig nur mit dem Lösungsmittel behandelt wurden. Am
Ende des Versuchs wurden die Tiere am Rücken und an den Flanken ge
schoren und von einem Beurteilerpanel (6 Personen) unabhängig unter
Doppelblindbedingungen visuell abgemustert. Dabei wurde der Bräu
nungsgrad auf dem Rücken der Ratten als Maß für den Hautfettbelag
visuell beurteilt.
- A) Als Auswahl-Test zur Ermittlung wirksamer Verbindungen wurde der Unterschied zwischen rechter und linker Seite gewertet, wobei pro Beurteiler und Tier jeweils 1 Punkt zu vergeben war, und zwar in der Weise, daß die dunklere Seite mit 1 Punkt, die hellere Seite mit 0 Punkten und bei Gleichheit beide Seiten mit 0,5 Punkten benotet wurden. Signifikante Differenzen zwischen nur mit dem Lösungsmittel behandelter und mit Prüflösung behandelter Seite nach dieser Bewertungsmethode zeigen die lokale Wirksamkeit einer Substanz an.
- B) Zur quantitativen Abschätzung der antiseborrhoischen Wirkung wur den die Intensitätsunterschiede der Brauntöne nach folgender Ska la bewertet
3 Punkte: stark braun
2 Punkte: mittel braun
1 Punkt: schwach braun
0 Punkte: keine Braunfärbung
2 Punkte: mittel braun
1 Punkt: schwach braun
0 Punkte: keine Braunfärbung
Nach dieser Bewertungsmethode wurden die Punktsummendifferenzen
zwischen den nur mit dem Lösungsmittel behandelten Kontrolltieren
und jeweils den behandelten und unbehandelten Seiten (ΔP) der Ver
suchstiere gebildet, wobei wiederum signifikante Differenzen zwi
schen Kontrolltieren und der behandelten Seite der Versuchstiere die
Wirkung einer Substanz deutlich machen.
Die Sebumreduktion errechnet sich aus der Punktedifferenz in der
Weise, daß man den Quotienten aus der Punktedifferenz ΔP und der
Punktezahl für die Kontrollgruppe Pk bildet und den erhaltenen Wert
in % angibt.
Über den biochemischen Wirkmechanismus von Substanzen mit
sebostatischem Effekt ist, abgesehen von den Hormonen, wenig be
kannt. 2-Pyrrolidon-5-carbonsäurehexadecylester soll z. B. durch Be
einflussung der Oberflächenspannung eine Hauttalg-regulierende Wir
kung ausüben (vergl. DE-OS 21 02 172 und DE-OS 21 02 173). Eine
denkbare Wirkungsweise sebostatischer Substanzen könnte darin be
stehen, daß sie wichtige Reaktionswege, die zur Bildung der Lipide
führen, hemmen. Literaturbekannt ist, daß die Enzymaktivität einiger
Enzyme der Talgdrüse, die direkt oder indirekt an der Synthese von
Hautlipiden beteiligt sind, gegenüber der Epidermis auf ein Mehr
faches erhöht sind (vergleiche M. J. C. Inn, J. E. Hoopes, J. Invest.
Derm. 1974 (62) 153 sowie Tabelle 1).
Die Inhibitorwirkung einer Prüfsubstanz auf die Enzyme GDH, G6-PDH
und GPT kann daher als Maß für die sebostatische Wirksamkeit einer
Substanz angesehen werden.
Folgende Reagenzien wurden von Fa. Boehringer/Mannheim, bezogen:
GDH, G6-PDH, GPT, Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan, Triethanolamin
hydrochlorid, Dihydroxyacetonphosphat-dimethylketal, β-Nicotonamid
adenin-dinucleotid (NADH), β-Nicotinamid-adenin-dinucleotidphosphat
(NADP).
Als Ionenaustauscher wurde verwendet: DOWEX 50 WX8, Fa. Serva/Hei
delberg
a) Puffer: 3,03 g TRIS-(hydroxymethyl)-aminomethan wurden in ca. 400 ml
bidestilliertem Wasser gelöst und der pH-Wert mit NaOH bzw.
HCl auf 7,6 eingestellt. Anschließend wurde mit Wasser auf 500 ml
aufgefüllt (TRIS-Puffer, 50 mmol; pH 7,6).
b) Substrat: Als Substrat wurden Fertigreagenzien der Fa. Electro
Nucleonics/Stuttgart eingesetzt; die Konzentration der Sub
strate in den Lösungen betrugen:
100 mmol/l Phosphatpuffer (pH 7,4)
1 mmol/l L-Alanin
1,5 units/ml Lactat-Dehydrogenase
0,23 mmol/l NADH
450 mmol/l Oxyglutarat
1 mmol/l L-Alanin
1,5 units/ml Lactat-Dehydrogenase
0,23 mmol/l NADH
450 mmol/l Oxyglutarat
Nach Durchmischung wurden Portionen zu 1,58 ml in Reagenzgläser
pipettiert und diese bis zur Inkubation im Kühlschrank bei 4°C
gelagert.
c) Enzym: 20 µl GPT-Suspension wurden mit TRIS-Puffer auf 50 ml ver
dünnt und diese Enzymverdünnung in Portionen zu 990 µl in Rea
genzgläser pipettiert. Die Enzymverdünnung wurde bis zur Inkuba
tion bei 4°C im Kühlschrank gelagert.
d) Inkubation: Zur Inkubation wurden 6 Reagenzgläser mit Enzym
verdünung wie folgt vorbereitet:
Glas 1: Zugabe von 10 µl Substanzpuffer (Blindprobe)
Glas 2-5: Zugabe von je 10 µl Probelösung (Prüfsubstanz)
Glas 6: Zugabe von 10 µl Substanzpuffer (Blindprobe)
Glas 2-5: Zugabe von je 10 µl Probelösung (Prüfsubstanz)
Glas 6: Zugabe von 10 µl Substanzpuffer (Blindprobe)
Die Probengläser wurden auf einem Schüttler gut durchmischt und
im Wasserbad bei 37°C 30 Minuten lang inkubiert. 5 Minuten vor
Beendigung der Inkubation wurden 6 Gläser Substratansatz auf
37°C temperiert. Nach Inkubation wurde jeder Enzymansatz durch
mischt und 100 µl davon zum Substratansatz pipettiert, durch
mischt und in 1,5 ml-Einmalküvetten überführt.
e) Messung: Die Messung der Extinktionen wurde mit einem Spektral
photometer DU 64 der Fa. Beckmann mit integriertem 5fach Proben
wechsler bei einer Temperatur von 37°C und einer Wellenlänge von
340 nm durchgeführt. Die Abnahme der Enzymaktivität ergibt sich
aus den gemessenen Extinktionswerten der Proben mit Prüfsubstanz
(Eprüf) im Vergleich zur Blindprobe (Eblind), in Eblind indem man den Quo
tienten aus ΔE=Eprüf - Eblind und Eblind bildet und den erhal
tenen Wert in % angibt.
Bei zu kleinen Werten für ΔE wird die Enzymsuspension anders ver
dünnt und die Messung erneut durchgeführt.
Die Extinktions-Messungen wurden elektronisch ausgewertet, indem
ein Mikrocomputer (Labtop T 3200 der Fa. Toshiba) über eine se
rielle Schnittstelle mit dem Photometer verbunden wurde.
a) Puffer: 4,65 g Triethanolamin-hydrochlorid wurden in 400 ml bi
destilliertem Wasser gelöst und der pH-Bereich durch Zugabe von NaOH
bzw. HCl auf 7,6 eingestellt. Anschließend wurde mit Wasser auf
500 ml aufgefüllt (Triethanolamin-Puffer, 50 mmol; pH 7,6).
b) Substrat: Das Dihydroxyacetonphosphat wurde als Dimethylketal
geliefert, und mußte vor Gebrauch hydrolysiert werden. DOWEX-Io
nenaustauscher wurde in einem Becherglas mit bidestilliertem Was
ser aufgeschlämmt und der abgesetzte Ionenaustauscher abgetrennt.
30 mg des Ketals wurden in 3 ml bidestilliertem Wasser gelöst und
nach Zugabe von 0,6 ml Ionenaustauscher wurde die Mischung 1 Mi
nute geschüttelt. Der pH-Wert lag bei 2 und wurde gegebenenfalls
durch Zusatz von DOWEX nachgestellt. Über eine Mikro-Glasfilter
nutsche wurde abgesaugt, und mit bidestilliertem Wasser nachge
spült. Das Filtrat wurde auf 10 ml aufgefüllt, und in Reaktions
gefäße in 1-ml-Portionen 6 Stunden lang bei 37°C inkubiert. An
schließend wurden die Lösungen bis zum Gebrauch bei -60°C ge
lagert.
Als Substrat wurden
760 µl NADH-Lösung (10 mg/ml) und
960 µl Dihydroxyacetonphosphat-Lösung (s. o.)
960 µl Dihydroxyacetonphosphat-Lösung (s. o.)
in 30 ml Triethanolaminpuffer gelöst. In Reagenzgläser wurden
Portionen zu 1,58 ml pipettiert und diese bis zur Inkubation im
Kühlschrank bei 4°C gelagert.
c) Enzym: 30 µl GDH-Suspension wurden mit 100 ml Triethanolaminpuf
fer verdünnt und diese Enzymverdünnung in Portionen zu 990 µl in
Reagenzgläser pipettiert. Die Enzymverdünnung wurde bis zur In
kubation bei 4°C im Kühlschrank gelagert.
d) Inkubation: wie unter 3.2.2.2 d
e) wie unter 3.2.2.2 e
a) Puffer: 3,45 g Natriumdihydrogenphosphat wurden in ca. 400 ml
bidestilliertem Wasser gelöst und der pH-Wert mit NaOH bzw. HCl
auf 7,6 eingestellt. Anschließend wurde mit Wasser auf 50 ml
aufgefüllt (Phosphat-Puffer, 50 mmol; pH 7,6).
b) Substrat: Als Substrat wurden
34,5 mg Glucose-6-Phosphat
34,5 mg NADP und
140,2 mg MgCl₂ * 6 H₂O
34,5 mg NADP und
140,2 mg MgCl₂ * 6 H₂O
in 100 ml Triethanolaminpuffer gelöst. In Reagenzgläser werden
Portionen zu 1,58 ml pipettiert und diese bis zur Inkubation im
Kühlschrank bei 4°C gelagert.
c) Enzym: 24 µl G6-PDH-Suspension wurden mit Phosphatpuffer auf 100
ml verdünnt und diese Enzymverdünnung in Portionen zu 990 µl in
Reagenzgläser pipettiert. Die Enzymverdünnung wurde bis zur Inku
bation bei 4°C im Kühlschrank gelagert.
d) Inkubation: wie unter 3.2.2.2 d
e) Messung: wie unter 3.2.2.2 e
Die Meßergebnisse für die Substanzen (1) bis (5) in bezug auf Rat
tentest und Enzyminhibitionstest sind in den Tabellen 2 und 3 zusam
mengestellt.
4. Erfindungsgemäße Zubereitungen | |
4.1 Shampoo für fettendes Haar | |
Texapon®N 25 (4-1) | |
40,0 Gew.-% | |
Comperlan®KD (4-2) | 3,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-5 | 0,5 Gew.-% |
Bronidox®L (4-3) | 0,2 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.2 Schnellhaarkur-Emulsion | |
Cetylalkohol | |
3,0 Gew.-% | |
Dehyquart®A (4-4) | 2,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-1 | 0,5 Gerw.-% |
Citronensäure | 1,0 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.3 Schnellhaarkur, klar | |
Cetiol®HE (4-5) | |
20,0 Gew.-% | |
Cetylpyridiniumchlorid | 5,0 Gew.-% |
Glycerin | 5,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-2 | 0,5 Gew.-% |
Isopropanol, ad | 100 Gew.-% |
4.4 Haarwasser | |
Cetiol®HE (4-5) | |
2,0 Gew.-% | |
Birkenextrakt | 1,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-1 | 0,2 Gew.-% |
Isopropanol | 30,0 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.5 Hautemulsion O/W | |
Cutina®MD (4-6) | |
7,0 Gew.-% | |
Eumulgin®Bl (4-7) | 3,0 Gew.-% |
Cetiol®SN (4-8) | 10,0 Gew.-% |
Myritol®318 (4-9) | 10,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-5 | 0,2 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.6 Hautcreme O/W | |
Cutina®MD (4-6) | |
17,0 Gew.-% | |
Eumulgin®Bl (4-7) | 3,0 Gew.-% |
Eutanol®G (4-10 | 11,0 Gew.-% |
Myritol®318 (4-9) | 6,0 Gew.-% |
Karottenöl CLR | 3,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-4 | 0,3 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
Die in den Rezepturbeispielen verwendeten Handelsnamen haben fol
gende Bedeutung:
(4-1) Texapon®N 25:
28%ige wäßrige Lösung von Alkyl-(C₁₂-C₁₄)poly(2 EO)glykolethersulfat- Na-Salz (Henkel KGaA)
28%ige wäßrige Lösung von Alkyl-(C₁₂-C₁₄)poly(2 EO)glykolethersulfat- Na-Salz (Henkel KGaA)
(4-2) Comperlan®KD:
Kokosfettsäurediethanolamid (Henkel KGaA)
Kokosfettsäurediethanolamid (Henkel KGaA)
(4-3) Bronidox®L:
5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan (10%ige Lösung in 1,2-Propylenglykol) (Henkel KGaA)
5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan (10%ige Lösung in 1,2-Propylenglykol) (Henkel KGaA)
(4-4) Dehyquart®A:
Cetyltrimethylammoniumchlorid (25%ige Lösung in Wasser) (Henkel KGaA)
Cetyltrimethylammoniumchlorid (25%ige Lösung in Wasser) (Henkel KGaA)
(4-5) Cetiol®HE:
Polyol-Fettsäureester (CTFA-Bezeichnung: PEG-7-Glyceryl-Cocoate) (Henkel KGaA)
Polyol-Fettsäureester (CTFA-Bezeichnung: PEG-7-Glyceryl-Cocoate) (Henkel KGaA)
(4-6) Cutina®MD:
Palmitin/stearinsäure-mono/diglycerid (Henkel KGaA)
Palmitin/stearinsäure-mono/diglycerid (Henkel KGaA)
(4-7) Eumulgin®Bl
Cetyl/stearylalkohol + 12 Mol Ethylenoxid (Henkel KGaA)
Cetyl/stearylalkohol + 12 Mol Ethylenoxid (Henkel KGaA)
(4-8) Cetiol®SN:
Cetyl/stearyl-isononanoat (Henkel KGaA)
Cetyl/stearyl-isononanoat (Henkel KGaA)
(4-9) Myritol®318:
Capryl/caprinsäure-triglycerid (Henkel KGaA)
Capryl/caprinsäure-triglycerid (Henkel KGaA)
(4-10) Eutanol®G:
2-Octyldodecanol (Henkel KGaA)
2-Octyldodecanol (Henkel KGaA)
Claims (5)
1. Bi- und tricyclische Phenyletherderivate der allgemeinen Formel I
wobei bedeuten:
- der Rest R¹ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 4
- R² ein
- der Rest R¹ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 4
- R² ein
- a) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Al kylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach unge sättigtes bicyclisches [x · y · z]-Ringsystem, wobei x, y und z ganze Zahlen sind, mit der Maßgabe, daß x und y größer als 1, z größer als 0 und die Summe von x, y und z maximal 20 beträgt oder ein
- b) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Al kylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach unge sättigtes tricyclisches Ringsystem aus maximal 20 C-Atomen, wobei ein oder mehrere Methylengruppen des Tricyclus durch ein Sauer stoffatom oder eine Carbonylgruppe substituiert sein können.
2. Herstellung der bi- und tricyclischen Phenyletherderivate der allgemei
nen Formel I
wobei bedeuten:
- der Rest R¹ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 eine ganze Zahl von 1 bis 4
- R² ein
- der Rest R¹ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
- n die Zahl 0 oder 1
- m die Zahl 0 eine ganze Zahl von 1 bis 4
- R² ein
- a) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Al kylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach unge sättigtes bicyclisches [x · y · z]-Ringsystem, wobei x, y und z ganze Zahlen sind, mit der Maßgabe, daß x und y größer als 1, z größer als 0 und die Summe von x, y und z maximal 20 beträgt oder ein
- b) gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach ungesättigtes, gegebenenfalls durch einen Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten Al kylrest substituiertes gesättigtes oder ein- bzw. mehrfach unge sättigtes tricyclisches Ringsystem aus maximal 20 C-Atomen, wobei ein oder mehrere Methylengruppen des Tricyclus durch ein Sauer stoffatom oder eine Carbonylgruppe substituiert sein können,
durch Umsetzung eines Alkylierungsmittels der allgemeinen Formel II,
R²-(CH₂)m-Y (II)wobei R² und m die oben angegebene Bedeutung besitzen und Y eine Ab
gangsgruppe bedeutet mit einem Nucleophil der allgemeinen Formel III
wobei n die Zahl 0 oder 1 und R³ einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
bedeuten und gegebenenfalls weitere Modifikation der erhaltenen Alkyl
ester durch Verseifung zur freien Säure (R³=H).
3. Verwendung der bi- und tricyclischen Phenyletherderivate der allge
meinen Formel I als antiseborrhoische Wirkstoffe zur Herstellung von
topischen, pharmazeutischen und kosmetischen Zubereitungen mit
sebosuppressiver Wirkung, zum Beispiel zur Behandlung von Hautstörungen
wie Akne, Psoriasis und Kopfschuppen.
4. Antiseborrhoische Zubereitungen zur topischen Anwendung auf dem Haar
oder auf der Haut, bestehend aus antiseborrhoischen Wirkstoffen in ei
nem dermatologisch verträglichen kosmetischen oder pharmazeutischen
Träger, dadurch gekennzeichnet, daß als antiseborrhoischer Wirkstoff
wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1 in
einer Menge von 0,0005 bis 1,0 Gew.-% bezogen auf die gesamte Zuberei
tung enthalten ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033566 DE4033566A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Antiseborrhoische phenyletherderivate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033566 DE4033566A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Antiseborrhoische phenyletherderivate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033566A1 true DE4033566A1 (de) | 1992-04-23 |
Family
ID=6416810
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904033566 Withdrawn DE4033566A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Antiseborrhoische phenyletherderivate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033566A1 (de) |
-
1990
- 1990-10-22 DE DE19904033566 patent/DE4033566A1/de not_active Withdrawn
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