DE4033457C2 - Verfahren zum Verlöten von Rohrrahmen sowie Einrichtung dafür - Google Patents
Verfahren zum Verlöten von Rohrrahmen sowie Einrichtung dafürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlöten von
Rohrrahmen, insbesondere von Fahrradrahmen und Rahmenteilen,
wobei die Erwärmung der Lötstellen durch einen Induktor
erfolgt, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Fahrradrahmen werden fast ausschließlich autogen gelötet oder
geschweißt. Zum induktiven Erwärmen der Lötstellen ist es
bereits bekannt, Klappinduktoren einzusetzen (vgl. DE 30 23 237 A1).
Damit kann erreicht werden, daß unter Anwendung von Schutz-
oder Formiergas eine Verkokung des Rohrmaterials vermieden
wird, so daß anschließend kein Verputzen der Lötstellen
erforderlich ist.
Mit diesem Klappinduktor wird die Lötstelle von außen her
erwärmt. Nachteilig ist hierbei, daß sich nur eine
ungleichmäßige Erwärmung erreichen läßt und daß auch die
Gefahr besteht, daß Überhitzungsstellen auftreten.
Außer der induktiven Lötung durch Innenfelderwärmung mittels
Klappinduktoren, wobei sehr hohe Temperaturen, das heißt
ca. 1000 Grad Celsius erzeugt werden können, wird auch das
autogene Löten mit Flamme angewendet.
Neben dem Nachteil, daß während des Lötvorganges ein
unerwünschter Schmutzeintrag möglich ist, besteht auch hier
das Problem, daß aufgrund der
geringen Wandstärken der eingesetzten Rohre die Wärme schlecht
geleitet wird und es deshalb leicht zu Überhitzungen kommen
kann, die sich auf die angestrebte Dauerfestigkeit sehr
negativ auswerten.
Aus DE-PS 9 30 578 ist ferner ein Verfahren zum Verlöten von
Fahrradrahmen bekannt, bei dem die Lötstelle jeweils von innen
mittels eines in den Rohrrahmen eingeschobenen Dornes durch
Widerstandsheizung erhitzt wird. Wegen des im Übergangsbereich
der in verlötenden Rahmenteile ungleichmäßigen elektrischen
Übergangswiderstandes, kann es jedoch auch hier zu
unerwünschten Überhitzung, insbesondere des Lötmittels kommen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, womit sich die Lötstellen sehr
gleichmäßig und auch schnell erwärmen lassen. Es sollen dabei
Temperaturen von 600 bis 650 Grad Celsius kontrolliert
erreichbar sein. Insbesondere sollen dadurch qualitative
Materialminderungen, die durch Überhitzung und/oder
ungleichmäßige Erwärmung auftreten können, vermieden werden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem
Verfahren der eingangs genannten Art in den Merkmalen des
Anspruches 1.
Durch eine solche induktive Außenfelderwärmung von der
Innenseite des Rohres her läßt sich die Lötstelle sehr schnell
und - als Voraussetzung für die genaue Temperaturhaltung -
gleichmäßig erwärmen. Es lassen sich so auch hohe
Energiemengen zuführen, wodurch sich kurze Taktzeiten und ein
hoher Energienutzungsgrad ergeben.
Vorteilhaft ist auch noch, daß durch die Erwärmung im Inneren
des Rohres das in eine Muffe eingesteckte Rohr schneller
erwärmt wird als die Muffe selbst. Dies führt zu
einer Verengung des Lötspalts führt, was eine geringere
Verwendung von Lot zuläßt.
Die Lötung wird unter einer Gasatmosphäre, vorzugsweise unter
Formiergas, insbesondere Wasserstoff vorgenommen. Unter einer
solchen Gasatmosphäre kann ohne Flußmittel gearbeitet werden,
da dieses durch das Gas ersetzt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung der oben genannten Aufgabe besteht
bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art in den
Merkmalen des Anspruches 2. Es ergeben sich auch hier die
bereits in Verbindung mit dem Verfahren geschilderten
Vorteile. Eine zusätzliche Ausgestaltung der Erfindung ist in
Anspruch 3 aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren
wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen noch näher
erläutert.
Es zeigt etwas schematisiert:
Fig. 1 eine Einrichtung zum Verlöten von Rohrrahmen mit in
dieser Vorrichtung befindlichem Rahmen und
Fig. 2 und 3 die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in
unterschiedlichen Arbeitsstellungen.
Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum
Verlöten von Rohrrahmen 2, insbesondere von Fahrradrahmen. Die
Erwärmung erfolgt induktiv mit Hilfe von Induktoren 3, die bei
den Lötstellen 4 positioniert werden können.
Das Erwärmen der Lötstellen erfolgt durch eine
Außenfelderwärmung, indem der jeweilige Induktor 3, der im
wesentlichen durch eine Spule gebildet ist, in den jeweiligen
Rohrabschnitt bis zur Lötstelle eingeführt und dort etwa
koaxial positioniert wird. Dadurch kann die Lötstelle
gleichmäßig, kontrolliert und schnell erwärmt werden.
Bei koaxialer Anordnung des Induktors 3 im Rohr ist ein
gleichmäßiger Abstand zum Rohr vorhanden, was sich in einer
gleichmäßigen, verzugsfreien Erwärmung auswirkt.
Bei den Verbindungsstellen 5 des Rohrrahmens 2 sind jeweils
Verbindungsmuffen 6 vorgesehen. Diese Verbindungsmuffen 6
umgreifen die jeweiligen Rohrenden außenseitig.
Bei der vorgesehenen Innenfelderwärmung durch den im Rohr
befindlichen Induktor 3 wird das in die jeweilige
Verbindungsmuffe 6 eingesteckte Rohr schneller erwärmt als
diese, was zu einer Verengung des Lötspalts führt. Durch diese
Lötspaltverengung kann die notwendige Lötmenge verringert
werden.
Durch die schnelle und gleichmäßige Erwärmung lassen sich auch
kurze Löttaktzeiten erreichen und damit eine optimale Schonung
des verwendeten Rohrmaterials. Diese Vorteile wirken sich
insbesondere bei Verwendung hochlegierter Stähle für den
Rahmen aus.
Die Vorrichtung 1 weist einen dicht verschließbaren Behälter 7
auf, in den der zum Verlöten vorbereitete Rohrrahmen 2
eingesetzt und fixiert werden kann.
Der in den Figuren dargestellte Fahrrad-Rohrrahmen weist ein
Steuerrohr 8, ein Oberrohr 9, ein Unterrohr 10, ein Sattelrohr
11, zwei Sattelstreben 12 sowie zwei Kettenstreben 13 auf.
Mit der in den Figuren gezeigten Vorrichtung 1 wird mit dem in
Verlängerung des Steuerrohres 8 angeordneten Induktor 3 eine
Lötstelle zwischen Steuerrohr 8 und einer mit dem Oberrohr 9
bereits verlöteten Muffe 6 und durch Umpositionieren des
Induktors 3 auch eine Lötstelle zwischen Steuerrohr 8 und
einer mit dem Unterrohr 10 verbundenen Muffe 6 erwärmt. Mit dem
in Verlängerung des Sattelrohres angeordneten Induktor 3
erfolgt einerseits ein Erwärmen bei der Verbindungsstelle
zwischen Oberrohr 9, Sattelrohr 11 und Sattelstreben 12 und
andererseits im unteren Bereich zwischen Unterrohr 2,
Sattelrohr 11 und Kettenstreben 13. Auch in diesen Bereichen
sind die dort vorhandenen Verbindungsmuffen 6 bereits mit dem
Oberrohr 9 bzw. dem Unterrohr 10 verlötet.
Durch den in Verlängerung der Sattelstreben angeordneten In
duktor 3 können die beiden Lötverbindungen an der Rohrver
bindungsstelle zwischen Oberrohr 9 und Sattelstreben 12 erwärmt
werden.
Mit dem in Verlängerung der Kettenstreben 13 angeordneten
Induktor 3 ist schließlich das Erwärmen der Lötstellen beim
Tretlager möglich, daß sich in dem Verbindungsknoten zwi
schen Unterrohr 2, Sattelrohr 11 und Kettenstreben 13 befin
det.
Sowohl die Sattelstreben 12 als auch die Kettenstreben 13 sind
an ihren miteinander verbundenen Enden offen, so daß die je
weiligen Induktoren 3 dort eintauchen und bei den jeweiligen
Lötstellen positioniert werden können.
Zum Positionieren lassen sich die einzelnen Induktoren 3,
die sich an den inneren Enden von Induktorstangen 14 befin
den, in Längsrichtung innerhalb des jeweils zugeordneten
Rohres verschieben. Für dieses Positionieren können entspre
chende, hier nicht dargestellte Antriebe vorgesehen sein.
Die äußeren Enden der Induktorstangen 14 lassen sich an ei
nen Induktionsgenerator ankuppeln, wobei gleichzeitig eine
elektrische Verbindung und auch eine Verbindung für Kühlwas
ser hergestellt wird. Der Anschlußkopf 15 (Fig. 2 u. 3) des
Induktionsgenerators kann die Positionierbewegungen der In
duktorstangen 14 mitmachen.
Zum Ankuppeln der verschiedenen Induktorstangen 14 an den
Anschlußkopf 15 ist der Behälter 7 mit den daran angebrach
ten Induktorstangen 14 positionierbar, insbesondere verdreh
bar und auch seitlich verschiebbar. In den Fig. 2 u. 3
sind unterschiedliche Ankoppelstellungen gezeigt.
Die Induktorstangen 14 sind innerhalb von Zylindern 16 ge
führt und gasdicht abgedichtet.
Der Behälter 7 läßt sich dicht verschließen und weist eine
Füllöffnung 17 für Formiergas, insbesondere Wasserstoff auf.
Die Lötung kann so in einer entsprechenden Gasatmosphäre
erfolgen, wobei bei Verwendung der vorerwähnten Gase kein
Flußmittel für die Lötungen erforderlich ist. Das Zuführen
von Lot kann durch aufgelegte Lotringe erfolgen, die im
Übergangsbereich zwischen Muffen und angrenzendem Rohr po
sitioniert werden.
Neben den bereits vorerwähnten Vorteilen hat das erfindungs
gemäße Verfahren noch den erheblichen, zusätzlichen Vorteil,
daß ein Reinigen der Lötstellen nach dem Lötvorgang nicht
erforderlich ist. Dadurch werden erhebliche Zeit- und Perso
nalkosten eingespart.
Claims (3)
1. Verfahren zum Verlöten von Rohrrahmen, insbesondere von
Fahrradrahmen und Rahmenteilen, wobei die Erwärmung der
Lötstellen durch einen Induktor erfolgt, dadurch
gekennzeichnet,
- daß die zu verbindenden Rohre mittels Muffen oder dergleichen zusammengesteckt werden,
- daß der Rahmen oder das Rahmenteil in einen Behälter eingesetzt wird,
- daß insbesondere nacheinander Induktoren in die an den Enden offenen Rohre eingeführt und bei den Verbindungsstellen positioniert werden,
- daß der Behälter mit Gas gefüllt wird und
- daß anschließend nacheinander die Induktoren zum Erzeugen eines Außenfeldes für den Lötvorgang mit einem Induktions-Generator verbunden werden.
- daß die zu verbindenden Rohre mittels Muffen oder dergleichen zusammengesteckt werden,
- daß der Rahmen oder das Rahmenteil in einen Behälter eingesetzt wird,
- daß insbesondere nacheinander Induktoren in die an den Enden offenen Rohre eingeführt und bei den Verbindungsstellen positioniert werden,
- daß der Behälter mit Gas gefüllt wird und
- daß anschließend nacheinander die Induktoren zum Erzeugen eines Außenfeldes für den Lötvorgang mit einem Induktions-Generator verbunden werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß ein dicht verschließbarer
Behälter (7) zur Aufnahme eines zum Verlöten
vorbereiteten, zusammengesteckten Rahmens (2) oder
Rahmenteiles vorgesehen ist, der Öffnungen zum Befüllen
mit Gas sowie abdichtbare Durchführungen (Zylinder 16) für
Induktorstangen (14) aufweist, daß der Behälter (7)
drehbar, vorzugsweise auch quer zur Drehachse
positionierbar, gelagert ist und mit seinen Induktorenden
(Induktorstangen 14) an einer mit einem Induktions-
Generator verbundenen Energie-Einspeisestelle (15)
positionierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei den Induktorstangen-Durchführungen Führungszylinder
(16) mit den darin befindlichen, in Längsrichtung
positionierbaren Induktorstangen (14) vorgesehen sind und
daß die Zylinder (16) mit dem Behälter (7) verbunden oder
verbindbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033457A1 DE4033457A1 (de) | 1991-05-08 |
DE4033457C2 true DE4033457C2 (de) | 1994-12-15 |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033457C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006007862A1 (de) * | 2006-02-17 | 2007-10-11 | Logisch! Consulting Gmbh | Rahmen für ein durch Muskelkraft antreibbares Fahrzeug sowie zu dessen Herstellung bestimmte Rahmenkomponenten |
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JP5955370B2 (ja) * | 2014-10-29 | 2016-07-20 | 株式会社神戸製鋼所 | 金属接合体の製造方法 |
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---|---|---|---|---|
DE930578C (de) * | 1951-03-23 | 1955-07-18 | Terrot S A Ets | Vorrichtung zur Herstellung von Hartloetverbindungen zwischen in beliebigem Winkel zueinander verlaufenden Rohren |
DE3023237C2 (de) * | 1980-06-21 | 1983-03-10 | Smit Ovens Nijmegen B.V., Nijmegen | Vorrichtung zum Induktionslöten von aus dünnwandigen Rohren bestehenden Rahmenkonstruktionen, insbesondere Zweiradrahmen |
-
1990
- 1990-10-20 DE DE4033457A patent/DE4033457C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4033457A1 (de) | 1991-05-08 |
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Owner name: ELLSAESSER, DIETRICH GERHARD, 79112 FREIBURG, DE |
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