DE4033457A1 - Verfahren zum verloeten von rohrrahmen sowie einrichtung dafuer - Google Patents
Verfahren zum verloeten von rohrrahmen sowie einrichtung dafuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlöten von Rohr
rahmen, insbesondere von Fahrradrahmen und Rahmenteilen, wo
bei die Erwärmung der Lötstellen durch einen Induktor er
folgt.
Fahrradrahmen werden fast ausschließlich autogen gelötet
oder geschweißt. Zum induktiven Erwärmen der Lötstellen ist
es bereits bekannt, Klappinduktoren einzusetzen.
Damit kann erreicht werden, daß unter Anwendung von Schutz
oder Formiergas eine Verkokung des Rohrmaterials vermieden
wird, so daß anschließend kein Verputzen der Lötstellen er
forderlich ist.
Mit diesem Klappinduktor wird die Lötstelle von außen her
erwärmt. Nachteilig ist hierbei, daß sich nur eine ungleich
mäßige Erwärmung erreichen läßt und daß auch die Gefahr be
steht, daß Überhitzungsstellen auftreten.
Außer der induktiven Lötung durch Innenfelderwärmung mittels
Klappinduktoren, wobei sehr hohe Temperaturen, das heißt ca.
1000 Grad Celsius erzeugt werden können, wird auch das auto
gene Löten mit Flamme angewendet.
Neben dem Nachteil, daß während des Lötvorganges ein uner
wünschter Schmutzeintrag möglich ist, besteht auch hier das
Problem, daß eine gleichmäßige Erwärmung aufgrund der gerin
gen Wandstärken der eingesetzten Rohre die Wärme schlecht
geleitet wird und es deshalb leicht zu Überhitzungen kommen
kann, die sich auf die angestrebte Dauerfestigkeit sehr ne
gativ auswerten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, womit sich die Lötstellen sehr
gleichmäßig und auch schnell erwärmen lassen. Es sollen da
bei Temperaturen von 600 bis 650 Grad Celsius kontrolliert
erreichbar sein. Insbesondere sollen dadurch qualitative Ma
terialminderungen, die durch Überhitzung und/oder ungleich
mäßige Erwärmung auftreten können, vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere
vorgeschlagen, daß die Lötstelle jeweils von innen induktiv
durch ein Außenfeld erwärmt wird.
Durch eine solche induktive Außenfelderwärmung von der In
nenseite des Rohres her läßt sich die Lötstelle sehr schnell
und - als Voraussetzung für die genaue Temperaturhaltung -
gleichmäßig erwärmen. Es lassen sich so auch hohe Energie
mengen zuführen, wodurch sich kurze Taktzeiten und ein hoher
Energienutzungsgrad ergeben.
Vorteilhaft ist auch noch, daß durch die Erwärmung im Inne
ren des Rohres das in eine Muffe eingesteckte Rohr schneller
erwärmt wird als die Muffe selbst, was in erwünschter Weise
zu einer Verengung des Lötspalts führt, was eine geringere
Verwendung von Lot zuläßt.
Vorzugsweise wird die Lötung unter einer Gasatmosphäre,
vorzugsweise unter Formiergas, insbesondere Wasserstoff vor
genommen. Unter einer solchen Gasatmosphäre kann ohne Fluß
mittel gearbeitet werden, da dieses durch das Gas ersetzt
wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Einrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens. Diese Einrichtung ist insbesondere da
durch gekennzeichnet, daß zum Erwärmen der Lötstellen wenig
stens ein in das Rohr einführbarer Induktor zur Außenfeld
erwärmung vorgesehen ist. Es ergeben sich auch hier die be
reits in Verbindung mit dem Verfahren geschilderten Vortei
le. Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
weiteren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Er
findung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der
Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigt etwas schematisiert:
Fig. 1 eine Einrichtung zum Verlöten von Rohrrahmen mit in
dieser Vorrichtung befindlichem Rahmen und
Fig. 2 und 3 die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in unterschiedli
chen Arbeitsstellungen.
Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Einrichtung dient zum Ver
löten von Rohrrahmen 2, insbesondere von Fahrradrahmen. Die
Erwärmung erfolgt induktiv mit Hilfe von Induktoren 3, die
bei den Lötstellen 4 positioniert werden können.
Das Erwärmen der Lötstellen erfolgt durch eine Außenfelder
wärmung, indem der jeweilige Induktor 3, der im wesentlichen
durch eine Spule gebildet ist, in den jeweiligen Rohrab
schnitt bis zu Lötstelle eingeführt und dort etwa koaxial
positioniert wird. Dadurch kann die Lötstelle gleichmäßig,
kontrolliert und schnell erwärmt werden.
Bei koaxialer Anordnung des Induktors 3 im Rohr ist ein
gleichmäßiger Abstand zum Rohr vorhanden, was sich in einer
gleichmäßigen, verzugsfreien Erwärmung auswirkt.
Bei den Verbindungsstellen 5 des Rohrrahmens 2 sind jeweils
Verbindungsmuffen 6 vorgesehen. Diese Verbindungsmuffen 6
umgreifen die jeweiligen Rohrenden außenseitig.
Bei der vorgesehenen Innenfelderwärmung durch den im Rohr
befindlichen Induktor 3 wird das in die jeweilige Verbin
dungsmuffe 6 eingesteckte Rohr schneller erwärmt als diese,
was zu einer Verengung des Lötspalts führt. Durch diese Löt
spaltverengung kann die notwendige Lotmenge verringert wer
den.
Durch die schnelle und gleichmäßige Erwärmung lassen sich
auch kurze Löttaktzeiten erreichen und damit eine optimale
Schonung des verwendeten Rohrmaterials. Diese Vorteile wir
ken sich insbesondere bei Verwendung hochlegierter Stähle
für den Rahmen aus.
Die Einrichtung 1 weist einen dicht verschließbaren Behälter
7 auf, in den der zum Verlöten vorbereitete Rohrrahmen 2
eingesetzt und fixiert werden kann.
Der in den Figuren dargestellte Fahrrad-Rohrrahmen weist ein
Steuerrohr 8, ein Oberrohr 9, ein Unterrohr 10, ein Sattel
rohr 11, zwei Sattelstreben 12 sowie zwei Kettenstreben 13
auf.
Mit der in den Figuren gezeigten Einrichtung 1 wird mit dem
in Verlängerung des Steuerrohres 8 angeordneten Induktor 3
eine Lötstelle zwischen Steuerrohr 8 und einer mit dem Ober
rohr 9 bereits verlöteten Muffe 6 und durch Umpositionieren
des Induktors 3 auch eine Lötstelle zwischen Steuerrohr 8
und einer mit dem Unterrohr 2 verbundenen Muffe 6 erwärmt.
Mit dem in Verlängerung des Sattelrohres angeordneten In
duktor 3 erfolgt einerseits ein Erwärmen bei der Verbin
dungsstelle zwischen Oberrohr 9, Sattelrohr 11 und Sattel
streben 12 und andererseits im unteren Bereich zwischen Un
terrohr 2, Sattelrohr 11 und Kettenstreben 13. Auch in die
sen Bereichen sind die dort vorhandenen Verbindungsmuffen 6
bereits mit dem Oberrohr 9 bzw. dem Unterrohr 10 verlötet.
Durch den in Verlängerung der Sattelstreben angeordneten In
duktor 3 können die beiden Lötverbindungen an der Rohrver
bindungsstelle zwischen Oberrohr 9 und Sattelrohr 11 erwärmt
werden.
Mit dem in Verlängerung der Kettenstreben 13 angeordneten
Induktor 3 ist schließlich das Erwärmen der Lötstellen beim
Tretlager möglich, daß sich in dem Verbindungsknoten zwi
schen Unterrohr 2, Sattelrohr 11 und Kettenstreben 13 befin
det.
Sowohl die Sattelstreben als auch die Kettenstreben 13 sind
an ihren miteinander verbundenen Enden offen, so daß die je
weiligen Induktoren 3 dort eintauchen und bei den jeweiligen
Lötstellen positioniert werden können.
Zum Positionieren lassen sich die einzelnen Induktoren 3,
die sich an den inneren Enden von Induktorstangen 14 befin
den, in Längsrichtung innerhalb des jeweils zugeordneten
Rohres verschieben. Für dieses Positionieren können entspre
chende, hier nicht dargestellte Antriebe vorgesehen sein.
Die äußeren Enden der Induktorstangen 14 lassen sich an ei
nen Induktionsgenerator ankuppeln, wobei gleichzeitig eine
elektrische Verbindung und auch eine Verbindung für Kühlwas
ser hergestellt wird. Der Anschlußkopf 15 (Fig. 2 u. 3) des
Induktionsgenerators kann die Positionierbewegungen der In
duktorstangen 14 mitmachen.
Zum Ankuppeln der verschiedenen Induktorstangen 14 an den
Anschlußkopf 15 ist der Behälter 7 mit den daran angebrach
ten Induktorstangen 14 positionierbar, insbesondere verdreh
bar und auch seitlich verschiebbar. In den Fig. 2 u. 3
sind unterschiedliche Ankoppelstellungen gezeigt.
Die Induktorstangen 14 sind innerhalb von Zylindern 16 ge
führt und gasdicht abgedichtet.
Der Behälter 7 läßt sich dicht verschließen und weist eine
Füllöffnung 17 für Formiergas, insbesondere Wasserstoff auf.
Die Lötung kann so in einer entsprechenden Gasatmosphäre
erfolgen, wobei bei Verwendung der vorerwähnten Gase kein
Flußmittel für die Lötungen erforderlich ist. Das Zuführen
von Lot kann durch aufgelegte Lotringe erfolgen, die im
Übergangsbereich zwischen Muffen und angrenzendem Rohr po
sitioniert werden.
Neben den bereits vorerwähnten Vorteilen hat das erfindungs
gemäße Verfahren noch den erheblichen, zusätzlichen Vorteil,
daß ein Reinigen der Lötstellen nach dem Lötvorgang nicht
erforderlich ist. Dadurch werden erhebliche Zeit- und Perso
nalkosten eingespart.
Claims (8)
1. Verfahren zum Verlöten von Rohrrahmen, insbesondere von
Fahrradrahmen und Rahmenteilen, wobei die Erwärmung der
Lötstellen durch einen Induktor erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lötstelle jeweils von innen induktiv
durch ein Außenfeld erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lötung unter einer Gasatmosphäre, vorzugsweise unter
Formiergas, insbesondere Wasserstoff vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu verbindenden Rohre mittels Muffen oder der
gleichen zusammengesteckt werden, daß der Rahmen oder das
Rahmenteil in einen Behälter eingesetzt wird, daß insbe
sondere nacheinander Induktoren in die an den Enden offe
nen Rohre eingeführt und bei den Verbindungsstellen posi
tioniert werden, daß der Behälter gegebenenfalls mit Gas
gefüllt wird und daß anschließend nacheinander die Induk
toren für den Lötvorgang mit einem Induktions-Generator
verbunden werden.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erwärmen der
Lötstellen (4) wenigstens ein in das jeweilige Rohr ein
führbarer Induktor (3) zur Außenfelderwärmung vorgesehen
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rahmen-Rohre an ihren Enden zum Einführen des Induk
tors (3) offen ausgebildet sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß ein dicht verschließbarer Behälter (7) zur Auf
nahme eines zum Verlöten vorbereiteten, zusammengesteck
ten Rahmens (2) oder Rahmenteiles vorgesehen ist, der
Öffnungen zum Befüllen mit Gas sowie abdichtbare Durch
führungen (Zylinder 16) für Induktorstangen (14) auf
weist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Behälter (7) zumindest drehbar,
vorzugsweise auch quer zur Drehachse positionierbar gela
gert ist und mit seinen Induktorenden (Induktorstangen
14) bei einer mit einem Induktions-Generator verbundenen
Energie-Einspeisestelle (15) positionierbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei den Induktorstangen-Durchführungen
Führungszylinder (16) mit den darin befindlichen, in
Längsrichtung positionierbaren Induktorstangen (14) vor
gesehen sind und daß die Zylinder (16) mit dem Behälter
(7) verbunden oder verbindbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4033457A DE4033457C2 (de) | 1989-10-23 | 1990-10-20 | Verfahren zum Verlöten von Rohrrahmen sowie Einrichtung dafür |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3935208 | 1989-10-23 | ||
DE4033457A DE4033457C2 (de) | 1989-10-23 | 1990-10-20 | Verfahren zum Verlöten von Rohrrahmen sowie Einrichtung dafür |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033457A1 true DE4033457A1 (de) | 1991-05-08 |
DE4033457C2 DE4033457C2 (de) | 1994-12-15 |
Family
ID=6391988
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4033457A Expired - Fee Related DE4033457C2 (de) | 1989-10-23 | 1990-10-20 | Verfahren zum Verlöten von Rohrrahmen sowie Einrichtung dafür |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033457C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20170197269A1 (en) * | 2014-10-29 | 2017-07-13 | Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho (Kobe Steel, Ltd.) | Metal joined body and manufacturing method for metal joined body |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006007862A1 (de) * | 2006-02-17 | 2007-10-11 | Logisch! Consulting Gmbh | Rahmen für ein durch Muskelkraft antreibbares Fahrzeug sowie zu dessen Herstellung bestimmte Rahmenkomponenten |
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DE930578C (de) * | 1951-03-23 | 1955-07-18 | Terrot S A Ets | Vorrichtung zur Herstellung von Hartloetverbindungen zwischen in beliebigem Winkel zueinander verlaufenden Rohren |
DE3023237A1 (de) * | 1980-06-21 | 1982-01-14 | Smit Ovens Nijmegen B.V., Nijmegen | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von aus duennwandigen rohren bestehenden rahmenkonstruktionen, insbesondere fahrradrahmen |
-
1990
- 1990-10-20 DE DE4033457A patent/DE4033457C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4033457C2 (de) | 1994-12-15 |
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