DE4033072A1 - Schneidwerkzeug - Google Patents
SchneidwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug für die spanabhe
bende Bearbeitung mit mindestens einem Schneideinsatz, der in
einem eine Auflagefläche und seitliche Anlageflächen bildenden
Schneidplattensitz eines Werkzeughalters aufgenommen und über
ein Spannelement in dem Schneidplattensitz des Werkzeughalters
zentriert wird.
Beim Zerspanen kann die auftretende Zerspankraft in drei Kompo
nenten aufgeteilt werden, nämlich die Vorschubkraft (als Wider
stand gegen den Vorschub), die Rückkraft oder auch Passivkraft,
die das Werkzeug zurückdrängt, und die (Haupt-)Schnittkraft,
die in Richtung der Haupt-Schnittbewegung wirkt und die größte
Kraftkomponente darstellt. Darin liegt auch der Grund, daß die
Auflageflächen normalerweise senkrecht zur Schnittrichtung an
geordnet sind. Vorschubkräfte und Rückkräfte werden nach dem
Stand der Technik über eben ausgebildete Freiflächen des
Schneideinsatzes übertragen.
Zum Spannen des Schneideinsatzes in dem Schneidplattensitz des
Werkzeughalters haben sich in der Praxis zwei verschiedene Mög
lichkeiten durchgesetzt:
Die erste Möglichkeit, wie beispielsweise in der
DE 27 03 696 C3 beschrieben, besteht darin, den Schneideinsatz
mit einer mittigen Befestigungsbohrung auszugestalten. Versieht
man die Mittellochbohrung mit einem Einlaufkegel, kann der
Schneideinsatz im einfachsten Fall mit einer entsprechend ange
paßten Schraube am Werkzeughalter befestigt werden. Durch das
Zusammenwirken der Kegelfläche der Schraube bzw. des Schrauben
kopfes und der Bohrung wird der Schneideinsatz beim Anziehen
der Schraube sowohl an die Anlageflächen als auch auf die Auf
lage (Plattensitz) gedrückt. Dieses Spannsystem hat den Vor
teil, daß ein Minimum an beweglichen Teilen benötigt wird und
der Platzbedarf bei völlig unbehindertem Spanablauf gering ist.
Allerdings hängt die Genauigkeit der Zentrierung von der Ferti
gungsgenauigkeit der Bohrung bzw. der Schraube ab.
Eine verbesserte Verteilung der Klemmkräfte wird beispielsweise
mit dem Spannsystem nach der DE 27 03 696 C3 erreicht. Zum
Spannen wird ein mit einem Kopfteil versehener Spannbolzen ver
wendet, welcher beim Einschrauben mit einem Ringbund an einer
entsprechend geneigten Gegenfläche einer die Auflageplatte am
Werkzeugschaft festspannenden Buchse anliegt, die die Auflage
platte durchdringt. Der Durchmesser des Ringbundes ist größer
als die Durchmesser der zentrischen Bohrung der Schneidplatte
sowie des Kopfteiles des Spannbolzens. Der Ringbund ist unmit
telbar anschließend an den in den Schneideinsatz eingreifenden
Kopfteil des Spannbolzens angeordnet. Die Gegenfläche ist als
stirnseitige, ringartige Ausnehmung der Buchse ausgebildet, wo
bei asymmetrisch zur Ausnehmung der Buchse in deren unterem
Teil das Einschraubgewinde zur Aufnahme des Spannbolzens einge
bracht ist und die Buchse durch ein Sicherungselement im Werk
zeugschaft befestigt ist.
Eine zweite Möglichkeit wird beispielsweise in der
EP 00 75 177 B1 beschrieben. Das dortige Schneidwerkzeug be
steht aus einem Werkzeughalter mit einer ebenen Auflagefläche
und ebenen Anlageflächen zur Aufnahme eines Schneideinsatzes,
der mindestens eine Spannmulde besitzt, in die der kugel- bzw.
halbzylinder- oder tonnenförmige Ansatz des Klemmfingers ein
greift. Beim Anziehen der Klemmschraube wird der Klemmfinger
derart bewegt, daß der Schneideinsatz auf die Auflagefläche und
an die Anlageflächen gedrückt wird.
Aus der DE-A-21 49 397 sind auch Doppelklemmsysteme bekannt,
bei denen der Schneideinsatz von einem am Spannkörper angeord
neten Spannzapfen durch Einwirkung einer Spannschraube in den
Plattensitz gepreßt wird. Zur Kraftübertragung dienen bei
spielsweise kerbartige Ausnehmungen eines Führungszapfens des
Spannkörpers in Verbindung mit dem kegelförmigen Ende der
Spannschraube. Zusätzlich liegt eine Klemmpratze mit einem Ende
auf der Schneidplatte und mit dem anderen Ende auf dem Werk
zeughalter auf. Beaufschlagt man die Klemmpratze mit einer Mut
ter, können der Spannkörper und die Klemmpratze unabhängig von
einander gespannt werden.
Ein ähnliches Spannsystem ist die sogenannte Kniehebel-Klem
mung. Die letztgenannten Spannsysteme habe jedoch den Nachteil,
daß sie am Werkzeughalter eine Vielzahl von Anlage- bzw. Aufla
geflächen erfordern, deren Herstellung relativ aufwendig ist.
Wendeschneidplatten mit einer zentrischen Bohrung haben weiter
hin den Nachteil größerer Bruchanfälligkeit. Klemmpratzen hin
gegen behindern die freie Spanabfuhr mit dem Nachteil, daß ein
Spanstau zur Beschädigung des Klemmfingers führen kann. Aber
selbst die normale Spanabfuhr führt in der Regel zu einem nicht
unerheblichen Abrieb am Klemmfinger.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs ge
nannte Schneidwerkzeug dahingehend weiterzuentwickeln, daß die
vorgenannten Nachteile beseitigt werden.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 beschriebene
Schneidwerkzeug gelöst. In einer Abkehr von den ebenen großflä
chigen Auflageflächen wird die Unterseite des Schneideinsatzes,
die die Hauptschnittkraft überträgt, so gestaltet, daß nur ein
Teilbereich oder Teilbereiche der Unterseite im Spannzustand
wirksam zur Anlage auf der Auflagefläche des Werkzeughalters
kommen. Hierdurch können zunächst kostenintensive mechanische
Nachbearbeitungen der Auflagefläche des Schneideinsatzes und
des Werkzeughalters vermieden werden. Zusätzlich wird die
Bruchgefahr des Schneideinsatzes erheblich verringert, da die
Flächenpressung beim Spannen örtlich so begrenzt werden kann,
daß bei sich zufällig ergebenden auseinanderliegenden Auflage
inseln die Biegemomente bedingt durch den kurzen Abstand gering
gehalten werden können.
Weiterhin greift das Spannelement nicht mehr an der Schneid
plattenoberseite, sondern in entsprechend geformte Ausnehmungen
der Nebenfreifläche ein, so daß die Spanabfuhr weder behindert
noch das Spannelement den abfließenden Spänen ausgesetzt ist.
Vorzugsweise wird der Teilbereich bzw. werden die Teilbereiche
der Schneideinsatz-Unterseite eben, dachförmig (konvex) , kege
lig, kugelig oder prismatisch ausgebildet, so daß kleinflächige
Auflageinseln zwischen Schneideinsatz und Werkzeughalter
gebildet werden. Hierbei ist lediglich darauf zu achten, daß
die zulässige Flächenpressung nicht überschritten wird.
Um wenige Auflageinseln zu schaffen, kann nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung der Werkzeughalter eine ebene Auf
lagefläche besitzen, wobei die Schneideinsatzunterseite wenige
Erhebungen der vorgenannten Form bzw. Formen aufweist. Alterna
tiv kann auch die Auflagefläche des Werkzeughalters Erhebungen
oder Vertiefungen erhalten, deren Formgestaltung den Vertiefun
gen oder Erhebungen der Schneideinsatzunterseite angepaßt sind,
so daß möglichst wenige Auflagepunkte entstehen.
In einer speziellen Ausführungsform besitzt der Werkzeughalter
noppenartige Ausstülpungen in der Auflagefläche, die vorzugs
weise als Teilkugeln ausgebildet sind. Diese Ausstülpungen lie
gen in einer entsprechend geformten Mulde des Schneideinsatzes
zumindest teilweise in kleinen Auflageinseln an.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in einer
Sackbohrung in der Auflagefläche des Werkzeughalters eine Kugel
unverlierbar angeordnet, deren aus der Auflagefläche hervorran
gende Teilkugelbereich als zumindest in einem Teilbereich ein
zige wirksame Auflagefläche für eine entsprechend geformte
Mulde in der Unterseite der Schneidplatte dient.
Vorzugsweise ist der Schneideinsatz als Wendeschneidplatte aus
gebildet und besitzt an der Ober- und an der Unterseite jeweils
drehsymmetrisch deckungsgleiche Auflageflächengeometrien.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können als
Spannelemente entweder Klemmpratzen oder Spannkugeln verwendet
werden, die über eine Spannschraube zu betätigen sind. Verwen
det man eine Klemmpratze, so ist deren Klemmfinger mit einer
Klemmfläche ausgestattet, die in eine entsprechend angepaßte
Ausnehmung der Nebenfreifläche eingreift. Diese Ausnehmungen
erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Höhe der Freiflä
chen der Wendeschneidplatte, so daß nach Lösen der Klemmpratze
der Schneideinsatz leicht entnommen werden kann. Insbesondere
bieten sich im wesentlichen teilzylinderförmige Nuten in der
Nebenfreifläche an.
Will man die außerhalb des Schneidwerkzeuges angeordnete Klemm
pratze vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, im Werk
zeughalter eine Spannschraube vorzusehen, die auf Spannkugeln
einwirkt, welche zum Spannen zur kleinflächigen bzw. punktför
migen Anlage in entsprechend geformte Ausnehmungen der Neben
freifläche geschoben werden. Selbstverständlich sind die Spann
kugeln so anzuordnen, daß an beiden Anlageflächen des
Schneideinsatzes eine Klemmung erfolgt.
Aber auch bei der Klemmung mittels Spannpratze werden vorzugs
weise die jeweils gegenüberliegenden Anlageflächen des
Schneideinsatzes und des Werkzeughalters so gestaltet, daß mög
lichst wenig Anlagepunkte bestehen. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß die jeweilige Freifläche bzw. jeweiligen Freiflä
chen mindestens eine von der Schneidplattenspanfläche
(Oberseite) zur Unterseite hin verlaufende durchgängige, im we
sentlichen konkave Ausnehmung oder konkave Ausstülpungen auf
weist bzw. aufweisen und daß die im Spannzustand jeweils gegen
überliegende Anlagefläche des Werkzeughalters eine entsprechend
angepaßte konvexe Ausstülpung aufweist. Vorzugsweise werden die
Nuten bzw. Ausstülpungen im wesentlichen teilzylinderförmig
ausgebildet. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
besitzt jede Freifläche zwei im wesentlichen konkave Ausnehmun
gen oder Ausstülpungen und einen dazwischenliegenden konvexen
Freiflächenbereich. In mindestens eine dieser Ausnehmungen
greift dann eine Ausstulpung bzw. Spannkugel des Werkzeughal
ters ein, so daß eine hochgenaue Zentrierung des Schneidein
satzes im Werkzeughalterplattensitz gewährleistet ist.
Ist die Auflagefläche des Klemmfingers eben ausgestaltet, so
besitzen die genannten konvexen Ausnehmungen der Nebenfreiflä
che eine entsprechende Planfläche zur Führung des Klemmfingers.
Grundsätzlich kann auf sämtliche nach dem Stand der Technik be
kannte Klemmpratzenausgestaltungen zurückgegriffen werden, vor
zugsweise besitzt jedoch die Klemmpratze einen rückwärtigen
Spannschenkel, dessen Spannfläche von einer schrägen Fläche im
Werkzeughalter gleitend geführt ist.
Um die Wendeschneidplatte jeweils nach Drehung in derselben
Weise spannen zu können, besitzt sie so viel unterseitige Aus
nehmungen oder Mulden wie Ecken, von denen jeweils nur eine als
wirksame Auflagefläche an einem entsprechenden Teilbereich der
Auflagefläche des Werkzeughalters aufliegt.
Bei einer rhombischen Schneidplatte können ggf. zusätzlich an
den stumpfwinkligen Ecken von der Oberseite bis zur Unterseite
reichende konkave Ausnehmungen vorgesehen sein, die an entspre
chend geformten konvexen Ausstülpungen der Anlageflächen des
Werkzeughalters anliegen, während in der Nähe der spitzwinkli
gen (Schneid-)Ecken jeweils unterseitige Ausnehmungen oder Mul
den, vorzugsweise in Teilkugel- oder Teil-Tonnenform angeordnet
sind. Insbesondoie bei dieser Schneidplatte bietet sich die zu
vor beschriebene Klemmung über Spannkugeln an.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dar
gestellt und werden im folgenden erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch ein als Teil eines Fräsers
ausgebildetes Schneidwerkzeug in einer ersten
Ausführungsform und
Fig. 2 bis 4 jeweils Schneidwerkzeuge mit Wendeschneidplat
ten in weiteren Ausführungsformen.
Gemeinsam ist den in Fig. 1 bis 4 dargestellten Schneidwerkzeu
gen, daß in einer Ausnehmung des Werkzeughalters 10 ein
Schneideinsatz 20 eingesetzt und geklemmt wird.
Desgleichen ist allen Ausführungsformen gemeinsam, daß die
Schneideinsatzunterseite nicht satt auf der Auflagefläche auf
liegt, sondern nur in Teilbereichen; entsprechendes gilt für
die Anlageflächen zur Aufnahme der Rück- und Vorschubkräfte.
Verwendet man beispielsweise bei einem Fräser, wie in Fig. 1
dargestellt, eine viereckige Wendeschneidplatte als Schneidein
satz 20, so besitzen deren Oberseite 21 als auch deren Unter
seite 22 jeweilige kugelig ausgebildete Mulden 23, deren Anord
nungsort den Fig. 2 bis 4 entnommen werden kann. Die einzige
Auflagefläche bzw. der einzige Auflagepunkt wird zwischen der
Kugel 11 des Werkzeughalters 10 und der korrespondierenden ku
geligen Ausnehmung 23 gebildet. Diese Kugel 11 ist in einer
Bohrung 12 des Werkzeughalters 10 unverlierbar eingebaut. Der
aus dieser Bohrung herausragende Kugelabschnitt bzw. die wirk
same Auflagefläche zum Schneideinsatz dient der Übertragung der
Hauptschnittkraft, wobei die zulässige Flächenpressung nicht
überschritten wird. Andererseits ist die mit der Wende
schneidplattenunterseite in Berührung kommende Fläche aber
örtlich so begrenzt, daß bei sich zufällig ergebenden ausein
anderliegenden punktförmigen Auflageinseln die Biegemomente
durch den kurzen Abstand so gering bleiben, daß ein Bruch des
Schneideinsatzes 20 vermieden wird.
Mit der aus Fig. 1 ersichtlichen Ausgestaltung der Wende
schneidplatte wird somit vermieden, daß mehrere örtlich unbe
stimmte Auflageinseln entstehen, wie dies bei bisher nach dem
Stand der Technik üblichen ebenen Auflageflächen eintreten
konnte, sei es durch Fertigungsungenauigkeiten oder durch
Schmutzpartikel auf der Auflagefläche. Insbesondere kann bei
der erfindungsgemäßen Wendeschneidplatte ein hochgenaues
Schleifen bzw. Läppen der Auflageflächen eingespart werden,
ohne daß ein Schneideinsatzbruch zu befürchten ist. Ein weite
rer Vorteil der erfindungsgemäß ausgebildeten Auflageflächen
liegt darin, daß sie senkrecht zur Schnittebene so gestaltet
werden können, daß kein bzw. nur vergleichsweise geringe Re
striktionen beim Auslegen der Spanformelemente auf der Spanflä
che mit dem Ziel einer guten Kurzspanbildung zu beachten sind.
Die bisher üblichen ebenen Auflageflächen ließen jedenfalls die
Ausbildung als Wendeschneidplatte mit Spanformelementen nicht
zu. Die Klemmung der Wendeschneidplatte über die seitlichen An
lageflächen kann entsprechend der in Fig. 2 und 3 oder der in
Fig. 4 dargestellten Ausführungsform erfolgen, worauf noch
eingegangen wird.
Fig. 2 zeigt sowohl die Ausbildung der Freiflächen des
Schneideinsatzes als auch die Klemmung mittels einer Klemm
pratze 30. Wie bereits anhand der Fig. 1 erläutert, wird die
Schneideinsatzunterseite 22 über die Kugel 11 und die kugelige
Ausnehmung 23 geklemmt; weitere Auflageflächen entfallen.
Die Freiflächen 24 des achsensymmetrisch ausgebildeten
Schneideinsatzes 20 sind in einzelne Teilflächen unterteilt. So
besitzt jede Freifläche 24 konkave Abschnitte bzw. Ausnehmun
gen 25 mit einer dazwischenliegenden konvexen Ausstülpung 26.
Um eine gute Führung des Klemmfingers 31 mit der ebenen Klemm
fläche 32 zu ermöglichen, ist der nach außen gerichtete Flä
chenbereich 25a der Ausnehmung 25 angeschrägt, wobei zwischen
den angeschrägten Bereichen 25a der Schneideinsatz 20 bauchig
über die gesamte Freifläche ausgebildet ist. Wie ferner aus
Fig. 2 ersichtlich, sind jedoch auch die seitlichen Anlageflä
chen sowohl des Werkzeughalters als auch des Schneideinsatzes
nicht eben ausgeführt. Der Werkzeughalter 10 besitzt nämlich
zylinderförmige Ausstülpungen 15 in den jeweiligen Anlageflä
chen 13 und 14, deren aus der Anlagefläche 13 bzw. 14 hervor
stehende Teil in jeweilige Ausnehmungen 25 greift. Auch dort
kommt es zu kleinflächigen linienförmigen Anlagen, wodurch die
exakte Zentrierung gewährleistet wird. Zum Spannen wird mittels
der Spannschraube 35 die Klemmpratze 30 in Richtung des Werk
zeughalters bewegt, wobei der rückwärtige Spannschenkel 33 eine
Spannfläche 34 besitzt, die entlang einer schrägen Spann
fläche 16 im Werkzeughalter 10 gleitend führbar ist.
Fig. 3 zeigt ebenfalls ein Schneidwerkzeug mit einem Werkzeug
halter 10 zur Aufnahme eines im wesentlichen dreieckigen
Schneideinsatzes 20. Im Bereich der Schneideinsatzunterseite 22
werden, wie zuvor beschrieben, die Hauptschnittkräfte durch
die kugelige Ausnehmung 23 und die Kugel 11 des Werkzeughal
ters 10 aufgenommen. Hinsichtlich der Freiflächen des
Schneideinsatzes gilt Entsprechendes wie zuvor beschrieben, le
diglich der Werkzeughalter ist konstruktiv der dreieckigen Wen
deschneidplatte angepaßt. Dem Klemmfinger 31 nachgebildet be
sitzt der Werkzeughalter einen Klemmarm 16, der zusammen mit
dem Klemmfinger 31 den Schneideinsatz hinterfaßt bzw. in ent
sprechenden Ausnehmungen 25 arretiert. Beim Anziehen der Spann
schraube 35 wird der Schneideinsatz 20 in Richtung der Anlage
fläche 17 des Werkzeughalters bewegt, bis die Ausnehmungen 25
an den zylinderförmigen Ausstülpungen 15 des Werkzeughalters
zur Anlage kommen.
Während in den vorgenannten Ausführungsformen teilzylinderför
mige Ausstülpungen 15 gewählt worden sind, die an entsprechen
den Ausnehmungen 25 zur Anlage kommen, besitzt der Schneidein
satz 20 nach Fig. 4 teilkugelförmige Ausnehmungen 27 in dem an
die jeweilige Schneidecke 28 angrenzenden Freiflächen. Als
Spannelemente dienen Spannkugeln 36, die vorzugsweise verlier
sicher im Werkzeugträger 10 angeordnet sind. Wird nach Einlegen
des Schneideinsatzes 20 die Spannschraube 37 betätigt, so grei
fen die Kugeln 36 schließlich in die entsprechend geformten
Ausnehmungen 27 des Schneideinsatzes 20 ein und arretieren die
sen. Zusätzlich besitzt der Werkzeughalter noch weitere Zylin
derabschnitte 18 als Ausstülpungen, die in entsprechend ge
formte Ausnehmungen 29 des Schneideinsatzes eingreifen. Die
Hauptschnittkraft wird, wie zuvor beschrieben, durch eine Ku
gel 11 übertragen.
Der wesentliche Vorteil der anderen geometrischen Gestaltung
der Freiflächen liegt darin, daß der Schneideinsatz winkella
gengenau gespannt bzw. zentriert werden kann. Die Bruchgefahr
ist hierbei aufgrund der kleinen Anlage- bzw. Auflageflächen
deutlich minimiert.
Claims (14)
1. Schneidwerkzeug für die spanabhebende Bearbeitung mit
mindestens einem Schneideinsatz (20), der in einem eine
Auflagefläche und seitliche Anlageflächen (13, 14) bilden
den Schneidplattensitz eines Werkzeughalters (10) aufge
nommen und über ein Spannelement (30, 36) in den Schneid
plattensitz des Werkzeughalters (10) gespannt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Hauptschnittkraft übertragende Unterseite (22)
des Schneideinsatzes (20) so gestaltet ist, daß ein Teil
bereich oder Teilbereiche der Unterseite (22) im Spannzu
stand wirksam zur Anlage kommt und daß das Spannele
ment (30, 36) in entsprechend geformte Ausnehmungen (25)
der Nebenfreifläche eingreift.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der wirksame Teilbereich der Schneideinsatz-Unter
seite (22) eben, dachförmig, kegelig, kugelig oder prisma
tisch, konvex oder konkav ausgebildet ist.
3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagefläche des Werkzeughalters (10) eben ist
oder entsprechende den wirksamen Teilbereichen des
Schneideinsatzes (20) angepaßte korrespondierende Formen
aufweist.
4. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn
zeichnet durch mindestens eine noppenartige Ausstülpung,
vorzugsweise als Kegelabschnitt ausgebildet, als wirksame
Auflagefläche des Werkzeughalters (10), die in einer ent
sprechenden Mulde des Schneideinsatzes (20) zumindest
teilweise anliegt.
5. Schneidwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Sackbohrung (12) in der Auflagefläche des
Werkzeughalters (10) eine Kugel (11) unverlierbar derart
angeordnet ist, daß deren aus der Auflagefläche hervorste
hende Teilkugelbereich als zumindest in einem Teilbereich
einzige wirksame Auflagefläche für eine entsprechend ge
formte Mulde in der Unterseite (22) des Schneideinsatzes
dient.
6. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneideinsatz (20) als Wende
schneidplatte ausgebildet ist und an der Ober- (21) und an
der Unterseite (22) jeweils drehsymmetrisch deckungsglei
che Auflageflächengeometrien aufweist.
7. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Werkzeughalter (10) angeordnete
Spannelement als Klemmpratze (30) ausgebildet ist, die
über eine Spannschraube (35) betätigbar ist und am Klemm
finger (31) eine Klemmfläche (32) aufweist, die in eine
entsprechend angepaßte Ausnehmung der Nebenfreifläche (24)
des Schneideinsatzes (20) eingreift.
8. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Werkzeughalter (10) angeordnete
Spannelement eine oder mehrere Spannkugeln (36) oder
Spannzylinder sind, die über eine Spannschraube (37) betä
tigbar sind und in entsprechende teilkugelförmige oder
teilzylinderförmige Ausnehmungen der Freifläche eingrei
fen.
9. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die jeweiligen Freiflächen der
Schneideinsätze mindestens eine von der Schneidplatten
spanfläche (Oberseite 21) zur Unterseite (22) hin verlau
fende durchgängige, im wesentlichen konkave Ausneh
mung (25) oder konkave Ausstülpungen, vorzugsweise als
teilzylinderförmige Nut bzw. Ausstülpung aufweisen und daß
die im Spannzustand jeweils gegenüberliegende Anlageflä
che (13, 14) eine entsprechend angepaßte konvexe Ausstül
pung bzw. Ausnehmung aufweist.
10. Schneidwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Freifläche zwei im wesentlichen konkave Ausneh
mungen (25) oder Ausstülpungen aufweist und der dazwi
schenliegende Freiflächenbereich konvex (26) ausgebildet
ist.
11. Schneidwerkzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die im wesentlichen konkaven Ausnehmun
gen (25) eine schräge Fläche (25a) aufweisen, die der ebe
nen Auflagefläche (32) des Klemmfingers (31) angepaßt ist.
12. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemmpratze (30) einen rückwärti
gen Spannschenkel (33) aufweist, dessen Spannfläche (34)
entlang einer schrägen Fläche (16) im Werkzeughalter (10)
gleitend führbar ist.
13. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidplatte (20) so viel unter
seitige Ausnehmungen oder Mulden wie Ecken aufweist, von
denen nur jeweils eine als wirksame Auflagefläche an einem
entsprechenden Teilbereich der Auflagefläche des Werkzeug
halters (10) anliegt.
14. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidplatte (20) rhombisch ist
und an den stumpfwinkligen Ecken von der Oberseite (21)
(Spanfläche) bis zur Unterseite (22) entlang der Freiflä
chen konkave Ausnehmungen (29) aufweist, die an entspre
chend geformten konvexen Ausstülpungen (18) der Anlageflä
chen (13, 14) des Werkzeughalters (10) anliegen, während
in der Nähe der spitzwinkligen Ecken (28) jeweils unter
seitige Ausnehmungen oder Mulden, vorzugsweise in Teilku
gel- oder Teiltonnenform angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033072 DE4033072A1 (de) | 1990-10-18 | 1990-10-18 | Schneidwerkzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033072 DE4033072A1 (de) | 1990-10-18 | 1990-10-18 | Schneidwerkzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033072A1 true DE4033072A1 (de) | 1992-04-23 |
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ID=6416543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904033072 Withdrawn DE4033072A1 (de) | 1990-10-18 | 1990-10-18 | Schneidwerkzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
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