DE4033027A1 - Vorrichtung zur geraeusch- und schwingungsminderung an tangential ueberstroemten oeffnungen von kraftfahrzeugen, insbesondere an schiebedachoeffnungen - Google Patents
Vorrichtung zur geraeusch- und schwingungsminderung an tangential ueberstroemten oeffnungen von kraftfahrzeugen, insbesondere an schiebedachoeffnungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Ge
räusch- und Schwingungsminderung an tangential überström
ten Öffnungen von Kraftfahrzeugen, insbesondere an Schie
bedachöffnungen, mit wenigstens einem Störkörper im
Bereich des Randes der Öffnung zum Beeinflussen der Luft
strömung.
An Schiebedächern von Kraftfahrzeugen bilden sich, auch
wenn sie am vorderen Rand der Öffnung mit Windabweisern
versehen sind, insbesondere bei weit oder ganz zurückge
schobenen Schiebedach-Deckeln niedrigfrequente Luft
schwingungen aus. Der Karosseriekörper und die über
strömte Öffnung dieses Körpers wirken bei bestimmten
Fahrzeuggeschwindigkeiten wie ein Helmholtz-Resonator.
Die Luftschwingungen in der Fahrgastzelle können dabei
eine äußerst hohe Intensität erreichen und für die Fahr
zeuginsassen sehr störend wirken.
Der Effekt wurde schon sehr früh beschrieben (P.V.
Lamarque, "Some Notes on Wind Noise on Cars", November
1939). Die heute häufig als "Wummergeräusche" bezeich
neten Schwingungen bilden sich bei bestimmten Fahr
geschwindigkeiten als kohärente Strömungsstrukturen in
der sich hinter dem vorderen Öffnungsrand befindlichen
Grenzschicht aus. Diese kohärenten Oszillationen regen
den aus der Schiebedachöffnung und der Fahrgastzelle be
stehenden Helmholtz-Resonator an.
Zur Verminderung des Effektes ist es bereits bekannt (DE-
OS 38 42 676 oder DE-GM 89 05 212), an einem Windabweiser
am vorderen Randbereich der Schiebedachöffnung verstell
bare Luftleitelemente anzuordnen, die aus einer unwirk
samen Ruheposition in eine über die Windabweiserleiste
nach oben hervortretende Wirkstellung verlagerbar sind.
Zum Verstellen dieser Luftleitelemente ist ein beträcht
licher Bauaufwand erforderlich. Handelt es sich um eine
sich durch Federkraft aufrichtende Klappe, so besteht die
Gefahr von Vibrationen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit verhältnis
mäßig geringem Aufwand eine wirksame Reduzierung der er
wähnten Wummergeräusche zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Störkörper
erreicht, der in Draufsicht eine im wesentlichen keilför
mige Kontur hat. Derartige Störkörper lassen sich in
ihren Abmessungen verhältnismäßig klein halten und beein
trächtigen daher das Erscheinungsbild des Fahrzeugs weni
ger. Sie können auch ortsfest an der Karosseriestruktur
verbleiben, ohne den Luftwiderstand wesentlich zu erhö
hen. Sie haben trotzdem, auch bei Schräganströmung, eine
hohe Wirksamkeit.
Vorzugsweise sind die Störkörper im Bereich des vorderen
Randes der überströmten Öffnung angebracht. Es ist aber
auch möglich, entsprechende Störkörper am hinteren Rand
der Öffnung anzuordnen. Man hat nämlich erkannt, daß bei
Schiebedächern der hintere Rand der Öffnung Störungen in
Gegenstromrichtung (stromaufwärts) in die Zone der freien
Grenzschicht bis zum vorderen Rand der Öffnung hin indu
ziert. Die Störungen erzeugen am vorderen Rand in der Ab
löseregion neue Verwirbelungen, die entlang der Scher
schicht über der gesamten Schiebedachöffnung verstärkt
werden. Es entstehen schließlich die kohärenten Strö
mungsstrukturen, die die störenden Wummergeräusche aus
machen.
Die eben beschriebenen Geräusche können auch bei ge
öffnetem Seitenfenster enstehen. Daher können die be
schriebenen Störkörper auch bei deren Anordnung bei
spielsweise an der A-Säule oder an der B-Säule Abhilfe
schaffen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand mehrerer jeweils
für die Schiebedach-Öffnung vorgesehener Ausführungsbei
spiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Schrägansicht auf ein PKW-Dach mit drei
Varianten eines Störkörpers;
Fig. 2 eine weitere Ansicht auf ein PKW-Dach mit einer
Dachantenne und drei Ansichten eines Störkör
pers;
Fig. 3-7 weitere Ausführungsformen der Erfindung, je
weils in einer Schrägansicht auf ein PKW-Dach.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein PKW-Dach angedeutet, das
mit einer Öffnung 1 versehen ist, die mit durch den
Deckel 2 eines Schiebedachs verschließbar ist. Die vom
Fahrzeugbug über den Vorderwagen und die Windschutz
scheibe 3 gerade oder in einem Schräganströmwinkel ankom
mende Luft überströmt die Öffnung 1 des Schiebedachs mit
hoher Geschwindigkeit tangential nach hinten. Um die
weiter oben schon beschriebenen kohärenten Schwingungen
zu unterdrücken oder stark zu vermindern, ist am vorderen
Rand 4 der Öffnung 1 in der durch die strichpunktierte
Linie angedeuteten Längsmittelebene 5 ein Störkörper 6
angebracht, der in Fig. 1 rechts oben etwas vergrößert
dargestellt ist. Der Störkörper 6 hat in Draufsicht eine
keilförmige Kontur, die sich in Fahrtrichtung F nach
vorne verjüngt. Wie man erkennt, nimmt auch die Höhe des
Störkörpers 6 nach vorne zu ab.
Der Störkörper 6 beeinflußt die über die Öffnung 1 strö
mende Luft derart, daß die auf den hinteren Rand 7 der
Öffnung 1 auftreffenden Strömungsanteile völlig ungeord
net dort auftreffen. Soweit diese turbulenten Störungen
von dem hinteren Rand 7 in die freie Scherschicht etwa in
der Ebene der Öffnung 1 zurückreflektiert werden, treten
sie m Bereich dieser Scherschicht völlig ungeordnet auf.
Die teilweise geordneten kohärenten Schwingungen, die
sich dort ohne Störkörper 6 bilden können und den
Helmholtz-Resonator aus Fahrgastzelle und Schiebedachöff
nung anregen können, werden unterdrückt.
Wie man erkennt, hat der Störkörper 6 zwei annähernd lot
rechte seitliche Wandungen 8, die vorne bis auf einen ge
ringen Abstand konvergieren. Auch bei dem Störkörper 6′
sind zwei seitliche, freistehende Wandungen 8′ vorgese
hen, die nach vorne zu, ebenfalls bis auf einen geringen
Abstand, konvergieren.
In Fig. 1 ist schließlich rechts unten noch eine weitere
Variante eines Störkörpers 6′′ gezeigt, der zwei (in
Fahrtrichtung F) hinten bis auf einen geringen Abstand
konvergierende seitliche Wandungen 8′′ aufweist. Dabei
können die seitlichen Wandungen 8′′ durch eine im Abstand
von der Karosseriekontur verlaufende obere Wandung 9 mit
einander verbunden sein.
Anstelle des einzigen Störkörpers 6 in der Mitte des vor
deren Randes 4 der Öffnung 1 können auch zwei -
gegebenenfalls mit gleichem seitlichem Abstand a von der
Längsmittelebene 5 der Öffnung 1 angeordnete - Störkörper
6 vorgesehen sein, wie in strichlierten Linien
angedeutet. Auf diese Weise kann auch bei
Schräganströmung eine wirksame Unterdrückung der
Wummergeräusche erreicht werden. Die Anzahl der
Störkörper 6 kann auch zwei übersteigen, soweit sie
jeweils symmetrisch zur Längsmittellinie 5 angeordnet
werden.
In Fig. 2 ist oben eine Teilansicht auf das Dach eines
Fahrzeugs wiedergegeben, das eine sogenannte Dachantenne
10 hat. Der Sockel 11 der Dachantenne 10 befindet sich in
Fahrzeugmitte in dem hinter der Windschutzscheibe 12 und
dem vor dem vorderen Rand 4 der Öffnung 1 des Schiebe
dachs gelegenen Dachbereich.
Wie man in den drei Einzeldarstellungen der Fig. 2
erkennen kann, kann der Störkörper 13, 13′ bzw. 13′′ auch
am Sockel 11 der vor der Schiebedachöffnung 1 ange
ordneten Dachantenne 10 vorgesehen sein. Dabei kann - wie
in der mittleren Darstellung - der Sockel 11′ selbst als
keilförmiger Störkörper 13 ausgebildet sein. Eine
stilistisch abgewandelte, aerodynamisch aber trotzdem
sehr wirkungsvolle Ausführung zeigt die untere Darstel
lung der Fig. 2 eines Störkörpers 13′ mit etwas verunde
ten Kanten. Dieser Störkörper 13′ hat eine konkav nach
vorne abfallende Oberseite 14. Es ist auch möglich, einen
entsprechend ausgebildeten Störkörper als Nachrüstlösung
so auszubilden, daß er die eben beschriebene Kontur hat
und auf den in Fig. 2, oben ersichtlichen runden Sockel
11 aufgesetzt werden kann.
Der in Fig. 2 links oben dargestellte Störkörper 13′′ hat
die Form einer flachen, in den Sockel 11 gesteuerten
Blende, die nach oben hinten geneigt ist und sich nach
hinten etwas verjüngt.
Die in den Fig. 3 bis 6 dargestellten Ausführungsformen
zeigen Störkörper zum Vermindern des Schiebedach-
Wummerns, bei denen der am vorderen Randbereich der Öff
nung 1 des Schiebedachs vorgesehene Windabweiser an
seinem nach oben hinten abstehenden Rand in besonderer
Weise gestaltet wurde.
Gemäß Fig. 3 kann der Windabweiser 15 über die ganze
Breite einen oberen Rand 16 in Form eines flachen V
haben, wobei die V-Spitze die höchste Stelle des aufge
richteten Windabweisers 15 bildet.
Eine Abwandlung hiervon zeigt Fig. 4. Der Windabweiser
15′ ist dabei im wesentlichen so gestaltet, daß die V-
Spitze 17 die niedrigste Stelle in der Mitte des aufge
richteten Windabweisers 15′ bildet. Auch mit dem ent
sprechend Fig. 5 abgeänderten Windabweiser 15′′ lassen
sich die eingangs als Wummergeräusche beschriebenen
Druckpulsationen eliminieren. Der Windabweiser 15′′ hat
zwei V-förmig abstehende Randabschnitte 17, die symme
trisch zur Längsmittelebene 5 der Öffnung 1 des Schiebe
dachs angeordnet sind.
Gemäß Fig. 6 ist ein keilförmiger Störkörper in der Weise
vorgesehen, daß der Windabweiser 18 einen Randabschnitt
19 mit der Kontur eines - sehr flachen - Schwalbenschwan
zes hat. Es könnten auch mehrere, schmälere Schwalben
schwanz-Abschnitte vorgesehen sein, die dann symmetrisch
zur Längsmittelebene 5 der Öffnung 1 des Schiebedaches
angeordnet werden müssen.
Nach Fig. 7 ist es schließlich auch möglich, die eingangs
beschriebenen Pulsationsschwingungen dadurch zu elimi
nieren, daß an dem in Fahrtrichtung F vorderen Rand 4 der
Öffnung 1 in der Karosseriekontur sich nach hinten zum
Öffnungsrand hin erweiternde und in der Tiefe nach hinten
zunehmende Ausnehmungen 21 vorgesehen sind. Derartige,
auch als Naca Ducts bekannte Wirbelgeneratoren bewirken
ebenfalls eine gezielte Beeinflussung der Scherschicht in
der Weise, daß sich die kohärenten Schwingungen nicht
mehr ausbilden können. Bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel sind wiederum zwei Ausnehmungen 21, jeweils in
gleichem Abstand a von der Längsmittelebene 5 vorgesehen.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Geräusch- und Schwingungsminderung
an tangential überströmten Öffnungen von Kraftfahr
zeugen, insbesondere an Schiebedachöffnungen mit
wenigstens einem Störkörper im Bereich des Randes
der Öffnung zum Beeinflussen der Luftströmung, da
durch gekennzeichnet, daß der Störkörper (6, 6′, 6′′,
13, 13′, 13′′) in Draufsicht eine im wesentlichen
keilförmige Kontur hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Störkörper (6, 6′) sich in Fahrtrichtung (F)
nach vorne zu verjüngt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Höhe des Störkörpers (6, 13, 13′)
nach vorne zu abnimmt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Störkörper (6, 6′) zwei annähernd lotrechte
seitliche Wandungen (8, 8′) umfaßt, die vorne bis
auf einen geringen Abstand konvergieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Störkörper (6′) zwei hinten bis auf einen
geringen Abstand konvergierende seitliche Wandungen
(8′′) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Wandungen (8′′) durch eine im Ab
stand von der Karosseriekontur verlaufende obere
Wandung (9) miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Störkörper (6) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Störkörper (13, 13′) am Sockel (11) einer
vor der Schiebedachöffnung angeordneten Dachantenne
(10) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sockel (11′) selbst als keilförmige Störkör
per (13′) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Störkörper (13′) eine konkav nach vorne ab
fallende Oberseite (14) hat.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Störkörper (13′′) die Form einer flachen, am
Sockel (11) befestigten Blende hat, die nach oben
hinten geneigt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Windabweiser (15) des Schiebedachs über die
ganze Breite einen oberen Rand (16) in Form eines
flachen V hat.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die V-Spitze die höchste Stelle des aufge
richteten Windabweisers (15) bildet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die V-Spitze (17) die niedrigste Stelle in
der Mitte des aufgerichteten Windabweisers (15′)
bildet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Windabweiser (15′′) wenigstens zwei V-förmige
abstehende Randabschnitte (17) hat, die symmetrisch
(Abstände a) zur Längsmittelebene (5) der Schiebe
dachöffnung (1) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Windabweiser (18) des Schiebedaches
wenigstens einen Randabschnitt (19) mit der Kontur
eines Schwalbenschwanzes (20) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem in Fahrtrichtung (F) vorderen Rand (4)
der Öffnung (1) in der Karosseriekontur sich nach
hinten zum Öffnungsrand hin erweiternde und in der
Tiefe nach hinten zunehmendem Ausnehmungen (21) vor
gesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033027 DE4033027A1 (de) | 1990-10-18 | 1990-10-18 | Vorrichtung zur geraeusch- und schwingungsminderung an tangential ueberstroemten oeffnungen von kraftfahrzeugen, insbesondere an schiebedachoeffnungen |
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DE19904033027 DE4033027A1 (de) | 1990-10-18 | 1990-10-18 | Vorrichtung zur geraeusch- und schwingungsminderung an tangential ueberstroemten oeffnungen von kraftfahrzeugen, insbesondere an schiebedachoeffnungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4033027A1 true DE4033027A1 (de) | 1992-04-23 |
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ID=6416515
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904033027 Withdrawn DE4033027A1 (de) | 1990-10-18 | 1990-10-18 | Vorrichtung zur geraeusch- und schwingungsminderung an tangential ueberstroemten oeffnungen von kraftfahrzeugen, insbesondere an schiebedachoeffnungen |
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