DE4032863A1 - Speichereinrichtung mit vertikalem und horizontalem antrieb - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Speichereinrichtung mit motorge­ triebenen, endlosen Zahnriemen-Förderbändern zur Aufnahme und Förderung von zu speichernden Gegenständen, insbesondere von Leiterplatten, wobei die zu speichernden Gegenstände entlang einer Ausgabeebene horizontal herausführbar sind.

Bei einer bekannten Speichereinrichtung dieser Art (DE-38 37 402 A1) besorgt eine sich auf- und abbewegende Förder­ einheit das Ein- und Ausfahren von Gegenständen, die in einem sich an die Fördereinheit anschließenden Magazin gespeichert sind. Die zu speichernden Gegenstände, hier als mit Bauelemen­ ten bestückte Leiterplatten ausgeführt, können also mit der Fördereinheit in vertikaler Richtung von bzw. zu beliebigen Stellen vor das Magazin befördert werden, um anschließend durch einen horizontalen Bewegungsablauf mittels von Förderbändern in bzw. aus dem Magazin herausgeführt werden zu können.

Aus der DE-35 09 006 A1 sind auch Speichereinrichtungen bekannt, die ein sogenanntes Hochregal darstellen, aus dem die gespeicherten Gegenstände kontinuierlich entnommen werden, um anschließend einer Bearbeitungsmaschine zur weiteren Behandlung zugeführt werden zu können. Der Transport der gespeicherten Gegenstände erfolgt auch hier durch ein Fördergerät in vertika­ ler Richtung, wobei jedoch die Einführung in die Bearbeitungs­ maschine durch eine Vereinzelungsvorrichtung erfolgt, die u. a. aus vertikal und horizontal beweglich geführten Saugnäpfen besteht.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Speichereinrichtung für zu speichernde Gegenstände, insbesonde­ re für mit Bauelemente bestückte Leiterplatten, anzugeben, bei der die Antriebe in vertikaler und horizontaler Beförderungs­ richtung mit einfachen Mitteln und ohne komplizierte Steuerungs­ mechanismen bei den Richtungsübergängen erfolgt, wobei insbe­ sondere die notwendigen Anpassungsveränderungen für die vari­ able Einsatzmöglichkeit auf ein Minimum beschränkt sein soll. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Speicher­ einrichtung ein beidseitig verzahntes Zahnriemen-Förderband zur vertikalen Förderung der zu speichernden Gegenstände bis zur Ausgabeebene aufweist, daß die Speichereinrichtung im Bereich der Ausgabeebene einen Rollenantrieb dergestalt enthält, daß mit dem Eingriff des Rollenantriebes in den Auflagebereich der zu speichernden Gegenstände diese über eine Mitnahmeebene hinaus bis zu der Ausgabeebene angehoben und durch den Rollenantrieb horizontal verfahrbar sind.

Mit der erfindungsgemäßen Kombination von vertikaler Bandförde­ rung und horizontaler Rollenantriebförderung ist erreicht, daß der Aufwand für den Rollenantrieb zur horizontalen Beförderung der zu speichernden Gegenstände gering ist und in jeder ge­ wünschten Ausgabeebene ohne Schwierigkeiten eingesetzt werden kann. Denkbar ist in diesem Zusammenhang auch, mehrere über­ einander angeordnete Ausgabeebenen vorzusehen, die durch ein­ fache Steuerungsvorgänge für Antriebsmotoren durch das Zahn­ riemen-Förderband in beliebiger Reihenfolge angefahren werden können. Als erfindungswesentlich ist in diesem Zusammenhang der Einsatz der beidseitig verzahnten Zahnriemen-Förderbänder anzusehen, bei denen beispielsweise die in definierter Lage im Bereich der Mitnahmeebene aufliegenden Leiterplatten innerhalb der Zahnriemen-Förderbänder exakt in den Eingriffbereich des Rollenantriebes verfahren werden können, um anschließend von der Mitnahmeebene des Zahnriemen-Förderbandes in die Ausgabe­ ebene angehoben und horizontal herausfahrbar sind. Da die ver­ tikale und die horizontale Förderung der Leiterplatten nach­ einander erfolgen, sind die Steuerungsvorgänge auf das gezielte nacheinander Ein- und Abschalten von Stromkreisen beschränkt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Rollenantrieb schwenkbar angeordnet ist und einen Förder­ zapfen aufweist, der in den Auflagebereich der zu speichernden Gegenstände einschwenkt. Mit dem einschwenkbaren Rollenantrieb, der mit seinen Förderzapfen das Anheben der zu speichernden Gegenstände von der Mitnahmeebene zur Ausgabeebene bewirkt, ist das Herausfahren in horizontaler Richtung mühelos und ohne komplizierte Steuerungsvorgänge zu erreichen, da lediglich der durch das Eigengewicht der Gegenstände verursachte Reibungs­ widerstand zu überwinden ist.

Für Gegenstände mit sehr glatten Gleitflächen im Auflagebereich ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin­ dung vorgesehen, daß der Rollenantrieb horizontal verfahrbar ist und ein Förderrad mit einer in den Auflagebereich der zu speichernden Gegenstände eingreifenden Fasenführfläche auf­ weist. Die Fasenführfläche der Förderräder greift beim horizon­ talen Einfahren des Rollenantriebes unmittelbar an der Außen­ kontur der zu speichernden Gegenstände an und bewirkt beim Her­ ausfahren dieser Gegenstände einen kraftschlüssigen Horizontal­ antrieb. Dieser kraftschlüssige Horizontalantrieb ist besonders vorteilhaft für Gegenstände mit geringem Eigengewicht.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Zahnriemen-Förderbänder jeweils in einer vom Bereich der zu speichernden Gegenstände abgewandten Seite durch Gegenlagen geführt sind, die im Eingriffsbereich des Rollenan­ triebes unterbrochen sind.

Damit können auch relativ schwere Gegenstände, wie vollbestück­ te Leiterplatten, sicher und problemlos gefördert werden. Darüber hinaus ist auch die Überführung der gespeicherten Gegen­ stände in den horizontalen Förderbereich durch die unterbroche­ nen Gegenlagen im Eingriffsbereich des Rollenantriebes wesent­ lich erleichtert.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Rollenantrieb aus einer der horizontal verfahr­ baren Länge entsprechenden Anzahl von Förderzapfen bzw. Förder­ räder gebildet ist, deren minimaler Abstand zueinander größer ist als das kleinste Breitenmaß des Zahnriemen-Förderbandes und daß die Zahnriemen-Förderbänder in einem Abstand zueinander angeordnet sind, der einem ganzzahligen Vielfach des minimalen Abstands der Förderzapfen bzw. der Förderräder entspricht. Mit diesen Dimensionierungsvorschriften kann die Speicherein­ richtung in einfacher Weise an die unterschiedlichsten Größen­ verhältnisse der zu speichernden Gegenstände, insbesondere von Leiterplatten, und an deren notwendige Antriebskräfte zur horizontalen Förderung durch die Förderzapfen bzw. Förderräder der Rollenantriebe angepaßt werden.

Die Erfindung wird durch mehrere in den Fig. 1 bis 4 enthal­ tene Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei die Fig. 1 die Speichereinrichtung in ihrer Gesamtheit auszugsweise zeigt, die Fig. 2 in besonderer Weise das Zusammenwirken des Rollen­ antriebs mit den Zahnriemen-Förderbändern beim Einschwenken in den Auflagebereich der zu speichernden Gegenstände verdeutlicht und in den Fig. 3 und 4 weitere Ausführungen für horizontal verfahrbare Rollenantriebe dargestellt sind.

In der Fig. 1 ist gezeigt, daß die Speichereinrichtung zwei parallel angetriebene Zahnriemen-Förderbänder ZR aufweist, die durch nicht bezeichnete Umlenkrollen parallel angetrieben werden. Mit der Pfeilrichtung ist angedeutet, daß die in der Mitnahmeebene ME des Zahnriemen-Förderbandes ZR liegende Leiterplatte LP in Richtung zum Rollenantrieb RA befördert wird, um anschließend mit dem Einschwenken des Rollenantriebes RA in den Bereich der Mitnahmeebene ME des Zahnriemen-Förder­ bandes ZR die Leiterplatte LP in die Ausgangsebene AE anzuheben und horizontal herauszufahren. Weiterhin ist angedeutet, daß die Zahnriemen-Förderbänder ZR durch die Gegenlage GL geführt sind, wobei zur vereinfachten Darstellung lediglich ein Zahnriemen-Förderband ZR mit der Gegenlage GL abgebildet ist.

In der Fig. 2 ist in vergrößerter Weise das Zusammenwirken des Rollenantriebes RA mit dem Zahnriemen-Förderband ZR verdeut­ licht, wobei besonders hervorgehoben ist, daß der Rollenantrieb RA mit seinem Schwenkarm SA um den Drehpunkt D verschwenkbar ist. Der Rollenantrieb RA weist außerdem den Zahnriemenantrieb ZA auf, mit deren Hilfe die Förderzapfen FZ in Rotation ver­ setzt werden können. Dieser Figur ist weiterhin zu entnehmen, daß die zu speichernden Gegenstände als Leiterplatten LPN, LP1 ausgeführt sind, wobei die Leiterplatten LPN, LP1 jeweils auf der Mitnahmeebene MEN, ME1 liegen, die durch die Begrenzung der Zahnform des Zahnriemen-Förderbandes ZR und deren jeweilige Position innerhalb der Speichereinrichtung vorgegeben sind. So wird also die Leiterplatte LPN von Position N in Position 1 gefahren, und erreicht als Leiterplatte LP1 somit die Mitnahme­ ebene ME1. Der Antrieb des Zahnriemen-Förderbandes ZR wird unterbrochen und gleichzeitig der Rollenantrieb RA in den Bereich der Auflagefläche der Leiterplatte LP1 geschwenkt. Durch den Schwenkvorgang des Rollenantriebes RA wird die Leiter­ platte LP1 aus der Mitnahmeebene ME1 in die Ausgabeebene AE angehoben und durch die rotierenden Förderzapfen FZ, die ihrer­ seits durch den Zahnriemenantrieb ZA des Rollenantriebes RA an­ getrieben sind, in horizontaler Richtung aus dem Bereich des Zahnriemen-Förderbandes ZR herausgefahren.

Das Zahnriemen-Förderband ZR ist durch die Gegenlagen GL geführt, die jeweils im Eingriffbereich des Rollenantriebes RA zum besseren Herausfahren der Leiterplatten LP... unterbrochen sind.

In den Fig. 3 und 4 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele enthalten, in denen die Rollenantriebe RA horizontal an die Gegenstände - Leiterplatten LP - herangefahren werden. Die Rollenantriebe RA weisen jeweils die Förderrolle FR auf, deren Fasenführflächen FS mit den zu speichernden Gegenständen LP beim horizontalen Heranfahren mit diesen in einen kraftschlüssigen Eingriff gebracht werden. Die Leiterplatten LP gleiten dabei entlang der winkligen Fasenführflächen FS und werden dadurch von der Mitnahmeebene ME auf die Ausgabeebene AE angehoben. Die gleichermaßen durch einen Zahnriemenantrieb ZA angetriebenen Förderräder FR fördern anschließend die Leiterplatten LP ent­ lang der Ausgabeebene AE horizontal aus dem Bereich des Zahnrie­ men-Förderbandes ZR heraus. Die horizontale Verfahrbarkeit der Rollenantriebe RA ist durch die dargestellten Doppelpfeile mar­ kiert.

Die in den Fig. 1 bis 4 mit gleichen Bezeichnungen versehe­ nen Gegenstände entsprechen einander.

Claims (5)

1. Speichereinrichtung mit motorgetriebenen, endlosen Zahn­ riemen-Förderbändern zur Aufnahme und Förderung von zu speichernden Gegenständen, insbesondere von Leiterplatten, wobei die zu speichernden Gegenstände entlang einer Ausgabe­ ebene horizontal herausführbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speichereinrichtung ein beidseitig verzahntes Zahnriemen-Förder­ band (ZR) zur vertikalen Förderung der zu speichernden Gegen­ stände (LP...) bis zur Ausgabeebene (AE) aufweist,
daß die Speichereinrichtung im Bereich der Ausgabeebene (AE) einen Rollenantrieb (RA) dergestalt enthält, daß mit dem Eingriff des Rollenantriebes (RA) in den Auflagebereich der zu speichernden Gegenstände (LP...) diese über eine Mitnahmeebene (ME) hinaus bis zu der Ausgabeebene (AE) angehoben und durch den Rollenantrieb (RA) horizontal verfahrbar sind.

2. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenantrieb (RA) schwenkbar angeordnet ist und einen Förderzapfen (FZ) aufweist, der in den Auflagebereich der zu speichernden Gegenstände (LP...) einschwenkt.

3. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenantrieb (RA) horizontal verfahrbar ist und ein Förderrad (FR) mit einer in den Auflagebereich der zu speichernden Gegenstände (LP...) eingreifenden Fasenführfläche (FS) aufweist.

4. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnriemen-Förder­ bänder (ZR) jeweils in einer vom Bereich der zu speichernden Gegenstände (LP...) abgewandten Seite durch Gegenlagen (GL) geführt sind, die im Eingriffbereich des Rollenantriebes (RA) unterbrochen sind.

5. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, den Ansprüchen 1 und 2 und den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Rollenantrieb (RA) aus einer horizontal verfahrbaren Länge entsprechenden Anzahl von Förderzapfen (FZ) bzw. Förderräder (FR) gebildet ist, deren minimaler Abstand zueinander größer ist als das kleinste Breitenmaß des Zahnriemen-Förderbandes (ZR) und daß die Zahnriemen-Förderbänder (ZR) in einem Abstand zueinander angeordnet sind, der einem ganzzahligen Vielfach des minimalen Abstands der Förderzapfen (FZ) bzw. der Förderräder (FR) entspricht.