DE4032533A1

DE4032533A1 - Puffereinheit

Info

Publication number: DE4032533A1
Application number: DE19904032533
Authority: DE
Inventors: Dieter Dipl Ing Vogel; Werner Schmitt
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz and Co; VP Schickedanz AG
Current assignee: VP Schickedanz AG
Priority date: 1990-10-13
Filing date: 1990-10-13
Publication date: 1992-04-16

Description

Die Erfindung betrifft eine Puffereinheit für Anlagen zum Herstel len oder Verpacken von hygienischen Zellstoffprodukten, beispiels weise zum Verpacken von Damenbinden oder zum Herstellen von zu Mehrfachgebinden zusammengefaßten Päckchen von Zellstofftüchern. Aus Gründen der Einfachheit wird im nachfolgenden stets auf die Herstellung von zu Mehrfachgebinden zusammengefassten Päckchen von Zellstofftüchern Bezug genommen. Entsprechendes gilt aber auch stets zum Verpacken von Damenbinden, Kinderwindeln oder ähnlichen Produkten.

Zellstofftücher, insbesondere Zellstoff-Taschentücher, werden in üblicher Weise zu je 10 Stück in Päckchen zusammengefaßt. Diese Päckchen sind die übliche Gebrauchseinheit, aus der der Verbrau cher im Bedarfsfall Tücher entnimmt. Für den Verkauf werden die 10er-Päckchen zu Mehrfachgebinden zusammengestellt, wobei die An zahl von 10er-Päckchen, die in einem Gebinde enthalten sind, nicht feststeht, sondern beliebig einstellbar ist. Üblich sind z. B. 18 Päckchen in einem Gebinde.

Bei bekannten Anlagen zum Herstellen derartig verpackter Zell stofftücher ist es zwar üblich, die Gebindepackmaschine in der Nähe der 10er-Päckchen-Maschine aufzustellen; zwischen den beiden Maschinen befindet sich jedoch in der Regel ein Speicher, der die von der 10er-Päckchen-Maschine hergestellten und angelieferten Päckchen aufnimmt und in ungeordneter Form aufbewahrt. Aus diesem Speicher werden die Päckchen dann durch eine Entnahmevorrichtung in neuer Ordnung an die Gebindepackmaschine abgegeben. Der Grund für diese Anordnung besteht darin, daß die 10er-Päckchen-Maschine mit anderer Geschwindigkeit arbeitet und Päckchen anliefert, als die Gebindepackmaschine diese aufnimmt. Beide Geschwindigkeiten sind maschinenbedingt und stehen in keinem konstanten Verhältnis.

Die vorbekannten Zwischenspeicher haben fertigungstechnisch den Nachteil, daß sie die Ordnung der angelieferten fertigen 10er- Päckchen auflösen und bei Entnahme der 10er-Päckchen und Abgabe an die nachfolgende Gebindepackmaschine eine neue Ordnung herstellen. Damit verbunden ist die Notwendigkeit, die Päckchen erneut auszu richten und zu beschleunigen, wobei die Qualität der Päckchen häufig beeinträchtigt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Puffereinheit für Anlagen zum Herstellen oder Verpacken von hygienischen Zellstoff produkten vorzuschlagen, die in der Lage ist, Unterschiede in den Arbeitsgeschwindigkeiten der Anliefermaschine und der Abnahmema schine auszugleichen. Ferner als Zwischenspeicher für die Produkte bei kurzzeitigen Störungen der einen oder anderen Maschineneinheit zu dienen, ohne dabei die grundsätzliche Ordnung und Anordnung der Produkte aufzuheben.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Puffereinheit mit folgenden Merkmalen vorgeschlagen:

- Die Puffereinheit weist wenigstens eine endlose bei Betrieb um laufende Speicherkette auf, welche zwei Abteilungen durchläuft, nämlich
- - einen Arbeitsteil und
- - einen Leerkettenteil;
- die Speicherkette ist sowohl im Arbeitsteil wie auch im Leerket tenteil jeweils über wenigstens eine Umlenk- und Spannrolle geführt und insgesamt
- über wenigstens zwei getrennt steuerbare Antriebe antreibbar,
- von denen jeweils einer in Förderrichtung vor und hinter der Um lenk- und Spannrolle angeordnet ist;
- die Spannstellungen der beiden Umlenk- und Spannrollen sind in Abhängigkeit von den Antrieben so einstellbar, daß die Förderge schwindigkeit der Speicherkette im Arbeitsteil vor und hinter der Umlenk- und Spannrolle unabhängig voneinander jeweils zwi schen Stillstand und Maximalgeschwindigkeit frei wählbar ist.

Ein derartiger Zwischenspeicher (Puffereinheit) hat den Vorzug, daß die Produkte, beispielsweise die 10er-Päckchen-Maschine und Gebindepackmaschine, zu einer fest gekoppelten Einheit zusammenge faßt werden können. Beide Seiten des Speichers, also die Ladeseite und die Entnahmeseite, können innerhalb der maschinentechnisch vorgegebenen Grenzen mit beliebiger Geschwindigkeit betrieben werden.

Vorteilhaft ist es, wenn die Speicherkette im Arbeitsteil im we sentlichen vertikal und im Leerkettenteil im wesentlichen horizon tal verläuft und verstellbar ist. Auf diese Weise ergibt sich eine verhältnismäßig geringe Baulänge der Einheit, was für die Zusam menfassung der beiden Arbeitseinheiten (z. B. 10er-Päckchen-Ma schine und Gebinde-Packmaschine) vorteilhaft ist.

Die Speicherkette besteht vorzugsweise aus zwei seitlichen Tragsträngen sowie zahlreichen quer dazu angeordneten Zwischenwän den. Durch einen solchen Aufbau der Speicherkette ergibt sich die Möglichkeit, daß im Entladebereich steuerbare Schieber zum Aus stoßen der Produkte, also beispielsweise der Päckchen, angeordnet werden können.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Arbeitseinheit mit eingebauter Puffereinheit;

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Puffereinheit gemäß Fig. 1.

Die in Fig. 1 dargestellte Maschinenfolge besteht aus einer 10er- Päckchen-Maschine 1, einer Puffereinheit 2 und einer nachfolgenden Gebinde-Packmaschine 3.

Im Rahmen der 10er-Päckchen-Maschine ist bei 4 schematisch der Einschlagrevolver dargestellt, in welchem ein Paket von jeweils 10 Zellstofftüchern in einen Folienabschnitt geeigneter Größe ein geschlagen wird. Das so erzeugte Halbprodukt wird über das Vakuum band 5 und die Ausschußweiche 6 der Versiegelungsstation 7 zuge leitet, in der die Stirnseiten eingefaltet und versiegelt werden. Danach werden die halbfertigen Päckchen über den Zahnriemen 8 der Etikettierstation 9 zugeführt, wo das bekannte Griffetikett für die Öffnung des Päckchens und das anschließende Wiederverschließen aufgebracht wird. Die nunmehr fertigen 10er-Päckchen überlaufen noch eine zweite Kontroll- und Ausschußweiche 10 und werden nun an die Zwischenspeicher, nämlich die Puffereinheit 2, abgegeben. Die Geschwindigkeit, mit der dies geschieht, ist exakt nicht bestimm bar, da sie wesentlich von der Ausschußrate abhängt, welche bei 6 und 10 aussortiert wird.

Die Puffereinheit 2 soll in regelmäßiger Folge, ohne daß Leerstel len im Speicher entstehen, mit 10er-Päckchen beladen werden. Dazu ist es erforderlich, daß der Speicher jeweils nur dann weiter rückt, wenn auch ein 10er-Päckchen in die Speicherfächer einge schoben worden ist. Liefert die 10er-Päckchen-Maschine kein Päck chen an den Speicher, so muß dieser stehenbleiben und abwarten, bis das nächste Päckchen kommt. Es bedeutet dies, daß die Ladesei te 11 des Speichers während des Betriebes jederzeit bis auf den Stillstand abbremsbar sein muß.

Auf der Entladeseite 12 kann dem Speicher 2 jeweils ein Päckchen, aber auch eine Mehrzahl von übereinander angeordneten Päckchen, beispielsweise zwei, drei oder vier entnommen werden. Diese Päck chen werden auf ein Transportband 13 gestoßen, welches somit zu sammen mit der Entladeseite 12 als Gebindeformierer wirkt. Die Gebinde werden auf diesem Band vereinzelt und dann in an sich be kannter Weise der Packeinheit 14 der Gebinde-Packmaschine 3 zuge führt.

Die Puffereinheit 2 weist wenigstens eine endlose bei Betrieb um laufende Speicherkette 15 auf. In Fig. 2 sind zwei derartige Ket ten nebeneinander dargestellt, die unabhängig voneinander betrie ben werden können. Die Kette 15 durchläuft zwei Abteilungen, näm lich einen Arbeitsteil 16 und einen Leerkettenteil 17. Aufgabe des Arbeitsteiles ist es, die an der Ladeseite aufgenommenen 10er- Päckchen zu verwahren und sie an der Entladeseite zur Entnahme bereitzuhalten. Aufgabe des Leerkettenteiles ist es, eine inner halb der Baugrenzen beliebige Verlängerung oder Verkürzung der im Arbeitsteil vorhandenen bzw. benötigten Kette zu ermöglichen.

Die Speicherkette 15 ist sowohl im Arbeitsteil 16 wie auch im Leerkettenteil 17 über je eine Umlenk- und Spannrolle 18, 19 ge führt, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel die Umlenk- und Spannrolle 19 noch durch eine weitere Rolle 19′ ergänzt ist. Die Speicherkette 15 ist des weiteren über wenigstens zwei getrennt steuerbare Antriebe 20 und 21 antreibbar. Der steuerbare An trieb 20 ist in Förderrichtung vor der Umlenkrolle 18 angeordnet und der steuerbare Antrieb 21 dahinter.

Die Spannstellungen der beiden Umlenk- und Spannrollen 18 und 19 (bzw. 19′) sind in Abhängigkeit von den Antrieben 20 und 21 so einstellbar, daß die Fördergeschwindigkeit der Speicherkette im Arbeitsteil 16 vor und hinter der Umlenkrolle 18 unabhängig von einander jeweils zwischen Stillstand und Maximalgeschwindigkeit frei wählbar ist. Es bedeutet dies, daß die Umlenkrolle 18 in Richtung des Doppelpfeiles 22 (Fig. 2) auf und ab bewegt werden kann. Die Länge der Speicherkette 15 im Arbeitsteil 16 ist damit variabel (siehe Fig. 1). Der nicht benötigte Teil der Speicherket te 15 wandert jeweils in den Leerkettenteil 17, was dadurch ermög licht wird, daß die Umlenk- und Spannrollen 19; 19′ entsprechend verstellt werden.

Mit der vorgeschlagenen Puffereinheit 2 steht somit ein Mittel zur Verfügung, innerhalb weiter Grenzen Produktionsschwankungen z. B. der 10er-Päckchen-Maschine auszugleichen. Mit dem gleichen Mittel können aber auch Abnahmeschwankungen z. B. der Gebinde-Packmaschi ne ausgeglichen werden. Diese Abnahmeschwankungen können durch Produktionsstörungen verursacht sein, aber auch dadurch, daß Ge binde unterschiedlicher Größe zusammengestellt werden sollen.

Die in Fig. 2 eingezeichneten Pfeile 23, 24 und 25 zeigen die Laufrichtung der 10er-Päckchen, welche zunächst vereinzelt über ein Transportband 26 angeliefert werden. Die Päckchen werden dann an der Ladeseite 11 von der Speicherkette 15 übernommen und in Richtung der Pfeile 24 und 25 transportiert. An der Entlade seite 12 werden sie mit Hilfe von steuerbaren Schiebern 27 ausge stoßen und einzeln oder zu mehreren übereinander auf dem Trans portband 13 bzw. im Gebindeformierer 28 abgelegt. Die Speicherket te 15 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei seit lichen Tragsträngen 29 und 30. Zwischen diesen Tragsträngen befin den sich zahlreiche quer dazu angeordnete Zwischenwände 31, welche die Speicherkette 15 in eine Folge von Fächern unterteilen.

Die vorgeschlagene Puffereinheit dient zum Ausgleich unterschied licher Arbeitsgeschwindigkeiten von beispielsweise Produktions und Verpackungsmaschinen. Sie wird mit Vorteil so betrieben, daß der Beladebereich synchron zur Vormaschine und der Entladebereich synchron zur Folgemaschine betrieben wird. Allerdings ist es nicht unerläßlich, die Puffereinheit in dieser Weise zu betreiben; viel mehr sind auch Abweichungen von den Arbeitsgeschwindigkeiten der jeweiligen Vor- oder Nachfolgemaschinen möglich, z. B. dann, wenn es sich als vorteilhaft ergibt, noch weitere Ausgleichsspeicher zwischen den Einheiten anzuordnen.

Bezugszeichenliste

1 10er-Päckchen-Maschine
2 Puffer-Einheit
3 Gebinde-Packmaschine
4 Einschlag-Revolver
5 Vakuumband
6 Ausschußweiche
7 Versiegelungs-Station
8 Zahnriemen
9 Etikettier-Station
10 Ausschußweiche
11 Ladeseite von (2)
12 Entladeseite von (2)
13 Transportband
14 Packeinheit von (3)
15 Speicherkette
16 Arbeitsteil von (2)
17 Leerkettenteil
18 Umlenk- und Spannrolle
19 Umlenk- und Spannrolle
20 steuerbarer Antrieb
21 steuerbarer Antrieb
22 Doppelpfeil
23 Pfeil
24 Pfeil
25 Pfeil
26 Transportband
27 Schieber
28 Gebindeformierer
29 Tragstrang
30 Tragstrang
31 Zwischenwände

Claims

1. Puffereinheit für Anlagen zum Herstellen oder Verpacken von hygienischen Zellstoffprodukten, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

- die Puffereinheit weist wenigstens eine endlose bei Betrieb umlaufende Speicherkette (15) auf, welche zwei Abteilungen durchläuft, nämlich
- - einen Arbeitsteil (16) und
- - einen Leerkettenteil (17);
- die Speicherkette (15) ist sowohl im Arbeitsteil (16) wie auch im Leerkettenteil (17) jeweils über wenigstens eine Umlenk- und Spannrolle (18, 19) geführt und insgesamt
- über wenigstens zwei getrennt steuerbare Antriebe (20, 21) antreibbar,
- - von denen jeweils einer in Förderrichtung vor (20) und hinter (21) der Umlenk- und Spannrolle (18) angeordnet ist;
- die Spannstellungen der beiden Umlenk- und Spannrollen (18, 19, 19′) sind in Abhängigkeit von den Antrieben (20, 21) so einstellbar, daß die Fördergeschwindigkeit der Speicherkette im Arbeitsteil (16) vor und hinter der Umlenkrolle (18) un abhängig voneinander jeweils zwischen Stillstand und Maxi malgeschwindigkeit frei wählbar ist.

2. Puffereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherkette (15) im Arbeitsteil (16) im wesentlichen vertikal und im Leerkettenteil (17) im wesentlichen horizontal verläuft und verstellbar ist.

3. Puffereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherkette (15) aus zwei seitlichen Tragsträngen (29, 30) sowie zahlreichen quer dazu angeordneten Zwischenwän den (31) besteht.

4. Puffereinheit nach einem der Anprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß im Entladebereich (12) steuerbare Schieber (27) zum Aus stoß der Produkte vorhanden sind.

5. Verfahren zum Betrieb einer Puffereinheit nach einem der An sprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Beladebereich synchron zur Vormaschine und der Entladebereich synchron zur Folgemaschine betrieben wird.